Nordrhein-Westfalen: Noch immer sind 35 Prozent der Kinder in den Kitas

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DÜSSELDORF. Noch etwas mehr als ein Drittel der Kinder in Nordrhein-Westfalen werden derzeit in den Kindertagesstätten betreut. Das teilte das NRW-Familienministerium der in Düsseldorf erscheinenden «Rheinischen Post» mit.

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Dafür, dass der Kita-Betrieb eigentlich heruntergefahren werden sollte, sind immer noch recht viele Kinder in den Einrichtungen. Foto: dilettantiquity / flickr / CC BY-SA 2.0

Demnach gingen in dieser Woche nur noch 35 Prozent der Kita-Kinder in die Einrichtungen. Seit dieser Woche gelten verschärfte Corona-Regeln. Familienminister hatte Joachim Stamp (FDP) hatte bei den Kitas auf ein Betretungsverbot verzichtet und an die Eltern appelliert, ihre Kinder wenn möglich zuhause zu betreuen. dpa

44-jährige Erzieherin stirbt nach Corona-Ausbruch in ihrer Kita an Covid-19 – RKI meldet inzwischen 19 verstorbene Lehrer/Erzieher

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A.
3 Jahre zuvor

Sollte da etwa Vernunft einkehren?
Das wäre für die Gesamtsituation sicher von Vorteil.

Aber keine Sorge:
Für die Schulen hat die liebe Yvonne schon wieder vorgelegt, da wird der liebe Onkel Stamp nicht zurückstehen wollen …

gehtsnoch
3 Jahre zuvor

Anno 2000 kam die Weichenstellung für eine „Verlässliche Grundschule“, die eine Betreuung unmittelbar vor und nach dem vormittäglichen Unterricht bietet. Dann U3-Betreuung, Anspruch auf KiTa-Platz wie jedes Kind ab 08/2013 mit Vollendung des ersten Lebensjahres bis zum Schuleintritt einen Rechtsanspruch auf Förderung in einer Kindertageseinrichtung oder in der Tagespflege haben wird, usw..
Manche Dinge sollten immer von beiden Seiten betrachtet werden.
(Meinerseits absolut keine Wertung der Belegung der KiTa-Plätze in diesem Monat.)

alter Pauker
3 Jahre zuvor
Antwortet  gehtsnoch

@ gehtsnoch: Impliziert das auch einen „Rechtsanspruch“ (wie Sie schreiben) auf eine Infektion für die Kinder? (Ich habe es mal von dieser „zweiten Seite“ betrachtet).

Erzieherin
3 Jahre zuvor

Also bei uns in der Kita ist es umgekehrt. Da kommen 35 Prozent nicht. Die anderen 60-65 % schicken ihre Kinder!

Toshi Bruckböck
3 Jahre zuvor
Antwortet  Erzieherin

Ich glaube, das ist bei den meisten so!

Dee
3 Jahre zuvor

Yo, nur wenn beide Eltern arbeiten müssen und oft auch noch in Praesenz (Home-Office-Angebot der AG liegt weit unter dem im letzten Lockdown) sollen sie dann Drei- Vier- oder Fünfjährige stundenlang alleine Zuhause lassen?
Ich finde es toll, wie sich in diesem Forum immer nur Lehrer*innen und Erzieher*innen zu Wort melden, die der Meinung sind Kinder sind nur in Kindergarten und Schule damit die Eltern faul auf der Couch liegen können und nix tun!
Seit Jahren foerdert die Bundesregierung konstant, dass Frauen moeglichst schnell in den Beruf zurückkehren, weil die Fachkräfte fehlen aber auch oh Wunder wril der Staat das Geld braucht, dass in Steuer RV und ähnliches einfließt.
Sollen wir jetzt alle aufhören zu arbeiten?

Erzieherin
3 Jahre zuvor
Antwortet  Dee

Also in dem Artikel geht es darum, dass 35% der Kinder die Kitas besuchen.
Das ist ein statistisch generierter Wert.
Wer das Buch von Walter Krämer,: „So lügt man mit Statistik“ kennt, der weiß, dass die Realität durchaus anders aussehen kann.
Bei uns in der Kita sieht es eben anders aus.
Was du in deinem Post beschreibst, weiß ich, versteh ich (habe selber zwei Kinder), ändert aber nichts an der Tatsache, daß es in unserer Einrichtung anders ausschaut.
Bitte nicht in meinen post etwas rein interpretieren, was da nicht ist!

Toshi Bruckböck
3 Jahre zuvor
Antwortet  Dee

Ich kann Ihren Ärger verstehen.
Aber leider ist es tatsächlich so; dass sehr viele Kinder in der Betreuung sind, wo es auch anders gehen würde.
Und das erzürnt natürlich viele Fachkräfte.
Schließlich zählt jeder Kontakt als Gefahr- gerade in der Kita, wo man ohne Schutz und Abstand arbeiten muss!

Gudrun
3 Jahre zuvor

Mann könnte aber auch schließen und ein halbes Jahr wiederholen lassen. Das gab es früher auch schon mal. Da wurden 2 Halbjahrsschuljahre zusammen gefasst und man wurde innerhalb der Halbjahre 2 mal versetzt. Dies ist eh nicht mehr aufholbar für die Kinder. Und so lange Wasser im Keller ist, können sie auch nicht weiter aufbauen. Gerade die Grundschule. Man kann die Kinder ein halbes Jahr länger im Kindergarten lassen und den Gründchülern ein halbes Jahr schenken. Dann gehen die Kinder ein halbes Jar später in die Schule. Mit 2 einhalb Jahren, ist es für ein Kind eh besser. Da gehört ein Kind noch zu ihrer Mutter. Wissenschaftlich erwiesen

Erzieherin und Mutter
3 Jahre zuvor

Ich bin Erzieherin und Mutter eines zu betreuenden Grundschulkindes. In der letzten Woche war es für meinen Mann und mich, so wie für viele Eltern ein riesen Spagat. Zum einen hätte die Firma meines Mannes gerne die Kontrolle über seine Arbeitnehmer, daher wurde um Homeoffice gebettelt (erfolgreich, aber erst ab kommender Woche) und eine Erzieherin im Homeoffice wird auch nicht gern gesehen, zumal unser Personalschlüssel zum Heulen ist und jeder da sein muss, um die Gruppen offen zu halten.
Daher kann ich berufstätige Eltern total gut verstehen. Jetzt gibt es aber die Eltern, die anrufen und sagen, dass es ihnen zu laut sei zu Hause (nein, nicht im Homeoffice….Hausfrauen/männer.). Das ist ebenfalls ein Grund. Oder ich habe Rückenschmerzen und muss entlastet werden. Bei allem Verständnis und Solidarität…wir gehen zu 50% unserer Arbeitstage mit Rückenschmerzen in die Arbeit. Ja, es ist unser Job, aber es ist nicht unser Job uns und unsere Familien zu gefährden (anders als bei Polizei, Feuerwehr und Co bekommen unsere Familien im Falle eines Falles keine Entschädigungen). Die meisten Erzieher/innen die ich kenne machen ihren Job gerne und sehen ihn als zweite Familie an, aber im Moment ist es die Hölle (die Alltagshelfer dürfen nicht mit den Kindern allein gelassen werden, sie dürfen sie nicht auf die Toilette begleiten und nicht wickeln.).
Sowohl als Erzieherin als auch als Mutter bin ich dafür nur Notbetrieb zu fahren. Ich möchte, dass Eltern volle Ausbezahlung ihres Lohnausfalls erhalten und sich zu Hause auf ihre Kinder konzentrieren können (denn diese sind ja diejenigen, die unsere Zukunft bestimmen und für all die Fehler von heute zahlen werden).
Wir befinden uns in einer absoluten Ausnahmesituaton und können bei all dem Schlechten da draußen so viel Gutes tun, z.B Zeit mit unseren Kindern verbringen, die irgendwann sagen werden ,, Corona war Scheiße, aber ich konnte dafür viel Zeit mit meiner Familie haben.
Ganz im Ernst liebe Mütter, 9 Monate in uns unter vollen Schutz und ein 3/4 Jahr später in der Kita in Coronazeiten? Da stimmt etwas ganz und gar nicht.
Und lieber Herr Stamp, ein Recht auf Bildung sagten sie? Ich kenne momentan keine Kita, die diesem Bereich nur ansatzweise gerecht kann und daran sind nicht die Organisationen der Träger schuld, sondern Ihre Hin und Her Politik.
Bitte hören Sie auf zu appellieren sondern regieren Sie mit allen Konsequenzen. Das ist Ihr Job (mit Entschädigungen und Abfindungen sollte etwas schiefgehen;-).).

Lieben Gruß und bleiben Sie gesund.

Erzieherin
3 Jahre zuvor

Bei uns sind auch 90 % der Kinder da. Selbst die Hausfrauen bringen Ihre Kinder. Da wundert man sich, dass die Zahlen nicht runtergehen. Herr Stamp sie sollten endlich Entscheidungen treffen, mit ganz klaren Konsequenzen. Betreuung ja, aber nur mit Nachweis und für gewisse Schlüsselpersonen. Damit gewissen Eltern einfach mal bewusst wird, wie ernst die Lage ist und Kinder auch zuhause betreut werden können. Kinder sind anstrengend, wenn ich das schon höre. Ja natürlich, es sind Kinder. Sollte man vorher drüber nachdenken. Man man man…….ohne Worte teilweise.

alter Pauker
3 Jahre zuvor

Dee@: Ich denke, bei einer solchen Pandemie die Analyse auf „doofen“ Lehrern aufzubauen, die komische Gedanken, wie „Eltern auf Couch“ hätten, ist einfach zu billig!
Bitte zuerst nachdenken: Mittlerweile hat selbst Frau Gebauer den Satz, von den Schulen gehe kein Ansteckungsrisiko aus, aufgegeben. Warum? Weil handfeste unwiderlegbare Beweise dafür existieren (eigentlich schon lange, aber im Totschweigen waren unsere Kultusminister schon immer gut!).
Wer dann nicht merkt, dass es den Lehrern und Lehrerinnen, wie auch Erziehern und *innen um die Kinder und deren Familien geht (in einfacher Sprache, zum besseren Verständnis: Kind holt Corona in Schule – bringt mit nach Hause- Mama krank, Baby krank. Bruder krank, Papa krank-Mama hilft Oma im Haushalt-dann Oma krank, Opa krank-wenn schlimm: Opa tot, Oma lebt nur an Maschine- später: Kind schlimme Folgekrankheit, Baby schlimme Folgekrankheiten, Oma jetzt Pflegefall – Schlimm, hätte nicht sein müssen, weil böser Lehrer wollte, dass Kind nicht in Schule, oder auch im Schulbus sitzt und sich ansteckt)
War das jetzt verständlicher? Bitte endlich kapieren: es geht um das Leben der Familien – und die Entscheidung, was wichtiger ist.
Zum Thema „beide arbeiten“: Ich weiß, wie schwer das ist, denn ich habe, verheiratet mit damals 2 Kindern, mehr als drei Jahre bis ich eine Stelle als Lehrer bekam, als Hilfsabfüller in der chemischen Industrie Für 10,75 DM (ja DM stimmt, das sind heute 5,30€ etwa) und als Flaschenputzer für 9,50DM die Stunde plus Haustrunk (der Dreck von Baustellen wird herausgeätzt und dann innen und außen mit Messern abgekratzt, um neu befüllt zu werden, glaubt mir bis heute keiner…-war ein Sch…-Job!) bei einem Mineralwasserbetrieb gearbeitet.. Für unsere Kinder ist meine Frau zuhause geblieben, irgendeine Betreuungsmöglichkeit, hätten wir die wollen, hätte auch nicht gegeben. Familie war 160km weit entfernt. Was es nicht gab, war z.B. Auto, Fernseher und Videorekorder (damals), Urlaube, teure Lebensmittel oder Kleidung. Dafür 2 Zimmer Miet-Wohnung mit 40m² im Hinterhof in einem „Kriegs-Behelfsheim“ das nach dem Krieg stehen geblieben war.
Unterstützung außer Wohngeld: Gab es nicht. Bei den heutigen recht umfangreichen Unterstützungsmöglichkeiten durch Gemeinden und Staat ist das durchaus kein Drama mehr. Auch das weiß ich, weil dadurch den Familien meiner Schüler, von denen einige keinausreichendes (Behörden-) Deutsch sprechen, Hilfestellung geben kann.

Damit meine ich nicht, dass dies das erstrebenswerte Ziel einer Familie sein kann, so wie wir leben mussten, zu leben! Gewiss nicht! Aber für eine absehbare Zeit geht das. Verzicht zugunsten der Kinder. Jetzt: Zum Wohle der Gesundheit für die ganze Familie-auch Ihrer eigenen!

Erzieherin
3 Jahre zuvor

@Dee
Nun, in unserer Einrichtung sind die Fakten nunmal so.
Im Vorverurteilen bist du ganz klar besser!!!

Erzieherin1980
3 Jahre zuvor

In unserer Einrichtung sind fast alle Kinder da … Es gibt vereinzelt Eltern, die Ihre Kinder nicht bringen aber das ist die Minderheit!!! Bei einer Freundin in der Tagespflege sind auch alle fünf Kinder zur Betreuung! Ich frage mich immer wo die ganzen Zahlen herkommen

Anni
3 Jahre zuvor

Ich höre auch von verschiedenen Erzieherinnen aus ganz NRW, dass eher weniger Eltern die Kinder zu Hause lassen….sehr häufig mit der Begründung “ … wissen Sie eigentlich wie anstrengend zwei kleine Kinder sind…?“ Ja!!! Wissen wir aus eigener Erfahrung! Und doch tut es gerade Not, sich dieser Anstrengung zu stellen-, zum Wohle der Allgemeinheit und vor allem um so schnell wie möglich zur Normalität zurück kehren zu können! Kinder mögen zwar häufig nicht krank werden, Überträger sind sie dennoch. Ich habe durchaus Verständnis für diejenigen die keine Möglichkeit haben von zu Hause aus zu arbeiten, kann ich als Krankenschwester auch nicht! Es wäre aber tatsächlich angebracht, die Kindertagesstätten, genau wie die Schulen, zu schließen, und per Antrag nur für diejenigen zu öffnen, die wirklich keine andere Möglichkeit haben. Ist wieder Bürokratie, ich weiß, aber durchaus auch eine Hemmschwelle für diejenigen, denen kleine Kinder rund um die Uhr zu Hause einfach zu anstrengend sind. So würde sich die Anzahl der zu betreuenden Kinder mit großer Wahrscheinlichkeit verringern!

S.Allerheiligen
3 Jahre zuvor

Auch in unserer Kita werden 70% aller Kinder betreut und täglich kommen 18 Personen des Personals in das Kitagebäude.
Lüften ist nicht möglich, da wir uns in 30 Meter Höhe befinden und niemand erleben möchte, dass von dort ein Kind aus dem Fenster fällt.
Es gibt keinen Schutz gegen das Virus für uns!
Gruppen werden getrennt, damit möglichst wenig Betreuung ausfällt, wenn ein Coronafall auftritt.
Dies ist bei uns bereits 2x passiert!
Mit Bildung oder mit dem Wohl der Kinder hat die Pandemiebetreuung rein gar nichts zu tun.
Es geht einzig und allein um die wirtschaftlichen Interessen des Staates.
Die Gesundheit des Personals und der Kinder und ihrer Familien spielt überhaupt keine Rolle!
Jeder,der sein Kind in die Einrichtung bringt, verhindert die Eindämmung der Virusverbreitung und nimmt in Kauf, gegebenenfalls die Gesundheit anderer zu gefährden. Ob dies nötig! ist dürfen die Eltern selber entscheiden.