Schon 3.000 Schulen arbeiten nicht mehr im Regelbetrieb – Lehrerverbände fordern mehr Schutz (und streiten untereinander)

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BERLIN. Deutschland ist im Teil-Lockdown, aber die Schulen sollen offen bleiben. Ein Teil kann aber wegen Corona gar nicht mehr vollständig Präsenzunterricht anbieten. Lehrerverbände sorgen sich in der Pandemie um die Gesundheit von Lehrern und Schülern – und streiten untereinander: Sind die vom Deutschen Lehrerverband geschätzten 300.000 Schüler und 30.000 Lehrer in Quarantäne „aus der Luft gegriffen“, wie GEW-Chefin Tepe meint?

An immer mehr Schulen pausiert der Präsenzunterricht zumindest zeitweilig wieder. Foto: Shutterstock

Rund 3000 Schulen in Deutschland unterrichten nach Medienberichten wegen Corona nicht mehr im Regelbetrieb. Das berichten die Zeitungen der Funke Mediengruppe unter Berufung auf Zahlen aus 14 Bundesländern. Es geht um Schulen, die nicht mehr vollständig Präsenzunterricht anbieten. Zum Vergleich: In Deutschland gibt es rund 40.000 Schulen mit insgesamt 11 Millionen Schülern und rund 800.000 Lehrern.

Allein in Nordrhein-Westfalen befänden sich nach Angaben des dortigen Kultusministeriums Schülerinnen und Schüler an 552 Schulen auf Anordnung der Gesundheitsbehörden in Quarantäne und würden digital unterrichtet. In Bayern gebe es an 255 Schulen keinen regulären Präsenzunterricht mehr, in Baden-Württemberg an 273 Schulen.

Jeder 20. Schüler sitzt in Hessen offenbar in Quarantäne fest – Lorz: „Eine große Leistung“

Der hessische Kultusminister Alexander Lorz (CDU) sagte am Mittwochabend im ZDF-«heute journal», in seinem Bundesland gingen 95 Prozent der Schüler weiter regulär zur Schule. «Das ist unter den Bedingungen, die wir im Moment in dieser Pandemie vorfinden, eine große Leistung.» Fernunterricht könne Präsenzunterricht nicht vollständig ausgleichen. Es müsse abgewogen werden zwischen dem Infektionsschutz einerseits und dem Bildungsauftrag andererseits.

Der Vorsitzende der Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft, Marlis Tepe, gehen die Corona-Schutzmaßnahmen in den Schulen aber nicht weit genug. Sie sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland: «So wie im Moment unterrichtet wird, sind die Gesundheitsrisiken für Schüler und Lehrer zu hoch.» Die Klassen müssten geteilt werden. «Je eine Gruppe wäre dann in der Schule, eine zu Hause.» Für die Schüler sei es besser, rechtzeitig Klassen zu teilen und so im Unterricht Abstände einzuhalten, als zu riskieren, dass immer mehr Klassen komplett in Quarantäne müssten.

Der Vorsitzende des Verbandes Bildung und Erziehung, Udo Beckmann, sagte dem RND, die Bestimmungen der Gesundheitsbehörden seien sehr unterschiedlich. «Wird in dem einen Landkreis die ganze Klasse in Quarantäne gesetzt, sind es in dem anderen nur die direkten Banknachbarn – wenn überhaupt, weil ja gelüftet wurde.» Das sei nicht nachvollziehbar und führe zu Unmut und Verunsicherung. Es brauche klare und transparente Regeln, wann wer in Quarantäne müsse.

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Am Mittwoch hatte eine Angabe des Deutschen Lehrerverbandes für Wirbel gesorgt, wonach sich derzeit mehr als 300.000 Schüler und bis zu 30.000 Lehrer in Quarantäne befinden (News4teachers berichtete ausführlich über die wachsende Zahl von Quarantäne-Fällen unter Schülern und Lehrern). Tepe meinte, es gebe dazu keine verlässlichen Angaben. «Die Zahl von 300.000 ist aus der Luft gegriffen.» Auch Beckmann sagte: «Wir wissen nicht, wie viele Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler in Quarantäne sind.»

Ohne Grundlage sind die von Meidinger genannten Zahlen aber nicht: Allein in Nordrhein-Westfalen befanden sich zum Stichtag 4. November 50.152 Schüler (knapp 2,5 Prozent) in Quarantäne, wie das Schulministerium am Dienstag mitteilte. Bei mehr als 3660 Schülerinnen und Schülern sei eine Corona-Infektion bestätigt worden – das waren mehr als doppelt so viel wie in der Woche zuvor. Bei fast 560 Lehrkräften wurde das Coronavirus bestätigt, fast 3500 Lehrer waren in Quarantäne. Meidinger selbst kritisierte, dass bundesweit keine genaueren Zahlen vorliegen – viele Kultusministerien erheben die Daten schlicht nicht. Auch die KMK hat keinen Überblick.

Wirtschafts-Sachverständigenrat warnt davor, dass Eltern nicht mehr als Arbeitskräfte zur Verfügung stehen

Veronika Grimm, Mitglied im Sachverständigenrat der Bundesregierung zur Wirtschaftsentwicklung, warnte davor, Schulen zu schließen. «Das hätte signifikante Auswirkungen auf die Zukunftschancen junger Menschen», sagte die Volkswirtin dem RND. Und sie ergänzte: «Wenn Schulen und Kindertagesstätten geschlossen sind, stehen viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer den Unternehmen nur eingeschränkt zur Verfügung. Das sei ein durchaus signifikanter Effekt im Hinblick auf die wirtschaftliche Entwicklung.

Der sächsische Kultusminister Christian Piwarz (CDU) zeigte sich Forderungen nach einem Wechselmodell gegenüber skeptisch: Dieses Modell bedeute deutlich weniger Lernstoff und damit weniger Bildung. Auch die baden-württembergische Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) verteidigte im SWR das Festhalten am Präsenzunterricht: «Wir setzen auf Präsenz und wollen dort, wo ein Infektionsgeschehen auftritt, regional, standortbezogen reagieren, aber nicht im ganzen Bundesland alle 4500 Schulen schließen.»

Karliczek setzt auf sinkende Infektionszahlen – und auf eine positive Sichtweise

Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU), die am Vortag noch selbst einen sogenannten „hybriden Unterricht“ beworben hatte (News4teachers berichtete ausführlich über Karliczeks Vorstoß), sprach sich mit Blick auf die für kommenden Montag geplanten Beratungen von Bund und Ländern für eine positive Sichtweise aus. Man habe es geschafft, bis hierhin die Schulen offen zu halten. Für den Fall, dass die Infektionszahlen nicht sinken würden, setzten sich alle Länder damit auseinander, was sie tun könnten. «Aber ich denke, wir gehen jetzt erst einmal positiv davon aus, dass die Zahlen sinken werden», betonte sie. News4teachers / mit Material der dpa

Schulen sind sicher? Wie wäre es mal mit der Wahrheit, Kultusminister?

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JörgMcGurk
3 Jahre zuvor

Mich ermüdet die Debatte. Ich habe mich damit abgefunden, dass mein Dienstherr mich als Kanonenfutter sieht und verheizen MÖCHTE. Wegen der Wirtschaft. Vorgeschoben heißt das jedoch „Damit wir den jungen Menschen die Chance auf ein gutes Leben nicht nehmen“.

Soll ich euch mal was sagen? Wir nehmen den jungen Menschen schon ganz lange Chancen, ihre Potenziale zu entfalten, weil wir an diesem Unterricht wie vor 100 Jahren in Gebäuden von vor 50 Jahren in einer Technik wie vor 30 Jahren festhalten. Aber auch da: alles andere kostet Geld. Und Schule hat halt keine Lobby.

Abgesehen davon kann ich die Frau Tepe nach der Performance mit der KMK von letzter Woche nun auch wirklich nicht mehr ernst nehmen.

Ich hoffe nur, dass die Hinterbliebenen von verstorbenen Kolleg*innen die KM wegen Verletzung ihrer Fürsorgepflicht und fahrlässiger Tötung oder fahrlässiger Körperverletzung mit Todesfolge verklagen. Auch wenn die dann nicht in den Bau wandern, so wäre das doch die letzte uns offenbar verbliebene Möglichkeit auf das Fehlverhalten hinzuweisen.

Petra Baumann
3 Jahre zuvor
Antwortet  JörgMcGurk

Sie haben recht, lieber Jörg. Genau wie Sie ermüdet mich das heuchlerische Gerede vom „Recht auf Bildung“ am meisten. Und ebenfalls wie Sie kann ich, seitdem ich mich mit der Bildung in diesem Land befasse (und das sind immerhin 35 Jahre…) erkennen, dass es hier jemals um die bestmöglichen Bildungsbedingungen oder gar Bildungschancen von Kindern ging. Verrottete Schulgebäude, eine unzureichende Lehrkräfteausbildung, didaktische und pädagogische Vorgaben von vor über 100 Jahren und von den Schulverwaltungsstrukturen wollen wir hier gar nicht erst sprechen. Umso verlogener und hinterhältiger erscheinen dann diese Argumente von Bildungschancen. Es wirkt auf mich wie ein Schlag ins Gesicht und eine doppelte Bestrafung, fast schon Verachtung den Lehrkräften gegenüber: Sie werden ganz offensichtlich nicht geschützt, nicht geschätzt und dazu noch in respektloser Weise mit billigen Argumenten an der Nase herum geführt. Und die Gewerkschaften? Von der GEW sieht, hört oder liest man erstaunlich wenig. Liegt vielleicht daran, dass viele Funktionäre keine Schule mehr betreten müssen. Da entsteht eben wenig persönliche Betroffenheit.

ZA
3 Jahre zuvor
Antwortet  Petra Baumann

Mich ermüdet es auch. Und es nervt, dass man sich dauernd dieser Pseudologik ausgesetzt sieht. Einerseits kann man es den Kindern nicht zumuten, zuhause zu lernen, aber dass 300.000 Schüler (und bestimmt nicht nur privilegierte mit Haus und Garten) für Wochen zuhause eingesperrt sind, ist wiederum kein großes Problem.
Zahlen interessieren nur, wenn es darum geht, die eingeschlagene Linie zu verteidigen: Dann sind 95% in Präsenz besser als 95% zuhause, so KM Lorz.
Den ganzen Sommer über hat man sich das Lamento von den abgehängten, sozial benachteiligten Schülern anhören müssen, denen ja unbedingt Recht widerfahren müsse, egal welches Risiko damit für die Mehrheit der SuS und für die Allgemeinheit verbunden ist.
Da zählte wieder mal die Minderheit und die Mehrheit, die lieber gesund zuhause beschult wird, spielte keine Rolle.

T.S.
3 Jahre zuvor
Antwortet  ZA

Schön, dass Sie das Paradigma „Minderheit bestimmt Mehrheit“ heran ziehen. Das geht mir schon seit Jahren gegen den Strich. Und zwar nicht nur im schulischen Sektor. Die seit den 80ern in Universitäten und anschließend in den Schulen vertretene Auffassung der Individualisierung hat dazu geführt, dass wir uns in einer (infantilen) Gesellschaft befinden, in der viele Menschen es nicht beherrschen, sich in ein bestehendes System einzuordnen, sondern ständig auf der Suche nach dem persönlichen Vorteil sind.

ZA
3 Jahre zuvor
Antwortet  T.S.

In beide Richtungen: Minderheiten dürfen die Mehrheit mit ihren selbstgemachten Problemen terrorisieren und zur Anpassung an ihre Defizite zwingen, aber da, wo es wirklich um das Recht von Minderheiten oder Einzelnen gehen müsste, z.B. um das Recht auf körperliche Unversehrtheit, da zählt dann wieder nur die Mehrheit und die anderen müssen sich eben opfern.

NRW-Lehrerin
3 Jahre zuvor
Antwortet  Petra Baumann

Wer gestern die Landtagsdebatte zum Thema „ Schulen in Coronazeiten“ in NRW verfolgt hat, hat den letzten Funken Hoffnung – und leider auch das letzte bisschen Solidarität verloren.
Nach der Corona-Krise werden sich viele wundern, mehr als „Dienst nach Vorschrift“ wird von vielen KollegInnen nicht mehr kommen.

Lanayah
3 Jahre zuvor
Antwortet  NRW-Lehrerin

Vermutlich doch, es wird auch die wahnsinnig engagierten LuL geben, die den Unterricht noch von zu Hause aus wuppen, wenn sie beteits an Corona erkrankt sind.

dickebank
3 Jahre zuvor

Warum ist Schule der einzige Bereich des öffentlichen Lebens, für den keine 7-Tage-Inzidenz gemeldet wird sondern allenfalls die Zahlen der in Quarantäne befindlichen SuS in Relation zur Gesamtzahl aller SuS von Grundschule bis Berufsschule ins Verhältnis gesetzt werden?

Die Zahl der in Quarantäne befindlicher Personen zur Gesamtzahl der Bundesdeutschen Bevölkerung hingegen spielt überhaupt keine Rolle.

Was sollen die Zahlenspielereien? Lustig war gestern das Heute-Journal-Interview mit dem hessischen KuMi Lorz. Die Antwort bezüglich der Verhältnisse an den Schulen in Offenbach und Frankfurt ist absolut hörenswert. Man müsse die Situationen getrennt betrachten, so Lorz. Das einzige, was die verhältnisse zwischen den Städten trenne, sei doch allenfalls der Main, so der ZDF-Moderator Siebvers.

dickebank
3 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

Ohne b ==> also Christian Sievers, sorry.

Pit 2020
3 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

@dickebank

Ich hatte das gestern Abend sogar so in Erinnerung:
„Zwischen Frankfurt und Offenbach liegt nur der Main und der macht NICHT den großen Unterschied, ODER?“
(Auf die Frage, warum in Frankfurt und Offenbach unterschiedlich verfahren werde im Hinblick auf Quarantäne und Hybrid-Unterricht.)

Da sind Meister Lorz kurzfristig die Gesichtszüge entgleist … 🙂

Insgesamt ein sehr gutes, sachliches Interview, in dem von Herrn Sievers konsequent und freundlich-unnachgiebig nachgefragt wurde …

Anders als die – in beinahe allen Medien – Berichterstattung der letzten Monate, in denen sich die Journalisten oft unkritisch abspeisen ließen … notfalls auch mit allzu dümmlichen Plattitüden.
Oft ließen sie sich auch einfach über die Schnute fahren und lieferten dann brav die nächste weichgespülte Frage, die dann auch wieder nur oberflächlich abgehandelt oder gleich ausweichend/gar nicht „beantwortet“ wurde.

Ein großes Lob für Herrn Sievers, vielen Dank!

Kritischer Dad
3 Jahre zuvor

Fordern, abwarten, beobachten, beabsichtigen, überlegen, diskutieren …
langsam sollte es jeder verstanden haben: Unsere Kinder und Jugendlichen haben keine Lobby. Die Gesundheit Minderjähriger interessiert nicht.Handeln nicht erwünscht, allenfalls wie die Lemminge (triebgesteuertes, lebensgefährliches Verhalten).

Vom sicheren Ort Schule hört man die letzten Tage auch nichts mehr.

Mit über 59 % (2131 – neu bereits 2171 = 60,1 %) entfällt der Anteil der sich in Quarantäne befindlichen Solinger (3610) ausschließlich auf Kinder und Jugendliche.
Dann jetzt die Quarantänebedingungen (Situationsanalyse) an Schulen zu ändern ist kaum der richtige Weg.

Jan aus H
3 Jahre zuvor

„Wenn Schulen und Kindertagesstätten geschlossen sind, stehen viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer den Unternehmen nur eingeschränkt zur Verfügung.“

Das ist doch naiv! Vielleicht sollte man mal überlegen, für wie lange Eltern ausfallen, wenn sie sich infizieren. Das kann im Extremfall den Tod bedeuten, aber auch sehr lange Ausfälle von mehreren Monaten ohne vollständige Wiederherstellung der Erwerbsfähigkeit sind möglich.

Außerdem zeigen die aktuellen Zahlen deutlich, dass es weiter nach oben geht. Die ganze Rechnerei mit dem angeblich sinkenden R-Wert ist Augenwischerei: Wenn man den Wert eines beliebigen Wochentags mit genau dem gleichen Wochentag von vor einer Woche vergleicht, dann gibt es genau eine Richtung: nach OBEN. Dazu kommt, dass SuS nun deutlich weniger oder gar nicht mehr getestet werden. Die Dunkelziffer in diesem kritischen Bereich (weil ohne ausreichende Maßnahmen) wird also deutlich steigen.

Das Ergebnis ist klar: Die ITS werden bald vollgelaufen sein und dann beginnt die Triage.

S.
3 Jahre zuvor
Antwortet  Jan aus H

Ihre Analyse ist überzeugend.
Die momentane Realitätsverweigerung vieler Politiker und Wähler wird leider Fakten nach sich ziehen. Das SARS-CoV-2-Virus hält sich nicht an politisches Wunschdenken.

Eisquelle
3 Jahre zuvor

Wenn die Arbeitskraft der Eltern so wichtig ist, dann erwarte ich, dass alles getan wird um die Schulen sicher offen halten zu können. Nämlich die Installation von Lüftungsanlagen in jeder einzelnen Klasse. Wo ist das Problem?

Man nennt es Staatsversagen:
1. Der Staat kann nach 9 Monaten Pandemie keine ausreichenden Testkapazitäten vorweisen.
2. Der Staat kann nach 9 Monaten Pandemie keine ausreichendes Personal zur Nachverfolgung der Infektionswege und deren Durchbrechung nachweisen. (Deshalb sitzen wir gerade in dem Lockdown…)
3. Der Staat kann keine installierten Sicherheitsmaßnahmen in den Schulen vorweisen, die die Grundlage für die Offenhaltung der Schulen bedeuten würden.

Und als Letztes, es ist völlig unerheblich ob die Politik das einräumt, es zu gibt oder nicht. Denn es ist für jeden sichtbar. Ganz offen sichtbar. es zeigt nur, dass unsere Regierung sehr wenig Haltung und Charakter und Weitblick hat. Welche Konsequenzen fordert der Souverän?

Skinner
3 Jahre zuvor

Die Verbände und Gewerkschaften habe ich noch nie ernst genommen, da sie nur bellen, aber nicht beißen können. Warum rufen sie nicht zu Demonstrationen außerhalb der Dienstzeit auf? Warum werden keine Großkundgebungen mit entsprechendem Hygienekonzept vor Landtagen am Wochenende durch sie organisiert. Das Anbiedern muss ein Ende haben und der Arbeits- und Gesundheitsschutz, auch unabhängig von pandemischen Zusammenhängen (Bsp. Lärmbelastung, Hygiene, psychosoziale Belastung,…), muss nachhaltig im Vordergrund stehen!!!!!! Kann sich noch jemand an die „Charmeoffensive“ „be a hero – be a teacher“ in NRW erinnern? Nie war sie so aktuell wie heute! Auf lange Sicht wird sich wohl kaum ein intelligenter, junger Mensch dazu entscheiden, den Lehrberuf zu ergreifen. Und was das für die aktuellen Lehrkräfte bedeutet, kann sich jeder vorstellen.

Eisquelle
3 Jahre zuvor
Antwortet  Skinner

Da ist was dran.

mm
3 Jahre zuvor

Laut einer aktuellen Umfrage in einem Bericht der Tagesschau plädieren 86 % der Eltern für einen Regelunterricht, wie er jetzt an Schulen stattfindet. Und die Bildzeitung fordert heute: 1. Quarantäne stark verkürzen. 2. Risiko Lehrer brauchen Atteste 3. Schließung von Schulen sind der letzte Schritt 3. Keine Maskenpflicht für Grundschüler. 4. Bundesweite Regeln. Wundert sich denn jetzt noch jemand darüber, warum die Kultusministerien so handeln wie sie handeln. Ergänzend noch meine eigene Erfahrung. Mein Sohn besucht eine Schule mit 00 Schülern in Baden Würtemberg. Wir liegen inzwischen auch schon bei einer Inzidenz von 140. Meine Tochter besucht ein anderes Gymnasium, meinen Sohn haben wir in den Fernunterricht geschickt, um zumindest mal das Ansteckungsrisiko zu halbieren. Aber von den 1300 Schülern befinden sich gerade mal 19 Kinder im Fernunterricht. 1289 Familien scheinen demnach keine Probleme mit dem Schulbetrieb zu haben. Wir gehören also mit unserer Sorge um unsere Gesundheit zu den absoluten Freaks. Und das ist genau das Feedback, dass auch die Kultusministerien erhalten. Würden sie anders handeln, hätten sie 86% der Bevölkerung gegen sich. So sind es halt nur die paar Jammerlappen auf 4 Teachers und noch ein paar Lehrer. Und was mir auch noch nach den Herbstferien aufgefallen ist. Noch nie ist Präsenzunterricht so glatt gelaufen wie jetzt. Zumindest in den beiden Klassen meiner Kinder. Vor Corona gab es häufig Unterrichtsausfälle, wochenlang hat an manchen Tagen nicht mal 30% des Unterrichts stattgefunden. Jetzt sind alle Lehrer immer anwesend. Also von irgendwelchen Protestaktionen in Form von Krankschreibungen, wie es hier manchmal erwähnt wird, nichts zu merken. Warum sollten Kultusministerien irgendetwas ändern wenn alle so schön mitmachen?

xy
3 Jahre zuvor
Antwortet  mm

mm,
ich bin auch überrascht, dass diese eklatante Nichtbeachtung von Arbeits- und Infektionsschutz an Schulen von Eltern und Lehrern klaglos hingenommen wird. Es scheint Eltern nicht zu berühren, dass sich ihre Kinder infizieren könnten und Lehrern scheint ihre eigene Gesundheit nicht wichtig genug zu sein.
Eine Berufsgruppe, die sich so widerstandslos verheizen lässt, ist rar.

mama07
3 Jahre zuvor
Antwortet  xy

Ich habe hier in diesem Forum bereits öfters zu „Stell dir vor es ist Schule und keiner geht hin!“ aufgerufen. Von den hier schreibenden Lehrern wurde ich darauf hingewiesen, dass ich doch bitte meine diesbezüglichen Kommentare für mich behalten möchte, da ich ja keine Ahnung von der Situation, in der sich die Lehrer befinden, habe.
Gejammert wird trotzdem.
Ich verstehe andererseits aber auch die Eltern nicht, die ihre Kinder wissentlich einer solchen Gefahr (auch hinsichtlich der noch nicht bekannten Spät- und Langzeitschäden) aussetzen und diese weiterhin in die Schulen schicken.
Unser Sohn (7. Klasse Gymnasium) ist seit dem 1. Lockdown zu Hause und zeigt keinerlei psycho-soziale Probleme. Und auch seine schulischen Leistungen sind nicht zu beanstanden, obwohl er nur über Watts-App mit Hausaufgaben versorgt wird und sich den Stoff ansonsten selbst erarbeitet. Die Ausreden „Wir können nicht / Wir dürfen nicht…“ sind meiner Meinung nach nicht ausreichend, wenn es darum geht, sich für die Gesundheit von Menschen einzusetzen.

Mela
3 Jahre zuvor
Antwortet  mm

Es sind tatsächlich „mehr“ Lehrer anwesend als sonst. Das ist aber auch logisch (solange es an der Schule keine Coronafälle gibt), weil zur Zeit keinerlei Exkursionen, Klassenfahrten, Präsenzfortbildungen usw. stattfinden. Gleichzeitig werden sämtliche kranke Kollegen durch enorme Mehrarbeit aller anderen vertreten, weil per Ordre de Mufti keinerlei Unterricht ausfallen darf. Auch Sportunterricht, in dem kein Sport stattfinden darf und Musikunterricht, in dem nicht musiziert werden darf, wird vertreten. Und das nur, damit man schöne Zahlen präsentieren kann.

Leseratte
3 Jahre zuvor

„So erklärt die australische Epidemiologin Zoë Hyde auf Anfrage von t-online, dass der Teil-Lockdown in Deutschland zwar voraussichtlich die Infektionszahlen eindämmen könne. Es sei aber unwahrscheinlich, dass er „maximal wirksam“ ist, wenn Schulen und Kindertagesstätten geöffnet bleiben.

Die Forscherin vom Western Australian Centre for Health and Ageing verweist auch auf eine Studie, in der die Wiedereröffnung von Schulen in 131 Ländern untersucht wurde. Demnach war die Öffnung der Schulen mit dem zweitgrößten Anstieg des R-Wertes verbunden. „Dies deutet darauf hin, dass Schulen eine Rolle bei der Bekämpfung der Pandemie spielen und nicht übersehen werden dürfen“, betont Hyde.“

https://www.t-online.de/leben/familie/id_88917338/corona-pandemie-schulen-als-treiber-des-infektionsgeschehens-.html

Wird aber wohl auch keine Berücksichtigung finden.
Die Wirtschaft hat schon wieder gemahnt:

„Veronika Grimm, Mitglied im Sachverständigenrat der Bundesregierung zur Wirtschaftsentwicklung, warnte davor, Schulen zu schließen. „Das hätte signifikante Auswirkungen auf die Zukunftschancen junger Menschen“, sagte die Volkswirtin dem RND. Und sie ergänzte: „Wenn Schulen und Kindertagesstätten geschlossen sind, stehen viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer den Unternehmen nur eingeschränkt zur Verfügung. Das sei ein durchaus signifikanter Effekt im Hinblick auf die wirtschaftliche Entwicklung.“

https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/unterricht-in-der-pandemie-gewerkschaft-fordert-mehr-schutz-vor-corona-in-schulen-17048378.html

S.
3 Jahre zuvor

Offenbar will keiner in den Landesregierungen den Ernst der Lage erkennen: fast 22.000 registrierte Neuinfektionen – und das, obgleich in Schulen fast gar nicht mehr getestet wird. Die Dunkelziffer dürfte um ein Vielfaches höher liegen.

Hubig als KMK-Präsidentin blendet dies alles aus – das ist schon eine gewaltige Leistung. Oder aber sie handelt bewusst nach dem Motto: Es ist Pandemie, da müssen halt Leute sterben. Und dann sterben die Schwächsten, was soll es. Dass ein Arbeitgeber für seine Arbeitnehmer Schutz zu bieten hat, ist schon längst kein Thema mehr. Die Arbeitsschutzbestimmungen, die vom Bundesgesundheitsministerium für die Pandemie erlassen wurden, sind an den Schulen ausgehebelt – die RKI-Präventionsmaßnahmen für Schulen sind bloße Makulatur. Dass Kinder und Jugendliche aller Alterstufen gleichermaßen SARS-CoV-2 weitergeben können, müsste nun endlich anerkannt werden. Drosten und sein Team haben dies doch schon lange nachgewiesen.

Ja, eine Wirtschaft brummt nicht mehr in einer außer Kontrolle geratenen Pandemie – man hätte schon früh einen präventiven Weg einschlagen müssen wie die asiatischen Staaten – dann wären wir fein raus. Es ist jetzt höchste Zeit, präventiv zu handeln, auch wenn die aktuell schwer Erkrankten damit nicht mehr gerettet werden können.

Deshalb bitte die Petition der bundesweit vernetzten Elternverbände mitzeichnen:
https://www.openpetition.de/petition/online/bildungsgerechtigkeit-und-gesundheitsschutz-in-der-pandemie

Kritischer Dad
3 Jahre zuvor

@S.: „Die Arbeitsschutzbestimmungen, die vom Bundesgesundheitsministerium für die Pandemie erlassen wurden, sind an den Schulen ausgehebelt – die RKI-Präventionsmaßnahmen für Schulen sind bloße Makulatur.“

Und warum ist das so?
(M)eine Idee: Arbeitsschutz gilt auch für betroffene Personen in Schulen, also SuS. Mangels Kenntnis der Rechte, nachhalten der Umsetzung der Gefährdungsbeurteilungen, einfordern sicherer Arbeitsplätze gibt es keinen Handlungsbedarf und alles ist selbst ohne Abstand, Make oder Gesundheitsprävention einfach Topp.
RKI-Empfehlungen müssen endlich verbindlich grundlegend festgeschrieben werden.
Petitionen und vielleicht ersten Ergebnissen irgendwann in 2021 oder noch später.
Wie soll es jetzt, heute, morgen diesen November usw. weitergehen?

Katja
3 Jahre zuvor

Es gibt für die Bildung unter Corona einfach keine Lobby – so ist es. Die Bildungspolitik agiert wie die Corona-Leugner oder kuscht vor denen. Wo bitte ist das Problem, die RKI-Empfehlungen umzusetzen? Das wäre die beste Lösung für so vieles und man müsste über offene/geschlossene Schulen und die richtige Zahl der in Quarantäne befindlichen Schüler und Lehrer gar nicht mehr diskutieren wie aktuell. Hätte man auf Prävention gesetzt und bundesweit endlich mal Stufenpläne entworfen, die sich an den Inzidenzwerten orientieren, wäre man jetzt hinsichtlich der Schulen jetzt im sichereren Fahrwasser. Gibt es hier eigentlich auch Eltern, denen auch mit Schulversäumnisanzeigen gedroht wird, wenn sie auf eigene Veantwortung entscheiden, das Kind aus dem Unterricht zu nehmen? Warum gilt die Regelung von BaWü in Bezug auf die Präsenzschulpflicht nicht überall – was ist denn da mit der Gleichbehandlung und dem Recht auf körperliche Unversehrtheit der eigenen Kinder – und wieso wird das nicht mehr diskutiert????

Bia
3 Jahre zuvor
Antwortet  Katja

Ja uns wurde mitgeteilt, dass wenn keine lückenlosen Krankschreibungen vorliegen, die Schule meinen Sohn melden müsse, allerdings endet seine Schulpflicht in fünf Wochen mit seinem 18. Geburtstag. Er hat selbst entschieden, dieses Schuljahr lieber wegzuwerfen als mich als Hochrisikopatientin in unnötige Gefahr zu bringen. (Sachsen)

dickebank
3 Jahre zuvor
Antwortet  Bia

Die Schulpflicht endet am Ende des Schuljahres, in dem ein Jugendlicher das 18. Lebensjaht vollendet hat.

Leseratte
3 Jahre zuvor

Aus der RKI- PK heute Morgen:

10:30 Uhr
„Wir sehen immer mehr Ausbrüche in Schulen“, sagt Wieler nun. Wer sich die Inzidenzen nach Alter anschaue, sehe, dass auch die 10- bis 19-Jährigen sehr stark betroffen seien. „Wir wissen, dass Kinder und Jugendliche nicht so stark erkranken, aber natürlich tragen sie das Virus auch weiter.“ Es gelte, die geltenden Konzepte zu implementieren. „Wir müssen die Maßnahmen durchführen, kontrollieren und entsprechend sanktionieren“, sagt Wieler auch mit Blick auf die Schulen.

https://www.focus.de/politik/deutschland/corona-debatte-im-live-ticker-zwischenbilanz-im-teil-lockdown-rki-informiert-heute-ueber-aktuelle-corona-zahlen_id_12170213.html/

Aber genau diese Empfehlungen des RKI wollen die KM ja partout nicht umsetzen. Trotz weiter steigender Fallzahlen.

Enny
3 Jahre zuvor

Vielleicht wäre auch mal interessant wie viele Schüler bereits psychische Auffälligkeiten wie Panikattacken o.ä. zeigen.
Dass die Schüler hier, ohne Rücksicht auf Verluste innerhalb der Familie, dem Virus quasi zum Fraß vorgeworfen werden, haben fast alle Kinder schon kapiert. Die Ängste wachsen mit steigenden Zahlen immer mehr und mal ehrlich, was muss in einem Kind/Jugendlichen vorgehen, der womöglich einen Verwandten ansteckt und dieser verstirbt dann.
Da wird immer davon gesprochen Präsenzunterreicht wäre das Wichtigste für die Zukunft der Kinder – ich bin sicher es werden mehr unter psychischen Problemen leiden, als es eine Schulschließung zur Folge hätte. Und das nicht nur kurzfristig. Derartige psychische Folgen bleiben oft ein Leben lang, zumindest latent, vorhanden…..
Arme Kinderseelen…..

S.
3 Jahre zuvor
Antwortet  Enny

Sehe ich genau wie Sie!!!

Bia
3 Jahre zuvor
Antwortet  Enny

Deshalb ist mein Sohn krankgeschrieben, weil er durch diesen Irrsinn wieder psychische Probleme entwickelt hat. Wer soll auch verstehen, wie gefährlich der Virus im Privatleben ist, dagegen die Schule im Normalbetrieb als sicher gelten soll?

h_exe
3 Jahre zuvor

«Wir setzen auf Präsenz und wollen dort, wo ein Infektionsgeschehen auftritt, regional, standortbezogen reagieren, aber nicht im ganzen Bundesland alle 4500 Schulen schließen.»

„Prima“, und wie wird das Recht auf Bildung umgesetzt?!

Beispiel Schulunterricht meines Sohnes für heute:
1. Stunde – Mathe, regulär nach Plan
2. + 3. Stunde – Englisch, Vertretung bei einem fachfremden Lehrer, der sich eine Beschäftigung für die Schüler*innen „aus den Ärmel“ zieht
4. Stunde – Deutsch, Vertretung bei einem fachfremden Lehrer,…
5. Stunde – Sport, regulär nach Plan – 2 Klassen teilen sich die Sporthalle, alle, entgegen Verordnung, MIT (!)Maske
6. Stunde – entfällt

So läuft das bereits seit einigen Wochen – 2/3 Vertretung / Unterrichtsausfall, 1/3 regulärer Unterricht und DAS in einer Abschlussklasse…

Andreas
3 Jahre zuvor
Antwortet  h_exe

Bei uns an den Berufsschulen läuft das genauso. Ich kann mir aber nicht erklären weshalb. Wo sind denn die Lehrer? Wenn man anruft heisst es nur alles ist bestens…

Fliewatüüt
3 Jahre zuvor
Antwortet  Andreas

@Andreas

Haben Sie bei Frau Gebauer angerufen?

Andreas
3 Jahre zuvor
Antwortet  Fliewatüüt

Nein, ich gehe wie es sich gehört den Dienstweg zur Schulleitung. Wir als größter Ausbildungsbetrieb in der Region haben da einen guten Draht. Bei uns wäre Frau Eisenmann zuständig. Nur kann sie sicher nicht von allen Schulen die Krankmeldungen im Kopf haben. Die Lehrer kommunizieren die Problematik nicht nach oben. Nur hier im Forum rummeckern nützt da nichts. Ausser, dass alle Aussenstehenden mitlesen auf welche hohem Niveau hier gejammert wird. Es ist für alle eine schwierige Situation, sich aber der Herausforderung durch einfaches Zuhausebleiben, wie es viele Lehrer machen, ist nicht der richtige Weg.

dickebank
3 Jahre zuvor
Antwortet  Andreas

Nee, die Lehrkräfte beschreiten ebenfalls den Dienstweg. Und der geht über die Schulleitung an die personalführende Stelle, da die ja der Arbeitgeber der Lehrkräfte ist. Dort werden die Eingaben sorgfältig gelesen und archiviert.

Fliewatüüt
3 Jahre zuvor
Antwortet  Andreas

@Andreas

Dann kennen Sie sich doch mit dem Dienstweg aus?

Sie als Mitarbeiter im größten Ausbildungsbetrieb in der Region haben bestimmt nicht nur einen guten Draht, sondern – hoffentlich – auch einen guten Überblick über die Unwegsamkeiten des Lebens.

Übertragen wir nun einmal: Schule/Ausbildungsbetrieb.

Lehrer sind – Ihre umfassende Kenntnis des Dienstweges zu Grunde legend – eher am unteren Ende „der Fahnenstange“ einzuordnen, formal richtig?
Das entspräche so in etwa einem Auszubildenden.

Wohin bzw. zu wem führt Sie denn der Dienstweg, wenn im größten Ausbildungsbetrieb der Region der Auszubildende erkrankt ist?

Wie verfahren Sie dann in diesem Ausbildungsbetrieb mit dem erkrankten Auszubildenden?

ureachiteach
3 Jahre zuvor

Es wäre sehr interessant – aus Sicht der Schüler- und/oder Lehrerschaft – diese Hygieneschutzkonzepte der Regierungen (inkl. Missachtung der RKI-Empfehlungen) unter dem Aspekt des im Grundgesetz verankerten Grundrechts auf LEBEN UND KÖRPERLICHE UNVERSEHRTHEIT (Artikel 2 Absatz 2 Grundgesetz) und unter dem Aspekt des geänderten Infektionsgeschehen im Herbst/Winter rechtlich überprüfen zu lassen.

ureachiteach
3 Jahre zuvor

Es wäre sehr interessant – aus Sicht der Eltern-, Schüler- und/oder Lehrerschaft – diese Hygieneschutzkonzepte der Regierungen (inkl. Missachtung der RKI-Empfehlungen) unter dem Aspekt des im Grundgesetz verankerten Grundrechts auf LEBEN UND KÖRPERLICHE UNVERSEHRTHEIT (Artikel 2 Absatz 2 Grundgesetz) und unter dem Aspekt des geänderten Infektionsgeschehen im Herbst/Winter rechtlich überprüfen zu lassen.

James Smith
3 Jahre zuvor

So lange weiss man schon von infizierten Kindern,
aber behauptete über Monate, Kinder wären nicht betroffen!
noch immer gibt es Artikel, die das behaupten, ähnlich wie die KMK

https://www.idowa.de/inhalt.muenchen-elfter-coronavirus-fall-in-deutschland-kind-infiziert.24d73b10-2a26-4b14-893b-9aa43f1d0b09.html

xy
3 Jahre zuvor

Langsam nähern wir uns den 25tsd. Macht endlich die Schulen dicht!
https://twitter.com/risklayer/status/1326904857505247234?s=20

baloo
3 Jahre zuvor

Ich bin mir sicher, dass die vom DL genannte Schätzung von 300 000 Schüler*innen in Quarantäne in keiner Weise „aus der Luft gegriffen“ ist, wie Frau Tepe meint. 300 000 sind 2,5 Prozent der gesamten Schülerschaft, in Hessen wird eingeräumt, dass 3,5 bis 5 Prozent in Quarantäne sind, in Bayern waren es vor den Herbstferien schon fast 50 000, in NRW vor einer Woche, Tendenz seitdem stark steigend, in Niedersachsen haben wir einen Rekord an Teilschließungen. Ich frage mich nur, warum die KMK, die ja eigentlich die Zahlen kennen müsste, kein Sterbenswörtchen dazu sagt. Ich fürchte, weil die heutigen Zahlen bereits deutlich über den 300 000 liegen.
Allerdings unternehmen einige Bundesländer große Anstrengungen, die Quarantänezahlen nach unten zu drücken, nein, nicht durch mehr Gesundheitsschutz, sondern dadurch, dass die Mitschüler infizierter Kids nicht mehr in Quarantäne geschickt werden, wie etwa in Baden-Württemberg.

Kata
3 Jahre zuvor
Antwortet  baloo

…und Berlin. Nur der linke und rechte Sitznachbar werden in Quarantäne geschickt. Der Rest der Klasse verbleibt im sogenannten „Regelunterricht“.

Dit Prinzesschen
3 Jahre zuvor

Was aus dieser chaotischen Zeit bei mir wirklich schmerzhaft hängenbleiben wird: Gesundheit und Bildung sind zwei systemrelevante Bereiche, die beide in sonnigen Zeiten vernachlässigt werden (Entlohnung – v.a. im Gesundheitswesen, Arbeitszeiten, Arbeitsschutz, Ausstattung – v.a. personell, Wertschätzung…) und von denen in Krisenzeiten eine geradezu kamikazehafte Selbstaufopferung verlangt wird.
Dann wurde sich zwei, drei Abende klatschend auf Balkonen versammelt und kurz Anerkennung mit Tränchen im Knopfloch gezollt. Von den Boni im Gesundheitswesen ist keine Rede mehr, Krankenschwestern, Pfleger, so mancher Arzt werden weiterhin wie selbstverständlich verheizt.
Personal im Bildungswesen wurde ja schon lange Zeit keine Wertschätzung entgegengebracht, aber auch von ihnen wird nun Opferbereitschaft um jeden Preis verlangt.
Wir werden diese Krise überstehen, wir werden daraus lernen und vielleicht vieles optimieren und modifizieren. Allerdings sollte auch im Geiste der Gesellschaft und Politik ein Umdenken stattfinden. Der Krug geht so lange zum Brunnen, bis er bricht.
Ich hoffe, dass die Arbeit von den vielen, vielen tausenden Menschen in den beiden Bereichen eine Würdigung erfährt. Wir müssen es schaffen, auch nicht „wertschöpfende“ Bereiche in ihrem Wert zu erkennen und dementsprechend zu fördern.
Euch/Ihnen allen tief empfundenen Dank! Bleiben Sie gesund!

Adiemus
3 Jahre zuvor
Antwortet  Dit Prinzesschen

So geht es nicht mehr!
Der „Karren Schule“ muss vor die Wand fahren- und das nicht erst seit heute!!!! Und er wird vor die Wand fahren- ALLES spricht dafür.
ALLE Unterlassungssünden kommen jetzt unter das Brennglas.
Doch wie gehen wir mit diesen Erkenntnissen aus dieser Misere in Zukunft kreativ um?????
Politiker können das nicht, dazu sind sie viel zu verkopft. Ich zähle da eher auf die Wissenschaftler wie Hüther, Precht, Lesch etc. Und da hoffe ich, dass sie ganz bald mit starker Stimme auf den Plan treten.
Unsere verkopften und unfähigen Politiker bin ich mehr als leid!
Wir benötigen kompetente, emphatische und mit hoher emotionaler Intelligenz ausgestattete Menschen in der Landesführung! Alles andere macht krank und ruft Leid hervor.

Katinka26
3 Jahre zuvor

Also bei uns läuft es – noch? – gut. Ich bin erstaunt über diese Berichte, wie es an anderen Schulen zugeht. Wir hatten bisher 1x seit Schuljahresbeginn eine Jahrgangsstufe 2 Wochen in Quarantäne, ansonsten nur vereinzelt Schülerinnen und auch nicht viele. Die meisten (nicht alle, leider) KollegInnen lüften viel bzw. zumindest regelmäßig und wir können in den meisten Räumen gut querlüften. Kollegen fehlen auch nur vereinzelt mal, wie vor Corona auch. Wir befinden uns in einem absoluten (Dauer-)Hotspot. Ein Lehrer/eine Lehrerin war bisher noch nicht betroffen. Was machen wir anders…?

Katinka26
3 Jahre zuvor
Antwortet  Katinka26

SchülerInnen

Bauklötzchen
3 Jahre zuvor
Leseratte
3 Jahre zuvor
Antwortet  Bauklötzchen

Wir haben leider keine Maskenpflicht im Unterricht, auch nicht in der Oberstufe.

What?
3 Jahre zuvor

https://web.de/magazine/news/coronavirus/corona-live-ticker-spahn-notfalls-infizierte-aerzte-pfleger-35240220

„Corona-infizierter Arzt impfte Mitarbeiter im NRW-Verkehrsministerium

16:49 Uhr: Ein nachträglich positiv auf das Coronavirus getesteter Arzt hat Dutzende Mitarbeiter des nordrhein-westfälischen Verkehrsministeriums gegen Grippe geimpft. Alle – inklusive Minister Hendrik Wüst (CDU) – wechselten nach Bekanntwerden der Erkrankung des Arztes vorsorglich ins Homeoffice.
…“

Ohne Kommentar.

kanndochnichtwahrsein
3 Jahre zuvor

Warum glauben immer noch alle, eine halblierte Klasse, also halbe Unterrichtszeit, bringe Bildungsverluste mit sich?
Ich habe in den Wochen vor den Sommerferien in halber Zeit mit halber Lerngruppe doppelt so viel wie sonst geschafft… und es blieb doppelt so viel hängen, weil man als Lehrer endlich mal die Chance hatte, das einzelne Kind wirklich wahrzunehmen – und zwar nicht nur dann, wenn es den Unterricht stört, sondern wenn es etwas nicht verstanden hat!

Diese Krise könnte uns ein besseres Bildungswesen verschaffen, wenn man bereit wäre, aus der Krise zu lernen.
Aber es hat ja Tradition ind Deutschland: Weiter so! Nur nichts ändern!
Dabei wäre die Chance doch jetzt da, frei nach dem Motto: Wer will, dass die Welt so bleibt, wie sie ist, der will nicht, dass sie bleibt!
Klimakrise, Energiekrise, Krise im Gesundheitswesen, im Bildungswesen… aber keiner will die Chancen darin sehen. Alles soll bitte immer bleiben wie es war oder wenigstens so schnell wie möglich wieder so werden wie es war.

Freuen sich denn Eltern nicht auch, mehr Zeit mit den Kindern verbringen zu dürfen?
Sind denn Eltern nicht auch irgendwie froh, dem eigenen Nachwuchs mal selbst etwas zu vermitteln?
Gibt es keinen Wert und Weg der Gemeinsamkeit mehr in den Familien?
Sind Kinder nur noch im Weg?
Muss man ihnen jeden Wunsch erfüllen? Setzt dem nicht mal eine konkrete Gefahr für die Gesundheit eine Grenze?
Müsste nicht die Gesellschaft jetzt zusammenstehen und gezielt mit Rat und Tat Eltern unter die Arme greifen, die die Kinderbretreuung aus welchen Gründen auch immer nicht alleine stemmen könnten, wenn Unterrichtszeit vorübergehend reduziert würde?
Das alles kann die Gesellschaft nicht leisten? Dafür hat sie Schulen als einzige Lösung?

Traurig!
Dann muss man sich wirklich Sorgen machen um die Zukunft unserer Gesellschaft – aber am allerwenigsten wegen ein paar ausgefallenen Unterrichtsstunden…

Wir brauchen ein langfristiges Konzept, damit alle Kinder über den gesamten Winter in die Schule gehen können. Wenn Lüftungsanlage nicht realistisch sind, kann nur Abstand die Lösung sein!
Überall sonst im Land vertraut man dem RKI und anderen Experten.
Nur die Gesundheit der Kinder vertraut man ihnen nicht an.
Da will jeder KM es besser wissen…

ICH würde mich freuen, wenn all mein Vorwissen mich täuschen würde und in den Schulen entgegen der Einschätzung der Experten alles sicher wäre.
Aber wer sich umschaut sieht, dass es längst aus dem Ruder läuft.

Katinka26
3 Jahre zuvor

„Warum glauben immer noch alle, eine halblierte Klasse, also halbe Unterrichtszeit, bringe Bildungsverluste mit sich? Ich habe in den Wochen vor den Sommerferien in halber Zeit mit halber Lerngruppe doppelt so viel wie sonst geschafft…“

Das ist interessant und ich habe das schonmal gehört, glaube aber, dass es sehr abhängig vom Fach und von der Lerngruppe ist. Ich für meinen Teil kann das nicht bestätigen. Es dauert mit der halben Klasse in etwa genauso lange, die neue Grammatik zu erklären und einzutrainieren oder eine Übung zu bearbeiten, egal ob schriftlich oder mündlich, wie mit einer ganzen Klasse. Die Defizite sieht man zu großen Teilen schon, auch weil SchülerInnen in bestimmten Jahrgangsstufe (v. a. Mittelstufe / Pubertät) ziemlich abgetaucht sind und die Aufträge zu Hause nicht bearbeitet haben, für die war das definitiv ineffektiver. Insgesamt, glaube ich, kann man schon sagen, dass kleinere Klassen sicher durchaus positiv für den Lernerfolg sind (mehr Ruhe, man kann mehr auf einzelne eingehen etc.), aber dass man tatsächlich doppelt so viel Stoff durchkriegt in der gleichen Zeit wie sonst, kann ich mir nicht vorstellen, denn die SchülerInnen haben ja auch in halben Klassen eine begrenzte Aufnahmekapazitiät und brauchen eine gewisse Zeit, um neue Themen (egal ob Grammatik, Mathethemen, Biologie) zu verarbeiten und einzuüben. Ich kann nicht mit einer ganzen Klasse über zwei Wochen das Past tense im Vergleich zum Present perfect durchnehmen und eine halbe Klasse hat das nach einer Woche drauf.

Elly
3 Jahre zuvor

Die Eltern wollen diesen Schulwahnsinn. Unser Sohn ist der einzige der gesamten Schule, der zu Hause bleibt…alle anderen schicken ihne Kinder hab weiter in diesen Irrsinn

Mimi
3 Jahre zuvor
Antwortet  Elly

@ Elly: willkommen im Club 🙂
Wir sind auch die Freaks an der Schule meines Sohnes. Ich kann das nicht fassen, aber so sieht es aus.
Wäre ja fatal, die Deutscharbeit zu verschieben … Jemand hatte mal kommentiert, dass dumme Schüler durch Präsenzunterricht nicht zwingend schlauer werden und schlaue Schüler durch Distanzunterricht auch nicht dümmer. So what !?

mama07
3 Jahre zuvor
Antwortet  Elly

Ist bei uns genau so : einer von 700

dickebank
3 Jahre zuvor

Ja aber nur, weil Sie schon alle Weihnachtseinkäufe zusammen haben. Bedenken Sie die Wirtschaftslage, wenn „Muttis“ jetz den ANchwuchs hüten müssen und nicht zum Shoppen in die Innenstädte können:(