Lehrer warnen vor Chaos: Hessen hebt lediglich die Schulbesuchspflicht auf – niemand weiß, wie viele Schüler kommen

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WIESBADEN. Am Montag beginnt nach den Weihnachtsferien in Hessen wieder die Schule – unter strengeren Corona-Vorgaben. Dabei bleibt allerdings die Frage offen, wie viele Kinder der Stufen 1 bis 6 in den Klassen sitzen werden. Präsenzunterricht wird für sie, anders als in den meisten anderen Bundesländern, angeboten – Kultusminister Alexander Lorz (CDU) hat lediglich die Schulbesuchspflicht aufgeoben.

Wie viele Schüler kommen denn? Hessens Kultusminister Alexander Lorz. Foto: HKM/ Patrick Liste

Lehrervertreter befürchten mit Blick auf den Schulstart nach den Weihnachtsferien unter Corona-Bedingungen ein Chaos an den Schulen. «Zum jetzigen Zeitpunkt weiß niemand, wie viele Kinder sich in der kommenden Woche in den Grundschulen und in den fünften und sechsten Klassen der weiterführenden Schulen aufhalten werden», erklärte die Vorsitzende der GEW Hessen, Maike Wiedwald, in Frankfurt. «Auf dieser Grundlage kann man keinen guten Unterricht vorbereiten», sagte Wiedwald. Hessens Landesregierung sorge «mit ihrer konzeptionslosen Vorgehensweise für chaotische Zustände an den Schulen.»

Dazu komme, dass die Schulen zu wenig Zeit gehabt hätten, sich auf die neue Situation vorzubereiten. Das Kultusministerium habe den Schulen und den Eltern eine Frist von nicht mehr als 24 Stunden eingeräumt, um seine Vorgaben umzusetzen, erklärte die GEW-Co-Vorsitzende Birgit Koch.

„Infektionsketten finden natürlich auch über Kinder und Jugendliche in den Schulen statt“

Der Gesamtverband der Lehrerinnen und Lehrer an beruflichen Schulen in Hessen, die Arbeitsgemeinschaft der Unabhängigen Lehrer Hessen und der Verband der Lehrer Hessen üben in einer gemeinsamen Mitteilung ebenfalls massive Kritik. Darin heißt es: „Wir wissen inzwischen, dass Infektionsketten natürlich auch über Kinder und Jugendliche in den Schulen stattfinden. Die nun aufgehobene Präsenzpflicht mit dem einhergehenden Angebot der (Not)Betreuung ist nicht geeignet, die Pandemie in den Griff zu bekommen und dem Bildungsauftrag gerecht zu werden. Denn es ist davon auszugehen, dass keineswegs nur 10 bis 20 Prozent aller Schüler*innen in die Schule gehen werden. Vielmehr ist damit zu rechnen, dass eher 2/3 bis 3/4 der Kinder vom Präsenzangebot Gebrauch machen werden. Schließlich ist nicht von einem Zeitraum von 3 sondern von 15 Tagen die Rede.“

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Der Verband der Lehrer kann die Logik der Corona-Bestimmungen in Hessen nicht nachvollziehen: «Wenn in Familien nicht einmal die eigenen Kinder zu Besuch kommen dürfen, weil die Anzahl der zugelassenen Haushalte überschritten wird, ist es aber in den Schulen grundsätzlich zulässig, dass bis zu 30 Kinder einer Klasse mit ihren Lehrkräften zusammenkommen können.» Ebendiese Kinder, die in den Klassenräumen nebeneinandersitzen, dürften sich dann allerdings nachmittags nicht mehr treffen.

Für Hessens Schüler soll der Unterricht im Klassenzimmer wegen der Corona-Pandemie bis Ende Januar eigentlich weitgehend wegfallen. Nach dem Beschluss des Corona-Kabinetts der Landesregierung müssen die Kinder der Klassen 1 bis 6 bis zum 31. Januar zum Lernen nicht an die Schulen kommen. Die Präsenzpflicht wird für diese Schüler ausgesetzt. Der Gang zur Schule ist aber möglich, wenn die Eltern arbeiten gehen müssen und sich nicht zu Hause um sie kümmern können. Die Kinder würden dann in der Schule in festen Lerngruppen unterrichtet, wie Kultusminister Alexander Lorz (CDU) erläutert hatte. Für Schüler ab Klasse 7 wird mit Ausnahme von Abschlussklassen grundsätzlich in den nächsten drei Wochen ausschließlich Distanzunterricht angeboten.

Klassen fünf und sechs plus Abschlussklassen neun und zehn? „Damit ist die Schule gut gefüllt“

Ein Sprecher des Kultusministeriums sagte am Freitag, das Anmeldeverfahren für den Schulbesuch der Klassen 1 bis 6 ab Montag laufe noch. An den drei Tagen ohne Präsenzpflicht vor den Weihnachtsferien seien zwischen 10 und 15 Prozent der Kinder an Hessens Schulen gekommen. Auch wenn dies mit der jetzigen Situation nur bedingt vergleichbar sei: In Hamburg würden bei einer ähnlichen Regelung seit dieser Woche rund 20 Prozent der Kinder in die Schule kommen.

Neben den Klassen eins bis sechs sollen in Hessen allerdings auch die Abschlussklassen zurück in den Präsenzunterricht geholt werden, gegebenenfalls in geteilten Gruppen. Die GEW kritisiert das ebenfalls. „An den integrierten Gesamtschulen befindet sich ab der kommenden Woche eine zum jetzigen Zeitpunkt unbekannte Zahl an Schülerinnen und Schülern der Klassen fünf und sechs vor Ort. Darüber hinaus haben wir die Abschlussklassen neun und zehn komplett in der Schule, allerdings meist in geteilten Gruppen. Damit ist die Schule gut gefüllt“, erläutert Maike Wiedwald. News4teachers / mit Material der dpa

Bundesregierung mahnt Länder, Corona-Beschlüsse zu Schulen auch umzusetzen  

 

 

 

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Dompteur
3 Jahre zuvor

Das Schulportal LANIS warnt am Freitag schon Mal, dass es die erhöhten Zugriffe nicht wird meistern können und gibt Tipps, wie man das vermeiden könnte.

So sollen Jahrgangsweise Zeitfenster vereinbart werden (täglich oder wöchentlich), Lehrer sollen doch bitte nur ausserhalb der Spitzenzeiten zugreifen und jeder sowieso nur einmal jeweils.

Es wird wieder nichts funktionieren. Herr Lorz wann übernehmen sie endlich die Verantwortung für dieses Chaos und treten zurück?

Dompteur
3 Jahre zuvor
Antwortet  Dompteur

Update Montag Morgen
Das zur Kommunikation zwingend notwendige Nachrichtentool funktioniert seit kurz nach 8 Uhr wieder Mal nicht.
Es wurde „proaktiv auf die für den Distanzunterricht notwendigen Module reduziert“
Peinlicher geht’s immer in Hessen

Defence
3 Jahre zuvor

Ein paar Gedanken zu der Öffnung am Montag:

-Eine Lehrkraft für zwei Klassenhälften, in unterschiedlichen Klassenräumen

– Eine Klassenhälfte immer ohne Aufsicht
– Masken werden sicher abgesetzt, wenn die Lehrkraft die Gruppe wechselt
-Minustemperaturen
-Videounterricht mit bis zu 30 Kindern. Wie soll das gehen?
-B117
-Man weiß nicht, welche Kinder erscheinen werden
-Lehrerzimmer voll, ohne Maske, ohne Abstand
-Konferenzen
-Immer noch viel zu viele Kontakte

KATASTROPHE!

Gladiole
3 Jahre zuvor

Und der Infektionsschutz von LuL und SuS wird wieder nicht beachtet…
Im schlimmsten Fall volle Klassen in den Grundschulen, in den Gymnasien in den Jahrgängen 5,6 und Q3, an Gesamtschulen mit Oberstufe 5,6,9,10 und Q3. Sieht so „kein Präsenzunterricht“ aus?
Gleichzeitig kommen Meldungen über volle Intensivstationen.
Ich fühle mich in keiner Weise von meinem Arbeitgeber geschützt sondern vielmehr bewusst der Infektionsgefahr ausgesetzt. Bildung ist ein hohes Gut, aber Gesundheit finde ich deutlich wichtiger.

Salevsky,Ilona
3 Jahre zuvor

Wo bleibt der Arbeitsschutz für die Lehrkräfte?
Wer übernimmt die Konsequenzen bei einer Erkrankung mit Corona? Man setzt Lehrkräfte und Schüler der Infektionsgefahr aus! Was in Hessen praktiziert wird ist unverantwortlich

Unfassbar
3 Jahre zuvor

Man kann es einfach nicht glauben, dass Herr Lorz tatsächlich seiner Meinung nach das Beste für Lehrende und Lernende glaubt zu tun. Aber tatsächlich ist es so, dass die Verantwortung wieder einmal auf die Eltern abgeschoben wurde und die Lehrer*innen es ausbaden müssen, ohne jeglichen geeigneten Arbeits- und Gesundheitsschutz! Keiner von diesen Ministern würde sich zurzeit in einen Klassenraum setzen, auch nicht mit nur 15 Schülern und offenen Fenstern bei Frost! Nicht einmal betreten würden sie eine Schule, um ihre Gesundheit zu schützen.
Die Schulen sollten komplett zu sein bis Ende Januar! Und die Eltern müssen sich eben um ihre Kinder kümmern! So ist es nun einmal! Wir haben uns entschieden, Kinder in die Welt zu setzen, dann müssen wir im Notfall auch für die da sein, gerade beim Ausbruch einer Pandemie! Um das in den Griff zu bekommen, muss man harte Maßnahmen ergreifen, die für alle gelten, auch für die Schule! Kontakte reduzieren und zuhause bleiben heißt es jetzt ! Das ist eigentlich eine ganz einfache Sache. Mir ist es ein Rätsel, warum so viele Menschen da so ein Tamtam machen. Man hört es doch jeden Tag, wie voll es in den Krankenhäusern ist! Findet noch mehr Ansteckung statt, werden es die Krankenhäuser nicht mehr schaffen und es werden immer mehr sterben! Ist es das, was sie wollen? Immerhin kann man schnell selbst betroffen sein, wenn in der Schulklasse ein Corona-Fall auftritt. Bei Intensivmedizinischer Beatmung steht es dann 50:50, ob man überlebt!
Ich bin selbst nur Mutter, bin aber immer wieder geschockt, wenn ich lese, dass Eltern ihre Kinder bei der hohen Infektionsgefahr in die Schule schicken würden. Mein Gott, es handelt sich hier um 3 Wochen und nicht um Monate! Das wird man schon hinkriegen! Keiner hat gesagt, dass es leicht sein wird, so eine Pandemie einzudämmen. Jeder von uns muss mithelfen und muss auch „Federn“ lassen. Viele Eltern haben vielleicht Geldeinbussen, wenn sie ihre Kinder betreuen sollen. Aber ist das nicht egal, wenn wir aber alle dafür gesund bleiben? Wie gesagt, es geht hier um ein paar Wochen!
Und Herr Lorz sollte die Schulen geschlossen halten, nur so haben wir eine reale Chance, die Infektionszahlen zu senken. Alles andere ist Wischiwaschi und jeder macht, was er will! Ganz schrecklich!
Und- das alles ist nicht nur ein Dilemma für Schulen, nein auch für Hotels, Gaststätten, für die Veranstaltungsbranche und den Einzelhandel.
Die leiden auch, je lànger das alles dauert!!!! Konsequent alles zu lassen!!!

Pit 2020
3 Jahre zuvor

https://www.gmx.net/magazine/news/coronavirus/corona-live-ticker-spahn-buerger-impfstoff-biontech-moderna-nicht-auswaehlen-35382670

Aktualisiert am 09. Januar 2021, 17:22 Uhr

„Grüne: Homeoffice auch mit Bußgeldern für Unternehmen durchsetzen

15:53 Uhr: Die Grünen-Fraktionsvorsitzende Katrin Göring-Eckardt fordert ein Recht auf Homeoffice für Arbeitnehmer samt Bußgeldern für uneinsichtige Firmen. „Wir brauchen eine Corona-Arbeitsschutzverordnung, die Unternehmen verpflichtet, überall dort, wo es möglich ist, Homeoffice jetzt auch anzubieten“, sagte Göring-Eckardt der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“. Wo Arbeitgeber uneinsichtig seien und ohne Grund Präsenz am Arbeitsplatz einforderten, müsse „mit Bußgeldern Druck gemacht“ werden. Die Bundesregierung habe eine klare Verantwortung und die rechtliche Möglichkeit, bundeseinheitliche Regeln zu erlassen.

Bund und Länder hatten nach ihren Beratungen am Dienstag die Arbeitgeber „dringend gebeten“, großzügige Homeoffice-Möglichkeiten zu schaffen, um bundesweit den Grundsatz „Wir bleiben zuhause“ umsetzen zu können. Auf Twitter setzte eine Debatte ein unter dem Schlagwort #MachtBueroszu. Nutzer erzählen etwa Geschichten aus ihrem Alltag über eine Präsenzpflicht und dass sie dann mit der U-Bahn ins Büro fahren müssen, trotz der hohen Corona-Neuinfektionszahlen.“

HartaberHerzlich
3 Jahre zuvor

Ich bin Lehrerin und muss ab Montag 10 Wochenstunden mit meiner Abschlussklasse im Schulgebäude arbeiten.
Heisst lüften alle 20 Minuten bei 0 Grad Außentemperatur und Durchzug, meine Ohrenschmerzen werden sicherlich zurückkommen und dazu die Stimmbandprobleme, weil man laut durch die Maske hindurch Fremdsprachenunterricht betreiben soll.
Die Kinder setzen die Masken unerlaubt ab, wenn ich den Raum Wechsel, tatsächlich gab es da schon vor Weihnachten Probleme, dass einzelne Kids die Maske verweigert haben.
Es bedeutet auch, dass ich oft zur 1. und zur 5.Stunde Unterricht habe und bisher nicht weiss wie ich in den Stunden dazwischen 16 Wochenstunden wertvollen Distanzunterricht anbieten soll. Die Noten sind gemacht, Arbeiten werden keine mehr geschrieben, aber Hauptsache die Abschlussklassen haben Präsenzunterricht.

Schorsch
3 Jahre zuvor

Wo ist das Problem? Ist doch in MV schon seit Dezember so? Alle diskutieren darüber, was an Montag in deutschen Schulen läuft und wir arbeiten schon seit 04.01 unter diesen Bedingungen. Da hat sich in der Presse bisher auch noch keiner aufgeregt… Auch in diesem Artikel steht nichts davon…

Lilly
3 Jahre zuvor

Warum kann das in Hessen einfach so laufen, das die Abschlussklassen am Montag in voller Klassenstärke in den Präsenzunterricht gezwungen werden, mal abgesehen von den anderen Schülern die da noch kommen?
Wenn das so stattfinden kann braucht niemand sich mehr über die Massenansammlungen in den Ausflugsgebieten beschweren. Die größte Massenveranstaltung findet ja auch ohne Konsequenzen und Bußgelder für die Herren da oben statt. Wann schreitet die Kanzlerin da endlich ein, denn selbst Berlin ist zurückgerudert.

Forcerino
3 Jahre zuvor

In vielen Berufen wurde die klassische Zwischenprüfung durch Teil 1 der neuen gestreckten Abschlussprüfung ersetzt, lt. Beschluss kommt damit auch die Mittelstufe komplett. Dies führt dazu, dass 60-70% aller SuS zum Unterricht kommen und zwar nicht aufgeteilt, bei uns reichen die Räume nicht, so voll wird die Schule sein, voller als vor Weihnachten. Warum machen die Herren im Elfenbeinturm eigentlich überhaupt noch Konferenzen und fassen Beschlüsse. Dass der infizierte Berufsschüler nicht nur im privaten Umfeld niest, sondern eben auch in der Firma, wird auch tot geschwiegen. Ich kenne Betriebe, die wollen ihre Azubis nicht mehr in die Schule lassen… Nur haben sie halt keine Wahl. Und ausgerechnet diejenigen, die mit Distanzunterricht noch am besten klar kämen, die müssen in die Schule. In Distanz könnte ich wenigstens eine(digitale) Tafel für alle benutzen, in der Schule natürlich Utopie. In zwei Räumen gleichzeitig den Kasper machen (in der aktuellen Regelung gleicht Unterricht mehr einer Vorlesung) inkl. Lüftungswahnsinn, Spitzenidee… Es ist nicht zu fassen…

Claudia Schmidt
3 Jahre zuvor

Also Lehrer haben per Mail angefragt wer den Präsenzunterricht in Anspruch nehmen wird…so ne Überraschung gibt es gar nicht . Viel mehr wäre es besser gewesen , dass es Distanz Unterricht gegeben hätte…dann hätte man allen Schülern gleichzeitig unterrichten können . Halbierenn kann sich eine Lehrerin ja nicht

Jule
3 Jahre zuvor

16 Kinder ohne Abstand, ohne Maske ab Donnerstag in einer Lerngruppe. Im anschließenden Ganztag werden sie dann mit weiteren 17 Kindern aus dem Jahrgang gemischt……. Muss man dazu noch was sagen????

Nandi
3 Jahre zuvor

Unsere Schulleitung hat am Donnerstag die Eltern der 5 und 6 kontaktiert und am Montag kommen ca. 30 Schülerinnen und Schüler dieser Jahrgangsstufen. Das ließ sich wohl recht einfach organisieren. Ansonsten ist bei uns nur die Q3 anwesend. Damit ist es tatsächlich nicht so voll. Im Lehrerzimmer werden selbstverständlich Masken (bei uns liegen jede Woche 5 FPP2 Masken im Fach und es liegen noch genügend Päckchen an zentralen Stellen im Verwaltungstrakt) getragen, außer man isst oder trinkt gerade etwas. Abstand halten wir dort seit mindestens Oktober sowieso. Bis jetzt gab es, soweit ich weiß, noch keine Positivfälle unter den Lehrer*innen, wohl aber in der Schülerschaft.
Soweit, so gut. Natürlich gibt es Baustellen, die hat jedoch eher selten unsere Schulleitung zu verantworten. Da sehe ich eher das KuMi in der Pflicht (Stichwort WLan an Schulen, dauernder Einsatz von privaten Geräten im Distanzunterricht, Kollegen als IT-Spezialisten uswusf)

Riesenzwerg
3 Jahre zuvor

It was so nice, they did it twice.

Und würden es auch noch 100 mal so machen. Schulen auf – trotz oder wegen des öffentlich verkündeten LD für alle, keine Masken, kein Abstand, aber volle Klassen…..

Man bereite sich vor: auf ALLES

Willi
3 Jahre zuvor

Diese ganze Halbherzigkeit, x Ausnahmen von der Regel, dem Aussprechen von Kontaktverboten auf dem Fuße folgende Versicherungen, dass natürlich im privaten Bereich nichts kontrolliert wird (heißt auch keine Bußgelder), ‚geschlossene‘ Schulen mit Präsenzunterricht – das alles fällt uns doch schon längst auf die Füße, welche Steigerung braucht es denn noch?

Hannah
3 Jahre zuvor

Bei uns werden ca. 50 Prozent der SuS anwesend sein (Grundschule, städtisches Umfeld). Ehrlich gesagt, ich erwarte schon lange nichts mehr vernünftiges von der desaströsen und wirklichkeitsfremden hessischen Schulpolitik und seiner Vertreter
Bouffier und Lorz.
NS: Es ist für Grundschulen übrigens noch nicht mal der Mindestabstand geschweige denn die Maskenpflicht im Unterricht vorgesehen.

ppt
3 Jahre zuvor

Arbeitsschutz für Lehrer gibt es nicht. Wir haben schon Kollegen verloren. Mir scheint unser Arbeitgeber entscheidet nach dem Motto:Das Leben ist kein Ponyhof.
Ich habe für die kommende Woche schon fast die Hälfte der Schüler in der Klasse und es fehlen noch Rückmeldungen. Es kann schnell auf 3/4 der Klasse hinauslaufen. War so der Grundgedanke. Abstand-Kontakte reduzieren. Wunsch und Realität sind nicht immer deckungsgleich. Ich hatte mal viel Spaß an meinem Beruf. Jetzt gehe ich mit Angst zur Arbeit und hoffe von Tag zu Tag das Beste.

Rabe
3 Jahre zuvor

Dadurch macht man die Lehrer zu Aufsichtspersonen statt Notbetreuung organisieren zu müssen und spart Mitarbeiter und Geld! Das ist alles.
Gleichzeitig Präsenz- und Distanzunterricht kann man als Lehrer nicht stemmen!

Flunky
3 Jahre zuvor

@ Gladiole: Zustimmung!
Auch an den Beruflichen Schulen sind mehr als die Hälfte der Klassen Abschlussklassen. Abschlussprüfungen BS, Fachhochschulrüfungen, Haupt- und Realschulabschluss, Abitur Q3 / Q4. Die KuK in allen Schulformen unterwegs. Ich persönlich z.B. in vier Abschlussklassen. Macht rund 100 direkte Kontakte pro Woche, unerheblich ob verteilt auf zwei Räume. KuK, SL und andere Mitarbeiter kommen hinzu. So bekämpft man sicher keine Pandemie. Aber was solls? LuL haben eh keine Lobby. Das weiß auch der Kultusminister, daher findet das „Personal“ auch keinerlei Erwähnung in seiner letzten PK.
Ich mag meinen Beruf und vor allem meine SuS, das System der Schulverwaltung macht mich aber langsam echt fertig. Ressourcen: null. Wertschätzung: null. Fürsorgepflicht: null

Miss Honey
3 Jahre zuvor
Antwortet  Flunky

Vielleicht müssen wir uns die Lobby selbst schaffen?

Hanna
3 Jahre zuvor

Es wird ebenfalls Unterricht für die Abschlussklassen, an den Berufsschulen geben. Sogar nach vollem Stundenplan. Da finden sich schnell um die fünfzig Klassen, mit erwachsenen Schülern, in einem alten, kleinen Gebäude wieder. Die Lage scheint noch nicht ernst genug zu sein.

Die Elfe
3 Jahre zuvor
Antwortet  Hanna

Ist ja in Niedersachsen auch so. Ich starte Morgen auch wieder.

Flox
3 Jahre zuvor

Ab Montag bin ich weiterhin an 2 Schulen eingesetzt. An der Grundschule gibt es bereits jetzt ca 5O Prozent Anmeldungen. Ich habe Stunden gebraucht, um sinnvollen Distanzunterricht über Pedlet zu organisieren. Ich unterrichte zu 100 Prozent in Präsenz und soll auch die Kinder die Zuhause sind telefonisch kontaktieren.
Den restlichen Unterricht an der zweiten Schule muss ich mit Maske aus dem Klassenzimmer streamen weil gleichzeitig Präsenzkinder im Unterricht habe. Wie soll ich mich zwischen Präsenz und Distanz teilen? Wo bleibt mein Arbeitsschutz. Ich bin wütend und traurig. zugleich.
Schon vor den Weihnachtsferien war die zeitliche und psychische Belastung immens.
Ich frage mich,, wie das zu Stemmen sein soll, was Herr Lorz sich vorstellt.
Über die Nichteindämmung der Pandemii ganz zu schweigen…

gehtsnoch
3 Jahre zuvor

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat am 28.09.2020 (!) bereits vor einer drastischen Steigerung der Corona-Infektionszahlen in den kommenden Wochen gewarnt. Bei gleichbleibender Entwicklung gebe es das Risiko, dass es um Weihnachten herum in Deutschland täglich 19.200 neu Infizierte geben.
So 2020 ist gelaufen. Die Zahlen lagen auch mal über 32.000 statt prognostizierter 19.200.
In den drei Monaten gab es dann als (gescheiterte) Lösung den mehrwöchigen Ldl.
Es werden Vorgaben verhandelt, in Schulen bis 31.01. auf Präsenzpflicht zu verzichten. Und die 16 KuK machen trotzdem weiter wie gehabt, ihr eigenes Ding. Welche Challenge läuft da eigentlich bei den 16 und was ist der ausgelobte Hauptpreis?

Auch die Neuinfektionen bei 0-18 Jahren sind höher als bei der Gruppe Ü80 und zwar während schulfreien Zeiten.

Stina
3 Jahre zuvor

In verlinkter Petition fordern Elternverbände u.a. die Umsetzung der RKI-Empfehlungen in Schulen und in ÖPNV (Schülertransport) und eine Ausweitung des digitalen Unterrichts:

https://www.openpetition.de/petition/online/bildungsgerechtigkeit-und-gesundheitsschutz-in-der-pandemie

Unerträglich
3 Jahre zuvor
Simone
3 Jahre zuvor

Berufliche Schule ab Montag: ca. 75% aller Klassen sind anwesend, da nun mal sehr viele Klassen per Definition Abschlussklassen sind‍♀️es darf sogar weiter Praktikum gemacht werden… Ich habe da keine Worte mehr.
Sinnvolle Konzepte in Rücksprache mit den Lehrkräften Fehlanzeige…es wird sogar Klassenübergreifend lustig gemischt und das für nicht zwingend prüfungsrelevanten Unterricht.
Vorschläge machen ist nicht erwünscht, die offensichtlichen Denk- und Handlungsfehler benennen, führt dann schon mal zu einem Personalgespräch.

Carsten60
3 Jahre zuvor
Antwortet  Simone

Aber im Abitur an Gymnasien wird nie das geprüft, was im letzten Schuljahr ab Januar neu behandelt wurde. Insofern ist da nichts „zwingend prüfungsrelevant“, es sei denn, man wiederholt das, was vorher versäumt wurde. Dafür würde es aber reichen, die schwachen Kandidaten zu „verarzten“ (hoffentlich nicht mehr als die Hälfte). Die anderen Abiturienten könnte man jetzt schon quasi „ins Leben entlassen“. Sie könnten sich dann schon mal auf ihre künftige Selbständigkeit als Studenten einstellen und (im Eigeninteresse) selber lernen, damit sie sich im Abitur keine Blöße geben.

S.
3 Jahre zuvor

Bitte die unten stehende bundesweite Petition von Elternverbänden, Verbänden und Privatpersonen zum Gesundheitsschutz in der Pandemie mitunterzeichnen und weiterbreiten:

https://www.openpetition.de/petition/online/bildungsgerechtigkeit-und-gesundheitsschutz-in-der-pandemie

N.
3 Jahre zuvor

Schulpolitik der Länder in Pandemiezeit für Dummies erklärt:
Jeder macht was er will. Keiner was er soll, aber alle machen mit.

Lorzyfanboy
3 Jahre zuvor

Vom Hessischen Rundfunk auf den Punkt:

https://www.ardmediathek.de/ard/player/Y3JpZDovL2hyLW9ubGluZS8xMjI5ODA

Viel Glück morgen allen Betroffenen

OMG
3 Jahre zuvor

8.25 Uhr: Schulportal down

OMG
3 Jahre zuvor

8.38 Uhr: Moddle und Schulerver gehen wieder. Ab und an klappt das EInloggen nicht. Dafür ist jetzt die zentrale Software für die Lehrer und Schülerverwaltung down.
Habe an die Lehrer gerade leere Blätter ausgegeben und daran erinnert, dass früher auch alles selbst geschrieben werden musste. Also mal ran……

OMG
3 Jahre zuvor

9:57 Uhr: Schulportal nicht mehr erreichbar.
LUSD nicht erreichbar.
Eingetroffen ist die Abfrage via Mail, alle Schüler zu melden, die in Betreuung und Präsens sind.
Zeit dafür: 6 (!!!) Minuten
Läuft im Land der Bildungslobbyisten. Aber so was von.
Den Menschen vom Schulportal trotzdem mein Lob und meine ANerkennung. Sie versuchen, aus einem viel zu kleinen System ein Maximum an Last zu generieren. Für das amateurhafte Umfeld können sie nichts.
Fehlende Ressourcen und Unterstützung der Hausspitze versuchen diese mit Überstunden und Nachtschichten auszugleichen.
Danke dafür.