Geht doch! Das erste Bundesland orientiert sich an den Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts für die Schulen – jedenfalls ein bisschen

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HANNOVER. Das erste Bundesland in Deutschland – Niedersachsen – orientiert sich beim Schulbetrieb in der Corona-Pandemie an den Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts (RKI). Das heißt konkret: In Corona-Risikogebieten gilt eine Maskenpflicht auch im Unterricht der weiterführenden Schulen. Ab einem Inzidenzwert von 100 werden auch kleinere Lerngruppen möglich. Bislang hatten es alle Bundesländer trotz rasant steigender Infektionszahlen abgelehnt, die Abstandsregel im Unterricht wieder einzuführen. Der Verband Niedersächsischer Lehrkräfte begrüßt die Neuregelung – fordert aber darüber hinaus die Anschaffung von Luftfilteranlagen für Klassenräume.

Ab einem Inzidenzwert von 100 sollen die Klassen halbiert werden – zumindest in Schulen, in denen zuvor Quarantäne verhängt wurde. Foto: Shutterstock

Ab Morgen müssen Schüler an weiterführenden und berufsbildenden Schulen in Corona-Risikogebieten mit einer Sieben-Tage-Inzidenz ab 50 eine Mund-Nase-Bedeckung im Unterricht tragen. Zudem definiert das Land über die neue Corona-Verordnung klare Voraussetzungen für einen Wechsel von Schulen in den Unterricht im Wechselmodell: Bei einer Sieben-Tage-Inzidenz ab 100 kann eben diese Schule zu „geteilten Klassen“, in der Regel für 14 Tage, übergehen. Mit einer gewichtigen Einschränkung allerdings: Das gilt nur für Schulen, an denen zuvor vom Gesundheitsamt eine Infektionsschutzmaßnahme erlassen wurde, an der also für Schüler und/oder Lehrer Quarantäne angeordnet wurde.

Schüler, die nicht im Präsenzunterricht sind, werden zu Hause unterrichtet

Schüler, die sich nicht in der Schule befinden, werden im verpflichtend zu Hause unterrichtet, so heißt es in der Vorgabe. Die betrifft aktuell zum Beispiel die Landeshauptstadt Hannover, wo der Inzidenzwert am Wochenende auf 102 stieg.

Mit den neuen Regelungen sollen der Infektionsschutz in den niedersächsischen Schulen sowie die Transparenz für Maßnahmen vor Ort erhöht werden, wie Niedersachsens Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) erklärte. „Mit der neuen Corona-Verordnung legt Niedersachsen als erstes Land einen abgestuften Reaktions-Katalog für den Schulbereich vor. Das Ziel ist, den Präsenzbetrieb zu schützen und so lange wie vertretbar aufrechtzuerhalten. Das ist wichtig für die Kinder und für die Eltern. Zudem gilt es, klare Orientierung in unsicheren Zeiten zu geben. Daher legen wir fest, wann es an der Zeit ist, die Klassengröße zu halbieren und damit die Präsenz im Klassenzimmer zu reduzieren. Das gibt den Gesundheitsämtern, aber auch den Schulleitungen und Lehrkräften sowie den Schülerinnen und Schülern und deren Eltern Klarheit, ab wann welche Schritte erfolgen. Oberste Maxime bleibt weiterhin, dass der Gesundheitsschutz für die Kinder sowie aller in Schule Beschäftigter gewahrt bleibt. Hierfür evaluieren wir das Infektionsgeschehen stets neu“, so Tonne.

Für Kitas gilt: Das Gesundheitsamt kann in einer Kindertageseinrichtung einen eingeschränkten Betrieb anordnen, wenn in Bezug auf das Gebiet des Landkreises oder der kreisfreien Stadt, in dem die Kindertageseinrichtung liegt, die 7-Tage-Inzidenz 100 oder mehr beträgt. Im eingeschränkten Betrieb gilt dann wieder das Prinzip der strengen Gruppentrennung und offene Gruppenkonzepte sind untersagt.

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RKI-Empfehlungen für Schulen werden nicht vollständig umgesetzt

Mit der Regelung für die Schulen orientiert sich Niedersachsen als erstes Bundesland an den Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts – setzt sie allerdings nicht vollständig um. Das RKI empfiehlt ab einem Inzidenzwert von 50 Neuinfektionen innerhalb einer Woche auf 100.000 Einwohner für alle Schulen des betroffenen Gebiets eine generelle Maskenpflicht im Unterricht (also auch in Grundschulen) sowie eine Verkleinerung der Lerngruppen, damit die Abstandsregel in den Klassenräumen eingehalten werden kann (News4teachers berichtet ausführlich über die Empfehlungen des RKI für den Schulbetrieb – hier geht es hin).

„Die Entwicklung der letzten Tage hat nicht nur steigende Corona-Fallzahlen im ganzen Land gebracht, sondern auch zu bedenklich mehr Corona-Fälle an unseren Schulen geführt. Es ist naiv zu glauben, dass Corona vor Schulen einen Bogen machte. Deshalb muss wie im täglichen Leben die Anwendung der AHA-Regel sicher gestellt sein“, sagt Torsten Neumann, Verband Niedersächsischer Lehrkräfte (VNL/VDR). Auch wenn für die Lehrerschaft die Aufrechterhaltung des Präsenzunterrichts sehr wichtig sei, müssten mit Blick auf das Infektionsgeschehen auch mögliche weitere Szenarien ins Auge gefasst und entsprechend geregelt werden – für einen Übergang zum Wechselbetrieb sei das in Niedersachsen nun geschehen.

Für Schulschließungen fehle jedoch eine solche eindeutige Regelung. „Wir fordern auch für diesen Fall eine eindeutige Regelung. Bereits ab einem Inzidenzwert von mehr als 150 ist ein kritischer Punkt erreicht, der das Aufrechthalten des Präsenzunterrichts nicht mehr rechtfertigt“, meint Neumann.

Lehrerverband: Stoßlüften im Unterricht alle 20 Minuten ist bei Kälte nicht praktikabel

Kritik übt er auch am Lüftungskonzept für die Schüler. Die von der KMK geforderte 20-5-20-Regel beim Lüften der Schulräume sei gerade in den kälteren Monaten fern jeder Realität. Alle „Fachleute“, die dieses Modell propagierten, hätten vermutlich das viel gepriesene Stoßlüften alle 20 Minuten über einen Schulhalbtag hinweg noch nicht selbst am eigenen Leibe erlebt. „Geht man von einem Schulhalbtag von 8 bis 13 Uhr aus, dann muss mehr als 10-mal der Raum durch 5-minütiges Stoßlüften von gefährlichen infektiösen Aerosolen befreit werden. Alle können sich die Auswirkungen bei niedrigen Temperaturen, womöglich unter dem Gefrierpunkt, selbst vorstellen. Und nicht in allen Schulgebäuden ist das Stoßlüften möglich“, erklärt Neumann.  Der VNL/VDR fordert daher die zügige Anschaffung und den Einsatz sowohl von CO2-Ampeln als auch von Profi-Raumluftfilteranlagen.

Neumann: „Wir dürfen mit der Gesundheit unserer Schüler und Lehrkräfte nicht unverantwortlich umgehen. Unsere Schulen dürfen nicht zu Corona-Hotspots werden.“ News4teachers

KMK nimmt Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts für Schulen zur Kenntnis – beachtet sie aber nicht

 

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Koogle
3 Jahre zuvor

Zumindest zeigt sich Niedersachsen als lernfähig.
Schließlich geht es auch um den eigenen Kopf nach der Pandemie.
Hauptsache das Richtige wird getan.

Was fehlt ist zumindest eine Empfehlung zum Maske tragen an Grundschulen.

Die Mehrheit der Grundschüler wird in der Lage sein, ihre Masken zu tragen.
Beim Busfahren geht es ja schließlich auch.

Besorgter Bürger
3 Jahre zuvor
Antwortet  Koogle

Ich glaube auch, dass der Kultusminister merkt, dass es um seinen Kopf geht. Bei den ersten toten Schulangehörigen, rollen Köpfe.
Zuerst von Schulleitern, weil sie angeblich das Hygienekonzept nicht richtig umgesetzt haben, dann die Kultusminister.

Was denken die, was in den Köpfen von Angehörigen der Toten vor sich geht? Mamas und Papas, die ihr Kind nicht schützen durften? Kinder und Lebenspartner von toten Lehrern, die in die Klassenräume geklagt wurden? Da ist dann noch mehr Wut, Hass, Verzweiflung.

Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis bei diesem Wahnsinn die ersten Opfer an Schulen zu beklagen sind. Viele Lehrer gehören zur Risikogruppe!

arminius
3 Jahre zuvor

Klar, uneigennützige EINSICHT war da bestimmt nicht die Triebfeder für diese neuen Regelungen des Landes Niedersachsen!

Müssen da erst der drohende Job- und damit Machtverlust ans Tor klopfen?

Eine Schande ist dieses politische Taktieren!
Direktoren an der Schule sind potentielle Bauernopfer. Haben Sie es wirklich verschuldet?

Defence
3 Jahre zuvor
Antwortet  Koogle

Ich sehe hier keinen Grund diesem Bundesland auf die Schulter zu klopfen. Auch Niedersachsen hatte versprochen, dass sie nur soweit das Infektionsgeschehen es zulasse, würde man zum Regelbetrieb übergehen.

Das Infektionsgeschehen lässt es aber NICHT zu!

Und jetzt kriegt es Lob, weil das Land es ein bisschen weniger schlecht macht als die anderen Bundesländer?!
Schlecht bleibt eben schlecht!

Zwischen einem Inzidenzwert von 50 und einem Wert von 100 ist ein großer Unterschied!

Wenn es so weiter geht, wird man den Regelbetrieb ohnehin nicht aufrechterhalten können. Viel zu viele KuK melden sich krank. Die Kinder haben teilweise nur noch 2-3 Stunden Unterricht am Tag. Bald braucht es die Beschlüsse der Ministerien nichts mehr.

Nunsagichdochmalwas
3 Jahre zuvor
Antwortet  Defence

Genau so sieht es aus !
Die Empfehlung ist , ab einen Inzidenswert von 35 über Klassenverkleinerungen nachzudenken, ab 50 sollen auf jeden Fall Klassenverbände verkleinert werden und über Schulschließungen nachgedacht werden !!
Also wird die Empfehlung des RKI mitnichten hier umgesetzt ???
Es ist eine absolute Frechheit wir hier mit Lehrern und Schülern umgesprungen wird.
Die Abstandsregel von 1,50m müsste eigentlich immer gelten. Wie für jeden anderen Bürger in diesem Land muss auch für Schüler und Lehrer dieser Gesundheitschutz gelten.
Und wenn die Vorrausetzungen dafür nicht geschaffen sind, dann muss die Schulpräsenzpflicht aufgehoben werden. Es darf dann nicht mit Bußgeld gedroht werden, wenn man sein Kind oder Jugendlichen nicht in die Schule schickt.
Aber wir in der ganzen Gesellschaft sind auch Eltern, Schüler und Lehrer gespalten. Die einen finden die Schulöffnungen gut und für andere ist diese Art von Präsenzunterricht der blanke Horror. Nur haben die Gegner von diesen Präsenzunterricht keine Stimme in den Medien .

Das friedliche Mammut
3 Jahre zuvor
Antwortet  Defence

„Ich sehe hier keinen Grund diesem Bundesland auf die Schulter zu klopfen. …
Und jetzt kriegt es Lob, weil das Land es ein bisschen weniger schlecht macht als die anderen Bundesländer?!
Schlecht bleibt eben schlecht!“

Ich bin auch der Meinung.

Wir sind in NS. In unserem Kreis liegt der Inzidenzwert heute beim 190. Morgen gibt es wieder Regelbetrieb in der Schule, „auch wenn sich eine zunehmende Zahl an Schülerinnen und Schüler bereits in Quarantäne befindet “ (aus dem Elternbrief).

„Für Schulen in öffentlicher Trägerschaft und in freier Trägerschaft besteht eine Verpflichtung
zum Wechsel in Szenario B (Schule im Wechselmodell),
1. wenn _AM STANDORT DER SCHULE_ (großgeschrieben ist von mir) die 7-Tage-Inzidenz 100 oder mehr beträgt,
_und_
2. eine andere die Schule betreffende Infektionsschutzmaßnahme angeordnet
wurde, für die Dauer von 14 Tagen.“
(Quelle: Corona: Regelungen ab dem 2. November 2020 für Schulen)
https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/Maske-an-Niedersachsens-Schulen-in-Risikogebieten-Pflicht,corona5068.html

Inzidenz 100 am Standort der Schule – in der Stadt wo die Schule sich befindet? Wie hoch wird es dann im Kreis?

Jonas Kruse
3 Jahre zuvor
Antwortet  Koogle

Nicht einberechnet haben die Niedersachsen allerdings ihren oft starken Westwind.

Zwar bläst er bereits die ersten Regionen langsam wieder unter die 50er-Marke, allerdings mussten erste Lüftutungsversuche bei Regen sofort beendet werden, da der Regen quer in den Raum eindrang. Oder anders gesagt: Die Luft wurde sogar gewaschen!

Lera
3 Jahre zuvor

Joah, das ist das absolute Minimum, was man als Dienstherr machen MUSS.

Traurig, dass dieses Minimum die Spitzenposition im Ländervergleich einnimmt.

Edei
3 Jahre zuvor

In NS werden schon bei 50 bzw 100 entspr Massnahmen in Schulen angeordnet…hier bei uns im Kreis Marburg- Biedenkopf erklärt das GA bei 230 es liege kein besonderer Hotspot vor und in den Schulen passiert nichts…so eine Inkompetenz und Verantwortungslosigkeit von Behörden und Politikern ist beispiellos..auf dem Ruecken der Schwächsten und deren Angehörigen wird die Unfähigkeit Ausgebäder..eine Schande ..und die Medien schweigen dazu..

Stefan2020
3 Jahre zuvor

165 Schulen dazu noch einzelne Klassen jetzt schon geschlossen und es waren gerade Herbstferien!!
Der Lockdown lässt grüßen.

Doch schon jetzt sind bundesweit 165 Schulen pandemiebedingt geschlossen.
https://www.welt.de/wirtschaft/article219057918/Schulschliessungen-wegen-Corona-Bundesweit-165-Einrichtungen-betroffen.html

Katinka26
3 Jahre zuvor
Antwortet  Stefan2020

Die meisten davon sind in Bayern, nach 8 Wochen durchgehendem Unterricht. Kommende Woche ist eine Woche schulfrei…

Stefan2020
3 Jahre zuvor
Antwortet  Stefan2020

Überall in der Welt wird das Verbreitungsrisiko welches von Kindern hinsichtlich Covid ausgeht gesehen…nur in Deutschland nicht……ein Narr wer BÖSES dabei denkt.

Coronavirus:

Lehrgewerkschaft fordert die Schließung von Schulen im Rahmen der Sperrung Englands

ONS-Zahlen zeigen, dass die Infektionsraten in weiterführenden Schulen 50-mal höher sind als im September.

Aus den Daten des ONS (Office for National Statistics) geht hervor, dass Schulen ein Motor für die Übertragung von Viren sind.

„Es wäre für die Regierung selbstzerstörerisch, eine nationale Sperrung zu verhängen und gleichzeitig die Rolle der Schulen als Hauptverursacher der Verbreitung des Virus zu ignorieren.

Dies würde wahrscheinlich dazu führen, dass in Zukunft noch längere Sperren erforderlich sind……kann in Deutschland natürlich nicht so geschehen, da die Minister es so verordnet haben…

https://news.sky.com/story/coronavirus-teaching-union-calls-for-schools-to-be-closed-as-part-of-england-lockdown-12120428

Jan aus H
3 Jahre zuvor

Die Grenzwerte sind VIEL zu hoch.

Auch der Ansatz, dass das erst passiert, nachdem es Fälle gegeben hat, ist unrealistisch. Die Gesundheitsämter sind doch jetzt schon mit der Nachverfolgung überlastet und Kinder werden kaum getestet. „Kein entdeckter Fall“ heisst also in zunehmenden Maße „unbekannte Risikolage“.

So wird das nichts mit der Senkung der Fallzahlen.

Dirk aus HH
3 Jahre zuvor
Antwortet  Jan aus H

Sehe ich auch so. Die Grenzwerte könnten gut und gerne bei 25 oder geringer liegen. Man müsste einfach nur Mal in den sauren Apfel beißen und die positiven PCR-Tests klinisch, d.h. also durch eine ärztliche Untersuchung, bestätigen lassen. Mit den millionenfach falsch angewandten PCR-Tests produziert man eher Haftungsfälle als validierte Covid-Fälle und schürt unübersehbar natürlich unsere Ängste vor dem Virus.

Grundschullehrer
3 Jahre zuvor
Antwortet  Jan aus H

Ich glaube auch nicht daran, dass wir mit den derzeitigen Maßnahmen aufs Trapez kommen. Irgendwann sind die Intensivstationen voll und jeder Lehrer Ü60, der sich ansteckt, fällt der Triage zum Opfer. Ich kann von Glück reden, noch relativ jung zu sein und ein verhältnismäßig geringes Sterberisiko bei einer Ansteckung zu haben. Das meine ich völlig unsarkastisch.

majorityreportme
3 Jahre zuvor

zum Thema Luftfilter gibt es auch eher günstige, dafür zwar mehr oder weniger improvisiert anmutende Lösungen und zwar von der Max-Planck-Gesellschaft: https://www.mpg.de/15962809/corona-lueftung-aerosole-luft

Lanayah
3 Jahre zuvor

Die Kultusminister haben jetzt beim Teil-Lockdown plötzlich eine neue Position. Waren sie vorher diejenigen, die Schulen und Kitas um jeden Preis der Wirtschaft zuliebe offen halten wollten, sind sie jetzt diejenigen, die Schuld sind, wenn die Infektionen weiter in die Höhe schiessen. Der erste Minister hat schon reagiert, weitere werden folgen. Raffiniert an dieser Regelung in Niedersachsen ist natürlich, dass der schwarze Peter jetzt bei den Gesundheitsämtern sitzt.

Ich_bin_neu_hier
3 Jahre zuvor
Antwortet  Lanayah

@Lanayah: „Raffiniert an dieser Regelung in Niedersachsen ist natürlich, dass der schwarze Peter jetzt bei den Gesundheitsämtern sitzt.“ – Wenn ich die Regelung richtig verstanden habe, könnte das sogar noch viel raffinierter sein, als auf den ersten Blick ersichtlich ist – man scheint den Gesundheitsämtern nämlich einen gangbaren Ausweg, eine Art „Notausgang“ für die Entscheidungsfindung angeboten zu haben:

„Unter eine die Schule betreffende Infektionsschutzmaßnahme fallen infektionsschutzrechtliche Anordnungen des zuständigen Gesundheitsamtes, die mindestens eine Lerngruppe betreffen, wie zum Beispiel eine Quarantäneanordnung für eine Schulklasse, eine Kohorte oder einen Schuljahrgang.“

QUELLE: https://www.mk.niedersachsen.de/startseite/aktuelles/presseinformationen/neue-corona-verordnung-ab-montag-in-kraft-maskenpflicht-im-unterricht-an-weiterfuhrenden-schulen-und-klare-regelung-fur-den-wechsel-in-geteilte-klassen-194053.html

In der Praxis dürfte das so ausssehen, dass das Gesundheitsamt die „Wahl“ hat, ob es die gesamte Klasse/ den Jahrgang/ die Kohorte in Quarantäne schicken will und damit den Automatismus geteilter Gruppen und des damit einhergehenden Schicht-/Wechselmodells auslöst, der dann für den Zeitraum der angeordneten Quarantäne für die gesamte Schule gilt.
ODER das Gesundheitsamt schickt nur die unmittelbaren Sitznachbarn der infizierten Person in Quarantäne (was nach meinem Kenntnisstand durchaus auch vorkommt).

Mir ist nicht bekannt, ob das Gesundheitsamt nicht auch die unmittelbaren Sitznachbarn in Quarantäne versetzen und für den Rest der Klasse/ des Jahrgangs/ der Kohorte einfach anordnen könnte, dass sie für die Dauer der Quarantäne der Sitznachbarn zu Hause unterrichtet werden, aber im Gegensatz zu den unmittelbaren Sitznachbarn NICHT in Quarantäne versetzt sind.

Falls dies möglich ist – wäre das dann noch eine „Infektionsschutzmaßnahme“ (im Sinne der juristischen Definition!), die die ganze Klasse betrifft? Falls nein, würde auch dies ja kein Schicht-/Wechselmodell nach sich ziehen… Man könnte das als Gesundheitsamt vielleicht auch „in Abstimmung mit…“ lediglich „empfehlen“, statt es tatsächlich anzuordnen, oder nicht? Ach, all diese Möglichkeiten…

In jedem Fall liegt – da gebe ich Ihnen vollumfänglich recht – die volle Verantwortung beim örtlichen Gesundheitsamt. In Behördensprache würde man das wohl so ausdrücken, dass die Eigenverantwortlichkeit des Gesundheitsamtes gestärkt wurde, oder für die Presseerklärung darauf hinweisen, dass das Gesundheitsamt die Gegebenheiten vor Ort am besten zu beurteilen vermöge und somit am besten in der Lage sei, über die erforderlichen Maßnahmen zu befinden.

Spätestens an dieser Stelle kommt man nicht umhin, Herrn Tonne ein großes Kompliment zu machen: Er ist ohne Zweifel ein geschickter und fähiger Jurist, der nicht zuletzt auch über einen Stab gschickter und fähiger Juristen verfügt.

Momo
3 Jahre zuvor
Antwortet  Lanayah

Dann würde es eventuell auffallen, wenn die Schulen doch das Infektionsgeschehen anheizen….

Rotstiftprofi
3 Jahre zuvor

Wichtig aber zu bedenken bei den Bedingungen für Szenario B (Inzidenz 100 und mehr + Quarantänemaßnahme an Schule): es müssen ganze Gruppen (Klassen, Kohorten) in Quarantäne geschickt sein, nicht Einzelpersonen (auch nicht mehrere)! Insofern wird sich erst noch zeigen, ob diese Regelung lediglich ein Papiertiger ist.

HeDI.
3 Jahre zuvor
Antwortet  Rotstiftprofi

Es ist ein Papiertiger. Der Landkreis Vec, heutige Inzidenz über 270, hat ausgeschlossen, ganze Klassen oder Kohorten in Quarantäne zu schicken. Somit können wir Lehrer und Schüler und Bedienstete wieder in die Röhre schauen.

KARIN
3 Jahre zuvor

In BW denkt unsere KM über Schnelltests in den Schulen nach. Bekommt anscheinend doch “ Muffensausen “ betreffend ihrer eigenen Corache? Blöd nur unser Sozielminister lehnt das ab!
Vielleicht eine Kostengegenüberstellung machen betr. Luftfiltergeräten und den Schnelltests in den Schulen? Wie viel kostet der, die Person die ihn durchführt, auswertet, wie oft muss er in den Klassen/ am Schülern/ Lehrern durchgeführt werden/ welche zeitliche Organisation / Stundenausfall/ Zusatzarbeit benötigt er?

K. Schild
3 Jahre zuvor

Ich finde es richtig, den Schritt zu gehen, dass in Schulen die Klassen nun geteilt werden. Das hätte schon viel früher angedacht werden müssen, um den Regelbetrieb zu gewährleisten. Und es funktioniert, das weiß ich aus eigener Erfahrung.
Ich arbeite in einer Berufsvorbereitenden
Bildungsmassnahme für Jugendliche und junge Erwachsene mit Lerneinschränkungen bei einem Träger in der Behindertenhilfe, die Maßnahme wird von der Arbeitsagentur durchgeführt. Wir standen beim Lockdown im März auch vor der Frage: wird die Maßnahme beendet, oder haben wir ein entsprechendes Konzept und können weitermachen und Arbeitsplätze sichern. Unsere Chefin hat ein entsprechendes Konzept entwickelt, und als es wieder losging, sind wir auch gestartet mit Abstandsregeln und geteilten Gruppen, einmal Präsenzunterricht und dann Homeschooling, was wir bis heute, auch mit Tragen von Masken überall, hinbekommen. Also, es ist ein bisschen Planung notwendig und auf jeden Fall mehr Arbeit in der Vorbereitung, aber: es funktioniert.

Barbora Emilija K.
3 Jahre zuvor

Die Kultusminister kuschen vor dem Geld, denn das Geld hat immer das Sagen. Just saying…

Stefan2020
3 Jahre zuvor

Überall in der Welt wird das Verbreitungsrisiko welches von Kindern hinsichtlich Covid ausgeht gesehen…nur in Deutschland nicht……ein Narr wer BÖSES dabei denkt.

Coronavirus:
Lehrgewerkschaft fordert die Schließung von Schulen im Rahmen der Sperrung Englands
ONS-Zahlen zeigen, dass die Infektionsraten in weiterführenden Schulen 50-mal höher sind als im September.

Aus den Daten des ONS (Office for National Statistics) geht hervor, dass Schulen ein Motor für die Übertragung von Viren sind.

„Es wäre für die Regierung selbstzerstörerisch, eine nationale Sperrung zu verhängen und gleichzeitig die Rolle der Schulen als Hauptverursacher der Verbreitung des Virus zu ignorieren.

Dies würde wahrscheinlich dazu führen, dass in Zukunft noch längere Sperren erforderlich sind……kann in Deutschland natürlich nicht so geschehen, da die Minister es so verordnet haben…

https://news.sky.com/story/coronavirus-teaching-union-calls-for-schools-to-be-closed-as-part-of-england-lockdown-12120428

Karina Göttler
3 Jahre zuvor

Zu wenig, zu spät und bei zu hohen Zahlen. Setzt endlich die Präzenspflicht aus, wenn die KM dermaßen versagen.

Holger Steinmetz
3 Jahre zuvor

Die Nachricht stimmt nicht ganz. Inzidenz 100 und Infektionsschutzmaßnahme ist noch nicht hinreichend für Szenario B, siehe im Kleingedruckten von Minister Tonne: „Wichtig: Soweit nur einzelne Schülerinnen und Schüler oder einzelne Beschäftigte, jedoch keine gesamte Schulklasse, Kohorte oder kein gesamter Schuljahrgang an der Schule von einer Infektionsschutzmaßnahme betroffen ist, ist diese [zweite] Voraussetzung nicht erfüllt.“

Angela Kiene
3 Jahre zuvor

Jetzt schiebt einer dem anderen den schwarzen Peter zu? Was soll das…..da uns schon im April die 2. Welle voraus gesagt wurde, wäre schon, z.B., der Einbau von Luftfiltern an den Schulen bis nach den Sommerferien erledigt gewesen! Jetzt wird wieder Panik verbreitet!!!!

Ju
3 Jahre zuvor

Marburg-Biedenkopf: Inzidenz heute bei 299,5
Wir sind in Eskalationsstufe 2 von 4.
Wer erklärt bitte mal, was noch passieren muss, damit Stufe 3 oder gar Stufe 4 eintritt???

Georg
3 Jahre zuvor

Ist ja erfreulich, dass wenigstens ein Bundesland die RKI Maßnahmen wenigstens in Teilen umsetzt.
Erbärmlich ist, dass wir Lehrer schon für einen Schritt in die richtige Richtung dankbar sein können.
Insgesamt werden Regeln die für alle Bereiche des täglichen Lebens ansonsten gelten an den Schulen komplett ignoriert.
Sämtliche Arbeitsschutzvorschriften gelten nicht.
Begründung: Weil die KMK es kann.
Das ist reinste Willkür. Gutsherrenart.
Das mein Beamtenstatus mich zwingt eine solche Behandlung hin zu nehmen erfüllt mich mit Wut und Scham.

Mäeutiker
3 Jahre zuvor

Übersehen werden darf bei den scheinbar fortschrittlichen Vorgaben in Nds aber nicht, dass der Wechsel zu Szenario B (also halbierte Gruppen und Abstandsgebot) nur dann (und nur für 14 Tage) zum Tragen kommt, wenn weitere Infektionsschutzmaßnahmen des Gesundheitsamtes verhängt wurden, die mindestens eine ganze Lerngruppe betreffen.
Das Gesundheitsamt schickt allerdings nur dann ganze Lerngruppen in Quarantäne, wenn es mehrere Fälle in der Lerngruppe gab. Ansonsten werden Lehrkräfte und Schüler*innen, die nicht unmittelbare Sitnachbar*innen der / des Infizierten waren, nur als K2 Kontakte eingestuft. Zumindest, sofern mal jemand zwischenzeitlich eine Maske aufhatte und auch gelüftet wurde.
Unterm Strich treten die Maßnahmen also nie präventiv in Kraft, sondern genau, nachdem es zu spät ist.

Alla
3 Jahre zuvor

In SH wurde die Regelung umgesetzt, dass ab einer Inzidenz ab 50 alle SuS, auch Grundschüler, Maske tragen müssen und zwar drinnen wie draußen.
Bei uns läuft das jetzt seit einer Woche.
Ok, macht keinen Spaß, klappt aber recht gut, da die meisten Eltern mitziehen.
Wir LuL beobachten die Kleinen genau und machen halt regelmäßig Trinkpausen….

Palim
3 Jahre zuvor

„Das gilt nur für Schulen, an denen zuvor vom Gesundheitsamt eine Infektionsschutzmaßnahme erlassen wurde, an der also für Schüler und/oder Lehrer Quarantäne angeordnet wurde.“

Das stimmt so nicht!
Es ist ausdrücklich benannt, was als „Infektionsmaßnahme“ einzustufen ist: eine Quarantäne für mindestens eine gesamte Klasse oder mehr.
Wenn also, wie von manchen Regionen zu hören, stets nur einzelne SchülerInnen und deren Sitznachbarn in Quarantäne gesetzt werden, greift der Passus nicht und die Schule bleibt wie bisher im eingeschränkten Regelbetrieb.

Die Regelung lautet, dass es für die Verpflichtung zum Unterricht mit Wechselmodell eine Inszidenz von mindetsens 100 (Richtlinie sind die Zahlen des Ministeriums) UND eine Quarantäne für eine komplette Lerngruppe an dieser Schule benötigt.
https://www.mk.niedersachsen.de/startseite/aktuelles/schule_neues_schuljahr/faq_schule_in_corona_zeiten/was-andert-sich-durch-die-neue-verordnung-im-bereich-schule-zum-2-11-2020-194046.html

Darüber hinaus können die Gesundheitsämter selbst auch Anordnungen treffen.

Matty
3 Jahre zuvor

@Redaktion: Der Haken zur Umsetzung der Klassenteilung (auf 16 Personen) mit dann zu folgenden Wechselbetrieb zwischen Präsenzunterricht und Distanzunterricht ist noch größer als beschrieben.
Ab einer Inzidenz von 100 und einer angeordneten Infektionsmassnahme des Gesundheitsamtes. Wobei es sich ausdrücklich um eine angeordnete Maßnahme für eine gesamte Kohorte oder Klasse handeln muss.

Momo
3 Jahre zuvor

In Schwerin macht eine Gesamtschule für 2 Wochen dicht, Infektionsgeschehen an der Schule sei nicht nachzuvollziehen.

Drostianer
3 Jahre zuvor

Christian Drosten zum Thema Schule ab 52:00, vorangestellt ein ca. 45 minütiger Vortrag, der sehr deutlich formuliert den aktuellen Stand erklärt: https://www.youtube.com/watch?v=q9EwA8w-jP8

Sindy Hune
3 Jahre zuvor

Oton einer Schulleitung: die Kinder der Grundschule sind in keinster Weise geschützt und die Entscheidung nicht in Szenario B über zugehen ist im Grunde vorhersehbare körperverletzung(wenn was passiert),nicht nachvollziehbar. Die Stimmen der Grundschuleltern sollen LAUTER werden, sie werden im Minister ignoriert.

Wir brauchen kleine Gruppen, somit ist auch das Infektionsrisiko kleiner… Ausmerzen kann es niemand, aber minimieren.

SCHÜTZT UNSERE KINDER.

Mir persönlich, ( beide berufstätig in systemrelevanten Jobs mit zwei Hochrisikopatienten im Haus) ist Szenario B lieber und viel angenehmer, als die erhöhte Angst, das eines der Kids ein Spreader ist. Kein Kind wird es verkraften, wenn einem Familienmitglied etwas zustößt. Und ich weiß, passiert einem meiner Kinder etwas, weil der Herr Minister nicht einlenken will, zeige ich ihn an… Wie sagte einvorredner… Es werden Köpfe rollen…

nochmallesen
3 Jahre zuvor

Ganz so hab ich die Email/Anordnung von Herrn Tonne nicht aufgefasst. Es steht deutlich drin, dass es bei der Maßnahme des Gesundheitsams eben nicht ausreicht, wenn einzelne sus oder lul vom Gesundheitsamt als Maßnahme in Quarantäne geschickt werden. Erst wenn ganze Klassen, Jahrgänge oder Kohorten verdonnert werden, gilt für 14 tage das Szenario b.
Und um ganz sicher zu gehen, dass das nicht eintritt: pro infiziertem schüler werden nur noch etwa 5 enge Kontakte mit in die Quarantäne übergeben-der rest hatte ja maske auf u gilt deshalb als nicjt gefährdet.
Glückwunsch. Die jungs da oben sind beeindruckend brillant, wenn es darum geht, sich ärger mit der Wirtschaft vom luftgefilterten Bürokraten -Leib zu halten.

Jonas Kruse
3 Jahre zuvor

Nicht einberechnet haben die Niedersachsen allerdings ihren oft starken Westwind.

Zwar bläst er bereits die ersten Regionen langsam wieder unter die 50er-Marke, allerdings mussten erste Lüftutungsversuche bei Regen sofort beendet werden, da der Regen quer in den Raum eindrang. Oder anders gesagt: Die Luft wurde sogar gewaschen!

total frustriert
3 Jahre zuvor

Habe grade online die Fuldaer Zeitung gelesen, sie haben Schulleiter zur Situation in Schulen befragt. Von allen war als allererstes zu hören, wie wichtig es ist die Schulen offen zu lassen, wie viele Schüler im Frühjahr nicht erreicht werden konnten, dass ja jetzt Massnahmen ergriffen werden. Dann erst, dass es schon nicht einfach ist, sich gewünscht wird, dass Abstand gehalten werden kann. Wenn Schulleiter sich so butterweich zu dieser unhaltbaren Situation äussern, wie sollen da Aussenstehende erfahren, wie’s in Schulen aussieht?

Alla
3 Jahre zuvor
Antwortet  total frustriert

Das ist die LoyalitätsPFLICHT!
Schade!

dickebank
3 Jahre zuvor
Antwortet  Alla

Die Pressemitteilung wurde vermutlich durch die zuständige bezirksregierung herausgegeben, nachdem die Hausjuristen des Ministeriums sie abgesegnet hatten, verbunden mit dem Hinweis, dass inhalte und Verlauf der Schulleiterdienstbesprechung dem Dienstgeheimnis unterliegen …

Was meint die Masse eigentlich, warum der Beamtenstatus von Lehrkräften aufrecht erhalten wird. – Wobei solche Verpflichtungen (Wahrung des Dienstgeheimnisses) gelten auch für die tarifbeschäftigten Lehrkräfte.
Verstöße werden entsprechend disziplinar-/arbeitsrechtlich heftig sanktioniert. Es hat ja Gründe, warum keine Lehrkraft in der Öffentlichkeit verbreitet, wie hoch die Zahl der nicht besetzten Stellen an der jeweiligen Schule ist und wie viele Stunden der Soll-Stundentafel deshalb nicht unterrichtet werden können.
Will das Ministerium eben nicht, dass sich herum spricht, dass aufgrund einer Besetzungsquote unter 90% bei 100 Vollzeitstellen entsprechend die Stundentafel zusammengestrichen werden muss.

Fratz
3 Jahre zuvor

Jeder der ein Abschluss macht dieses Jahr, sollte ein leeres Blatt zurückgeben. Soviel Dreistigkeit kann sich das KM nicht mehr leisten.

xy
3 Jahre zuvor

In der Schweiz beginnt die Triage. Und Deutschland meint, der Wirtschaft zu dienen, wenn die Schulen offen bleiben. Wenn in zwei Wochen die Zahlen nicht sinken, sind alle, die für offene Schulen getrommelt haben, verantwortlich für die Toten.
https://nzzas.nzz.ch/amp/schweiz/corona-im-wallis-schwierig-anstrengend-und-traurig-ld.1584651?__twitter_impression=true

Matty
3 Jahre zuvor
Antwortet  xy

@xy: Das Problem in Deutschland ist doch, dass zunehmend auch immer mehr Ärzte die Krankenhausbetten voll haben wollen. Die meisten Ärzteverbände sprechen sich doch gegen jede Lockdown-Maßnahmen aus. Sie wollen die schnelle Durchseuchung der Bevölkerung. Ich frage mich bloß warum? Rechnen die sich so viel Geld aus mit der Behandlung der Erkrankten?

Zum Glück wenigstens noch die Bundesregierung auf die Ärzte in den Intensivstationen.

xy
3 Jahre zuvor
Antwortet  Matty

Das Pamphlet der Durchseuchungsbefürworter wurde von sehr vielen Ärzteverbänden abgelehnt. Viele hatten nie unterschrieben, aber die Medien haben es eifrig als Meinung der Ärzteschaft deklariert.
https://www.mittellaendische.ch/2020/10/29/covid-19-laien-streeck-gassen-und-schmidt-chanasit-melden-sich-zu-wort-und-gaukeln-einigkeit-vor-%C3%A4rzte-stellen-sich-klar-gegen-das-trio/#gsc.tab=0

Scheibenwischer
3 Jahre zuvor

Es ist eine Schande was an den Schulen passiert ohne Rücksicht auf Verluste. Wollen wir hoffen dass alle Verantwortlichen dafür irgendwann zur Rechenschaft gezogen werden. Es ist aber auch fast nicht nachvollziehbar, dass die Medien wie Fernsehsender oder Radiosender über die Umstände was an den Schulen wirklich los ist nicht berichten. Zumindest in meinem Bundesland nicht. Kein einziges Wort. Das ist wahrscheinlich auch so gewollt. Den Menschen werden die Augen was Schule betrifft verschlossen. Sonst wäre die Hölle los. Armes Deutschland mit seiner Schulpflicht.

Echt
3 Jahre zuvor

Das ist eine Mogelpackung. Mir berichten jetzt schon Lehrer einzelner Schulen, dass trotz Coronafällen in der Schülerschaft keine Klassenquarantäne verfügt wird und kein Wechsel in Senario B erfolgt. Die Verantwortung ist wieder mal vom Kultusministerium weg nach unten gedrückt worden. In diesem Fall auf die Gesundheitsämter, die trotz sehr, sehr hoher Inzidenswerten in den jeweiligen Landkreisen nicht einheitlich und transparent entscheiden.
Hierzu sei noch erwähnt, dass auch viele Schüler, die sich mit der aktuellen Situation bewusst auseinandersetzen, in großer Sorgen sind. Diesen Schülern ist die Widersprüchlichkeit der politischen Anordnungen und das Vorenthalten der Möglichkeiten in dieser Situation selbstverantwortlich das persönliche Infektionsrisiko bewerten und selbstaktiv handeln (sich schützen) zu können (dürfen), sehr bewusst. Für Politikverdrossenheit wird hier schon sehr früh gesorgt. Welches Demokratieverständnis soll bei diesem Gefühl einer Ohnmacht gegenüber einer “ Obrigkeit “ entstehen?!!

mm
3 Jahre zuvor

Hier im Portal scheinen die meisten, viele Lehrer und auch ein paar Eltern, die gleiche Einstellung zu haben wie ich. Aber sobald man die Schlagwörter Corona und Schule googelt und die diversen Beiträge dazu überfliegt, gibt es diese Befürchtungen, wie sie hier angesprochen werden in der breiten Bevölkerung scheinbar nicht. Präsenzunterricht super, Maskenschutz ausreichend oder sogar überflüssig, Schulleiter, die sich über ihre gutbesuchten Schulen freuen, zufriedene Schüler, denen nichts über den Präsenzunterricht geht und glückliche Lehrer, die ihren Unterricht im persönlichen Kontakt zu Schülern viel besser vermitteln können. Bis auf den lästigen Maskenschutz alles super. Virologen, vor Monaten noch kritisch, befürworten den vollen Betrieb, ermahnen aber gleichzeitig die Bevölkerung dazu, sich so verhalten als ob jeder infziert wäre. Bei Ansteckungen in Schulen handelt es sich immer nur um ein oder zwei Personen pro Schule usw…. Ich befürchte inzwischen auch, dass man sich in diesem Forum in einer Blase bewegt und nur mit einer Handvoll Leute die gleiche Meinung teilt. Langsam fange ich an, an mir selber zu zweifeln. Oder die Berichterstattung ist tatsächlich sehr einseitig geworden. Irgendwie macht mich das sehr unruhig.

Besorgter Bürger
3 Jahre zuvor
Antwortet  mm

Vielleicht hilft Ihnen ein Blick auf die Umfragen zur Bewertung der Corona-Maßnahmen. Die große Mehrheit ist für mehr Schutz bzw. findet es noch zu wenig.

Die Spinner sind laut, aber in der Minderheit.

W.H.
3 Jahre zuvor

Regierungserklärung Michael Müller, Berlin:
Gastronomie und Kultur müssen auch bei tragfähigen Hygienekonzepten schon deshalb vorerst schließen, weil das soziale Miteinander im Vorher und Nachher, auf dem Weg zu bzw. von der Veranstaltung etc. nicht kontrollierbar sei.

Schulen und Kitas hingegen müssen offen bleiben, um die Kinder zu schützen (sic!) – nicht vor Corona, aber vor ihrer häuslichen Situation (!) – und um ihnen ein soziales Miteinander zu ermöglichen (!) Das Vorher und Nachher auf dem Schulweg, in Pausen, in den rammelvollen Schulbussen – ist hier alles nachrangig bzw. gehört zu den wichtigen Sozialkontakten.

Man gewinnt den Eindruck, dass sich bezüglich Schule ein ganz ungutes Konglomerat entwickelt hat:
1. Folgen der Schulschließungen im Frühjahr, d.h. hauptsächlich Überforderung der Eltern/Familien, denn die entstandenen Bildungslücken und Lerndefizite konnten ja noch gar nicht wirklich (soziologisch) evaluiert werden, sind also einstweilen Mutmaßungen.
2. Zwangsidee der unbedingten Vermeidung sozialer Erosion durch staatliche Betreuungsdefizite.
3. Schadensbegrenzung für die Wirtschaft durch Ermöglichung uneingeschränkter Erwerbstätigkeit – außer natürlich bei Gastronomie, Kultur etc.!
4. Einflüsterungen seitens einer ganz bestimmten Ärzte- und Wissenschaftlergruppe, die das Experiment der ‚Herdenteilimmunisierung‘ via Kinder und Jugendliche gerne durchziehen will.

Das hat sich in den Politikerköpfen und auch in großen Teilen der Bevölkerung dermaßen festgefressen, dass die Aufrechterhaltung des Präsenzbetriebs in Schulen zu einem Mantra geworden ist, anscheinend in ganz Europa.
Dass Politiker das alles wahrscheinlich tatsächlich selbst so glauben, davon überzeugt sind, so sei es am besten, macht deren Entscheidungen eher zusätzlich gefährlich für alle Kinder, Jugendlichen, Lehrkräfte und deren familiäres Umfeld und verhindert eine wirklich durchschlagende Pandemiebekämpfung.

W.H.
3 Jahre zuvor

Geht mir ganz genauso!

xy
3 Jahre zuvor

mm, ich stelle fest, dass in meiner Familie und im Freundeskreis die Meinung vorherrscht, dass Schulen natürlich stille Vektoren des Virus in die Familien sind. Darunter befinden sich doch auch einige Ärzte an Krankenhäusern, die mit Sorge auf die steigende Intensivbelegung zu sehen.
Deswegen ist die Medienberichterstattung für uns nur noch schräg. In unserer Stadt mit Inzidenz über 100 gab es vor zwei Tagen eine Reportage über die Lage an Schulen. Dort wurde über Infektionen und Quarantäne mit grenzdebilem Lächeln gesprochen. Kaum Fälle, alle finden Präsenzunterricht toll. Ich fühle mich bei solchen Berichten veräppelt und glaube, dass nur noch Satiresendungen die Lage an Schulen abbilden können.

Philippe Zell
3 Jahre zuvor

…..ich kann diese Kommentare hier nicht ernst nehmen. Ganz ehrlich, jeder sollte sich mal Fragen in welch einem Land sie/er die nächste 5 Jahre leben will. In Deutschland war der Virus zu keinem Zeitpunkt ein Problem. Und alle hier tuen so als wäre es die Pest. Nächstes Jahr kommt eine Hyperinflation und wir bekommen 10 Millionen Arbeitslose. Es gibt keine Strategie….am Ende werden wir uns fragen müssen wie ganz Europa zugrunde geht, durch Maßnahmen gehen einen Virus, an dem 0,37-0,6 Prozent der infizierten Stirbt. Mein Gott, schaut mal über den Tellerrand. Bitte!!!!!!

xy
3 Jahre zuvor
Antwortet  Philippe Zell

Philippe Zell,
so so, und deshalb steigt die Wirtschaftsleistung der asiatischen Staaten, die auf zero covid gesetzt haben?
Im Umkehrschluss könnte man sagen, dass wir die falsche laxe Strategie verfolgen und damit der Wirtschaft schaden. Viele Tote, überlaufende Intensivstationen und Kontrollverlust waren in der Geschichte noch nie der Motor für Wirtschaftswachstum. Sie wollen also Kriegsmedizin, Triage und den völligen Kollaps?

Fliewatüüt
3 Jahre zuvor
Antwortet  Philippe Zell

@Philippe Zell

Ihr Szenario setzt voraus, dass alles falsch/“fake news“ ist, was jetzt schon (!) jeder (!) Mitarbeiter auf den Intensivstationen in den „dunkelroten Gebieten“ der BRD mit eigenen Augen sehen kann!

Sollten diese Leute allesamt wider Erwarten einer Sinnestäuschung unterliegen oder sollten die Patienten dort Schauspieler ohne sonstige Auftritte sein?

Falls das allerdings keine Sinnestäuschung ist und die Prognosen für die Sterblichkeitsrate sich als richtig herausstellen sollte, müssen Sie wenig Angst haben: Die Bevölkerungszahl wird sinken, keiner wird Ihnen morgens das Brötchen wegfressen. Schlimmstenfalls müssen Sie selber backen, falls es Ihren Bäcker hinweggerafft hat …

10 Millionen Arbeitslose?
Das setzt voraus, dass alle gesund genug sind arbeiten zu können.

Schauen Sie über Ihren Tellerrand und stellen Sie fest, dass es keine einfachen Antworten und Lösungen gibt.
Wer Abenteuer liebt, soll sie selbst erleben – nicht auf Kosten (des Lebens oder der Gesundheit) von Anderen.

S.L.
3 Jahre zuvor

In Baden-Württemberg gilt das schon seit 2 Wochen. Niedersachsen ist kein Vorreiter. Ob das alles hilft, sehen wir dann zeitversetzt. Und wir in den Grundschulen müssen nur die Jahrgänge trennen.

Luka
3 Jahre zuvor

Hallo zusammen,

Ich bin Oberstufenschüler an einer Gesamtschule in NRW.
Seit Beginn der Pandemie macht das Kultusministerium auf mich den Eindruck, als ob es mit der Situation überfordert ist. Zurzeit beruht der Gesundheitsschutz effektiv auf Lüften, so begründet es das Ministerium.

Nun wie sieht es in der Realutät aus?
Immerhin lassen sich Fenster Theo vollständig öffnen. Oft frieren schon jetzt SuS bei Temperaturen von um die 15°, da sich der Raum einfach zu schnell abkühlt.

Was hat das Ministerium in denn letzten 9 Monaten gemacht?
Digitalisierung > nicht vorangeschritten
Konzept > nicht vorhanden

Würde Digitales lernen jetzt besser laufen?
Ja, aber nur weil die meisten Lehrer trainierter in der digitalen Welt sind und sich oft auf eigene Kosten Material anschaffen. UND nicht weil das Ministerium oder die Schulträger irgend was gemacht haben!

Übrigens: Die meisten SuS würden einen Wechselbetrieb(Woche A/B) sehr begrüßen.

Unmut!
3 Jahre zuvor

Zitat: Schwäbische Zeitung!

Bei Lehrern und Erziehern im Südwesten regt sich derweil heftiger Widerstand gegen die Bedingungen, unter denen Schulen und Kitas im November geöffnet bleiben sollen. Ein Sprecher der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) bezeichnete den Umgang der Landesregierung mit den Einrichtungen am Sonntag als verantwortungslos. „Die Verunsicherung und der Unmut unter den 130 000 Lehrkräften im Land wächst“, sagte die GEW-Landesvorsitzende Doro Moritz laut einem Sprecher in Stuttgart.
Während es überall neue Schutzmaßnahmen gebe und erneut milliardenschwere Rettungspakete beschlossen würden, verweigere die Kultusministerin Lehrkräften etwa FFP2-Schutzmasken. Die Schulen warteten weiter auf CO-Messgeräte und Raumluftfilter. Außerdem ignoriere die Landesregierung seit Monaten die Vorschläge für eine bessere personelle Unterstützung etwa durch Lehramtsstudierende und Pädagogische Assistenzen, sagte Moritz.

Jonas Kruse
3 Jahre zuvor

Mit dem heutigen Tag werden hier die Diskussionen halbiert, denn selbst Drosten hält offene Schulen für richtig.

Bernd
3 Jahre zuvor
Antwortet  Jonas Kruse

Haben Sie schon mal irgendwas auf dieser Seite gelesen, auf der Sie ständig herumkommentieren? Fast niemand hier fordert geschlossene Schulen – gefordert wird ein vernünftiger Corona-Schutz für Schüler und Lehrer. Den wird auch Prof. Drosten kaum ablehnen.

dickebank
3 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Lesen kann er – aber verstehen …

Jan aus H
3 Jahre zuvor
Antwortet  Jonas Kruse

…dann aber mal bitte weiterlesen, unter welchen Umständen er das tut. Diese Umstände sind nicht gegeben, weil sie angeblich zu teuer sind.

xy
3 Jahre zuvor

Jonas Kruse,
Drosten hat vor allem das gesagt.
https://twitter.com/Belex70/status/1322790675319050241?s=20
Die ganze Sendung finden Sie hier. Also bitte verschonen Sie mich mit Schnipseln aus Bild und Welt.

teachertobe
3 Jahre zuvor

Bei den Aussagen von Herrn Tonne weiß ich nicht ob ich lachen oder weinen soll. Ich bin Niedersachse und studiere hier um später hier zu unterrichten. Mein Bruder geht hier zur Schule. Schon in den Sommerferien hab ich mich an Herrn Tonne gewendet, gefragt welche Maßnahmen es zum Schutz von SuS gibt die Teil der Risikogruppe sind. Es kam, nicht wirklich überraschend, eine automatische Antwort, dass Herr Tonne sich stets um die Bildung und Gesundheit der Schüler bemühe. Wenn das Bemühungen sind, dann vielen Dank.
Sommerferien vorbei, kein Konzept in Sicht. Meine Mutter beantragt Homeschooling. Ich fange an meinen Abgeordneten zu schreiben.
Homeschooling klingt nett ist aber unmöglich wenn die Lehrämtler wie ich es einer bin nicht mal angemessen ausgebildet werden (aber das ist ja ein alter Hut.) Schlimmer noch wenn der Schule das Equipment fehlt oder eher gesagt vermeintlich fehlt. Bei meinem Allgemeinem Schulpraktikum wurde geprotzt mit dem digitalen Klassenzimmern und Tablets für Klassen etc. für bedürftige Schüler? Nichts zu machen.
Ein Glück sind wir keine Arbeiter und hatten noch ein Tablet was man entbehren konnte. Unterricht ist also anscheinend nur für reiche, privilegierte Menschen möglich. Das zweite Problem Internetgeschwindigkeit. Trotz meiner Bemühungen war nichts zu machen, wir haben nämlich keine 1000 Euro übrig um jemanden kommen zulassen der die richtige Dose an den Anschluss anbringt. So reich sind wir dann doch nicht.

Aber dann hat es irgendwie geklappt… Nicht.
Anscheinend ist den Lehrern entgangen, dass sie nicht für die Betreuung der Kinder zuständig sind, sondern einen Bildungsauftrag haben. Mein Bruder ist über 12 Jahre alt, laut Gesetz kann er sich bei Krankheit selber betreuen (meine Mutter müsste Urlaub nehmen um ihn zu betreuen) und dafür brauche ich keine Lehrer. Bildung ist das wofür wir Lehrer brauchen, aber die Lehrer scheinen das nicht zu wissen. Es wird nicht mal gecheckt ob der Schüler noch ‚da‘ ist, ob die Verbindung steht, ob er akustisch überhaupt etwas versteht. Niemand achtet auf das Tablet das da steht. Man vergisst ihn nach der Pause wieder in den virtuellen Klassenraum zu holen. Mein Bruder panisch, verwirrt, allein gelassen und vor allem enttäuscht und verängstigt. Lehrer sehen sich nicht in der Verantwortung irgendwas zu ändern und zwingen kranke Kinder dadurch in den Unterricht. So wie meinen Bruder.

Herr Tonne ist das anscheinend entweder gefährlich egal oder er weiß es nicht. Der Rechtswissenschaftler scheint gefährlich außerhalb seines Gebietes zu arbeiten und scheint nicht zu wissen welche Tragweite es hat wenn Kinder sich zwischen Gesundheit (auch langfristiger Gesundheit siehe Langzeitfolgen, Trauma durch Beatmung in der Intensivstation oder das ungewollte Anstecken von Eltern und Geschwistern die eventuell über 50 sind, Asthma, Diabetes oder andere Autoimmunschwächen haben.) Aber Herr Tonne ist das egal, in seinem Brief an die Schüler von vor ein paar Tagen erwähnt er Risikogruppen innerhalb der Schülerschaft nicht mal. Und so gehen SuS mit Angst in die Schule und dem Wissen, dass die Landesregierung Niedersachsen ihre Gesundheit und ihr Recht auf körperliche Unversehrtheit nicht wirklich im Sinn hat, sondern rein wirtschaftliche Interessen verfolgt. Wie man bei der ganzen psychischen Belastung irgendwas lernen soll ist mir dabei schleierhaft aber ich bin ja nur Lehramtsstudent und kein Rechtswissenschaftler wie Herr Tonne, was weiß ich schon….

teachertobe
3 Jahre zuvor
Antwortet  teachertobe

Nachtrag:

* sich zwischen Gesundheit […] und Lernen entscheiden müssen.

Grundschullehrer
3 Jahre zuvor

Uns Lehrern geht’s ja noch gold im Vergleich zu den Kita-Erzieherinnen. Die sind einfach nur angeschmiert und keiner interessiert sich für ihre Situation. Die Gesellschaft nimmt billigend in Kauf, dass sich diejenigen anstecken, die sich jeden Tag um unsere Kleinsten kümmern. Einfach nur schäbig! Wer will den Job dann noch machen? Die Gewerkschaft hat sich auch abgeduckt.

Emil
3 Jahre zuvor
Antwortet  Grundschullehrer

Ja? Ist das so? Die Statistiken sagen tatsächlich, dass die bis 6-jährigen kaum infiziert werden. Und Erzieher verdienen trotz Realschulabschluss mittlerweile annähernd soviel wie Grundschullehrer. Ich kann da keinen Grund für übermäßiges Mitleid erkennen.

Emil
3 Jahre zuvor
Antwortet  Grundschullehrer

Es gibt übrigens keine Berufsgruppe, die in den letzten Jahren derart massive Lohnzuwächse bekommen hat wie Erzieher! Zweistellige Zuwächse. Und die Anforderungen an das Ergebnis sinken. Schulanfänger können weder einen Stift halten noch die Schuhe zu binden.
Sorry, aber Mitleid trifft bei Erziehern die Falschen!

Marco Geyer
3 Jahre zuvor

Ich habe selbst Kinder im schulpflichtigen Alter und sehe die Situation mit dem Lüften ebenfalls sehr kritisch.

Ich bin Inhaber einer Firma, die aufgrund der Corona-Situation entschieden hat, unser Wissen über Industrieabsaugungen zu nutzen und Raumluftfiltergeräte mit integrierten CO2-Messgeräten herzustellen. Damit kann nachweislich die Virenkonzentration in Innenräumen um 90-99% gesenkt werden. Und die Ansteckungsgefahr geht drastisch mit der Virenkonzentration einher. Ich habe Aussagen von Medizinern gelesen, wonach 200-500 Viren pro Liter Atemluft erst zu einer Ansteckung führen. Darunter kann der Körper die Viren selbst abwehren/ bekämpfen. Ein infizierter Erwachsener stösst aber pro Liter 7000-9000 Viren aus. Dazu gibt es mehrere Studien von diversen Universitäten.

Wir haben Konzepte und Geräte entwickelt, können diese auch installieren. Aber selbst mit mit diesem Wissen kann ich zwar in Schulen/ Kindergärten gehen und dort das Ganze vorstellen. Es ist schier unmöglich. Manche Schulen haben nicht mal mehr 200€ bis Jahresende für Ausstattung oder Seife mehr zur Verfügung. Und seitens der Schulträger wird immer wieder auf die Vorgaben zum Lüften verwiesen. In manchen Schulen sogar, obwohl es eingebaute Aussenluftanlagen gibt, die noch besser als jeder Raumluftreiniger sogar die kontaminierte Luft nach draussen und frische Luft nach Innen bringen. Klar, der Bund muss ja auch die Kosten für erhöhtes Heizen oder erkrankte Lehrer nicht bezahlen, das müssen die Kommunen bzw die Schulträger stemmen. Dafür werden Förderprogramme vom Bund angeboten, die nur festeingebaute Klimaanlagen in öffentlichen Gebäuden fördern. Und was ist mit den restlichen 80% Schulen, die keine Klimaanlage haben?

Ich komme nicht umhin, mir Sorgen um die Gehirnleistung mancher Amtsträger zu machen. Vom Gesundheitszustand aufgrund steigender Erkältungszahlen bei Schüler/ Lehrer/ Kindergärtner etc pp aufgrund ständiger Kälte/ Zug im Klassenzimmer und den darauffolgenden Nachwirkungen aufgrund des geschwächten Immunsystems nicht zu reden.

Ich kann meine Kinder aber auch nicht zuhause lassen bei den Problemen mit der Digitalisierung. In keiner Firma wird derart schändlich mit Digitalisierung umgegangen wie es in Schulen der Fall ist. Und die Firmen haben in den letzten 6 Monaten alle umdenken und viele ihrer Mitarbeiter ins Homeoffice schicken müssen. Die komplette Ausrüstung dafür und die komplette Umstellung ganzer Prozesse etc pp haben diese Firmen trotz Umsatzrückgang komplett aus eigener Tasche stemmen müssen. Und es ging.

Sam
3 Jahre zuvor

Es reicht! Es reicht komplett. Nichts habt ihr verstanden.
Beherbergungsverbot, Sperrstunden, Maskenpflicht, Abstandsgebote,
Besuchsbeschränkungen, kalte Klassenzimmer, einsame Alte, maskierte Kinder,
Denunzianten, Testorgien, Zahlenwillkür, Verordnungswahn,
Masken-Polizeikontrollen, Bundeswehr im Innern, abgesagte Weihnachtsmärkte
und so vieles mehr.
Hotels, Veranstalter, Reisebüros, Markthändler, Messebauer, Künstler,
Selbständige, Einzelhändler und viele mehr verloren ihre Umsätze und damit
ihren Lebensunterhalt und den ihrer Familien.
Das interessiert euch nicht im Geringsten. Ihr „Verordnungsgeber“ fühlt euch
so wohl in eurer angemaßten Allmacht. Ohne Evidenz, ohne Parlament – einfach
Verordnung her und basta!
Was testet der PCR-Test? Egal, ihr nennt es mal eben Coronainfektion. Sind
Infizierte krank? Egal, ihr sperrt sie einfach in Quarantäne. Wovor schützt
eine Maske? Egal, ihr sagt, dass sie schützt und basta! Von welcher Art
Maske redet ihr? Egal, ihr fordert: Stofflappen auf und keine Fragen
stellen! Wie hoch ist die Ansteckungsgefahr im Hotel? Egal, ihr bestimmt,
dass es so ist.
50 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner? Oder 35? Oder 60? Würfelt ihr die
Zahlen aus?
Ich will ja niemanden noch auf dumme Gedanken bringen, aber wo waren eure
Restriktionen bei der Grippeepidemie vor 2 Jahren? Wo waren eure
Restriktionen bei den vielen Toten durch Krankenhauskeime?
Jede wirkliche Katastrophe, jedes Inferno, was über eine Gemeinschaft von
Menschen hereinbricht, weckt überwiegend die besten Charaktereigenschaften.
Zusammenhalt, Hilfsbereitschaft, Aufopferung.
Aber ihr bringt die schlechtesten Charaktereigenschaften zum Ausbruch. Ihr
bringt die Menschen dazu, andere Menschen nur noch als Infektionsrisiko zu
sehen. Ihr versetzt die Menschen bewusst und gewollt in Angst und Panik. Ihr
belohnt Denunziation. Ihr nehmt in Kauf, oder wollt es sogar, dass die
Menschen in Isolation vereinsamen, dass Kinder nicht mehr eng miteinander
spielen, tuscheln, sich raufen und kuscheln. Ihr wollt, dass alte und kranke
Menschen keinen oder nur limitierten Besuch empfangen dürfen. Ihr wollt
beschränken, wie viele Menschen privat zusammen feiern. Ihr wollt
Kontaktverfolgung und Restriktion. Ihr seid dabei, eine Hygienediktatur zu
errichten!
Ich will die mir grundgesetzlich zustehende Freiheit! Die Freiheit, selbst
darüber zu entscheiden, welches Risiko ich wann eingehen möchte. Die
Freiheit, mich mit wem auch immer, wo auch immer, zu wieviel auch immer zu
treffen. Die Freiheit, nein zu sagen zu Bekleidungsvorschriften. Die
Freiheit, Urlaub zu machen wo ich will. Die Freiheit, mich in den Grenzen
des Grundgesetzes, frei zu bewegen und frei zu sprechen.
Was stimmt bei unserer Regierung nicht?

Bernd
3 Jahre zuvor
Antwortet  Sam

Was stimmt in Ihrem Kopf nicht?

Dass die ganze Welt unter einer Pandemie ächzt, deren Sterblichkeitsrate je nach Altersgruppe 5- bis 30-mal höher liegt als bei einer Grippe-Epidemie, haben Sie mitbekommen?

Ihre Freiheiten, die Sie für sich einfordern, gefährden die Gesundheit und das Leben Ihrer Mitmenschen. Das ist wie beim Deichbau: Wenn einzelne auf ihre freie Sicht pochen, wird’s nichts mit dem Hochwasserschutz.

Niemand hindert Sie daran, Ihre Freiheiten voll auszuleben – außerhalb Deutschlands. Machen Sie doch Urlaub, wo immer Sie mögen. Wie wär’s mit der Copacabana? Viel Sonne, den Leuten geht’s blendend dort und die warten nur auf Leuchten wie Sie: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/117304/Mehr-als-150-000-Coronatote-in-Brasilien

Viel Spaß dabei.

Mela
3 Jahre zuvor
Antwortet  Sam

Wer ist denn „ihr“? Vom wem reden Sie da die ganze Zeit?