KMK-Präsidentin: Hätte mir frühere Corona-Impfungen für Lehrer gewünscht

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MAINZ. Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Stefanie Hubig (SPD), hätte sich frühere Corona-Impfungen für Lehrer und Erzieher gewünscht. «Sie sind systemrelevant, deshalb fand ich den Vorschlag der Ständigen Impfkommission zielführender als die jetzt vom Bundesgesundheitsministerium verabschiedete Regelung», sagte die rheinland-pfälzische Bildungsministerin im Interview der Zeitungen der VRM-Gruppe in Mainz. Lehrkräfte und Kita-Erzieher sollen demnach erst als Teil einer dritten Bevölkerungsgruppe gegen Corona geimpft werden.

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Lehrer und Erzieher sollen erst in einer dritten Gruppe gegen Corona geimpft werden. Foto: Shutterstock

Begonnen werden soll mit den Impfungen an diesem Sonntag (27.12.) mit älteren Menschen über 80 Jahre in Alten- und Pflegeheimen, die als besonders gefährdet gelten, schwer an Covid-19 zu erkranken. Zur Gruppe 2 gehören über 70-Jährige und unter anderem Menschen mit Demenz oder einer geistigen Behinderung. Zur Gruppe 3 gehören über 60-Jährige und Menschen mit Erkrankungen wie Krebs oder Diabetes. Hierzu zählen auch Polizei, Feuerwehr, Personal im Lebensmitteleinzelhandel, Erzieherinnen und Lehrkräfte. dpa

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Pit 2020
3 Jahre zuvor

„Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Stefanie Hubig (SPD), hätte sich frühere Corona-Impfungen für Lehrer und Erzieher gewünscht.“

Die Lehrer und Erzieher hätten sich Gesundheits- und Arbeitsschutz und auch sonst angemessene Arbeitsbedingungen gewünscht – und sie tun es immer noch.

Ja, Steffi – verrückte Welt, was?

Erasco
3 Jahre zuvor

Seit Wochen gesagt, jetzt endlich vielleicht? in der Politik angekommen. Kultusminister macht einen Plan B, Präsenz nicht möglich. War ein netter Versuch. Und für die Abschlüsse lasst euch endlich etwas einfallen. Auch dies ist schon vor Wochen gesagt worden, als die LuL die Entwicklung schon gesehen haben. Ich gehe im Januar definitiv nicht mehr in einen eiskalten Klassensaal, noch unterrichte ich in Präsenz, auch nicht mit ffp2-Masken, die ich mir angeschafft habe. Hoffe, dass mein Anwalt es richten wird.
Übrigens auch warme Pullis habe ich mir von meinem überdimensionalen Gehalt gekauft. Und an alle Eltern: zur Zeit sind die Unterrichtsbedingungen menschenunwürdig. Meine Tochter hat die gleichen Wolldecken-Pullis gekauft wie ich. Die Minister haben gehofft, dass es dieses Mal genauso klappt wie beim Abiturjahrgang 2020. Leider verloren. Macht wie ich auch mal Überstunden. Und ach ja, lesen Sie mal Studien zu Langzeitschäden von asymptomatischen Kindern. Ich habe 100% gesunde Kinder zur Welt gebracht. Und ich möchte, dass dies so bleibt. Soziale Kontakte haben meine Kinder über Handy, genau wie ich. Unsere Kinder sind die Zukunft, die zahlen die Rente, aber ganz sicher nicht nach Covid19-Folgeschäden- dann entstehen Kosten. Setzen Sie sich mal hin und rechnen und beraten Sie sich, damit nicht jeder wieder nach Präsenz schreit. Im Übrigen werden hier vom Ministerium Dinge vorgegeben, die in der Praxis nicht durchführbar sind. Klassen 5-7 Präsenz, die anderen digital, funktioniert nicht. Wenn man Einblick hat, weiß man das. Und nur um Sie zu informieren: meine Abschlussklassen waren die am häufigsten betroffenen mit Positiv und Quarantäne, manche Schüler waren dieses Halbjahr fast nicht anwesend. BILDUNGSGERECHTIGKEIT? Mir fehlen jetzt die Worte. Und danke für die Wertschätzung der Lehrer und auch unserer Jugend, die absolut nicht gesehen wird. Die werden in allerletzter Reihe geimpft, denen passiert ja nichts. Danke wofür? Für Ihre nichtvorhandene Fürsorge weder für die Jugend im Land, noch für Lehrerinnen und Lehrer. Und ja, ich wähle gar keine Partei. Würde noch Frau Merkel wählen, aber geht ja nicht mehr.
UND NOCHMAL ZUR ERINNERUNG: WIR SIND IN EINER PANDEMIE= Ausnahmezustand. Gerne dürfen die Minister mal in eine Schule schauen. Aber nach Maßgabe Präsenz, haben die vermutlich alle keine Lust mehr, weil sie wissen, was sie tun.

S.
3 Jahre zuvor
Antwortet  Erasco

Ich stimme Ihnen zu 100% zu!!!!

C K
3 Jahre zuvor

Wie „niedlich“…
Da meldet sie sich zu Wort, nachdem alle präventiven Maßnahmen wie Wechselunterricht und Co. abgeschmettert wurden. Die KM hätten auf Landesebene entsprechende Entscheidungen in Richtung Gesundheits- und Arbeitsschutz ermöglichen bzw. Ggenehmigen können. Leider haben die KM und federführend Frau Hubig als KMK jegliche Eigeninitiative der Schulen blockiert.
Jetzt zu monieren, dass die Bundespolitik Lehrer und Erzieher im präventiven Impfprogramm erst an 3. Stelle einordnet, ist schlichtweg lächerlich und ein erneuter Versuch, von der eigenen Unfähigkeit abzulenken! Sie hätten selber und vor Monaten agieren müssen, Frau Hubig und Co.!!!

Bauklötzchen
3 Jahre zuvor

Ich begreife diese Ignoranz nicht. Ich begreife sie nicht. Das macht mich so fertig…
Schule und Kita sind seit immer und für ewig Ort der Verbreitung jedweder Infektionskrankheit. Wurscht wie sie heißt und wie gefährlich sie ist.
Das kann kein klar denkender Mensch klein reden oder abstreiten.

Ellen
3 Jahre zuvor

„Hmm, ich finde es schade, dass Erzieher und Lehrer nicht früher geimpft werden können, da kann ich als Präsidentin der Ministerkonferenz leider nichts ausrichten…“

Absolut lächerlich!!!!

Shelly
3 Jahre zuvor

Wären Lehrer und Erzieher überhaupt im Fokus gewesen,wären wir jetzt nicht an 3.Stelle.Diese permanente Leugnung,basierend auf der hessischen Studie zu einer Zeit,als Corona quasi im Urlaub war,war schon immer ein Hohn.Dass ein Virus zwischen Kindern verschiedener Altersstufen Unterschiede macht,setzt dem die Krone auf.Kinder,die alleine zuhause bleiben können,sind demnach gefährdeter,als kleine Mäuse mit schwachem Imunsystem,die weder Niesettikette noch Abstand verstehen?Da würde gezielt betrogen,um die Wirtschaftskraft „Eltern“ zu erhalten und zu beruhigen.Die steigenden Zahlen und der Beweis dieser Naiivität spricht seine eigene Sprache.

S.
3 Jahre zuvor

Und was ist mit den Kindern? Wie sieht es hier aus – warum dringt kein Politiker auf die schnellst mögliche Entwicklung von Impfschutz für Kinder und Jugendliche, die es aus sozialer Sicht am nötigsten hätten, sich frei bewegen zu können, ohne Langzeitschäden durch Covid-19 davonzutragen?

Mary-Ellen
3 Jahre zuvor

„Hätte mir frühere Corona-Impfungen für Lehrer und Erzieher gewünscht.“

Und immer noch nichts verstanden?
Infizieren sich die Schüler untereinander vorerst dann auch nicht mehr und nehmen es dann nicht mit nach Hause?

Man sollte meinen, dass es sich hier um eine sehr schlichte Denkweise handelt.

Ist es aber nicht ganz, eher berechnend.

Denn Frau Hubig „wünscht“ sich somit sicherlich auch insgeheim, dass 1. durch frühere Impfungen (vorausgesetzt, die Mehrzahl lässt es zu) dann doch nicht würde nachgebessert werden müssen im gesamten Bildungsbereich und 2., dass es dann vielleicht doch nicht so auffallen würde, was in den letzten Jahrzehnten versäumt wurde.

Wünsch dir was! Ist ja Weihnachten! Halleluja!

Koogle
3 Jahre zuvor

Frau Hubig hat recht.

Wenn die Lehrkraft geimpft ist, reduziert sich das Ansteckungsrisiko in einer Klasse von 15 Schülern um 1/15.

Allerdings steckt die Lehrkraft keine weiteren Lehrkräfte an.
Somit landet das Virus in einer Sackgasse.

Natürlich sind Abstand, Masken, Halbklassen und Luftfiltergeräte genauso wichtig wie das Impfen der Lehrkräfte.

Marie
3 Jahre zuvor
Antwortet  Koogle

Also in meiner Klasse sind 30 Schüler. Ja, die können mich nicht mehr anstecken, wenn ich geimpft wäre. Insofern hätte ich mir auch eine höhere Priorisierung gewünscht. Allerdings können die Kinder untereinander das Virus trotzdem weiter und damit in die Familien tragen. Ob ein Geimpfter „nur“ nicht krank wird oder tatsächlich das Virus auch nicht weitergeben kann, ist noch gar nicht untersucht, darauf sollte man sich also nicht verlassen. Insofern findet Grundschule in NRW weiter fast ungeschützt statt: kein Abstand, keine Halbklassen, keine Luftfilter, Masken nur außerhalb des Klassenraumes.

Marie
3 Jahre zuvor
Antwortet  Marie

Oh, ich vergaß: wir reißen ja alle 20 Minuten die Fenster auf und frieren bei ca. 15 Grad im Klassenraum. Na, da fühl ich mich doch gleich viel besser geschützt.

BK-Lehrkraft
3 Jahre zuvor

Bei uns warem doch recht viele SuS infiziert, aber bisher keiner der KuK. LuL zu impfen suggeriert eine falsche Sicherheit an den Schulen. Die Eng beieinander sitzenden SuS sind nicht geschützt und tragen die Viren weiterhin besonders bei asymptomatischen Krankheitsverlauf weiter in ihre Familien.
Aber schön, wenn man auf jmd anderes deuten kann, der eine tolle Lösung einfach nicht mittragen will.
Im Vorfeld wären Massnahmen erforderlich gewesen. Und ich setzte mich im Januar auf keinen Fall in ein kaltes Klassenzimmer mit Handschuhen, Mantel und Mundschutz.
Wir haben wahrscheinlich auch deswegen keine kranken KuK weil wir Dauerlüften durchführen. Als ich einmal in einen 20 Minuten geschlossenen Raum mit ca 10 SuS gekommen bin, bin ich fast vor eine Wand aus verbrauchter Luft gelaufen. Seitdem ist Dauerlüften für mich die einzige Alternative. Aber nicht mehr bei der Kälte, die wahrscheinlich im Januar herrschen wird.

gehtsnoch
3 Jahre zuvor

@BK-Lehrkraft “ LuL zu impfen suggeriert eine falsche Sicherheit an den Schulen.“

Hören möchte man: „Impfung für Alle ab sofort und natürlich gleichzeitig“, was selbst bei angestrebten 60 bis 70 % der 83 Mio. Bundesbürgern als Ziel in kurzer Zeit illusorisch sein dürfte.

Es kann darauf hinauslaufen, dass die Geimpften sich unmittelbar bereits nach der 1. Impfung bereits als immunisiert und geschützt empfinden und schwups kommt eine 3. Welle.

Frühestens am 5. Tag nach der 2. Impfung soll eine Immunität überhaupt erst einsetzen (ca. 4 bis 5 Wochen). Langzeitstudien im Hinblick auf die Dauer einer (angestrebten lebenslangen) Immunität oder Wirksamkeit bei Mutationen sollen noch nicht vorliegen.

Bin kein Impfgegner, aber wer weiß denn überhaupt, ob meine Impfung (sterile Immunität) meine Mitmenschen auch davor schützt als Geimpfter den Erreger munter weiterzugeben.

AvL
3 Jahre zuvor
Antwortet  gehtsnoch

Im Moment läuft in den Krankenhäusern ein anderes Szenario ab; es treten massiv Coronaausbrücheim Bereich des gesamten Personals auf, und aus sehr verlässlichen Quellen wissen wir von informierenden Kollegen, dass zum Teil bis zu 25 % der pflegerischen und ärztlichen Mitarbeiter sich infiziert haben und so krankheits- oder quarantänebedingt zur Zeit ausfallen.
Wo bleibt der versprochene Impfstoff für die Mitarbeiter in den Notaufnahmen, auf den Intensivstationen und auf den Isolierstationen ?
Wartet man bei uns ab, bis eine Herdenimmunität unter dem klinischen Personal eingetreten ist ?
Und dann noch diese unsicheren FFP-2-Masken und die durchlässigen „Schutzkittel“, die beim festen Zupacken durch verwirrte Patienten sofort zerreißen und eigentlich für alles, einschließlich Erbrochenem und Auswurf, durchlässig sind.

Gerade jetzt, noch vor dem Erreichen des Höhepunktes der noch zu erwartenden Belastungs- und Belegungsgrenze der Intensivstationen, fallen die Mitarbeiter Reihenweise aus, geplante Eingriffe und wichtige Nachsorgeuntersuchungen müssen verschoben werden, und so können die Gehälter demnächst nicht mehr bezahlt werden, weil das desaströse DRG-System weiterhin als Grundlage zur Finanzierung der Krankenhäuser dient.