„Diffuses Bild“: VBE fordert Corona-Register für Schulen und Kitas

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HANNOVER. Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) in Niedersachsen hat die Schaffung eines bundesweiten Corona-Registers zur Erfassung von Infektionsdaten an Schulen und Kitas gefordert. Diese könnten dann als verlässliche Entscheidungshilfen für Corona-Maßnahmen an Schulen und Kindergärten dienen, teilte der VBE in Hannover mit. Bisher gebe es nur ein diffuses Bild über das tatsächliche Infektionsgeschehen an Schulen.

Das Coronavirus hält weiterhin Schulen in Atem. Foto: Shutterstock

Der Verband kritisierte die Ablehnung der Bundesländer und auch Niedersachsens, vom Bund geforderte Maßnahmen wie halbierte Klassen oder eine Maskenpflicht für alle Schüler sowie Abstandsregeln im Schülertransport umzusetzen. Dies sei ein Spiel auf Zeit, die Zeit aber laufe davon, sagte der VBE-Landesvorsitzende Franz-Josef Meyer.

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«Die Politik kann nicht weiter tatenlos zuschauen, wie sich das Virus rasant auch in den Schulen ausbreitet», so Meyer. Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) müsse den Infektionsschutz zur Chefsache machen. «Die Politik muss jetzt ihre Handlungsfähigkeit beweisen.» Die Gesundheit der Lehrkräfte und der Schülerschaft dürfe nicht leichtfertig aufs Spiel gesetzt werden. dpa

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6 Kommentare
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WerWieWas
3 Jahre zuvor

Register gut und schön, aber in den meisten Bundesländern werden Mitschüler und Lehrer, die mit einem Infizierten im Klassenzimmer waren, gar nicht mehr getestet, und auch nicht mehr in Quarantäne geschickt. Was bitte kann man da noch registrieren?

Mela
3 Jahre zuvor

Es ist eine Schande, dass unser Staat nicht wissen will und sogar absichtlich die Augen davor verschließt, an wie vielen und welchen Schulen Coronafälle auftreten.
Mich macht das ehrlich gesagt seit Monaten völlig fassungslos.

Seit einiger Zeit gibt es wenigstens eine anerkennenswerte private Initiative auf twitter, dies auf einer Deutschlandkarte darzustellen. Allerdings ist die Karte aus zwei Gründen nicht annähernd vollständig: Erstens müssen die Fälle durch Presseartikel belegt werden. Das ist zwar einerseits gut, weil die Angaben damit seriös bleiben. Andererseits fallen dadurch zahlreiche Fälle unter den Tisch, weil sich die Presse inzwischen nicht mehr für einzelne Coronafälle interessiert (oder von Gesundheitsamt keine Informationen bekommt) und deswegen nicht mehr darüber berichtet. Zweitens muss man bei Twitter angemeldet sein, damit man dort etwas eintragen kann. Das stellt z.B. für mich eine unüberwindbare „Hürde“ dar, weil ich das aus Prinzip nicht mache. Schade, denn ich könnte etliche Fälle ergänzen, die nicht in der Presse aufgetaucht sind.

0-8-15 delux
3 Jahre zuvor

Es wäre auch schön, wenn solch eine Liste auf der Seite des Rathauses/der Gemeinde einzusehen wäre. :
Name der Schule, Klasse, Anzahl Fälle

Dann könnten sich zumindest die Eltern, die sich dafür interessieren, informieren und ihr Kind ggf zu Hause behalten und/oder testen lassen.

Anne
3 Jahre zuvor
Antwortet  0-8-15 delux

Mit der Idee haben Sie direkt die Datenschützer auf der Matte. Wie jemand anderes hier im Forum schon mal schrieb: hat ein Kind Läuse, wird umgehend ein entsprechender Brief ausgeteilt und jeder weiß, um welches Kind es geht. Hat jemand Corona, ist der einfach nur „krank“.

LESER
3 Jahre zuvor

Da in den Schulen nur wenig getestet wird und viele Kinder nicht symptomatisch sind, wird das nichts bringen. „Schulen sind sicher“. Lasst uns in die Schulen gehen, da kann uns nichts passieren.

Jan aus H
3 Jahre zuvor

Das Gesundheitsamt in Hagen ist vorbildlich: Betroffene Schulen werden auf der Webseite gelistet:

https://www.hagen.de/web/de/hagen_de/01/0111/011101/aktuelle_infos_aus_hagen.html

Wenn man da mal durchscrollt… das Wort „Schule“ fällt verdammt oft!