„Ich teile die in der Pressemitteilung aufgeführte Meinung nicht“: Wie die KMK eine Anhörung zu Luftfiltern in Klassenräumen falsch darstellt

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BERLIN. Die Kultusministerkonferenz hat in der vorvergangenen Woche mit einer Expertenanhörung auf Forderungen reagiert, Klassenräume gegen womöglich Corona-belastete Aerosole mit mobilen Luftfilteranlagen auszustatten. Das – angebliche – Ergebnis, verkündet per anschließender Pressemitteilung: „Die Wissenschaftler kamen überein, dass der Einsatz solcher Geräte grundsätzlich nicht nötig sei.“ Diese Darstellung ist nach Recherchen von News4teachers allerdings falsch. Der einzige anwesende Wissenschaftler, der zum Thema geforscht hat, hält den Einsatz von Luftfiltern in Schulen sehr wohl für erforderlich – und hat das den Kultusministern in der Runde auch so erklärt.

Luftreiniger mit einem Filter der Klasse H14 reduzieren die Virenbelastung in der Raumluft. (Symbolfoto) Foto: Shutterstock

„Wenn wir verhindern wollen, dass sich die Schulkinder im Winter alle mit dem Coronavirus infizieren, brauchen wir in jedem Klassenraum einen mobilen Luftfilter“, so erklärte der SPD-Gesundheitsexperte Prof. Karl Lauterbach, selbst Epidemiologe von Beruf, vor gut einem Monat. In den Wintermonaten sei das ausreichende und regelmäßige Lüften der Klassenräume nicht möglich. Zudem würde auch das dauerhafte Maskentragen die Schüler in der trockeneren Winterluft nicht effektiv vor Infektionen schützen. „Deshalb appelliere ich an die Ministerpräsidenten der Länder, die Anschaffung der Luftfilteranlagen noch im September rasch zu beschließen“, sagte Lauterbach. Die Produktion könne in Deutschland stattfinden. Sie dauere jedoch mehrere Monate, weshalb die Entscheidung jetzt getroffen werden müsse, damit sie im Winter zur Verfügung stehen.

Die KMK wollte der Debatte um Luftfilter in Schulen offenbar ein Ende setzen

Lauterbach bezog sich auf eine Studie vom Institut für Strömungsmechanik und Aerodynamik an der Universität der Bundeswehr München, in der die Wirkung von Raumluftreinigern untersucht worden war. Ergebnis: Handelsübliche mobile Geräte können auch in größeren Räumen die Konzentration infektiöser Aerosolkonzentration wirkungsvoll reduzieren. Seitdem läuft die Diskussion darum, ob die Landesregierungen in Luftfilter für Schulen investieren sollen, heiß.

Die Kultusministerkonferenz (KMK) wollte dieser Debatte augenscheinlich ein Ende setzen – mit einer Expertenanhörung zum Thema am 23. September. Dazu waren neben dem Arzt Prof. Dr. med. Martin Exner, Direktor des Instituts für Hygiene und Öffentliche Gesundheit, dem Virologen Prof. Dr. Bodo Plachter, dem Krankenhaus-Hygieniker Dr. Wolfgang Kohnen, auch Dr. Heinz-Jörn Moriske vom Umweltbundesamt und Prof. Dr. Christian J. Kähler – Leiter der Luftreiniger-Studie – eingeladen worden.

Das Ergebnis der Runde war nach Darstellung der KMK eindeutig: „Die Experten waren sich einig, dass das Lüften in Schulräumen ein unerlässlicher Bestandteil der bereits in den Schulen angewendeten Hygiene- und Infektionsschutzmaßnahmen sei. Sie rieten zum Stoßlüften (Fenster weit öffnen) im zeitlichen Abstand von 20 Minuten und für etwa 3 bis 5 Minuten Dauer sowie zum Querlüften (Durchzug) der Räume in den Pausen“, so heißt es in einer Presseerklärung, die die KMK im Anschluss herausgab. Weiter steht darin: „Der Einsatz von mobilen Luftreinigungsgeräten in Schulräumen, der derzeit in der Öffentlichkeit intensiv diskutiert wird, wurde ebenfalls erörtert. Im Ergebnis kamen die Wissenschaftler überein, dass der Einsatz solcher Geräte grundsätzlich nicht nötig sei, wo Räume über Fenster gelüftet werden können.“

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„Methode des freien Lüftens in Schulen hat ihre Grenzen“

Die Darstellung ist allerdings falsch. „Ich teile die in der Pressemitteilung aufgeführte Meinung nicht, weil meine experimentellen Analysen diese Meinung nicht stützen“, so erklärte Kähler auf Anfrage von News4teachers. „Gemäß unserer wissenschaftlichen Analysen bieten Raumluftreiniger, die eine Luftwechselzahl von mindestens 6 pro Stunde schaffen, einen Filter der Klasse H14 nutzen und hinreichend leise sind, so dass sie nicht abgeschaltet werden, ein viel höheres Maß an Sicherheit vor einer indirekten Infektion, als die freie Lüftung.“ Und dies habe er in der Expertenrunde mit den Kultusministern auch so dargestellt; die Pressemitteilung der KMK sei nicht mit ihm abgestimmt worden.

Tatsächlich heißt es in einem Papier, in dem Kähler – übrigens der einzige in der Runde, der zur Wirkung von Luftfiltern geforscht hat – die Ergebnisse seiner Arbeit beschreibt: „Die quantitativen Messergebnisse zeigen zweifelsfrei, dass die Methode des freien Lüftens, wie sie an vielen Schulen praktiziert wird, ihre Grenzen hat. Um mit der Methode der freien Lüftung eine Luftwechselzahl von 6 pro Stunde zu realisieren, müssten bei diesen Temperaturunterschieden und Windbedingungen mindestens 3,5 bzw. 2,5 Türen der genannten Größe in dem Raum dauerhaft geöffnet sein. Es ist fraglich, ob Klassenzimmer über derart große Fensteröffnungen verfügen. Es ist auch zu berücksichtigen, dass sich die Außen- und Raumtemperatur immer weiter angleichen und daher eine große Luftwechselzahl in der Praxis nicht dauerhaft aufrechterhalten werden kann. Aufgrund der unzureichenden Wirksamkeit der freien Lüftung halten wir Sicherheitskonzepte, die allein auf dem feien Lüften beruhen, für nicht sicher.“

Rund 3.000 Euro kostet Kähler zufolge eine mobile Luftfilteranlage, die die notwendigen Eigenschaften aufweist. Weitere 500 Euro pro Klassenraum sollten ihm zufolge für Plexiglas-Schutzwände zwischen den Schülern investiert werden, um auch direkte Infektionen zu vermeiden. Er habe mit Herstellern gesprochen, so Kählert. Die verfügten über Kapazitäten, Schulen in Deutschland auch kurzfristig mit einer großen Anzahl von  Geräten auszustatten.

NRW-Schulministerin Gebauer hat die Richtung vorgegeben: zu teuer

Die Politik muss das aber auch wollen. NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) hatte Ende August bereits die Richtung vorgegeben. Sie halte Luftfilter in Klassenräumen gegen das Coronavirus für zu teuer, so ließ sie seinerzeit wissen. Die Geräte würden bei rund 3000 Euro Kosten pro Klasse insgesamt «Unsummen verschlingen». Lauterbach sieht das allerdings anders. Zu finanzieren seien die Luftfilter durchaus, befand der SPD-Politiker. „Eine Luftfilteranlage kostet pro Schüler maximal 100 Euro. Das sollten uns die Kinder wert sein. Betriebe in der Corona-Krise hat der Staat sogar wöchentlich mit einem Vielfachen dieser Summe unterstützt.“ News4teachers

Der Beitrag wird auch auf der Facebook-Seite von News4teachers diskutiert.

Schüler und Lehrer müssen sich warm anziehen! KMK hält Lüften gegen Corona-belastete Aerosole für ausreichend – auch im Winter

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M. Sprau
3 Jahre zuvor

Dass Aerosole hauptsächlich für die Übertragung verantwortlich sind, ist mind. seit Mai 2020 bekannt. Schon damals hätte man genügeng geeignete Luftfilteranlagen bestellen müssen, wenn einem die Gesundheit von Schülern und Lehrern wichtig ist!

Keine Firma kann so kurzfristig so viele bauen bzw. liefern.!

immeralleshinterfragen
3 Jahre zuvor
Antwortet  M. Sprau

Dass nicht alle Schulen jetzt über Nacht mit Luftreinigern ausgerüstet werden können. ist aber kein Argument gegen den Einsatz der Geräte. 😉

Anna
3 Jahre zuvor

Ganz ehrlich, das ist eine Schande wie die Kultusminister mit der Gesundheit und dem nicht vorhandenem Infektionsschutz an den Schulen die Gesundheit von unseren Kindern und Lehrern, den Eltern und den Angehörigen aus Risikogruppen, sowie den Mitarbeitern an den Schulen, durch falsche Informationen (obwohl das Gegenteil in der Konferenz von Fachleuten gesagt wurde) hier leichtfertig, grob fahrlässig und vorsätzlich aufs Spiel setzen.
Solange es keinen Abstand in den Klassen gibt, keine festen Gruppen und Masken da wo es sinnvoll ist, ist der Infektionsschutz nicht gegeben. Außerhalb der Schule bezahlen wir alle Bußgelder für dieses nicht einhalten der Maßnahmen, aber die Kultusminister können das einfach so außer Kraft setzen??? Das ist einfach nur erbärmlich. Wenn diese Leute weiter so über die Köpfe der Eltern entscheiden können, wird das allen bald mächtig um die Ohren fliegen. Aber keine Angst, nicht die Kultusminister, kein Schulamt und all die sonstigen Entscheidungsträger müssen dann Verantwortung übernehmen. Nein wir müssen das dann ausbaden. Weil alle anderen werden jegliche Verantwortung wie die letzten Monate schön hin und her schieben.
Ich habe ein Kind (17) das sich erst letztes Jahr in der Schule einen Virus eingefangen hat und einen schweren Verlauf hatte und jetzt muss ich mit ansehen, wie mein Kind sich den nächsten einfängt? Nur weil es an den Schulen keinen Infektionsschutz gibt?
Ich kann diese Leichtfertigkeit einfach nicht mehr nachvollziehen bzw. akzeptieren und am schlimmsten finde ich aber, das ich als Elternteil gezwungen werde gegen jegliche Maßnahmen des Infektionsschutzes zu verstoßen, nennt sich dann Schulpflicht.
Sollte man mal drüber nachdenken.

z
3 Jahre zuvor
Antwortet  Anna

So gut geschrieben!!! So wahr!

Justus W.
3 Jahre zuvor
Antwortet  Anna

Volle Zustimmung.
Und das größte Problem: selbst Stoßlüften funktioniert inzwischen schon nicht mehr, weil den Kindern bei 15°C Außentemperatur zu kalt wird. Wie soll das erst in 2-3 Monaten werden???

g. h.
3 Jahre zuvor
Antwortet  Anna

Wollen Sie Schulpflicht also aussetzen, Anna?
Und, „ganz ehrlich“ brauchen Sie wirklich Mut zur Ehrlichkeit, um sich hier im Forum an der beliebten Schelte der Kultusministerien zu beteiligen?

Jan aus H
3 Jahre zuvor

Schön, dass Herr Kähler das sehr wichtige Problem mit dem Fensterlüften anspricht: Wenn man das mit ausreichender Lüftungsfläche und Dauer macht, kann die Heizung nicht mehr dagegen anheizen. Damit gleichen sich Raumtemperatur und Außentemperatur an. Deren Unterschied ist aber gerade der „Antrieb“ der Fensterlüftung und der Grund, warum im Winter 5 Minuten reichen und im Sommer 15 zu wenig sein können. Wenn es aber drinnen dann kalt ist, dann gelten die Sommerregeln… was die Abkühlung noch mehr beschleunigt.

Was das „Dagegenheizen“ angeht: Wenn man die genannten 6 Luftwechsel pro Stunde rein per Fensterlüftung erreichen will, sind das bei 50 qm Raum und 3m Höhe 900 Kubikmeter Luft pro Stunde. Wenn wir drinnen 20 und draussen 0C annehmen, sind das 6,1 KWh Wärme, die wir da aus dem Fenster werfen – PRO Stunde! Die Heizung muss also alleine zum Ausgleichen des Lüftens zusätzlich zum normalen Heizen 6,1 KW aufbringen. Das sind drei übliche Raumheizlüfter auf höchster Stufe – oder in etwa das, was ein modernes EFH bei tiefen Minusgraden für die Heizung des kompletten Hauses braucht.

Ich glaube nicht, dass die Heizkörper in den Klassenzimmer dermaßen überdimensioniert sind. Selbst wenn sie es sind… dann stellt sich die Frage, ob die Heizanlage des Schulgebäudes das schafft, denn alle Klassenräume werden ja auf die gleiche Weise belüftet…

Das gilt für 0C… bei Minusgraden wird es entsprechend schlimmer (etwas über 9 KW bei -10C).

immeralleshinterfragen
3 Jahre zuvor

„…Sie rieten zum Stoßlüften (Fenster weit öffnen) im zeitlichen Abstand von 20 Minuten und für etwa 3 bis 5 Minuten Dauer sowie zum Querlüften (Durchzug) der Räume in den Pausen“, so heißt es in einer Presseerklärung, die die KMK im Anschluss herausgab.“

Auf der Landespressekonferenz in Hamburg hat Ties Rabe dieser Darstellung widersprochen:

»…einer großen Expertenrunde im Rahmen der Kultusministerkonferenz habe ich selber teilgenommen und wir haben uns hier sehr klar beraten lassen und dabei auch, wie ich glaube, eher den vorsichtigen Weg gewählt.«

Wie sieht der „vorsichtige Weg“ aus?

»Wir werden nach den Herbstferien den Schulen die Weisung mitgeben, dass alle 20 Minuten für mindestens 5 Minuten alle Fenster zu öffnen sind und der Raum auf Durchzug gelüftet wird. „Alle 20 Minuten“ – die Virologen sagten: Das ist ganz sicher, man könne vielleicht auch mit „alle 45 Minuten“ auskommen – aber da ist mir zu viel „vielleicht“ dabei, und deswegen werden wir das alle 20 Minuten machen.«

Wie sieht das in der Praxis aus?

»Das heißt konkret, dass die Unterrichtsstunde einmal unterbrochen wird, dann werden die Fenster geöffnet, nach Möglichkeit auch die Tür oder die Fenster auf der gegenüberliegenden Seite. Entscheidend ist – anders als bisher in der Praxis verfahren wird – dass nicht die ganze Zeit Fenster auf Kipp gestellt werden, denn das verursacht mehr Kälte als Luftaustausch. Im Gegenteil ist es wichtig, die Fenster zu schließen und dann nach 20 Minuten einmal alles aufzureißen…«

Also „mindestens 5 Minuten“ und „Raum auf Durchzug alle 20 Minuten“.

Die Pressemitteilung wurde anscheinend nicht einmal mit Herrn Rabe abgestimmt:

Nur wird kurz nach der LPK der angeblich „sichere“ Weg schon wieder verlassen: plötzlich ist nur noch die Rede von 3-5 Minuten Fenster auf und nur alle 45 Minuten 1x Durchzug herstellen (wo es möglich ist).

Was, Professor Kähler bestätigt es, viel zu wenig ist. Kaum Infektionsschutz, dafür kostenlos.

immeralleshinterfragen
3 Jahre zuvor

LPK Hamburg, 29. September 2020, Bildungssenator Ties Rabe:

https://youtu.be/7aTWn0jbL2A?t=1781

Sunshine
3 Jahre zuvor

Wer die 45 Minuten Regel aufgestellt hat, die angeblich reichen soll, ist noch nie nach 45 Minuten Unterricht in eine Klasse mit geschlossenem Fenster getreten. Da ist sämtliche Atemluft weggeschnuffelt. Wenn sich dort nicht Corona verteilt, dann weiß ich auch nicht.

immeralleshinterfragen
3 Jahre zuvor
Antwortet  Sunshine

Es waren ja außer Herrn Kähler nur noch vier (?) Experten auf der KMK – bei denen könnte die Redaktion doch einmal freundlich nachfragen, wer und warum die Untersuchungen von Professor Kähler abgeschmettert hat und 45 Minuten-Intervalle zum Lüften für ausreichend hält.

Dann hätte man eine Basis für eine sachliche Diskussion.

J.W.
3 Jahre zuvor
Antwortet  Redaktion

und wie bekommt man das noch mehr in die Öffentlichkeit? Wie erreicht man die breite Masse? Es ist ja schön, dass das hier steht und sicherlich ein Anfang, aber wie geht es weiter?

SC
3 Jahre zuvor

Meine Kinder sitzen nur noch mit Jacken in der Schule. Die Hälfte der Klasse hst Halsschmerzen, hustet und schnieft. Die Fenster sind meist weit offen…… Wir haben gerade mal Herbst. Wo solldas hinführen?

Matheistcool
3 Jahre zuvor
Antwortet  SC

Naja. Würde die Klasse sich an den Abstand auch draußen halten und wenn sie nicht am Platz sitzen eine Maske tragen und regelmäßig die Hände waschen und desinfizieren, dann haben die Standarderkältungs- und Grippeviren gar keine Chance. D. h. Den SuS wird maximal kalt, aber Halsschmerzen können so nicht entstehen. Zudem ist frische Luft bei einer Erkältung (meist Viral ausgelöst) ziemlich gut. Wenn Ihre SuS krank sind (und Halsschmerzen schnupfen und Husten gehören dazu) dann sollte wohl eher das Kind nach Hause geschickt werden und sich erholen, statt die anderen mit anzustecken.

Katinka26
3 Jahre zuvor
Antwortet  Matheistcool

Genau so ist es.

Oder funktionalere Kleidung tragen. Mehrere Schichten, dass man je nach Temperatur mal was an-/ausziehen kann.

Jojo Lehrerlein
3 Jahre zuvor
Antwortet  Katinka26

Prima, nicht zu vergessen, dass die Kinder in den meisten Schulen zum Händewaschen nur eiskaltes Wasser zur Verfügung haben! Ich denke ich muss diesen Gedanken, ergänzend zu den schlauen Vorschlägen mit Wechselkleidung nicht weiter ausführen.

Gümnasiallehrer a.D.
3 Jahre zuvor

Das ist schlicht eine Frage, wer für die Dinger aufkommen soll. Sagt der Schatzmeister des Landes „kein Geld“ dann wird eben gesagt, stoßlüften reicht.

Würde der Bund die Teile finanzieren, dann sähen die Konzepte anders aus. Und ja, der Bund hat das Geld.
Viele Eltern werden sich den Terz mit der Unterkühlung ihrer Kinder auch nicht lange antun. Ich hoffe, die Eltern machen hier auch als Wähler einfach Druck und lassen uns nicht im Stich.

immeralleshinterfragen
3 Jahre zuvor

Der Bund sollte sowieso zuständig sein, denn es geht ja nicht um Bildung, sondern um Gesundheit und Infektionsschutz in einer Pandemie.

Art. 6(1) GG die Familie steht unter besonderem Schutz der staatlichen Ordnung
Art. 2(2) GG Recht auf körperliche Unversehrtheit

Der Staat hat die Pflicht, für ausreichenden Infektionsschutz zu sorgen, wenn die Länder dies nicht umsetzen.

Jojo Lehrerlein
3 Jahre zuvor

… und würde endlich mal jemand ausrechnen, wie hoch die Kosten für das Gesundheitswesen werden können, wenn die Kinder eine Infektion in die Familie tragen und dort eventuell Risikopatienten (Oma Opa.. .) anstecken, die dann möglicherweise umfangreiche klinische Versorgung benötigen? Sehr schnell würde sich herausstellen, dass man diese hohen Kosten besser in die Vorsorge innerhalb der Klassenzimmer gesteckt hätte, z.b. in potente luftreinigungsgeräte.
( wer keine Vorstellung davon hat: eine längere Intensivbehandlung von Corona Patienten je nach nöthiger Behandlung, deutlich in den fünfstelligen Bereich! Schwierig wird es die Zahlen für Todesfälle zu finden)

Besorgter Bürger
3 Jahre zuvor

Die Sauerei mit dem mangelhaften Lüften ist eine Sache. Das ist ganz klar.

Mich persönlich beunruhigt viel mehr noch, wie hier demokratisch gewählte Politiker ihr eigenes Volk für dumm verkaufen. Hier wird der Bürger offen verar$@#%.

Wie kann man sich jetzt noch gegenüber AfDlern, Aluhüten usw. gegenüber positionieren? Wie soll man noch mit Vernunft und Mitte argumentieren, wenn die eigenen Politiker aus der Mitte so mit der Wahrheit umgehen?

Wie soll ich denn jetzt einem Rechtspopulisten überzeugen? Der braucht doch nur noch auf die Kultusminister und ihr Verhalten verweisen.

Die Kultusminister haben die Schüler im Stich gelassen, ihre Lehrer verraten und jetzt zeigt sich, dass sie auch der Demokratie in den Rücken fallen!

ThankYouForWearingYourMask
3 Jahre zuvor

Und wir sind bei den Herbstferien angekommen und keiner weiß, wie es anschließend laufen soll. Wieder einmal wertvolle Zeit verschenkt, die man hätte sinnvoll nutzen können.

Und @Besorgter Bürger:
Richtig, wie sollen wir noch überzeugen? Es gibt ja selbst unter unseren Lehrerkollegen genug, die den Kultusministern Glauben schenken.
Was ich persönlich als ganz schlimm empfinde, ist diese totale Hoffnungslosigkeit/Hilflosigkeit.

Andrea Pecher
3 Jahre zuvor

Da es ja den Kultusminister*innen offenbar nur noch ums Geld geht: wer zahlt die vielen Erkrankungen, die aus diesem unkontrollierten Pandemie-Geschehen erwachsen? Wollen die die Krankenkassen und Arbeitgeber (Lohnfortzahlung, Betriebsschließungen etc.) ruinieren oder was ist der Plan?

Wer zahlt die Heizkosten, wenn Schulen im Winter täglich im Grunde zum Fenster rausheizen? Ist das wirklich billiger, als einmal € 3.000,00 auszugeben?

Die Kultusminister*innen kommen mir vor wie Leute, die das Dach nicht reparieren, weil das was kostet und sich dann wundern, wenn der Schaden immer größer und die Kosten immer desaströser werden. Wobei ich jetzt auch nicht weiß, wie ich im Zusammenhang mit der Politik der KMK auf die Problematik von Dachschäden komme…

Sunshine
3 Jahre zuvor
Antwortet  Andrea Pecher

Ich dachte auch, man bräuchte Lehrer….

Menta
3 Jahre zuvor
Antwortet  Andrea Pecher

You made my day! Danke.

trotzki
3 Jahre zuvor
Antwortet  Andrea Pecher

Die Heizkosten zahlt die Kommune aus einem andern Topf. Heizöl ist ja gerade sehr günstig.
Damit muss nichts investiert werden.

Vielleicht sollte die „Fridays fur future“ Bewegung hier mal tätig werden.

Mit 3000Euro kommt man nicht weit, da eine Schule nicht nur auseinem Klassenzimmer besteht. Lüfter müsssen auch angeschlossen weren und brauchen auch Strom.

Gabriele
3 Jahre zuvor
Antwortet  Andrea Pecher

Liebe Andrea Pecher,

mit einmal (!) 3.000 € pro Schule ausgeben ist es leider überhaupt nicht getan!
Dieser Betrag reicht n u r für die Anschaffung e i n e s mobilen Luftfiltergerätes, welches das Luftvolumen e i n e s normalgroßen Klassenraumes im Dauerbetrieb filtert.
Eine Schule besteht aber, bekanntlich, nicht nur aus e i n e m Klassenzimmer.

Eliana
3 Jahre zuvor
Antwortet  Andrea Pecher

Bei uns an der Schule (Berufsschule) muss man sich um Heizkosten keine Sorgen machen, die Heizungen bleiben wegen Corona aus. Aber anscheinend gibt es, laut einigen Kommentaren, Schulen an denen es nicht so ist? Vielleicht sollte ich mir eine Schneehose kaufen..

Eisquelle
3 Jahre zuvor

Deutschland hat ein Problem mit dem passivem Wahlrecht. Es ist unerträglich, wie unausgebildete Minister Prozesse verkanten und blockieren. Es ist im übrigen auch nicht ihr Geld, Frau Ministerin Gebauer. Da nun aber die wissenschaftlichen fakten auf dem Tisch liegen, werden Klagen wegen fahrlässiger Körperverletzung auf Sie zukommen, sobald das erste Kind Schaden nimmt. Recht so.

Eisquelle
3 Jahre zuvor

Ich finde, die Lehrer und Eltern müssen endlich auf die Straße gehen. Öffentlichkeit herstellen.

Manuela Klatt
3 Jahre zuvor
Antwortet  Eisquelle

Von den Lehrern hört und sieht man in der Öffentlichkeit leider gar nichts.
„Was sollen wir denn machen? Wir dürfen nicht streiken! Uns hört ja keiner!…“
Wie wäre es mit „Stellt euch vor, es ist Schule und kein Lehrer geht hin…“
Das würde Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit und bei den Medien erzeugen!!!

Pit
3 Jahre zuvor
Antwortet  Manuela Klatt

@Manuela Klatt

Stellt euch vor, es würden andere Erwachsene (mit Streikrecht) – Eltern gar – an passender Stelle aktive und sie würden täglich die Eingänge zu den Schulen blockieren, medienwirksam, und Manuela Klatt wäre mit ihrem selbstgebastelten Plakat die frühmorgens die erste vor dem Schultor!!!

SW
3 Jahre zuvor

Warum greift die BILD das Statement von Prof. Kähler (und die KMK „Lügen“) nicht auf? Und in deren Fahrwasser dann der Rest der Medien.

In einer Woche hätten wir die KMK klein.
Genauso auch, wenn kein Schüler mehr käme…

Leute wenn „wir“ diese Anlagen wollen, dann hat die Politik die zu bestellen. Was interessiert uns denn die KMK? Am Ende zahlt es doch der Steuerzahler – also wir.
Es muss endlich aufhören, dass der Souverän in Deutschland nur als Bittsteller zu „seinem“ Volksvertreter spricht!

Bernd
3 Jahre zuvor
Antwortet  SW

Auf „Bild“ hoffen? Die macht lieber Auflage bei AfD-Anhängern und Corona-Querulanten – und schreckt dabei auch vor Rufmord gegen warnende Wissenschaftler wie Drosten nicht zurück: https://www.news4teachers.de/2020/05/der-streit-um-die-schuloeffnungen-wird-schmutzig-wie-bild-versucht-den-virologen-drosten-zu-verleumnden/

„Bild“ ist Teil des Problems, nicht der Lösung.

Jan aus H
3 Jahre zuvor

Alle 20 Minuten lüften ist eigentlich zu selten unter dem Gesichtspunkt der Aerosole. Über alle 45 Minuten reden wir gar nicht erst.

Heizkosten: Leider ist Heizen zu billig.

Wenn wir von den 6,1 KWh ausgehen, die ich oben für 6 Luftwechsel pro Stunde berechnet hatte, dann haben wir damit eine obere Grenze. Real wird es weniger sein, weil man weniger lüftet. Nehmen wir dann an, dass man das Klassenzimmer 8h am Tag so lüftet. Macht 48,8 KWh am Tag… runden wir mal auf 50 auf. Wenn das jetzt an 100 kalten Tagen im Jahr passiert (auch wieder großzügig aufgerundet… im Mittel werden das nämlich weniger als 20K Differenztemperatur sein), dann sind wir bei 5000 KWh. Ein Liter Heizöl bringt etwa 10 KWh… wir brauchen also höchstens 500l Heizöl mehr für dieses Klassenzimmer. Das ist VIEL billiger als der Luftfilter für 3000 Euro… zumindest, wenn man nur von jetzt bis Frühjahr 2021 denkt. Mit Sicherheit ist es auch dann billiger, wenn man von jetzt bis zur nächsten Wahl denkt.

James Smith
3 Jahre zuvor

In Cottbus etc werden ganze Krankenhäuser geschlossen und leer gehalten, weil es 4-9 Infizierte mit Covid gibt, keine weiteren Patienten werden aufgenommen! Jedoch die Schulen werden weiterhin mit SuS und LuL vollgeschmissen, es heisst Lüften und Laptops! KMs schwätzen munter alles läuft bestens, mit unglaublich unkreativen Ausreden und echten Lügen, mit offensichtlichen Fehldarstellungen. Lorz und Kollegen, sowie Rene Gottschalk scheinen sich offen in den Armen mit Bagdhi, Wodarg und Schiffmann zu liegen. Es ist beschämend und traurig zu gleich!

Rush
3 Jahre zuvor

Kalte Luft, Aerosole, Lüftungsanlagen? Klingt für mich nach Tönnies!

Harry
3 Jahre zuvor

Was mir Bei den Gedanken Modellen fehlt, ist die Tatsache, dass es gar nicht um die Kosten für die Heizenergie, die durch das Lüften ins Freie entweichen wird, gehen kann. Ein wesentlich größerer Posten sind die Kosten die entstehen, wenn infizierte Kinder oder Lehrer Corona nach Hause tragen und dort die Familie, besonders schlimm wenn dort noch Großeltern wohnen, infizieren. Was kostet es wohl , wenn man die Behandlungskosten und stationären Krankenhausbehandlungen rechnet , die durch eine Infektion von Familienmitgliedern entstehen können . Von dramatischen Verläufen bis hin zu Todesfällen einmal abgesehen. Die Kosten für ein professionelles Luftreinigungsgerät in der Preisklasse von circa 3000 € sind da wirklich nur Peanuts! …. und es müsste sich keiner mehr über vergeudete Heizkosten und Heizungen, die es nicht schaffen die Energie bereitzustellen, aufregen!

Kähler
3 Jahre zuvor
Antwortet  Harry

Richtig, daher habe ich das ja auch in der Studie thematisiert:

https://www.unibw.de/lrt7/schulbetrieb-waehrend-der-pandemie.pdf

Manuela Klatt
3 Jahre zuvor
Antwortet  Kähler

Hallo Herr Professor Kähler, wie schaffen wir es aber (gemeinsam) dass Ihre wirklich überzeugende Studie bei den Verantwortlichen Beachtung findet???
Die bekannten Medien berichten nicht über diese Problematik und in den Talkrunden wird sie auch nicht aufgegriffen.

Jojo Lehrerlein
3 Jahre zuvor

Hier stehen so viele sachlich richtige, und wohl durchdachte, hervorragende Beiträge. Schade nur, dass diejenigen Personen die es lesen sollten, diese Zeilen nie lesen werden!

Leseratte
3 Jahre zuvor

„Die Bundesregierung hat in der Corona-Krise mehr als 40.000 Computer angeschafft, damit Mitarbeiter von Ministerien und nachgeordneten Behörden von zuhause arbeiten können. Das geht aus einer Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Anfrage der verbraucherpolitischen Sprecherin der FDP-Fraktion im Bundestag, Katharina Willkomm, hervor. Demnach wurden zwischen März und September genau 40.728 Desktop-PCs, Laptops und Tablets inklusive Zubehör für insgesamt 93,5 Millionen Euro beschafft.“
https://www.n-tv.de/panorama/05-37-Fuers-Homeoffice-Bundesregierung-kaufte-40-000-Rechner–article21626512.html

Wenn man wollte, wäre sicher auch für die Schulen Geld da.

OlleSchachtel
3 Jahre zuvor

Es ist einfach nur traurig und ich zweifle inzwischen ob wir wirklich im einer Demokratie leben. Wie kann es sein, dass hier das Geld regiert. Zur Zeit ist noch niemand in meiner Klasse an Covid 19 erkrankt, aber einige Kinder haben sich erkältet. Die Fenster öffne und schließe ich im 15-20 min. Takt. Ich halte Abstand und trage meine Maske. Aber langsam bin ich es Leid. Denn ich glaube nicht wirklich daran, dass mich das schützt. Und ich möchte auch nicht die Erste sein, die den recht schnell auf den Markt geworfenen Impfstoff testet. Wer sagt mir denn, dass ich da nicht auch Schädigungen davon trage. Meine Kollegin hat sich selbst ein Luftfiltergerät gekauft. Ob das Hilft weiß man nicht. Ich sehe nicht ein, nach dem Kauf von Laptop und Co, sowie der halben Ausstattung meines Klassenzimmers noch ein solches Gerät privat anzuschaffen. Traurig wie die KM reagieren. Sicher wird sich dass auch auf die Arbeitshaltung der Lehrer auswirken. Streiken dürfen wir nicht, aber Dienst nach Vorschrift ist möglich.

Stefan
3 Jahre zuvor
Antwortet  OlleSchachtel

Wie funktioniert das bei Ihnen mit den privaten Geräten? So viel ich weiss, ist es verboten eigene Geräte einzusetzen, gerade elektrische Betriebsmittel der Schutzklasse 1 wie es die Luftfilter sind. Der Schulträger ist verpflichtet alle elektrischen nicht ortsfesten Betriebsmittel einmal im Jahr nach VBG zu prüfen, aber wohlgemerkt nur die, welche sich im Eigentum des Schulträgers befinden. Wie ist das bei Ihnen geregelt? Wer prüft die eigenen Geräte? Und wie ist die Haftung geklärt bei einem Unfall, meines Wissens haftet dann der Eigentümer, ganz besonders haarig wird es dann, wenn die Geräte nicht regelmässig geprüft worden sind, und keine schriftliche Erlaubnis besteht die Geräte zu betreiben?

Harry
3 Jahre zuvor
Antwortet  Stefan

Stefan, dieser Hinweis ist absolut unnötig. Ohne meine privat eingebrachten Geräte (Drucker, Scanner…wäre meine Klasse kaum arbeitsfähig um den Lehrplan eizuhalten. Da kräht auch kein Hahn danach und bei der nächsten Prüfung kommt der Aufkleber des Prüfers drauf. Fertig! Typisch deutsch, erst mal „das Gesetz“ zu bemühen! Wer hat denn die Sichheit der Masken getestet? Brauchen die nicht auch einen Prüfaufkleber? Unsere in der Schule vom Land bereitgestellten Masken, nicht mal für medizinische Anwendungen markiert, sind billigste Chinaproduktion. Es waren FFP2 versprochen. Wo bleibt da unser liebes Gestz, das prüft? Honit soit, qui mal y pense…

Stefan
3 Jahre zuvor
Antwortet  Harry

Das war ein Hinweis und kein Angriff auf Sie. Im Normalbetrieb kräht auch kein Hahn danach, nur sollte einmal etwas passieren, dann bin ich sicher die Schulleitung und der Schulträger steht voll hinter Ihnen. Nur ob die Versicherung das auch so sieht und Ihre Initiative gut heißt sei mal dahin gestellt. Beispiele gibt es zur Genüge, ausgebranntes Lehrerzimmer aufgrund eines privaten, defekten Wasserkochers oder ein verseuchtes Stockwerk durch einen schwelenden Ölradiator, dazu wurde der engagierten Person noch die Stromkosten für dieses Heizgerät für die letzten 2 Jahre mitgegeben, weil es nicht genehmigt war. Den Prüfer möchte ich sehen, der einfach so sein Siegel aufbringt, das Siegel eventuell, aber seine Unterschrift, die zählt wird man vergebens suchen. Diese Vorschriften, die vor Gericht gesetzescharakter haben sind nunmal einzuhalten und zwar von allen. Es ist zwar nicht immer einfach und sinnig, aber so ist es. Das Gesetz kommt im Schadensfall ganz schnell und prüft sehr gewissenhaft.
Natürlich haben die Masken ein Qualitätssiegel, wofür gibt es in Deutschland Normen und ohne CE-Kennzeichen dürfen sie eh nicht eingeführt werden, da schaut der Zoll ganz genau drauf. Ich wüsste auch nicht wofür an der Schule Masken für medizinische Zwecke von Nöten sein sollten.
So ist es nunmal in Deutschland es wird immer nur auf die Anderen geschaut, was die falsch machen, aber selbst ist man auch nicht besser.

Harry
3 Jahre zuvor
Antwortet  Stefan

Ich habe mich nicht angegriffen gefühlt-sorry, falls es so gewirkt haben sollte. Wasserkocher sind aber von der Brandgefahr auch eine andere Kategorie als Drucker und Scanner, was Gefährdung angeht. Außerdem wurde sowohl die Schulleitung, und der Schulträger (Stadt) darüber informiert und haben bis zum nächsten „Elektro-TÜV“ ihr OK gegeben. Mit dem Schreiben habe ich zu meinem Schutz genug in der Hand.

Aber zu den Masken: Es darf sehr wohl auch ohne CE Kennzeichen und anderen Qualifizierungen bei uns importiert werden. Diese Masken sind überall zu kaufen-v.a. auch bei den Großversendern, aber selbst in meiner Apotheke gibt es solche ungekennzeichneten Masken, verpackt im ungekennzeichneten 10 er Pack mit einliegendem kleinem Zettel auf Chinesisch… sie dienen ja nur zum Fremdschutz, und nicht zu meinem.
Die „medizinischen Masken“ (das sind die, die jeder Arzt und Krankenpfleger täglich, vor Corona trug: 3 lagig, einfachste Ausführung) heißen einfach so. Damit sind keine sterilen OP-Masken gemeint!
Trotzdem empfinde ich es als dicken „Hund“ wenn das Land zu Beginn der Ferien ankündigt, dass für Schulbeschäftigte FFP2 Masken (zum Fremd- und Eigenschutz tauglich) bereitgestellt würden – und dann werden auf den letzten Drücker die völlig einfachen, nur zum Fremdschutz tauglichen Masken am Ferienende geliefert – aber (ich habe vorhin nochmal nachgesehen) absolut ohne CE oder andere Kennzeichnungen. Originaltext auf den Schachteln: „Provides some protection against dust, saliva, automobile exhaust, pollen, etc.“. Ende des Zitats. Schade, dass man hier keine Photos hochladen kann! Das glaubt sonst ja doch keiner. Was für toller Ersatz für die FFP2 Masken, die ich mir seitdem privat kaufe- und die auf Dauer richtig teuer sind: 40er Pack 119€. Bei meinem „kurz vor der Rente“- Alter wäre es mir sonst zu riskant. Weil man Lehrer braucht, wurden wir ja aus der Risikogruppe entfernt.
Wieviel hat doch der Bund beispielsweise in die Lufthansa gepumpt, damit die sofort im Anschluss Personal entlassen? Aber für einen vernünftigen Schutz durch Masken (Fürsorgepflicht?) ist kein Geld da.
(Die Ärzte hatten früher auch die erwähnten einfachen medizinischen Masken auf, vor Corona bei Eingriffen ebenso wie die Zahnärzte. Seit Corona, wie mein Zahnarzt auch, nur noch mit FFP2 Maske)

Jojo-Lehrerlein
3 Jahre zuvor
Antwortet  OlleSchachtel

Ich habe mich bezüglich der Luftfiltergeräte kundig gemacht und habe auch die Untersuchung der BW Uni in Ulm durchgearbeitet. Bitte nicht auf kleine Luftfilter vertrauen, da sind sehr gute mit HEPA Filtern für KLEINE Räume etwa ab 100€ zu bekommen. Diese kleinen Filter schaffen es nicht die Luft eines Klassenzimmers so zu bewegen, dass die Aerosole abfiltriert werden können. Ich hatte auch davon „geträumt“ meinen Luftreiniger aus dem Arbeitszimmer und evtl. 2-3 zusätzliche Geräte in mein Klassenzimmer zu stellen. Fehlanzeige!! Der Luftstrom reicht nicht aus um die viele Kubikmeter eines Klassenzimmers duch die Geräte zu saugen.
Der einzige weg, in dieser Richtung geht über die etwa 3000€ teuren Geräte (die stark und vor allem auch leise genug sind). Aber wenn ich heute (6.10.2020) in die Nachrichten schaue, wird queerbeet, ob in der FAZ oder bei Fachfrauen Intervievs im WDR immer noch das Lüften als non plus ultra beschrieben und die (nicht richtigen) Behauptungen der KMK Konferenz, dass die Fachleute gegen Luftreiniger seien, nachgebetet. Wobei der Leiter der Münchner Untersuchung zu den Luftreinigern (es gibt einen umfangreichen Bericht, speziell für Klassenräume) bei diesen Gesprächen anwesend war! Auch weitere Fachleute (u.a. Virologen) haben sich im Anschluss anders geäußert, als es für Presse und Volk dargestellt wurde.
Der Bericht, der die Aussagen der Bundeswehr Uni München kann hier heruntergeladen werden: https://www.unibw.de/lrt7/schulbetrieb-waehrend-der-pandemie.pdf

Andre Hog
3 Jahre zuvor

Zurücktreten!!! Alle 16 KM!!! ….und da diese politische Tugend bei nachweislichen – gegen die Interessen der BürgerInnen – vollzogenen Betrügereien – und um nichts anderes handelt es sich, wenn „Ergebnisse“ aus einer Expertenrunde mit dem Ziel vorgestellt werden, die Öffentlichkeit in ihren berechtigten Forderungen ruhig zu stellen – mittlerweile nicht mehr im Ehrenkodex verankert sind ( siehe A. SCHEUER u.v.a.) sollten die verantwortlichen Ministerpräsidenten diese Lügner und Betrüger entlassen. Und da auch hiermit vermutlich nicht zu rechnen sein wird, sollte die Opposition in den Landtagen den politischen Druck erhöhen, um die MPs dazu zu drängen. In die breite Öffentlichkeit kommt eine so brisante Meldung wahrscheinlich auch nicht, da offenbar viele Zeitungen und Sender nur schwaches Interesse daran haben. Schickt doch einfach mal den Link zu diesem Artikel an eure lokalen Zeitungen, mit der Aufforderung, darüber zu berichten. Der Lufthansa nach wenigen Tagen Beratung 9 Milliarden in den A….. zu schieben, woraufhin die erst mal Massenkündigungen Versprechen, scheint politisch keine Problem zu sein. Aber der gesamtgesellschaftliche Verantwortung gerecht zu werden und die wichtige Schnittstelle Schule für 11 Millionen SuS und 850tsd LuL sicherer zu machen – mit der direkten Rückkopplung in die dazugehörenden Familien – ist der Politik die dafür notwendigen 1 Milliarde Euro nicht wert – weil zu teuer!!??? Dass die Luftfiltergeräte aber eine langfristige Investition in die Hygieneausstattung von Schulen wäre, die auch in der Zukunft das Problem von Feinstaubbelastung, CO-2-Belastung, Verringerung von Grippeerkrankungen in jedem Jahr mit sich bringen würden- das wird gar nicht zum Thema gemacht. Kinder und LuL können nämlich – im Vergleich zu den Flugzeugen der Lufthansa nicht fliegen. Ich finde, dass die KMs nach diesem massiven Faux-Pas auch fliegen sollten – und zwar aus dem Amt.

Neu1
3 Jahre zuvor

Also nachdem ich hier gelesen habe, dass nur die teuren Filter was taugen, habe ich mich auch erkundigt. Stiftung Warentest hat Anfang dieses Jahre getestet und ein empfehlenswerter Filter kostet mit Austauschauschset ca 340 Euro bei einem namhaften Versender, ist geeignet bis 79qm. Ein Gymnasium hat mit der Anschaffung in Selbstinitiative begonnen, das ist zum Selbstläufer geworden. Ich arbeite in einem Schulzentrum, die großen Unternehmen der Azubis werden den größten Batzen stemmen, auch Handwerksfirmen geben ihren Obolus. Nehmt eure Elternvertreter und Schulsozialarbeiter mit ins Boot. Die werden das schon machen.

Harry
3 Jahre zuvor
Antwortet  Neu1

Diese 340 € Filter sind gut bei normaler Wohnungshöhe und funktionieren bis 79m², nicht aber in Schulräumen, die in der Regel wesentlich höher sind! Bei der Bewältigung des Luftvolumens, das umgewälzt werden muss, sind die m³ an Luft als Ausgangsbasis zu nehmen und nicht die Grundfläche des Raumes. Wichtig sind auch Ansaug- und Ausblasrichtung, um die Aerosole in der Raumluft möglicht optimal zu entfernen.
Am Besten an BW Uni München wenden (siehe Link mit Ansprechpersonen und Adresse: https://www.unibw.de/lrt7/schulbetrieb-waehrend-der-pandemie.pdf) und dort bei Fachleuten fragen, die sich in der speziellen Corona Situation damit befassen-bei der Auskunft durch namhafte Versender wäre ich eher vorsichtig-nicht dass am Ende vielleicht sogar der Vorwurf der Fahrlässigkeit aufkommt und das Geld anders besser angelegt gewesen wäre. Meines Wissens hat die Stiftung Warentest (Ausgabe 3/2020) Luftreiniger getestet, bei dem nur zwei Geräte gut abschnitten. Zitat:“Die Stiftung Warentest legte ihr Augenmerk in erster Linie auf die Luftreinigung (60 Prozent der Gesamtnote). Hier wurde das Reinigungsverhalten bezüglich Pollen, Zigarettenrauch und Formaldehyd untersucht. Des Weiteren wurden Handhabung (20 Prozent), Umwelteigenschaften (15 Prozent) und Sicherheit (5 Prozent) der Geräte überprüft. “ Zitat Ende
Das war vor Corona! In der Anleitung des AC2889/10 Luftreinigers einer bekannten Firma mit P stehen zwar auch Viren aufgeführt – aber auch, dass sich die Leistung auf normale Wohnraumhöhe bezieht. Die bekannte Firma mit P gibt in ihren Informationen zu dem Gerät (bei dem bekannten Megaversender mit A) in der Produktinformation an: Zitat:
„Microbial Reduction Rate Test bei Airmid Health group Ltd., der in einer 28,5m3 Testkammer durchgeführt wurde, die mit luftübertragener Influenza A(H1N1) kontaminiert war. Ein Luftreiniger allein schützt nicht vor einer Virusinfektion, kann aber Teil eines Plans zum Schutz von Ihnen und Ihrer Familie sein, um die Belüftung zu fördern und saubere Luft zu haben.“ Zitat Ende. Wohlgemerkt: Das Volumen (die Luftmenge) der angegebenen Testkammer war nur 28,5 m³ groß. Nicht umsonst zeigt die Fa. mit dem P in der Produktpräsentaton werbewirksam nur Schlaf-, Wohn- Kinderzimmer. Eigentlich wäre es doch ein irres Geschäft für diese Firma, alle Klassenzimmer mit den Geräten zu erobern. Warum wird nicht damit geworben?
Wer’s nachrechnen mag: Bei einer Raumhöhe von 2,5m betrug die Fläche des „Testraums“ nur ca 11,4m² (jeder Hundezwinger muss größer sein!). Das ist nicht nur etwas kleiner, sondern auch weitaus niedriger als (mein) Klassenzimmer mit 3,8m Höhe und rund .
Ein weiteres Problem: Auf der Hersteller Website von Ph…steht, dass Partikel bis zu einer Partikelgröße von 0,3 Mikrometer = 300 nm (Nanometer) abgefangen werden. Coronaviren sind laut RKI zwischen 80-140nm klein.
Über meine Mail an den Hersteller mit „P“ und den anderen mit gut gesteten mit „S“ werde ich gerne an dieser Stelle nach-berichten, wenn denn eine Antwort kommt.

Wenns klappt, is gut-wenn’s nicht klappt ist nichts kaputt – dieser Spruch gilt hier nicht, weil (vermutlich) nur eine trügerische Sicherheit entsteht. Auch das Urteil des Instituts der BW zu diesen kleineren Reinigern (das durchaus positiv ausfiel-für Wohnungen) bezog sich nicht auf große Räume wie Klassenzimmer, sonst hätte man dort nicht nach großen Geräten fanden müssen.

Kähler
3 Jahre zuvor
Antwortet  Neu1

Die Stiftung Warentest hat die Geräte nicht für Viren qualifiziert! Für die Abscheidung von Viren und Aerosolpartikel benötigen Sie Filter der Klasse H14. Ferner benötigen Sie aufgrund der Gefährlichkeit des Virus einen Volumenstrom, der den 6-fachen des Raumvolumens entspricht. Schließlich sollen die Geräte noch leise sein, damit sie nicht abgeschaltet werden. Wenn Sie sich und Ihre Kinder schützen wollen, dann sollten Sie Geräte verwenden, die die 3 Kriterien erfüllen. Das schaffen die günstigen Geräte leider nicht.

Jan aus H
3 Jahre zuvor
Antwortet  Neu1

Wieviele m^3/h schaffen die Dinger? Das ganze ist nur sinnvoll, wenn man die Luft wenigstens 5-6 mal pro Stunde durchfiltert, sonst bleiben die Aerosole zu lange in der Luft. Bei einem Klassenraum von 50 Quadratmeter und 3m Höhe sind das 750-900 m^3/h. Alles darunter würde ich in keinem Fall verwenden, weil es den Anschein von Sicherheit erweckt, ohne sicher zu sein. Dann lüftet keiner mehr und man hat schnell gefährliche Aerosolkonzentrationen.

Wichtig ist: Den Volumenstrom muss das Teil mit dem entsprechenden Filter (also H14) schaffen! Wenn da im Datenblatt ein Luftstrom mit irgendwas anderem (F7, G4, …) steht, dann ist das wertlos, weil der Druckverlust an einem H14-Filter wesentlich höher ist.

Kähler
3 Jahre zuvor

Das Gerät das wir getestet haben schafft inzwischen 2500 m^3/h. H14 Filterwirkung wird bis ca. 1500 m^3/ h erreicht, bei größeren Volumenströmen noch H13. Das reicht selbst für riesige Klassenräume. https://www.unibw.de/lrt7/raumluftreiniger.pdf

Jan aus H
3 Jahre zuvor
Antwortet  Kähler

Mein Einwand bezog sich nicht auf das von Ihnen getestete Gerät… tatsächlich sind wir bei uns in der Hochschule gerade dabei, genau dieses Gerät für genau diesen Zweck anzuschaffen.

Ich bezog mich mit meinem Einwand auf die Geräte für 340 Euro (die weiter oben jemand erwähnt hatte), bei denen ich arge Zweifel habe, ob die auch nur im Ansatz auf den nötigen Luftdurchsatz kommen.

Gabriele
3 Jahre zuvor
Antwortet  Kähler

Sehr geehrter Herr Professor Kähler, lieber Herr Kähler,

ganz herzlichen Dank (!!!) dafür, dass Sie sich auch noch die Zeit nehmen, mit Ihrer Expertise als „der“ Wissenschaftler mit aktueller Primärerfahrung im Testen von mobilem Luftfilter im Labor (Bundeswehr-Uni Neubiberg) hier im Forum von „News4teachers“ zur Versachlichung und Aufklärung überaus Wertvolles beizutragen. Viele Menschen werden Ihnen sicher sehr dankbar sein! Denn Ihre sachkundige Kommentierung wird sicherlich bei einer Anschaffung von mobilen
Luftfiltergeräten bei der ausreichenden Dimensionierung und zielgerichteten Spezifikation vor Irrtümern, Fehlinvestitionen und Fehlkäufen bewahren helfen!

Nochmals ein herzliches Dankeschön – und Vergelt’s Gott!

KlausDieter
3 Jahre zuvor

Hallo Mitstreiter, hallo Herr Prof. Kähler,

die Kernfrage ist doch wie wir „Öffentlichkeit“ für dieses Staatsversagen schaffen! Ich wäre für eine Petition – lokal und überregional! Was meint Ihr?

Bei uns 29 Kinder pro Klasse. Mittagessen in Mensa (150m2/4m Raumhöhe) mit allen anderen Klassen der Stufe (~4*25 Kids). Keine Kohortenbildung, kein ausreichender Abstand zwischen den Tischen, keine Trennwände, unzureichende Lüftung. Mahlzeit… Wir haben unser Kind von der Schulspeisung abgemeldet. Aber wenn Infektion, dann ist ohnehin die ganze Stufe betroffen! Unglaubliche Sauerei! Kinder bauen halt keine Autos …