Ab Montag: Sachsen schließt als erstes Bundesland Kitas und Schulen wieder

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SACHSEN. Das erste Bundesland, das nach dem Frühjahrs-Lockdown die Kitas und Schulen in den Regelbetrieb genommen hatte, muss sie nun als erstes Bundesland erneut schließen: Sachsen fährt wegen massenhafter Corona-Infektionen das öffentliche Leben herunter. Schulen, Kitas, Horte und viele Geschäfte sollen ab kommendem Montag geschlossen werden. Die GEW bedauerte, dass im Bildungsbereich nicht schon früher gegengesteuert wurde.

Schlechte Nachrichten: Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU). Foto: Matthias Wehnert / Shutterstock

Die Infektionen seien sprunghaft angestiegen. Das Virus habe eine viel stärkere Kraft als im Frühjahr, die Menschen würden die Lage aber bei Weitem nicht so ernst nehmen, wie Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) sagte. Geöffnet bleiben sollen nun erst einmal  lediglich Lebensmittelgeschäfte und Geschäfte für den Grundbedarf.

„Die Staatsregierung hat trotz der deutlichen Warnsignale in den letzten Wochen sehr lange gewartet, weitere Schritte auch an Schulen und Kitas zur Eindämmung der Infektionszahlen in Sachsen zu gehen“, kritisierte Uschi Kruse, Vorsitzende der GEW Sachsen. „Die Schließung der Einrichtungen ist für die Kinder und Jugendlichen und auch für all die pädagogischen Fachkräfte und Lehrkräfte, die sich so sehr engagiert haben, höchst bedauerlich und hart. Angesichts der dramatischen Situation in Sachsen und auch in den Bildungseinrichtungen sind die jetzt ergriffenen Maßnahmen allerdings unvermeidlich und richtig.“

GEW: Wir brauchen eine Perspektive für die Kitas und Schulen über den 10. Januar hinaus

Weiter erklärte die Gewerkschafts-Chefin: „Lehrkräfte, Erzieherinnen und Erzieher haben sich in den letzten Wochen gewünscht, dass schneller und dafür gemäßigter z. B. mit Wechselunterricht sowie mit kleineren, festen Gruppen reagiert worden wäre, um die Infektionen zu minimieren. Dass nun derartige Einschnitte erforderlich geworden sind, zeigt auch, wie sehr eine Perspektive über den 10. Januar hinaus gebraucht wird. Zu weit gehende Versprechungen oder Agieren auf zu kurze Sicht sind nicht die richtigen Wege. Es gibt verschiedene Szenarien, auf die man sich vorbereiten kann.”

Sachsen hatte sich in den vergangenen Tagen zum bundesweit größten Hotspot der Pandemie entwickelt. Über das Wochenende stieg die Zahl der nachgewiesenen Infektionsfälle um 5810 auf insgesamt 71.320. Inzwischen sind 1298 Todesfälle zu beklagen. Die Landkreise Bautzen (500,7) und Sächsische Schweiz-Osterzgebirge (508) übersprangen nach Angaben des Robert Koch-Institutes wieder die Marke von 500 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen. Bundesweit hatte lediglich der Landkreis Regen in Niederbayern am Dienstag mit 578,7 einen höheren Inzidenzwert. Für ganz Sachsen wies das Robert Koch-Institut am Dienstag eine Sieben-Tage-Inzidenz von 319 aus, bundesweit waren es 147.

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Mancherorts in Sachsen gibt es keine Intensivbetten mehr

2492 Menschen befinden sich derzeit in Sachsen mit einer Covid-19-Diagnose im Krankenhaus, davon 458 auf der Intensivstation. Manche Krankenhäuser sind bereits an der Belastungsgrenze angelangt. „Die Situation in den Krankenhäusern ist nicht nur angespannt, sondern extrem gefährlich“, erläuterte Kretschmer. Mancherorts gebe es keine Intensivbetten mehr. Daher habe das Kabinett entschieden, „dass wir dieses Land zur Ruhe bringen müssen. Es ist die einzige Möglichkeit, um das Infektionsgeschehen zu stoppen.“

Kretschmer hatte die Sachsen bereits in den vergangenen Tagen auf neue Einschränkungen eingestimmt. Allerdings wollte das Kabinett mit neuen Entscheidungen noch ein paar Tage warten, um die Entwicklung weiter zu beobachten. Offenkundig war der Druck der Zahlen am Ende zu groß. Kretschmer hatte am Montag zugesagt, zunächst ein Einvernehmen mit dem Landtag, der kommunalen Ebene sowie der Wirtschaft und gesellschaftlichen Gruppen herzustellen. Den Katastrophenfall – so wie in Bayern inzwischen verkündet – sah Kretschmer indes für Sachsen nicht.

Sachsen hatte den Schul- und Kitabetrieb nach dem Frühjahrs-Lockdown als erstes Bundesland ab April wieder aufgenommen – und dafür die Abstandsregel im Unterricht gekippt. Das sächsische Kultusministerium setzte dabei auf ein Konzept, das „gemeinsam mit Infektiologen und Kinderärzten der Kliniken in Dresden und Leipzig“ entwickelt worden war, wie es hieß.

Das sächsische „Kohortenprinzip“ wurde zum Vorbild für den Schulbetrieb in Deutschland – zu früh?

„Wir können von den Vorgaben, Abstand zu halten und Kleingruppen zu bilden, abrücken, wenn wir die Klassen und Gruppen strikt trennen“, so erklärte Kultusminister Christian Piwarz (CDU) seinerzeit. Dieses sogenannte „Kohorten-Prinzip“ wurde zum Vorbild: Die Kultusministerkonferenz – und damit alle Bundesländer – hat es übernommen, möglicherweise zu früh. Das Robert-Koch-Institut zählt mittlerweile Hunderte von Ausbrüchen an Kitas und Schulen in Deutschland. (News4teachers berichtete ausführlich über die Daten des Robert-Koch-Instituts zum Schulbetrieb.) News4teachers / mit Material der dpa

Leopoldina: Schulpflicht sofort aussetzen – Weihnachtsferien verlängern – danach strenge Regeln für den Unterricht

 

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Tim
3 Jahre zuvor

Sachsen macht den Anfang, dann ist es eine Frage der Zeit, dass weitere BL folgen. Die Dominosteine fallen…

Ich muss da mal was loswerden
3 Jahre zuvor
Antwortet  Tim

Hoffentlich fallen die KMs gleich hinterher wie die Dominosteine…

Jan aus H
3 Jahre zuvor

„Wir können von den Vorgaben, Abstand zu halten und Kleingruppen zu bilden, abrücken, wenn wir die Klassen und Gruppen strikt trennen“

Das war damals schon eine schlechte Idee. Sie wurde noch schlechter, als man dann aufgehört hat, den Rest der „Kohorte“ zu testen oder wenigstens in Quarantäne zu schicken. Jetzt wurde diese Idee zum Brandbeschleuniger.

Immerhin ziehen sie jetzt die Notbremse, auch wenn ich nicht verstehe, warum man die Präsenzpflicht in den Schulen nicht mit sofortiger Wirkung aussetzt. Das alleine dürfte so einige Leben retten und es vor allem für diejenigen, die erst noch eine Betreuung sicherstellen müssen, für den Rest der Woche sicherer machen, weil nicht mehr alle da sind.

Alle anderen Bundesländer bitte so bald wie möglich folgen! Es gibt keine andere Wahl und es ist besser, jetzt diesen Schritt zu gehen, als noch ein paar Tausend Tote mehr in Kauf zu nehmen.

Senior Didi
3 Jahre zuvor
Antwortet  Jan aus H

Jan – das Virus mit all seiner schlicht brutalen Suche nach neuen Wirtskörpern ist das Eine, was Viele partout nicht so richtig ernst nehmen wollen. Die ebenso schlicht unsäglichen Streitereien unter den >WirtskörpernFamilie in der Krise< = ELtern/Großeltern für sich selbst und für ihre Kinder. Und jede/r stellt zurecht die kritischen Fragen, warum es ein stumpf-stures Virus braucht, um die Jahrzehnte-Defizite aufzudecken und wenigstens die allerkleinsten Schritte zu starten, sie anzugehen. Aber die Fragen gehen wirr kreuz und quer – jede Betroffenengruppe gegen die andere.
Und wenn doch – notgedrungen – etwas passiert, dann aber bitte nur unter strikter Sprachregelung, dass es eben NICHT um nachhaltige Schritte gehen kann, sondern nur um den defizitären Status Quo – von Woche zu Woche – von Infektionswelle zu Infektionswelle, von Streiterei zu Streiterei…
Und jetzt?
Total-Lockdown – ALLES DICHT- für 4 Wochen – nur die allernotwendigsten Dienste laufen weiter – inkl. Betreuung von Kindern aus belastenden Familien.
Die Organisationsdetails kennt der Katastrophenschutz.
Und danach haben wir nicht nur deutlich abgesenkte Infektionszahlen, sondern auch eine Basis für GEMEINSAMKEIT gegenüber dem Virus.

Senior Didi
3 Jahre zuvor
Antwortet  Senior Didi

Übertragungsfehler!!!
…Streitereien unter den >WirtskörpernFamilie in der Krise< = ELtern/ Großeltern…

Senior Didi
3 Jahre zuvor
Antwortet  Senior Didi

Was ist los – auch die Kofrrektur klappt nicht!
….…Streitereien unter den „Wirtskörpern“ um Kosten und Lasten sind das Andere.
Hier im Forum äußern sich LuL als Betroffene – auch gegen Eltern. Anderswo heißt es „Familie in der Krise“ = ELtern/ Großeltern…

WerWieWas
3 Jahre zuvor

Danke Herr Kretschmer.
Dann kann das, was wir hier seit Wochen zusammengetragen und gefordert haben nicht ganz so falsch gewesen sein.
Schade, dass es so spät kommt, aber irgendwie sind wir auch selbst mit schuld, liebe Kolleginnen und Kollegen.Wir sind uns ja immer zu fein für politische Arbeit. Da könnten wir was bewirken, schaut euch den Religionslehrer Herrn Kretschmann an. Und jeder einzelne von uns würde es besser machen als er.

Achim
3 Jahre zuvor
Antwortet  WerWieWas

Zu schade um sich politisch zu engagieren? Woher kommt der Spruch “ Der Bundestag ist mal Lehrer und leerer“? Informieren Sie sich doch mal über die Berufe unserer Gemeinderäte, Kreisräte und Abgeordneten. Besonders einer farbigen Partei. Wer gründet ständig irgendwelche BIs, die dann die Bevölkerung drangsalierten. Vermutlich ist da doch sehr viel Freizeit im Spiel. Quelle: Statista-CD (mit einer tollen APP können Sie da die tollsten Filter setzen)

WerWieWas
3 Jahre zuvor
Antwortet  Achim

Häh? Mit wir sind ja wohl eindeutig kaum alle Lehrer gemeint gewesen sondern die, die hier auf news4teachers vernünftige Ansichten vertreten.

Oka
3 Jahre zuvor

Natürlich muss in Gegenden mit einer extrem hohen Ansteckungsrate anders gehandelt werden als in Gegenden mit keiner so hohen Ansteckungsrate. Das ist doch klar. Umstritten ist ja eigentlich nur, was als hohe Ansteckungsrate gelten soll. Der RKI-Wert 50 hatte damit zu tun, bis wohin die Gesundheitsämter noch in der Lage sind, Infektionsketten zu ermitteln. Der RKI-Wert 50 ist keine medizinische Begründung!

Anderswo habe ich noch gelesen, dass es in Sachsen keine verlängerten Ferien geben soll, sondern Heimunterricht für die Schüler durch die Lehrer. Ab Klasse 7/8 fand ich das schon immer vertretbar. Ich lese nichts dazu, wie die Betreuung der Grundschüler erfolgen soll? Wenn jedoch „alle“ zuhause sitzen, dann können natürlich auch „alle“ ihre Kinder betreuen.

Macht sich hier eigentlich auch jemand Gedanken um Kinder in „gefährdeten häuslichen Situationen“?

Lanayah
3 Jahre zuvor
Antwortet  Oka

Kinder in gefährdeten häuslichen Situationen sind Klientel der Jugendämter. Ich habe mich schon beim ersten Lockdown gefragt, wo die eigentlich tätig waren und warum irgenwie immef alles Aufgabe und Verantwortung von LuL sein soll. Machen Sie sich Gedanken um Kinder und Lehrer/innen in der derzeit gefährdeten schulischen Situation?

WerWieWas
3 Jahre zuvor
Antwortet  Oka

Seit Jahrzehnten macht sich niemand Gedanken um Kinder in „gefährdeNDen häuslichen Situationen“, das ist der Gesellschaft und jedem einzelnen herzlich egal. Dass meine Schüler weder genug zu essen bekommen noch vor vergewaltigenden Verwandten geschützt werden, dass sie mit 14 in einem illegalen Puff verschwinden oder nachts im Park mit Drogen handeln, ist sowohl dem Jugendamt als auch der Stadt egal. Außer private Anzeigen durch Lehrer oder Schulleitung läuft nichts, und auch diese versanden beim Staatsanwalt. Das alles passiert mitten in Deutschland, in einem für sein „schaffe, schaffe Häusle baue“ bekannten Bundesland. Wir stehen mit den Problemen unserer Schüler allein auf weiter Flur. Natürlich würden wir uns freuen, wenn sich die sogenannten „etablierten Schichten“ aufraffen könnten, um unsere Brennpunktschule zu unterstützen. Aber nichts, niemand, kein Politiker, kein SonstwerBürgerlicher interessiert sich für uns. Ist ja auch klar, je schlechter es meinen Schülern geht, je prekärere Arbeitsstellen sie haben, desto besser geht es dem Rest der Gesellschaft, denn Niedriglohnjobs bringen die billigen Einkaufspreise die wir alle wollen. Und auf keinen Fall lassen wir unsere Kinder mit diesen Kindern aus diesen „Situationen“ spielen, stimmts? Immer schön den Abstand wahren, am Ende kommt noch raus, dass dieses Kind so begabt ist wie meins, und dann nimmt es meinem Kind den Studienplatz weg.

Und jetzt werden meine Schüler auch noch als Alibi missbraucht, von wegen die armen Kinder aus unterprivilegierten Schichten, die bekommen eine Riesen-Bildungslücke, wenn die Schulen wieder zu gemacht werden. Das geht zu weit. Die bekommen da keinen größeren Schaden, wie wenn sie sich Tag für Tag in den Schulen über die Noten bestätigen lassen, dass sie eh nicht besonders begabt sind (zumindest bei dem lebensfernen Quatsch, den sie in der Schule lernen müssen).

Und ja, mir ist schon klar, auch Kinder aus privilegierten Schichten werden zu Hause geschlagen und missbraucht. Aber die schaffen dann eher weniger das G8 und kommen auch wieder in meine Schule. Weil sich um die auch niemand kümmert. Nie gekümmert hat, im Moment nicht kümmert und nach der Krise erst recht wieder niemand kümmern wird.

Das Argument mit den gefährdenden häuslichen Situationen ist deswegen meiner Ansicht nach ebenfalls Missbrauch.

xy
3 Jahre zuvor
Antwortet  WerWieWas

WerWieWas,
sehr durchschaubare Taktik, wenn sich Politiker, die sich bisher einen feuchten Kehricht um Armut oder Häusliche Gewalt gekümmert haben, plötzlich ihr goldenes Herz entdecken. Nicht nur bei FDP Mitgliedern wirkt das oft sehr bizarr.
Dabei weiß doch jeder, dass Bildung inzwischen ein Synonym für Betreuung ist, damit die Eltern weiter schaffen können.

Riesenzwerg
3 Jahre zuvor
Antwortet  WerWieWas

Liebe (r) WerWiwWas,

es ist die bittere Wahrheit, die Sie schreiben.

Es interessiert niemanden so sehr, dass es Handlungen nach sich zieht.

Liebend gern würde ich Eltern anzeigen – „Kindeswohlgefährdung“ muss durch gefühlt 1000 Instanzen gehen, bis dahin ist das Kind – schwerst seelisch gestört und verletzt – längst ausgeschaltet und steht dem Leben hilflos gegenüber.

Viele meiner SuS leben in betreuten Einrichtungen – Gott sei Dank. Doch was ist das für eine Welt, in der Eltern und Familie die größten Feinde – mir fällt nichts anderes ein – ihrer eigenen Kinder sind? Manchmal möchte ich den „Eltern“ sagen: „Geben Sie Ihr Kind doch bitte zur Adoption frei!“

Seit Jahren bekannt, seit Jahren …. geht es so weiter…. .

WerWieWas
3 Jahre zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

@xy @Riesenzweg
So ist es. Aber wir geben nicht auf.

Oka
3 Jahre zuvor
Antwortet  WerWieWas

@WWW, aus Ihren Worten klingt viel Verbitterung. Wer könnte etwas dagegen sagen? Allerdings stimme ich Ihrer letzten Schlussfolgerung so ganz und gar nicht zu.

Weil Kinder in „gefährlichen häuslichen Situationen“ sowieso schon benachteiligt sind und sowieso schon auf vielfache Weise leiden, soll es nun egal sein, wenn sie ein zusätzliches Mal die Leidtragenden sind? Nein, das wäre für mich eine unmenschliche Schlussfolgerung und eher ein weiterer „Missbrauch“.

WerWieWas
3 Jahre zuvor
Antwortet  Oka

Hallo @oka,
von Verbitterung ist keine Rede. Ich liebe meinen Beruf und meine Schüler, wir haben trotz allem viel Spaß. Wenn der Ruf erst ruiniert ist lebt es sich ganz ungeniert, und ich versuche, Ihnen ein Gefühl von Zuhause zu geben, manchmal klappt es ein bisschen.
Ich weise nur darauf hin, dass sich vor und nach der Pandemie und eigentlich auch während niemand wirklich für meine Schüler einsetzt.
Und weil offensichtlich jeder unbedingt nach der Pandemie genauso weiter machen möchte wie vorher, auch wenn das vom Sozialen und vom Umweltschutz her ein Fahren gegen die Wand bedeutet, wird sich nie was ändern.
Das ist nicht Verzweiflung, das ist rationale Analyse.

fr hering
3 Jahre zuvor
Antwortet  WerWieWas

Danke! Endlich spricht es mal jemand aus. Genauso überdrüssig bin ich des Arguments der Bildungsgerechtigkeit. Wer hat sich jemals dafür interessiert? Heute nicht u als ich Kind war auch nicht.

Rotstiftprofi
3 Jahre zuvor
Antwortet  WerWieWas

Treffend dargestellt, WerWieWas.

Tatchum
3 Jahre zuvor
Antwortet  WerWieWas

Werwiewas, das kann doch nicht Ihr Ernst sein (und der der anderen Kommentatoren), Sie wollen also sagen, dass man die Kinder aus den schwierigen Elternhäusern ruhig weiterhin vernachlässigen und benachteiligen soll, weil man sie ja sonst auch schon immer vernachlässigte und benachteiligte. Was steckt denn da für eine zynische Haltung hinter?

Bernd
3 Jahre zuvor
Antwortet  Tatchum

Das ist doch Unsinn. Schüler aus schwierigen Verhältnissen haben vor Corona keine besondere Förderung erhalten – und sie bekommen sie auch jetzt nicht, egal ob die Schulen offen sind oder nicht. Sie sind allerdings vom fehlenden Gesundheitsschutz in den Schulen besonders betroffen, weil die Folgen von Corona-Infektionen in sozial schwachen Familien besonders stark zu spüren sind. Hier nachzulesen: https://www.tagesschau.de/inland/corona-sozial-schwache-101.html

Die Wahrheit ist: Erst werden sozial abgehängte Kinder vom Staat vernachlässigt – und dann werden sie noch dafür missbraucht, das Nichtstun des Staates in den Schulen während der Corona-Pandemie zu rechtfertigen. Es ist ein übles, heuchlerisches Spiel, das hier gespielt wird.

xy
3 Jahre zuvor
Antwortet  Tatchum

@Tatchum,
ein Kind in beengten Verhältnissen, das das Virus aus der Schule anschleppt, dürfte letzten Endes benachteiligter sein, als wenn er mit modernen Geräten gefahrlos am Distanzunterricht teilnehmen könnten. Also ist Bildungsgerechtigkeit bei Ihnen ein pures Schattenargument. Bei Gewalt sollten Jugendamt und Polizei eingreifen und das deutlich schneller als bisher. Aber auch hier ist Geld der entscheidende Faktor.

WerWieWas
3 Jahre zuvor
Antwortet  Tatchum

Dann wollen Sie mich wohl missverstehen, da kann ich auch nichts mehr ändern, @Tatchum.
Es geht darum, dass Menschen, die weder meine Schüler noch ihre Familien kennen und kennen wollen, die in ganz anderen Stadtteilen wohnen, nun auf einmal die Situation meiner Schüler als Argument gegen Schulschließungen missbrauchen.
Aber ich denke nicht, dass Sie meine Ausführungen gelesen oder verstanden haben.

Marie
3 Jahre zuvor
Antwortet  Oka

@oka „Macht sich hier eigentlich auch jemand Gedanken um Kinder in „gefährdeten häuslichen Situationen“?“ Machen Sie sich denn in den 6 Wochen Sommerferien, in denen sie auch nicht in den Schulen sind, Gedanken um diese Kinder? Oder sonst so??

Georg LRDBG
3 Jahre zuvor
Antwortet  Oka

Bingo, Bingo, Bingo
Oka hat mit seinem Geschwurbel mal wieder 13 Beiträge vom Thema weg aus sich umgelenkt.
Wird der wohl nach Menge bezahlt von der KMK-

AvL
3 Jahre zuvor

Ein Blick in das DIVI-Intensivregister unter der https://www.intensivregister.de/#/aktuelle-lage/kartenansichten sagt alles über die sich entwickelnde präkäre Lage aus. Die Zahl der freien Intensivbetten sinkt in Teilen Sachsens, Thüringens und Bayerns ebenso wie Teilregionen von NRW und anderswo.
In Sachsen hat sich über das Wochenende eine prekäre Lage entwickelt.
Viele Krankenhäuser mussten sich bereits aus der Versorgung abmelden.

xy
3 Jahre zuvor
Antwortet  AvL

AvL,
aus dem Familienkreis ist Ähnliches zu hören. Selbst die Optimisten darunter werden zu Zynikern. Die Lage scheint schlimmer als im Frühjahr, die Menschen dafür fahrlässiger und ignoranter und die Schulpolitik wird nicht mehr ohne Wutausbrüche kommentiert. Vielleicht sollten alle Politiker eine ITS besuchen oder mit Ärzten sprechen, die Covid behandeln.

AvL
3 Jahre zuvor
Antwortet  xy

Natürlich ist die Lage schwieriger als im Frühjahr, weil die absoluten Fallzahlen und die beängstigenden und schwer vermittelbaren Todesfälle viel zu hoch sind. Es muss gegen die Corona-Leugner deutlich entschiedener und nachhaltiger vorgegangenwerden, Trefffen unter Freunden einschließlich in Gruppen organisierter Freizeitbegegnungen finden immer noch statt, sodass durch die vielzahl der Kontakte das Virus weiter ausbreiten kann.
Die Pandemie ist ein kontinuierlicher und inzwischen sehr dynamischer Infektionsprozess, der nur durch eine drastische Einschränkung der direkten Personenkontakte, das ständige Tragen von mindestens CE-ceritfiierten FFP-2-Masken bei notwendigen Kontakten, Stoßlüften zwischen den Kontakten und die Abstandsregel von mindestens 1,5 Metern wieder abgemildert werden kann.
Das Virus hält sich in seiner Übertragungsfähigkeit auch nicht an das Alter der infizierten Personen. Lediglich die Auswirkungen des Virus im menschlichen Körper unterscheiden sich in Abhängigkeit vom Alter der betroffenen Personen und von deren Vorerkrankungen.
Man muss aber auch bedenken, dass durch die Schließung von Kitas und Grundschulen sowie der Klassen bis einschließlich der 7. Klasse weiteres ärztliches und pflegerisches Personal wegfallen wird, weil diese dann zu Hause bleeiben müssen.
Wir hatten hier im Frühjahr dieses Problem in einer westfälischen Kleinstadt, als wir nach dem Nachtdienst die Kinder nicht in die Betreuung geben durfen. Es wurden Einzelnachweise mit der Vorlage des individuellen Dienstplans verlangt.
Den Namen des zuständigen Behördenleiters vom Jugendamt behalten die Betroffenen in nachhaltig schlechter Erinnerung.
Im Moment sind die Gesundheitsämter mit der Nachverfolgung der Infektionsketten auf Grund der hohen Infektionszahlen überfordert.

Lanayah
3 Jahre zuvor

Ich fürchte nur, die anderen Ministerpräsidenten sind anders drauf. Während ich im Frühjahr auch Kretschmer in seiner Ignoranz des Problems unerträglich fand, wirkt er jetzt sichtlich betroffen. Davon sind andere leider noch ganz weit entfernt. Und @ Jan aus H. : In der derzeitigen Situation reicht ein Aussetzen der Präsenzpflicht ohne weitere Schutzmassnahmen in Schule und Kita nicht aus.

Jan aus H
3 Jahre zuvor
Antwortet  Lanayah

Moment… so war das mit dem Aussetzen der Präsenzpflicht nicht gemeint, eher im Gegenteil. Ich habe mich gefragt, warum man unter diesen Bedingungen alle zwingen will, die drei verbleibenden Tage noch zur Schule zu gehen.

Sie wollen die Schulen ja erst ab Montag zumachen. Mein Vorschlag war: JETZT SOFORT die Präsenzpflicht aussetzen UND am Montag dann die Schulen ganz zu. Wer das möchte und dazu in der Lage ist, kann damit sofort aus dem Experiment aussteigen, während der offizielle Plan ja infolge der Präsenzpflicht dazu führt, dass auch diejenigen, die ihre Kinder sofort zu Hause betreuen können, noch drei weitere Tage lang das Risiko einer Infektion eingehen müssen.

Besorgte Mutter
3 Jahre zuvor

@Oka:muessen echt immer erst die Zahlen so hoch gehen und so viele Menschen sterben???

Kann man nicht in Richtung Praevention arbeiten???

Muss erst alles zusammen brechen, bevor reagiert wird????

Jetzt noch die tolle Idee von Frau Merkel, das unsere frierenden Kinder im Unterricht mit Haende klatschen und Kniebeugen anfangen sollen… SORRY, ABSOLUTER SCHWACHSINN!!!!
Wenn sie es dann machen, gibt es zum Dank noch Aerger mit den Lehrern, da sie den Rat der Kanzlerin befolgt haben….

Absolut unzumutbar diese Situation fuer unsere Kinder und Lehrer!!!!
Mit dicker Winterjacke, Muetze und auch sonst im Zwiebellook im Klassenraum, wie sollen sie da ueberhaupt noch vernuenftig lernen????

DANN LIEBER ZU HAUSE!!!!!!!

Jeder Arbeitnehmer wuerde vor dem Arbeitsgericht Recht bekommen, wenn er gegen diese unzumutbaren Zustaende klagen wuerde, NUR UNSERE KINDER sollen diesen Kampf zwischen den Parteien auf ihren Kosten aushalten????
Darf ja nicht wahr sein!!!!

Ich muss da mal was loswerden
3 Jahre zuvor
Antwortet  Besorgte Mutter

„Jeder Arbeitnehmer wuerde vor dem Arbeitsgericht Recht bekommen, wenn er gegen diese unzumutbaren Zustaende klagen wuerde, NUR UNSERE KINDER sollen diesen Kampf zwischen den Parteien auf ihren Kosten aushalten????“

Korrekt. Das würde vors Arbeitsgericht gehen und schlecht für den Arbeitgeber ausgehen.

WerWieWas
3 Jahre zuvor

So sieht es aus. Leider macht sich niemand die Mühe.

Oka
3 Jahre zuvor

Die Meinungen der Ministerpräsidenten ist sehr vielfältig. Ich bin gespannt, was als Nächstes kommt.

„Niedersachsen lehnt einen harten Lockdown ab, wie Ministerpräsident Stephan Weil im RTL/ntv-Frühstart betonte. „Ich rate an dieser Stelle eher zur Zurückhaltung, zur Vorsicht und zur Abwägung, anstelle zu schnell, zu einfache Lösungen zu propagieren“, sagte Weil. (Mehr im Video)“ https://www.rtl.de/cms/sachsen-beschliesst-harten-lockdown-welches-bundesland-zieht-nach-4664688.html

Oka
3 Jahre zuvor
Antwortet  Oka

In Berlin wiederum sind nun auch längere Ferien im Gespräch:

„Berliner Senat plant längere Weihnachtsferien

Die Weihnachtsferien könnten bis zum 10. Januar verlängert werden. Die Bildungsverwaltung informierte Schulen über nächste Schritte – noch vor der Senatsentscheidung.“
https://www.tagesspiegel.de/berlin/wegen-hoher-corona-zahlen-berliner-senat-plant-laengere-weihnachtsferien/26699226.html

Riesenzwerg
3 Jahre zuvor

Liebe Besorgte Mutter,
klagen Sie. Aber nicht uns an, denn auf uns Lehrkräfte wurde noch nie gehört.

Wir bekamen auch nur selten Unterstützung von Eltern. (Ich bin mir der wenigen, sehr positiven Ausnahmen zum Glück bewusst, sonst würde ich am liebsten alles hinschmeißen.)
Häme, ja, Klagen wegen Noten, ja, Anzeigen wegen Körperverletzung, ja, Spott und Missachtung, ja, Beleidigungen, auch ja, reichlichst, Missachtung, auch immer gern.

Ich hoffe, dass sich aufgrund dieser schrecklichen Corona-Zeiten ein Zusammenhalten und Zusammenarbeiten zum Wohl der Kinder entwickelt. Auch wir brauchen ein Licht am Ende des Tunnels, wenn es um die uns anvertrauten Kinder geht – und das mit dem Wohl und der Gesundheit ernst gemeint ist.

Wir haben Schülerinnen, die im Unterricht schlafen müssen, weil sie sich nicht trauen, aus Angst vor Missbrauch zu Hause einzuschlafen. Niemand zuständig, alles prima, wenn das Jugendamt mit Anmeldung vorbeischaut…

Für mich steht Bildung an zweiter oder dritter Stelle, die anderen Punkte sind wichtiger.

Andre Hog
3 Jahre zuvor

Ich hasse es, wenn ich recht behalte!!! Seit Wochen schreiben wir u.a. auch hier in diesem Forum die Finger wund, um die Betonköpfe in den KMs von dem unverantwortlichen Unsinn des Präsenzunterrichts abzubringen (Mails ins nRW-Schulministerium, an den MPLaschet – alle ohne Reaktion – beschämend – aber auch an öffentlich-rechtliche Medien, Zeitungen usw) . Immer wieder wurde vielfältig gefördert, in andere Konzepte auszuweichen, um die Schulen und Kitas tatsächlich sicherer und weniger anfällig für eine verstärkte Infektionsweitergabe werden. Abgeschmettert! Jetzt können wir live miterleben, wie unser aller Karren mit Schwung an die Wand gefahren wird, dort krachend aufschlägt und qualmenden liegenbleibt. Schade, dass die Fahrzeugführer(KMs), die ja sonst in realen Fällen die direkt und akut Betroffenen sind und die schlimmsten Verletzungen zu ertragen haben, hier wohl mal wieder völlig unbeschädigt hervorgehen werden. Ich hoffe, dass Gebauer, Lorz, Tonne, Eisenmann, Hubig u.a. sich für ihr Tun zu verantworten haben werden. Das wäre ein – wenn auch sehr schwacher Trost.