GEW ist sich mit Schulleitungen einig: Das Schuljahr ist nicht mehr zu retten – sagt Prüfungen ab! Kein Sitzenbleiben!

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BERLIN. Der Lockdown geht weiter, Schülerinnen und Schüler müssen seit Monaten unter besonderen Bedingungen lernen. Wie sollen ihre Leistungen in der Pandemie bewertet werden? Der Schulleitungsverband Niedersachsen stellt fest: «Dieses Schuljahr 2020/21 hinterlässt Defizite, die es nun mal zu akzeptieren gilt.» Das müsse Konsequenzen haben – etwa ein Verzicht auf Abiturprüfungen. Und soll es in diesem Jahr kein Sitzenbleiben geben, wie es die Gewerkschaft GEW fordert?

Ist das Schuljahr noch zu retten? Viele Lehrer meinen: Nein. Foto: Shutterstock

Geschlossene Schulen und fehlende Perspektiven: Die Corona-Pandemie macht das Lernen für Schüler zum Kraftakt. Wäre der Verzicht auf das Sitzenbleiben in diesem Jahr angesichts der Versäumnisse und schlechten Bedingungen eine Option? Das fordert die Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft (GEW). «Man kann nicht mit der normalen Leistungsmessung herangehen und einfach sagen, wir lassen sitzen», sagte GEW-Vorsitzende Marlis Tepe am Donnerstag. Aus Tepes Sicht sollten auch Abiturprüfungen in diesem Jahr ausgesetzt werden. Stattdessen könnten Lehrer ihre Schüler aufgrund der erbrachten Leistung bewerten und eine Note ohne Klausur vergeben.

Ähnliche Töne kommen aus Niedersachsen – von Schulleitungen. Der Schulleitungsverband Niedersachsen (SVLN) forderte angesichts der Corona-Pandemie einen grundlegenden Kurswechsel für das gesamte Schuljahr. Auf Abiturprüfungen solle verzichtet und dafür eine Durchschnittsnote gebildet werden. Auch auf Abschlussarbeiten in den Jahrgängen 9 und 10 solle verzichtet werden, hieß es in einer Stellungnahme. Sowohl bei Abiturienten als auch für die Jahrgänge 9 und 10 könnten aber freiwillige Prüfungsersatzleistungen durchgeführt werden.

„Immer wieder angepasste Erlasse und Richtlinien versuchen zu halten, was nicht mehr zu halten ist“

Der SLVN forderte konsequente Lösungen, ein «Ende der Flickschusterei» und einen «großen Wurf». Es sei Zeit, der Pandemie Covid-19 mit konsequenten Maßnahmen zu begegnen, um die Gesundheit der Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und Schulleitungen zu schützen. Dies müsse präventiv und perspektivisch geschehen und mit Weitblick auf das gesamte Schuljahr. Die Pandemie habe den Schulbetrieb nachhaltig gestört und seit März 2020 für Unterrichtsausfälle und große Verunsicherungen in den Schulgemeinschaften gesorgt. «Ein Ende der Misere ist derzeit nicht ersichtlich», hieß es weiter. «Immer wieder angepasste Erlasse und Richtlinien versuchen zu halten, was nicht mehr zu halten ist: Dieses Schuljahr 2020/21 hinterlässt Defizite, die es nun mal zu akzeptieren gilt.» Es werde Zeit, diesem Umstand angemessen Rechnung zu tragen.

Abiturprüfungen absagen? Der Vorsitzende des Verbands Bildung und Erziehung (VBE), Udo Beckmann, hält das für keine gute Idee. Bevor Prüfungen komplett ausfielen, wäre es besser, sie zu verschieben, sagte Beckmann. Beckmann spricht sich dagegen aus, pauschal alle Schüler zu versetzen und plädiert stattdessen für individuelle Lösungen.

Es gehe in erster Linie darum, den «Schülerinnen und Schülern gerecht zu werden». Einige Schüler hätten in der Pandemie besondere Kompetenzen erworben, zum Beispiel das eigenständige Lernen. Diesen Punkt müsse man berücksichtigen. Dass Kinder nun ein «Notabitur» machen müssten und Prüfungen nicht vergleichbar seien, stimme so nicht, sagte Beckmann. Schülerinnen und Schüler hätten auch jetzt Leistungen erbracht, die zu bewerten seien. Für den Fall, dass Schüler das Gefühl hätten, aufgrund der Pandemie-Situation benachteiligt worden zu sein, müssten sie das Jahr wiederholen können, ohne dass es als «Sitzenbleiben» angerechnet würde, sagte er.

Außerdem brauche es «zur Unterstützung klare Konzepte und auch die Vernetzung unterschiedlicher Zuständigkeitsbereiche bis hin zu den Ministerien». Seit Monaten fordere er von der Kultusministerkonferenz (KMK), einen Rahmen zu schaffen, damit Lehrer wissen, wie sie die Leistungen während der Pandemie bewerten können.

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„Wir werden uns innerhalb der KMK mit allen Bundesländern austauschen“

Die neue KMK-Präsidentin Britta Ernst, die am Donnerstag offiziell ihr Amt übernahm, sagte der Zeitung «Welt», Schülern in Deutschland trotz der Pandemie einen vollwertigen Abschluss ermöglichen zu wollen. «Wir werden uns innerhalb der KMK mit allen Bundesländern austauschen, wie wir unter Beibehaltung unserer gemeinsamen Standards das Abitur auch unter diesen Rahmenbedingungen gerecht durchführen können», sagte Ernst. «Ein Notabitur hätte fatale Folgen.» Der Forderung, den versäumten Lernstoff zu kompensieren, indem pauschal ein weiteres Schuljahr angehängt werde, erteilte die KMK-Chefin eine Absage. Ein Wiederholungsjahr sei «nicht notwendig. Wir müssen ja auch sorgfältig mit der Lebenszeit der jungen Menschen umgehen».

Niedersachsens Kultusminister Grant Hendrik Tonne wies das Ansinnen des Schulleitungsverbands zurück, ließ sich aber eine Hintertür offen: Das Ministerium halte nicht dogmatisch an den Prüfungen fest, sagte der SPD-Politiker.

«Mir liegt sehr daran, den Prüflingen auch in der gegenwärtig schwierigen Gesamtlage hochwertige Abschlüsse zuzusichern. Prüfungen zum jetzigen Zeitpunkt abzusagen, ist das falsche Signal», so Tonne (SPD). Er warnte davor, dass die Abschlüsse ohne Prüfung einen «Corona-Makel» bekommen könnten. Das sei nicht im Sinne der Schüler. «Es gilt, passgenaue Prüfungsformate anzubieten, um den Jugendlichen das Recht auf Prüfung einzuräumen.» Eine finale Planungssicherheit gebe es in der Pandemie allerdings nicht. «Wir hoffen sehr, dass sich durch den allgemeinen Shutdown die Gesamtlage derart stabilisiert, dass diese Planungen halten.»

„Es gilt das Motto: Im Zweifel für die Schüler!“, sagt Niedersachsens Kultusminister

Die Vorgaben für das Abitur stehen bereits auf dem Prüfstand. Alle Prüfungsaufgaben würden im Ministerium noch einmal auf ihre Angemessenheit geprüft und möglicherweise überarbeitet, heißt es in einem Schreiben an die Schulleitungen vom Dienstag. Zudem sollen Inhalte, die dem vierten Semester zugeordnet sind, teilweise nicht prüfungsrelevant sein, um Unwägbarkeiten für den noch bevorstehenden Unterricht im kommenden Halbjahr vorzubeugen. Mit den Maßnahmen soll die Durchführung des Zentralabiturs sichergestellt werden.

Mit Blick auf das Sitzenbleiben betonte Tonne, dass es bereits Erleichterungen für die Schüler gebe. Mit Zusatzleistungen könnten sie sich noch verbessern, wenn die Versetzung gefährdet ist. «Darauf haben sie ein Recht, das war vorher nicht so», erklärte der Minister. «Es gilt zudem das Motto: Im Zweifel für die Schüler!» Bei engen Entscheidungen müssten die Lehrer die besondere Lage berücksichtigen. «Das halte ich für situationsangemessen, ein generelles Aufrücken aller Schülerinnen und Schüler hingegen nicht», sagte Tonne.

Bundesschülervertretung: Einen «wirklich fairen und vergleichbaren Abschluss» könne es in diesem Jahr nicht geben

Die Bundesschülervertretung würde zumindest eine generelle Möglichkeit, das Sitzenbleiben in diesem Jahr auszusetzen, begrüßen. Die Fachlehrer müssten aber dann eine Beratung anbieten, sagte der Generalsekretär der Bundesschülerkonferenz, Dario Schramm. «Viele Schülerinnen und Schüler haben bereits so große Lücken, dass eine Wiederholung vermutlich mehr Sinn macht als der Versuch, diese Lücken in kurzer Zeit auszubessern.» Das Wissen, nicht sitzen bleiben zu können, könne «etwas Druck vom Kessel nehmen», sagte Schramm. Für die Abschlussklassen gelte das aber nicht. «Hier müssen wir Prüfungen so anpassen, dass sie der Situation entsprechend geändert werden.» Einen «wirklich fairen und vergleichbaren Abschluss» könne es in diesem Jahr nicht geben.

Unter den Eltern trifft die Debatte über das Sitzenbleiben indes auf ein geteiltes Echo. Der Bundeselternrat fordert in erster Linie mehr Präsenzunterricht und eine bessere Qualität des Distanzlernens. Eine «verstärkte Förderung in Problemfächern» könne im Einzelfall sinnvoller sein, als das Jahr zu wiederholen, teilte die stellvertretende Vorsitzende, Sabrina Wetzel, auf Anfrage mit. News4teachers / mit Material der dpa

Was passiert nach dem 31. Januar mit Kitas und Schulen? Das Chaos geht weiter – Kultusminister lehnen klare Regeln weiterhin ab

 

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89 Kommentare
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Dietmar
3 Jahre zuvor

Hoffentlich gilt das auch für die IHK-Prüfungen.

N.
3 Jahre zuvor

Da kram ich meinen Beirtrag vom 6. Januar 2021 um 13:46 h hervor:

Wie wäre es, einen provokanten Schritt weiter zu denken als
Plan21:
Alle i-Dötzchen werden mit Beginn Schuljahr 2021/22 in einjährige Vorschulgruppen genommen. Dazu wird dann für alle SuS das Schuljahr 2020/2021 einmalig wiederholt. Damit würde nur für einen zusätzlichen Vorschul-Jahrgang Personal und Räume benötigt. Zumindest hat dann dieses anhaltende Rumgeiere eine Aussicht auf Besserung. Durch eine mögliche Perspektive kann in die vielleicht bessere Zukunft geblickt werden.

zu Thema: Berlins CDU-Chef Wegner fordert Wiedereinführung der Vorschule für alle Kinder

Ich muss da mal was loswerden
3 Jahre zuvor
Antwortet  N.

Und was ist wenn wir im nächsten Schuljahr immer noch keinen normalen Unterricht machen können? Bis dahin wird es voraussichtlich noch keine Impfungen für Kinder unter 16 Jahren geben. Wenn dann die Mutationen weiter wüten, auch bei Kindern?

N.
3 Jahre zuvor

@Ich muss da mal was loswerden
Dann sind wir ein Schuljahr weiter.
Hätte, hätte, Fahrradkette … und schützt die jährlich neu aufgelegte Impfung zum Grippevirus zu 100% geimpfte Menschen ?
Perspektivlos und natürlich mit dem Prinzip Hoffnung geimpft zu werden im Stillstand leben und dann bald mit FFP2 Maske statt Stofflumpen munter weitermachen soll also die Lösung sein.

Susanne
3 Jahre zuvor

Och, das macht doch nix. Homeschooling aus der Sicht einer Lehrerin ( ein etwa gleichlautender Artikel erschien letztens in der Freien Presse Chemnitz): Die Kinder lernen ganz andere Sachen zurzeit. Schulausfall sei nicht so schlimm.
Ach so. Ok. Wer seinen Job als Lehrer so sieht, ist am Würstchenstand besser aufgehoben.

Momo
3 Jahre zuvor
Antwortet  N.

Ich bin auch der Auffassung, das Schuljahr müsste wiederholt werden. Gerade wenn ich auf den Grundschulbereich schaue, so ist den Kindern einfach ein Jahr geraubt. Besser ein Jahr wiederholen als nun jahrelang dem fehlenden Unterrichtsstoff hinterherzurennen. Die Grunschulzeit ist sowieso schon so kurz. Wenn von 4 Schuljahren schon ein Schuljahr vermurkst ist, sollten Alarmglocken schrillen.

Wunder SAM
3 Jahre zuvor
Antwortet  Momo

@Momo

… UNd in welchen Klassenräumen sollen diese ‚Corona-Wiederholer-Jahrgänge‘ unterrichtet werden?
Woher sollen die Lehrkräfte dafür kommen?

Alles etwas zu kurz gedacht!

Alter Pauker
3 Jahre zuvor
Antwortet  Wunder SAM

Selbst zu kurz gedacht! Wenn wirklich alle Klassen ein Wiederholungsjahr einlegen, ändert sich an der Raumsituation nichts, außer bei den neu einzuschulenden Erstklässlern ein Problem das man aber stemmen könnte.
Anmerkung: meine Tochter, Klassenbeste, mit Zeugnisdurchschnitten um 1,3, hat in diesem Jahr Angst ( auch bei einigen ihrer Klassenkameraden ist es eine echte Angst, kein Dahergerede) zu wenig gelernt zu haben und möchte, für einen guten Abschluss, dieses Jahr wiederholen. Hat denn, bevor sich viele in dieser Debatte artifizielle Lösungen ausdenken, jemand die Kinder gefragt?

Susanne Rink
3 Jahre zuvor
Antwortet  Momo

Ich bin auch der Meinung, dass das Schuljahr für alle Schüler wiederholt werden sollte. Kein Schüler würde sich dadurch abgewert fühlen. Aber die Wiederholung für alle würde folgendes unterstreichen: Die ganzen letzten Monate waren für die Katz. Homeschooling, der niemals Präsenzunterricht ersetzen kann, Unterricht mit Maske, ab November dann das frierende Klassenzimmer – wie soll man denn unter diesen Umständen vernünftig lernen ? Und ein Ende dieses Quatsches ist noch nicht einmal abzusehen. Einfach ekneine e Zumutung für Lehrer, Schüler und Eltern.

dickebank
3 Jahre zuvor
Antwortet  Susanne Rink

… und im Gegenzug dafür im Schuljahr 2021/22 keine SuS nach den Sommerferien neu eingeschult werden und die noch nicht schulpflichtigen Jahrgänge in den Familien zwischengeparkt oder in den Kindertagesstätten auf Halde gelegt werden …

Jule
3 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

Man sollte es genauso handhaben, wie ich den Vorschlag in den Kommentaren schon gelesen habe: Alle Schüler das Jahr wiederholen lassen und die Vorschüler noch ein Jahr betreuen. Was ist ein Jahrgang Vorschüler im Gegensatz zu 12 Jahrgängen Schüler? Außerdem ist das Homeschooling für uns Schüler eine große Belastung und mit einem Wiederholunsjahr könnten wir erstens den verlorenen Schulstoff ordentlich lernen und zweitens die Zeit mit unseren Freunden verbringen, die wir dank der Maßnahmen kaum sehen durften. Ich sehe darin, uns das Jahr nicht wiederholen zu lassen, einen großeren Verlust meiner Jugend, als darin, ein Jahr länger zur Schule zu gehen, denn die Jugend hört mit dem Schulabschluss auf. Uns wurde von dieser wertvollen Zeit einfach fast ein Jahr gestohlen und es soll zu unserem besten sein, es nicht wiederzubekommen? Ich bin da anderer Meinung. Vielleicht sollten die Politiker lieber mal die Schüler fragen, anstatt sich nur mit den Lehrern oder Eltern zu beschäftigen, denn das ist unser Problem und niemand kann es verstehen, wenn er es nicht selbst erleben musste wie wir.

Kathrin Hedmann
3 Jahre zuvor
Antwortet  Susanne Rink

Und jedes Kind sollte dann das Durchschnittgehalt eines Beamten und ein Rentenjahr mit vollem Verdienst angerechnet bekommen. Ansonsten dürfen die jetzigen Corona-Schüler neben der Begleichung der Schulden auch noch weniger Einkommen haben. So oder so, diese Generation sind die absoluten Verlierer

Alter Pauker
3 Jahre zuvor
Antwortet  Susanne Rink

Ich sehe das nicht so, dass die vergangenen Monate für „die Katz“ gewesen sein müssen, wie Sie schreiben. ich denke hier sind wir Lehrer gefordert, um im Unterricht alte Inhalte zügig zu wiederholen und zu festigen und – jetzt kommt der Knackpunkt – um neue und erweiterte Inhalte zu bereichern. Endlich besteht die Möglichkeit nicht mit D-Zug tempo durch den Stoff Rasen zu müssen wie normal, sondern die Inhalte können in der Breite und Tiefe erweitert werden. Dazuhin dürften erhebliche erzieherische/pädagogische Anforderungen auf uns zukommen. Es liegt also eindeutig, zumindest in meinen Augen, im Engagement jedes einzelnen Lehrers, verbunden mit einem erweiterten, internen Schulcurriculum ( was natürlich Arbeit bedeutet!) dieses „Erweiterungsschuljahr“ Schuljahr nicht für die Katz werden zu lassen.

Tina+2
3 Jahre zuvor
Antwortet  N.

Gute Schüler langweilen sich in der Grundschule sowieso schon weil der Unterricht immer an den schlechten Schülern ausgerichtet und alles hunderte Male wiederholt wird. Diese haben auch im Lockdown keine Probleme, sich den Stoff entweder selber oder mit nur wenig Hilfe der Eltern selber anzueignen.

Eine pauschale Wiederholung für alle kann also nicht die Lösung sein, da muss auf jeden Fall abgestuft werden. Z.B. das stärkste Drittel der Klasse müsste jeweils versetzt werden o.ä..

Aarr
3 Jahre zuvor
Antwortet  Tina+2

Und wer prüft, wer zum stärksten Drittel gehört, so ganz ohne Prüfungen? Die Eltern? Meiner Meinung zu subjektiv. Zumal dann nicht gewährleistet ist, dass die Aufgaben zu Hause tatsächlich von den Kindern oder gar von den Eltern gemacht wurden? Und ja es gab vor November bereits Noten, ist mir klar. Nur sind diese nicht aussagekräftig für ein ganzes Schuljahr. Nein, nein, eine Wiederholung für alle Schüler ist die geeignetste Lösung. Man sollte sich sogar fragen, ob Schüler einer Abschlussklasse in diesem Jahr überhaupt einen Abschluss schreiben möchten, so ganz ohne Vorbereitung mit Lehrer Betreuung. Der kann ja nur schlechter ausfallen als unter Normalbedingungen. Wäre ich in einer Abschlussklasse, würde ich das Jahr definitiv wiederholen wollen. Eine gute Note im Anschluss ist da wichtiger als das verlorene Jahr. Nur wird das von oben niemals abgesegnet. Ein Jahrgang ohne Abschluss bedeutet ein Jahr ohne Azubis. Das ist ja wieder schlecht für die Wirtschaft. Naja, letztendlich gibt es noch die Möglichkeit freiwillig zu wiederholen.

Besorgte Mutter
3 Jahre zuvor

Boa, da geht mir schon wieder die Hutschnur hoch!!!

„Der Bundeselternrat fordert in erster Linie mehr Praesenzunterricht und bessere Qualitaet des Distanzlernens“

Haben auch die den Knall noch nicht gehoert????
Praesenzunterricht ist mit diesen „tollen Hygienekonzepten“ ein Lebensrisiko!!!!
Hallo, werdet doch auch dort mal wach UND!!! beschaeftigt Euch zur Abwechslung mal selbst mit Euren eigenen Kindern, waelzt nicht alles auf die Schule/Lehrer *innen und Erzieher ab!!!!
Oder sorgt fuer ein Komplettprogramm fuer JEDES! Klassenzimmer, bevor es wieder in den Praesenzunterricht geht, heisst Hochleistungsfilteranlagen, mindestens FFP2 Masken fuer Kinder und Lehrer*innen mit regelmäßigem Austausch und kostenlos, Desinfektionsmittel, Plexiglasscheiben.

Das der Distanzunterricht sicher noch Verbesserung bedarf, steht ausser Frage.
NUR die Lehrer vor Ort an den Schulen koennen den „Karren“ nicht von jetzt auf gleich aus dem Dreck ziehen, wenn ueber 10 Monate von den Kultusminister *innen alles geblockt und /oder nicht vorbereitet wurde.

Unsere Lehrer geben sich super viel Muehe und es klappt!!!
Sie erkennen die Leistung der Kinder im Homeschooling an und das sie sich gerade in Bezug auf PC-Nutzung extrem weiter entwickelt haben OHNE!!!! seperate Schulungen.
Auch dies sollte anerkannt werden, gerade fuer die juengeren Kinder, die erst mit diesem Medium begonnen haben.

Ich persoenlich finde es gruselig und unverantwortlich unter der derzeitigen Situation den Praesenzunterricht zu starten!!!!
Das Gesundheitsrisiko ist viel zu hoch und geimpft sind wir alle noch lange nicht.

Guckt Euch, werte Mitglieder des Bundeselternrat, mal die aktuellen Infektionskurven der Kinder bis Jugendlichen an!!!!
Nicht zu vergessen, die Zahlen sind durch Ferien/Feiertage /Lockdown nicht so aussagekraeftig, wie „normal“ und sie sind so schon extrem erschreckend und GENAU IHR wollt unsere Kinder ins offene Messer laufen lassen, so das sie erkranken, dauerhaft geschaedigt oder gar tot sind????

Wunder SAM
3 Jahre zuvor
Antwortet  Besorgte Mutter

@Besorgte Mutter
„Haben auch die den Knall noch nicht gehoert????“

Leider haben viele den KNALL noch NICHT gehört.
So kam die Tage per Mail eine Mitteilung der Schulleitung mit folgendem Hinweis:
– … die anderen Jahrgänge erhalten ihre Halbjahreszeugnisse in der 1. Februarwoche NACH DEM LOCKDOWN!

…. finde den Fehler!

Da muss man nicht mehr viel kommentieren.
… aber die Abschlussjahrgänge in kompletter Kursstärke in den Präsenzunterricht zwingen, trotz Vorgabe zum Wechselmodell Szenario B – natürlich(!) mit dem von Herrn Tonne eröffneten ‚Hintertürchen‘ -.

meinealleine
3 Jahre zuvor
Antwortet  Besorgte Mutter

„Hallo, werdet doch auch dort mal wach UND!!! beschaeftigt Euch zur Abwechslung mal selbst mit Euren eigenen Kindern, waelzt nicht alles auf die Schule/Lehrer *innen und Erzieher ab!!!!“

Ich kann solche Aussagen nicht mehr hören.
Wenn Ihnen ihr Lehrerberuf auf die Nerven geht, dann haben Sie sicher die Möglichkeit etwas anderes zu Arbeiten. Corona belastet jeden auf seine Weise, noch lang kein Grund immer mit solchen Totschlag Aussagen zu kommen.

Alter Pauker
3 Jahre zuvor
Antwortet  meinealleine

Seltsam, der alte Spruch gilt immer noch: getroffene Hunde bellen!

Susanne
3 Jahre zuvor
Antwortet  Besorgte Mutter

Komplettprogramm für jedes Klassenzimmer auf welchem.Stern leben Sie denn? Arbeitet ihr Kind bei Mercedes Benz? Bildung ist nicht systemrelevant! Das ist seit Jahren so. Manche Schulen haben nicht mal ordentliche Toiletten. Von Computern ganz zu schweigen.
Diese Sparsamkeit am falschen Ende wird noch in bösen Quittungen enden.

Ihre Forderung, dass sich Eltern endlich mal um ihre Kids kümmern mögen und nicht immer alles auf die Schule abwälzen sollen, begrüße ich. Es istvja sogar Recht und Pflicht der Eltern lt. GG. Nur leider sind immer weniger Menschen in der Lage ihre Elternschaft so auszuüben, dass Kita und Schule wirklich nur Kompensation für geringfügige erzieherische Mängel sind inzwischen kommt ein mieser „Input“ bar jeder Erziehung, mit null Respekt und rudimentären sozialen Fähigkeiten in die Schule und von den Lehrern wirf völlig selbstverständlich verlangt, dass sie den Kindern die fehlende Primärsozialisation verpassen und es schaffen, dass ein super „output“ entsteht.
Wenn die immer nötiger werdende, fast unentbehrlich gewordene Erziehungsarbeit durch die Schule auf Dauer fehlt, möchte ich mir lieber nicht feststellen, wie Unterricht künfrig aussieht.

Parasita
3 Jahre zuvor
Antwortet  Besorgte Mutter

1. Wenn die Eltern sich wochen- oder monatelang (in unserem Fall während des ersten Lockdowns für ganze 3,5 Monate) um die Betreuung ihrer Schulkinder kümmern sollen, dann müssen sie von ihren Arbeitgebern wiederum freigestellt werden. Da reichen auch 20 Kinderkrank-Tage nicht.
2. Einen Komplett-Lockdown mit Schulschließung würde ich ertragen, wenn ich dann nicht gleichzeitig Fussball und Skispringen anschauen muss.
3. Es bleibt ein Rollenproblem: Ich bin die Mutter und nicht die Lehrerin meiner Kinder. Das Problem ist nicht der Stoff, und auch nicht die Vermittlungskompetenz. Ich schaffe es sehr wohl, mit den Nachbarskindern den Grundschulstoff zu bearbeiten, weil diese sich in dieser Beziehung ins Zeug legen, genauso wie meine Kinder sich für „ihre“ Lehrerin ins Zeug legen. Die eigenen Kinder zu unterrichten klappt aber nun mal gar nicht.
4. Kinder lernen in Beziehungen, für ihre Lehrkräfte und Mitschüler*innen. Arbeitsblätter – so gut sie vielleicht auch gestaltet sind – können das nicht ersetzen. Bei meinem Erstklässer ist jede Motivation dahin, seine Vorstellung von Schule, auf die er sich SEHR gefreut hatte, völlig zerstört. Ich bin gespannt, wie lange es dauert, diesen Schaden wieder aufzuarbeiten.
5. Kinder brauchen andere Kinder. Nicht nur Eltern und Computer. Punkt.

Herr O
3 Jahre zuvor

Bei der GEW frage ich mich echt häufig, warum die eigentlich eine LEHRERGEWERKSCHAFT sind.

Wenn die Elternverbände oder Schülerverbände das gefordert hätten ok, aber eine Lehrergewerkschaft? Warum kommen die nicht ihrer Rolle einer Gewerkschaft nach?

Ich kenne keinen Lehrer, der Meinung ist, dass man alle Kinder erneut wieder einfach so versetzen sollte. Wohl aber kenne ich genug Lehrer, die sehr wohl in der Lage sind, zu entscheiden, was die Kinder unter dieser Situation hätten können können und deshalb ihre Arbeiten auch so stellen können, dass alle Kinder, wo es gerechtfertigt ist, auch versetzt werden. Schon jetzt leidet das ganze Schuljahr unter etlichen Schülern, die alle der Meinung sind, dass sie nichts machen brauchen, da ihnen eh nichts passieren kann. Das ist übrigens auch eines der großen Probleme, warum das Distanzlernen häufig auch nicht funktioniert, auch wenn sich keiner traut das zu sagen, weil viele Lehrer ja immer der Meinung sind, dass Unterricht so sein muss, dass jedes Kind von sich aus lernen will.

CDH
3 Jahre zuvor
Antwortet  Herr O

Großartiger Kommentar! Viele meiner Gedanken perfekt zusammengefasst! DANKE! Bin froh, dass IRGENDWER mal öffentlich schlaue Sachen sagt und nicht nur wie ich regelmäßig leise Zuhause implodiere.
Bisher hatte ich den Eindruck, dass Kultusministerien, Elternverbände und Lehrergewerkschaften nur wenig Hilfreiches beitragen, außer ins „Faule-Lehrer-arme-Eltern-benachteiligte-Kinder-Horn“ zu blasen.
JA, es ist wichtig, Familienarbeit wertzuschätzen und Kinder gut zu versorgen! Absolut d’accord! Aber die Lage wird nicht besser, wenn die Gesellschaft auf denen rumhackt, die die Arbeit machen!
Ich kenne KEINE Lehrerin, die sich nicht den A… aufreißt und Überstunden schiebt für ihre Klasse und damit leben muss, dass sie trotzdem regelmäßig öffentlich mit der gesamten Berufsgruppe an den Pranger gestellt wird.
Warum wir uns wenig öffentlich äußern? Wir haben keine ZEIT dafür, denn wir pflegen nebenbei Angehörige, beerdigen Tote, räumen Wohnungen, versorgen Kinder, kämpfen mit der Bürokratie… Ich hatte in dieser Woche Mittwoch schon 40 Stunden auf’m Zeiger, bei einer Bezahlung von 20 Stunden. DAZU fällt der GEW leider nix ein, dem Schulamt nicht, dem KuMi auch nicht. Statt dessen kriegen wir „hilfreiche Tipps zu Entlastung“, die da heißen: Haben Sie sich heute schon fortgebildet? Der Schulpsychologische Dienst ist für Sie da – montags von 8 bis 8.30 Uhr. Füllen Sie einfach das 6-seitige Formular aus, dann melden wir uns bei Ihnen!
Arrrghhh!
Ein wirklich hoch-attraktiver Beruf für Menschen mit wenig Bedürfnis nach elementarer Wertschätzung!

alter Pauker
3 Jahre zuvor
Antwortet  CDH

Wenn ich zwischen den Zeilen lese, höre ich den leisen Wunsch wispern, den ich aktuell auch hege, nämlich aus der GEW auszutreten. Ich denke dieses Signal wäre notwendig um klar zu machen, dass wir nicht nur Versicherungsbeiträge mit unserem Beitrag zahlen wollen, sondern wirkliche gewerkschaftliche positive Arbeit erwarten. Bisher habe ich nichts dergleichen, außer sinnlos in den Wind geschrien Parolen, mitbekommen. Ähnlich wie bei zu Schreiben an Ministerien oder RP bekommt man entweder keine, oder freundlich formulierte Formbriefe als Antwort. Bei uns Lehrern bleibt es still, bei Verdi, Metaller und anderen Gewerkschaften würde ein großer Sturm der Entrüstung beginnen. Wozu also eine der Vereinigungen, die angeblich Lehrer und Erzieher vertreten, weiterhin finanzieren?

Carsten60
3 Jahre zuvor

Seit wann ist das, was Frau Tepe da sagt, eine Aufgabe einer Gewerkschaft? Es ist doch auch nicht die Aufgabe der IG Metall, sich zur Qualität des produzierten Stahls zu äußern. Es geht um die Interessen der Arbeitnehmer. Die Interessen der Schulkinder sind nicht auch die der Lehrer.
An allen schulischen Leistungsmessungen hat man in den letzten Jahren schon viel herumjustiert, auch am Zentralabitur, da käme es auf eine Ausnahme mehr oder weniger auch nicht an.
Das Sitzenbleiben ist ja in den besonders „progressiven“ Bundesländern ohnehin schon praktisch abgeschafft. An Gemeinschaftsschulen in Berlin und an Gymnasien in Bremen wird jeder von Klasse 1 bis 9 bzw. von Klasse 5 bis 9 automatisch „versetzt“ bzw „durchgewinkt“, innerhalb der Oberstufe de facto auch. Es bleibt also nur noch der Übergang in die Oberstufe.

Rabe
3 Jahre zuvor

Das mag für GS und SI gelten, aber meine Erfahrung mit den älteren SS ist, dass die Endergebnisse dieses Semester denen der Präsenzvorjahre entsprechen. Lernfortschritt deutlich! All die Mühe und der Zeitaufwand soll umsonst gewesen sein, zurück auf los und nochmal? Neee, bitte nicht! Auch hier muss zwischen den Schulformen differenziert werden!

bernd
3 Jahre zuvor

Kanzlerin Frau Dr. Merkel lässt schärfere Corona-Maßnahmen prüfen. Nicht nur das, Merkel möchte, dass sie nicht erst wie geplant am übernächsten Montag mit den Ministerpräsidenten der Länder über das weitere Vorgehen in der Corona-Pandemie beraten, sondern schon viel eher. Es mehren sich auch die Stimmen im Bundestag, die einen schärferen Lockdown fordern. So könnte man Virus eindämmen und die Ausbreitung gefährlicher Mutationen verhindern. Die neuen Virusvarianten treiben offenbar den Bundestag, viele Politiker und auch die Kanzlerin um. Die neuen Varianten des Virus sind in Deutschland bereits angekommen. Eine Situation wie in Großbritannien möchte man um jeden Preis verhindern.
Mal schauen mit welcher Propaganda die Bildungsminister argumentieren, um die Schulen wieder zu öffnen. Man darf gespannt sein.

Riesenzwerg
3 Jahre zuvor
Antwortet  bernd

„Mal schauen mit welcher Propaganda die Bildungsminister argumentieren, um die Schulen wieder zu öffnen. Man darf gespannt sein.“

Die Antwort ist ganz einfach:

Propaganda KuMis: Die Schulen sind sicher, sicher, sicher.
Propaganda KuMis: Die Schulen sind keine Treiber der Pandemie.
Propaganda KuMis: Präsenzunterricht ist wichtig.
Propaganda KuMis: Die bisherigen Hygienemaßnahmen reichen völlig aus.
Propaganda KuMis: Es wird wärmer, keiner muss beim Lüften (er)frieren.

Und sollte das doch nichts bringen, stampfen alle mit dem Fuß auf, werfen sich mit Wuttränen in den Augen auf den Fußboden und schreiben „ich will, ich will, ich will (aber die Wirtschaft retten, denn von da kriege ich viel Geld dafür“).

Ups, habe verwechselt, was gesagt und gedacht wird.

Riesenzwerg
3 Jahre zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Bin halt kein KuMi….

BILDUNGSGERECHTIGKEIT – CHANCENGLEICHHEIT für ALLE

kommt auch aufs Plakat.

CDH
3 Jahre zuvor
Antwortet  Riesenzwerg
alter Pauker
3 Jahre zuvor
Antwortet  bernd

Wo soll da Spannung liegen? Same procedure as every time! Etwas anderes können wir nicht erwarten: Profil neurotische Entscheidungen oder Entscheidungen die dem Wahlkampf dienen, nichts anderes wird kommen!

Barbara
3 Jahre zuvor

Moin. Wir wären auch dafür, wenn das Schuljahr wiederholt werden könnte. Sogar mein Sohn (4. Klasse) redet davon das er die 4. Klasse wiederholen möchte und er ist im Durchschnitt ein 2er Kandidat, hat aber das Gefühl soviel nicht gelernt zu haben. Nur wird dieses organisatorische wohl nicht möglich sein, da überall Klassenräume und Lehrer fehlen.

Tina+2
3 Jahre zuvor
Antwortet  Barbara

Bei mir würde Kind 1 (Grundschule) durchdrehen, wenn es alles nochmal langweilig durchkauen müsste.

Deshalb bin ich dafür, dass es drei Möglichkeiten gibt:

1. Die Lehrer defininieren, wer die Klasse unbedingt nochmal wiederholen muss weil die Leistungen einfach nicht für eine Versetzung ausreichen.
2. Das stärkste Viertel oder Drittel der Klasse wird direkt in die nächsthöhere Klasse versetzt.
3. Für alle, die dazwischen sind, wird in Gesprächen mit den Eltern geklärt, ob eine Wiederholung oder eine Versetzung mehr Sinn macht. Die Entscheidung liegt letztendlich bei den Eltern (oder volljährigen Schülern).

Birgit Stephan
3 Jahre zuvor
Antwortet  Tina+2

Bitter erst überlegen dann ein Kommentar abgeben ,es gibt kider die Förderung benötigen ,so wie mein Sohn (6klasse,)/in Berlin, es wird denen kaum geholfen da die Lehrern fehlen und sie bleiben oft auf der Strecke, bin selbst berufstätig, (40h,),und mache meine 3 Ausbildung.

Sandra
3 Jahre zuvor

Ich kann mich nur für das Gymnasium in einer Stadt in Oberbayern, Alpenvorland äußern. 1/4 der Schüler wurde jetzt nach Weihnachten oder wird in den nächsten Wochen in die vorherige Klasse zurückgestuft. Diese Kinder und Jugendlichen, darunter meine, hatten zuviel Lücken in der Klasse Schuljahr 19/20 angehäuft, in dem es in der zweiten Hälfte in Summe genau 12 Präsentage gab. Vor allem die ersten Wochen des Lockdowns bis zu den Pfingstferien waren vollkommen verloren. Dann wurde imm Herbst Druck gemacht ohne Ende. Wer es nicht geschafft hatte, irgendwie die Lücken zu schließen, stand Weihnachten vor einem Notendesaster. 1/4 – das finde ich sehr viel, zumal es sich bei ihnen ja nur um die freiwilligen Rücktritte handelt. Die Dunkelziffer derer, die massiv Probleme haben und eigentlich gerade nur so durchschneiden, ist viel viel höher.

Susanne Hamm
3 Jahre zuvor

Dieses „auf den Boden gestarre“, um ein Problem zu lösen, nervt so langsam! Wo bleiben da die klugen Ratschläge von uns Lehrer an uns selber! Hebt den Blick! Es ist Zeit, die Pandemie zu nutzen und das Ganze (unser Schulsystem) Mal anzuschauen! Mehr Weitblick! Die Freiheit! Wer glaubt denn wirklich, das Abschlüsse mit Noten jemals vergleichbar waren? Dass Noten überhaupt etwas Sinnvolles messen? Dass z.b. Universitäten und auch die Schüler wüssten, wenn ich eine 1,0 im Abi habe, das zeigt, er/sie ist /ich bin geeignet zum Studium der Medizin?

Eine große Krise könnte auch zu kreativen, wirklichen Lösungsprozessen genutzt werden! Vielleicht brennt da ja auch was, was wir eh uns ganz Anders wünschen.

Kann hier für alle, die Mal über das typische Jammern hinaus mal mutig in die Zukunft schauen wollen, wie wäre eine gute Schule, wenn es sie noch nicht gäbe, zuerst Mal das Hören von Richard David Precht empfehlen!

Der weiß nicht alles besser, aber als Philosoph kann er gut weitsichtig auf Probleme schauen, vorhandene Ideen sammeln…. Mischt sich als Philosoph aktuell (Pandemie) und schon lange (2013: Anna, die Schule und der liebe Gott: Der Verrat des Bildungssystems an unseren Kindern)

https://youtu.be/UQrmNRxJv6I
https://youtu.be/Gewb3-DUlJs

Heinz
3 Jahre zuvor
Antwortet  Susanne Hamm

Entschuldigung Frau Hamm, aber dieser in meinen Augen blinde Lehreraktionismus nervt mich so langsam. In meinen Augen kann ein Verhalten von Lehrern die miserablen Rahmenbedingungen wie z.B. 33 Schüler in einer Klasse nicht wegmachen. Wir haben doch alle alles schon probiert, aber immer so zu tun, als wäre alles super, und als würde aus allen Kindern etwas ganz tolles werden, wenn man nur seinen Unterricht und seine Methoden und alles ändert, führt nur zu Frustrationen und zum Burnout. Viele Lehrer machen das absolute Beste aus den miserablen Bedingungen und geben auch stehts ihr Bestes. In Deutschland ist dies aber nie gut genug, wenn man sich dann kein dickes Fell aneignet, ist es auch ganz schnell vorbei. Deutschland hat ein riesen großes Problem, nämlich die Einstellung, dass man mit Fleiß alles erreichen kann. Stimmt aber nicht. Es gibt Kinder, die können soviel Lernen, wie sie wollen, die sind einfach benachteiligt im Denken, da bringt es auch nichts, wenn ich diesen permanent erzähle, dass sie nur mehr machen müssen und ihnen vorhalte, wie gut die anderen sind. Das führt meiner Meinung nach häufig auch zu psychischen Problemen bei den Kindern. Und das Gleiche passiert halt einfach auch bei den Lehrern und in anderen deutschen Systemen. Die Lehrer sind an der Grenze dessen, was möglich ist, das zeigen tausende Reformationsversuche und zusätzliche Aufgaben, die nur minimalste Erfolge (wenn überhaupt) eingebracht haben.
Es gibt natürlich auch die Lehrer, die einfach einen beschissenen Job machen, und in anderen Jobs besser aufgehoben wären, aber für 2/3 der Lehrer wäre es auch einfach mal an der Zeit zu sagen „Ihr macht das gut“, mehr geht halt einfach nicht.
Wie oft denkt man sich nach Lehrerfortbildungen in denen immer propagiert wird, dass mit Methode XY sich jedes Kind zähmen lässt, wie schön das doch ist, dass man das anwenden will, und wie frustriert ist jedes mal nach zwei Wochen im Grunde genommen das gesamte Kollegium, weil es entweder nicht funktioniert, nicht angenommen wird oder nicht umsetzbar ist vom Kosten-Nutzen-Faktor.

Und zu ihrem Hinweis mit dem Notenschnitt 1,0 und Medizin, ich finde es nicht schlimm, dass ich selbst kein Medizin hätte studieren können, aufgrund meines Notendurchschnittes, es wäre vermutlich sonst auch sehr schwer geworden. Sprechen Sie doch mal mit Universitätsangehörigen, wie hoch die Abbrecherquote in allen Bereichen in den letzten Jahren geworden ist. Damit wird niemandem einen Gefallen getan, steht dessen weckt man Hoffnungen die eventuell nicht da sind. Die Niederlagen und Frustrationen werden dann lediglich auf eine Zeit verschoben, in der ich als Lehrer nichts mehr davon mitbekomme, FAIR ist das keinem Schüler gegenüber. Genauso unfair, wie wenn in der S1 alle Kinder bis zur Klasse 10 versetzt werden und dann am Ende der ein oder andere keinen Abschluss bekommt. Zum richtigen Zeitpunkt auf einer anderen Schulform, hätte er sehr gute Chancen gehabt, einen Schulabschluss zu erreichen.

Lanayah
3 Jahre zuvor

Wir hatten doch von der Unterrichtszeit bisher ein fast völlig normales erstes Halbjahr. Warum also jetzt schon das Schuljahr aufgeben? Und warum meldet sich die GEW zu Wort, die sich lieber um bessere Arbeitsbedingungen für ihre Klientel kümmern sollte. Und, nein, eine Klasse zu wiederholen ist keine Strafe, sondern kann hilfreich für ein Kind sein. Aber warum sollen das alle gleich kollektiv machen?

Riesenzwerg
3 Jahre zuvor
Antwortet  Lanayah

Liebe Lanayah

nicht alle Klassenstufen kommen da „gut“ durch.

Die fünfte hatte ein zweites Halbjahr zu Hause. Jetzt als sechste Klasse den Rest des erten Halbjahres.

So zerstückelt ist das bei allen oder zumindest vielen. Manche Klassenstufen sind, je nach Schulform, in der Lage, das durchzustehen und hinzukriegen, andere nicht.

Dann gab es Schulschließungen zwischendurch, Klassen wurde in Quarantäne geschickt… ein großes Chaos überall. An anderen Schulen lief der Unterricht ohne große Unterbrechungen.

Ich denke, es sollte die Möglichkeit auf Wiederholung geben. Punkt. Lehrkräfte müssen das Recht haben, Eltern zu sagen, dass eine Wiederholung notwendig / sinnvoll ist.

Es ist eine undenkbare Quälerei für SuS, die lernen, gelernt haben und am Inhalt interessiert sind, wenn sie wegen der Nichtlerner alles wiederholen müssen. Manches lässt sich über Differenzierungen auffangen – doch ehrlich, dann werden die Lerner beim Lernen alleine gelassen, denn sie können es ja – denen fehlt dann die Beziehung zur Lehrkraft, der Kontakt würde sich deutlich reduzieren, wenn ich mit den Nichtlernern üben und üben und üben muss, was die Lerner schon längst wissen. Und sich ständig etwas selbst beizubringen, hat auch seine Grenzen – diese Kinder brauchen nämlich auch Aufmerksamkeit und Rückmeldungen. Der Spagat, der geleistet werden müsste, … WOW, nur Verlierer in Sicht.

Viele ohnehin lernabstinente SuS ziehen sich jetzt noch mehr raus – sie wollen keine Bildung. Da kann man anrufen und anrufen und anrufen und…. es sich eigentlich sparen. Zocken ist wichtiger. Das ist die traurige Realität, es gibt sie schon recht lange, niemanden hat es bisher so sehr interessiert, dass die Notwendigkeit zur Veränderung eingesehen wurde – die Welt scheint nur noch aus KuMis zu bestehen.

Katinka
3 Jahre zuvor

Dass keiner sitzenbleiben darf, ist doch unrealistisch. Unter normalen Umständen bleiben auch welche sitzen und was haben die jetzt davon, vorzurücken wg Corona, wenn sie in der nächsten Klasse völlig überfordert sind und eh wieder zurücktreten? Das ist bei uns dieses Jahr schon bei einigen Schülerinnen u. Schülern passiert. Und die Guten, die auch im Distanzunterricht gut lernen, werden dann auch benachteiligt.
Wie meistens – nicht zu Ende gedacht….

Sophia
3 Jahre zuvor
Antwortet  Katinka

Genau!

F. Hoffmann
3 Jahre zuvor

Ich bin der gleichen Meinung wie N. (siehe oben). Es wäre die gerechteste und meiner Ansicht nach die qualitativ hochwertigste. Lösung. Auch wenn das für die Schüler ein zusätzliches Jahr fremdverplante „Lebenszeit“ bedeutet, so erhöht sich doch auch der „Reifegrad“ der Schulabgänger. Das täte auch unserer Gesellschaft, den Hochschulen und Ausbildungsbetriebe gut. Die Erfahrungen mit dem Abi nach der 12 und die Rückkehr zum Abi nach der 13 zeigt doch wie sinnvoll ein zusätzliches Jahr sein kann.

Georg
3 Jahre zuvor
Antwortet  F. Hoffmann

Sie beziehen sich da ausschließlich auf das untere Drittel eines Oberstufenjahrgangs, das vor 20 jahren ohnehin kein Abitur bestanden hätte. Das obere Drittel des Jahrgangs langweilt sich mehr oder weniger jetzt schon bei dem eigentlich recht überschaubaren Schwierigkeitsgrad. Das wird durch die Rückkehr zu G9 bestraft.

Lanayah
3 Jahre zuvor
Antwortet  F. Hoffmann

Das Problem bei dieser „Gerechtigkeit“ wäre, dass SuS, die es nicht nötig hätten, eine Klasse wiederholen müssen. Was spricht dagegen, dass die Kinder, die es können in die nächsthöhere Klassenstufs gehen, und wer es braucht die Klasse wiederholt.

J.Kreutz
3 Jahre zuvor

Wie wäre es mit Individueller Beurteilung der Lage?
Mein Sohn blüht im online lernen auf…
Er war nie der beste/ motiviertere Schüler. Hier muss ich ihn ein wenig überreden aber er erledigt alle Aufgaben, hat keine komplett Ausfall Fächer ( sooo langweilig).
Der Online Unterricht hat zum Frühling deutlich an Qualität gewonnen, findet wirklich online statt statt nur Aufgaben.
Letztes Jahr gab es die Option zu Wiederholen ohne großen Knick. Jetzt das Jahr zum 3. Mal? Ne! Auch das müsste eine Möglichkeit sein.
Meine Tochter hat letztes Jahr unter Corona ABI gemacht. Mit Fragen die wegen Unterrichtsausfall nicht dran kamen. Fragen anpassen? Ach ja wäre ja nur Corona Abi kommt ja nicht in Frage… Aber ich laufe wegen einen etwas schlechteren Schnitt bestimmt nicht gleich zum Anwalt oder beschuldige die Lehrer.
Nicht der Rasenmäher “ alle wiederholen“ aber Möglichkeiten und Einzelfall Lösungen zusammenarbeiten statt Schuld zu verteilen.

Erzieherin
3 Jahre zuvor

Ich finde, man sollte den Lerninhalt auf das Wichtigste minimieren. Der Unterrichtsstoff unserer Kinder besonders in den weiterführenden Schulen nach der Grundschule beinhaltet so viel, was kein Mensch in der Zukunft braucht. Dann denke ich, könnten unsere Kinder durchkommen und müssten nicht, aufgrund von nicht fähigen Politikern und ein Jahr verlieren.
Hier stellt sich die Frage, ob nicht generell der gesamte Lehrplan einer Überholung bedarf. Sind wir doch mal ehrlich, wie viel bleibt von dem eigentlich gelernten hängen und was braucht man an Gelernten nach der Schule? Dagegen Allgemeinwissen, eine eigene Meinung haben, sich äußern können, in der freien Wirtschaft einen Platz finden, sozialer Umgang miteinander…..fällt unseren Kindern zunehmend schwerer. Vielleicht sollte sich die Schule in Zukunft mehr auf diese Dinge konzentrieren.
Spätestens jetzt wäre es an der Zeit, Lehrpläne bundesweit anzugleichen und Zukunftsorientiert zu gestalten.
Und bitte denkt dran, Eltern sind keine Lehrer! Die momentane Verantwortung der Eltern geht über alles Normale heraus. Die doppelte Belastung ist auf Dauer nicht zumutbar. Sonst wären wir ja alle Lehrer geworden, mit einem spitzen Gehalt, regelmäßigen Ferien, verbeamtet auf Lebenszeit.
Bitte entscheidet doch mal ausnahmsweise zugunsten der Kinder!!!

Heinz
3 Jahre zuvor
Antwortet  Erzieherin

Auch hier vll. noch einmal der Hinweis, dass sowohl Lehrer als auch Schulen hier gar nichts zu entscheiden haben. Ich glaube das ist für viele Eltern immer schwierig, weil sie in der Regel nur eine Schule kennen und dann ist es immer „Die Schule“ usw., aber wir versuchen nur bestmöglich mit dem zu arbeiten, was wir haben.

Eine Entschlackung der Lehrpläne wäre durchaus eine Möglichkeit, die am Besten bereits im Sommer erfolgt wäre, und dann sicher gut gewesen wäre. Dies hätte nämlich in der Tat dazu geführt, dass wir Sie als Eltern jetzt nicht ohne Ende wieder zu bomben müssten, aber aktuell haben wir einfach wieder keine andere Wahl.
Das traurige ist halt, dass Themen je nach Schulbüchern in verschiedenen Schulen unterschiedlich gehandhabt werden und zu unterschiedlichen Zeiten drankommen. Das heißt um so länger die Kultusminister warten, um so schwieriger können sie Dinge streichen, da andere Schulen womöglich genau diese Dinge schon gemacht haben, und andere dafür nicht. Der richtige Zeitpunkt wäre also tatsächlich der Sommer gewesen. Ich glaube jeder Lehrer wäre auch damit klargekommen, wenn es gehießen hätte, der Lehrplan läuft erst mal normal, aber schieben sie diese und jene Themen nach hinten, falls es mit Corona übel werden sollte. Hätte sicherlich funktioniert, aber jetzt? Es wird halt immer schwieriger, und die Kultusminister haben mit ihren Lügen Zeit verplempert die Schulen ggf. sicherer zu machen.

Georg
3 Jahre zuvor
Antwortet  Erzieherin

Definieren Sie bitte „das wichtigste“, danke, und berücksichtigen Sie dabei die jeweilige Schulform. Beim Gymnasium könnte man streichen, aber nicht die Fachinhalte, sondern die Übungsphasen. Konstruktionsgemäß soll es auf ein akademisches Studium hinführen. Nur mit praktischen Lebenstipps kommt man da nicht weit. Diese sind ohnehin eher Aufgabe der elterlichen Erziehung.

Peter Laag
3 Jahre zuvor

Also bei uns wird seit März in Zeiten von Schließungen ganz normal nach Stundenplan online von den Lehrern unterrichtet über MS Teams.
Es ist quasi keine einzige Stunde ausgefallen. Wieso zur Hölle, sollte man bei uns Prüfungen absagen? Dann wäre die komplette heftige Arbeit der Lehrer umsonst gewesen.

Riesenzwerg
3 Jahre zuvor
Antwortet  Peter Laag

@Peter Laag 15. Januar 2021 um 08:27

„Also bei uns wird seit März in Zeiten von Schließungen ganz normal nach Stundenplan online von den Lehrern unterrichtet über MS Teams.
Es ist quasi keine einzige Stunde ausgefallen. Wieso zur Hölle, sollte man bei uns Prüfungen absagen? Dann wäre die komplette heftige Arbeit der Lehrer umsonst gewesen.“

Das ist ganz einfach: Sagt ein mutiger KuMi zum anderen: „Das ist unfair. Andere Schulen hatten dicht.“ Erwidert ein anderer KuMi: „Wegen der Chancengleichheit machen wir die Schule dicht und dann kann da auch keiner mehr lernen.“ „Und was ist mit der Bildungsgerechtigkeit?“, traut sich ein KuMi zu fragen. Seufzt ein alter KuMi: „In der Zwischenzeit findet einfach keine Bildung statt.“ Problem gelöst.

So ähnlich war das im ersten LD bei uns. Eine benachbarte Schule mit gymnasialer Oberstufe hat sämtliche Räume zum Schreiben des Abiturs benötigt – auch die Räumlichkeiten der 9ten Klassen – ebenfalls Abschlussschüler.
Unsere Schule hatte zwei lernfreie Tage für die 9ten (unsere Abschlussschüler), damit sie keinen Lernvorteil den anderen gegenüber hätten.

Und dann eine Prüfung, die ein guter Sechstklässler hätte schreiben können…..

A.
3 Jahre zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

@Riesenzwerg

Wenn dann noch bunte Zuckerstreusel draufkommen, ist das „Bildungsgerechtigkeit de luxe“.
Und für „’n Euro extra“ kriegt man „Studiumsabschluss spezial“. Damit kann man dann sofort KM werden …

Yvonne Schulte
3 Jahre zuvor

Schuldzuweisungen nützen niemanden. Ich bin froh, meine Kinder „in Sicherheit“ daheim zu haben. Übrigens gibt es auch schon lange sehr erfolgreiche Fernstudiengänge oder Kurse im Internet mit allen Bildungsabschlüssen. Ok, Präsenzunterricht ist qualitativ unerreichbar, aber zur Not geht’s auch anders. Meine Kids lernen auch jeden Tag.

Yvonne Schulte
3 Jahre zuvor

Übrigens, Wiederholung sehe ich als pure Lebenszeitverschwendung.. Sowas würde ich meinen Kindern nicht aufdrängen… (Gibt doch gar keinen Zwang auf Wiederholen, sondern auf Empfehlung oder?)

Heinz
3 Jahre zuvor
Antwortet  Yvonne Schulte

Was soll es geben? Zwang auf Empfehlung? Ich glaube Sie verwechseln hier einiges.

Je nach Bundesland kann man sehr wohl sitzenbleiben, ich wohne in einem und ich kann Ihnen sagen dass das auch gut ist. Sie wissen gar nicht, was das mit Kindern macht, wenn sie immer die schlechtesten und nie gut genug sind, die gewonnene Lebenzeit kann man ja dann hinterher beim Psychologen verbringen, aber auf dem Ohr sind leider viele Eltern taub. Wirklich traurig, man will den Kindern doch nichts, aber aufgrund der Erfahrung kann ich bei manchen 3 Jahre im vorher schon sehen, was passiert, und dann reicht nur noch der Wechsel der Schule.

Riesenzwerg
3 Jahre zuvor
Antwortet  Yvonne Schulte

@Yvonne Schulte
„Wiederholung sehe ich als pure Lebenszeitverschwendung“

… manchmal dient ein Jahr mehr oder länger auch dem Reifeprozess, der dem einen oder anderen Kind sehr entgegenkommt.

Ich finde, da muss individuell geguckt und besprochen werden.

Echt
3 Jahre zuvor

Ich halte dieses Jahr für vertane Lebenszeit. Ok, ist halt so! Das Sitzenbleiben sollte in diesem Schuljahr dennoch auf freiwilliger Basis, mit Beratung durch die Lehrer, passieren. Ich traue einigen Schülern schon zu, dass sie unter “ nomalen“ Umständen Versäumtes aufholen oder kompensieren können. Diese Chance sollte ihnen gegeben werden, auch, wenn sich dadurch für einige trotzdem im nächsten Jahr ein Wiederholungsjahr ergibt. Neben dem zusätzlichen Schuljahr, dass sich durch das Sitzenbleiben ergibt, ist ein Klassen- oder gar Schulwechsel in dieser Zeit noch mal zusätzlich belastend. Der Verbleib in der Klassengemeinschaft gibt in dieser Situation doch auch Halt und ein wenig Gefühl von Kontinuität. Es sollte zur Zeit nicht nur auf die Noten geschaut werden. Die Kinder brauchen erst mal ein Gefühl von Sicherheit und nicht noch mehr Sorge und Ängste. Gebt ihnen die Zeit und lasst sie erst mal durch diese Zeit kommen. Dann schauen wir weiter, was der Einzelne braucht.

Carola
3 Jahre zuvor

Die Lernrückstände werden viele nicht aufholen können, daran muss gedacht werden. Viele sind gegen Kürzungen von Lehrplänen aber zumindest könnte man diese doch jetzt nochmals genauer unter die Lupe nehmen.m.E. Spontan fällt mir dazu das Hook’sche Gesetz ein. Unnützes Wissen welches weg kann. Es findet sich mit Sicherheit einiges was nie wieder im Leben gebraucht wird. Die gewonnene Zeit kann dann genutzt werden für relevante Dinge. Was ist denn z.Bsp. mit den jetzt 8. Klasse Schülern? In 2 oder 3 Jahren sind Prüfungen und Lernrückstände sind möglicherweise noch vorhanden und dann? Wie viele schaffen dann den Abschluss nicht oder schneiden schlecht ab und finden keinen Ausbildungsplatz? Die Kinder die sowieso schon benachteiligt sind werden die großen Verlierer sein.

Selbstdenkender Mensch
3 Jahre zuvor

Was für eine Hysterie und Panikmache! Schon der erste Satz im Artikel ist falsch. Wir sind nicht seit Monaten im Homeschooling, sondern in der zweiten Woche! Die Schulen waren bis Weihnachten ( bei übrigens deutlich höheren Inzidenzwerten als jetzt) im Präsenzbetrieb, mit überwiegend guten Hygienekonzepten. Ich kenne niemanden, der sich in der Schule infiziert hat und daran schwer erkrankt ist. Bei manchen Kommentaren könnte man meinen, die wollen ungebildete, dumme Schulabgänger, denn dummen Leuten kann man ja alles erzählen, die werden ohne Nachfragen alles erdulden und mitmachen, was sich die Staatsoberhäupter noch ausdenken werden.

Tina+2
3 Jahre zuvor

Auch selbstdenken ist relativ…

Ich kenne sehr wohl Kinder, die sich in der Schule infiziert und sogar die mit im Haus lebende Oma infiziert haben, welche dann heftig erkrankt und sogar im Krankenhaus gelandet ist.

Riesenzwerg
3 Jahre zuvor

@Selbstdenkender Mensch

„Der Lockdown geht weiter, Schülerinnen und Schüler müssen seit Monaten unter besonderen Bedingungen lernen.“

Das ist der erste Satz des Artikels und ich weiß nicht, was daran falsch sein soll.

„Was für eine Hysterie und Panikmache! Schon der erste Satz im Artikel ist falsch. Wir sind nicht seit Monaten im Homeschooling, sondern in der zweiten Woche!“ von Selbstdenkender Mensch

Hier muss nur mitgedacht werden.
Erster Hauptsatz – „Der Lockdown geht weiter,“ Das stimmt, das tut er. Daran ist nichts falsch.
Zweiter Hauptsatz – „Schülerinnen und Schüler müssen seit Monaten unter besonderen Bedingungen lernen.“ Das stimmt, das tun sie. Daran ist nichts falsch.

Masken, Corona, Hygiene, Einbahnstraßenregelung, Desinfektionsmittel, ohne Abstand (unverständlich und gefährlich), Lüften auch bei Minusgraden…. ich finde, das sind durchaus besondere Bedingungen. Seit Anfang des Schuljahres (die Minusgrade kamen dann ab Herbst dazu) läuft es doch so.

In dieser Satzreihe (Hauptsatz plus Hauptsatz) kann ich keinen Bezug zum homeschooling entdecken.

Mario Hügelmann
3 Jahre zuvor

Aaaach! Hüben wir drüben verballhornte Klugscheißer! Schrottig- Deutsch- Partikularistische Regelschule – nach wur vor minimo 10 Jahre Zwangs- Klaps- Mühle- SCHERT Euch ALLE zum TEUFEL – Home- Office oder Präsenz! Auslauf- Modell, historisches FOSSIL – seid Ihr ALLEMAL!

A.
3 Jahre zuvor
Antwortet  Mario Hügelmann

@Mario Hügelmann

Danke für den schönen Beitrag.
… und liebe Grüße an Maria, Maria Cron.

Riesenzwerg
3 Jahre zuvor
Antwortet  Mario Hügelmann

@Mario Hügelmann

Und dann trink ich noch nen Korn.

Prost, Skol, frohes Neues Jahr und bleiben Sie gesund!

Mary-Ellen
3 Jahre zuvor
Antwortet  Mario Hügelmann

@Mario Hügelmann:

Tourette in Schriftform!!!
Ich staune!
Sachen gibt’s 🙂

Daniela Brandl
3 Jahre zuvor

Die ganze Bundesregierung und dad Kultusministerium haben auf der ganzen Linie versagt!!
Und Sie werden das Chaos auch nicht in den Griff bekommen, weil jeder,jeder meint er weis es besser machen können.
Reden ,Reden kurzer Sinn??
Zu welcher Schlussfolgerung kommen wir ?
Dad am Ende wieder versagt worden ist und auf ganzer Ebene versagt wird!

Christian Bauer
3 Jahre zuvor

@Besorgte Mutter spinnen Sie? Meine Tochter ist im zweiten Schuljahr. Und da geben sich die Lehrer nen scheiss nur keine Mühe. Das Jahr MUSS wiederholt werden Punkt aus Ende! Wir Eltern sollten da wirklich mitentscheiden dürfen, nur bitte im Sinne der Kinder und nicht dr Emotionalen Panikmache danke!

Tina+2
3 Jahre zuvor
Antwortet  Christian Bauer

@Christian Bauer:

Die Besorgte Mutter spinnt nicht sondern hat eine andere Meinung und andere Erfahrungen gemacht als Sie!

Warum müssen diejenigen Kinder, die sowohl im Präsenz- als auch im Distanzunterricht gut klarkommen, das Jahr wiederholen nur weil Ihre Tochter Probleme hat?

Man kann doch nicht alle Kinder über einen Kamm scheren und muss nach differenzierten Lösungen suchen, die sowohl den leistungsstarken als auch den überforderten Kindern gerecht werden. Es macht meiner Meinung nach weder Sinn, alle Kinder zu versetzen, noch alle die Klasse wiederholen zu lassen.

Riesenzwerg
3 Jahre zuvor
Antwortet  Christian Bauer

@Christian Bauer
Sollte Ihre Tochter Ihre Manieren haben, muss sie sogar dringend wiederholen.
Ich würde eine Petition starten.

Es kommt auf Kind, Klassenstufe, Ausfallzeiten und Wissen an, ob ein Kind wiederholen sollte oder nicht, ob alle wiederholen müssen….. Ich habe den Eindruck, dass jede(r) anders davor ist und dann lässt sich das nicht pauschal sagen und deswegen ist es die Meinung der Besorgten Mutter, die ohne Beleidigungen auskommt und die Meinung des Herrn Christian Bauer, der mit Beleidigungen auskommt.

Vielleicht sind gerade die Lehrkräfte an der Schule Ihres Kindes arg gebeutelt, eigene Erkrankung, Erkranung im Umfeld, Druck der Eltern, Beleidigungen durch Eltern…. das alles kann schon dazu beitragen, dass Lehrkräfte, die übrigens auch denkende und fühlende Lebewesen sind, nicht immer alles leisten können. Die Klasse Ihrer Tochter wird nicht die einzige Klasse sein.

Bitte Nettiquette beachten. Sonst – liebe Redaktion – nicht zulassen oder mit freundlichem Hinweis um Überarbeitung bitten. Danke.

Sandra Wiegert
3 Jahre zuvor

Alles schön und gut, aber ich bin der meinung das es sinnvoll wäre gerade für die Grundschulklassen und Förderzentren dieses Jahr zu wiederholen, so viele kinder kommen nicht mehr mit weil das lernen zu Hause bei weitem nicht da vermitteln kann wie in der Schule….. Die großen haben noch bessere möglichkeiten, da könnte man es auf freiwillige Basis wiederholen lassen, aber die kleinen definitiv verpflichtend…..

Elma283
3 Jahre zuvor
Antwortet  Sandra Wiegert

Das ist doch völliger Unsinn. Es gibt genug Grundschüler, die hatten das ganze Halbjahr regulären Unterricht und sind völlig mit dem Lernstoff im Soll. Wieso sollen diese Kinder sich anstrengen, damit sie dann die ganzen Inhalte nochmal machen können? Soviel Zeit geht in der Grundschule für Unterrichtsstörungen, Organisation des Alltags verloren, dass sie eigentliche Lernzeit oft verkürzt ist und gute Schüler langweilen sich schnell, weil sie trotz Differenzierung die ganzen zusätzlichen Erklärungen nicht benötigen und zügig ihre Arbeiten erledigen. Im Endeffekt können viele leistungsstarke Kinder ihr Pensum zu Hause in kürzerer Zeit schaffen als in der Schule. Warum sollen da jetzt alle wiederholen? Aus Solidarität mit den Kindern, die auch in der Klasse nicht gerade viel geregelt bekommen?

Gümnasiallehrer a.D.
3 Jahre zuvor

Sagen wir es so: Alle Schüler, die jetzt in Klasse zwei (egal ob GS oder Berufsschule) sind, haben insgesamt ein Jahr verloren.

Und es wird so weitergehen, einfach weil die Bundesländer momentan alle vor sich hinwurschteln. Derweil geht uns hier die Wirtschaft kaputt – auch weil es an Ideen in der Politik fehlt – es ist schließlich Wahlhar. Die Versäumnisse der Vergangenheit (z.B. beim Impfstoffeinkauf) machen sich nun bemerkbar und privat ist man als Lehrer mit Familie an der Belastungsgrenze angekommen.

Wie lange soll das noch so weitergehen? Ich stelle mir inzwischen die Frage, was wohl passiert, wenn demnächst die Pleitewellen losgehen und die Leute aus Frust irgendwelche Spinner wählen.

Julia M.
3 Jahre zuvor

Die Schülerinnen und Schüler werden den versäumen Stoff nicht mehr nachholen können, weil es zu viel davon ist und die Zeit rennt und rennt. Ich will hier nicht näher ausführen woran das speziell liegt, das ist ja allgemein bekannt. Aber ich frage mich, wenn wir die Pandemie überstehen, wie die ältere Generation sich revanchiert? Schließlich opfern die Kinder und Jugendliche ihre Bildung und Ausbildung für die ältere Generation.

A.
3 Jahre zuvor
Antwortet  Julia M.

@Julia M.

„Aber ich frage mich, wenn wir die Pandemie überstehen, wie die ältere Generation sich revanchiert?“

Wie bitte?
Sind Sie eine Zeitreisende und Ihr Zeit-Achsen-Navi hat ein Server-Problem?
Die „ältere“ Generation definieren Sie selber nicht näher, das umfasst dann schon ein paar Jahrzehnte, dennoch hat die „ältere“ Generation genug geleistet, weil:
– das die Menschen sind, die jetzt immer noch einer Erwerbstätigkeit nachgehen, weil Sie im passenden Alter dafür sind oder
– jetzt im Ruhestand sind (Gründe: Alter oder Erwerbsunfähigkeit).
Ü80 (ungefähr) = hat den 2. Weltkrieg nicht angefangen, aber miterlebt und Aufbauarbeit in Deutschland geleistet!

Damit dürfte Ihre Frage wohl beantwortet sein.

Und was machen Sie so den ganzen Tag?
Wie gedenken SIE denn, sich
– zu revanchieren?
– Wofür?
– Und bei wem?

xy
3 Jahre zuvor
Antwortet  Julia M.

Die ältere Generation sollte sich revanchieren und das Erbe verprassen! Undankbarkeit ist Grund genug.
Wenn Sie nicht wissen, wofür Sie der älteren Generation (Ihren Eltern und Großeltern) dankbar sein können, ist entweder Ihre Familie völlig dysfunktional oder, wahrscheinlicher, Sie haben von Geschichte keine Ahnung.

kanndochnichtwahrsein
3 Jahre zuvor

Was genau ist nicht mehr zu retten?
Ist es nicht eigentlich „nur“ das gewohnte „Bild im Kopf“, wie Schule zu sein hat und was sie zu leisten hat, was die Schüler am Ende mit nach Hause zu bringen haben… Noten, Klassenarbeiten, Zeugnisse…

Was, wenn man ganz anders an die Sache rangehen würde?
Ich gäbe das Schuljahr nicht verloren!
Ich würde gerne suchen, was wir den Schülern in jeder Situation bieten können.
Möglichst ohne drauf zu schauen, was sie – aus dem gewohnten Blickwinkel – „verpassen“ könnten.

Vielleicht lernen sie anders, vielleicht Neues, etwas das wir uns gar nicht vorstellen konnten vor Corona? Vielleicht entwickeln sie Fähigkeiten und Interessen, die sie sonst nicht entwickeln könnten, weil der Lehrplan drückt und die nächste Prüfung droht? Vielleicht erschließen wir ihnen faszinierende Welten und Themengebiete, zu denen wir sonst nie die Zeit finden?

Ich meine, wir sollten viel mehr auf die Möglichkeiten schauen.

Verloren ist doch nur unser gewohntes Bild, wie Schule zu funktionieren hat.
Solange wir die Kinder nicht verlieren… aus den Augen verlieren, den Kontakt verlieren (oder im Schlimmsten Falle gar an dieses Virus verlieren), ist doch alles gut!

Vielleicht lernen wir alle daraus und entwickeln ganz neue Möglichkeiten – denn im normalen Alltag gehen auch Kinder „verloren“, werden aller Beteuerungen zum Trotz „zurückgelassen“! Es werden Stellen gekürzt für Inklusion, Integration, es fehlen Lehrer überall, Sozialarbiter etc. Kapazitäten fehlen an allen Ecken und Enden ohnehin schon. Und da schreit keiner!
Warum also jetzt die Aufregung.
Machen wir doch jetzt erstmal das Beste draus!

Wer jetzt „Anarchie“ schreien möchte, mag das tun.
Ich setze da eher auf die Freiheit zum Lernen – nicht auf den Zwang, etwas Bestimmtes in bestimmer Weise und Zeit lernen zu müssen.
Es gibt doch auch lange schon pädagogische Ansätze und Vorbilder für eine „menschlichere“, nicht nur auf Leistung bedachte Schule.

Es könnte sich für die Zukunft und alle Kinder lohnen, die gewohnten Pfade zu verlassen.

Wunder SAM
3 Jahre zuvor

@kanndochnichtwahrsein
„Es könnte sich für die Zukunft und alle Kinder lohnen, die gewohnten Pfade zu verlassen.“

JA, :
– wenn ich die Schüler so reden höre, dass eine Klausur die nächste jagt,
– für das Durcharbeiten des Unterrichtsstoffes wegen Stundenentfall etc. oftmals keine Zeit ist,
– das Lernen hauptsächlich ein Bullemie-Lernen ist,
– ‚das Lernen nicht gelernt wird‘,
– Transfer-Denken hinter dem Faktenwissen angesiedelt ist,
– die Neugier der Kinder im System Schule nicht be(ge)fördert wird,
– etc., etc.

JAAAAAA,
dann ist das Verlassen ausgetretener Pfade dringend nötig.
Nur mit einem föderalen Schulsystem und 16 egozentrischen Persönlichkeiten wird dies nicht gelingen.

Somit:
1. dringend den Föderalismus des Bildungswesens abschaffen
2. Schule ‚entrümpeln‘ und das GANZE Schulsystem neu aufstellen!

Stein
3 Jahre zuvor

Fast völlig normales Halbjahr??!!
Vielleicht bei Ihnen – bei uns und vielen anderen Schulen nicht!

Gymnasium Bayern:
mein Sohn und seine ganze Q12 waren 3x 14 Tage in Kohorten-Quarantäne…die Lehrer natürlich auch.
Meine Tochter 7.Klasse 2 x 14 Tage alle 7ten in Quarantäne…Lehrer auch.
Und so ging das durch fast alle Klassenstufen im Wechsel .
Distanzunterricht während dieser Zeit? Minimalistisch!
Natürlich gab es auch noch massiven Stundenausfall für die Klassen die gerade mal NICHT in Quarantäne waren, weil ständig Lehrerin in Quarantäne waren!

Das ist KEIN normales Schulhalbjahr.

Realschullehrer
3 Jahre zuvor

„Keiner bleibt sitzen!“
SUPER Idee GEW!!!
Beim ersten Lockdown kam die Nachricht, dass es auf Homeschooling keine Noten gibt und jeder versetzt wird wirklich gut an. Leider nur bei den Schülern.
Von 90% Mitarbeit auf 10% Mitarbeit innerhalb von einem Tag mit nur einer Nachricht vom Bildungsministerium!

Ich hätte als Schüler in einer solchen Situation ohne Druck früher wahrscheinlich auch nicht wirklich mit Motivation gearbeitet.
Also alles einfach laufen lassen, ohne Sanktionen/Benotungen = Freischein und kann keine Lösung sein.

Andrea
3 Jahre zuvor

Hallo zusammen – ich muss jetzt als Mutter sagen: es geht auch anders – nämlich gut!

…was zugegeben mangels Selbständigkeit für jüngere Schüler schwierig sein mag.
Aber: wir haben hier sehr gute Erfahrungen mit Homeschooling . Zumindest ab der 7ten Klasse und mit 2 Schulen bei uns in der Umgebung. Bereits im Frühjahr fand Unterricht nach Stundenplan im Homeschooling statt. Die Lehrer waren bis auf eine Ausnahme sehr engagiert und ließen sich viel einfallen und standen regelmäßig für Fragen im Chat oder per Telko zur Verfügung (auch in Fällen wo eigene Kinder der Lehrer zuhaus betreut werden mussten!) und eine Leistungskontrolle ist zeitnah und regelmäßig erfolgt.

Die sachliche Selbstanalyse meiner Tochter war:
Sie habe viel gelernt was den Umgang mit elektronischen Medien anbetrifft und Sie habe mehr gelernt als wenn Schule gewesen wäre (keine Ausfälle aufgrund von Krankheiten der Lehrer oder Abistreich). Es wäre nur genau deshalb sehr anstrengend gewesen. Und was Selbstdiszipin anbetraf musste Sie sich am Anfang auch erstmal „einfinden“.
Als positiver psychischer Aspekt kam dazu, dass die Angst aus der Schule Corona „mitzubringen“ und andere anzustecken wegfiel.

Mein Fazit als Mutter:
ab und an ein wenig Homeschooling wäre echt ein Gewinn. Warum muss den immer nur von den Lehrern alles frontal vorgekaut werden? Meine Tochter hat z.B. entdeckt dass man sich selbst durchaus ein Thema aufgrund von Schulbüchern anlesen kann! Und dass es im Sommer zuhaus nicht so heiß ist wie im Klassenzimmer. Dass man sich zuhaus sehr oft besser konzentrieren kann (natürlich nur wenn die Voraussetzungen stimmen) und mit weniger Zeitaufwand dasselbe erreicht im Vergleich zur Schule.

Das alles mag Gemeinschaft und das Lernen von Sozialverhalten nicht ersetzen. Aber man sollte nicht immer nur die negativen Seiten von Homeschooling sehen und darauf rumhacken. Es ist für viele von uns gerade anstrrengend und auch an mir ist die eine oder andere Aufgabe in dem Zusammenhang hängengeblieben. Aber mit ein wenig Struktur und gutem Willen ALLER (dazu gehören auch die Schüler!) Seiten geht es nachweislich. Und man sollte unseren Kids nicht die Möglichkeit nehmen, sich zu beweisen und einen anerkennbaren Abschluss machen zu dürfen.

Mama von sechs Kindern und berufstätig
3 Jahre zuvor

Meiner Meinung fehlt die klare Ansage, vor allem an die Schüler, die dieses oder nächstes Jahr Abschluss machen: Wer mitarbeitet und die überwiegend guten Angebite nutzt, wird es schaffen, wer nichts macht, muss wiederholen.
Vielleicht kommt endlich mal wieder due Erkwnntnus, dass nicht bis 40% der Kinder, die Befähigung fürs Abitur haben, der andere Teil die Mittlere Reife schafft und nur die Dummen auf der Hauptschule sind.
In Bayern zumindest ist das Schulsystem so durchlässig, dass jeder, der die Intelligenz und Fleiß hat, auch am End zu einem ihm angemessenen Abschluss kommt. Nehmt doch einfach mal den Druck von den Kindern.

Carsten60
3 Jahre zuvor

Zustimmung: Die guten Abiturienten werden trotz aller widrigen Umstände eine normale Abiturprüfung schaffen, denn es wird ja nicht das geprüft, was erst ab Weihnachten überhaupt behandelt wurde. Außerdem haben die Vornoten einen großen Einfluss, selbst eine durchgefallene Abiklausur kann damit ausgeglichen werden. In mündlichen Prüfungen kann man auch Corona-gnädig sein, man hat ja auch sonst nicht das Ziel, die Leute „herauszuprüfen“. Entsprechendes gilt für den MSA. Wenn nun ein paar schwache Leute nicht bestehen oder freiwillig zurücktreten und das Jahr wiederholen, ist das doch keine Katastrophe. Abiturienten haben wir genug: die Hochschulen sind ständig vollgestopft, der NC schlägt zu. Etwas weniger Druck im Kessel wäre gar nicht so schlecht.

Petra Eckhardt
3 Jahre zuvor

Abschluß Klassen sollten wieder die Schule besuchen. Da sie sich schon beworben haben. Sie sollten die 10. Klasse nicht wiederholen.eine Tochter ist 17 Jahre alt. Sie würde sonst nur lernen, statt Geld zu verdienen.

xy
3 Jahre zuvor
Antwortet  Petra Eckhardt

Petra Eckhardt,
gerade Abschlussklassen in der Altersgruppe 16-Ü20 sollten die Schulen auf keinen Fall besuchen! Oder wollen Sie eine noch höhere Zahl an Neuinfektionen?

Janet
3 Jahre zuvor

Was mich hier am meisten stört das groß nur von Abiprüfungen gesprochen wird, was ist mit den Realschülern und den Hauptschülern,die Ihren Abschluss machen wollen und müssen. Wie wird sich da etwas für die Prüfungen ändern? Geht auch immer nur um Lehrer, die werden doch schon ständig getestet, denkt auch mal einer an die Erzieher in den Kitas? Die sind null geschützt!!!!!!!

Gini Bayer
3 Jahre zuvor

Ich persönlich finde, dass Abschlussprüfung und deren Ergebnisse überschätzt werden. Fakt ist, dass Realschuler in der 9., Mittelschüler in der 8. und Abiturienten in der 11. sich bereits um eine Lehrstelle bemüht haben und auch bereits einen Ausbildungsvertrag vorweisen können. In der Realität wollen die Arbeitgeber nur wissen, ob das letzte Schuljahr bestanden wurde.
Die Einzigen, die eine Prüfung brauchen sind Abiturienten, die studieren wollen. Und das auch nur wegen des NC’s.
Da sieht man mal wieder, wieviel Weitblick Verbände haben…..

K.H.
3 Jahre zuvor

Mit welchem Corona-Zeugnis sollen sich den 9. Klässler bewerben? Das Endzeugnis der 8. Klasse bei dem seit März kein Unterricht mehr stattgefunden hat. Oder das Halbjahreszeugnis 9. Klasse. Ups, da gibt es seit Mitte Dezember auch keinen Unterricht mehr oder kann man das Abstürzen der Lernplattformen als Unterricht in Medien-Nicht-Kompetenz bezeichnen?

Petra Muhl
3 Jahre zuvor

Also wenn ich den Unterricht sehe, den mein Stiefsohn zur Zeit in der 10. Klasse bekommt, dann verstehe ich den Ärger nicht. Er hatte diese Woche 10 Stunden Ausfall und die Stunden die er da war, wurden Filme geschaut oder Musik gehört. Scheint also alles gut zu laufen und nichts mehr zu geben was man ihnen beibringen könnte.

N.
3 Jahre zuvor
Antwortet  Petra Muhl

Also Musikunterricht in Präsenz und dazu Musik hören statt gemeinsam zu singen ist doch cool.
Und da es sicher Filme aus dem Bildungsbereich waren verstehe ich den Ärger aber auch nicht.
(Ironie off)

Die Zeugnisse seit 2020 haben welchen Wert bei Bewerbungen für die Ausbildungsbetriebe?

Alessia
3 Jahre zuvor

Und wieso werden nicht einfach die Monate dran gehängt die fehlen und einfach das Schuljahr verlängert und das neue /nächste fängt später an? Dann schieben sich alle Schuljahre etwas umd je nachdem wie lange die Pandemie dauert kommt man irgendwann wieder im Sommer an.