Virologin Eckerle: Kinder spielen jetzt eine größere Rolle im Infektionsgeschehen

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BERLIN. Die Virologin Prof. Isabella Eckerle von der Universität Genf hält es für riskant, weitere Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus zurückzustellen. «Ein zögerliches Vorgehen beziehungsweise ein Abwarten in einer Pandemie ist meistens keine gute Idee», sagte Eckerle nach den Beratungen von Bund und Ländern am späten Montagabend in den ARD-«Tagesthemen». «Die Zahlen haben sich zwar verlangsamt, aber sie steigen immer noch an.» Vor allem die Entwicklung in den Schulen bereitet ihr Sorge – über weitere Maßnahmen hier soll erst in der kommenden Woche entschieden werden.

So lange die Entwicklung noch in die falsche Richtung gehe, sei klar, dass die Einschränkungen zumindest aufrechterhalten, wahrscheinlich aber verschärft werden müssten. «Wenn man die Infektionszahlen wirklich runter bekommen möchte, die Kliniken entlasten, in der Gesellschaft ein bisschen mehr Normalität haben möchte, dann wäre es besser gewesen, schon jetzt damit anzufangen», betonte Eckerle. Sie verwies darauf, dass man die positiven Effekte von Einschränkungen erst mit Zeitverzögerung sehe. «Das ist sicher noch einmal ein bisschen Zeit, die man da verschenkt hat.»

Die Virologin kritisierte, dass es bis heute nur wenige Daten zum Infektionsgeschehen an den Schulen gebe. Dort habe man in der Pandemie bisher zu wenig hingeschaut. «Man hat sich lange auf Daten aus der ersten Jahreshälfte berufen, wo sich gezeigt hatte, dass die Kinder eine nicht so große Rolle spielen. Das hat sich jetzt aber geändert.»

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Noch immer verbreiten Landesregierungen die Geschichte: Infektionen in Schulen sind kein Problem

Noch immer bestreiten Landesregierungen allerdings, dass Schulen Infektionsherde sein können. Die rheinland-pfälzische Regierungschefin Malu Dreyer (SPD) erklärte am Sonntag unter Verweis auf Daten der Gesundheitsämter in ihrem Bundesland, vorliegende Untersuchungen zeigten, dass die Schulen gerade nicht die Orte seien, an denen sich Menschen ansteckten. Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) sagte gestern: „Das Problem sind nicht die Infektionen in den Schulen sondern außerhalb der Schulen!“ Stefanie Hubig, rheinland-pfälzische Bildungsministerin und Präsidentin der Kultusministerkonferenz (KMK), meinte in der vergangenen Woche, sie halte eine Maskenpflicht für Grundschüler im Unterricht derzeit nicht für notwendig. Kleine Kinder seien nicht die Überträger der Corona-Infektionen.

Eckerle erklärte hingegen: Klar sei, dass viele infizierte Kinder ein wenig ausgeprägtes Krankheitsbild oder gar keine Symptome zeigten. Klar sei aber auch: «Bei hohen Infektionszahlen wie im Moment hat man auch Infektionszahlen an den Schulen. Das spiegelt einfach das Gesamtgeschehen in der Bevölkerung wider.» Nun müsse genau hingeschaut werden, wie viele Infektionen aus den Schulen herausgetragen würden.

Länder sträuben sich gegen eine Verschärfung der Regeln für den Schulbetrieb

Bund und Länder hatten ihre Entscheidung über das weitere Vorgehen in der Corona-Pandemie am Montag auf kommende Woche verschoben. Streit gab es vor allem um Verschärfungen der Regeln für den Schulbetrieb. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sagte am Abend nach einer mehrstündigen Videokonferenz, die Länder hätten sich mehrheitlich gegen zusätzliche Rechtsänderungen zum jetzigen Zeitpunkt ausgesprochen. Am 25. November soll es weitere Beratungen geben (News4teachers berichtet ausführlich über die Ergebnisse des Bund-Länder-Gipfels). News4teachers / mit Material der dpa

Streit um Schulen auf dem Bund-Länder-Gipfel: Die Geduld der Kanzlerin mit den Kultusministern ist am Ende – eine Analyse

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Manuela Wild
3 Jahre zuvor

Den Kultusministern ist die Gesundheit der Kinder und ihrer Eltern egal.

Am Montag vor einer Woche hatte mein Kind Kontakt mit einem Coronapositivem.

Dieser fand in einem Fach statt in dem Kinder aus zwei Klassenstufen zusammengefasst werden und gemeinsam unterrichtet werden.

Gestern hieß es: Die gesamte Klasse ist in Quarantäne. Stunden später wurde das ganze revidiert. Nun muss nur die Klasse des Coronapositiven in Quarantäne.

Und auf einmal gilt die Quarantäne erst ab Dienstag. Denn damit betrifft es nicht mehr den klassenübergreifenden Montagsunterricht…

Auf Bemühen der Schulleitung hin wurde die Anordnung geändert.

Somit ist das Gesundheitsamt mittlerweile unglaubwürdig.

Am besten entscheiden die Schulleiter über Quarantäneanordnungen.

Sie sind ja soooo qualifiziert dafür.

Biene
3 Jahre zuvor
Antwortet  Manuela Wild

„Am besten entscheiden die Schulleiter über die Quarantäneanordnungen.“

Im Land Bremen sieht’s so wohl aus…
Die Schulleitungen müssen die Kontakte infizierter SchüllerInnen innerhalb der Schule ausfindig machen und ordnen nachfolgend die Quarantäne auch an.
So steht es in der Prozessbeschreibung. Immerhin haben sie eine Vorgabe und entsprechend auch Beispiele zur Berechnung der Quarantäne bekommen.
Ich kann nur noch mit dem Kopf schütteln…

https://www.bildung.bremen.de/sixcms/media.php/13/ProzessbeschreibungSchule.pdf

WerWieWas
3 Jahre zuvor

Bei uns wird in diesem Fall gar keine Quarantäne mehr angeordnet, die Eltern werden nicht mehr informiert, die Mitschüler nicht mehr getestet.

Momo
3 Jahre zuvor
Antwortet  WerWieWas

Selbst Lehrer werden oft nicht informiert.

SchülerinXY
3 Jahre zuvor

Ich bin es so leid, jeden Tag quäle ich mich in den Unterricht und muss Angst haben was ich wohl mit nach Hause schleppe. Ich bin selbst in der Risiko Gruppe, mehr Sorgen mache ich mir jedoch um meine Eltern.
Es kann doch nicht sein das die Lage in den Schulen so massiv ignoriert wird. Ich selbst mit in der Ausbildung zur Erzieherin und die Schulen wollen uns nächsten Monat ins Praktikum schicken, die ganze Situation grenzt für mich nicht nur an Körperverletzung! Ich fühle mich massiv in meinen Grundrechten verletzt. Unglaublich diese Welt.
Die Politiker sollten sich mal lieber überleben wer sie in den nächsten Jahren so alles wählen wird, die Schüler denen diese Ignoranz gegen den Strich geht werden es nämlich nicht tun!

Ich_bin_neu_hier
3 Jahre zuvor
Antwortet  SchülerinXY

@SchülerinXY: Es tut mir Leid, wir arbeiten alle weisungsgebunden; wir dürfen das eben nicht selbst ändern – deshalb klingen ja nicht wenige Beiträge hier so wütend, verzweifelt, fassungslos…

I.T.
3 Jahre zuvor

Bei uns (Mainz) hat die Schulleitung darum gebeten, von Eltern informiert zu werden, wenn ihre Kinder positiv sind. Das Gesundheitsamt tut das nicht mehr.

Ich_bin_neu_hier
3 Jahre zuvor
Antwortet  I.T.

@I.T.: Na, das wird wunderbar funktionieren. Schade eigentlich, dass unser größter Wunsch eben NICHT komplette Schulschließungen sind, sondern Präsenzunterricht unter vertretbaren Bedingungen – ansonsten könnten wir jetzt einfach die nächsten paar Wochen abwarten; danach ist das voraussichtlich gelaufen.

DitPrinzesschen
3 Jahre zuvor
Antwortet  I.T.

Zwischen den Zeilen kommt da noch folgende Maßnahme bei rum: Wenn nicht das GA, sondern ein Elternteil informiert, werden Kontaktpersonen nicht ermittelt und/ oder Tests veranlasst. Ich habe einen positiv getesteten Schüler in meiner Klasse. Dankeswerterweise informierte die Mutter die Schule.
Jetzt sitze ich mit einer dicken Erkältung zuhause. Mein Arzt sagt, er testet nicht, da ja das GA nicht informiert hätte. In der Praxis will er mich (verständlicherweise) auch nicht haben. Telefonisch wurde „grippaler Infekt“ diagnostiziert. Kein Mitschüler, kein Fachlehrer in Quarantäne oder zum Test…

Fast das Gleiche
3 Jahre zuvor

Ich sehe schwarz für Deutschland und die Schüler. Diese Arroganz und Ignoranz der KM und Bildungsminister und die Respektlosigkeit die diese den Schülern und Eltern und den LehrerInnen entgegen bringen, ist unfassbar. Wo ist das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit? Vielleicht sollten auch mal alle Schüler auf die Straße gehen und sich wehren…so geht es nicht mehr weiter mit den KM und den Bildungsminister/innen. Und die Ministerpräsidenten stehen auch noch dahinter. Na ja, die nächsten Wahlen kommen. Der Mensch und vor allen die Menschen,die Familienangehörige oder Freunde durch das Virus verloren haben, oder deren Kinder erkrankt sind werden wissen was zu tun ist..

Scheibenwischer
3 Jahre zuvor

Im Saarland wehrt sich jetzt endlich die Landesschülervertretung. Die haben sich mit ihren Forderungen an die KM gewandt…gut so…

Pit 2020
3 Jahre zuvor

Hoffentlich wird nächste Woche beschlossen, dass die KMs und die Landesfürsten/-innen die Zeit bis zu den Weihnachtsferien für Multi-Tasking nutzen:
– Mit ÖPNV (total sicher) zum neuen, absolut sicheren Einsatzort „Schulen“.
Ja, Schulen im Plural. Je mehr Schulen sie regelrecht durchlaufen, desto sicherer sind sie.
– In den Schulen wechseln sie mindestens zu jeder Unterrichtsstunde die Lerngruppe.
– In jeder Lerngruppe wird die Weihnachtsgeschichte vorgelesen und danach wird tüchtig und lebhaft gesungen, für die gute Stimmung.
– Das alles dient dazu, den jungen Menschen Politiker „zum Anfassen“ zu präsentieren und Politik im wortwörtlichen Sinne „begreifbar“ zu machen mit Hilfe des offensichtlichen Geschichtenerzählens.
– Zurück im ÖPNV kann man dann der eigentlichen Tätigkeit der politischen Mandatsträger nachgehen: Geschichten ausdenken.

Oh, du fröhliche.

Bodo
3 Jahre zuvor

Die sicherste Methode, zu keinem Resultat zu kommen, war es, den KuMis auf Bundesebene vorschreiben zu wollen, was in ihrem Kompetenzzentrum(Schulen) zu geschehen hat.
Das kann wissenschaftlich noch so fundiert und sinnvoll sein.
Auch die Notwendigkeit einer bundeseinheitlichen Regelung erschließt sich mir hier nicht.

Doch ob man über den Umgang mit Kindern rational diskutieren kann?
Kann man überhaupt Kontaktverbote spürbar durchsetzen?

Ein KuMi, der für seine Maßnahmen nicht genug Akzeptanz erhält, ist ein zukünftiger ExKuMi. Einer, der Kompetenz an den Bund abgibt, ebenfalls. Das gilt für alle relevanten Landespolitiker.
Also ist Wischiwaschi das kleinste Übel.

Etwas anderes als immer wieder Aufklärung bleibt da nicht übrig.

Elly
3 Jahre zuvor

Lassen Sie Ihre Kinder einfach daheim

Antje Hester
3 Jahre zuvor

Schüler und Lehrer sind die Versuchskaninchen der Regierung, deren Gesundheit oder Leben geopfert werden, damit die Eltern arbeiten können: für due Wirtschaft.

Ich_bin_neu_hier
3 Jahre zuvor
Antwortet  Antje Hester

@Antje Hester: Ein ketzerischer Gedanke dazu: Lehrkräfte können in den meisten Klassenzimmern regelmäßig lüften, halten – außer in Grundschulen – so gut es geht Abstand und die Schülerinnen und Schüler tragen zum Teil Masken.

Zu Hause entfallen diese Vorsichtsmaßregeln. Es würde mich nicht wundern, wenn sich mehr Eltern als Lehrkräfte bei infizierten Schülerinnen und Schülern anstecken (mit entsprechenden Folgen für den Pandemieverlauf).

Aktiencat
3 Jahre zuvor

@antje Hester: auf den Punkt gebracht!

Gabi trinh
3 Jahre zuvor

In meiner Heimatstadt beginnt der Unterricht jetzt zeitversetzt um die Busse nicht zu überfüllen – das ist super weil die Verschiebung jetzt dazu führt das zeitgleich die Verkäufer auf dem Weg in die Innenstadt sind ! Die haben noch mehr Kontakte und können dafür sorgen das es endlich mit den Infektionen vorwärts geht.Das viele Senioren auf dem Weg zu ihren Ärzten sind fällt da kaum auf – wir pendeln seit Wochen hier bei einer Indizienz um 300 ,das muss besser werden !

Currywurst
3 Jahre zuvor

Gab es schon einen toten Lehrer, der durch den Corona virus verstorben ist? Für Lehrer ist es ein Segen, von zu Hause aus den Schülern Aufgaben zu geben. Kein Stress, man sitzt zu Hause und man muss die blöden, faulen Schüler nicht sehen. Schulen und Kitas haben offen zu bleiben.

Pit 2020
3 Jahre zuvor
Antwortet  Currywurst

@Currywurst

Vielen Dank für den sachlichen Kommentar.

Lola
3 Jahre zuvor

Mich stört in dieser ganzen Debatte wirklich sehr, dass die Kindertagesstätten ständig nicht gemeinsam mit den Schulen genannt werden. Das ist leider in Deutschland immer noch so: wem die Lobby zugeteilt wird, hat die Chancen gehört zu werden. Die vorschulischen Bildungseinrichtungen haben diese Lobby nach wie vor in Deutschland nicht. Nicht einmal in einem Pandemiegeschehen. Das Virus differenziert hier nicht nach Lobby. Für mich ist das eine beispiellose Ignoranz und Arroganz von allen Beteiligten, auch von den Lehrer – Kollegen. Als ob das Virus erst ab Grundschule aktiv wird.

Besorgte Mutter
3 Jahre zuvor

Seh ich auch so, das bei diesem sturen Vorgehen der KultusministerInnen die Unversehrtheit der Menschen in ihrer Gesundheit denen voellig egal sind und sie im wahrsten Sinne des Wortes ueber „Leichen“ gehen wuerden.
Sie sitzen sich in ihrer vollen Befugnisgewalt ueber Empfehlungen von Wissenschaftlern hinweg UND!!!! die Zahlen mit den Infektionsgeschehen an den Schulen, sind nicht die realen Zahlen, die an die Oeffentlichkeit kommen.
Kann ja auch nicht mehr sein, denn es wurden offiziell die Richtlinien fuer Quarantaene und Testungen in Bezug auf die Schulen geaendert, was auch absoluter Schwachsinn ist, nur den betroffenen Schueler in Quarantaene zu schicken!!!
Dankeliebe Gesundheitsaemter, mit Eurer Hilfe bleibt es, so, wie es ist und das Virus freut sich immer neue Opfer zu finden. Eigentlich solltetihr mal ueberlegen. Die Gesundheitsaemter jammern, sie waeren ueberlastet und kommen nicht mehr hinterher. Hmh…. Koennte es ev. auch mit der Massenveranstaltung Schule zu tun haben und deren Kontaktverfolgung???? Koennte durch geteilte Klassen und somit geteilte Kontakte minimiert werden

Susanne Arndt
3 Jahre zuvor

Noch viel schlimmer ist das Kinder die auf Schulbus angewiesen sind keine Möglichkeit haben Abstand zu halten!!! Das ist pure Ignoranz. Hier hat niemand die Möglichkeit sich zu schützen

Marie
3 Jahre zuvor
Antwortet  Susanne Arndt

Auch in vollen Klassenräumen hat man leider mal so gar keine Möglichkeit, Abstand zu halten. In der GS in NRW gibt es dazu noch nicht mal eine Maskenpflicht im Klassenraum (dafür aber in der Pause auf dem gut gelüfteten Schulhof!).

Michael Suttner
3 Jahre zuvor

Es ist unerträglich, wie einseitig und unreflektiert viele Kommentare hier sind. Die Schulen sind laut verschiedener Studien und aktueller Zahlen kein Infektionstreiber! Es ist eher umgekehrt. Die Schülerinnen stecken sich im privaten Bereich an und tragen dann das Virus in die Schulen. Bisher konnte aber durch unterschiedliche Maßnahmen verhindert werden, dass die Viren dort massenhaft weitere Schülerinnen angesteckt haben. Die Schulen achten extrem darauf, dass Gruppen möglichst nicht gemischt werden. Man kann nicht alle Schulen schließen, wenn anzeigen die Schulen vermehrt Fälle auftreten. Man kann auch nicht alle Schlachthöfe schließen, wenn in einzelnen Betrieben Hotspots entstehen. Homeschooling so lange wie möglich zu vermeiden macht Sinn, weil in der Schule das Lernen deutlich effektiver ist und weil viele Elterhäuser mit der Betreuungssituation überfordert sind. Auch das muss ja irgendwie bei einer Entscheidung bedacht werden. Mit Vorwürfen, man würde gezielt Leben von Menschen riskieren sollte man bei der komplizierten Sachlage, die wir hier haben, etwas zurückhaltender umgehen.

Verantwortungsvoller Vater
3 Jahre zuvor
Antwortet  Michael Suttner

Genau das ist das Problem Hr. Suttner. Die meisten dieser Studien, die da immer gebetsmühlenartig zitiert werden sind alt und überholt bzw. zu Zeiten entstanden als es den Lockdown gab, Ferien waren, das Infektionsgeschehen insgesamt niedrig war etc. Für jede Studie, die Sie hier anbringen, lege ich Ihnen eine andere vor, die das Gegenteil „beweist“ (Dunkelziffer Kinder 6x höher/Helmholtz…). Wieso es hier nicht endlich eine Datengrundlage gibt, von der sich auch mal exakte Erkenntnisse ableiten lassen, wissen wohl nur die Kultusminister oder Landesregierungen. Wenn ich nicht weiß, von wo 75% der Infektionen überhaupt herkommen, so würde ich mir nicht anmaßen, aufgrund so einer spärlichen Datengrundlage überhaupt eine Aussage (Schlagwort-Parade) ala KuM „die Schulen sind sicher“ und „keine Infektions-Treiber“, „Infektionen werden in die Schulen reingetragen“ etc. von mir zu geben, sondern erstmal meine „Hausaufgaben“ machen und die Datengrundlage verbessern. Da sind wir uns bestimmt einig, das ist unterstes Niveau und gehört eher in den Stammtisch- oder in den Märchenbereich;-) Nur weil die Landesregierungen 8 Monate „verschlafen“ haben und für die Schulen wieder mal kaum Geld vorhanden ist (andererseits, ein bissl gibt es ja scheinbar doch in unserem Land…), macht die Situation nicht besser. Fehler sind menschlich und passieren leider immer wieder, aber wenigstens sollte man dann endlich mal aufwachen, daraus lernen und für die Zukunft sinnvolle Maßnahmen ergreifen. Hr. Kleber hat die Lage an den Schulen im Heute Journal wunderbar mal für alle Menschen verdeutlicht, indem endlich mal ein Journalist die richtigen Fragen gestellt und einen Hrn. Stamp stellvertretend für alle „KuMis“ und Sturköpfe, man kann schon sagen, vorgeführt hat.
Es geht hier auch nicht um Schulschließungen, sondern wie sie vermieden werden können und da gibt es bereits Konzepte/Vorlagen (sogar seitens des RKI seit Mitte Oktober auch oder gerade für die Schulen ab gewissen Inzidenzwerten)… Abschließend, die Situation im März/April war schlimm und hat gezeigt, wo Deutschlands Schulen tatsächlich stehen. Das war ein Warnschuss. So eine Situation wollen wir nicht noch einmal erleben. Aber anstatt sich Gedanken darüber zu machen, wie es bei einer Steigen der Zahlen besser laufen könnte, die Betreuung der Kinder von berufstätige Eltern staatlich organisieren kann, Präsenzpflicht aussetzen, evtl. Lohnersatzleistung bei Hybridunterricht etc. ist nichts passiert, weil man auch nie den wirklichen Willen hatte, hier etwas zu ändern. Änderungen kosten Geld und das will man dann doch lieber den anderen, scheinbar wichtigeren Lobbygruppen zukommen lassen. Ich möchte hier auch nochmal ins Gedächtnis rufen, das Frau Merkel am Montag in dem Beschlusspapier nur das schriftlich festhalten wollte, was das RKI (von dem wir alle bisherigen Schritte (Lockdown, Lockdown light, Maskenpflicht, Abstand) immer ableiten) in Bezug auf Schulen schon seit Mitte Oktober empfohlen hat… Ja, da kann man dann schon als KuMi oder dem ein oder anderen MP überrascht sein, denn Bildung ist ja Ländersache und Vorgaben gelten ja nur für die anderen. Den Irrsinn mit den Kontaktbeschränkungen (Treffen mit nur einem Freund) haben auch die KuMi mit Ihrem verantwortungslosen „Nichtstun“ zu verantworten. Hätten wir wirklich alle nötigen Schritte seit Mitte Oktober auch an den Schulen (und hier meine ich nicht die armen Schulleitungen/Lehrer) umgesetzt, dann wären wir jetzt nicht in der Situation und müssten uns über so viel Unsinn und Widersprüchlichkeiten gar nicht aufregen! Auch sollte man mal überlegen, ob es für Schulen in Deutschland vielleicht endlich mal einheitliche Quarantäneregeln geben sollte. So nach 8 Monaten sollte dies auch bei den Gesundheitsämtern mal angekommen sein. Die Ampel ist auch in allen Bundesländern rot, egal ob ich hier in Sachsen, Hessen oder Bayern vor einer solchen stehe… Wenn ich jetzt noch weiß, dass Kinder nicht selten gar keine Symptome aufweisen, dann ist das jetzige Umsetzen der Quarantäne (bzw. Nicht-Quarantäne) nur ein „Schönen“ der Zahlen und verleiten zur nächsten Märchenstunde, aber eine Pandemie, da sind wir uns wohl alle einig, grenze ich damit wohl niemals ein. Mir tun hier alle Schüler, Lehrer, Schulleitungen und Eltern leid, die hier definitiv im Stich gelassen werden und deren Lobby scheinbar zu gering ist. Als verantwortungsvoller Vater habe ich für diese Situation absolut kein Verständnis mehr. Ja, mit Vorwürfen muss man bei der komplizierten Sachlage vorsichtig sein, aber Augen verschließen und nicht kritisch hinterfragen, senkt die Todeszahlen und Verbreitung wohl auch nicht…

Dawi
3 Jahre zuvor
Antwortet  Michael Suttner

@Michael Suttner: Das sehen allerdings aktuelle Studien und etliche Virologen ganz anders.

Inge
3 Jahre zuvor

Nicht nur Lehrer, Erzieher/Erzieherinnen geht es genauso.

David
3 Jahre zuvor
Antwortet  Inge

Ich verstehe eigentlich nicht so wirklich warum man nie die kinder mal fragt wie sie das ganze halten bei uns gabs jetzt sowas wo wenn einer positiv getestet ist werden nur noch die schüler rechts links und vorne von ihm in Quarantäne sonst niemand außer natürlich die kontaktpersonen allerdings werden diese dann auch bei mir meistens garnicht mehr getestet obwohl man kontaktperson ersten grades ist. Ich schüttle nurnoch mitm kopf und vertraue dem gesundheitsamt und der regierung nicht mehr so wie ich es mal tat

Peppi
3 Jahre zuvor

Die Regierung ist einfach nicht in der Lage die Situation zu kontrollieren.Es wird einfach weniger getestet und schon sinken die Zahlen etwa, aber die Dunkelziffer steigt brisant. Bald liegen wir auch mit weniger Tasts bei 25000 und mehr und die Kinder müssen das ausbaden, weil Zeit verstrichen ist.
Aber Hauptsache man kann aufgrund der wenigen Testungen behaupten die Kurve flacht ab.
Wie dumm hält man uns.
Für mich müssen alle Länderchefs und Kultusminister des Amtes enthoben werden oder die Entscheidung den Experten überlassen, die wirklich die Wahrheit sagen, aber auch die dürfen den Mund nicht aufmachen.
Österreich macht’s richtig, wenn’s auch Hard ist

moni
3 Jahre zuvor

die Kultusminister wissen alles besser. die Parteien wissen alles besser. die virologen wissen alles besser. die Anderstdenker wissen alles besser. Die Arbeitgeber wissen alles besser. die Gewerkschaften wissen alles besser. nur der kleine Mann an der Front muss alles dieser Besserwisser ausbaden. Werdet euch mal alle einig und erstellt endlich ein kluges, sinnvolles Konzept. Nur Mist zu erzählen und ständig stänkern der Profilierung und des eigenen Egos wegen hilft in der Corona Krise nicht.

Schülerin
3 Jahre zuvor

Ich habe auch ständig Angst, das Virus doch nachhause zu bringen und meine Eltern anzustecken.
Aber nicht nur davor habe ich Angst, sondern auch davor, selber krank zu werden.
Einige Bekannte von mir sind an der Krankheit verstorben, einige Freunde von mir können selbst nach einigen Monaten nicht mehr richtig schmecken, weil sie an Spätfolgen der Erkrankung leiden müssen.

Man hat als Schülerin einfach keine Lust mehr auf diesen Unsinn!
Wir haben Hunger, frieren und können durch die Maskenpflicht nicht vernünftig atmen.
Das hat bei mir auch zu grauenhaften Migräneanfällen geführt und mich teils unfähig gemacht, nach der Schule zu lernen oder meine Hausaufgaben zu machen. Und für eine Abiturientin ist das katastrophal!
Ich bin aber nicht die einzige, der es so geht!
Beinahe alle in meinem Jahrgang klagen über Kopfschmerzen, Übelkeit und Müdigkeit und das ist erst alles seit dem Einführen der Maskenpflicht so!

Ständig wird darüber gesprochen, dass Schulen ja sicher seien, aber es wird immer außer acht gelassen, dass nicht nur 6-13-jährige zur Schule gehen, sondern auch ältere Schüler, die nicht nur das Virus normal verbreiten, sondern auch sehr darunter leiden können!
Ältere Schüler sind zudem auch in der Lage, ZUHAUSE in den EIGENEN vier Wänden unterrichtet zu werden, weil sie auch selbstständig arbeiten können. Und wenn man früh wie möglich lernt, selbständiger Aufgaben zu erledigen, dann ist es auch später einfacher, wenn man anfängt zu studieren und nicht mehr einen Lehrer vor sich stehen hat, der alles doppelt und dreifach erklärt!

Nur, weil die Infektionszahlen „gering“ sind, heißt es auch noch lange nicht, dass man durch so ein verantwortungsloses Verhalten das Leben von einem Schüler XY gefährden sollte. Jeder infizierte Mensch zählt!

Ich bin echt erschüttert und fühle mich meiner Grundrechte als Mensch entledigt.
Was ist aus Deutschland geworden?
Wen sollen wir Schüler jetzt noch künftig wählen, wenn wir merken, dass wir jedem Politiker egal sind? Wem sollen wir da noch vertrauen?

Wir können nicht mehr, aber unsere Hilfeschreie werden ignoriert.

Danke dafür, dass ich wahrscheinlich mein Traumabitur wegen diesem Mist nicht hinbekommen und in Deutschland nicht Humanmedizin studieren können werde!

Nobody
3 Jahre zuvor

In den Bussen stapeln sich morgens die Kinder, und in den Schulen sollen sie nur 1 Person in den pausen treffen. Ist doch schützt.

Tom
3 Jahre zuvor

Wie kann es sein das die Kinder in der schule nur 1 Person in den pausen treffen dürfen, jedoch aber morgens im Bus gestapelt, in die schule gefahren werden

Marie
3 Jahre zuvor
Antwortet  Tom

Neeeiin, morgens ist das Virus ungefährlich. Da darf man die ganze Klasse treffen (und im Bus auch noch ein paar Leute mehr). Nur Nachmittags muss man aufpassen, da soll man dann einen Freund auswählen.

Melanie Pawelko
3 Jahre zuvor

Ach ne, jetzt auf einmal??! Gut dass der Virus JETZT bemerkt hat das er auch Kinder befallen kann!!! Lächerlich!! Ich sage schon die ganze Zeit Schulen und Kindergärten MÜSSEN geschlossen werden, sonst bekommen wir das Virusgeschehen NIE in den Griff!!! Schulen sind die größten Massenveranstaltungen tag täglich!!! Restaurants, wo 4-5Haushalte mit riesigem Mindestabstand zusammentreffen werden verboten, Existenzen dadurch ruiniert!!! In riesiege Geschäfte dürfen nur 10-15Kunden zeitgleich, aber in den kleinen Klassenräumen sitzen Kinder aus 20 oder mehr Haushalten plus Lehrer dicht an dicht nebeneinander ohne Mindestabstand, ohne Lüfter, ohne Plexiglasscheiben,… Geschweige denn in den maßlos überfüllten Bussen, wo sogar unter sämtlichen Klassen gewürfelt wird! DASS ist zu verantworten??! Meine Kinder (7 und 9Klasse) sind seit März dauerhaft im Homeschooling (mit Attesten) und ich nehme gerne den Stress, Zeitaufwand,… in Kauf um dadurch meine Kids vor dem Risiko und diesem Irrsinn zu schützen, denn ihre Gesundheit und ihr Wohlergehen haben bei mir äußerste Priorität und die Lehrer haben auch im Homeschooling ihr Tun und sitzen nicht faul rum!!! In meinen Augen sind nur die Eltern die freiwillig ihre Kinder jeden Tag diesen Irrsinn aussetzen und verlangen das Kindergärten und Schulen geöffnet bleiben zu bequem sich mal INTENSIV selbst um Ihre Kinder zu bemühen und kümmern!!! Schulen und Kindergärten müssen zu, sonst greifen alle anderen Maßnahmen auch nicht und wir bleiben in einem ewigen Teufelskreislauf!

Sy.
3 Jahre zuvor

Lassen sie ihre Kinder doch einfach zu Hause.
Wenn die öffentlichen Verkehrsmittel zu voll sind, dann fahren sie ihre Kinder in kleinen Fahrgemeinschaften zur Schule.
Ein bisschen Engagement auf Elternseite darf auch sein.
Da bei uns die B und C Variante eine Katastrophe war, de facto mit Hausaufgabenzetteln bis zum Abitur, wie vermutlich bei 90% der Schulen, und sich das Ganze je nach Jahrgang ein halbes Jahr zog, muss die A Variante bleiben.
Beschränkungen in anderen Bereichen sind dran, das ist der Punkt.

Jule
3 Jahre zuvor

Es kommt aber auch sehr auf die Region an. In Städten, wo wirklich tausende Schüler eine Schule besuchen sollte man schon überlegen, vor allem bei höheren Klassen, wieder Fernunterricht anzubieten.
Bei uns auf dem Land, bei eine Grundschule mit 70 Kindern ist es nicht nötig die Schule zu schließen. Generell sollte vor allem den jüngeren der Zugang zur Schule gewährt werden. Der kollateralschaden wäre immens, vor allem bei der ersten Klasse! Das holen die nie wieder auf! Die Schulen müssen offen bleiben.
Wenn sich die Idioten, die ständig auf die Straße Rennen um zu protestieren mal an die Regeln halten würden, müssten wir nicht darüber nachdenken, was wir mit den Schulen machen.
Es kann nicht sein, dass die sich zu 10.000 versammeln und die Kinder letztlich darunter leiden.
Wo stecken sich die meisten Leute denn an? Es sind nicht die Schulen!!! Versteht das endlich, der Prozentsatz ist so gering. Das ist lächerlich.
Wenn sich im Pflegeheim oder im Schlachtbetrieb einer ansteckt, haben wir am nächsten Tag gleich 30-40 infizierte. Das habe ich noch von meiner Kita und keiner Schule gehört! Da geht nur die Quarantäne los, mehr nicht. Dass das in den Großstädten nicht funktioniert, glaube ich. Aber wir auf dem Land machen da nicht mit. Kinder haben das Recht auf Bildung, alle anderen können sich für unsere Kinder mal zusammen reißen