Meidinger: Vor allem ältere Lehrer früher impfen!

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BERLIN. Der Präsident des Deutschen Lehrerverbands hält es für sinnvoll, Lehrer schon früher als bisher geplant gegen das Coronavirus zu impfen. «Nach den derzeitigen Plänen sollen Lehrerinnen und Lehrer erst im zweiten Quartal dieses Jahres geimpft werden. Das halten wir für zu spät», sagte Heinz-Peter Meidinger dem «Focus». Zumindest für ältere Lehrkräfte über 60 sollte es frühere Impftermine geben.

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Erzieher und Lehrer sollen früher gegen Corona geimpft werden – meint der Deutsche Lehrerverband. Foto: Bernd Kasper / pixelio.de

Zugleich betonte Meidinger, dass die Impfbereitschaft unter den Pädagogen groß sei. Eine hohe Impfquote könne daher leicht erreicht werden. Weil es zunächst nicht genügend Impfstoff für jeden gibt, wird derzeit gemäß einer vom Bundesgesundheitsministerium festgelegten Priorisierung geimpft. «Die Schwächsten zu schützen, das ist das erste Ziel unserer Impfkampagne», sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) dazu im Dezember. Ältere über 80 Jahre, Bewohner und Personal in Pflegeheimen werden zuerst geimpft. dpa

Schulleitungsverband: Lehrer nicht erst „irgendwann im Sommer“ impfen

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13 Kommentare
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C. E.
3 Jahre zuvor

Gegen die Impfung älterer Kolleg/innen habe ich natürlich nichts, um Himmels Willen.

Trotzdem ein Aber:
„Kita-Beschäftigte haben laut Studie ein besonders großes Risiko, an Covid-19 zu erkranken: Berufe in der Betreuung und Erziehung von Kindern waren von März bis Oktober 2020 am stärksten von Krankschreibungen im Zusammenhang mit dem Coronavirus betroffen …“
Quelle: https://www.gew.de/aktuelles/detailseite/neuigkeiten/erzieherinnen-und-betreuerinnen-erkranken-am-haeufigsten-an-corona/

Die Kolleg/innen in den Kitas wurden in der allgemeinen Berichterstattung lange vernachlässigt und von der Politik überwiegend ignoriert.
Auch wenn das hier eine „Lehrerseite“ ist – ich ziehe an dieser Stelle mal meinen imaginären Hut vor euch in den Kitas.

Pit 2020
3 Jahre zuvor
Antwortet  C. E.

@C. E.

Ich bin auch der Ansicht, dass es langsam – Nein! GANZ SCHNELL! – an der Zeit ist, die KollegInnen in den Kitas und das ganze sonstige Personal in den Kitas und Schulen „in einem Atemzug“ zu nennen und gleichwertig zu betrachten/zu behandeln, wenn es um den Arbeits- und Gesundheitsschutz geht.
Der Wert eines Menschenlebens hängt ja wohl kaum vom Arbeitsplatz ab!
VERDAMMT NOCHMAL !!!
(Sorry, klitzekleiner Wutausbruch, den gönne ich mir mal zum Wochenende …)

Mary-Ellen
3 Jahre zuvor
Antwortet  Pit 2020

@Pit:

Danke, ich fühle mich in Ihrer Formulierung („und das ganze Personal“) wahrgenommen (als PM).

Viele LuL schreiben: Dann schickt die SuS doch in die Notbetreuung.
Dort ist der Schutz teilweise noch schwieriger umzusetzen als in der Unterrichtszeit, eher mit den Kita-Bedingungen der Erzieher zu vergleichen….

AvL
3 Jahre zuvor
Antwortet  C. E.

Kitabeschäftigte haben laut einer Untersuchung der Universität Carolina kein höheres Risiko als die übrige Bevölkerung. Aber darum geht es bei der Strategie der Impfung der Risikogruppe der 60jährigen Lehrer nicht.
Durch die Impfung der Lehrerrisikogruppen gelingt es eher Schulöffnungen zu ermöglichen .

Springinsfeld
3 Jahre zuvor

Warum sollen die Lehrer früher als geplant geimpft werden, wenn die Schulen sowieso vorerst zu bleiben?

Heinz
3 Jahre zuvor
Antwortet  Springinsfeld

„Zweites Quartal“ ist ihnen aber ein Begriff oder?

Marie
3 Jahre zuvor
Antwortet  Springinsfeld

Vielleicht, weil dann die Schulen früher wieder öffnen könnten?? Außerdem haben doch viele Bundesländer eine rasche Öffnung auf der Agenda – und dann stehen wir n 2 Wochen wieder ohne Arbeitsschutz in übervollen Klassenräumen ( manche Kollegen übrigens derzeit schon, Schulen sind leider nicht komplett geschlossen, auch wenn das so verbreitet wurde).

Ü 60!
3 Jahre zuvor

SBBZ hat bereits geöffnet und in der Grundstufe sind alle Kinder da. Ich bin Fachlehrerin an zwei Grundschulen und am SBBZ. Gerade in der Grundstufe dort kann man keinen Abstand halten. Einige Kinder müssen mehrmals gewickelt werden. Das sind körpernahe pflegerische Tätigkeiten. Da frage ich mich schon, warum diese Lehrkräfte und ich mit fast 63 Jahren noch so lange warten sollen mit der Impfung.

Heinz
3 Jahre zuvor

Ist es jetzt nicht auch ein wenig spät? Wieso ist vorher kein Lehrerverband auf die Idee gekommen? Was hat eigentlich die GEW in der Zeit wieder gemacht, oder hat diese sich wieder anstatt für Lehrer für Schülerbedürfnisse eingesetzt?

Also jetzt mal im Ernst, es gab vor 2 Monaten ellenlange Diskussionen über die Reihenfolge beim impfen. Sämtliche Gewerkschaften haben sich beschwert z.B. Polizeigewerkschaft usw., und bei den Lehrern wartet man so lange, bis die Reihenfolge im Grunde genommen fix beschlossen ist, und schon seit Wochen geimpft wird, bevor man mit seinen Bedenken ankommt?
Kann man da nicht vorher dran denken?

Rabe
3 Jahre zuvor

Ich gehöre zu den ‚älteren‘ Kollegen, noch dazu mit Risiko – ich würde liebend gerne früher geimpft und könnte dann wieder vor meinen Kursen stehen, statt (wie seit März ununterbrochen) Videounterricht machen zu müssen, auch wenn der gute Resultate geliefert hat. Ich hatte wirklich gedacht, bis Ostern sei das durch – zweites Quartal ist ein Schock!

Ernst Ringer
3 Jahre zuvor

Lehrer über 60 J im 1.Quartal zu Impfen halte ich für sinnvoll vor allem weil viele Lehrer bis zum 70.Lj unterrichten, in Bayern!!

Meinungsvielfalt
3 Jahre zuvor

Es ist wie in Bezug auf jede andere Atemwegserkrankung oder überhaupt jede andere Krankheit, niemand sollte sich gedrängt fühlen, eine Impfung zu akzeptieren.

Auch Heinz-Peter Meidinger kann mit etwas Skepsis an das Thema Sinnhaftigkeit und erhoffte Wirkweise der neuartigen Vakzine herangehen. Sollte Meidinger vielleicht zunächst betonen, dass die Antwort auf die Frage, ob man sich gegen das Coronavirus impfen lässt oder nicht, jedem einzelnen überlassen ist?

Als Präsident des Deutschen Lehrerverbands lediglich für frühere Impftermine für ältere Lehrerinnen und Lehrer zu werben, erscheint mir als fragwürdig einseitig. Wer sich impfen lassen will, soll das ja vielleicht tun, nach reiflicher Überlegung und gründlichen Gesprächen mit einem bewährt vertrauenswürdigen Arzt.

Bewusst verzichte ich auf die neuartige genetische Impfung mit einem mRNA-Impfstoff (BNT162b2 genannt Comirnaty von BioNTech / Pfizer, mRNA-1273 von Moderna) bzw. einem Vektorimpfstoff (AZD1222 von AstraZeneca).

Jede und jeder einzelne kann hier selbst entscheiden.

In den Worten eines bekannten schwedischen Möbelhauses: „Entdecke die Möglichkeiten“.

Verantwortung
3 Jahre zuvor

Als Lehrerin fühle ich mich gar nicht angesprochen, ich werde mich sicher nicht als Versuchskaninchen zur Verfügung stellen für einen Impfstoff, der vorher nie erprobt wurde.
Auf welche Studie, in der sich Lehrer mehrheitlich impfen lassen wollen, gehen Sie da eigentlich ein? Berichterstattung sollte seriös sein und mit Quellen belegt werden…