Steigende Infektionszahlen: Martin verschärft Corona-Regeln für Schulen (ein bisschen)

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SCHWERIN. Aus Sorge vor vermehrten Corona-Infektionen im Herbst hat das Schweriner Bildungsministerium die Hygiene-Auflagen für die Schulen in Mecklenburg-Vorpommern verschärft. Danach müssen die Eltern künftig eine Erklärung abgeben, ob ihr Kind in einem Risikogebiet gewesen ist, ob es Kontakt zu infizierten Personen hatte und ob es gesund ist. Geben sie diese Erklärung nicht ab, darf das Kind nach den Herbstferien bis zu zwei Wochen lang die Schule nicht besuchen. Das geht aus einer neuen Verordnung hervor, die am Mittwoch in Kraft getreten ist.

Hat die Schulen als erste Kultusministerin in Deutschland weit aufgemacht: Bettina Martin, Bildungsministerin von Mecklenburg-Vorpommern. Foto: Regierungsportal M-V / Ute Grabowsky

Schüler, die für den Schulweg Bus oder Bahn nutzen, sollen künftig auch auf dem Schulweg einen Mund-Nasen-Schutz tragen, wenn sie in großen Gruppen zusammen sind und der Mindestabstand von 1,50 Meter nicht eingehalten werden kann. Das ist oft an Haltestellen der Fall. Als Grund für die neuen Regeln gibt das Ministerium die wieder gestiegenen Infektionszahlen mit dem Coronavirus in Deutschland und auch in Mecklenburg-Vorpommern an. Zuletzt waren im Nordosten binnen sieben Tagen 27 Ansteckungen registriert worden (Stand: 10. September). dpa

Der Beitrag wird auch auf der Facebook-Seite von News4teachers diskutiert.

Seit Schuljahresbeginn: Dokumentierte Corona-Fälle an bundesweit mehr als 1.000 Schulen (und mehr als 300 Kitas)

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6 Kommentare
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omg
3 Jahre zuvor

Jetzt mal echt: Das ganze ist doch ein deutsches Remake von “ Die Truman Show“ und überall hängen Kameras, die unseren verdutzten Gesichter aufnehmen, die Kultusminister sind Comedians (und zwar richtig gute) und irgendwo lachen sich Fernsehzuschauer über uns schlapp schlapp.

Jetzt bitte: Sagt, dass das so ist. Bitte.

Jan
3 Jahre zuvor

Die Verantwortung wird also den Eltern zugeschoben. Corona bei Kindern ruft meist keine oder nur ziemlich milde Symptome hervor. Das RKI sagt, dass Corona nur durch den PCR-Test festgestellt bzw. ausgeschlossen werden kann. Nun soll also rein durch das Betrachten des Kindes festgestellt werden, ob es gesund ist und das auch noch unterschrieben werden – wohlgemerkt nicht von einem Mediziner, sondern von den Eltern, die in den allermeisten Fällen weder Experten sind, noch zu Hause das Equipment für einen PCR-Test haben.

Anne
3 Jahre zuvor

Wie viele Eltern werden das wohl einfach unterschreiben, nur damit die Kinder nicht zu Hause bleiben müssen? Echt, Mallorca war Risikogebiet? War das nicht aufgehoben? Kontakt zu Infizierten? Hätte sich da nicht das Gesundheitsamt gemeldet? Krankes Kind? Im Herbst ist Schnupfen doch ganz normal. Jetzt stellen Sie sich mal nicht so an, ich muss schließlich arbeiten gehen, da können Sie ja wohl mal ein paar Stunden mein Kind betreuen.

Susanne Weigang
3 Jahre zuvor

Diese Erklärung wird einfach unterschrieben, denn die Eltern müssen ja arbeiten & werden für die 2 Wochen Quarantäne nicht auch noch Urlaub nehmen. Also völliger Bullshit! Frau Martin hat es immer noch nicht verstanden: Infektionen finden auch innerhalb der Schule statt! Es wird nichts investiert, die Klassenräume bleiben voll und die Fenster im Winter geschlossen. Null AHA! Unsere Kinder werden dem Risiko schutzlos ausgesetzt. Es ist eine Farce!!

Jan
3 Jahre zuvor

Angesichts der Tatsache, dass wir SchulPFLICHT haben, finde ich grundsätzlich alles, was die Eltern in Richtung „Verantwortung abschieben“ unterschreiben müssen, höchst bedenklich. Man kann die Eltern zwar zwingen, ihre Kinder in die Schule zu schicken, aber man kann sie nicht zwingen, etwas zu unterschreiben, das sie so gar nicht sicher sagen können.

Mal schauen, wann sie auch in NRW auf solche Ideen kommen… ich würde an der Stelle dann „Da ich kein Arzt bin, kann ich eine Erkrankung des Kindes nicht sicher ausschliessen“ ergänzen und das unterschreiben.

Tento
3 Jahre zuvor

Am tollsten ist immer, wenn am Mittwoch eine Verordnung bei den Lehrern eintrifft, die ab Mittwoch gilt und über die am Mittwoch bereits die Kinder belehrt und die Eltern informiert worden sein sollten.

Aber ich hab schon gelesen: Andere BL können das auch …