Ministerium: Tausende Schüler in Quarantäne – aber kein größerer Ausbruch

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MÜNCHEN. Tausende Schüler in Bayern sind wegen der Corona-Pandemie in Quarantäne – einen größeren Ausbruch an Schulen sieht das Kulturministerium aber derzeit nicht. Bis Donnerstag seien „0,82 Prozent der 1,65 Millionen Schüler“ nicht im Präsenz-Unterricht in der Schule, so rechnete ein Sprecher des Kultusministeriums in München vor. Das bedeutet rund 13.530 Schüler und damit fast 1000 mehr als noch in der Vorwoche. „0,02 Prozent“ seien positiv getestet worden – das sind etwa 330 Schüler. Letzte Woche waren es noch etwa 400 mit positivem Testergebnis.

Das Coronavirus ist nicht aus der Welt. Illustration: Shutterstock

Zwar seien die Gesundheitsbehörden für das Erfassen der absoluten Infektionszahlen zuständig. Aber bislang gebe es an den Schulen nach Kenntnis des Ministeriums keine «auffälligen Infektionsentwicklungen», also keinen Hotspot innerhalb einer Schule. Nur eine Schule ist nach Angaben des Ministeriums komplett geschlossen.

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Von rund 155.000 Lehrern in Bayern waren nach Berechnungen des Kultusministeriums am Donnerstag „0,72 Prozent in Quarantäne“ (1116 in absoluten Zahlen/letzte Woche: 970) und „rund 0,04 Prozent“ (62/letzte Woche 46) hatten einen positiven Coronatest. News4teachers / mit Material der dpa

„Meine Kinder sind mir entrissen“: Wie Familien unter der Quarantäne leiden – und die Zahl der Betroffenen steigt immer höher

 

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4 Kommentare
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Jan aus H
3 Jahre zuvor

Mit der gleichen Rechtfertigung könnte man Sicherheitsgurte in Autos abschaffen: Passiert doch eh fast nie was… ich würde sogar behaupten, dass man die Dinger in viel weniger als 0,02% der Fahrten braucht.

Es reicht, wenn einer von den 330 infizierten Schülern seine Eltern oder Großeltern ansteckt und davon jemand stirbt. Sicher ist nämlich, dass es bei angemessenen Infektionsschutzmaßnahmen weniger als 330 infizierte Schüler gegeben hätte. Insbesondere hätten dann die Kinder derer, die auch im Alltag extrem vorsichtig sind, eine gute Chance, das Virus nicht zu bekommen. Jetzt hingegen wird wild gemischt: Die Kinder der Vorsichtigen sitzen neben denen der Unvorsichtigen und haben so ein viel größeres Risiko, als sie oder ihre Eltern freiwillig eingehen würden.

Schulausbrüche gibt es… vielleicht nicht in Bayern, aber hier in NRW hatten wir in der letzten Woche gleich mehrere, die z.B. bei uns die Inzidenz auf über 50 getrieben haben. Das wird in Bayern ganz genauso passieren.

dickebank
3 Jahre zuvor
Antwortet  Jan aus H

GY in Niederbayern, genauer in der Stadt Regen im zwölften JAhrgang des örtlichen GY.

Aber wie gesagt, Niederbayern halt.

Kannsnichtverstehen
3 Jahre zuvor

Jeder der sich hier ansteckt ist einer zu viel. Erst wurde seitens der Politik Dornröschenschlaf gehalten. Im März hat man dann alles geschlossen um im Juni alles viel zu früh wieder zu öffnen. Und jetzt sollen es unsere Kinder ausbaden!! Mir fehlt hierfür jedes Verständnis. Wenn es Eltern gibt die meinen mit ihren Kindern in Urlaub zu müssen, auf irgendwelche Feiern zu müssen oder sonst wohin wo das Ansteckungsrisiko besonders hoch ist, sollten deren Kinder sich doch auch in eine gesonderte Klasse setzen. Wir haben heuer auf alles verzichtet und sind überall sehr vorsichtig. Das meine Kinder jetzt mit den anderen Kindern die nur leichtsinnig sind – beziehungsweise die Eltern leichtsinnig sind – in einer Klasse sitzen müssen kann ich nicht verstehen. Wir müssen uns hier einem extremen Risiko aussetzen. Sport in der geschlossenen Halle fällt auch darunter. Nicht zu vergessen das die Erkältung nicht mehr verschwindet weil die Kids bei 2 Grad mindestens 4 Stunden im Durchzug sitzen und so noch anfälliger für Corona sind. Die Ausbrüche werden also nicht mehr lange auf sich warten lassen.

Jan aus H
3 Jahre zuvor

Die Ausbrüche sind schon da, wie ein Blick auf diverse Städte im Ruhrgebiet zeigt. Unser Stadt (Hagen) hat die Grenze von 50 deutlich gerissen. In der darauf folgenden Allgemeinverfügung

https://www.hagen.de/web/media/files/hagen/m01/m0105/Allgemeinverfuegung_201007.pdf

kann man auf Seite 3 nachlesen, dass bei den Schwerpunkten des Infektionsgeschehens Schulen und Kitas gleich an erster Stelle genannt werden.

Amtlicher als in einer Allgemeinverfügung kann man nicht darlegen, dass Schulen entgegen den Hoffnungen der KM doch eine wesentliche Rolle bei der Ausbreitung des Virus spielen.