Schulen brauchen ein Ziel für die Corona-Zeit – und darüber hinaus: den digital unterstützten Präsenzunterricht. Ein Gastbeitrag

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BERLIN. Die Corona-Krise wird die Schulen noch lange beschäftigen; unterdessen nimmt der Streit um Schutzmaßnahmen an Schärfe zu. Prof. Susanne Lin-Klitzing, Bundesvorsitzende des Deutschen Philologenverbands, mahnt in einem Gastbeitrag eine kontruktive Debatte an, die über Hygiene-Rahmenpläne hinaus geht. Sie fordert „eine Zielperspektive für das tatsächliche Kerngeschäft von Schule, nämlich für den zukunftsweisenden Unterricht jetzt in der Corona-Zeit – und danach“.

Susanne Lin-Klitzing ist Professorin für Schulpädagogik an der Universität Marburg – und seit 2017 Bundesvorsitzende des Deutschen Philologenverbands. Foto: DphV

Miteinander die Schule weiterdenken

JA, WIR WAREN und sind in einer großen Krise, die die ganze Welt ergriffen hat und die für Deutschland im Vergleich mit vielen anderen Ländern dank der getroffenen Maßnahmen bisher relativ moderat verlaufen ist.

Ja, wir erleben gerade das, was mit „Disruption“ beschrieben wird: einen abrupten Wechsel von der „alten Normalität“ über eine akute Krisensituation in die angebliche und sogenannte „neue Normalität“.

Ja, wir waren nicht vorbereitet, wir müssen gesellschaftlich und privat auf einen noch nicht absehbaren Zeitraum kontinuierlich mit Unsicherheit umgehen.

Wir befinden uns in vielen gesellschaftlichen Konfliktsituationen, für die vereinfacht „Schuldige“ gesucht und unterkomplexe Situationsbeschreibungen vollzogen werden. Und selbst wenn wir – insbesondere für den Bildungsbereich – die „richtigen“ Bezeichnungen und Konzepte hätten, wüssten wir doch im selben Augenblick, dass deren Umsetzung, beispielsweise im Bereich der Digitalisierung, auf absehbare Zeit weder in der gesamten Republik noch in allen Privat-Haushalten für alle Menschen gelingen wird.

Diesen Krisen-Druck müssen wir jedoch aushalten und versuchen, mit Nüchternheit gemeinsamen Lösungen für Unterricht und Bildung näherzukommen, statt Stereotype, Vorurteile und Tunnel-Blick-Corona-Lösungen unter Druck zu produzieren.

Statt „Für-oder-gegen-Maske-Polarisierung“: Stufenpläne für verschiedene Infektionsstufen

Bisher füllten die Bundesländer die bisherigen Hygiene-Rahmenpläne der Kultusministerkonferenz sehr unterschiedlich aus. Das wurde – auf der Suche nach einfachen und einheitlichen Lösungen – häufig kritisch gesehen, obwohl ein regional angepasstes Vorgehen sinnvoll ist, wenn die Infektionszahlen beispielsweise in Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Sachsen deutlich geringere sind als diejenigen in Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen.

Mit der Kanzlerin und ihrem „Bildungs-Gipfel“ entsteht nun der neue „Vier-Stufen-Plan“ der Kultusministerkonferenz, knapp vor Schulbeginn der letzten beiden Bundesländer. Er muss noch von der KMK verabschiedet werden, leistet aber das, was die bisherigen Rahmenpläne der KMK, nicht aber zum Teil bereits bestehende Stufenpläne der Länder,  vermissen ließen: Von Stufe eins, einem an die Pandemiesituation angepassten „Regelbetrieb“ ohne Mund-Nasen-Schutz im Unterricht, bis hin zu Stufe 4, einer völligen Umstellung auf Distanzunterricht, werden vier verschiedene Szenarien beschrieben, durch die regional unterschiedliche Infektionsvorkommnisse in einen einheitlichen Stufenplan eingeordnet werden können. Damit wird ein lokal angepasstes Handeln auf einer gleichwohl einheitlichen Matrix ermöglicht. Gut so.

Gleichwohl muss noch mitbedacht werden: Im Zusammenhang mit den vormaligen eher unkonkreten Hygiene-Rahmenplänen polarisierte eine „Entweder-Oder-Maske-im-Unterricht-Diskussion“. Diese ist auf den Wunsch nach schnellst- und größtmöglicher Rückkehr zur „Normalität“ zurückzuführen – für alle Schülerinnen und Schüler in allen Jahrgangsstufen nahezu gleichzeitig in inadäquaten schulischen Räumlichkeiten. Damit müssen nahezu zwangsläufig sämtliche „AHA-Regeln“ aufgegeben werden. Dieses Problem wird aber nicht durch eine Ja-oder-Nein-Masken-Entscheidung gelöst, denn unabhängig von der pädagogischen Beurteilung eines Mund-Nasen-Schutzes im Unterricht, leisten die zur Verfügung stehenden „Alltagsmasken“ nicht das, was allenfalls auf dem Niveau der FFP2- bzw. FFP3-Maske an Schutz gewährleistet werden kann. Sie halten nicht genügend Aerosole zurück, die nach aktuellem Erkenntnisstand in typischen Unterrichtssituationen bei in der Regel zu kleinen Klassenräumen mit zu vielen Schülern und problematischen Lüftungsgelegenheiten entstehen.

Es ist jedoch erfreulich, dass mit dem Vier-Stufen-Plan nun zumindest in diesem Bereich das begonnen wurde, was an vielen Stellen noch Not tut: eine differenzierte Betrachtung vorzunehmen, statt schwarz-weiß zu malen.

Weg von der Debatte „komplette Schulöffnung“ versus „komplette Schulschließung“

Je nach Infektionsgeschehen wird nun zwar in verschiedenen konkreten Stufen-Szenarien gedacht. Diese waren und sind letztlich aber immer noch im Wesentlichen „Corona“- und nicht inhaltlich oder an Schulstufen orientiert. Schulen sollen nun, beispielsweise in Infektionsstufe 4 komplett „geschlossen“ und auf Distanz-Unterricht umgestellt werden, um danach wieder möglichst bald mit allen Schülerinnen und Schülern präsent in der Schule sein zu können. Der Hygiene-Stufenplan ist ein Fortschritt, gleichwohl gibt die KMK aber noch zu wenig Expertise in die eigentliche „Bildungsarbeit“ während und gegebenenfalls nach der aktuellen Coronakrise hinein. Angesichts

  • der voraussichtlichen Dauer der Krise,
  • den altersspezifisch-unterschiedlichen Infektionsrisiken der Schülerinnen und Schüler,
  • den altersspezifisch bedingten unterschiedlichen Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler, selbstständig zu arbeiten und digitale Medien sinnvoll zum Wissenserwerb zu nutzen,
  • den regional, lokal und schulisch unterschiedlichen Digitalisierungsbedingungen
  • und den damit im Zusammenhang stehenden unterschiedlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten der Lehrkräfte

scheint es mir sinnvoll zu sein, über eine planvolle, zunächst primär für die älteren, oberen Jahrgänge unterstützende Digitalisierung des Präsenzunterrichts und entsprechende Fortbildung dieser Lehrkräfte nachzudenken. Denn je älter die Schülerinnen und Schüler sind, desto eher können sie selbstständig und sinnvoll von ihren Lehrkräften digital unterstützt im höheren Infektionsstufenfall auch von Zuhause aus arbeiten.

Hiermit würden die mit Corona-Bedingungen notwendig verknüpften Digitalisierungsbestrebungen konzeptionell altersspezifisch gedacht; also auch in Stufen, aber die in einem Altersstufenkonzept. Denn alle Schülerinnen und Schüler und alle Lehrkräfte bei nach wie vor unzureichender räumlicher wie digitaler schulischer Ausstattung gleichzeitig „fit“ für eine sinnvolle digitale Unterstützung des Unterrichts machen zu können, erscheint eher unrealistisch. Weshalb nicht auch hier (alters-)stufenspezifisch denken, damit nicht ganze Schulen geschlossen werden müssten und eine angemessene digitale Unterstützung des Präsenzunterrichts planvoll von den älteren zu den jüngeren Jahrgängen vorbereitet werden kann?

Über „Hygienekonzepte“ hinaus der KMK nüchternes Arbeiten an Unterrichts- und Bildungszielen abfordern

Auch im nun erfolgenden, wichtigen KMK-Hygienekonzept fehlt die – oben beschrieben – inhaltliche Zielperspektive für das tatsächliche Kerngeschäft von Schule, nämlich für den zukunftsweisenden Unterricht jetzt in der Corona-Zeit und danach. Inhaltlich sollte dieses Ziel als „digital unterstützter Präsenzunterricht“ beschrieben werden.

Ja, das klare Ziel ist der Präsenzunterricht, denn der Präsenzunterricht leistet viel mehr in vielen Dimensionen als ein Fern- oder Distanzunterricht je leisten könnte. Ein zeitgemäßer Präsenzunterricht sollte didaktisch begründet auch digital-routiniert unterstützt werden können. In einem auch digital unterstützten Präsenzunterricht sind solchermaßen eingeübte Routinen die Bausteine, auf die im Falle des partiellen oder kontinuierlichen Distanz- oder Fernunterrichts aufgebaut werden kann. Statt „Präsenz- oder Distanzunterricht“ als etwas Verschiedenes zu betrachten, sollte mit dem Ziel des „digital unterstützten Präsenzunterrichts“ eher ein Kontinuum angegangen werden.

Dazu muss der „digital unterstützte Präsenzunterricht“ aber auch tatsächlich von den Kultusministern in der Kultusministerkonferenz und in ihren Ländern als Ziel erkannt, benannt und konzeptionell vorangebracht werden.

Eine differenzierte Sichtweise statt gegenseitigen Vorwürfen

In der aktuellen Situation ist es wenig hilfreich und inhaltlich überdies auch falsch, Eltern, Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte oder ihre jeweiligen Vertreter in „Bremser“ oder „Progressive“ unterteilen zu wollen. Vielmehr ist zu berücksichtigen, dass in jedem Einzelnen der an Schule Beteiligten ein vergleichbares Dilemma herrscht, wie in der gesamten Gesellschaft: das berechtigte Interesse am eigenen Schutz steht im Konflikt damit, die „alte“ Normalität zurück haben zu wollen. Sich für anvertraute Menschen in der Schule, im Beruf, für die Gesellschaft einzusetzen, Freunde wieder zu treffen, die „normale““ Struktur des Familienlebens wieder zu ermöglichen, widerspricht dem berechtigten Wunsch danach, dass für einen selbst nicht andere Schutzkriterien angelegt werden als für den Rest der Gesellschaft. Daher ist es wichtig, gerade auch im und für den Bildungsbereich, eine adäquat-differenzierte Sicht auf die Akteure und ihre Positionen einzunehmen.

Für eine solch differenzierte Sicht hilft es, sich zu vergegenwärtigen, dass die Lehrerverbände im Gegensatz zur Kultusministerkonferenz tatsächlich auch inhaltlich vorgedacht haben: Die KMK hat bis jetzt ausschließlich Hygienekonzepte vorgelegt. Diese sind wichtig. Die Lehrerverbände im Deutschen Lehrerverband, der Deutsche Philologenverband, der Verband Deutscher Realschullehrer, der Berufsschullehrerverband und die KEG hatten aber darüber hinaus unter anderem bereits im April ein erstes „Schichtmodell“ vorgelegt, um überhaupt wieder Präsenzunterricht für die Schülerinnen und Schüler in der Schule zu ermöglichen. Im Juli haben sie einen konstruktiven „„Zehn-Punkte-Plan“ mit dem Ziel eines digital unterstützten Präsenzunterrichts vorgelegt, um unter anderem für einen Wechsel in den punktuellen Distanz- bzw. Fernunterricht besser vorbereitet zu sein.

Dass die genannten Lehrerverbände neben den bildungspolitischen Zielen auch die berufspolitischen Interessen ihrer Klientel vertreten, kann man ihnen nicht vorwerfen, das gehört zu ihrem Auftrag, von dem sie sich nicht entbinden lassen können und wollen. Dieser Aspekt ist in der Öffentlichkeit offensichtlich stärker als der der inhaltlichen Gestaltung wahrgenommen worden. Doch beide Seiten gehören zu ein- und derselben Medaille – die bildungs- und berufspolitischen Ziele und beide Seiten sollten wahrgenommen werden.

Für die Lehrkräfte, für die Eltern und für die Schülerinnen und Schüler gilt: Gut wäre es gewesen, wenn wir in Deutschland in jedem Bundesland und in jeder Ecke dieser Republik in Zeiten des Shutdowns ein Lernen von „Schreibtisch zu Schreibtisch“ hätten praktizieren können. Mit digitalen Endgeräten für Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler, über eine funktionierende Lernplattform der Schule mit entsprechendem Videokonferenzsystem. Alles datenschutzkonform, mit adäquaten Urheberrechten ausgestattet und mit fachlich-digital überzeugenden Bildungsinhalten; in digitalen Unterrichtsstunden in Shutdownzeiten, synchron für alle: von Schreibtisch zu Schreibtisch, face to face.

Dass dies nicht der Regelfall war und sein konnte, liegt daran, dass die Digitalisierung kein rein schulisches Problem ist – und schon gar keines der einzelnen Lehrkraft. Es zeigt den Digitalisierungsstand unserer Republik.

Stricken ohne Wolle und Stricknadeln wird auch in Zukunft nicht klappen

Insofern kann man sagen, wenn es in Zeiten des Lockdowns nur „mittelmäßig“ gelaufen ist, dann lag das eher an den Rahmenbedingungen als an den Lehrkräften. Vielen Schulen, Lehrkräften, Schülerinnen und Schülern und Eltern ist eher zu danken, dass sie trotz der Versäumnisse der Politik so etwas wie Unterricht und Lernen überhaupt haben realisieren können – und in der Zeit des Shutdowns und der sogenannten „Schulschließungen“ bereits im März präsent sämtliche Abiturprüfungen abgenommen werden konnten.

Stricken ohne Wolle und Stricknadeln, also Präsenz- und digitaler Fernunterricht ohne die entsprechende digitale Ausstattung, ohne eine geklärte Rechtesituation für die Lehrkräfte und ohne Verpflichtung für eine Teilnahme, Leistungserbringung und –bewertung der Schülerinnen und Schüler am „anderen Schreibtisch“, kann und wird auch in Zukunft nicht klappen. Hier sind weitere Hausaufgaben durch die Kultusminister zu erledigen. Daran arbeiten sie. Und mit uns gemeinsam hoffentlich zukünftig am gemeinsamen Ziel eines auch „digital unterstützten Präsenzunterrichts“. Einbezogen wurden wir bisher nicht – in keine der digitalen KMK-Krisensitzungen und offenbar auch zukünftig nicht in einen Bildungsbeirat oder wissenschaftlichen Beirat der KMK. Unsere Perspektive, unsere Expertise fehlt – und soll weiter fehlen? Lehrkräfte und ihre Vertreter mit einzubeziehen, hilft für den notwendigen mehrperspektivischen Blick auf Schule und Bildung.

Natürlich gab und gibt es – wie in anderen Berufen – auch unterschiedlich engagierte Lehrkräfte. Dass die Unsicherheit in Krisenzeiten sich aber in vereinfachten Wahrnehmungen und undifferenzierten Werturteilen, Vorurteilen und negativ-stereotypisierten Zuschreibungen gegenüber den Lehrern oder den Lehrerverbänden Bahn bricht, halte ich für unangemessen. Nun muss es um kluge und bedachte Initiativen nach vorn gehen, wie der für den notwendigen, auch digital unterstützten Präsenzunterricht.

Das richtige Verhältnis von Tradition und Innovation und vor allem ein dauerhaftes – auch finanzielles – Engagement für das, was die Schulen tatsächlich brauchen, ist politisch nötig: ein Konjunkturprogramm Schulbau, damit Schülerinnen und Schüler wie ihre Lehrkräfte nicht nur endlich ausreichend große, gut belüftete Klassen- und Lehrerzimmer und adäquate Toiletten bekommen. Hier bräuchten wir nach dem „Bildungsgipfel“ der Kanzlerin noch eine weitere finanzielle Unterstützung des Bundes an die Kommunen für Schulbau und Schulsanierung.

Wir brauchen – die Coronakrise zeigt es – eine umfassende digitale Ausstattung nebst IT-Fachkräften an den Schulen, Rechtssicherheit für die Lehrkräfte, und über eine bessere Aus- und Fortbildung in diesem Bereich hinaus selbstverständlich auch für die wissenschaftliche Untersuchung der Effekte von digital unterstütztem Lernen auch ein Institut für digitale Qualitätssicherung im Bildungswesen. Hier liegen viele anschlussfähige Optionen mit den aktuellen diesbezüglichen Planungen von Bund und Ländern und dem BMBF.

Nicht nur in diesem Bereich haben wir als Lehrerverbände bereits ab März Initiative ergriffen und Wege aufgezeigt. Was wir brauchen, ist also das sachgerechte und dauerhafte Engagement der Politik für die Schulen. Was wir nicht brauchen, sind Lippenbekenntnisse zur Unterstützung von Schule und Unterricht, die ausschließlich in Hygienekonzepte münden.

Der Beitrag ist zunächst auf dem Blog des Bildungsjournalisten Jan-Martin Wiarda erschienen.

Auf Druck von Merkel: KMK verabschiedet einen Vier-Stufen-Plan für die Schulen, der – je nach Infektionsgeschehen – bis hin zu Schließungen reicht

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Küstenfuchs
3 Jahre zuvor

Einer der besten Beiträge zu Schule und Unterricht zu Coronazeiten, den ich bisher gelesen habe.

NRW-Lehrerin
3 Jahre zuvor

Dem kann ich nur zustimmen! Lehrerbashing und Polarisierunge. (Schule auf – Schule zu) helfen niemandem.
Wichtig wäre mir auch ein gemeinsames Forum für Eltern, SchülerInnen und LehrerInnen. Von dieser Multiperspektivität könnten alle lernen. Wenn die Ergebnisse solcher Überlegungen in die Beratungen der politisch Verantwortlichen eingingen, wäre auf jeden Fall eine größere Solidarität und Zufriedenheit zu erreichen.
Aber auf jeden Fall: vielen Dank für diese differenzierte Betrachtung und Darstellung!

Meinung am Mittag
3 Jahre zuvor

Vielen Dank, besser hätte man es nicht formulieren können. Ich hoffe, dies wird besonders von Journalisten, insbesondere den Kommentartoren, wahrgenommen und beherzigt.

Felix B.
3 Jahre zuvor

Guter Beitrag!
Allerdings halte ich den Hinweis darauf, dass einfache Mundschutzmasken im Klassenraum weniger Schutz als FFP2 oder FFP3-Masken bieten, für wenig zielführend.
Dass auch einfache Atemschutzmasken eine sehr große Schutzwirkung haben können, haben ja verschiedene aktuelle Studien (u.a. Jenastudie) deutlich gezeigt.
Tatsache ist, dass viele Länder weder auf Abstand noch auf Schutzmasken im Klassenzimmer achten. Da wäre mir im Sinne eines vorbeugenden Gesundheitsschutzes für Lehrkräfte und Schüler eine Verpflichtung zu Schutzmasken an weiterführenden Schulen im Unterricht immer noch lieber als das bloße Geschwafel des neuen Hygieneplans der KMK, wo das Stoßlüften mit „voll geöffneten Fenstern“ gefordert wird, wobei jeder Schulhausmeister weiß, dass 80 Prozent der Fenster in Klassenzimmern aus Sicherheitsgründen nur spaltweise zu öffnen sind.

Franzi
3 Jahre zuvor

Natürlich kann man an der Schutzfunktion von nichtmedizinischen Masken in Klassenzimmern herumkritteln. Atemschutzmasken schützen in der Tat mehr vor Tröpfcheninfektionen als vor Aerosolen. Trotzdem bzw. gerade deshalb: Bei Aufgabe des Mindestabstands in Klassenzimmern nimmt ohne Schutzmasken das Infektionsrisiko durch Tröpfcheninfektionen massiv zu. Deshalb sind Atemschutzmasken ein wichtiger Baustein beim Gesundheitsschutz in dicht gefüllten Klassenzimmern, den man nicht achtlos beiseite schieben sollte.

Jeremy van Munster
3 Jahre zuvor

Zustimmung, jetzt noch Klarheit und Wahrheit, dass die Digitalisierung seit Jahren verschlafen worden ist und nur eine gemeinsame Anstrengung von Schulträgern und Kultusministerien die notwendige Infrastruktur schaffen kann. Das geht natürlich nicht sofort, aber es muss von oben, sprich Ministerien, implementiert werden, und dann natürlich in Absprache mit allen an Schule Beteiligten umgesetzt werden. Bitte keine weiteren Befindlichkeitsgesprächskreise, „Geld muss kommen“.