Lehrerverband: 300.000 Schüler und 30.000 Lehrer sitzen derzeit in Quarantäne fest

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BERLIN. Nach Schätzungen des Deutschen Lehrerverbands sind bundesweit mittlerweile mehr als 300.000 Schüler in Quarantäne. Dies berichtet die „Bild“-Zeitung. Allein im größten Bundesland Nordrhein-Westfalen sind es nach offiziellen Angaben derzeit rund 50.000. Zum Vergleich: Ende September waren es bundesweit rund 50.000 Schüler in Quarantäne gewesen. „Schulen sollen auf Biegen und Brechen offen bleiben“, so kritisiert Lehrerverbands-Präsident Meidinger.

Warnt: Heinz-Peter Meidinger, Präsident des Deutschen Lehrerverbands. Foto: Deutscher Lehrerverband

Auch immer mehr Lehrer sitzen zu Hause fest. Derzeit sind bis zu 30.000 Pauker in Quarantäne, schätzt der Verband. Die Folge laut „Bild“: Scheibchenweise, „wie bei einer Salami“, müssten Schulen aus dem Präsenzunterricht in den Fernunterricht wechseln. „Wir erleben an den Schulen jetzt einen Salami-Lockdown“, stellt der Präsident des Lehrerverbands, Heinz-Peter Meidinger, fest.

Schon die Tatsache, dass die Länder die Infektions- und Quarantänefälle unter Schülern und Lehrern nicht systematisch erfassen – die Kultusministerkonferenz erhebt dazu überhaupt keine Daten –, stößt ihm auf: Er forderte ein Meldesystem wie in Österreich. Im Nachbarland müssen Schulen täglich mitteilen, wie viele Lehrer und Schüler in Quarantäne sind.

Ist Transparenz beim Infektionsgeschehen in Schulen von den Kultusministern überhaupt gewünscht?

Die Frage ist allerdings, ob Transparenz von den Kultusministern überhaupt gewollt ist. Schon Anfang Oktober hatte der Charité-Virologe Prof. Christian Drosten in seinem NDR-Podcast gefordert: „Wir müssen in Deutschland eine transparente Datenlage haben.“ Wenn zu einer generellen Inzidenzerhöhung in Schulen käme, „wenn es also nicht so wäre, dass wir die Ausbrüche in der Frühphase immer erkennen könnten“, bestehe die Gefahr, dass das Infektionsgeschehen sich unbemerkt auswachse – und zunehmend auch ältere Menschen und andere Risikogruppen bedrohe.

Stecken sich Kinder gegenseitig mit dem Coronavirus an? Stecken sie ihre Eltern an? Gibt es diese Daten gar nicht? Werden solche Infektionsketten gar nicht nachvollzogen? „Ich glaube, es gibt solche Daten schon in den Gesundheitsämtern, vielleicht nicht in allen Gesundheitsämtern. Das ist ja ein buntes Bild und die sind unterschiedlich gut ausgestattet. Aber ich glaube, dass das im Moment einfach nicht so speziell gemeldet wird“, antwortete Drosten und betont: „Ich fände es gut, wenn das noch mal ein bisschen verbessert würde. Denn es ist schon so, man sollte eigentlich von den jeweiligen Landesämtern oder auch vom RKI erwarten, dass das jetzt sehr transparent veröffentlicht wird.“

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Robert-Koch-Institut hat mehrere hundert Ausbrüche an Schulen bestätigt – Tendenz: steigend

Grundsätzlich sei es wichtig, auf Infektionen unter Lehrern und Schülern schnell zu reagieren – angemessen. Dafür sei es dann nicht unbedingt notwendig, gleich die ganze Schule zu schließen. Unter Umständen reiche es aus, „eine Infektionseinheit, zum Beispiel eine Klasse“ aus dem Betrieb zu nehmen. In jedem Fall aber komme es auf eine transparente Datenlage an. Sein Eindruck sei allerdings, „dass das nicht so veröffentlicht wird. Vielleicht auch, weil man sich in der Kommunikation vor den Sommerferien auch hier und da in einigen Bundesländern sehr stark auf eine bestimmte Interpretationsweise festgelegt hat, nämlich: ‚Es gibt gar keine Fälle in den Schulen.‘“ Dabei, so Drosten, sei ignoriert worden, dass die Daten von Studien, die solche Ergebnisse nahelegten, in zeitlicher Nähe zu den Schließungen erhoben worden seien – also gar nicht zeigen konnten, was bei einem stärkeren Infektionsgeschehen in Schulen passiert.

Mittlerweile hat das Robert-Koch-Institut bestätigt, dass es bundesweit bereits mehrere hundert Ausbrüchen an Schulen gegeben hat. Tendenz: steigend. Allein in Nordrhein-Westfalen befanden sich zum Stichtag 4. November 50.152 Schülerin Quarantäne, wie das Schulministerium am Dienstag mitteilte. Bei mehr als 3660 Schülerinnen und Schülern sei eine Corona-Infektion bestätigt worden – das waren mehr als doppelt so viel wie in der Woche zuvor. Bei fast 560 Lehrkräften wurde das Coronavirus bestätigt, fast 3500 Lehrer waren in Quarantäne.

Die Corona-Maßnahmen in den Schulen gehen Meidinger nicht weit genug. Der «Passauer Neuen Presse» sagte er: «In fast allen Bundesländern wurden die Hygienestufenpläne, die in den Corona-Hotspots wieder auf halbierte Klassen setzten, außer Kraft gesetzt. Schulen sollen auf Biegen und Brechen offen bleiben.»

Er hoffe, dass generelle Schulschließungen vermeidbar seien, sagte Meidinger. «Dazu müssen aber bei exponentiell wachsenden Infektionszahlen die präventiven Vorsichtsmaßnahmen an Schulen hochgefahren werden», fordert er. Dazu zähle neben der Maskenpflicht auch die vorübergehende Wiedereinführung der Abstandsregel, was halbierte Klassen und Wechselbetrieb bedeuten würde. News4teachers / mit Material der dpa

RKI-Chef: Es gab mehrere hundert Corona-Ausbrüche an Schulen – er appelliert an Kultusminister, die RKI-Empfehlungen zu beachten

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gehtsnoch
3 Jahre zuvor

Das Quarantäneverhältnis 1:10 (LuL:SuS) wirft doch Fragen auf.
Ohne belegbares Zahlenmaterial kann man auch Kaffeesatzleserei betreiben. Dazu Studien mit Fällen der ersten Welle bis Juni d.J..
Mit wissenschaftlichem Herangehen hat das wenig für mich zu tun.

Zwiebellook wäre ja noch mittels Farbwahl anzupassen.
Grün keine Symptome.
Gelb und Orange fühle mich unwohl.
Rot und Schwarz wäre allerdings „ich habe eindeutige Symptome“.
Unbekleidet für die Coronaleugner (Ironie)

Georg
3 Jahre zuvor

Weil es den Ministerien scheiß egal ist, werden diese Zahlern auch nichts ändern.
Die Ministerien kennen die Zahlen!
Die Prioritäten liegen aber anders verteilt.
– Die Schulen MÜSSEN offen bleiben um die Eltern nicht durch das Beaufsichtigen der eigenen Kinder von Arbeitsmarkt zu nehmen.
– Der Wähler muss zufrieden sein.
Dafür muss man aber nicht wirklich was tun oder gar Geld und Arbeit investieren. Es reicht die Zahlen zu verschleiern und durch immer laxeres Vorgehen bei Quarantäne und Tests die Statistik besser aussehen zu lassen.
Dann noch in ein paar Kameras sagen „Die Schulen sind sicher. Kinder sind nicht Treiber der Pandemie“ und gut ist es.
Schäden für die Gesundheit aller Beteiligten werden dabei einkalkuliert und billigend in Kauf genommen.
Gegenüber den Interessen der Wirtschaft zählen ein paar Leben offensichtlich nichts.

Matty
3 Jahre zuvor
Antwortet  Georg

@Konfutse: Das war und ist pure Absicht der KM nichts bezüglich Digitalisierung unternommen zu haben. Präsenzunterricht und die Infektionen waren und sind gewollt.
Die KM wollten anfangs ja noch nicht mal die Maskenpflicht, um noch mehr Infektionen zu ermöglichen. Die mussten sie dann allerdings teilweise doch einführen, um etwas zu beruhigen.

Stefan Schweitzer
3 Jahre zuvor
Antwortet  Georg

Danke

Anne Pipapo
3 Jahre zuvor

Wie heißt es doch so schön: „Jedes Volk hat die Regierung, die es verdient“! Man mag sich nicht vorstellen, wie die Bundespolitik erst einmal aussieht, wenn der NRW Ministerpräsident auch noch Kanzler wird. Hoffentlich weiß jeder noch, wo er sein Kreuzchen machen muss!? Und noch etwas: In Frankreich demonstrieren die Lehrer gegen die Corona-Bedingungen an den Schulen, in Deutschland dagegen ist Stillhalten angesagt!

Minna
3 Jahre zuvor

Weil ich diese Einsicht in den deutschen Medien immer noch vermisse: das Virus verursacht auch für jüngere Menschen langwierige Erkrankungen und Schäden. In Schweden waren über 150.000 Menschen länger als 10 Wochen krank (erste Welle, Marktforschungsinstitut Novus). Meine Schwester ist 32, sie war „nur“ 7 Wochen krank. Mindestens 2 Kolleginnen sind damals ebenfalls heftig erkrankt, dabei wurden die älteren Schüler allerdings in ganz Schweden (!) kurze Zeit später ins Homeschooling geschickt.
Tatsächlich fehlt der breiten Bevölkerung und auch nicht wenigen Lehrern (von Kultusminister*innen ganz zu schweigen) ein angemessener Respekt vor dem Virus. Die Pandemiemaßnahmen sind NICHT schlimmer als das Leid, das dieses Virus auch in Familien verursachen kann (siehe Karoline Preisler). Die deutschen Medien haben auf breiter Linie verharmlost.
Über 4.000 Kinder haben in New York einen Erziehungsberechtigten verloren. Wie viele werden es in Deutschland sein?

Maggi
3 Jahre zuvor

Genau so ist es Menschenleben in Deutschland sind nichts wert, vorallem das der Kinder nicht. Kinder sind das schwächste Glied in der Gesellschaft und müssen sich alles gefallen lassen. Schulpflicht ist wichtiger als Gesundheit. Herr Söder, Herr Piazolo ich kann echt nicht verstehen, wie man mit der Gesundheit unserer Kinder umgeht! Bei Corona sind auch Langzeitfolgen nicht auszuschließen. Nach ein paar Jahren werden möglich einige Kinder schwer erkranken und keiner weiß warum? Oder doch, nur wegen Sturheit, Versagen und am festhalten der Schulpflicht? Testet doch alle Schulen durch, dann wissen wir wer die Treiber der Pandemie sind. Nämlich die Schulen und Kitas sind die 75%, wo man nicht weiß wo die herkommen. Erst sollten Kinder getestet werden und dann in Altenheimen. Kinder sind unsere Zukunft kapiert ihr das nicht. Liebe Leute wir sollten alle auf die Straße gehen und gegen Schulpflicht demonstrieren. Zuerst kommt Gesundheitsschutz und dann lange lange nichts. Armes Deutschland, sehr sehr traurig.

mm
3 Jahre zuvor

Danke für die Zwiebellook-erweiternde Idee. Konnte heute zum ersten mal über die Corona- Politik schmunzeln.

Goldy
3 Jahre zuvor

Die Zahl der Lehrer und Schüler mit nachgewiesenen Infektionen oder in Quarantäne dürfte um ein Vielfaches höher liegen. Schüler mit leichten Symptomen werden gar nicht mehr getestet und selbst wenn, werden bei positivem Ergebnis entweder nur die Sitznachbarn oder eben garkeiner in Quarantäne geschickt. Das senkt die wirklichen Zahlen natürlich enorm und die Verantwortlichen können behaupten es gäbe kaum Infektionsgeschehen an Schulen.
Hier in Hessen herrscht das totale Flickenteppich-Chaos: Jede Stadt/Landkreis macht unterschiedliche Maßnahmen, manche machen nichts. Es gibt keine Kriterien ab welchen Zahlen was zu tun ist. So wird in einigen Kreisen mit sehr hohem Infektionsgeschehen nichts getan, während Kreise mit mittlerem Infektionsgeschehen längst im Wechselunterricht beschulen. Das kann doch wirklich niemand mehr nachvollziehen! Man fühlt sich nur noch belogen und verarscht.

Stefan Schweitzer
3 Jahre zuvor
Antwortet  Goldy

Danke

h_exe
3 Jahre zuvor

Es wurden nicht nur die Hygienestufenpläne außer Kraft gesetzt. An einer Schule hier wird nach wie vor gereinigt, wie in der Zeit vor Corona – kein weiteres Personal, keine Türgriffe oder Tische die abgewischt werden, es wird auch nicht täglich alles geputzt…
Lüften?! Viele Lehrer vergessen das Lüften ebenso, wie ihnen auffällt, dass der Schüler die Maske unter dem Kinn hat. Es gibt aber auch Lehrer, die während der gesamten Schulzeit eine FFP2-Maske (einige darüber sogar noch eine einfache OP-Maske) an haben und das Lehrerzimmer nach Möglichkeit meiden, weil auch dort weder Abstand noch Maske eingehalten werden.

Inzwischen ist hier im Stadtgebiet JEDE Schule betroffen. Da auch Lehrer fehlen (genereller Lehrermangel, Krankheit, Quarantäne), bleibt die Bildung, durch vermehrten Vertretungsunterricht in Form betreuter Beschäftigung und Unterrichtsausfall, mehr oder weniger auf der Strecke. Immerhin, die Kinder werden betreut…

Koogle
3 Jahre zuvor

Bald werden viele Eltern als Arbeitskräfte ausfallen, weil sie von ihren Kindern infiziert wurden.

Dann wird die Wirtschaft plötzlich besseren Schutz der Schüler einfordern.

Das Experiment Herdenimmunität wird dann hoffentlich abgebrochen.

Manfred Arnhold
3 Jahre zuvor
Antwortet  Koogle

Warum sollen wir überhaupt noch Abstand halten und Masken tragen bringt doch nichts.Kinder in Schulen haben keinen Abstand in den Klassen und in der Pause wird die Maske abgenommen ,anschließend mit Maske aber eingeengt wie die Lemminge im Bus nach Hause.Masken im Haushalt Nein und schon stecken wir mal Mama und Papa an und die dann ihre Arbeitskollegen.Masken allso völlig sinnlos ebenso Abstand halten wenn das für Millionen Schüler in der Schule nicht gültig ist.

Leseratte
3 Jahre zuvor

„In der Altersgruppe der 15- bis 19-Jährigen ist erstmals die größte Häufigkeit von Corona-Infektionen festgestellt worden. Sie übertrifft demnach bei der so genannten Sieben-Tage-Inzidenz die zuvor an der ersten Stelle stehenden 20- bis 24-Jährigen. Damit ist nun auch eine zum Teil noch schulpflichtige Altersgruppe stärker in den Fokus gerückt. Das belegt der aktuelle Lagebericht des Landesamtes für Gesundheit und Soziales.

Allerdings sind die Infektionszahlen bei den Jüngeren wesentlich kleiner. Zum Vergleich: Die Inzidenz liegt berlinweit bei 189 pro 100.000 Einwohner, bei den 15- bis 19-Jährigen bei 312, bei den Zehn- bis 14-Jährigen bei 161 und bei den jüngeren Schülern zwischen fünf und neun Jahren bei 90.

In Bezug auf die große Häufigkeit bei den 15- bis 19-Jährigen sagte der Reinickendorfer Amtsarzt Patrick Larscheid dem Tagesspiegel am Dienstag im Hinblick auf den Schulalltag: „Wir sind minder beunruhigt. Die Inzidenz entwickelt sich in den Altersgruppen eher außerhalb der Schule, wo die Kontakte nicht so strukturiert sind.“

Für den Amtsarzt sind die jetzigen Inzidenzzahlen daher kein Grund, um der Lehrergewerkschaft GEW zu folgen, die fordert, die Hälfte der Schüler zu Hause zu beschulen, um mehr Abstand in kleineren Lerngruppen zu erzeugen.
Das sei eher „kontraproduktiv“, meint Larscheid. Im Übrigen seien die Zahlen sehr schwankend, weshalb man die jetzige Spitzenstellung der 15- bis 19-Jährigen nicht überbewerten solle. Das könne sich rasch wieder ändern, erwartet der Amtsarzt.„
https://www.tagesspiegel.de/berlin/berliner-corona-statistik-staerkstes-infektionsgeschehen-erstmals-bei-den-15-bis-19-jaehrigen/26610528.html

So kann man sich alles schönreden. Hieß es nicht immer, Kinder infizieren sich nicht oder kaum? Keine Differenzierung beim Unterricht nach Altersgruppen. Und das wäre dringend nötig.

Leseratte
3 Jahre zuvor
Antwortet  Leseratte

Super, dass wir in der Schule quasi „strukturierte Kontakte“ mit strukturierten Infektionen haben. Dass aber gar nicht mehr überall strukturiert getestet und in Quarantäne geschickt wird. Wie strukturiert das Virus wohl reagieren wird?

What?
3 Jahre zuvor
Antwortet  Leseratte

@Leseratte

„Wir sind minder beunruhigt. Die Inzidenz entwickelt sich in den Altersgruppen eher außerhalb der Schule, wo die Kontakte nicht so strukturiert sind.“
Das dumme Geschwaller (Ich kann es nicht als „Argumentation“ bezeichnen!) des Amtsarztes ist unerträglich.

Vielleicht hat er in der Schublade auch Ablaufpläne und Symptom-Organigramme für einen strukturierten Krankheitsverlauf?
… oder für ein „strukturiertes Ableben“???

Jan aus H
3 Jahre zuvor
Antwortet  Leseratte

Wenn man Kinder weniger testet, ist auch die Inzidenz geringer. Noch geringer wird sie, wenn man Kinder nur mit Symptomen testet (auf diese Idee sind ja einige schon gekommen), denn Kinder haben ja meist keine Symptome…

Fliewatüüt
3 Jahre zuvor

Der regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller, war eben im ZDF-Mittagsmagazin im Interview (lässt sich sicher bald in der ZDF-Mediathek abrufen).

Die Moderatorin nahm u.a. auch Bezug auf Meidinger, fragte auch warum denn eine einheitliche Vorgehensweise der Länder so s

Es ging ein wenig hin und her.
Müller sinngemäß:
Man hätte ja ein Angebot für die Familien machen wollen.
Man wisse ja auch nicht, ob Infektionsraten bei Kindern nicht noch weiter steigen könnten, wenn sie sich länger im privaten Umfeld aufhielten, wo ja viele Infektionen aufgetreten seien.
(Aaaah ja!)

Am schönsten fand ich folgende Aussage (wieder sinngemäß):
Außerdem wären dann jetzt auch mal die Lehrerinnen und Lehrer an der Reihe, Vorschläge zu machen wie sie sich denn die weitere Vorgehensweise vorstellen würden.
Das würde dann natürlich auch Auswirkungen haben auf den Arbeitsalltag der Lehrerinnen und Lehrer.

Pit 2020
3 Jahre zuvor
Antwortet  Fliewatüüt

@Fliewatüüt

Auch im ZDF-heute-journal war das Thema „Schule“ der heutige Aufmacher.
Diverse Beiträge im Einspieler, darin auch wieder Herr Meidinger, Herr Wasmuth und Frau Hubig.
Interviewpartner im Studio ist Hessens KM Lorz.
Lorz hat es nicht ganz leicht, denn der Moderator Christian Sievers fragt sehr kritisch und gern auch mehrfach unnachgiebig nach … Lorz hat sich (wie Berlins OB) bestimmt schon besser amüsiert. 😉
Auch die Sorgen der Eltern werden ausführlich angesprochen.

ARD „Tagesschau“ heute (ohne Interviewpartner, u. a. Herr Meidinger im Einspieler).
Das Bild ist ähnlich, auch hier ist „Schule“ der Aufmacher:
Zu geringe bzw. fehlende Schutzmaßnahmen und immer mehr Schulen schließen vorübergehend, gezwungenermaßen.
Eltern und Lehrer forderten differenzierte Maßnahmen und kritisieren das starre Festhalten am Präsenzunterricht.

Insgesamt – zwar leider einige Wochen später als wünschenswert – eine gelungene Presse-Arbeit, die endlich die erforderliche Öffentlichkeit schafft und Tatsachen benennt!

… und auch das noch! 😉
https://www1.wdr.de/nachrichten/familie-weihnachten-feiern-in-corona-zeiten-100.html
Darin:
„Die Frage nach einer Verschiebung der Weihnachtsferien äußerte ursprünglich der elfjährige Anton aus Mülheim in einer Call-In-Sendung auf WDR 2 am 2. November mit Ministerpräsident Armin Laschet (CDU): „Können wir nicht vorher freiwillig in Quarantäne gehen und Homeschooling machen. Und dann Weihnachten feiern?“ Laschet versprach dem Jungen, er werde über die Idee nachdenken. Da könne man im Dezember drüber sprechen.
Jetzt geht’s doch schneller: Schon am Dienstagabend hatte der Ministerpräsident im „WDR extra“ die Möglichkeit ins Spiel gebracht, die Ferien zwei Tage früher beginnen zu lassen. Die Landesregierung werde das mit Verbänden erörtern, sagte Laschet. Ministerin Gebauer sagte nun, dass mit den Verbänden besprochen werden soll, welche Tage als Ausgleich für die längeren Weihnachtsferien genutzt werden können.“ (Auszug aus dem Artikel)

Gabriele
3 Jahre zuvor
Antwortet  Pit 2020

Wie man sieht: „Steter Tropfen höhlt den Stein“ – auch hier. Besser spät, sehr spät, als nie. Hoffentlich nicht zu spät.

Vielleicht konnten auch die unermüdlichen Kommentare in diesem Forum etwas zur Stärkung des Bewusstseins, zur wachsenden Sensibilisierung und Mobilisierung der Öffentlichkeit beitragen.

Es bleibt zu hoffen, dass die Arbeit von „News4teachers“ auch hier letztendlich Früchte trägt.

Zudem bleibt zu hoffen, dass die teilweise überhitzte Kommentierung mit auch verbalen Entgleisungen nicht zum Informations- und Meinungsaustausch in einer „Blase“ oder „Echokammer“ (Zitat Gabriels, aus anderem Kontext) degeneriert, pervertiert!

W.H
3 Jahre zuvor

Ich wundere mich immer mehr über das Selbstverständnis der Lehrerverbände. Sind das nicht unsere Interessenvertreter?
Auch ein Herr Meidinger laviert sich letzten Endes durch, wenn es um die existentiellen Interessen der Lehrkräfte geht.

Meines Erachtens bedürfte es einer juristischen Abklärung, welche Berufsrisiken für Menschen, die sich für den Lehrberuf an allgemeinbildenden Schulen entschieden haben, zumutbar sind und welche nicht.

Im Bezug auf den Gesundheits- und Arbeitsschutz gehört die Ansteckung mit saisonalen grippalen Infekten sicherlich zu den zumutbaren und auch erwartbaren Risiken, dies dürfte aber für die vermeidbare Ansteckung mit potenziell lebensgefährlichen Erkrankungen kaum gelten.

Dennoch geht es immer vorrangig um den Bildungsauftrag und seine Verwirklichung und allenfalls um die Abwägung des Gesundheitsschutzes gegen soziale Belange. Bezüglich eines NICHT ZUMUTBAREN Risikos darf es aber keine Abwägung geben! Nicht zumutbar ist nicht zumutbar, punctum.

Aufgabe unserer Interessenvertreter – DL, DPhV, VBE, GEW – wäre es, eine juristische Abklärung einzuklagen und auf dieser Basis Vorschläge zu machen, wie und in welchem Umfang der Bildungsauftrag der Schulen derzeit erfüllbar ist, anstatt fortgesetzt das Pferd von hinten aufzuzäumen bzw. sich zwischen Ansprüchen von verschiedenen Seiten durchzuschlängeln.

Besorgte mutter
3 Jahre zuvor

Es ist ein totaler scheiß. Ich bin nur noch sauer über diese Politik. Meine Tochter 12 hat maskenpflicht. Auch im sportunterricht wobei es keinen gruppensport gibt. Selbe schule mein Sohn 9 Jahre alt keine maskenpflicht und heute im sportunterricht haben sie Tick gespielt. Was soll dieser scheiß. Und ne dicke Erkältung gab’s noch oben drauf. Draußen in der Pause am rum rennen und dann in der kalten Klasse sitzen.
Ich denke die Ansteckungs Gefahr ist an Schulen höher als im Kino zb.
Wenn jetzt meine Kinder corona mit nach hause schleppen und mein Mann als Lehrer auch krank wird, wer kümmert sich um die Kinder wenn beide Elternteile dann evtl im Krankenhaus liegen?
Ich verstehe das es Eltern gibt die eine Betreuung brauchen. Ab klasse 6 sind die kids alt genug um alleine homeschooling zu machen. Dadurch sind viele Klassenräume frei und die kleineren Klassen können aufgeteilt werden.
Oder alle drei tage wechsel. Klassen kleiner machen. Ein Teil sitzt in der schule der andere Teil ist online dabei. Nach drei Tagen wechsel.
Meine Kinder sind keine Versuchskaninchen und ich habe jeden tag ein schlechtes Gefühl wenn sie zur schule gehen.
Ich bin dafür das die Schulen jetzt zwei Wochen schließen und nur notbetreuung anbieten. In der Zeit werden die Klassenzimmer bereit gemacht für den Wechsel Unterricht. Webcam aufhängen Skype oder schoolfox etc runter laden und schon kann es los gehen. Einfach machen.
Mutter aus Handewitt in Schleswig Holstein.

Und das die zahlen jetzt runter gehen ist kein wunder!!! Es wird wieder weniger getestet!!!!
Die Politiker drehen es sich so zurecht wie es eben passt. Bloß keine schule schließen auf biegen und brechen offen lassen. Zum leid aller.

Fassungslose Lehrerin
3 Jahre zuvor

Mal wieder fassungslos angesichts der Aussagen unserer Politiker/innen!
Jeder einigermaßen logisch denkende Mensch sieht doch, was beim Lockdown light passiert bzw. eben nicht….
Kontaktverbot- privat
Freizeitsportverbot- privat
Versammlungsverbot- nicht für Querdenkerdemos
Versammlungsverbot- gilt nicht in Schulen
Als verantwortungsbewusster und denkender Mensch sehe ich die starke Diskrepanz zwischen Bürgerrechten und -pflichten!
Mein einziges Recht besteht in der Wahl, ja mache ich jedesmal irgendwie….
Pflicht besteht permanent, indem ich Steuern zahle, zum Dienst erscheine, mich demokratisch verhalte.
Und wo bleibt die Pflicht des Staates, seine Bürger/innen und Bediensteten zu schützen????
Durch Polizeieinsätze bei Demos???
Da halte ich mich nicht auf!
Durch Schließung der Gastronomie??
Da herrschen traumhaft große Abstände !
Schließung von Kulturbetrieben?
Lüftumgsanlagen und Abstandsregeln sind vorhanden.
Verbot von Freizeitsport- Lüftungsanlagen, Kreuze am Platz plus Maske für Tanztudios, Tennis und Leichtathletik im Freien verboten??
Beherbungsverbot- trotz strengster Hygienemaßnahmen??
Aber da keine Freizeitangebote mehr bestehen, sind die Einkaufszentren und Fußgängerzonen voll mit „Shoppern“…!
Achja- in Schulen treffen sich ja keine Menschen auf engstem Raum….
Zumindest niemand, der ein Risiko als Kontaktperson hat.

Mary-Ellen
3 Jahre zuvor

Was die ö-r Medien betrifft, habe ich den Eindruck, dass es zum Thema Kita/Schule/Corona über einen sehr langen Zeitraum sozusagen in SlowMotion lief…wenn überhaupt!
Wenn ich heute den Fernseher einschalte, ist plötzlich Aufregung, Diskussion ohne Ende, Virologe/in hier, Virologe/in da,
Herr Meidinger darf plötzlich länger als 1 Minute im Fernsehen sprechen.

Ich fasse mir allen Ernstes massiv an den Kopf!

Schon im Juni 20 fragte ich mich und auch meine Lokalzeitung, ob die Tatsache, dass täglich wegen Sars-Cov-2-Infektionen reihenweise Schulen/Kitas quer durch ganz Deutschland in Quarantäne gehen, kein Grund seien, auch mal in den ö-r Medien darüber zumindest laut NACHZUDENKEN.
Kaum etwas passierte!
Was war denn da los????

Jetzt nun: Huch, klappt nicht mit den Schulen..wer konnte damit rechnen….

Erinnert mich an 2015: Huch, eine Flüchtlingswelle, wer konnte damit rechnen?

Demnächst: Huch, das Klima kippt, wer konnte damit rechnen?

Nur zur Info: Bald ist Weihnachten…

huch, wer konnte DAMIT rechnen…es kam doch sehr überraschend.
Trotz Spekulatius seit Mitte September in den Supermärkten….

Meine Tischkante weist inzwischen Bissspuren auf…

What?
3 Jahre zuvor
Antwortet  Mary-Ellen

@Mary-Ellen

100 % Zustimmung!

Baldipata
3 Jahre zuvor

An meiner Schule (ca. 900 Schüler*innen) gab es seit August 6 Coronafälle in der Schülerschaft und einen Fall bei den Lehrer*inne. Keine*r davon hatte sich in der Schule angesteckt. Maximal 20 Prozent einer Jahrgangsstufe mussten in Quarantäne. Das heißt, für die große Mehrheit findet normaler Unterricht statt. Und das finde ich richtig gut. Ich danke der Landesregierung für ihr besonnenes Handeln. Es dient den Schüler*innen.