Merkel: „Man kann vieles außer Kraft setzen – die Schwerkraft nicht“

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BERLIN. Bundeskanzlerin Angela Merkel hat weitere Corona-Maßnahmen noch vor Weihnachten gefordert und in einem emotionalen Appell dazu aufgerufen, in der Pandemie-Bekämpfung auf die Wissenschaft zu hören. In der Generaldebatte im Bundestag forderte sie mit Blick auf die aktuellen Zahlen nachdrücklich, die Weihnachtsferien um weitere drei Tage auf den 16. Dezember vorzuziehen.

Appelliert an die Vernunft: Bundeskanzlerin Angela Merkel. Foto: Shutterstock

Die Wissenschaft flehe geradezu darum, vor Weihnachten, bevor man Oma und Opa sehe, eine Woche der Kontaktreduzierung zu ermöglichen, sagte Merkel. «Wenn wir jetzt vor Weihnachten zu viele Kontakte haben und anschließend es das letzte Weihnachten mit den Großeltern war, dann werden wir etwas versäumt haben. Das sollten wir nicht tun», sagte Merkel.

Merkel bemüht die Aufklärung – und den Glauben an die Wissenschaft

Die Bundeskanzlerin bezeichnete die Empfehlungen der Nationalen Wissenschaftsakademie Leopoldina für Geschäftsschließungen und eine Verlängerung der Weihnachtsferien bis zum 10. Januar als richtig und verteidigte den Kurs, bei der Pandemiebekämpfung der Wissenschaft zu folgen. Europa heute stehe heute, wo es stehe, wegen der Aufklärung und dem Glauben an die Wissenschaft. «Ich habe mich in der DDR zum Physikstudium entschieden, (…) weil ich ganz sicher war, dass man vieles außer Kraft setzen kann, aber die Schwerkraft nicht, die Lichtgeschwindigkeit nicht und andere Fakten nicht, und das wird auch weiter gelten.»

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Die Leopoldina fordert das sofortige Aussetzen der Schulpflicht und die bundesweite Verlängerung der Weihnachtsferien bis mindestens 10. Januar. (News4teachers berichtet ausführlich über die aktuellen Empfehlungen der Leopoldina für den Schulbetrieb.) Darüber hinaus empfiehlt die Nationalakademie mit Blick auf den Schulbeginn im Januar, für alle Jahrgangsstufen Mund-Nasen-Schutz im Unterricht verpflichtend zu machen. Zudem sollten ländereinheitliche Regeln für Wechselunterricht in weiterführenden Schulen entwickelt werden, die ab einem bestimmten Infektionswert greifen sollten, um die Abstandsregel im Unterricht einführen zu können.

Die Kanzlerin war mit ihrem Vorstoß gescheitert, Wechselunterricht für die Schulen einzuführen

Beim letzten Bund-Länder-Gipfel war Merkel mit ihrem Vorstoß gescheitert, die Länder dazu zu bewegen, die Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts für den Schulbetrieb einzuhalten. Dies hätte Wechselunterricht und Maskenpflicht im Unterricht aller Jahrgangsstufen bedeutet. News4teachers / mit Material der dpa

Front gegen Merkel steht: Länder lehnen Regeln für Wechselunterricht geschlossen ab

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Besorgter Bürger
3 Jahre zuvor

Liebe Frau Merkel,
wie Sie sehen, gelten diese Gesetze in der Wissenschaft.

Kultusminister müssen sich aber nicht an Fakten und Wissenschaft orientieren. Die können wie sie wollen das Leben der Menschen riskieren. Arogant, machtverliebt, rechthaberisch!

Ob sich diese Kultusminister Gedanken machen, was sie den Hinterbliebenen und den Opfern ihrer Politik hinterher sagen werden? Ob sie sich Gedanken machen, dass es eine ganze Reihe von Menschen gibt, die nichts mehr zu verlieren haben, aber wollen, dass diese Total-Verweigerer zur Rechenschaft gezogen werden?

Ich plädiere dafür, dass niemand dieser „Kultus“-Minister – was die machen hat mit Kultur nichts mehr zu tun, das ist Un-Kultur – noch irgendwo später Karriere machen darf. Bitte schließt euch mir an:

Keine Parteien wählen, die diese Leute als Spitzenkandidaten aufstellen. Keine Stimme für diese Leute, sollten sie irgendwo direkt kandidieren. Sollten diese Total-Verweigerer irgendwo in der Wirtschaft unterzukommen versuchen: Boykott dieser Unternehmen. Sprich: Die Produkte dieser Unternehmen meiden und das auch schriftlich den Unternehmen mitteilen.

Diese Total-Verweigerer sollten geächtet werden. Wer so mit dem Leben von Menschen spielt verlässt den Rahmen gesitten menschlichen Zusammenlebens.

Für eine Woche Unterricht werden hier allein aus Trotz hunderte Menschenleben geopfert. 590 allein gestern. Die Toten können sich nicht mehr wehren, die Toten können sich nicht rächen. Aber wir Lebenden, wir können aufzeigen: So NICHT!!

FLUFFIG
3 Jahre zuvor

Das Machtgebaren der Länder fordern viele Opfer. Eine konstruktive Zusamenarbeit im Sinne von Familien und Kindern stand in D* noch nie hoch in Kurs. Bildungsgerechtigkeit? Nicht in NRW. Die Klassen sind vor Corona zu gross gewesen und die Generatiion, die jetzt ihren Abschluss macht, hat man unter sovielen Schulreformen unterworfen, wie es tuvor nicht gegeben hat. Schulen sind nicht erst seit Corona den Launen der Regierung ausgelieferrt. Aber seit C* ist es lebensbedrohlich!

Blau
3 Jahre zuvor
Antwortet  FLUFFIG

Geradezu lachhaft, dass jetzt Wechselunterricht Bildungsgerechtigkeit verhindern soll, wo doch bislang allein die Bildungspolitik diese verhindert hat!

gehtsnoch
3 Jahre zuvor

Besser machen statt besser wissen sollte auch bei den FAKTEN gelten.
Daher nur noch zwei Wochen mit Ldl durchhalten, ja wir schaffen das !?

Nach Weihnachten dann vielleicht doch mal richtigen Lockdown mit dem Ziel die bis dahin weiter gestiegenen Infektionsszahlen wieder zu senken. Bis aller greift haben wir so um Februar, viele vermeidbare Schicksale, Insolvenzen, Trauer, Tote und ein kollabierendes Gesundheitssystem aber auch ein wenig schulfreie Zeit.

Belgien hat bei knapp 24.000 tgl. Neuinfektionen Ende Oktober die Reißleine gezogen. Nach über fünf Wochen hartem Durchgreifen nun noch um 2.000 tgl. Neuinfektionen.

In Belgien waren die ersten zwei Wochen dort um eine Woche verlängerte Herbstferien. Also Schulen dicht. Schüler der höheren Jahrgangsstufen sollten dann eine Mischung aus Präsenz- und Fernunterricht erhalten.

Lösungsansatz? Um den Fehler in Deutschland zu finden bedarf es keiner Studien oder Experten. Einfach mal über den Tellerrand der Landesgrenze schauen.

Seit Wochen haben wir hier Inzidenzzahlen oberhalb 200 und man beobachtet, diskutiert, denkt nach und wartet ab und pfeift auf wissenschaftlich fundierte Empfehlungen oder Expertenmeinungen und spielt in sicheren Schulen und in Hotspots mit den Bürgern.

KM´s der Länder zu ersetzen hat einen entscheidenen Nachteil, die Parteizugehörigkeit des neuen Amtsinhabers (Fähnleinschwenker) ändert sich dann auch bei den NEUEN nicht.

Svenja
3 Jahre zuvor
Antwortet  gehtsnoch

Viele Köche verderben den Brei: der Förderalismus ist in diesem Punkt NUR nachteilig. Es sollte ein Ausnahmegesetz geben für die Zukunft: bei Pandemien (es werden weitere folgen aufgrund der Überbevölkerung der Welt) regiert die Kanzlerin/der Kanzler in Kooperation mit der Leopoldina, die Länder sind in dieser Zeit (befristet auf die Pandemie) untergeordnet in ihrer Entscheidungsbefugnis. Weiterhin muss es künftig per Gesetz Arbeitsschutz für die an Schule Beteiligten geben, wie in allen Berufen. ( Am Rand: Das fordere ich schon immer, besonders im Hinblick auf Temperaturen, ich habe NUR Schulen erlebt, die im Sommer 36 Grad Innentemperatur hatten oder wo es im Winter viel zu kalt war.)

Georg LRDBG
3 Jahre zuvor

Ja Frau Merkel, Pech gehabt. Sie mögen zwar die Bundeskanzlerin sein, aber die Herren und Damen der KMK sind kleine Halbgötter.
Bildung ist Ländersache: Keine Weisungsbefugnis durch den Bund
Die Landesfürsten sind meist durch Koalitionszwänge zur Machtlosigkeit verurteilt.
Die Lehrer können sich als Beamte nicht wehren.
Eltern und Schüler werden durch Schulpflicht und Bußgelder zur Räson gebracht.
Erzieher*innen werden durch die Kinder, die sie brauchen erpresst.

So können sich die Minister der KMK eben frei entfalten. Da hilft kein Schreien, kein Bitten und kein Weinen. Nicht von der Kanzlerin, nicht von den Lehrern und auch nicht von Eltern und Schülern.

Die Schulen sind sicher. Wenn das jemand anzweifelt schmeißt sich die KMK auf den Boden und hält die Luft an bis Corona weg ist. So das habt ihr jetzt davon. macht mal was dagegen. NäNäNäNäNäNä

Uns von der KMK kann keiner was!
Oh, halt! Stopp!! Es gibt ja auch wieder irgendwann mal Wahlen.
Seid wachsam, merkt euch die Gesichter gut.
Merke: Freiheit nutzt sich ab, wenn man sie nicht nutzt.

Blau
3 Jahre zuvor
Antwortet  Georg LRDBG

Merkel kann Gelder kürzen.

Andre Hog
3 Jahre zuvor
Antwortet  Georg LRDBG

Ich liebe dieses Lied von Reinhard Mey ebenfalls und bringe es allen meinen SuS zur Zeit nahe…vielen Dank für den Bezug dazu!!

Mama51
3 Jahre zuvor

An anderer Stelle habe ich es schon einmal geschrieben, aber ich kann nicht mehr anders:
Die Kultusministerien und Ministerpräsidenten (m,w,d) haben alle einen nassen Hut auf! Wo sind die Menschen,die denen die Jacken anziehen, deren Ärmel auf dem Rücken gebunden werden?
Sorry, aber Unsinn muss Unsinn genannt werden dürfen!

kanndochnichtwahrsein
3 Jahre zuvor

Frau Merkel scheint mir – neben den Wissenschaftlern – die Einzige der Akteure in diesem Theater zu sein, die weiß, was sie sagt und sagt, was sie denkt und fühlt, was menschlich geboten wäre.
Leider ist sie „nur“ Bundeskanzlerin.
Vielleicht sollte eine ihrer letzten Amtshandlungen sein, gewisse Fachbereiche aus dem föderalen System herauszunehmen, da sie alle Menschen in Deutschland gleich angehen, für alle gleich wichtig sind, für alle überlebenswichtig. Gesundheit und Bildung gehört nach den Erfahrungen der letzten Monate m.E. in Bundeshand!

Ja, die ewigen Bedenkenträger und Besserwisser und Politikbesserversteher werden wieder anmerken, dass der Föderalismus doch sein Gutes hat und das ein Bundeskanzler da nichts machen kann und dass das alles nicht so einfach ist.

DOCH! Für mich ist es ganz einfach: Gesundheit und Leben haben Vorrang vor allem und Bildung ist die Grundlage unserer Zukunft!
Beides gehört nicht in einen Sumpf sich gegenseitig übertrumpfender oder besserwisserischer, wissenschafts- und faktenleugnender Länderkasperle!

Hier geht es nicht um die Kreisstraße oder die Müllabfuhr. Die können von mir aus föderal weiterstinken.
Gesundheit und Bildung aber wünsche ich mir in den Händen kompetenter Gremien, die für bundesweit gleichwertige Chancen sorgen – Lebens-, Gesundheits-, Bildungs- und Zukunftschancen…

Ich hoffe, Frau Merkel findet den Weg in die Herzen derjenigen, die das Ruder noch rumreißen können – wenigstens das, nachdem es schon Wissenschaft und Vernunft nicht geschafft haben.

Lilu
3 Jahre zuvor

O, vielen Dank! Das ist mir aus dem Herzen gesprochen. Ich werde übrigens jetzt an die Redaktionen (Anne Will habe ich schon gemacht) von Politsendungen und Nachrichtensendern genau dieses schreiben, in der Hoffnung, dass endlich eine Diskussion angeregt wird – und zwar jetzt und nicht erst wenn alles „vorbei“ ist und man ja so „erfolgreich“ weitermachen kann wie bisher

Svenja
3 Jahre zuvor

Leider muss Frau Dr. Merkel mit ihrem wissenschaftlichen Hintergrund vor RECHTSANWALTSGEHILFINNEN wie Frau Gebauer parieren. Ich habe keinen Standesdünkel, aber sorry, wer Chirurg sein will, muss Medizin studieren, wer Häuser bauen will, muss Architektur studieren, und wer Bildungsminister sein will? Der muss nichts studieren…
DAS MUSS SICH ÄNDERN. Wir brauchen KOMPETENZ in den Bildungsministerien und keine Vatis, die einem hochbezahlte Stellen zuschustern!!

Gabriele
3 Jahre zuvor

Nach Art 79(3)GG ist die Bundesrepublik (!) Deutschland ein demokratischer, sozialer Rechtsstaat.
Das ist der unantastbare (!), ewig (!!!) gültige Wesenskern unserer Verfassung.

Die 4 Eckpfeiler unseres Staatswesens: Demokratie, Rechtsstaat, Sozialstaat und Bundesstaat (=Föderalismus) sind Verfassungsnorm, also Anspruch, Zielvorgabe.

Somit könnte der Föderalismus überhaupt nicht (!) abgeschafft werden – etwa durch eine Verfassungsänderung.
Dafür wäre u.a. Zweidrittelmehrheit des P a r l a m e n t e s, d.h. des Bundestages (=Legislative) nötig.

Ein(e) Bundeskanzler(n), (=Exekutive), z.B. Frau Merkel, könnte das folglich schon gar nicht.

Unsere Verfassungsmütter und -väter wollten damit Sicherung vor Diktatur einbauen! Lehre aus unserer NS-Vergangenheit!

Wunder SAM
3 Jahre zuvor

Der FÖDERALISMUS wird uns das Genick brechen!

Schon einmal diesen Artikel vom 26.10.2020 gesehen?
Gesetzgebung im Gesundheitsnotstand
http://www.gesundheitsforschung-bmbf.de/de/gesetzgebung-im-gesundheitsnotstand-12433.php

„Rechtsexpertinnen und -experten der Universität Passau WOLLEN nun Optionen für ein zusammenhängendes Regelwerk aufzeigen und Vorschläge für einen umfassenden Rechtsrahmen für den Fall eines Gesundheitsnotstands wie der durch das Coronavirus SARS-CoV-2 ausgelösten Pandemie entwickeln.
….
Ein einheitliches kohärentes Regelwerk, speziell für den Gesundheitsnotstand, existiert bisher aber weder auf Bundes- noch auf Landesebene.“

Liebe Herrschaften,
meint Ihr nicht, dass Oktober 2020 – mitten in der Corona-Pandiemie – etwas zu spät ist, um sich Gedanken über einen Rechtsrahmen für den Gesundheitsnotstand zu machen, bzw. erst dann damit zu beginnen?
– Ihr werdet von den Tatsachen der Pandemie in einem Tsunami überollt werden, es bleibt keine Zeit mehr zum langen Diskutieren -!

Ach, ich vergaß das BmBF wird von der Dame vom Hotelfach aus kaufmännischer Sicht geleitet, was will man da mehr erwarten?

W
3 Jahre zuvor
Antwortet  Wunder SAM

@Wunder SAM

„„Rechtsexpertinnen und -experten der Universität Passau WOLLEN nun Optionen für ein zusammenhängendes Regelwerk aufzeigen …“

Ihre Frage, ob das nicht ein bisschen zu spät sei (was jeder kopfgesunde Nomalmensch mit „Ja, klar!“ beantworten würde) , hat mich (nach dem Lesen des Artikels über FDP-Gebauer) unvermittelt an etwas erinnert …
Thema „zu spät“: Gab es da nicht mal diesen berühmten Mann in der FDP, der bei seinem Hobby Fallschirmspringen … (Oh sorry, ich weiß, das war jetzt – auch – nicht nett. Aber in all dem kranken Irrsinn fehlt einem manchmal schon die Energie zum „nett sein“).

Plinius der Ältere
3 Jahre zuvor
Antwortet  W

solange Sie Frau Gebauer keinen Fallschirm plus Gratisflug zu Weihnachten schenken…geht das gerade noch so durch.

Omi
3 Jahre zuvor

Ja Frau Merkel redet Klartext.
Kontakte reduzieren, damit man Omi und Opi an Weihnachten nicht das letzte Mal sieht.
Blöd nur, dass Omi Lehrerin ist … ???

dickebank
3 Jahre zuvor
Antwortet  Omi

Eben, Augen auf bei der Berufswahl. Jetzt muss die Familie darunter leiden, dass Omi damals den verkehrten Beruf gewählt hat bzw. die Politik den Lehrerinnen-Zölibat aufgehoben hat:)

Wäre die Politik damals beim Alten, Bewährten geblieben, gäbe es die Nachkommen ja überhaupt nicht und alles wäre gut.

Gecko
3 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

Schule ist prekär. Das sieht man allein an den Inklusionsassistenten, die lieber Inklusion machen, als z.B. im angestammten Beruf als Friseuse oder Busfahrer arbeiten, und dann noch alles besser wissen wollen als der Lehrer. Aber das ist ein ganz anderes Thema.

Gabriele
3 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

@ dickebank

Don’t feed the troll!

Nur dümmlich, nicht zielführend, wie üblich!
Einer der diffamierenden Quertreiber, Wichtigtuer, die nur Nebelkerzen aufstellen.

Traurig aber wahr
3 Jahre zuvor

Hallo Ihr Lieben….
Nun, Frau Merkel hat Recht….
Was sich die Kultusminister leisten geht gar nicht! Natürlich sollte jedes Kind gleichermaßen das Recht auf Beschulung haben. Aber das kann man auch in einem Wechselbetrieb leisten. Ich weiß nicht, was daran so schwer ist… Ich selber arbeite in einer Schule, nicht als Lehrperson, ich betreibe einen kleinen Kiosk. Die Temperaturen sind im Moment extrem kalt. Ich bin in Bewegung, aber nicht die Kinder. Ich stehe täglich im Durchzug, genau wie die Kinder. Unser Lehrpersonal plädiert ebenfalls für verfrühte und verlängerte Ferien. Ebenso wie Wechselunterricht bzw. Online Unterricht. Unsere Lehrer sagen, alles ist möglich, wenn man genug engagiert ist. Aber das was unmöglich ist, ist das was die Kultusminister den Kindern, Familien und Lehrern abverlangen. Vielleicht sollten diese Menschen einfach nocheinmal alles überdenken. Wenn die Mediziner und Virologen keine Ahnung haben, und alles was sie sagen, nicht der Wahrheit entspricht, dann ehrlich….. Warum werden diese Stellen nicht gestrichen, denn unsere Kultusminister wissen es schließlich besser, als das Fachpersonal!
Traurig aber leider wahr.

Chorleiterin
3 Jahre zuvor

Mit welcher Expertise setzen sich eigentlich diese Leute über so renommierte Institutionen wie das RKI und die Leopoldina hinweg?
Wenn man weiß, dass ein harter Lockdown notwendig sein wird, und man weiß es aus den Erfahrungen anderer Länder, warum warten bis nach Weihnachten?
Die Welle wird mit der Kraft eines Naturgesetzes auf uns zu rollen, wer das immer noch nicht begreift, negiert die Wissenschaft .Es ist nicht mehr 5 vor 12, sondern…12.

dickebank
3 Jahre zuvor
Antwortet  Chorleiterin

… mit fehlender (Expertise). Wie sollen den Blinde auch in einem schwarzen raum eine schwarze Katze erkennen können, wenn diese physisch nicht einmal existent ist.

Die Politiker*innen handeln angesichts des Virus, dass sie aber mit bloßem Auge nicht sehen können, nach politischem Ermessen. Warum sollen sie also auf etwas, dass sie nicht sehen können, reagieren? Im Grunde steckt da die frühkinliche Erfahrung hinter, dass, wenn man sich die HAnd vor die Augen hält und nichts mehr sieht, andere einen ebenfalls nicht sehen können.

Mary-Ellen
3 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

@dickebank:

Ihr zunehmend zynischer und fatalistischer Humor gefällt mir immer mehr und bringt es häufig auf den Punkt!
Mehr kann ich im Moment nicht schreiben, da die aktuellsten N4T-Berichte mich nahezu sprachlos zurücklassen.

Bitte, gute @Redaktion, bleibt weiter dran, solch „Wadenbeißer“ wie die N4T-Redaktion brauchen wir dringend zurzeit!!!!

soso
3 Jahre zuvor
Antwortet  Mary-Ellen

https://www1.wdr.de/nachrichten/themen/coronavirus/lockdown-ferien-schule-weihnachten-gebauer-schulpflicht-100.html
Warum Gebauer dermaßen gegen alles und jeden anredet gegen Wissenscjaftler, die Bundedkanzlerin etc. und den Präsenzunterricht an jeden Tag auf Gedeihen und Verderben drurchpauken will: Bildungsforscher nehmen Stellung: Sie hat nun mal keinen Plan B!! Die Sparpolitik der letzten 2 Jahrzehnte hat das System marode gemacht, LuL nun jeden Tag mit 2 Dutzend Haushalten in der Schule bei unterdurchschnittlichen Temperaturen dank des augeklügelten Lüftungskonzepts ist das billigste Modell, das sie bekommen kann, da langt man beherzt zu. Und auch im nächsten Jahr wird es mit dem „Geiz ist geil“ Angebot des Unterrichts an Schulen in NRW so weitergehen: große Klassen, Lehrpersonal auf Kante genäht, Hauptsache kein Unterrichtsausfall, Schule als Ort der Betreuung und nicht des guten Unterrichts.

Andre Hog
3 Jahre zuvor

Einfach ohne Worte und mittlerweile neben der Fassungslosigkeit auch noch zunehmend verbittert wegen dieser unfassbaren Ignoranz…..schickt diese Leute aus der KMK in die Wüste oder nach St.Helena

Svenja
3 Jahre zuvor

Es bleibt dabei: Dampf ablassen ist schön und gut, nutzt aber letztendlich nichts, solange keiner eine Demo vor den Kultusministerien der einzelnen Ländern anstößt und vor allem Mitstreiter findet, jetzt vor Weihnachten… Wird schon gutgehen mit dem Totallockdown, muss man sich sagen, und das Einzige, was wirklich jeder tun kann: die Parteien der Bildungsminister abstrafen bei der nächsten Wahl. Gut, dann mutiere ich eben zum Grünenwähler, weil AFD die einzige Alternative wäre, aber das ist nicht meins. Grüne zwar auch nicht, aber besser als das. Hat jemand eine andere IDEE bezüglich Wahlen?

Hellus
3 Jahre zuvor

***Stellt Euch vor, es ist Schule und keiner geht hin.***

Und ich frage mich zunehmend, ob die Infektionszahlen wirklich noch mit der Anzahl der Infizierten korrelieren oder die relative Konstanz der letzten Wochen nicht viel mehr die begrenzten Test- und Meldekapazitäten abbildet.

kanndochnichtwahrsein
3 Jahre zuvor
Antwortet  Hellus

Klar – der Zusammenhang besteht!
Und das nicht nur in der Schule und nicht unbedingt aus „bösem Willen“, sondern einfach weil die Zahlen viel zu hoch sind als dass die Ämter rechtzeitig reagieren könnten.
Es vergeht vom ersten Verdacht bis zu einer Abklärung – wenn überhaupt – viel zu viel Zeit.
Die Schulen dürfen ja auch nicht selbst präventiv tätig werden, müssen warten bis jemand Zeit hat, der nachfragen und dann handeln darf.

Selbst wenn Omas, Opas, Mütter, Väter in unmittelbarer Umgebung der Kinder (also nicht im Altenheim oder so) an Corona sterben, wird nicht nachvollzogen bzw. kann nicht mehr nachvollzogen werden, woher die Kinder das Virus haben/hatten.
Offiziell ein weiterer nicht nachzuvollziehender Kontakt.
Tatsächlich werden die Kinder in der Hausgemeinschaft nicht bzw. erst so spät getestet, dass keiner mehr einen Zusammenhang mit der Schule/Kita sicher behaupten kann.

So kann man Schulen auch zu virenfreien Zonen machen…
Ach ja, und wenn doch mal ein Kind Symptome zeigt, hat’s ja der Lehrer gebracht.
Manche glauben noch an den Klapperstorch.