Über 5000 Schüler und 700 Lehrer infiziert – allein in NRW

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DÜSSELDORF. Die Corona-Pandemie schlägt sich auch an Schulen in Nordrhein-Westfalen weiter deutlich nieder: Zum Stichtag am 11. November befanden sich mindestens 73.840 Schüler in Quarantäne, wie das Schulministerium am Montag auf Anfrage mitteilte. Das waren – wie das Schulministerium nie vergisst mitzuteilen – 3,6 Prozent aller Schüler. Bei knapp 5.140 Schülern (0,25 Prozent) wurde eine Infektion nachgewiesen.

Das Coronavirus breitet sich aus – auch in Schulen. Illustration: Shutterstock

Bei den Lehrern waren mindestens 4700 Kräfte (3,0 Prozent) in Quarantäne. Die Zahl der registrierten Infektionen gab das Ministerium hier mit 735 Betroffenen an, was einen Anteil von derzeit 0,5 Prozent ausmache. Landesweit seien 19 Schulen geschlossen. An knapp 19 Prozent der Einrichtungen – 826 Schulen – gebe es Teilschließungen. An nahezu 81 Prozent aller Schulen, also rund 3580 Einrichtungen – finde trotz Pandemie regulärer Präsenzunterricht für alle Klassen statt.

Der Schulbetrieb stelle sich auch aufgrund des besonderen Engagements von Schulen und Schulträgern sowie klarer Vorhaben für Hygiene und Infektionsschutz damit als «weiterhin stabil» dar, hieß es aus dem Ministerium in Düsseldorf. Gut 95 Prozent der Schüler – also fast 1,95 Millionen Kinder und Jugendliche – könnten in NRW am Präsenzunterricht teilnehmen.

Das Schulministerium verfügt nicht über lückenlose Daten über Quarantäne-Fälle und Infektionen an Schulen

Die Berechnungen beruhen nicht auf lückenlosen Daten aller rund 2,5 Millionen Schüler in NRW. Für die Umfrage zum Stichtag 11. November hatten 4424 Schulen mit mehr als zwei Millionen Schülern und knapp 158.400 Lehrkräften ihre Angaben beigesteuert.

Die Zahl von Quarantänefällen oder Infizierten in Relation zu einer Gesamtmenge zu setzen, wird nur von den Kultusministern so praktiziert – wenn es beispielsweise um die Gesamtzahl der Neuinfektionen in Deutschland geht, die das Robert-Koch-Institut täglich vermeldet, wird die Bevölkerungszahl in Deutschland (rund 83 Millionen) nicht erwähnt. Heraus käme dabei ein Promillewert. News4teachers / mit Material der dpa

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6 Kommentare
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Dunja Arukayadas
3 Jahre zuvor

Solange der Schulbetrieb weiter geht wie bisher macht es meiner Meinung nach keinen Sinn, sämtliche öffentliche Einrichtungen geschlossen zu halten. Entweder Lockdown für mindestens einen Monat oder nicht. Geteilte Schulklassen oder Wechselunterricht wäre das Mindeste was auch nur irgendeinen Sinn macht.

Tobias John
3 Jahre zuvor

Ja! 5000 Schüler und 700 Lehrer infiziert!
Jetzt haltet euch fest: 10.000 Büroarbeitskräfte und 2.500 Führungskräfte von Wirtschaftsunternehmen sind infiziert.
Werden nun Büros und Unternehmen zu Corona-Hotspots?

Ich plädiere für die Schließung aller Wirtschaftaunternehmen! Lasst dem Virus keine Chance!
Das hat zudem den Vorteil, dass alle arbeitenden Eltern keine Betreuungsprobleme ihrer Kinder haben.
Zwei Fliegen mit einer Klappe!

Alternativ schlage ich konsequente Schichtarbeit für alle Arbeitnehmer vor.
Antizyklisch zur Präsenzzeit der Schüler in den Schulen – wegen Betreuung und so… Ihr wisst schon…

Und während der Zeit Daheim, betiteln wir das Fernbleiben der Arbeit einfach als „Homeoffice“, dann fragt niemand nach fehlenden Arbeitsstunden, denn es geht ja ums Absitzen der Zeit und nicht darum produktiv zu sein.

Und zack: Endlich Ruhe und Deutschland – in Gänze und auf Dauer!

Unfassbar
3 Jahre zuvor
Antwortet  Tobias John

Also auf der Arbeit haben viele Arbeitsschutz! In der Schule gilt dies aber nicht in vollem Unfang, wie es das RKI fur Schulen empfiehlt!
Es sind genug Eltern deshalb im Homeoffice seit März und es müssen bei weitem nicht alle Kinder 1:1 bei den Aufgaben betreut werden, vor allem die Älteren nicht. Deshalb kann Wechselunterricht eigentlich ganz prima auch nach Altersstufen erfolgen.

A.H.
3 Jahre zuvor
Antwortet  Tobias John

Soll das jetzt lustig sein? Am Arbeitsplatz kann man freier das Arbeitsumfeld gestalten. Leute umsetzen, Plexiglas anbringen, bei den Schülern ist das Fenster auf.

Achmensch
3 Jahre zuvor
Antwortet  Tobias John

Ach na ja, bei manchem klickert’s eben später oder gar nicht. Kann man nichts machen.

Triage
3 Jahre zuvor
Antwortet  Tobias John

Ich wünsche Ihnen von Herzen, dass Sie oder einer Ihrer Liebsten nicht in die Situation kommen, mit gepackter Kliniktasche in palliativmedizinische Betreuung geschickt zu werden, weil kein Intensivbett mehr für Sie oder einen Ihrer Liebsten frei ist. Genau das aber könnte Ihnen und Ihren Liebsten passieren, weil es viele gibt wie Sie: sie können nicht zu Ende denken und schauen nicht genau hin!