Massentest an Bremer Schulen widerlegt die These, dass Kinder und Jugendliche sich seltener infizieren als Erwachsene

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BREMEN. 18.495 auswertbare Tests und 58 zuvor unbekannte Positiv-Fälle – das ist das Gesamt-Ergebnis der bundesweit größten Massentestung unter Schülern und Lehrern, die nun in Bremen stattgefunden hat. Bildungssenatorin Claudia Bogedan (SPD), die Eltern erst unlängst aufgefordert hatte, ihre Kinder zur Schule zu schicken, reagierte zurückhaltend – kein Wunder: „Die Zahlen zeigen, dass sich für jüngere Altersgruppen derselbe Inzidenzwert ergibt wie für Ältere. Insofern ist das schon überraschend, weil ja vorher immer davon ausgegangen wurde, dass die Infektionszahlen unter den Jüngeren niedriger sind“, sagt Thorsten Lehr, Professor für Klinische Pharmazie der Universität des Saarlandes, gegenüber Radio Bremen.

Rund 18.000 Schüler und Lehrer wurden in Bremen nach den Weihnachtsferien getestet. Foto: Shutterstock

Bremen bietet, anders als die meisten anderen Bundesländer, weiterhin Präsenzunterricht an; lediglich die Schulbesuchspflicht wurde ausgesetzt. „Schülerinnen und Schülern der Klassen 1 bis 6 wird eine Teilnahme am Präsenzunterricht ermöglicht und empfohlen, der Klassen 7 bis 9 ein Distanz- und Präsenzunterrichtsangebot. Für die Abschlussklassen gibt es Unterricht im Wechselmodell“, so heißt es auf der Seite der Bildungsbehörde. Bogedan hält von einer Einschränkung des Präsenzunterrichts wenig. „Ich kann allen Eltern nur empfehlen, ihre Kinder in die Schule zu schicken“, sagte die Bildungssenatorin noch Anfang Januar.

„Die Zahlen belegen, dass das Infektionsgeschehen unter Kindern und Jugendlichen in Schulen und Kitas eine Rolle spielt“

Das Ergebnis eines Reihentests unter Schülern und Lehrern in Bremen – die bundesweit größte bislang erfolgte Testaktion an Schulen – zieht diesen Kurs allerdings jetzt in Zweifel. Insgesamt war nach den Weihnachtsferien allen 73.000 Schüler und Schülerinnen und 11.200 Beschäftigten aller Schulen ein PCR-Test auf freiwilliger Basis angeboten worden, für Grundschulen und Förderzentren durch Mobile Teams direkt vor Ort und für weiterführende Schulen in vier Testzentren.

Ergebnisse: Von den 18.495 Test waren insgesamt 58 positiv (Gesamtquote 0,31 Prozent). Von den 58 Positiv-Getesteten sind 46 Schüler und Schülerinnen, neun Beschäftige aus Schulen und drei aus Kitas. In Grundschulen wurden 22 Positivfälle verzeichnet (was einer Quote von 0,24 Prozent entspricht). Für die weiterführenden Schulen wurden 36 Positivfälle verzeichnet (Quote: 0,38 Prozent). Bremen verzeichnet aktuell eine Inzidenz von 75,2, liegt damit im Bundesländervergleich hinten. Bogedan vermied es, das Testergebnis einzuordnen.

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„Aus Infektionsschutzgründen müsste man die Schulen wohl schließen“

Prof. Dr. Hajo Zeeb vom Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie (BIPS), der die Daten präsentierte, mochte offenbar keine Entwarnung geben. Er erklärte laut Pressemitteilung des Senats: „Insgesamt sehe ich eine geringe Prävalenz (Vorherrschen), die auch damit gut zusammenpasst, dass die Testungen unmittelbar nach den Ferien durchgeführt wurden und es zu diesem Zeitpunkt auch schon weitere Kontaktbeschränkungen gab. Sie passt aber auch zur Gesamt-Datenlage.“

Was bedeutet das? „Die Zahlen belegen aus meiner Sicht, dass das Infektionsgeschehen unter Kindern und Jugendlichen in Schulen und Kitas eine Rolle spielt – wenn auch vielleicht nicht die dominante. Man darf die Kitas und Schulen aber in keinem Fall vernachlässigen“, antwortet Prof. Lehr gegenüber Radio Bremen.

Gefragt, ob die Zahlen Bogedans Schulöffnungspolitik stützen, sagt er: „Das ist eine ganz schwierige Frage. Aus Infektionsschutzgründen müsste man die Schulen wohl schließen. Die Politik muss das aber natürlich sehr genau abwägen. In meinen Augen müssten die kostenlosen Tests in Bremen aber nicht mehr Fälle zutage gefördert haben, um zu alarmieren. Sie sind schlimm genug, weil wir ja wie gesagt bisher davon ausgegangen sind, dass Kinder und Jugendliche sich seltener mit dem Coronavirus infizieren als Erwachsene.“ News4teachers

Drosten nimmt die Kultusminister in die Verantwortung: „Man hat die Infektiosität von Kindern so lange negiert und nichts gemacht…“

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Heinz
3 Jahre zuvor

Naja, wenn Kinder sich genauso anstecken wie Erwachsene, dann freuen wir uns doch zumindest, dass Schulen sichere Orte sind….. ach moment, das war ja auch gelogen.

Tsundoku3
3 Jahre zuvor

Zitat: „18.495 auswertbare Tests und 58 zuvor unbekannte Positiv-Fälle“

Das sind doch nach Adam Riese grobgeschätzt rund 0,5%, oder? Es ging ja nie um die Frage, ob Kinder sich auch anstecken, sondern um die Frage, ob Schule Infektionsherde/Infektionstreiber sind. Das sind sie doch aber nach DIESER Studie auch nicht/immer noch nicht.

Auch nach DIESER Studie sind Kinder immer noch KEINE Infektionstreiber. Sie wurde vor 2 Tagen veröffentlicht:
„Forscher: Kinder nicht Treiber der Pandemie

Die Antikörpertests brachten bei 48 von 2.482 Elternteilen (1,9 Prozent) ein positives Testergebnis. Bei den Kindern war dieser Anteil nur halb so groß (22 von 2.482 Kindern, 0,9 Prozent). Bei der Analyse von Familien, bei denen mindestens ein Angehöriger Antikörper gegen Corona hatte, zeigte sich: Die Kombination ein Elternteil hat Antikörper, das Kind aber nicht, kam vier Mal häufiger vor, als anders herum. Die Analyse der Antikörper selbst zeigte: Wer IgG Antikörper hatte, hatte zu 94,3 Prozent auch das Virus neutralisierende Antikörper.

Forscher schließen: Kinder waren zumindest während der Beobachtungszeit nicht die Treiber der Pandemie in Baden-Württemberg.“
https://www.mdr.de/wissen/covid-corona-kinder-nicht-treiber-der-pandemie-100.html

Bernd
3 Jahre zuvor
Antwortet  Tsundoku3

Genau: „Während der Beobachtungszeit…“ Und die war im Frühjahr 2020.

Das Robert-Koch-Institut hat alle diese Studien, die im Auftrag von Landesregierungen erfolgt sind, verworfen, weil sie allesamt während der Schulschließungen bzw. unmittelbar danach erfolgt sind. Wörtlich heißt es im Corona-Steckbrief des RKI: „Da die Studien meist während oder im Anschluss an Kontaktbeschränkungen bzw. Lockdown-Situationen durchgeführt wurden, ist die Übertragbarkeit auf den Alltag begrenzt.“

Dass sich Kinder in geschlossenen Kitas und Schulen nicht anstecken können, ist keine so überraschende Erkenntnis.

Quelle: https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Steckbrief.html;jsessionid=043246DC96379426FA7E4751E21807EA.internet061?nn=13490888#doc13776792bodyText16

Tsundoku3
3 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Aber im Frühjahr war ja dann die Ansteckungsrate bei Kindern mit 0,9% sogar höher als nach dieser Studie (Artikel):

„In Grundschulen wurden 22 Positivfälle verzeichnet (was einer Quote von 0,24 Prozent entspricht). Für die weiterführenden Schulen wurden 36 Positivfälle verzeichnet (Quote: 0,38 Prozent).“

Wie erklären Sie, dass sich Kinder im Frühjahr häufiger ansteckten als jetzt? So wie Sie uns weismachen wollen also während der Zeit der Schulschließungen?

Bernd
3 Jahre zuvor
Antwortet  Tsundoku3

Sie stecken sich nicht häufiger an als jetzt. Korrektes Zitat mal vorausgesetzt, dann handelt es sich bei der Studie im Frühjahr um Antikörpertests – heißt: alle wurden erfasst, die jemals eine Corona-Infektion hatten (also auch die, die sich vor den Schulschließungen angesteckt hatten). Die aktuelle Untersuchung erfasst aber nur die akuten Infektionen.

Peter
3 Jahre zuvor
Antwortet  Tsundoku3

Ach ist das diese armselige Studie aus Baden-Württemberg, die auch zu dem Schluss kommt, dass Weihnachten und Ostern auf einen Tag fallen?

Für welches Bildungsministerium arbeiten Sie?

Betz Stefan
3 Jahre zuvor
Antwortet  Tsundoku3

Dieser Begriff Infektionstreiber ist, tut mir leid dass so sagen zu müssen, Quatsch.

Bis heute gibt es keine genau Definition was ein Infektionstreiber in der COVID Pandemie sein soll.

Die Studie zeigt den Kerl des Problems, dass mit dem Begriff Kinder sind keine Infektionstreiber – verharmlost wird, dass Kinder und Jugendliche genau wie alle andere zu bewerten sind. Sie sind nicht stärker, aber auch nicht schwächer belastet.

M.
3 Jahre zuvor
Antwortet  Betz Stefan

Sie sind nicht stärker belastet. ABER: Kinder, vor allem die Kleinen, halten sich nicht so strikt an Hygienevorschriften.Dazu kommen dauernd triefende Nasen, meine Schüler fassen sich die ganze Zeit ins Gesicht, fummeln an der Maske rum etc. Sind halt Kinder.

BK-Lehrkraft
3 Jahre zuvor
Antwortet  Betz Stefan

Und es werden auch „die sich wie alle anderen ansteckenden“ mit anderen 30 normalansteckend Seienden in einem Raum gequetscht – und da diese wenig bis keine Symptome haben, bleiben die dann auch fröhlich in der Schule…
Dass diese Auswertung trotz längerem Lockdown solche Zahlen ansLicht gebracht hat, ist eher alarmierend als zu verharmlosen.

Affenkram
3 Jahre zuvor
Antwortet  Tsundoku3

„Es ging ja nie um die Frage, ob Kinder sich auch anstecken, sondern um die Frage, ob Schule Infektionsherde/Infektionstreiber sind.“

Nein um diese Frage ging es nie! Es wurde immer behauptet, dass Kinder kaum betroffen sind oder das Virus kaum weitergeben würden.

Dann hat man die Formulierung absichtlich überspitzt um nichts tun zu müssen.
Dieser Spruch war immer das Totschlagargument um normale Hygieneregeln wie überall nicht einführen zu müssen.

Der Einkauf bei Aldi ist auch kein Infektionstreiber. Also warum muss ich da eine Maske aufsetzen? Weil man sich dort, genau so wie überall anstecken kann.

Und genau das gilt für die Schulen.

Aha
3 Jahre zuvor
Antwortet  Tsundoku3

Nur mal so zum Nachdenken.
Wenn Kinder nachweislich genau so betroffen sind wie alle anderen.
Für alle Anderen gelten aber strengere regeln. Was passiert dann bei den Kindern, wenn dort die Regeln nicht gelten?

Tacheles
3 Jahre zuvor
Antwortet  Tsundoku3

Man muss den Artikel wohl auch etwas aufmerksamer lesen. Bremen hat eine Inzidenz von 75. Die an den Schulen gemessene Inzidenz liegt bei über 300. Wie soll dieser krasse Unterschied denn entstanden sein, wenn Kinder als Überträger der Pandemie eine geringere Rolle spielen sollen?

GS
3 Jahre zuvor
Antwortet  Tsundoku3

Sehe ich genauso wie Tsundoku3, das sagt die Studie. Um das mal in Relation zu stelen, sollte man nicht Birnen mit Äpfeln vergleichen, also nicht irgendwie versuchen auf Inzidenz hochzurechene. Die PCR Tests sind so sensitiv, dass eine geringe Viruslast ausreicht nachgewiesen zu werden. Das führt dazu, dass Menschen Wochen nach ihrer Erkrankung positiv getestet sein können. D.h., man weiss nicht, wann die positiv getesteten erkrankt sind. Was man Vergleichen kann ist der Anteil der aktiven Fälle. Aktuell sind es ca. 240’000. Also ein Anteil von 0.3 % (also gleich dem der positiv getesteter Kinder). Aber, dieser Anteil der Gesamtbevölkerung war zum Zeitpunkt der Studie deutlich höher, vielleicht 2 bis 3 mal so hoch. Also trotz fehlender Abstandsregeln, fehlender Masken (zumindest in der Kita und Grundschule), mit 20-30 Personen in schlecht gelüfteten Räumen, ist der Anteil bei Kindern (wenn man da zwischen den Alterstufen differenzieren würde, wäre der Unterschied noch deutlicher) deutlich geringer als der der Gesamtbevölkerung. Klar, Infektionen finden auch bei Kindern statt, aber man sollte es in richtige Relation stellen. Übrigens sind die Zahlen der Neuinfektionen, sowie die Inzidenz in Bremen zum Zeitpunkt der Studie nicht hochgegangen, obwohl wegen der Studie vielfach mehr getestet wurde, und die Zahlen in die Statistik eingegangen sind.

Jan aus H
3 Jahre zuvor

…zumal hier wieder die Freiwilligkeit mit hineinspielt. Wer sich freiwillig testen lässt, nimmt Corona ernst und gehört damit vermutlich in den meisten Fällen zu denen, die auch die übrigen Regeln beachten und vorsichtig sind. Von daher vermute ich, dass die Infektionsraten unter denen, die sich NICHT haben testen lassen, sogar noch höher sind.

Ansonsten zeigt das Ergebnis genau das, was Herr Drosten schon im Früħjahr gesagt hat und es widerlegt wieder einmal das Märchen von den sicheren Schulen, mit dem die KMK in verantwortungsloser Weise sehr viele Schulen bis weit in den Dezember hinein ohne wirksamen Schutz offen gelassen hat.

Was folgert man daraus sinnvollerweise? Bis auf weiteres sollte man das mit dem Präsenzunterricht unterlassen, aber man sollte SOFORT (eigentlich hätte man das schon seit Sommer tun sollen) anfangen, ALLE Schulen so auszustatten, dass der Infektionsschutz sichergestellt ist. Das umfasst Luftfilter/Lüftungsanlagen UND Plexiglaswände UND weitere Räume + Personal für kleinere Klassen, um die Abstandsregeln immer einzuhalten UND wirksame Masken für alle Beteiligten.

Bis man das hat, bleibt eigentlich nur noch der Distanzunterricht und es sollte auch klar gesagt werden, dass das keineswegs an der Corona-Politik liegt, sondern vielmehr daran, dass die KMK wirksame Schutzmaßnahmen viele Monate lang verschleppt hat. Wer immer jetzt noch Schulöffnungen fordert, sollte VORHER fordern, dass die genannten Schutzmaßnahmen umgesetzt werden.

Georg
3 Jahre zuvor

Jedes andere Ergebnis hätte mich auch überrascht. Allerdings wurde andauernd kommuniziert, dass der Infektionsverlauf bei Kindern oft harmlos oder unbemerkt verläuft, was die Sache aber gefährlicher macht. So oder so bin ich gespannt, wie die KMK mit diesem Ergebnis umgehen wird.

Björn
3 Jahre zuvor
Antwortet  Georg

Bleibt abzuwarten, ob zukünftige Verläufe bei Kindern weiterhin eher asymptomatisch ablaufen. Donnerstag wurden für Niedersachsen 8 Kinder in stationärer Behandlung gezählt, 2 davon müssen künstlich beatmet werden. Die britische Viruslinie sei in einigen Landkreisen bereits auf dem Wege zu dominieren. Und Britta Ernst denkt zeitgleich darüber nach, ab Februar wieder in die Präsenzpflicht zu wechseln.

Susanne
3 Jahre zuvor

Ob unsere Kultusminister dies auch lesen?
Ich glaube jedem mit ein wenig gesunden Menschenverstand war dies klar, oder warum sollte ausgerechnet dieses Virus vor Kindern halt machen?

Lehrerin
3 Jahre zuvor

Also eine Inzidenz von etwa 314. Schon interessant, dass bei Schulen i.d.R. nur die Prozentzahl angegeben wird. 0,24 klingt gleich viel harmloser.

dickebank
3 Jahre zuvor

Die im Text genannten Verhältniszahl vom 0,31 entspricht einem Inzidenzwert von 313/100.000.
Rechnung:

18.495 zu 58 = 100.000 zu x 58 * 100.000 durch 18.495 = x = 313,6

Wären das nicht SuS sondern die Einwohner eines Alter- oder Pflegeheimes, die verantwortlichen würden „am Rad drehen“.

Unerträglich
3 Jahre zuvor

Und auch das werden die ach so schlauen Köpfe wieder drehen und wenden bis es in Ihr Mantra von den sicheren Schulen passt. Oder es wird einfach ignoriert. Denn wenn die KM eins im letzten Jahr gelernt haben ist es das Rosinenpicken.

Rosemarie Mohl
3 Jahre zuvor

Diese Tests sind nach dem Erfinder Kary Mullis nicht dafür gedacht !
Wir zerstören unsere Wirtschaft aufgrund von falschen Zahlen !

Emil
3 Jahre zuvor
Antwortet  Rosemarie Mohl

Genau! Lieber ein volles Portemonnaie als gesunde Menschen!
Sorry, auf welcher sozialen und ethischen Basis leben Sie eigentlich?

Unerträglich
3 Jahre zuvor
Antwortet  Rosemarie Mohl

Ach Rosemarie wieder mit der immer gleichen Platte. Wie so ein Bot. Unsäglich!

Klaus
3 Jahre zuvor

Man sollte den Test mal in Berlin oder in Ludwigshafen machen. Ich stelle mir ein interessantes Ergebnis vor.

Britta Weeber
3 Jahre zuvor

Hier kann ich nur zustimmen! Coronaausbruch in meiner Kita . Überstunden, volle Zeit am Kind Hauptsache Kinder betreut! Trotz FFP2 Maske und Lüften bin ich jetzt erkrankt und habe Angst Niemanden hat die Ansteckung über Kinder interessiert jetzt wird gar kein Kind mehr betreut!

Shelly
3 Jahre zuvor
Antwortet  Britta Weeber

Gute Besserung und einen leichten Verlauf.
Es werden immer mehr Kitas getroffen,meine auch. Ich bin auch erkrankt, viele meiner Kollg auch.Es gab also keinen Test, bei dem pos Fälle auftraten und wir symptomlos einfach weiter arbeiten könnten,so wie es die KM gern hätten.Wir waren krank!!!
Was die Kinder betrifft,die ganz sicher ihren Anteil daran haben!!!! Auch beim Hotspot würde keines getestet. Das hat mir das Gesundheitsamt,das ja tgl. anruft,bestätigt.Kinder werden NICHT getestet.
Wir werden die Wahrheit nie erfahren.
Fakt ist aber…wir Erzieher sind erkrankt und haben unsere Familien nicht angesteckt. Auch dafür gibt es keine Erklärung.

Stina
3 Jahre zuvor
Antwortet  Shelly

Shelly,

Shelly,
Eine Erklärung könnte sein, dass die Virenmenge mit der sie sich in der Kita infiziert haben könnten, höher war als bei ihnen Zuhause, da dort nur sie infektiöses Aerosol abgeatmet haben u. sich vermutlich n. Diagnose auch isoliert haben, während in der Kita möglicherweise mehrere Kinder sich symptomlos untereinander infiziert haben u. infektiöse Viren abgeatmet haben. Für den Erreger Sars Cov 2 wird angenommen, dass die Virenmenge zum Infektionszeitpunkt auch Auswirkungen auf die Schwere der Erkrankung hat. Sie sollten sich also alle, v. a. auch während des Kontaktes mit den Kindern, bestmöglich (FFp Masken) schützen. Noch heute erzählte eine Erzieherin in einem NDR Interview, sie u. ihre Kollegen würden im direktem Kontakt mit den Kindern keine Masken tragen, da es die Kinder ängstigen könnte. In Bezug auf Säuglinge kann ich dazu nichts sagen, bezogen auf meine eigenen Kinder aber schon. Nach dem Durchtreten der ersten Milchzähne sind sie regelmäßig zum Check up in eine Zahnarztgemeinschaftspraxis gegangen, in der die Mitarbeiter alle, v. a. während der Untersuchungen, immer maskiert waren und meine Kinder hatten, vermutlich wie tausende andere Kinder auch, nie Angst vor den Zahnärzten. In kinderonkologischen Abteilungen arbeitet das Klinikpersonal, zum Schutz der Kleinen während einer Chemotherapie, auch maskiert. Haben sie schon mal gehört, dass dadurch Traumatisierungen entstanden sind? Vor dem Hintergrund, dass jede Coronainfektion noch immer ein unkalkulierbares Risiko für den Infizierten darstellt, ist der Anspruch an die Erzieher, doch bitte wegen evtl. irritierten Kindern, auf die einzige Schutzmaßnahme zu verzichten, doch eine pseudoempathische Unverschämtheit. Ich habe mich gewundert ,dass gerade heute noch eine Erzieherin sowas erzählt. Wissen sie wie die Stellungnahmen ihrer Arbeitgeber oder Dachverbände dazu ist?

Himmelsstürmer
3 Jahre zuvor

Der Artikel unterscheidet die Kinder aber nicht nach Altersgruppen, sondern schmeißt alle Schüler wieder in einen Topf. Es ist inzwischen jedoch hinlänglich bekannt, dass Kinder ab 12 sich genauso wie Erwachsene infizieren können; Kinder unter 12 aber deutlich weniger. Und selbst das widerlegt diese neue Studie gar nicht, sondern sie bestätigt es.

Jan aus H
3 Jahre zuvor
Antwortet  Himmelsstürmer

„Es ist inzwischen jedoch hinlänglich bekannt, dass Kinder ab 12 sich genauso wie Erwachsene infizieren können; Kinder unter 12 aber deutlich weniger. “

Ist es? Ist das nicht auch schon längst widerlegt? Lag dieser Eindruck nicht nur daran, dass man Kinder unter 12 (die quasi nie Symptome haben) noch viel weniger testet als die über 12? Gab es nicht auch schon jede Menge von Ausbrüchen in Grundschulen?

Alleine die Tatsache, dass aus der AOK-Studie klar folgt, dass Kita-Erzieher deutlich häufiger als alle anderen Berufsgruppen von Corona betroffen sind, zeigt doch deutlich, dass Kita-Kinder sich in erheblichen Maße infizieren und auch Erwachsene anstecken.

Von daher halte ich es für extrem unwahrscheinlich, dass sich Kitakinder bis ca. 6 häufig infizieren, dann von 6-12 eher wenig und ab 12 dann wieder häufig.

Es wird vielmehr so sein, wie Herr Drosten es schon im Frühjahr gesagt hat: Das Alter spielt nicht wirklich eine Rolle.

Von daher kann man nur davor warnen, jetzt mit Argumentationen wie „Kinder bis 12 spielen keine Rolle“ wiederum den ungeschützten Betrieb von Grundschulen und Kitas zu propagieren. Das ist ein höchst gefährlicher Ansatz!

Alex
3 Jahre zuvor
Antwortet  Himmelsstürmer

Die Trefferquote bei Grundschulkindern lag bei 0,24 %. Rechne ich die rund 16000 täglich Infizierten auf 80 000 000 hoch, gibt das eine Trefferquote von 0,02%. Selbst wenn man noch ein bisschen Dunkelziffer einrechnet, sind das doch deutlich weniger. Wie war das gleich noch mal mit dem „Treiber der Pandemie“?

Thomas
3 Jahre zuvor

Die Insidenz von 313 ist noch zu niedrig. Das bezieht sich ja auf 1 Woche. Man müsste m.A. zumindest nach 6 Tagen nochmals testen und die dann neu positiven dazurechnen. Also wahrscheinlich locker 500. Dazu war es nach den Ferien. Nach 2 Wochen in Schule wären die Zahlen vermutlich nochmals höher…

Kojote8
3 Jahre zuvor

In den Kommentaren auf n4t kommt die reine Elternsicht (wenn Lehrer nicht auch Eltern sind) viel zu kurz, finde ich. Man liest hier nur ständig von Lehrern und Erziehern, die sich verraten und verkauft fühlen. Aber auch wir Eltern fühlen uns verraten und verkauft! Ich zitiere mal:

„Ganz vorn auf meiner Wunschliste steht, dass Menschen, die mit Kindern zusammenleben, nicht mehr gesagt wird, sie hätten sich dieses Leben doch ausgesucht. Denn es stimmt ja nicht. Ich habe mir ausgesucht, Kinder zu haben – aber ich wollte niemals Mutter sein in einer Pandemie. Menschen bekommen keine Kinder, weil sie planen, sich 24 Stunden am Tag ganz allein um den Nachwuchs zu kümmern. Beim ersten Untersuchungsheft, das man zum Säugling dazubekommt, ist weder eine Ausbildung in Kleinkindpädagogik noch ein Lehramtsstudium für Deutsch, Mathematik, Sachkunde und Spanisch dabei. Die Aufgabe von Elternschaft ist auch, für die Kinder und die eigene Familie ein soziales Netz aufzubauen, das sich als Dorf gemeinsam kümmert.
Der Aufbau dieser Dörfer ist ohnehin schwierig genug. In der Pandemie sind aber die Straßen zu ihnen gesperrt. Politisch ist zudem beabsichtigt, dass Eltern eben nicht mehrere Jahre lang mit ihrem Kleinkind zuhause bleiben, sondern schnell nach der Geburt ihres Kindes wieder in ihre Berufe zurückkehren. Dafür wurde von Ursula von der Leyen das Elterngeld eingeführt, und es hat erfolgreich bewirkt, dass die so genannten Babypausen kürzer werden. Selbst die Konservativen wollen nicht mehr, dass Mütter lange ihr Engagement für die Wirtschaft unterbrechen.“
https://sz-magazin.sueddeutsche.de/freie-radikale-die-ideenkolumne/eltern-streiken-corona-pandemie-seelische-folgen-teresa-buecker-89754?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE

Emil
3 Jahre zuvor
Antwortet  Kojote8

Sie sind also der Meinung, wenn alles gut läuft, sind Eltern zuständig. Und wenn Pandemie ist, die anderen. Glauben Sie, Lehrer und Erzieher hätten sich die Pandemie ausgesucht? Und wer hat Ihnen vor der Geburt eigentlich versprochen, dass immer alles glatt läuft? Was würden Sie eigentlich tun, wenn Ihre Familie mit Krebs belastet wäre oder ein Autounfall Tod oder Behinderung zur Folge hat?
Ganz ehrlich, Ihre Argumente sind Blödsinn.

BK-Lehrkraft
3 Jahre zuvor
Antwortet  Kojote8

@kojote8
Im Grunde fühlt sich jeder verraten. Der Friseur, der alles getan hat, um Hygienevorschriften umzusetzen… der Bekleidungshändler, der Buchhändler, die Eltern, die Pfleger, die Polizei, die Erzieher, die Sozialpädagogen, …
Is jetzt nun mal so.

Jetzt sollte aber genau abgewogen werden, was Sinn macht und was nicht.
Erklärt werden:
Warum soll sich draussen mit 2 m Abstand keine Yogagruppe zum Bewegen treffen?
Warum darf auf Reiterhöfen in zugigen Hallen kein Unterricht gegeben werden?
Warum darf aber der Zoohandel auf sein?
Warum darf der Blumenladen auf sein?

Man sollte vielleicht hier und da lockern, aber es müssen die Umstände betrachtet werden.
Innenräume sind grade schwierig, da kaum durchlüftet, und mit Massenansammlungen, die sich z.B. 90 Minuten nonstop darin aufhalten (Klassenräume mit 30 Haushalten), sind nicht vergleichbar mit einem Supermarkt (meist hohe Decke, Luftbewegung durch Lüftungen und herumeilende Kunden), wo man schnell durchläuft und nach meist 20 bis 30 min wieder draußen ist.

Hat jemand mal darüber nachgedacht, dass grade Pausenräume, wo man die Masken zum Essen, Trinken und Tratschen absetzt, auch ziemlich gefährlich sind?
Kleiner Raum, viele Leute, lange Verweildauer.

Es braucht Phantasie und und über den Tellerrandgucken, um die Sache einigermaßen zu wuppen. Aber die Akzeptanz ist dadurch vielleicht schwieriger, weil alle viel lieber auf ihre eigene Suppe gucken und sich benachteiligt fühlen, weil der und der dies und das darf.

Vielleicht einfach mal innehalten, nachdenken, vielleicht auch selbst auf eine transparente Erklärung kommen, dass Badminton in einer Sporthalle, wo alle ihre Aerosole in die Luft schnaufen eine andere Hausnummer ist, als die Yoga-Gruppe im Park auf ihrem Handtuch.
Oder die Politik erklärt es transparenter, warum welche Entscheidung so oder so ausfallen.
Aber bitte ohne diese Behauptungen, die durch nichts belegt sind (Masken nutzen nichts (März 20), Kinder sind immun (ab Mai), etc.

Es ist belegt, dass geschlossene Räume ein Problem sind. Je Menschen sich dort aufhalten, und je länger, um so mehr Aerosole.
Also ist dies zu vermeiden – mit weniger Menschen, kürzere Zeiträume und Luftaustausch mit draußen (neben Fenster aufreißen, das klappt nun mal nicht überall und jederzeit gleich gut), oder Filteranlagen mit z.B. UV Licht.

Gute transparente Erklärungen für bestimmte Vorschriften, aber auch bestimmte Lockerungen.
Nachvollziehbar sollte es sein. Die gefühlte Willkürlichkeit geht hart an das Fairnisgefühl – und lässt die Menschen nur wütend zurück.

Verständnis bleibt auf der Strecke, und der Egoismus wächst auf dem Dünger namens Ungerechtigkeit, wenn auch nur die gefühlte, aber auf die kommt es an.

Es ist unsere erste Pandemie seit der spanischen Grippe. Es gibt noch viel zu lernen. Aber Maßnahmen zu erläutern, ist Pflicht des Staates, aber auch Zuzuhören, was die Bürger bedrückt. Und Handeln, das den Bürger größtenteils ins Boot holt (alle abzuholen grenzt an einer Unmöglichkeit).

Es muss eine Perspektive geben, und zwar neben der Impfung.
Und neben: zum Glück ist bald Frühjahr und dann hilft die wärmere Temperatur aus der Pandemie.

Walter Froemmel
3 Jahre zuvor

Mal ganz nüchtern betrachtet: Wie viele Kultusminister u./o.- ministerinnen benötigt ein Land ohne das es einen Schaden nimmt? Betrachten wir die Aussagen, die Fehlinterpretationen und die weit divergierenden Entscheidungen der KM`s kommt man/frau nur zu einem konkreten
Ergebnis: die wahren Q u e r d e n k e r sind sie!
Regelmäßig und mit fester Überzeugung leben sie vor wie man wichtige Entscheidungen am
Folgetag aushebeln kann! Dieses vorbildliche Verhalten belegt für sich alleine hinreichend das sie von Bildung keine Ahnung haben. Sie wirken bewusst demotivierend, reden gesundheitliche Gefahren regelrecht platt. Dieses leider nicht nur in ihrem Fachbereich ( was ohnehin schlimm genug ist) sondern verbreiten ihr Fehlverhalten quer durch alle Gesellschaftschichten! Man/frau sollte ihnen nicht nur die Kinder wegnehmen sondern auch ihren Job! Ja ich meine Job, denn einen bzw. eine “ Berufene/n“ kann ich in diesem Flickenteppich wirklich nicht ausfindig machen.

Mutter_aus_HH
3 Jahre zuvor

Was ist ein Pandemietreiber?

In Fall von Sara-Cov2 sind es die Superspreader, also die Personen, die überdurchschnittlich das Virus weitergeben, während ein Großteil der Infizierten das Virus unterdurchschnittlich weitergeben. Können wir einer Person ansehen, ob sie ein Supersoreader ist? Nein! Also könnte jeder infizierte ein Superspreader sein. Ergo muss man die Möglichkeiten beschränken, dass Superspreader mit vielen Personen in Kontakt kommen können bzw. dass die ausgeschiedenen Viren Personen infizieren können.

Kontaktbeschränkungen (wozu auch das Verbot von größeren Veranstaltungen und Schließung von Kontaktorten zählen) beschränken, wie das Wort schon sagt, die Möglichkeit, dass potentielle Superspreader auf zu viele Menschen treffen.
Nichtmedizinische Maßnahmen, z. B. Masken, Geräte/Maßnahmen zur Neutralisation bzw. Absenkung von Viruskonzentrationen in der Umgebungsluft, reduzieren die Möglichkeit das Viren im Kontakt unter Menschen weitergegeben wird.

Durch die Anwendung von Kontaktbeschränkungen und nichtmedizinischer Maßnahmen wird die Pandemie treibende Wirkung reduziert. Schließt man in einem Lockdown einen Teil der Möglichkeiten, dann kann die Pandemie nur noch in den Bereichen weitergegebenen werden, die nicht beschränkt sind bzw. geringer beschränkt werden.

Klammern wir mal die Übertragungen durch vorsätzliches Unterwandern der Maßnahmen aus, die meiner Ansicht zwar mehr oder minder verwerflich sind aber nicht das riesengroße Problem weil ausschlaggebend sind. Was bleibt denn dann noch?

Richtig die Pandemie wird durch die Orte/Möglichkeiten am laufen gehalten, die nicht Beschränkt sind. Also überdeutlich bzw. überspitzt formuliert – das sind die Pandemietreiber.
Tja und welche sind das? Arbeitssituationen, gemeinschaftlicher öffentlicher Personenverkehr, Geschäfte zu Deckung des Lebensnotwendigen, Kitas und Schulen.

Kann man die noch verbleibenden Pandemietreiber
– Arbeit
– gemeinschaftlicher öffentlicher Personenverkehr
– Geschäfte zu Deckung des Lebensnotwendigen
– KiTas
– Schulen
komplett schließen?
Nein. Mann kann nur Ihren Öffnungsumfang reduzieren. Die Frage ist wie weit man sie schließt und welche nichtmedizinischen Maßnahmen man einsetzt.

Was muss dies (in meinen Augen) für Kitas und Schulen bedeuten, aktuell und mittelfristig?

– Kitas und Schulen müssen bis auf das absolut notwenige Maß aktuell geschlossen bleiben.

Nur Personen, die absolut drauf angewiesen sind, dürfen diese besuchen/nutzen.
Dazu zähle ich nicht mögliche Bildungsrückstände. Die können wir mittelfristig angehen. In letzter Instanz durch „Die Länder können Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit eröffnen, das Schuljahr zu wiederholen, ohne dass dies auf die Verweildauer insbesondere in der gymnasialen Oberstufe angerechnet wird.“ (Auszug aus dem letzten KMK-Beschluss vom 21.01.2021)
Also KMs macht aus dem können ein werden! Dann wird auch so mancher Elternteil und so mancher Schüler nicht in die Notbetreuungen drängen, die einfach Panik schieben, dass sonst der Bildungsweg final geschädigt wird.

– Gebt den einzelnen Schulen deutlichen Freiraum für individuelle Ausgestaltung. Dies sehe ich sowohl aktuell, als auch für einen kurz- und mittelfristigen Zeitraum.

Die Lehrer und Schulleiter in Kombination mit den Eltern wissen, was ihre Schüler für Unterstützung in dieser Zeit benötigen. Sie wissen wo es hakt oder auch nicht.

– Verschiebt individuelle Problematik nicht an einen Ort, wo die Lösung und der Weg dahin nicht hingehört. Dies sehe ich für jeden Zeitraum so.

Beispiel: Wenn SchülerInnen aber auch KiTa-Kinder unter prekären Lebens- und/oder familiären Problemen leiden, ist das in erster Linie nicht Aufgabe der Schule bzw. der KiTa. Dazu müssen ggfs. an anderer Stelle Hilfen erfolgen. Maximal können KiTa und Schulen hier An-/Aufzeiger sein, wer davon betroffen ist. Und keine Sorge, ich denke nicht ans Denunzieren. So etwas ist maximal bei krasser Kindeswohlgefährdung angesagt.

– Bund und Länder müssen sich endlich um Nichtmedizinische Maßnahmen kümmern. Und zwar nicht als Plan, sondern es muss jetzt angefangen werden.

Die klassischen Sanitären Anlagen in Schulen sind schon seid Jahren und Jahrzehnten ein NoGo. Irgend ein Wirtschaftsbetrieb sollte sich solche Zustände mal leisten. Der Laden würde ständig Gefahr laufen, geschlossen zu werden.

Vernünftige Raumluft ist in Zeiten einer Pandemie mit Verbreitung über Aerosole ein absolutes Muss. Aber es wird auch langfristig Vorteile bringen. So ließe sich bestimmt manche Welle an grippalen Infekten und Influenza mindern lassen. Und hohe CO2-Konzentrationen fördern auch nicht das Aufnahmevermögen.

Vernünftige und passende Masken gehören ebenso dazu um kurzfristig einen Präsenzbetrieb zu ermöglichen. Für die Schulbeschäftigten sind hier die Arbeitgeber in der Pflicht. Für Schüler aus Haushalten mit geringem Einkommen müssen die ebenfalls kostenlos oder kostenreduziert zur Verfügung gestellt werden. Man könnte dies z.B. an das Bildung- und Teilhabepaket ankoppeln.

Die Liste müsste noch weitergeführt werden. Das erspare ich mir und allen Lesenden hier an dieser Stelle aber. Der Grundgedanke meines Kommentars dürfte klar geworden sein.

Mary- Ellen
3 Jahre zuvor

@Kojote8:

Als ich mich für eine Mutterschaft entschieden habe, war mir von vornherein klar, dass ich bei meinem Kind ggf. mit der Bandbreite von ALLEM rechnen muss. Und dass allein ich für meinen Nachwuchs verantwortlich bin.

Wer sich VORHER schon mal in der Welt ein bisschen umgesehen und umgehört hat, vielleicht gelegentlich auch mal den Tagesnachrichten lauscht, weiß, dass es auf diesem Planeten ein GLÜCKSFALL ist, wenn einen nicht irgendwann eine Krise jedweder Art erwischt.

Ich vermute, mit Ihrer Haltung werden Sie irgendwann auch ohne Pandemie o.ä. eine Krise bekommen…

Thomas Baader
3 Jahre zuvor

Zahlreiche Gegenstimmen:

– „Erste Daten einer großangelegten Charité-Studie zu Schulen legen nun nahe: Kinder sind keine Infektionstreiber in der Corona-Pandemie.“
– „Die vorläufigen Ergebnisse entsprechen damit früheren Studien aus Hessen, Sachsen und auch Australien. Dort kamen die Forscher im vergangenen Sommer zu dem Schluss, dass es in Schulen bei Einhaltung der Hygieneregeln kaum zu Infektionen kommt.“
– „Auch Folke Brinkmann, Leiterin der Abteilung für Pädiatrische Pneumologie der Uni-Kinderklinik Bochum, geht davon aus, dass Kinder bis zum Jugendalter weniger infektiös sind.“
– „Die jüngsten Ergebnisse einer Studie in Island – die noch nicht in einem Fachmagazin publiziert wurden – deuten darauf hin, dass Kinder und Jugendliche unter 15 Jahren sich etwa halb so häufig mit Sars-CoV-2 infizieren und es weitergeben wie Erwachsene.“
https://www.n-tv.de/wissen/Sind-Kinder-Pandemietreiber-oder-nicht-article22310057.html

Jan aus H
3 Jahre zuvor
Antwortet  Thomas Baader

Naja… man muss das mal genau lesen und interpretieren. Da wird gesagt:

„Die Forscher haben während der zweiten Welle im November vergangenen Jahres 24 Schulklassen untersucht. Dabei wurden lediglich zehn Sars-CoV-2-Infektionen in acht Klassen entdeckt und beobachtet. “

Nehmen wir mal an, dass das jeweils 30 SuS pro Klasse waren, also 720 insgesamt. Davon waren 10 infiziert, also 1,38%. Das ganze wurde einen Monat lang beobachtet, also 30 Tage. Wenn wir das auf eine Woche umrechnen (durch 30 mal 7), dann sind wir bei 0,324% pro Woche. Umgerechnet auf 100000 Einwohner und Woche ergibt sich eine Inzidenz von 324. Vollkommen ignoriert wird dabei die Dunkelziffer, denn sie werden ja nicht alle 720 SuS alle drei Tage getestet haben. Ebenso steigt die Inzidenz, wenn weniger als 30 SuS in den Klassen waren.

Noch Fragen?

Es steht nicht dabei, wo die „Studie“ gemacht wurde, aber 324 ist schon eine Ansage. So hoch war die Inzidenz im November nur an wenigen Orten.

Zusammengefasst ist das also eine Auftragsarbeit, die wieder das Geschehen verharmlosen soll und dann vermutlich für weitere unsinnige Öffnungen verwendet werden soll. Worte wie „lediglich“ in Zusammenhang mit Zahlen, die auf eine Inzidenz von 324 verweisen, zeigen deutlich, in welche Richtung das geht, nämlich in die gleiche Richtung wie all die anderen Verharmlosungen mit %-Angaben durch die KMK.

Fragt sich denn keiner der Studienautoren, warum Fallzahlen erst dann begonnen haben, zu sinken, als die Schulen (leider nur weitgehend) geschlossen wurden? Fragt sich keiner, warum der Lockdown light mit voll geöffneten Schulen nicht zum Absinken der Zahlen geführt hat?

Marie
3 Jahre zuvor
Antwortet  Thomas Baader

Diesen Absatz des Artikels haben Sie leider ausgelassen: „Allerdings grassierten zum Zeitpunkt dieser Studie noch nicht die Coronavirus-Mutationen aus Großbritannien und Südafrika, die als deutlich ansteckender gelten. Und auch die Studie der Berliner Charité konnte die neue Virus-Variante B.1.1.7 noch nicht berücksichtigen, da diese erst nach November in den Fokus rückte. Konkrete Schritte zum Öffnen der Schulen gäben die Daten bislang nicht her, betont daher der CDU-Abgeordnete Adrian Grasse dem „Tagesspiegel“ zufolge.“

Shelly
3 Jahre zuvor
Antwortet  Thomas Baader

Jaja…wieder diese Studien. Ich habe schon immer nicht verstanden,wofür Statistiken gut sind. Sie betreffen immer eine gewählte Gruppe von Teilnehmern und deren Ergebnis wird hochgerechnet.Eine zufällige andere Gruppe hätte ein anderes Ergebnis…
Laut Gesundheitsamt werden Kinder nicht getestet,auch nicht bei Verdacht. Man beruft sich auf die Zahlen der Freiwilligen…aber sind die die Realität? Daran glaubt das Gesundheitsamt schon lange nicht mehr.
Bei uns waren alle Erkrankten, getesteten Erzieher positiv. Trotzdem gab es keinen Test für alle. Kein Kind taucht in der Statistik auf. Wie aber haben wir uns angesteckt? Und wie haben wir es geschafft,unsere eigenen Familien eben nicht anzustecken???Die Erklärung dafür bleibt aus. Eine Statistik würde sagen, dass Kinder eben nicht beteiligt sind. Kitas sind ungefährlich, nur die Erzieher stellen eine Gefahr dar. Was hilft da??? Wir wissen nicht alles über diesen Virus. Aber Wissen wird auch manipuliert.

Tacheles
3 Jahre zuvor
Antwortet  Thomas Baader

Diese Studie ist mir hochgradig suspekt. Da wurde an zig verschiedenen Schulen eine Kohorte von jeweils ein bis zwei Klassen getestet. Grob geschätzt waren das also etwa 3% der Gesamtschülerschaft an jeder Schule. Und aus diesen Tests wollen die Forscher nun angeblich ableiten können, ob die insgesamt deutlich unter 1% gemessenen Fälle nun durch Infektionen innerhalb der Schulen entstanden sind. Dabei hat man offenbar nicht einmal die zur Verfügung stehenden Mittel der Genomtestung eingesetzt, durch die in Hamburg das Superspreader-Event nachgewiesen wurde, sondern hat sich rein auf das Extrapolieren von nachgewiesenen Infektionen innerhalb der einzelnen Klassen und der Familien zu Hause verlassen. Als würden die Schüler nicht in gemischten Kursen unterrichtet und wären auf dem Schulweg, im Gebäude und auf dem Hof sauber getrennt von allen anderen.
Das wirkt in etwa so, als würde man bei Waldbrandwarnstufe 4 die ersten hundert Meter in ein etliche Hektar großes Waldgebiet gehen, dort drei verschiedene Brandnester entdecken und daraus schließen, dass die wohl unabhängig voneinander durch Raucher entstanden sind, es aber keinen Waldbrand gäbe.

Pälzer
3 Jahre zuvor

Ich finde die Diskussion, ob Jugendliche und Kinder weniger infektiös sind, müßig. Wenn es eine sichere Möglichkeit gäbe, dass alle jungen Menschen die Infektion durchmachen, ohne Ältere zu infizieren, wäre dies das beste, denn schwere Verläufe gibt es in jungen Jahren ja praktisch nicht. Aber die Weitergabe von Viren ist nun mal nicht auszuschließen. Also müssen die Gefahren realistisch mit den anderen Gefahren unserer Existenz abgewogen werden (z.B. auf lange Zeit hin keine Bildung zu erhalten oder in psychische „Fallen“ zu geraten), und ich finde es gut, dass Minister da differenziert nachdenken, auch wenn ich ihrer Entscheidung nicht immer zustimme.

Marie
3 Jahre zuvor
Antwortet  Pälzer

„ Wenn es eine sichere Möglichkeit gäbe, dass alle jungen Menschen die Infektion durchmachen, ohne Ältere zu infizieren, wäre dies das beste, denn schwere Verläufe gibt es in jungen Jahren ja praktisch nicht.“ Und diejenigen, die es doch erwischt, nähmen Sie einfach so in Kauf? Es gibt derzeit sogar Kinder auf ITS, das nenne ich durchaus „ schwere Verläufe“.

Jan aus H
3 Jahre zuvor
Antwortet  Pälzer

„denn schwere Verläufe gibt es in jungen Jahren ja praktisch nicht.“

Was ist mit Spätschäden? Die kann NIEMAND abschätzen, weil es die Krankheit einfach noch nicht lange genug gibt. Schon jetzt gibt es Überlegungen privater Krankenkassen, für Menschen, die Corona hatten und in die PKV wollen, höhere Beiträge zu erheben. Ist das dann auch Berufsrisiko der „Durchseuchungsopfer“?

Dazu kommt: Jede Infektion ist eine zu viel, denn bei jeder Infektion kann es Mutationen geben. Die meisten davon sind harmlos, aber je mehr Infektionen stattfinden, desto wahrscheinlicher wird es, dass irgendwann eine dabei ist, die richtig Schaden anrichten kann.

Helmut S.
2 Jahre zuvor

Massentests an gesunden Kindern sind schädlich u. invasiv

Außerdem ist der Nutzen wissenschaftlich nicht bewiesen!

Die Massentests sind staatlich geförderter Kindesmissbrauch!

Die parteiübergreifende englische parlamentarische Gruppe „APPG Pandemic Response and Recovery“ kam diese Woche zu ihrer ersten Sitzung im Jahr 2022 zusammen, um zu erfahren, ob die Massentests an gesunden Kindern in Schulen und Kindergärten weiterhin gerechtfertigt sind.

Unter dem gemeinsamen Vorsitz der konservativen Abgeordneten Esther McVey(Link ist extern) und des Labour-Abgeordneten Graham Stringer(Link ist extern) befasste sich die Gruppe mit den Vor- und Nachteilen von Tests in Schulen sowie mit den wachsenden Bedenken hinsichtlich der wahrscheinlichen physischen und psychischen Gesundheitsschäden, die durch ständige Tests verursacht werden.

bitte weiterlesen:
https://kritisches-netzwerk.de/forum/massentests-gesunden-kindern-sind-schaedlich-und-invasiv

potschemutschka
2 Jahre zuvor
Antwortet  Helmut S.

@Helmut S.
Sie haben hoffentlich bemerkt, dass der Artikel den Sie hier kommentieren schon vor genau einem Jahr! hier bei n4t erschienen ist? Ja, man könnte glauben, der ist von diesem Jahr. Liegt das vielleicht daran, dass sich seit einem Jahr nichts aber auch gar nichts in Bezug auf Schulen/Kitas und Pandemie geändert hat! Außer das jetzt ein Massentest der Durchseuchung unsrer Kinder läuft! Das ist für mich staatlich geförderter Kindesmissbrauch!

potschemutschka
2 Jahre zuvor

@HelmutS.
statt“ hoffentlich“, muss es heißen „offensichtlich nicht“