GEW: Kultusminister hat Schulen sinnvolle Maßnahmen zum Corona-Schutz untersagt

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WIESBADEN. Hessens Kultusminister Alexander Lorz (CDU) hält den Schulstart in seinem Bundesland für gelungen – und bekräftigte diese Einschätzung heute noch einmal in einer Regierungserklärung. Die GEW hält dagegen: „Wir halten dieses Fazit von Kultusminister Lorz nach wenigen Unterrichtstagen für reine Schönfärberei. Die Sorgen von Eltern, Schülerinnen und Schülern und Pädagoginnen und Pädagogen und die Belastungen durch die Bewältigung der Folgen der Corona-Pandemie werden unter den Teppich gekehrt.“ Schlimmer noch: Das Kultusministerium habe Schulen sinnvolle Maßnahmen untersagt.

„Das Wohlergehen der Schüler und Lehrer hat immer oberste Priorität“: Hessens Kultusminister Alexander Lorz. Foto: HKM/ Patrick Liste

Lorz hatte im Landtag heute erklärt, den Schulen sei es gelungen, sich in Windeseile neu zu definieren. Alle Beteiligten hätten die Corona-Krise bislang mit höchster Professionalität gemeistert. Bei allen Entscheidungen habe das Wohlergehen der Schüler und Lehrer immer oberste Priorität. Die Verantwortlichen seien in der Lage, alle Maßnahmen jederzeit in die eine oder andere Richtung anzupassen. Es gelte aber auch weiterhin, besonnen zu sein. Derzeit sei im Land nur eine Schule von einer Schließung aufgrund von Corona-Infektionen betroffen.

Ganze Jahrgangsstufen befinden sich in Quarantäne und im Fernunterricht

Maike Wiedwald, Vorsitzende GEW Hessen, meint hingegen: „Das eine ist es, vom „Grünen Tisch“ Hygienemaßnahmen anzuordnen, das andere sind die praktischen Umsetzungsmöglichkeiten in den Schulen. Selbstverständlich wissen auch wir, dass es richtig ist, den Einzelfall zu prüfen und auf die einzelne Situation abgestimmte Maßnahmen anzuordnen. Für die Betroffenen, Schülerinnen und Schüler, Eltern und Pädagoginnen und Pädagogen ergibt sich aber daraus ein Maßnahmechaos, das keiner mehr versteht. Wir setzen uns daher nach wie vor dafür ein, dass Transparenz für alle Beteiligten hergestellt und dass ein Stufenplan erstellt wird, der beschreibt, welche Maßnahmen aus unterrichtlicher Sicht bei welchem Infektionsgeschehen greifen sollte“.

Angesichts steigender Infektionszahlen halten in Hessen einige Landkreise und Städte an bereits beschlossenen Verpflichtungen zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung fest, neue kommen hinzu. Zu ihnen gehört nach GEW-Angaben der Kreis Groß-Gerau. An mehreren Schulen sei der Sportunterricht im Präsenzunterricht mittlerweile ausgesetzt, ganze Jahrgangsstufen befänden sich in Quarantäne und im Distanzunterricht. Die GEW teile die Ansicht des Groß-Gerauer Landrats, der „die Rückkehr zur Regelschule mit der ursprünglichen Klassengröße […] angesichts der steigenden Infektionszahlen ohne weitere Schutzmaßnahmen für zu riskant“ halte.

Der beste Schutz: Unterrichten in kleinen Lerngruppen

Birgit Koch, ebenfalls Vorsitzende der GEW Hessen, sagt dazu: „Wir sind als GEW Hessen nach wie vor der Ansicht, dass ein Unterrichten in kleinen Lerngruppen, in denen die Abstandsregelungen eingehalten werden können, der beste Schutz vor einer Infektion ist. Selbstverständlich muss dies mit einem Mund-Nasen-Schutz kombiniert werden, wenn zum Beispiel beim Kommen und Gehen ein Abstandhalten nicht möglich sein sollte. Schulen haben entsprechende Konzepte ausgearbeitet, die geeignete Maßnahmen vorsehen:  versetzte Unterrichts- und Pausenzeiten, Förderangebote am Nachmittag in kleineren Lerngruppen statt Unterricht mit Maske über den ganzen Tag, Kombinationen von Präsenzunterricht mit Phasen des Lernens zu Hause und vieles mehr. So kann Abstand gehalten werden und die Zumutung, die das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes über Stunden hinweg bedeutet, verringert werden“.

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Auf Empörung der GEW trifft daher das Verhalten des Kultusministeriums und der Schulaufsicht in den letzten zwei Wochen, solche Konzepte einfach vom Tisch zu wischen und für „unzulässig“ zu erklären. Der Gewerkschaft liegen nach eigenen Angaben konkrete Berichte aus vielen hessischen Schulen vor, dass sinnvolle Überlegungen „von oben“ untersagt wurden, um die Fiktion eines „normalen Schuljahres im Regelbetrieb“ zu retten.

Schulen, die anstelle von klassenübergreifendem Religionsunterricht Ethik im Klassenverband anbieten wollten, um Infektionsbrücken zu vermeiden, wurden angewiesen, dies zu unterlassen. Dieselbe Erfahrung machten Schulen, die versetzte Anfangszeiten organisieren oder Lerngruppen teilen wollten oder den Nachmittagsunterricht durch Förderunterricht in kleineren Lerngruppen ersetzt haben, in denen der Abstand eingehalten werden kann. Auch Regelungen, in denen auf Kurssysteme an Gesamtschulen verzichtet und klassenintern differenziert werden sollte, wurden untersagt.

„Überfüllte Schulbusse sind nicht zumutbar“

Maike Wiedwald betont: „Gleichzeitig sieht aber der Hygieneplan vor, gleichbleibende Gruppen zu bilden und eine Mischung von Klassen und Jahrgängen als mögliche „Infektionsbrücken“ zu verhindern. Das passt alles nicht zusammen! Schultage, an denen Kinder und Jugendliche einschließlich der Zeit in überfüllten Schulbussen, im Nachmittagsunterricht und in der Ganztagsbetreuung bis zu acht Zeitstunden eine Maske tragen sollen, sind nicht zumutbar. Alle Schulen bemühen sich mit den ihnen zur Verfügung stehenden Kräften, soviel Unterricht und Normalität wie möglich zu organisieren. Hierbei brauchen sie Unterstützung durch die Schulaufsicht und das Kultusministerium. Dass ihnen stattdessen alle Spielräume genommen werden, den Anspruch auf Bildung und den Gesundheitsschutz besser zu vereinbaren, ist für uns nicht hinnehmbar.“ News4teachers

Der Beitrag wird auch auf der Facebook-Seite von News4teachers diskutiert.

Lorz zeigt sich „motiviert wie nie“ – Philologen kritisieren Planlosigkeit

 

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22 Kommentare
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Mama51
3 Jahre zuvor

…die Facebook Kommentare „oben“ sagen alles.
>>>Porzellan-Syndrom ✓
>>>Koffer packen und zurücktreten ✓
>>> Aber am besten einfach ALLE !!!✓

Lina K.
3 Jahre zuvor

Virologe Drosten ist nun dafür, dass die Quarantäne auf 5 Tage verkürzt werden soll. Damit sind dann einzelne Klassen nicht so lange zu Hause, ebenso ist es wohl so, dass eine niedrige Viruslast nicht ansteckend ist. Quarantäne gibt es nun erst bei einer höheren Viruslast. Das Thema Abstände betrachten die Verfassungsgerichte in Europa differenziert, in Österreich ist es zum 31.07. gekippt worden. Die GEW Forderungen sind unrealistisch. In ganz Europa wird es Regelunterricht geben.

Lena R.
3 Jahre zuvor

Die Hygieneregeln, die sich Lehrer wünschen, sind für Kinder nicht hinnehmbar, unzumutbar mit Mundschutz im Unterricht und in der Pause. Die GEW wünscht in jedem Artikel kleine Gruppen, seltsamerweise zu Lasten der Kinder und Familien, dass die Kinder und Jugendlichen zum Teil zu Hause lernen. Dies ist aber definitiv Sache des KM für mehr Räume zu sorgen. Außerdem ist Deutschland noch weit davon entfernt, flächendeckende, digitale Kompetenzen, personell und strukturell, vorweisen zu können. Das wäre die Grundlage.

Emil
3 Jahre zuvor
Antwortet  Lena R.

Lehrer wünschen sich keine Hygieneregeln, sie fordern sie – wie jeder andere Arbeitnehmer au h!
Und das KM ist keinesfalls für mehr Räume zuständig, sondern die Schulträger, sprich die Kommunen. Ja, Sachkenntnis kann hilfreich sein….

Bernd
3 Jahre zuvor
Antwortet  Lena R.

Doch, diese Regeln sind hinnehmbar! Der Schutz von LuL und SuS muss (!) oberste Priorität haben. Da man sich auf Politik (Land + Kommunen) nicht verlassen kann, müssen wir jetzt mal den Schulterschluss suchen. Setzen Sie sich gerne Ihren Aluhut auf und denken Sie quer in Berlin – meine Tochter geht selbstredend mit Maske in den Unterricht. Gern spende ich auch einen Luftfilter – und unterstütze LuL wo immer es von Nöten und machbar ist.
Was ist denn hier nur los in diesem Land?

z
3 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Ich kann nur jeden Satz von Bernd 3x unterschreiben! Sind den manchen Eltern ihre Kinder hier völlig egal??? Leider macht es den Eindruck und die Eltern, die sich um ihr Kind sorgen, werden von den KMs völlig ignoriert. Deren Kinder werden dann per Schulpflicht gezungen, sich in eine völlig ungeschützte Unterrichtssituation zu begeben und sich schlimmsten Falls mit Corona zu infizieren. Es ist einfach nur erschtreckend und leider ist man als Eltern völlig machtlos.

Beyhan Aydemir
3 Jahre zuvor

Ich finde es so unverantwortlich vom Kultusministerium das die alles unter dem Tisch kehren und nicgt dafür sorgen das alles in kleinen Gruppen gehalten wird so das die kinder geschützt sind so ein block Unterricht wäre am besten das alle zwei tagen gewechselt wird habe das gefühl das in Hessen auf die Gesundheit der kinder und leherer verzichtet wird die machen sich das halt alle einfach in dem die sagen Maske anziehen und ab gehts Dene ist das ja egal die sind ja geschützt die die arsch karte ziehen sind wir kleine Fische das macht mich so sauer das nicgt rivhitg gehandelt wird weil die einfach zu faul sind einen Konzept zu finden der für alle sinn macht was soll bitteschön passieren damit die handeln die kinder fühlen sich einfach nicht mehr sicher alle kinder in einer klasse kein mindestabstand nicgts also das ist sehr unverantwortlich wie kann mann das den Kindern und Lehrern antun wie soll mir das Kultusministerium mal bitte beantworten warum machen die das mit den Schulen das sollte so sein das eine gruppe und die andere gruppe an unterschiedlichen tagen schule haben so wie es vor paar Monaten war so ist es am sichersten aber alle in einer klasse da braucht mann auch keine Maske weil es bringt am enddfekt gar nicgts und das weißt das Kultusministerium besser wie wir alle wenn mein Kind an covid erkranken sollte weil die in der schule alle zusammen sind und sich nicht an den mindest Abstand halten kann weil es einfach nicht möglich ist werde ich das Kultusministerium dafür verantwortlich machen da werde ich alles in die Wege leiten weil das geht definitiv nicht nach den herbstfereien will ich gar nicgt wissen wie es dann ausschaut die sollen fämligst jetzt schonmal handeln bevor es zu spät ist sollen sich mal gedanken machen um die kinder und Schulen das die teils zuhause und Teil in der schule sind so das die Schulen nicht überfüllt sind die Buße sind jedentag überfüllt das finde ich eine Unverschämtheit sowas den Kindern anzutun macht euch mal Gedanken wenn mann das gleich mit euch Politikern machen würde ihr sitzt da zu dritt und habt ein Abstand von zwei Metern macht alles über Video Konferenz aber die kinder alle zusammen in einer klasse stecken und die Buße zu überfüllen da guckt ihr weg und seit der meinung das es so funktioniert warum sitzt hr Politiker alle zusammen in einem Raum ohne mindest Abstand in einem Raum zu 25 warum!!!!!? Macht ihr es doch mal vor und dann versucht es an den Kindern die sind die testkaninchen für euch

z
3 Jahre zuvor
Antwortet  Beyhan Aydemir

So wahr und leider ist man als Eltern völlig machtlos, da ja, außer in BW, Schulpflicht besteht.

Melanie Nennstiel
3 Jahre zuvor

Ich bin auch sauer und unser Kultusminister Herr Lorz hat doch keine Ahnung, was die Schüler und Lehrer sich wünschen und fordern.
Sie wollen die Kleingruppen wieder,auch da kann man benoten .
Wir haben ein CoVid19 Fall in der Klasse, die Kinder sind 14 Tage in Quarantäne, das Gesundheitsamt wiesbaden testet nicht da keine Kapazität vorhanden ist, werden jeden Tag vom Gesundheitsamt angerufen um zuhören wie es unserem Kind geht,die Geschwister gehen weiter in die Schule.
Wer aussgen trifft :WIR LOTZEN DIE GRENZEN DES MACHBAREN AUS,und dann sagt das hätte er nicht so gemeint. Ist in dem Beruf falsch.
Eltern geht auf die Barrikaden, das sind unsere Kinder und so kann man mit Ihnen nicht umgehen. Und auch unsere Lehrer brauchen mehr Unterstützung von uns. Sie leisten extrem viel und gute Arbeit.

z
3 Jahre zuvor

Ich würde soo gerne für mein Kind auf die Barrikaden gehen, habe schon mehrfach an die Landesregierung und das Bay. KM geschrieben, Petitionen unterschrieben, etc. und es nützt alles nichts. Die Sorgen der Eltern werden einfach überhört.

Melanie Nennstiel
3 Jahre zuvor
Antwortet  z

Ich weiß, wir also mein Mann und ich sind beide im Elternbeirat tätig und das auch mit vollem Herzen. Leider können wir immer nur wieder dazu aufrufen.
Man darf nicht erzählen 2 Schulen in Wiesbaden beiee mit CoVid19 Fall. Die eine Schule müssen die Schüler nur 2 Tage zuhause bleiben und die andere geht die Klasse für 14 Tage in Quarantäne. Das selbe Bundesland die selbe Stadt. Und wenn man dann beim Gesundheitsamt nachfragt,vielleicht stehlen die ihre Tische anderst .Was ein Quatsch

Barbora Emilija K.
3 Jahre zuvor

Wenn wir kein MNS tragen im Unterricht, der Abstand aber nicht mehr als 40 cm ist (kleiner Raum), 3 Erwachsene und 24 Schüler (13, 14 Jahre alt) eng zusammen sitzen 6 Std täglich wohlgemerkt, verstoßen wir an irgend ein Gesetzt? Wenn nicht, dann braucht keiner sich im Bus oder Bahn zu schützen, geschweige denn im Supermarkt. Ich halte mich an alle Regeln, meine Familie auch, ich habe dieses Jahr nicht mal meine Heimat besucht, obwohl dort kaum Infizierte waren und alle trugen MNS schon zu der Zeit, als hier die Minister nicht mal wussten, Masken ja, nein, vielleicht. Und jetzt sitze ich in der Klasse und fühle mich so richtig, richtig……..

Kinder Haben Rechte
3 Jahre zuvor

Kinder haben Rechte. Unter anderem das Recht auf körperliche Unversehrtheit. Das Masken zu schweren emotionalen Traumata führen und die Gesundheit schädigen statt sie zu erhalten, ist inzwischen mehrfach bewiesen worden.

Masken und Abstandsregeln gehören nicht in die Schule, hier müssen junge Menschen sich ausprobieren können und sich entwickeln dürfen. Masken und Abstandsregeln gibt es in Systemen wie Nordkorea oder China. Aber das Lehrer in Deutschland lieber kleine, funktionierende Roboter statt aktiver, sich entwickelnder Menschen wollen, das zeigt sich leider auch in dieser Krise sehr deutlich.

Leseratte
3 Jahre zuvor

Dann ist wohl Corona gesünder als Maske und eine Covid-19- Infektion hat auch keine Auswirkung auf die körperliche Unversehrtheit??? Und was ist mit dem Recht auf körperliche Unversehrtheit bei Risikopersonen unter Schülern, Lehrern und den dazugehörigen Familien?

Marion
3 Jahre zuvor

Die Lehrer sind die letzten, die das wollen! Masken im Unterricht sind für alle keine Lösung. Und nein, ich bin kein Corona Leugner. Ich denke nur, dass die Regeln, die jetzt gelten in BW gelten sollen, nicht durchführbar sind. Sollen wir Kinder und/oder Lehrer bestrafen, die keine Masken tragen wollen oder sich unwohl dabei fühlen? Wie soll man denn Unterrichten, wenn die Schüler die Mimik nicht sehen können und kaum akustisch kaum etwas verstehen können in einem Klassenraum mit bis zu 28 Schülern? Vielleicht sollte man die Verantwortung, die eigentlich das Ministerium haben sollte, nicht einfach auf die Lehrer und Schulleitungen runterschieben. So nach dem Motto: Jetzt seid ihr verantwortlich, wenn etwas schiefgeht!

Dibrani Seatfika
3 Jahre zuvor

Die sollen 3 Tage die Woche unterrichten in der Schule weil mit der Maske hält doch kein Kind 6std aus das ist unfassbar was den Lehrern und Kindern da gemacht wird die bekommen doch kaum luft

Matty
3 Jahre zuvor
Antwortet  Dibrani Seatfika

So ein Schwachsinn: Wie viele tote Schüler und Lehrer gab es denn jetzt in NRW wegen dem MNS? Und wie viele Tote werden den aus den Supermärkten und Zügen gezogen, weil sie erstickt sind?
Oder warum gibt es überhaupt noch so viele Asiaten, die müssten schon ausgestorben sein.

Oh, man diese irrsinnige Ideologie gegen MNS.

Man kann ja über den Nutzen von MNS gegenüber einzuhaltenden Abstand oder besseren Lüftungskonzept streiten, aber immer dieser diese Verlautbarungen ein MNS würde allen Trägern die Gesundheit kosten ist ja nicht mehr auszuhalten.

Anna Lüse
3 Jahre zuvor

Nur 15 % aller LehrerInnen fühlten sich in Deutschland fit für die digitale Unterrichtspraxis. Diese Zahl wurde im Corona- Lockdown offiziell erhoben.
Trotzdem wurden unbegreiflicherweise die Sommerferien komplett verschlafen, statt LehrerInnen zur 1- 4 wöchigen ( je nach Lernerfolg ) Digitalen Fortbildung , am besten mit Prüfung und Zertifikat zu VERPFLICHTEN. Warum diese Unterlassung ?!
Ist es vielleicht eine Zumutung für LehrerInnen, selbst noch dazu lernen zu müssen ?!?
Die 15 % können ihr Zertifikat sofort machen und haben dann ihre 6 Wochen Ferien.Die anderen müssen einfach rein in den längst überfälligen Crash – Kurs.
Die Corona- Seuche ist – wie zu erwarten war – nicht mit dem neuen Schuljahr vorbei, sondern geht jetzt erst richtig los in den Lernfabriken des Landes.
Sollten jetzt nicht wenigstens die 2 Herbstferienwochen endlich dafür genutzt werden, das Personal zu schulen, die nötige Ausstattung (zumindest Tablets)
anzuschaffen und Zusatzcontainer zur Klassenteilung aufzustellen ?! Ja, das kostet Geld. Na und ?!
Für andere Zwecke ist es doch auch da. Für Bankenrettung und Abwrackprämien.
Und vielleicht rechnet mal einer durch, was ein weiteres verlorenes Schuljahr gesamtgesellschaftlich kostet.
Die Herbstferien sind die letzte Chance Versäumtes nachzuholen und das Schuljahr 20/21 zu retten.
Falls bis dahin die Schulen überhaupt noch geöffnet sind.

OMG
3 Jahre zuvor
Antwortet  Anna Lüse

Na ja, auch wenn sich alle Kollegen fortgebildet hätten, der Betsand aan Ausrütung ist weiterhin überschaubar: Weiterhin 0 Webcams, 0 Wlan Netze.
Wäre zunächst Fortbildungen gewesen, die sich im Schulaltag nicht niederschlagen können.
In dem Bereich rührt sich immer noch nichts!
Und natürlich: Trotz mehrfacher Ankündigung: Keine Liste sicherer Anbieter und auch das versprochene Budget für Videokonferenzanbiter ist nicht angekommen.

Marion
3 Jahre zuvor
Antwortet  Anna Lüse

Ganz ehrlich, sie sind bestimmt keine Lehrerin und haben auch wenig Ahnung von uns. Nein, ich hatte keine Osterferien, auch meine Sommerferien waren genau 19 Tage lang. Vor meinem Urlaub und auch gleich danach wieder, war und bin ich in der Schule und habe vom meinem Arbeitsplatz zu Hause aus gearbeitet, denn in der Schule haben wir ja keinen. Und es liegt garantiert nicht an meinen Computerkenntnissen, wenn ein Onlineunterricht nicht funktioniert. Nein, es liegt am Datenschutz, der ja auch richtig ist und an der fehlenden Plattform, die viele Schulen noch nicht haben, da das Ministerium in BW zwar wohl daran arbeitet, aber nicht fertig ist. Auch die Plattform Moodle, die hierzulande in Seminaren und anderen Institutionen eingesetzt wird, funktioniert in Karlsruhe so gut, dass wir im ganzen Holakurs Technik nach einem Absturz des Systems jetzt das gleiche Kennwort benutzen. Also, was hätten wir jetzt in den Sommerferien lernen sollen? Welches Zertifikat hätten wir erwerben sollen? Ganz ehrlich wir sind nicht so rückständig wie es in der Öffentlichkeit verbreitet wird und ich bin immerhin schon 51 Jahre. Das die Lehrer zeigen sie seien nicht fit für den Onlineunterricht liegt sicher auch daran (wobei mir diese Stichprobe auch nicht valide erscheint, bei uns im Kollegium ist das mitnichten so.), dass es an der geeigneten Software fehlt. Sobald man sich geeinigt hat, ist es sicher kein Problem für uns damit umzugehen. Wir lernen ständig neue Inhalte, der Bildungsplan ändert sich ja auch ständig, ich habe jetzt meinen 4. Bildungsplan. Und fachfremd unterrichten ist auch fast normal an unseren Schulen. Von wegen uns fehlt die Flexibilität!
Ja, auch die Geräte fehlen. Wir Lehrer bezahlen unsere Endgeräte immer noch selbst. Die Schüler haben immerhin meistens ein Handy. Ich habe mir alle Ergebnisse meiner Onlineaufgaben fotografiert schicken lassen und habe alle einzeln korrigiert, kommentiert und wieder zurückgeschickt. Das hat mich ein Vielfaches der Arbeit gekostet, die ich bei normalen Schulbetrieb habe. Aber das interessiert anscheinend niemand. Also bitte ich Sie, scheren Sie nicht „die Lehrer“, die in Ihren Augen Ihre Ferien nicht verdient haben, über einen Kamm!

OMG
3 Jahre zuvor
Antwortet  Anna Lüse

Nun Frau Lüse, es wäre dann auch fair, wenn Sie hier mitteilen, für welche soziale Aufgabe Sie auf Ihren Jahresurlaub verzichten werden und statt dessen, sozial engagiert wie sie ja hier auftreten, ohne Bezahlung anderen Menschen Last von den Schultern nehmen.
Also: Wie kann man Sie bei ihrer sozialen Zusatzarbeit besuchen?

Mary-Ellen
3 Jahre zuvor

KinderHabenRechte:
Naja…..es gibt noch die Alternative: in Herbst und Winter immer wieder in Quarantäne gehen, da können sich die Schüler dann so RICHTIG ausprobieren und entwickeln und die Lehrer zur Strafe ( weil sie sich alle kleine, funktionierende Roboter wünschen) ebenfalls! Super Idee!!!