Mutation bei Corona-Ausbruch in Freiburger Kita festgestellt – RKI zieht These in Zweifel, dass jüngere Kinder weniger ansteckend sind

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STUTTGART. Kinder sind keine «Treiber» der Pandemie? Diese Frage muss nach dem Corona-Ausbruch in einer Freiburger Kita neu gestellt werden. Die dort entdeckte Mutante hat die Pläne der baden-württembergischen Landesregierung, Kitas und Grundschulen am kommenden Montag zu öffnen, auf den Kopf gestellt. Das dürfte bundesweit weitreichende Konsequenzen für den Bildungsbetrieb in den kommenden Monaten haben. Bemerkenswert: Das Robert-Koch-Institut stellt die These, dass Kita-Kinder und Grundschüler weniger infektiös als ältere Schüler seien, mittlerweile öffentlich in Zweifel.

Die Corona-Mutationen rücken die Debatte um Kita- und Schulöffnungen in ein neues Licht. Illustration: Shutterstock

Es ist eine kalte Dusche. Ein Schock für die Politik, Eltern, Kinder, Lehrkräfte und Erzieherinnen. Ursprünglich wollten Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) und Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) an diesem Mittwoch um 14.30 Uhr die Entscheidung verkünden, dass Kitas und Grundschulen schrittweise wieder geöffnet werden sollen. Angesichts der sinkenden Infektionszahlen im Land galt die Entscheidung als Formsache. Mit der Lockerung mitten im allgemeinen Lockdown hätte Baden-Württemberg, das in vielen Lebensbereichen einen strengen Kurs vorgibt, einen Sonderweg beschritten.

Dann, um 14.00 Uhr, platzte die Nachricht in die Staatskanzlei, dass in einer Freiburger Kindertagesstätte zwei Kinder mit einer neuen Virusvariante infiziert sind? Hinzu kommt, dass weitere 21 Kinder und Erwachsene sich mit dem Coronavirus angesteckt haben – doch bei ihnen muss noch geklärt werden, ob eine Mutation vorliegt. Noch ist vieles unklar. Was ist in Freiburg tatsächlich vorgefallen? Wie ist das mutierte Virus dorthin gekommen? Es fehlen verlässliche Informationen. Klar ist nur: Die im Südwesten geplante landesweite Öffnung von Kitas und Grundschulen liegt bis auf Weiteres auf Eis.

Was tut die Politik jetzt?

Abwarten – und über ihre Strategie nachdenken. Kretschmann hatte lange den strengen Corona-Manager gegeben. Doch irgendwann gab er dem Druck seiner Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) nach. Sie will einen Sonderstatus für Schulen in der Pandemie und diese so schnell wie möglich wieder öffnen. Sonst würden Kinder und Jugendliche die großen Verlierer der Krise. Ihr Drängen war so massiv, dass nicht wenige auch in ihrer eigenen Partei ihr vorhielten, sie mache Wahlkampf. Denn Eisenmann ist CDU-Spitzenkandidatin für die Wahl am 14. März. Und ihr Gegner ist Kretschmann selbst.

Der schwenkte ein – als immer mehr Umfragen zeigten, dass die Akzeptanz der Menschen für die harten Lockdown-Maßnahmen abnahm. Er verteidigte vehement die anvisierte Öffnung von Kitas und Grundschulen zum 1. Februar. Noch am Dienstagabend wetterte er bei «Markus Lanz»: «Wir sollten nicht ewig so tun, als seien Grundschulen und Kindergärten das Problem dieser Pandemie.» Immer wieder hatte Kretschmann Experten zitiert, die ihm versichert hätten, dass Kinder unter zehn Jahren keine «Treiber» der Pandemie seien. Der Ausbruch in Freiburg stellt diese Frage nun neu.

Können die Kitas und Grundschulen denn trotzdem bald geöffnet werden?

Das sieht nicht so aus. Grünen-Fraktionschef Andreas Schwarz sagte auf Anfrage: «Ich rate dazu, von einer Öffnung in der nächsten Woche abzusehen.» Es könnte aber auch sein, dass man sich im Südwesten wie zum Beispiel in Bayern den zunächst bis zum 14. Februar vorgeschriebenen Lockdown hält. Zwar betont Kretschmann immer, die Entscheidungen in der Corona-Krise würden auf Fakten beruhen. Doch bei den Kitas und Schulen hat er sich womöglich zu weit vorgewagt. Die Last-Minute-Absage der Lockerung zum 1. Februar dürfte eine Art heilsamer Schock für ihn sein. Und Eisenmann muss sich fragen lassen, ob sie bei ihrem Einsatz für offene Schulen etwas übersehen hat.

Wie sehen die Lehrer und Erzieher die Lage?

Sie fühlen sich als «Versuchskaninchen», wie die Bildungsgewerkschaft GEW beklagt. Angesichts der Gefahren durch Virusmutationen sei eine Öffnung «fahrlässig und nicht zu verantworten», warnte die GEW-Landeschefin Monika Stein schon, bevor die Nachricht aus Freiburg kam. Nun fordert sie, Kitas und Schulen frühestens wieder nach der Fasnetspause am 22. Februar zu öffnen. Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) zieht ebenfalls die Notbremse: Erst müsse die Infektionslage kleiner Kinder geklärt sein, außerdem brauchen alle Kitas und Grundschulen flächendeckend FFP2-Masken, sagte der VBE-Landesvorsitzende Gerhard Brand.

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Was sind denn Virusmutationen?

Viren wie bei der Influenza oder bei Covid-19 müssen ihr Erbgut in Zellen einschleusen, um sich zu vermehren. Bei der Vermehrung kann es zu Mutationen kommen. Einige dieser zufälligen Veränderungen im Erbgut verschaffen dem Erreger Vorteile – etwa, indem sie ihn leichter übertragbar machen. Fachleute gehen derzeit aber nicht davon aus, dass diese Erreger unempfindlich gegen die bislang zugelassenen Corona-Impfstoffe sind.

Welche Virusvarianten sind bislang am bekanntesten?

Besonders im Fokus von Forschern und der Öffentlichkeit stehen derzeit die Variante B.1.1.7, die zuerst in Großbritannien entdeckt wurde, und B.1.351. Sie wurde erstmals in Südafrika aufgespürt. Die erste Variante gilt als hochansteckend, die zweite ebenfalls als ansteckender als das Ausgangsvirus. Die Bundesregierung warnt, Menschen in Deutschland müssten sich auf eine verstärkte Ausbreitung besonders ansteckender Varianten des Coronavirus einstellen.

In Baden-Württemberg ist nach Angaben des Gesundheitsministeriums bis zum Montagabend bei mindestens 34 Reiserückkehrern oder deren engen Kontaktpersonen eine Virusmutation nachgewiesen worden. Die jüngsten Infektionen aus Freiburg zählen nicht dazu. Im Vergleich zur Gesamtzahl von derzeit mehr als 286.000 registrierten Corona-Infektionen erscheint diese Zahl überschaubar. Experten warnen aber vor einer dominanten Rolle der Varianten bei Neuansteckungen.

Woran könnte es liegen, dass es erst wenige Fälle in Baden-Württemberg gibt?

Deutschland liegt bei der Zahl der sogenannten Genomsequenzierungen des Virus, also bei den Nachweisen neuer Mutationen, deutlich hinter Ländern wie Großbritannien. Baden-Württemberg will nun über die Bestrebungen des Bundes hinaus stärker nach Mutationen des Coronavirus fahnden. Dafür sollen in Labors im Land möglichst alle positiv getesteten Proben auf die bekannten Virusvarianten untersucht werden. Die Rate der Vollsequenzierung, mit deren Hilfe auch unbekannte Mutationen aufgespürt werden können, werde zudem sukzessive gesteigert, sagt Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne).

Kinder sind doch überhaupt keine Treiber des Virus, oder?

Kultusminister behaupteten monatelang unisono: Kitas und Schulen sind keine Treiber der Pandemie – und begründen damit, dass Kitas und Schulen praktisch ohne Infektionsschutz weit offen blieben. Da muss man allerdings zurückfragen: Was sind denn „Treiber“?

Richtig ist: Kinder und Jugendliche sind nicht überrepräsentiert bei den bekannten Corona-Infektionen. Allerdings werden Kinder und Jugendliche, bei denen Infektionen tatsächlich häufiger symptomlos verlaufen, auch seltener gestestet. Das Robert-Koch-Institut (RKI) fasst den Stand der Forschung zusammen und stellt fest: „Die auf PCR-Testung basierende Prävalenz als Ausdruck aktiver Infektionsgeschehen liegt bei Kindern in den meisten Studien niedriger als bei Erwachsenen. In serologischen Studien zeigt sich kein einheitliches Bild: teils unterscheiden sich die Seroprävalenzen wenig von Erwachsenen, teilweise zeigte sich bei Kindern im Vergleich eine niedrigere Seroprävalenz. Zu beachten ist, dass neben der Empfänglichkeit für eine Infektion auch Anzahl und Art der Kontakte eine Rolle spielen.“ Heißt: Selbst wenn Kinder möglicherweise weniger empfänglich für Corona-Infektionen sind, könnten sie das durch häufigere und körperlich engere Sozialkontakte ausgleichen.

Weiter heißt es: „Die Infektiosität im Kindesalter wurde bisher selten untersucht und kann daher nicht abschließend bewertet werden. Insgesamt scheinen Kinder weniger infektiös zu sein als Erwachsene.“ Studien zur Viruslast bei Kindern hätten allerdings keinen wesentlichen Unterschied zu Erwachsenen gezeigt. Ein bemerksenwerter Zusatz ist kürzlich in den Steckbrief aufgenommen worden: „Eine Aussage, welche der Altersgruppen innerhalb der Kinder am infektiösesten ist, kann nicht verlässlich gemacht werden.“ Das RKI zieht also die These in Zweifel, dass Grundschüler und Kita-Kinder deutlich weniger mit Ansteckungen zu tun haben als ältere Schüler – die These, die Kretschmann und Eisenmann bei ihren geplanten Kita- und Grundschulöffnungen zugrunde gelegt hatten. News4teachers / mit Material der dpa

Kretschmann stellt für Montag Kita- und Schulöffnungen in Aussicht – GEW: Erzieher und Lehrer fühlen sich wie Versuchskaninchen

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Lisa
3 Jahre zuvor

Unterdessen laufen die Planungen für den Wechselunterricht in RLP auf Hochtouren!

Frau Dreyer, wir (Eltern, Kinder, Lehrkräfte) haben Angst!

Enjoy your chicken Ted!
3 Jahre zuvor

Es geht nicht um Angst, sondern, dass Lehrer, Schüler und deren Angehörigen Versuchskaninchen sind. Die Fürsorgepflicht wird nicht (ausreichend) wahrgenommen und Arbeitsschutz ist ein Fremdwort in den Köpfen der Bildungsminister. Die Pandemie wütet überall, auch in Schulen und Kitas.

Ich muss da mal was loswerden
3 Jahre zuvor

Das der Fall in der Kita so passgenau auftaucht und publik wird ist kein Zufall, da bin ich mir sicher. Wir sind hier im Wahlkampf mittlerweile in einer Episode von „Game of Thrones“ angekommen, es wird mit ganz harten Bandagen hinter den Kulissen zwischen Kretschmann und Eisenmann gekämpft und am Ende werden Köpfe rollen. Watch the news!

Annika
3 Jahre zuvor

News 4 teachers ist mit der Recherche und dem Schreibstil einfach wieder on point! Hier arbeiten hervorragende Journalisten! Danke, dass es euch gibt. 🙂

Berufspädagoge
3 Jahre zuvor

Im Burgenlandkreis (BLK) des Landes Sachsen-Anhalt haben wir immer noch die höchsten 7-Tage-Insidenz Deutschlands. Der Landrat holt sich jetzt Amtshilfe beim RKI, um auf Virusmutationen zu testen. Unsere Berufsschulen in Landkreis waren diese Woche aber wieder voller Klassen mit Azubis des letzten Ausbildungsjahres. Bis auf die, die wegen Coronaerkrankung fehlten. Das haben die großen Firmen herausgefunden, weil diese die Azubis testen, bevor sie sie nach der Woche Berufsschule wieder in die Betriebe lassen. Die kleinen Firmen können dies nicht stemmen. Die Sorgen der Azubis werden von Schulleitung und Kultusminister Marcus Tullner (CDU) als unbegründet abgewiegelt. Aber Tullner hat ja jetzt wieder (vor dem Wahlkampf) wichtigere Dinge zu tun: Beschwichtigen – Er habe es ja gar nicht so gemeint, als er sagte die Kinder aus weniger reichen Wohngebieten seien kognitiv nicht in der Lage dem Onlineunterricht zu folgen. (Arme Kinder gleich dumme Kinder?) Schämen sollte er sich und endlich anfangen zu arbeiten! https://m.volksstimme.de/sachsen-anhalt/marco-tullner-die-grundschulen-werden-zuerst-oeffnen

Jan aus H
3 Jahre zuvor

Mal sehen, wie viele Wochen noch verschwendet werden, bis die Politik die einzig sinnvolle Richtung einschlägt: Harter Lockdown bis runter auf eine Inzidenz von 20 oder besser 10, dann wieder öffnen. Alles andere verlängert das Elend nur. Wenn man das im September gemacht hätte, als die Zahlen langsam anfingen, zu steigen, dann hätten viele Menschen überlebt und es gäbe dann ziemlich vorhersagbare Wechsel zwischen Lockdown (über 20) und weitgehender Normalität (unter 10), wobei die Lockdown-Phasen bei diesen Werten recht schnell vorbei sind, weil das Virus eben keine Chance bekommt, sich weit in die Bevölkerung zu „fressen“.

Aktuell dürfte es bei einer Dunkelziffer von drei bis fünf etliche Zehntausend Menschen geben, die unbemerkt infiziert sind und damit immer wieder neue Infektionen erzeugen. Das bekommt man nur schnell in den Griff, wenn man die Kontakte drastisch einschränkt.

Je härter der Lockdown, desto schneller ist die Normalität wieder da. Der aktuelle „Lockdown“ führt zu so langsam sinkenden Zahlen, dass alleine die zunehmende Verbreitung der britischen Mutation das in Kürze ausgleichen wird und es keine Fortschritte mehr gibt.

S.
3 Jahre zuvor
Antwortet  Jan aus H

Ja, genauso wird es sein.

Gümnasiallehrer a.D.
3 Jahre zuvor
Antwortet  Jan aus H

Das kannste vergessen. Konnte ich auf Termine Wetten, so würde ich für alles ab Niedersachsen südwärts wetten, dass ab März gteilweise, aber großzügig geöffnet wird. Für die Nordländer ab Mitte März, weil sich an den Hamburger Ferien orientiert wird.

Wie dem auch sei, die Wirtschaft wird alles andere nicht mittragen.

Jan aus H
3 Jahre zuvor

„die Wirtschaft wird alles andere nicht mittragen.“

Da bin ich mir nicht einmal sicher. Das, was ich oben vorgeschlagen hatte, wäre für die Wirtschaft weit weniger schädlich als die aktuelle Situation und dazu noch viel besser vorhersagbar.

Wenn wir uns alleine die Gastronomie anschauen… geschlossen seit langem und keine Öffnungsperspektive. In meinem Modell würden Öffnungen von vielleicht 2-4 Wochen im Wechsel mit Schließungen von 2 Wochen erfolgen.

Dazu kommt, dass bei geringen Inzidenzen (man würde ja bei 10 bis 20 bleiben) das Einzelrisiko VIEL geringer ist und es darum viel weniger Quarantänen und unerwartete Ausfälle von Mitarbeiten gibt.

Koogle
3 Jahre zuvor
Antwortet  Jan aus H

An einen Lockdown alle 8 Wochen 2 Wochen dicht habe ich auch schon gedacht. Sozusagen regelmäßige Betriebsferien. Hätte den Kleinunternehmen sicher weniger geschadet.

Funktionieren kann sowas nur bei geschlossenen und kontrollierten Grenzen.

Leider ist die Politik erst jetzt dazu bereit, obwohl Frau Merkel das wohl schon lange fordert.

Wegen der offenen Grenzen sinken die Zahlen zu langsam.
Die Schüler, Eltern und Lehrkräfte müssen es ausbaden.

Leseratte
3 Jahre zuvor

Dazu passt einerseits diese Info:

„+++ 17:10 Mehr Erzieher als Pflegekräfte von Corona-Infektionen betroffen +++
Die Beschäftigten in Kindergärten und Vorschulen sind im vergangenen Jahr über lange Zeit die am stärksten vom Coronavirus betroffene Berufsgruppe gewesen. In einer vom Dachverband der Betriebskrankenkassen veröffentlichten Auswertung der Monate März bis November vergangenen Jahres lagen die Beschäftigen in Kitas und Vorschulen bei der Krankheitshäufigkeit vor Pflegekräften in Altenheimen und vor Krankenhauspersonal. Im Dezember allerdings gab es unter Altenpflegern die meisten Betroffenen.“

Und andererseits:

„MITTWOCH, 27. JANUAR 2021
Häufiger Wohnanlagen und Firmen
Studie sieht Schulen nicht als Virus-Treiber“

Wer beim zweiten Artikel nur die Überschrift liest, wird sicher sofort wieder für vollständige Schulöffnungen plädieren. Allerdings heißt es im Text, es müssten entsprechende Schutzregeln beachtet werden:

„ Dazu gehören laut CDC Abstandsregeln, eine allgemeine Maskenpflicht, regelmäßiges Lüften und Wechselunterricht, damit kleinere Gruppen zusammentreffen. Außerdem sollten Corona-Tests bei Schülern und Lehrpersonal ausgeweitet werden, um Corona-Infizierte ohne Symptome schnell isolieren zu können. Zudem rät die CDC von Sport und Wettkämpfen in geschlossenen Räumen ab.“

https://www.n-tv.de/panorama/Studie-sieht-Schulen-nicht-als-Virus-Treiber-article22320836.html

Und genau das ist ja das Problem. In Thüringen z.B mit bekanntermaßen höchsten Inzidenzen galt bis letzte Woche im Unterricht nicht mal in den Abiturklassen Maskenpflicht.
Mit den Tests ist das auch so eine Sache. Die Abiturienten waren schon wieder 2 Wochen in den Leistungskursen in der Schule ohne Schnelltest. Und dann sind diese ja noch freiwillig. So wird das nichts.

LESER
3 Jahre zuvor

Bei uns in Niedersachsen gehen die Kinder der Grundschule schon seit 2 Wochen wieder in den Wechselunterricht. Darüber hört man nichts. Irgentwie hat das Herr Tonne heimlich , still und leise durchgedrückt.

Wunder SAM
3 Jahre zuvor
Antwortet  LESER

Mitteilung von Herrn Tonne:

„Rund 87 Prozent der Schülerinnen und Schüler, die zurzeit im Szenario B beschult werden, kommen auch in die Schule. 13 Prozent der Eltern haben ihre Kinder von der Präsenzpflicht befreien lassen. Die hohe Teilnahmequote am Szenario B, die sich den Rückmeldungen von 2.410 Schulen entnehmen lässt, ist ein deutlicher Hinweis darauf, dass der Wechsel zwischen Präsenz- und Distanzunterricht als sicher angesehen wird und den Kindern guttut.“
https://www.mk.niedersachsen.de/startseite/aktuelles/presseinformationen/bilanz-zum-halbjahreswechsel-tonne-schule-unter-corona-bedingungen-ist-richtig-und-wichtig-aber-fur-alle-beteiligten-eine-riesige-herausforderung-196649.html

Grundschullehrer
3 Jahre zuvor

Frau Eisenmann sollte ihre Kandidatur zurückziehen. Sie verfolgt Ihre Karriere auf Kosten der Kinder, Eltern und Lehrer. Moralisch sehr daneben. Denkt sicher auch Herr Kretschmann, der ehemalige Ethiklehrer.

Koogle
3 Jahre zuvor

Das allermindeste wäre, alle Lehrkräfte sofort zu impfen.

Die Impfung der Senioren über 70 dauert 3 – 6 Monate.

Lehrkräfte und Erzieher könnten in einer Woche geimpft sein.

Defence
3 Jahre zuvor

Die GEW muss uns vereinen und dafür sorgen, dass wir geschützt und mit Zuversicht in einen Streik übertreten, sollten die Schulen zwangsgeöffnet werden.
Alle Angestellten Lehrer und willige Beamte würden unterstützen. Selbst Schüler und Eltern würden mitmachen. Aber die GEW bleibt untätig. Warum?

Susanne
3 Jahre zuvor

Unsere Kultusminister finden bestimmt wieder eine “ Lösung „, wie auch die vergangenen Wochen und Monate : (
Bin nur froh, dass dieser Ausbruch auch in anderen Medien bekannt gegeben wurde…, vielleicht wacht doch der Eine oder Andere auf und vielleicht reagiert mancher Minister endlich richtig.

Mutter_aus_HH
3 Jahre zuvor

Waren Kitas, Grundschulen und Schulen in irgendeinem Bundesland in diesem Lockdown jemals geschlossen?

Hamburg hat am 26.01.2021 erst eine Pressemitteilung herausgebracht, wo ALS ERFOLG berichtet wird, dass in dieser Woche NUR NOCH 22,5 % aller Grundschülerinnen und Grundschüler für den Präsenzunterricht angemeldet wurden.

https://www.hamburg.de/bsb/pressemitteilungen/14858876/2021-01-26-bsb-betreuungsquoten-sinken/

In der Pressemitteilung stehen auch noch weitere Quoten, wie stark die „Notbetreuung“ an Hamburger Schulen genutzt wird. Wen sie interessieren, also gerne direkt nachsehen.

Allerdings vermute ich mal, dass es sich bei diesen SchülerInnen in einem nicht unerheblichen Teil um Notfälle handelt, weil die Arbeitgeber nicht mitspielen wollen. Und ein nicht unerheblicher Teil dieser Eltern ist mit Sicherheit nicht in der Lage, sich gegen dieses Nein durchzusetzen.

So lange die Politik Hintertüren für die Profilierungssucht so manchen Kultus-/Bildungsministers und die Wirtschaft offen lässt, werden in Kitas und Grundschulen die „Notbetreuungen“ deutlich genutzt bleiben.

Grundschullehrer
3 Jahre zuvor
Antwortet  Mutter_aus_HH

Wir GS-Lehrer und die Kita-Erzieher sind eben der Kollateralschaden. Eine Anerkennung von Covid-19 als Berufskrankheit gibt es nicht. Ist man noch in der Probezeit als Beamter, muss man nach schwerer Erkrankung ebenfalls – laut GEW – mit Konsequenzen rechnen.

Horstino
3 Jahre zuvor

In RLP dürfen die Kinder ab Montag übrigens mit Alltagsmasken aus Stoff in die Schule kommen. Ich bin begeistert.
Die Eltern meiner Klasse konnte ich zum Glück zum Großteil überzeugen, ihre Kinder Zuhause zu lassen.

KnechtRuprecht
3 Jahre zuvor

„Schulen sind Keime-Treiber der Pandemie.“ – Dies sei einfach mal der gängigen Floskel gegenübergestellt.

A Lütt
3 Jahre zuvor

Aktuell sinken die Infektionen zum Glück sehr deutlich.

Ich möchte Sie bitten nicht zu glauben, dass wegen den geschlossenen Grundschulen die Infektionen gesunken sind.

Gern möchte Sie auf die Fälle in Frankreich, Ungarn und Irland hinweisen.

Die genannten 3 Länder haben gezeigt, dass man auch mit offenen Grundschulen im vollen Präsenzunterricht die Infektionen senken kann. Nur muss man darauf achten, die anderen Beschränkungen bei den Erwachsenen nicht zu schnell zu lockern (wie in Irland die Öffnung der Pubs).

Die folgende Graphik zeigt die Entwicklung in Frankreich (offene Grundschulen bis zur 8.Klasse mit vollem Präsenzunterricht)

https://ourworldindata.org/coronavirus-data-explorer?zoomToSelection=true&time=2020-06-06..latest&country=~FRA&region=World&casesMetric=true&interval=smoothed&perCapita=true&smoothing=7&pickerMetric=total_cases&pickerSort=desc

Auch Ungarn kommt die hohen Infektionszahlen mit offenen Grundschulen (bis 8 Klasse) deutlich senken.

https://ourworldindata.org/coronavirus-data-explorer?zoomToSelection=true&time=2020-06-06..latest&country=~HUN&region=World&casesMetric=true&interval=smoothed&perCapita=true&smoothing=7&pickerMetric=total_cases&pickerSort=desc

Und ebenso Irland im November. Leider wurden dann im Dezember die Lockerungen für die Erwachsenen (Pubs) zu schnell aufgehoben.

https://ourworldindata.org/coronavirus-data-explorer?zoomToSelection=true&time=2020-06-06..2020-12-31&country=~IRL&region=World&casesMetric=true&interval=smoothed&perCapita=true&smoothing=7&pickerMetric=total_cases&pickerSort=desc

Eine Schließung der Grundschulen ist wirklich nicht notwendig zur Bekämpfung des Virus.

Viele Grüße

Wunder SAM
3 Jahre zuvor
Antwortet  A Lütt

@A Lütt
Schön, dass Sie Ihren Glauben an die Grafiken und Ihre Interpretation behalten haben.

Leider sieht es eher anders aus ….
Der Lockdown in England bei gleichzeitig geöffneten Schulen und Hoschschulen hat die Entwicklung von B117 befeuert – aufgrund der höheren Virulenz und der Tatsache, dass sich eher Jüngere infizieren -.

Zitat:
„Es ist diese schnellere Ausbreitung, die erklärt, warum B117 neue Infektionen dominiert: Es übertrifft andere Formen des Virus auf darwinistische Weise. Dieser Vorteil war während der vierwöchigen „Sperrung“ des Vereinigten Königreichs ab dem 5. November (die eher eine Quasi-Sperrung war, da Schulen, Hochschulen und andere Einrichtungen geöffnet blieben) beunruhigend offensichtlich. Ältere Varianten des Virus nahmen während der Sperrung ab – aber B117 verbreitete sich weiter und erhöhte seinen „Marktanteil“ an Infektionen. Das imperiale Team schätzt, dass die Sperrung R für andere Formen des Virus auf durchschnittlich 0,92 reduzierte, für B117 jedoch bei etwa 1,45 blieb. „Wenn wir uns alle englischen Regionen ansehen, expandiert B117 in der überwiegenden Mehrheit während der Sperrung, während andere Linien schrumpfen“, sagt Jeffrey Barrett vom Sanger Institute.“
https://www.prospectmagazine.co.uk/science-and-technology/new-strain-variant-covid-19-coronavirus-lockdown-schools

„The Imperial College study suggests transmission of the new variant tripled during England’s November lockdown while the previous version was reduced by a third.
… Early results indicated that the virus was spreading more quickly among under-20s, particularly among secondary school age children.
… One possible explanation is that the early data was collected during the time of the November lockdown where schools were open and the activities of the adult population were more restricted.“
https://www.bbc.com/news/health-55507012

Eine SCHLIEßUNG der SCHULEN ist NOTWENDIG!!!!!!!
– um die weiter Ausbreitung der Mutationen unter Kontrolle zu bekommen –

Präventionsparadox
3 Jahre zuvor

@Jan aus H: Wie immer eine brillante Zusammenfassung des IST! Sehe das genauso, habe nur das Gefühl, dass die Mehrheit anderer Auffassung ist bzw. den Zusammenhang nicht erkennen will. Leider!

Enttäuscht über alles...
3 Jahre zuvor

@ Leser
ja….ich komme auch aus Niedersachsen..wir sind die einzige Familie einer Klassenstufe, die ihr Kind aus dem Wechselbetrieb genommen hat…unglaublich…was da abgeht. Die anderen „hoffen“ das nichts passiert-ihre Kinder WOLLTEN in die Schule….als ob Kinder so etwas überblicken…und Tonne????

Axel
3 Jahre zuvor

Nein, die anderen möchten einfach nur Schaden von Ihren Kindern abwenden und lassen sie deshalb in die Schule gehen. Es gibt eben auch noch Eltern, denen das Wohlergehen ihrer Kinder sehr am Herzen liegt.

Anne
3 Jahre zuvor
Antwortet  Axel

Wem das Wohlergehen der Kinder am Herzen liegt, der lässt sie -wo immer es geht- zu Hause. Ansonsten hat man den Schaden in Form einer Infektion bald in der Familie.

Wunder SAM
3 Jahre zuvor

Übersicht – Verbreitung der Mutationen in Deutschland
https://www.t-online.de/digital/id_89331746/karte-corona-mutationen-in-mehreren-krankenhaeusern-und-altenheimen-nachgewiesen-.html

Anzahl der Mutationen in Deutschland mit Region
* Aktuelle Liste der Mutations-Fälle aufgelistet mit Link zu den Quellen *
https://docs.google.com/spreadsheets/d/1G-2TAslg1KOOlHayxVd8WMEia2wln02j_OerBHZjpnA/edit#gid=0

ramon
3 Jahre zuvor

Die Stuttgarter Zeitung schreibt dazu:
„Der Corona-Ausbruch geht nach Erkenntnissen der Diakonie auf einen Erzieher zurück, der zunächst keine Symptome hatte.“

Marie
3 Jahre zuvor
Antwortet  ramon

Was genau wollen Sie uns jetzt damit mitteilen? Dass das Virus „von außen eingeschleppt wurde“ ? Ja, das wartet nicht in KiTa oder Schule, bis jemand vorbeikommt. Irgendeiner bringt es mit, genau wie in KH, Pflegeheimen,…

ramon
3 Jahre zuvor

Undweiter:
„Alles spreche dafür, dass über Kontakte im Privaten dann das Virus auch auf Mitglieder anderer Gruppen übertragen worden sei, „

Marie
3 Jahre zuvor
Antwortet  ramon

Gib uns unser tägliches Mantra: „Schulen sind sicher, KiTas sind sicher, Schulen sind …“

Steffen
3 Jahre zuvor

Und jetzt wieder die Begründungen: Erzieher hat natürlich das Virus in die Kita gebracht und die Kinder aus den anderen Gruppen haben sich nicht in Kita sondern privat angesteckt…..alles klar. Und zig andere Kinder hatten es sicher auch noch…wurden aber nicht getestet.

@A. Lütt: Die Zahlen sinken auch weil viel weniger getestet wird als im Dezember. 300.000 Tests weniger als damals laut rki.

kanndochnichtwahrsein
3 Jahre zuvor

„Es ist eine kalte Dusche. Ein Schock für die Politik, Eltern, Kinder, Lehrkräfte und Erzieherinnen.“

Das ist keine kalte Dusche! Das war DAS WAR ABZUSEHEN!
Wovor bitte haben wir seit Monaten gewarnt?????

Sowas wäre viel früher schon – mit welcher Mutante auch immer – aufgetaucht, hätte man tatsächlich Infektionen verfolgen können!

Es gibt einfach noch viel zu viele in der Politik und in der Bevölkerung, die nicht wahrhaben wollen, dass wir in einem Ausnahmezustand leben.
Wer auf dem Vulkan sitzt, sollte etwas unternehmen, wenn es zu grummeln beginnt… nicht erst wenn das Teil ausgebrochen ist.
Die KM meinen dann wahrscheinlich immer noch, „der will nur spielen“…

Alles andere ist doch gesagt, oder?

Marie
3 Jahre zuvor

In einer Kölner KiTa ist das mutierte Virus auch schon aufgetaucht.

Axel
3 Jahre zuvor

1. Wie groß soll der angerichtete Schaden noch werden? Die Kinderpsychatrien laufen über (ganz im Gegensatz zu den Krankenhäusern).
2. Es erscheint alle drei Tage eine internationale Studie, peer-reviewed. Aussage: Kinder sind nicht Treiber des Infektionsgeschehens.
3. In der Schweiz (oh oh, die bösen britischen Skifahrer) sind Kitas und Schulen geöffnet. Trotz Nix-Lockdown sinken die Zahlen.
4. In Schweden waren die Kitas nie geschlossen. Nix besonderes passiert.
5. Die verbreiteten Fake-News: „Diese neue Mutation würde sich stärker unter Kindern verbreiten“, wurde ganz schnell von den Ärzten in UK wieder kassiert.
6. Wieder wird irgendein Einzelfall herangezogen um Schlussfolgerungen für die Grundgesamtheit heranzuziehen.
7. Mehr Schaden als Nutzen.

Wunder SAM
3 Jahre zuvor

@Axel
„3. In der Schweiz (oh oh, die bösen britischen Skifahrer) sind Kitas und Schulen geöffnet. Trotz Nix-Lockdown sinken die Zahlen.“

Auf der Höhe der Zeit sind Sie allerdings nicht!

3. Schweiz: Nix-Lockdown
Ab 18.01.2021 sind in der Schweiz alle Läden – bis auf die des täglichen Bedarfs – geschlossen, Homeoffice-Pflicht, Treffen max. 2er Haushalte.
https://www.bag.admin.ch/bag/de/home/krankheiten/ausbrueche-epidemien-pandemien/aktuelle-ausbrueche-epidemien/novel-cov/massnahmen-des-bundes.html#256147750

https://www.bote.ch/nachrichten/schweiz/jetzt-kommt-der-harte-lockdown-bundesrat-faehrt-oeffentliches-leben-runter;art177490,1288754

Julia
3 Jahre zuvor

Leider hat sich herausgestellt, dass dieser Artikel erstmal Panik und Besorgnis erzeugt, die nicht angebracht sind. Bitte noch mal ordentlich recherchieren! Es haben sich nicht 21 Kinder und Erwachsene, sonder 2 Kinder und 21 Erwachsene angesteckt! Ändert in diesem Zusammenhang doch einiges, oder?