Gut ins Schuljahr gestartet? Von wegen! „An den Schulen herrscht Notbetrieb, Lehrer sind völlig überlastet“ – sagt der BLLV

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MÜNCHEN. An den Schulen läuft es nun im Prinzip wieder wie in Vor-Corona-Zeiten. Im Prinzip. Denn Masken, Abstände, Hygieneregeln und die Sorge vor Infektionen ändern das Schulleben grundlegend. Viele Schüler tun sich mit der Rückkehr in den Regelunterricht schwer – Lehrer auch. Ein Lagebericht aus Bayern.

Von einem normalen Schuljahr kann 2020/2021 keine Rede sein. Foto: Shutterstock

Nach monatelangem Ausnahmezustand gibt es seit dem Schuljahresbeginn offiziell wieder den normalen «Regelunterricht» an Bayerns Schulen. Doch normal ist in den Klassen- und Lehrerzimmern derzeit wenig. Eltern berichten von Erstklässlern, denen der Wechsel in die festen Strukturen wegen der Kita-Schließungen in den Vormonaten extrem schwer fällt. Lehrer schildern, dass auch die größeren Schüler schwer hineinfinden in die neuen Umstände, unter denen der Unterricht und das Schulleben nun stattfinden. Und Direktorinnen haben Angst, wie lange ihre Kollegen die Belastungen noch durchhalten.

Keine Vorbereitung auf die Schule, keine Vorfreude bei den Kindern

Joschua weint jeden Morgen. Im Gegensatz zu seiner älteren Schwester damals will der Erstklässler aus Nürnberg auf keinen Fall in die Schule. Seine Mutter Stephanie Z. führt dies auf den holprigen Übergang zwischen Kita und Schule zurück. «Die haben ja vor ihrer Einschulung nie ein Schulhaus gesehen.» Durch die Corona-bedingten Kita-Schließungen habe die Vorbereitung und auch die Vorfreude auf die Schule heuer gefehlt: Die sonst üblichen Besuche der Vorschulkinder im Unterricht fielen aus, ebenso die traditionelle Schulhausrallye oder die persönliche Anmeldung in der Grundschule.

Auch die Vorschule, die besonders die Konzentrationsfähigkeit der Kleinen stärken soll, fand über Monate hinweg nicht statt. Stillsitzen falle ihrem Sohn nun schwer, sagt Joschuas Mutter. Florian Römer bemerkt bei seinem Erstklässler ebenfalls deutliche Unterschiede zum Schulstart seines älteren Sohnes, die sich auch in Wutattacken äußerten. «Was auffällt ist, dass er extrem launisch ist, wenn er nach Hause kommt», berichtet der Münchner. «Wenn irgendwas nicht genau so läuft, wie er es sich vorstellt, fliegt was durch die Gegend, oder er rennt beleidigt weg.»

«Das war kein so schöner und harmonischer und offener Schulstart», bestätigt Simone Fleischmann vom Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverband (BLLV). Und ergänzt: «Für die, die es schon kennen, ist auch alles anders. Diese Freude auf das Zusammensein in der Schule war bei allen da, alle haben danach gelechzt, dennoch fühlt sich jetzt alles anders an als früher.»

Besonders die Fünftklässler leiden unter den Bedingungen

Diese Erfahrung macht auch Birgit Dittmer-Glaubig, Konrektorin der Mittelschule an der Simmernstraße in München. Der Schulalltag sei für alle Kinder und Jugendlichen eine besondere Herausforderung – besonders aber für «die Neuen», also die Fünftklässler. «Früher wurden die Fünftklässler in der Turnhalle durch ältere Schüler empfangen mit Theater und Musik, und die Großen haben die Kleinen durchs Haus geführt. Heuer sind sie am Eingang in Empfang genommen worden und mussten gleich in ihre feste Gruppe.»

Erschwerend kommt hinzu, dass in München für alle weiterführenden Schulen seit dem ersten Schultag ununterbrochen die Maskenpflicht im Unterricht gilt. Was bayernweit wegen der Reiserückkehrer für die ersten neun Tage verpflichtend war, lief in der Landeshauptstadt aufgrund der hohen Infektionszahlen seither weiter – und verhindert, dass sich Schüler und Lehrer ins ganze Gesicht schauen können.

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Das macht nicht nur das Kennenlernen schwierig, wie das verbürgte Beispiel zweier Jungs zeigt: Sie hatten sich neu angefreundet und zogen in einem unbeobachteten Moment heimlich die Masken herunter, um zu sehen, wie der andere eigentlich ausschaut. Dittmer-Glaubig nennt noch einen weiteren Nachteil der Maske: «Die Schüler finden das sehr anstregend, weil man sich einfach schwerer mit dem Atmen tut. Das ist nicht das gleiche wie eine Brille aufhaben.» Auch sie müsse nach vier Stunden Unterricht am Stück nun erst einmal im wahrsten Sinne des Wortes durchschnaufen.

Nach monatelanger Pause: Erst wieder an den Präsenzunterricht gewöhnen

An die festen Strukturen müssen sich viele Schüler ebenfalls wieder gewöhnen. «Prinzipiell tun sich gerade alle sehr hart, wieder in den Schulalltag hineinzuwachsen mit seinen anderen Forderungen als im Distanzunterricht», berichtet die Direktorin der Grundschule Konradstraße in Haar, Andrea Zran. «Es ist was anderes, ob ich zu Hause mal aufstehen kann und mal unterbreche, oder ob ich sechs Stunden am Stück absolvieren muss, und das auch noch unter den Hygienemaßnahmen.» Noch extremer sei es in den Ganztagsklassen, die bis 16.00 Uhr in der Schule seien.

Hinzu kommt in den höheren Klassen, dass die Kinder mit sehr unterschiedlichen Lernständen aus der Zeit des Heimunterrichts zurückgekehrt sind. Laut Zran eine enorme Herausforderung für das Kollegium: «Wir sind alle sehr am Limit unterwegs. Jeder versucht, was er irgendwie kann, um das für die Kinder gut zu machen. Jeder geht an seine Belastungsgrenzen, und ich mache mir wirklich Sorgen, wie lange das noch gut gehen kann.»

Kapazitäten für die vom Kultusministium angepriesenen Brückenangebote, mit denen Wissenslücken aufgefüllt werden sollen, gibt es an vielen Schulen nicht, wie Lehrer und Direktoren berichten. An der Grundschule in Haar können sie dank einer Förderlehrerin zumindest ein bisschen was auffangen. «Natürlich müssen wir das jetzt in irgendeiner Weise hinbringen, dass wir die Kinder da mitnehmen», betont Zran. «Das ist ein enormer Kraftakt, personell und von den Stunden her sind wir da nicht gut aufgestellt.» Vor allem die nahende Erkältungszeit mache ihr Sorgen: «Alles ist sehr auf Kante genäht. Es darf keiner krank werden, sonst bricht dieses filigrane Gebilde zusammen. Und dann habe ich auch keine Antworten mehr, wie wir das machen sollen.»

Der Lehrerverband BLLV widerspricht deshalb auch der Einschätzung von Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler), die meisten Schulen seien gut in das neue Schuljahr gestartet. «An den Schulen herrscht völliger Notbetrieb. Die Schulleitungen und Lehrkräfte in Bayern sind jetzt schon völlig überlastet. Vieles an den Schulen ist nicht mehr leistbar», hieß es am Donnerstag in München. «Das hat natürlich auch mit der Pandemie zu tun. Das eigentliche Kernproblem wird aber oft vergessen: der gravierende Lehrermangel.»

800 neue Stellen für „Teamlehrer“ – viel zu wenige

Daran änderten auch die 800 neuen Stellen für «Teamlehrer» nichts, die als Externe unterstützt von einem nicht vor der Klasse stehenden Lehrer unterrichten sollen. «Das sind ja viel zu wenige für die Schwangeren, die Risikopatienten, all die Grippekranken, die jetzt kommen», betonte Fleischmann. «Wir werden weniger Stunden geben, in Schichten unterrichten und Unterricht ausfallen lassen müssen.»

Mit Blick auf die Positiv-Bilanz des Kultusminsters spricht Fleischmann von einer «politischen Show», mit der der Schein gewahrt werde. Ungewöhnlich harsche Worte. Von Elke Richter, dpa

Kultusministerium weiß (angeblich) gar nicht, wie viel Unterricht wegen Corona ausfällt

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Katinka26
3 Jahre zuvor

Also ich kann das nicht bestätigen. Klar haben wir Einschränkungen, aber ansonsten läuft der Regelunterricht (mit nur sehr vereinzelten Quarantänefällen bisher) recht „geregelt“, auch trotz Masken.

«Wenn irgendwas nicht genau so läuft, wie er es sich vorstellt, fliegt was durch die Gegend, oder er rennt beleidigt weg.»

Solche Phasen hatte mein Kind auch vor Corona… Soll es geben!

Matty
3 Jahre zuvor

Die Zeit wann die Lehrkräfte krank werden kommt ja noch. Das Virus wird sich nicht mehr aufhalten lassen, nicht durch die jetzigen Hygiene-Maßnahmen, nur vielleicht die Verbreitung verzögern. Man sieht es jetzt ja schon wie die erste Erkältungswelle an den Schulen beginnt.
Und die Lehrkräfte über 45 werden dann länger ausfallen. Dann ist nicht mehr viel mit den vielbeschworenen Regelunterricht.
So sieht es aus meiner Sicht leider aus. Darauf sollte man sich vorbereiten. Aber die Kultusminister denken, dass alle Lehrer wie durch ein Wunder gesund bleiben werden.

Trozki
3 Jahre zuvor
Antwortet  Matty

????? Die These mit den Lehrkräften über 45 ?????

Wieso nicht ab 46? oder 35? Woher kommt der Wert! Wußte gar nicht, dass es eine Statistik gibt, die Ausfallzeiten Lebensjahren gegenüberstellt!

Matty
3 Jahre zuvor
Antwortet  Trozki

Ab Mitte, Ende 40 geht die Zahl der erkrankten Infizierten nach oben.
Kann natürlich auch schon mal davor einen treffen, oder einen älteren nicht. Aber zu denken bis 60, 70 oder 80 merkt man in der Regel nichts von einer Infektion ist natürlich Unsinn.
Die offizielle Statistik listet bisher zwar nur die Infizierten auf. Aus meinem Umfeld, Gewerkschaftsarbeit, aber auch aus dem Reha-Bereich eines Krankenhauses weiß ich, dass ab dem Alter mit schwereren und anhaltenden Verläufen zu rechnen ist. Die Statistik gibt es dann wohl nach diesem Winter dazu.

Minna
3 Jahre zuvor
Antwortet  Matty

Also, meine 32-jährige Schwester hat sich in Schweden im Lehrerzimmer infiziert und war 7 Wochen krank, soeben hatte sie einen 2-wöchigen Rückfall und arbeitet ab jetzt Teilzeit. Long Covid als schweres Erschöpfungssyndrom betrifft laut ersten Untersuchungen Frauen im mittleren Alter am stärksten (aber weiß Gott auch weitere Gruppen), in Berichten ist auch zu lesen, dass es gerade gesunde, sportliche Frauen trifft. In Schweden waren laut Novus bis zu 150.000 Schweden länger als 10 Wochen krank, es wurden eingangs nur die Schwerkranken getestet.
Die Sterblichkeitskurve und die Long Covidkurve unterscheiden sich also. Mit Long Covid haben sich Drosten und Ciesek ärgerlicherweise kaum befasst, Lauterbach in letzter Zeit immerhin ein wenig.

Gabriele
3 Jahre zuvor
Antwortet  Trozki

Lieber Trozki,

Ihr Beitrag entbehrt leider, meines Erachtens, zielgerichteter Sinnhaftigkeit.

Eine Altersgrenze wird halt nun mal überall, in zahlreichen Lebensbereichen, festgelegt, wie Ihrer Aufmerksamkeit sicher nicht entgangen ist.

Es ist sinnfrei, dieses Prinzip grundsätzlich in Frage zu stellen.
Mancher Grenzwert, manche Altersgrenze, muss selbstverständlich in gewissen zeitlichen Abständen auf den Prüfstand kommen, und dies geschieht ja auch.
Dann gibt’s Novellierungen: z.B. Volljährigkeitsalter mit 18 (früher mal 21), „begleitete“ Fahrerlaubnis unter 18, Kommunalwahlrecht mit 16 in einigen Bundesländern, … .
Früher gab’s mal Übernahme ins (Landes-)beamtenverhältnis (in einigen Bundesländern) nur bis 45 – weiß nicht, ob das inzwischen gekippt wurde oder immer noch gilt.
Meines Wissens gibt’s eine feste Altersgrenze für das Dienstende auch bei Piloten bzw. Soldaten (Offiziere) zum Beispiel. Folglich bei Erreichen (Zwangs-)entferung aus aktivem Dienst/Verrentung?

All dies ist nicht reine Willkür, sondern wohlüberlegtes Vorgehen. Irgendwo muss die Altersgrenze halt sein.

Also, worauf wollen Sie letzlich hinaus?
Ablenkungsmanöver? Herumgeistern zu und Herumirren auf Nebenschauplätzen? Quertreiberei?
Sie sind doch wohl nicht ein sog. „Troll“?

xy
3 Jahre zuvor

Wie erfolgreich funktioniert Unterricht mit den Team Lehrkräften? In Anbetracht der Tatsache, dass Tausende ausgebildete Gymnasiallehrer in Bayern auf der Straße stehen, empfinde ich Teamlehrkräfte als Hohn. Ist das ein Sparmodell oder was steckt dahinter?

OlleSchachtel
3 Jahre zuvor

Der Schulstart bei uns war gut, trotz aller Maßnahmen. Das die Kinder nicht so schnell in den Tritt kommen stimmt in Teilen. Das es schwierig ist die großen Lernunterschiede auszugleichen stimmt, da der eine oder andere schon vor zwei Jahren eine freiwillige Wiederholung empfohlen bekam und sie eigentlich das Ziel der 3.Klasse nicht erreicht hätten und jetzt einfach versetzt wurden. Definitiv finde ich die Arbeit anstrengender, da wir keinerlei Pausen mehr haben. Ich bin froh, dass wir keine Fälle an unserer Schule haben. Dafür sind an der Schule meiner Kinder 4 Fälle. Mal sehen was der Winter bringt.

Grundschullehrerin
3 Jahre zuvor

Was ich aus dem Schulalltag nicht bestätigen kann sind gravierende Wissenslücken bei den Kindern oder Probleme beim wieder hineinfinden in den Rhythmus. Was aber auffällt sind die hohen Krankheitszahlen. Normal waren immer 1-3 Kinder, die in der Klasse krank gemeldet waren. Jetzt sind es durchweg 5-8 Schüler in jeder Klasse. Mag an den offenen Fenstern liegen, an der Quarantäne einzelner, am Immunsystem, das über Monate nichts zu tun hatte oder daran, dass kranke Kinder sich jetzt wirklich daheim erholen dürfen und nicht trotzdem in die Schule geschickt werden. Die Lücken die dadurch zur Zeit entstehen machen mir daher mehr Sorgen. Bin nur noch am hinterherrennen.

Lydia L 82
3 Jahre zuvor

Es dringend nötig die Lehrer zu entlasten. Die Zeit vor der Pandemie war schon von Überlastung gekennzeichnet. Das hat sich in den letzten Monaten verschärft. Wenn ich nach dem Unterricht und der Mittagspause nach Hause komme, dann bin ich total geschafft und muss mich erst erholen. Von wegen die Lehrer haben soviel Freizeit! Wenn ich mich vom Unterricht ausgeruht habe, dann ist von der vielen Freizeit nicht mehr viel übrig. Gerade jetzt, wo die dunkle Jahreszeit beginnt. Das zehrt schon sehr an der Gesundheit und von LifeBalance keine Spur.

Jam
3 Jahre zuvor
Antwortet  Lydia L 82

Äh in welchem anderen Job kann man sich nach der Mittagspause erstmal ausruhen ?
Ich habe oftmals noch nicht mal eine Mittagspause . In der dunklen Jahreszeit sehe ich kaum Tageslicht. Ich fahre morgens im Dunkeln und wenn ich um 17.00 Uhr nach Hause fahre ist es wieder dunkel.
Das ist mal wieder jammern auf hohem Niveau

Bernd
3 Jahre zuvor
Antwortet  Lydia L 82

Das hat nie und nimmer eine Lehrerin geschrieben. Offenbar eine neue perfide Form des Lehrer-Bashings: Irgendwelchen provokanten Mist zusammenschreiben – und behaupten, dass man Lehrkraft sei.

Leseratte
3 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Ja, dieser Eindruck drängt sich auf. Das ist nicht authentisch. Und provoziert natürlich Personen, die nur darauf warten, auf die ach so wehleidigen, überängstlichen, faulen, demotivierten, egoistischen Lehrkräfte, die einfach nix gebacken kriegen trotz des vielen Geldes und der vielen Freizeit, einzudreschen. Super Klischee.

Leseratte
3 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Abgesehen davon kann ich verstehen, dass die Reinigungskräfte streiken. In den letzten Jahren wurde das Reinigen immer wieder anderen Firmen übertragen, noch weniger Zeit pro Raum steht zur Verfügung, es können teilweise nicht mal alle Räume täglich gereinigt werden.

Pit
3 Jahre zuvor
Antwortet  Lydia L 82

@Lydia L 82

Ist „Lydia L 82“ der Name von einem dänischen Pony?

Dänische Ponies sind immer im (psychischen) Gleichgewicht, bei denen funktioniert die „LifeBalance“ (vielleicht meint Lena-Sabine-Lydia „Work-Life-Balance?) in der dunklen Jahreszeit noch besser als im Sommer.

Festhalten.
Die nächste (geistige) Fahrt geht wieder rückwärts!
(Und morgen ist Familientag!)

ysnp
3 Jahre zuvor

In der Grundschule ist der Unterricht keineswegs normal. Gruppenarbeit mit Maske, Partnerarbeit nur mit dem Sitznachbarn, keine gemeinsame Materialnutzung, möglichst kein Bewegen im Klassenzimmer, ständiges Lüften bei diesen Temperaturen, die nun kommen, Lehrer machen ohne Pause durch, weil sie ständig bei ihren Klassen sind, Lehrer teilt alle Hefte selbst aus, macht viele „Dienste“ selbst – das ist sicher keine Normalität bei bewegungsfreudigen Grundschülern! Die durch Bewegung, singen, Materialnutzung und unterschiedliche Sozialformen gestaltete Rhythmisierung des Unterrichts fällt aus. Annäherung an den Schüler bis auf 1,50 m. Maskenpflicht bis zum Sitzplatz. Wir unterrichten quasi mit stark angezogener Handbremse. Dabei haben wir Kinder, die eine ganz andere Art von Unterricht bräuchten.
Es sollte wirklich auf den Prüfstand, welche Hygiene- und Abstandsregeln Sinn machen und welche nicht. Ich glaube, dass da einige Regeln dabei sind, die unnötig sind und das Unterrichten unnötig erschweren. Z.B. finde ich die Regel mit dem Verbot der gemeinsamen Benutzung von Materialien völlig überholt. Dann sollte man sich überlegen, ob man im Freien auf dem Schulhof die Maskenpflicht innerhalb der Klasse beibehält.

total frustriert
3 Jahre zuvor

Bitte keine weitere Lockerung in der Schule. Das Gegenteil ist nötig, weniger klassenübergreifend, Musik/Ethik sollte im Frühling starten.
Nur zu Info: bin keine Lehrerin.

Gustav
3 Jahre zuvor

Wieder herzhaft über den Regelbetrieb gelacht. In Dortmund dürfen einige Schulen nicht öffnen, da die Reinigungskräfte gestreikt haben. Aber es läuft doch- nicht. Oder sind auch hier die Lehrerinnen und Lehrer verantwortlich?

Lydia L 82
3 Jahre zuvor
Antwortet  Gustav

Wenn in so einem Fall ein kleines bisschen Verantwortungsbewusstsein und Eigeninitiative von Seiten der Lehrer vorhanden gewesen wäre, dann hätte auch ohne das Reinigungspersonal Unterricht stattgefunden. Offensichtlich sind die Putzfrauen mindestens genauso wichtig um den Schulbetrieb aufrecht zu erhalten. Das finde ich echt Lachhaft, und sich dann wundern wenn über Lehrer geschimpft wird.
Ich Stelle mir gerade die internationale Schlagzeile vor: Audi stellt die Produktion ein, weil die Raumpflegerinnen streiken.
Wir machen uns nur noch lächerlich.

Herbel
3 Jahre zuvor
Antwortet  Lydia L 82

Erstens würde ich den Streikenden niemals in den Rücken fallen und ihre Aufgaben übernehmen. Es gibt schließlich einen Grund dafür und die Arbeitsbedingungen der Putzkräfte haben sich seit der Einführung des Mindestlohns drastisch verschlechtert (Gleicher Lohn, aber die Arbeit ist in kürzerer Zeit zu erledigen).
Außerdem wundere ich mich über die Anspruchshaltung mancher Eltern. Schule soll alles auffangen und abnehmen. Als nächstes übernehmen die Lehrer dann den Schülertransport, weil der Busfahrer ausfällt, kochen das Essen für die Mensa und richten Pausenbrote oder waschen den Kindern die Sportkleidung. Genausogut könnten sich freiwillige Eltern melden, die die Räume sauberhalten, um den Schulbetrieb zu ermöglichen.

Leseratte
3 Jahre zuvor
Antwortet  Herbel

Genau.

dickebank
3 Jahre zuvor
Antwortet  Lydia L 82

Da lach’se dech kapott …

Die Reinigung der Schulgebäude ist im Zuständigkeitsbereich der Kommune als Schulträger. Lehrkräfte sind Landesbedienstete und somit weder räumlich noch sachlich zuständig. Muss der Bürgermeister eben putzen.
Und ja, für den Betrieb einer Schule, wozu ja nicht nur Unterrichten zählt, bedarf es einer Vielzahl von Personen und Professionen.

Leseratte
3 Jahre zuvor
Antwortet  Lydia L 82

Klar, sind wieder die faulen Lehrer schuld, die keinen Bock haben, nach 6-8 Stunden ohne Infektionsschutz auch noch die Räume zu säubern, Bänke abzuwischen, Mülleimer zu leeren etc. Flüssigseife und Papiertücher habe ich auch schon für einige Räume selber mitgebracht. Wie viele Räume haben Sie denn in letzter Zeit geputzt? Während Sie sich beschweren, dass Sie nach der Mittagspause fix und fertig sind und sich erst mal erholen müssen (und diese Erholungszeit scheint ja bei Ihnen nicht als Freizeit zu zählen), möchten Sie anderen Kollegen zumuten, dass Sie nach dem Unterricht noch putzen? Entweder Sie sind überhaupt keine Lehrerin, sondern eine Person, die hier schon unter anderem Namen auf Lehrern herumhackt, oder irgendwas anderes ist hier nicht stimmig.

Lanayah
3 Jahre zuvor
Antwortet  Leseratte

Ja, irgendwas in der Wirtschaft mit viel Freizeit, vielleicht auch Arzt und seit heute eben auch Lehrerin. Manche Trolle sind vielfältig in der Berufswahl.

Gustav
3 Jahre zuvor
Antwortet  Lydia L 82

Ich glaube einfach, Lydia L82 wollte nur erreichen, dass ich weiterhin herzhaft lachen kann. Vielen Dank dafür.
Wobei: Wenn das ernst gemeint war toppt das sogar die Lena.

Marie
3 Jahre zuvor
Antwortet  Gustav

Ich bin ja eher bei der Überlegung Sabine = Lena R. = Lydia L 82

OlleSchachtel
3 Jahre zuvor
Antwortet  Marie

Sehe ich auch so. Da sind unter den voran gegangenen Namen nicht mehr genug Beachtung findet muss ein neuer her.

Defence
3 Jahre zuvor
Antwortet  Lydia L 82

@Lydia L 82

Hallo Lena R.,

back again?

knowthepowerthatispeace
3 Jahre zuvor
Antwortet  Lydia L 82

Mich wundert langsam überhaupt nichts mehr, weshalb es mit dieser Spaßgesellschaft immer weiter bergab geht.

Ach ja, btw:
erst müssen die Lehrer*innen die Laborratten für die Impfung spielen. Wenn dann hoffentlich alle gesund und munter überlebt haben, wäre Zeit für eine Fortbildung in Sachen Reinigung.
Oh man …

Pit
3 Jahre zuvor
Antwortet  Lydia L 82

@Lydia L 82

„Offensichtlich sind die Putzfrauen mindestens genauso wichtig um den Schulbetrieb aufrecht zu erhalten. Das finde ich echt Lachhaft …“

Naja, um ehrlich zu sein, sind Sie für dieses Forum genau so wichtig wie die Putzfrauen für den Schulbetrieb.
Was wären wir ohne Sie?
Nichts ginge!
Nichts!

xy
3 Jahre zuvor
Antwortet  Lydia L 82

Lydia L,
die Eltern haben doch sicher Zeit, die Schulen zu putzen. Und wenn Sie Schulen schon mit Audi vergleichen, hätte man bereits alle! Schulen wegen des Verstoßes gegen Arbeits/Infektionsschutz schließen müssen.
Und so machen Sie sich mit Unwissen lächerlich.

Andreas
3 Jahre zuvor

Ich finde diese Haltung eigentlich richtig, aber vielleicht sollten wir gerade in diesen Krisenzeiten auch Mal über unsere Schatten springen. Auch in Bezug auf die Öffentlichkeitswirkung. Da heißt es nur, jetzt haben sie wieder einen Grund um daheim zu bleiben. Jeder Audi-Mitarbeiter würde gerne noch den Mülleimer leeren, aber sicher nicht wegen sowas die Produktion zum stehen bringen. Bei denen geht es dann ganz schnell ans Geld und den Arbeitsplatz. Denke dafür könnte man auch Mal in den sauren Apfel beißen und es dann auch nach aussen kommunizieren, gäbe dann auch mal positive PR.

Marie
3 Jahre zuvor
Antwortet  Andreas

Ich bin aber nun mal kein Streikbrecher. Außerdem höre ich schon die Kommunen: super, wenn die Lehrer selber putzen, brauchen wir gar keine Reinigungskräfte mehr. Nebenbei: wir putzen auch so schon mehr als genug in den Klassenräumen.

Gustav
3 Jahre zuvor
Antwortet  Andreas

Naja, so lief es doch bis jetzt immer. Haben Sie einmal den Aufgabenzuwachs einer Lehrkraft in den letzten Jahren recherchiert?
Danach müssten wir in der Gesellschaft eigentlich als Retter der Nation gesehen werden. Also das mit der PR ist schon einmal Käse. Und Ihre Unterstützung der Reinigungskraft in Krisenzeiten ist ja dann gleich null. Schon fast unsolidarisch.

dickebank
3 Jahre zuvor
Antwortet  Andreas

Die AUDI-Mitarbeiter haben ganz andere Probleme, die sollen doch erst einmal den betrogenen Kunden Schadensersatz leisten, indem sie auf Entgelt verzichten und es dem Unternehmen somit möglich machen, den Kunden saubere Neufahrzeuge im Austausch zu den AUDI-Modellen mit Schummelsoftware zukommen zu lassen.

AUDI- und BOSCH-Beschäftigte sind Mitglieder krimineller Organisationen, die ihr Geschäftsmodell im Bau und Vertrieb von Kfz-Teilen sowie ganzen Kfz sehen. Da der Porsche/Piech-Clan an der Spitze der zur VW-Group zählenden OEM steht, kann auch von Clan-Kriminalität gesprochen werden, ebenso wie beim Bosch, der zu einem anderen Clan gehört.

Gabriele
3 Jahre zuvor
Antwortet  Andreas

Lieber Andreas,

Ihr Wort in Gottes Ohren – das mit der positiven PR im Falle von Personalunion von LehrerIn und Putzmann/-frau!

Momentaner Applaus, Lob, – ja, ja! Wertschätzung für außerordentliches Engagement der Lehrerschaft ist aber oft – bei vielen Eltern – leider nicht von Dauer, hält nicht an.
„Die Elternschaft“ vergisst schnell, die vorgefassten Meinungen über den Lehrerberuf sind sehr viel langlebiger, halten sich hartnäckig.
Meine Beobachtung in vielen Jahrzehnten an der Schule.

Vergleichbar mit der Würdigung des Einsatzes des Pflegepersonals, die über ihrem Limit aufopferungsvoll arbeiteten: abendliche Lobeshymnen und Klatschen vom Balkon.
Und jetzt, – wenn’s um mehr Lohn geht …?

Sehr viele engagierte LehrerInnen, die mit Leib und Seele, mit Leidenschaft und viel Herzblut an ihrer Schule für ihre SchülerInnen und Fächer wirken, springen schon immer ständig „über ihren Schatten“. Ist ganz normales Verhalten. Selbstausbeutung?!

„Berufung“: im Alpha-Zustand/im Flow unterrichten, mit Begeisterung für ihre Fächer und mit viel Freude an der Arbeit in den Klassen ist Lohn.

Aber davon kann man nicht ‚runterbeißen, schon gar nicht die Miete in München bezahlen.

Und irgendwann bekommt man die Quittung für die Selbstausbeutung: der Körper, die Gesundheit fordert unerbittlich eines Tages dafür Tribut.

Man muss zudem sehr, sehr aufpassen, denn schleichend wird daraus die selbstverständliche Erwartung, zusätzliche Aktionen werden dann geradezu eingefordert.

Dass sich Sabotage von Streik im Arbeitskampf anderer Arbeitnehmer verbietet, versteht sich wohl von selbst.
Wer in Geschichte beim Thema „Industrielle Revolution“ gut aufgepasst und ‚was kapiert hat, der schätzt das wertvolle Streikrecht zur Abwehr von Ausbeutung.

Fazit: „Über unseren Schatten springen“? – Eine Gratwanderung! Obacht!

Lanayah
3 Jahre zuvor
Antwortet  Gabriele

Genau so ist es.

Pit
3 Jahre zuvor
Antwortet  Andreas

@Andreas

Wann und wo haben Sie das letzte Mal irgendwo geputzt, obwohl es gar nicht Ihre Aufgabe war?
(In diesem Zusammenhang nicht interessant sind 1) Ihr eigenes Zuhause und 2) Ihr unmittelbarer Arbeitsplatz, denn wenn Sie Kaffee auf Ihre eigene Schreibtischplatte verschlabbern, wischen Sie den natürlich sofort selbst weg – es kann ja nicht immer ein Azubi neben Ihnen stehen 😉 ).

Welche Erfahrungen haben Sie gemacht?

Bitte berichten Sie HIER – Sie können gerne DIREKT die Antwortfunktion nutzen, dann kann jeder Ihre Antwort leicht zuordnen.

Man darf gespannt sein …

Andreas
3 Jahre zuvor
Antwortet  Pit

Es kann ja nicht ständig ein Azubi neben ihnen stehen. Geht’s noch, was haben sie für eine Vorstellung von technischer Ausbildung? Die Azubis sind zur Ausbildung da, und nicht um ihren Betreuern den Dreck weg zu machen!
Jetzt zum Reinigen: Jeder Mitarbeiter hat in der Woche 1,3 Stunden um Reinigungsarbeiten durchzuführen, die nicht mit ihrem direkten Arbeitsplatz zu tun haben, Sanitärräume und Sozialräume sind ausgenommen, weil hier eine spezielle Ausbildung nötig ist. Also sind Werkstätten, Labore und Seminarräume durch die Belegschaft selbst zu reinigen. Seit Beginn der Pandemie sind darüber hinausgehende Reinigungs-und Desinfektionsarbeiten auch der Belegschaft überlassen. Die Vorgaben kamen von der Konzernleitung, die Umsetzung von Gefährdungsbeurteilung und Hygienkonzepten werden vor Ort umgesetzt und gelebt. Was auch Sinn macht, denn jede Abteilung hat eigene Bedürfnisse was umgesetzt werden muss. Das 1,3 Stundensystem funktioniert schon seit Jahren reibungslos und wir haben keinen verwahrlosten Saustall.
Bei neuen Azubis braucht es eine Zeit lang, damit sie es kapieren wie es läuft, denn in der Schule bekommen sie ja wohl alles weggeputzt und hinterhergeräumt.
Das spiegelt sich auch in der Meinung, das Azubis ihren Ausbildern den Kaffee wegputzen. Ich bin auch im Stande meinen Mülleimer selbst zu leeren und die Flächen, Werkzeuge und Geräte selbst zu desinfizieren. Wir können auch Seife und Klopapier selbst nachfüllen.
Noch vielen Dank, dass ich jetzt eine Vorstellung habe wie in Schulen darüber gedacht wird.
Machen sie doch Mal einen Tausch wie es einige Schulen machen: Ausbilder im Unternehmen gegen Lehrer an Schulen. Es könnte sein, dass ihnen die Augen aufgehen, was in kurzer Zeit an Lerninhalten vermittelt werden kann.

Alex
3 Jahre zuvor
Antwortet  Andreas

Och, wenn ich auch 1,3 Stunden Ermäßigung bekäme, können wir noch mal über Papierkorb leeren und Tisch desinfizieren reden.

Pit
3 Jahre zuvor
Antwortet  Andreas

@Andreas

„… aber vielleicht sollten wir gerade in diesen Krisenzeiten auch Mal über unsere Schatten springen. Auch in Bezug auf die Öffentlichkeitswirkung.“
Das war von Ihnen.

Na dann lesen Sie Ihre Antwort noch einmal und machen Sie sich Gedanken über die Öffentlichkeitswirkung, an der Sie so fleißig gewerkelt haben!

Huiuiui!
Wunder Punkt, was?

Schauen Sie noch mal auf den Anfang Ihres zweiten Satzes. Bisschen aggro, was?

Nur weil hier mal so nachgefragt wurde, wie es sonst sehr oft im Bezug auf Schule, die Tätigkeiten dort und Lehrer sowie sonstiges Schulpersonal sowie die Organisation von Schule und Entscheidungsträgern geschehen ist?
Auch von Ihnen kamen da interessante Wortmeldungen.

Nebenbei:
Ich habe nicht nur Schule-Uni-Schule gemacht, sondern auch eine Ausbildung.
„Kollegen“ Ihrer Coleur haben mich schon immer begeistert.
Menschen sind Menschen – überall.
Für alles Übrige gilt das auch.

Der Tag des Herrn naht, ruhen Sie sich aus – Montag wird’s ja wieder anstrengend.
Auch für Sie.

Andreas
3 Jahre zuvor
Antwortet  Pit

In dem Fall haben sie ja einen guten Einblick wie moderne Ausbildung funktioniert, und dass Azubis nicht als Hilfskräfte deklassiert werden. Es soll ja immernoch, wie zu meiner Zeit einen Tafeldienst geben der den Lehrern die Tafel wischt. Gerade in heutiger Zeit ein Unding mit diesen Schwämmen. Genauso wie Sie einen Einblick in moderne Ausbildung haben. Bin auch ich regelmäßig in Schulen tätig, mittlerweile sehr unwillig. Da bekomme ich genug mit.

Leseratte
3 Jahre zuvor
Antwortet  Andreas

Gefährdungsbeurteilung hätten wir gern in jeder Schule.
Lehrer räumen den Schülern nichts hinterher und putzen auch nichts weg. Im Gegenteil. Auf Klassenfahrt merkt man, wer zu Hause mal mit anfassen muss und bestimmte Pflichten übernehmen muss. Das Tischabwischen ist für manchen Schüler schon eine Herausforderung. Wenn man nicht hinschaut, landen die Krümel auf den am Tisch stehenden Stühlen oder auf dem Fußboden. Selbstständig Betten beziehen? Da kommt schon mal der Spruch „Wofür haben meine Eltern denn bezahlt?“ In der Schule gibt es Ordnungsdienst, auch auf dem Hof.
Es gibt Schüler, die lassen ihre Abfälle neben dem Mülleimer fallen mit der Bemerkung, die Reinigungskräfte seien doch dafür da.
Es ist wohl auch eine Sache der Eltern, den Kindern nicht alles hinterherzuräumen und sämtliche Probleme aus dem Weg zu schaffen.
Und Seife und Papiertücher habe ich für mehrere Räume, in denen ich unterrichte selbst besorgt und bezahlt.

xy
3 Jahre zuvor
Antwortet  Andreas

Andreas,
kein Audimitarbeiter würde ungeschützt 6 Stunden ohne Maske vor 30 Kollegen stehen. Oder eine Firmenhalle aus goodwill putzen.

Andreas
3 Jahre zuvor
Antwortet  xy

Na da haben Sie eine komplett falsche Vorstellung. Informieren Sie sich einfach selbst, wie moderne Konzepte aussehen und gelebt werden. Aber bitte nicht von Einrichtungen und deren Mitarbeitern, die gefühlt vor 40 Jahren stehen geblieben sind. Bei diesem Meinungsbild kann ich nur den Kopf schütteln….

Hellus
3 Jahre zuvor

Don’t feed the troll. 🙂

Gustav
3 Jahre zuvor
Antwortet  Hellus

Aus Berufsgründen kann ich einen Troll schon nicht verhungern lassen. Ich habe ja einen Bildungsauftrag, sowohl meinen Schülern gegenüber als auch hier im Forum.

Hellus
3 Jahre zuvor
Antwortet  Gustav

Trolle wollen nichts lernen. Sie wollen provozieren, sticheln, Konfusion schaffen und binden damit die Energie der konstruktiven Teilnehmer.
Siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Troll_(Netzkultur)

Gabriele
3 Jahre zuvor

ad „ZUSTÄNDIGKEITEN“:

Vorbemerkungen zur Unterrichtssituation:
Meine Schwester, an einer Berufsschule in Baden-Württemberg, gehört aus mehreren Gründen zur Risikogruppe, könnte sich mit Attest vom Präsenzunterricht freistellen lassen.

Aus Kameradschaft will sie ihre KollegInnen und Schulleitung nicht im Stich lassen. Diese sind eh inzwischen am äußersten Limit. Und abermals noch weitere Zusatzstunden übernehmen? – Ein Alptraum, den sie ihnen ersparen möchte.

Die Schule kann sich keine Lehrkräfte „backen“, Lehrerzuweisung von Oben (Kumi) wird es nicht geben. Es gibt schlichtweg keine passenden Lehrkräfte.

Meine Schwester, Lehrerin aus Leib und Seele, mit viel Herzblut und Leidenschaft, hohem Berufsethos, geht nun mit sehr großer Angst in ihren Unterricht – ganz ohne Abstand und ohne Maske(n).

ad „Zuständigkeiten“ und Schulrealität (exemplarisch):
In ihren „Pausen“ zum Stunden-/Klassenwechsel wird sie wohl, sofern sie nicht dann auch noch für zusätzlichen Aufsichten, z.B. vor den Toiletten, eingeteilt ist, in dem Raum alles zu desinfizieren versuchen, was viele SchülerInnen angefasst haben könnten.

Und dies trotz Händewaschen! Ist ja eh selbstverständlich im Kochunterricht, aber jetzt wirklich ganz korrekt (20 -30 Sekunden!?) – manche schlampen dabei sowieso, wenn man nicht danebensteht. Soziale Kontrolle durch die MitschülerInnen??? Fehlanzeige!

Dasselbe Procedere ebenso am Ende ihres langen Arbeitstages in der Schulküche nach Unterrichtsschluss – in Ermangelung von Putzpersonal !!! – : abermals wohl die Tische, Arbeitsflächen, (Licht-)schalter, (Tür- bzw. Fenster-)griffe, … selber, höchst persönlich, eigenhändig gründlich desinfizieren.
Versucht so, ihr subjektives Sicherheitsgefühl zu erhöhen, nicht nur tatenlos auf den Einsatz von Reinigunsleuten zu hoffen, die nicht kommen werden.
Gehört das neuerdings auch zu den Dienstpflichten einer Lehrerkraft???

Der Einsatz des Putzpersonals wird ja von der Putzfirma genau geregelt: nur soundsoviel Minuten pro Zimmer, egal wie schmutzig oder vermüllt; streng getaktet. Mehr Zeit= mehr Kosten!

Nächster Punkt: Abstandhalten – im Kochunterricht? – in der Praxis per se eh eine absolute Unmöglichkeit! Masken?
– (Koch-)utensilien (in der jeweiligen Koje) sollten ja eigentlich nach dem Hygiene“plan“ eben n i c h t gemeinsam benutzt werden. Auch diese Vorgabe geht hier völlig an der Realität vorbei.

– Querlüften: geht bei meiner Schwester nicht! – aus Mangel an (zugänglichen) Fenstern jenseits des Ganges vor ihrem Raum.

Dies zum Thema „Zuständigkeiten“ und zur Unterrichtsrealität.

Alla
3 Jahre zuvor

Lydia L 82
Eine neue und eigentlich interessante Strategie, sich als Lehrerin auszugeben !
Aber leider finde ich in Ihren beiden Posts wenig Authentisches.
Sie benutzen zwar die Worte „Lehrer“ (insgesamt 4x) und „Unterricht“ (3x), aber ansonsten haben Ihre Statements rein gar nichts Relevantes zum Thema beizutragen.
Come on, Lydia L 82, das können Sie besser! Schließen Sie die Augen, versetzen Sie sich in Ihre Schulzeit zurück, sagen Sie langsam und deutlich „Oooommmm“ und versuchen Sie es nochmal.
Ihr Ansatz ist gut, es hapert nur noch ganz gewaltig an der Ausführung.
Aber ich vertraue Ihren Fähigkeiten!
Geben Sie sich etwas mehr Mühe, dann wird das schon.
Ich freue mich schon auf den nächsten-hoffentlich besseren- Post!

Pit
3 Jahre zuvor
Antwortet  Alla

@Alla

„Lydia L 82“ ist selbstverständlich Lehrerin – insgesamt „4 + x“.
(Da sind ja noch Sabine Szidlowski, Lena R. und viele andere, aber die meisten anderen kennen wir noch gar nicht, allerdings scharren die bestimmt schon mit den Hufen … Verzeihung für den müden Reiterwitz.)

Und auf dem Ponyhof gibt es jeden Tag Unterricht – 3x:
Am Tag.
In der Nacht.
Rund um die Uhr.

Unterrichtet wird nach der dänischen Methode und geritten wird auf schwedischen Wegen.

Ratlos
3 Jahre zuvor

Habe gestern meine Tochter ins KH gerade noch unterbringen können.
Covid Negativ. Keine Anzeichen auf Novovirus .
Das Krankenhaus wimmelt nur von Altersgruppe 14-17 mit Unterbauchschmerzen.
Viele Kinder haben ihre Schulsachen eingepackt und versuchen trotz gebeugter Haltung zu lernen.
Die Schwestern und Ärzte haben die letzten Tage immer mehr diese Fälle gehabt.
Es wird in diesen Tagen sehr viel Druck auch auf die Kinder zusätzlich ausgeübt. Ob engmaschig Angesetzte Exen/Schulaufgaben.
Ob Schulstoff, ob Bedingungen, die Angst dass die Schulen schließen können, sie jedezeit infiziert sein könnten und und und …jeder ist in meinen Augen überfordert. Natürlich auch die Lehrer, der ein oder andere ein Risikopatient ist oder Zuhause jemanden hat. Nur die, die sich nicht „retten“ können und den kürzeren ziehen sind nun mal die Kinder. Ihre Ziele sind zudem gefährdet. Ich bin nicht für das Homeschooling.
Jedoch in der Schule bricht momentan das auch gerade in sich ein. ….

Gabriele
3 Jahre zuvor

Zum Vorgehen von Lydia L 82, (alias Lena R, alias Sabine et alii):

hat System, ähnelt verdächtig der Anwendung der Stasi-Methode des sog. „Zersetzens“: u.a. Vorspiegelung falscher Tatsachen, Verbreitung sachlich falscher Äußerungen um Rufmord am Gegner zu betreiben.

Planmäßige, systematische Zermürbungsversuche sollen zerstörerische Wühlarbeit leisten. Der Feind der eigenen Denkgebäudes (auch Ideologie) soll auf diese Weise liquidiert werden, Widerstand resigniert einstellen, aufgeben.
Durchaus vorstellbar: missliebige Informationen sollen diskreditiert, letztlich unterdrückt und Autoren bzw. Kommentatoren ganz zum Schweigen gebracht werden.

Die wertvolle Aufklärungsarbeit von „News4teachers“ soll sabotiert, torpediert werden.

Äußerungen im Forum sollen durch Lancieren von sachlich falschen Aussagen auf Nebengleise und Nebenschauplätze umleiten, verwirren, vom eigenlichen Kernthema ablenken, so Chaos stiften.
Ziel: entnervtes Aufgeben kritischer Kommentatoren im Forum, welche mundtot gemacht werden sollen.

Ich bin mir sehr bewusst, dies klingt wirklich sehr stark nach (neuartigen) „Verschwörungsphantasien“. Solche, jedweder Couleur, sprießen zur Zeit ja wie Pilze aus dem Boden, sind gerade sehr en Vogue.

Dennoch kann ich nicht umhin, mir drängen sich gewisse Analogien geradezu auf. Mein leiser Verdacht lässt sich evtl. nicht ganz von der Hand weisen.

Wer könnten „feindliche U-Boote“ sein, die im Forum (unter dem Deckmantel von fiktiven LehrerInnen-Identitäten) ihr Unwesen treiben?

Denn auch die Arbeitsweise mit Hilfe des Annehmens unterschiedlicher Identitäten (hier:vermeintlich wirklich existierender LehrerInnen) ähnelt Praktiken gängiger Stasi-Praxis in der DDR.

Das Forum verlassen wäre Kapitulation.
Dies wäre „Mission accomplished“! für unsere Gegner. Das darf nicht sein. Wir dürfen unseren Gegnern nicht entnervt das Feld überlassen!

Was tun?:
– Ganz ignorieren, keinerlei Reaktion? Nein!
– Gegendarstellungen und sachliche Korrektur/Richtigstellung von Falschbehauptungen im Forum? Müßiges Unterfangen, auf Dauer nervtötender Zeitfresser!

Vielleicht so: hier mein Vorschlag:

– Kaltstellen?!
Und zwar durch eine stets gleichlautende, ganz kurze, äußerst knappe stereotype Formulierung, die unisono d i e Reaktion von uns echten Insidern oder LehrerInnen ist.
(Also eben gerade keinerlei (!) inhaltlichen Einlassungen zu abstrusen Äußerungen, die ggf. vielleicht auch nur von einer Profilneurose bei betreffender Person herrühren könnten???

Was meinen Sie? Übereinkunft zu … als gemeinsames Gegenmittel im Umgang mit …?

Pit
3 Jahre zuvor
Antwortet  Gabriele

@Gabriele

Gute Idee.

Vielleicht sollten wir uns auch aufteilen?
Es ist ja wie beim Flöhehüten – das kann man nicht alleine schaffen.

Allerdings fühlen sich unsere Freunde/Freundinnen bestimmt besser, wenn man individuell auf sie alle zugeht.
Eine individuelle Betreuung tut diesen Seelen sicher gut, wenn sie – irgendwie doch furchtbar allein – durch ihre Gedankenpaläste irren – stellen Sie sich das einmal bildlich vor.
Da muss man helfen.
Und Helfen kann auch Spaß machen.

Gabriele
3 Jahre zuvor
Antwortet  Pit

Lieber Pit,

kann Ihre Argumentation/Einstellung sehr gut nachvollziehen.
Wir LehrerInnen können halt nicht aus unserer Haut, wollen immer auch etwas „missionieren“, in Form von Überzeugungsarbeit und konstruktiver Kritik.
Einmal passionierte „Lehrkraft“ – immer mit unermüdlicher Leidenschaft tätige „Lehrkraft“ – selbst im Ruhestand, in dem man sich endlich auch anderen Leidenschaften voll widmen kann, kann man’s nicht ganz lassen.

Schon gar nicht angesichts der in dieser Form noch nie dagewesenen globalen Herausforderungen an uns Alle – die einer Pandemie.

Also, wie wär’s denn nun tatsächlich mit „Don’t feed the troll!“ ???

( = kurz und bündig; praktische, formelhafte Wendung zum reflexartigen „Kaltstellen“; als eine Art Konvention/Übereinkunft innerhalb des Forums)

Ist nur eine Idee/Vorschlag! Im Einzelfall kann selbstverständlich stets vom Gebrauch dieser Standardfloskel abgewichen werden!

Fand ich im Forum mehrfach als Kommentar, will dies nun aufgreifen:
Ich finde dieses Statement trifft eigentlich die Quintessenz gut – und klingt witzig.

Der Versuch einer gedanklichen Auseinandersetzung mit einem unbelehrbaren, beratungsresistenten „Troll“ erweist sich doch eh als verlorene Liebesmüh.
Ich denke, wir haben wirklich Besseres, Wichtigeres, zu tun als unsere Energie und Zeit hiermit zu verplempern, zu vergeuden.

Was meinen die Anderen? Mit der Bitte um Feedback.

Pit
3 Jahre zuvor
Antwortet  Gabriele

@Gabriele

„Don’t feed the troll!“

Ok.
🙂

Elia
3 Jahre zuvor

Ich als Schülerin eines Gymnasiums mit G8 kann nur bestätigen, dass es aktuell der reine Wahnsinn ist. Sämtliche Klausuren und Tests werden eng an einander gelegt (4 Klausuren, ein Referat, drei Tests in 8 Tagen), weil die Möglichkeit einer erneuten Schulschließung zu groß ist und die Lehrer ihre Noten zusammen haben wollen.
Dass der Herbst/Winter kommt, wird konsequent ignoriert. Die „Maßnahme“, die die Schulen wegen der Aerosole bekommen, ist Stoßlüften, während große Firmen Luftfilteranlagen bekommen. Wir dürfen nicht mehr in der Sporthalle Sportunterricht haben, bis es neue Regelungen gibt. Auch bei 12grad und Regen. Unser Pausenraum wurde uns weggenommen, in den kleinen Pausen isst man entweder auf dem Schulhof oder gar nicht und wer sich von Zuhause ein Lunchpaket für die Mittagspause mitbringt, muss halt im Regen essen. „Wenn du nicht in der Mensa essen willst hast du halt Pech gehabt“- Zitat Mathelehrer.
Die Sitzordnung darf nicht verändert werden, Anfang des Schuljahres gab es diese Regelung noch nicht, daher haben einige Lehrer einen Sitzplan für ein rotierendes System erstellt und Kinder und Jugendliche, die klein sind oder schlecht sehen können, müssen seit zwei Monaten hinten sitzen.
Schule mit Maske ist auch sehr anstrengend, eigentlich geht nach neun Stunden Schule mit dieser Maßnahme gar nichts mehr, aber wir müssen noch lernen und Hausaufgaben machen.
Durch die permanent geöffneten Fenster ist es nicht nur saukalt, man bekommt auch alles von draußen mit.

Johanna
3 Jahre zuvor

Ich glaube so langsam reicht es, was sich so alles in diesem Forum rumtrollt. Da schreiben nichtakademisierte Handwerker, die ihre Bildung aus der Bildzeitung generieren. Eltern, denen man nie was Recht machen kann. Und jetzt auch noch Schüler, bitte lernt in dieser Zeit besser Vokabeln oder schreibt was in Facebook. Dieses Forum ist für Lehrkräfte um sich auszutauschen und dadurch die Bildung in Deutschland zu stärken. Also, lässt uns unsere Arbeit machen und schreibt nicht unqualifizierte Kommentare in dieses Forum.