Schul-Chaos: Wie geht es denn jetzt weiter? Gebauer will sich „klug mit allen Akteuren beraten“ – Grüne: Wechselunterricht vorbereiten!

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DÜSSELDORF. Zwei weitere Wochen sollen Schülerinnen und Schüler zuhause anstatt in der Schule lernen – das scheint für Nordrhein-Westfalen erst einmal klar. Unklar ist allerdings, wie es danach weitergeht. Unklar ist auch, welche Folgen der wochenlange Distanzunterricht für Abschlussprüfungen hat. Die Schulministerin gibt noch keine Signale. Offenbar hat sie keinen Plan B.

Offenbar ohne Plan B: NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP). Foto: Martin Kraft / Wikimedia Commons (CC BY-SA 3.0 DE)

Die Auswirkungen des bis Mitte Februar verlängerten Distanzunterrichts auf Abschlussprüfungen und den weiteren Schulbetrieb in Nordrhein-Westfalen bleiben noch unklar. Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) will sich zunächst mit vielen Akteuren beraten. Sie suche den Austausch mit den Kultusministern der Länder sowie Verbänden und Schulträgern, sagte Gebauer am Mittwoch im Schulausschuss des Landtags. Es müsse «klug und mit allen Akteuren» beraten werden. Mit Blick auf das mutierte Coronavirus werde jetzt «eine weitere Zeit der Vorsicht» gebraucht.

Wie geht es weiter mit den Abschlüssen? Gebauer will sich mit den Kollegen in der Kultusministerkonferenz beraten

Dabei strebe sie auch eine Abstimmung mit den Nachbarländern Nordrhein-Westfalens an, sagte Gebauer. Am Mittwoch stand das Thema Schulen zudem auf der Tagesordnung im Landeskabinett. Außerdem will Gebauer die weiteren Beratungen im Kreis der Kultusminister der Länder am heutigen Donnerstag abwarten. Die möglichen Auswirkungen des Beschlusses auf Abschluss- und Abiturprüfungen sollten im Konsens der Minister abgestimmt werden, sagte die Ministerin. In NRW seien bereits die Abiturprüfungen um neun Tage verschoben worden. In vielen Fächern gebe es zusätzliche Prüfungsaufgaben und damit mehr Auswahl für Schüler und Lehrkräfte.

Bund und Länder hatten am Dienstagabend beschlossen, dass Kitas und Schulen bis zum 14. Februar grundsätzlich geschlossen bleiben beziehungsweise die Präsenzpflicht ausgesetzt wird. Zunächst war geplant, die Schulen nur bis zum 31. Januar zu schließen.

Laschet schließt vorzeitige Schöffnungen nicht aus – die RKI-Empfehlungen sind bislang kein Thema

NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hatte im Anschluss an die Beratungen der Regierungschefs mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) aber auch betont, dass die weitere Entwicklung der Corona-Infektionslage ständig beobachtet werde. Wenn plötzlich etwas Anderes möglich würde, «dann werden wir neu entscheiden», hatte er gesagt. Noch könne aber nicht über Öffnungen geredet werden.

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Das Robert-Koch-Institut empfiehlt, Schulen ab einem Inzidenzwert von 50 in den Wechselunterricht zu nehmen, um die Abstandsregel in den Klassenräumen einführen zu können, und eine generelle Maskenpflicht im Unterricht einzuführen. Die Landesregierung lehnt, wie alle anderen Bundesländer, diese Empfehlungen ab. Gebauer hatte monatelang auf Präsenzunterricht gepocht – einen Plan B gibt es offenbar nicht.

Nach Worten Gebauers sind die Schulen in NRW beim Distanzunterricht inzwischen «deutlich weiter» als beim ersten Lockdown im März vergangenen Jahres. «Natürlich hat es an der ein oder anderen Stelle auch geruckelt.» Aber beim überwiegenden Teil der Schulen habe die Umstellung gut funktioniert. Dazu habe auch die vom Land betriebene digitale Lernplattform Logineo beigetragen, sagte Gebauer. Das Lernmanagement-System (LMS) werde bereits von rund 2260 Schulen in NRW genutzt. In den nächsten Tagen solle mit einem Videokonferenz-Tool eine weitere Anwendung bei Logineo hinzukommen. Bisher seien keine Hacker-Angriffe auf Logineo bekannt.

In NRW bleiben die Schulen weiterhin für eine Notbetreuung von Schülern der Klassen eins bis sechs geöffnet. Mit Stand 13. Januar hätten 4,7 Prozent aller rund 2,5 Millionen Schüler das Angebot angenommen, sagte Gebauer. In den Grundschulen würden gut zehn Prozent der Schüler betreut und in den Förderschulen rund sieben Prozent. In allen anderen Schulen liege der Anteil unter einem Prozent.

Grüne fordern: Kleine und stabile Lerngruppen bis Ende des Schuljahres bilden!

Die oppositionellen Grünen forderten von Gebauer im Plenum kommende Woche eine Unterrichtung, wie es mit dem Distanzunterricht weitergehe. «Wir müssen jetzt alle Optionen ausloten», sagte die Grünen-Abgeordnete Sigrid Beer. Die Schulen in NRW müssten auf einen Wechselunterricht zuhause und in der Schule vorbereitet werden. Es müssten kleine und stabile Lerngruppen bis Ende des Schuljahres gebildet werden. Der SPD-Schulexperte Jochen Ott sagte: «Viele Familien sind am Limit.» Sie brauchten jetzt Planungssicherheit.

Der Lehrerverband Bildung und Erziehung NRW (VBE) begrüßte die Entscheidung für längeren Distanzunterricht. «Niemand würde von einer vorzeitigen Öffnung profitieren, wenn wenige Tage später die Schulen wieder schließen müssen», sagte der Landesvorsitzende Stefan Behlau. «Auch Distanzunterricht ist schulischer Unterricht.» News4teachers / mit Material der dpa

Corona-Chaos: Ministerpräsidenten unterlaufen Gipfel-Beschlüsse – und stellen die vorzeitige Öffnung von Kitas und Schulen in Aussicht

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36 Kommentare
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Blau
3 Jahre zuvor

Jaja und am Ende geht es einfach weiter wie vorher. Volle Klassen, kein Abstand, keine Quarantäne für die ganze Klasse, keine Tests und keine FFP2 Masken vom Schulträger.

soso
3 Jahre zuvor
Antwortet  Blau

So etwa: halbe Klassen, weiterhin keine Luftfilter (nur in Münster), keine Coronatestungen, weil LuL ffb2 Masken tragen und SuS ja 1,5 m Abstand halten und Masken (welche?) tragen. Bei einem hochansteckenden Virus kann man bei einem Fall in der Klasse gleich die ganze Klasse in Quarantäne stecken, mit dem LuL- vorsichtshalber..und der ÖPNV wird auch wieder voller, es sei denn man verdoppelt die Busse etc. Nee, Wechselunterricht wirds auch nicht bringen…Ostern dann die dritte Welle.

N.
3 Jahre zuvor

„Offenbar hat sie keinen Plan B“… ist ja nicht neu.

Solidarische Kritik gegen emotionale Verzweiflung
um Inzidenzzahlen weiter schnell senken mittels radikalerem Strategiewechsel
In nur 3 Tagen über 42.000 Unterschriften zur Petition und nach 7 Tagen über 75.500!
— #ZeroCovid: Für einen solidarischen europäischen Shutdown —

An eine Senkung gen Null in kurzer Zeit (2021) glaube ich nicht, aber es muß endlich etwas passieren, zumindest eine solidarische Kritik zu diesem Hin- und Her geben. Diese anhaltende Dauerschleife und maximale Verunsicherungsstrategie der KuK ein Ende finden und in sieben Tagen 75.500 Unterschriften finde ich erst einmal beachtlich.
Daher habe ich die Petition „#ZeroCovid: Für einen solidarischen europäischen Shutdown“ unterzeichnet und würde mich sehr freuen, wenn auch Ihr dieses Anliegen unterstützt. Je mehr Menschen mitmachen, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie Erfolg hat. Bitte unterzeichnet hier die Petition:

https://zero-covid.org/

Vielen Dank!

Mary-Ellen
3 Jahre zuvor
Antwortet  N.

Schon erledigt!

xy
3 Jahre zuvor
Antwortet  N.

Schon unterzeichnet.
Die einzige Chance, die uns bleibt, wenn schon Klinikärzte diese Tonlage anschlagen.

https://www.bz-berlin.de/deutschland/aerzte-chef-wenn-die-mutation-aus-england-so-schlimm-ist-dann-gnade-uns-gott

Stina
3 Jahre zuvor
Antwortet  N.

N, danke für den Hinweis.

Klaus Lehmkuhl
3 Jahre zuvor

Ich frage mich immer noch , was Armin Laschet Yvonne Gebauer verabreicht hat , denn sie lässt ja ihren Eisenmann schon längere Zeit nicht mehr heraushängen . Und das LMS funktioniert gut . Da muss ich ihr Recht geben …

Verzweiflung
3 Jahre zuvor

Solange die Akteure der Meinung sind, dass sie alles richtig machen und sich für ihre Untätigkeit auf die Schulter klopfen wird sich gar nichts ändern.

Stefan2020
3 Jahre zuvor

Grüne fordern: Kleine und stabile Lerngruppen bis Ende des Schuljahres bilden!
Die oppositionellen Grünen forderten von Gebauer im Plenum kommende Woche eine Unterrichtung, wie es mit dem Distanzunterricht weitergehe. «Wir müssen jetzt alle Optionen ausloten», sagte die Grünen-Abgeordnete Sigrid Beer. Die Schulen in NRW müssten auf einen Wechselunterricht zuhause und in der Schule vorbereitet werden. Es müssten kleine und stabile Lerngruppen bis Ende des Schuljahres gebildet werden.
————-

Wenn ich dies lese, dann könnte ich die leicht die Fassung verlieren, weil unehrlich und populistisch von den Grünen.

In den Ländern wo sie in der Regierungsverantwortung stehen oder mitbeteiligt sind unterlaufen sie regelmäßig die Beschlüsse sowie die Forderungen der Kanzlerin…kann jeder nachprüfen. Grüner Populismus eben….

Carsten60
3 Jahre zuvor
Antwortet  Stefan2020

„Kleine und stabile Lerngruppen“, das ist in Zeiten eines generellen Lehrermangels natürlich genau das richtige Rezept. 🙂
Dass die Klassengröße im Normalfall (ohne das aktuelle Virus) keine besondere Rolle spielt, wurde uns ja von den großen Experten der empirischen Bildungsforschung vorgerechnet. Merkwürdig nur, dass Finnland besonders kleine Klassen hatte und weiter hat. Aber selbst wenn man wollte: bei Lehrermangel kann man die Klassen nicht verkleinern. Der wahre Irrsinn ergibt sich durch Betrachtung der Alterspyramide in Deutschland (bekanntlich eine Urne): Es gibt ziemlich wenige Kinder generell im Vergleich zu den älteren Jahrgängen. Wenn jetzt auch noch wesentlich mehr Kinder da wären, würde alles zusammenbrechen. Und dagegen haben auch die Grünen kein Rezept. Auch sie setzen auf „wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass“.

Georg
3 Jahre zuvor

Aus kluger Beratung folgt noch nicht zwangsläufig eine kluge Entscheidung oder gar eine kluge Handlung …

Die gewünschte Planungssicherheit kann man auch erreichen, indem schon jetzt Distanzunterricht bis zu den Osterferien beschlossen wird. Die Regelungen für Klassenarbeiten, insbesondere dem Vorabitur müsse man dann natürlich irgendwie sinnvoll festlegen.

Das mit den kleinen, festen Lerngruppen, wie sie die Grünen fordern, halte ich für groben Unfug. Erstens ist das mit dem vorhandenen Lehrpersonal nicht machbar, zweitens halten sich die Schüler außerhalb des Unterrichts nicht dran, drittens gibt es die Schulwegproblematik mit dem ÖPNV.

Jan aus H
3 Jahre zuvor

„Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) will sich zunächst mit vielen Akteuren beraten.“

Aha… das hätte ich an ihrer Stelle spätestens im Mai/Juni gemacht, als großspurig von „Präsenzunterricht ab August“ geredet wurde. Spätestens da hätte man nicht nur einen Plan B, sondern auch C und D usw. haben müssen. Alle relevanten Erkenntnisse (vor allem Aerosole!) gab es da auch schon.

Marie
3 Jahre zuvor
Antwortet  Jan aus H

Ich fürchte nur, sie berät sich mit Hubig, Tonne, Eisenmann und Ernst. Wenn andere Länder die GS wieder öffnen, dann kann NRW das doch schon lange, wir waren ja schon permanent Spitzenreiter im Öffnungswahn.

Svenja
3 Jahre zuvor

Warum setzt man nicht einfach ein Schuljahr aus und bietet den Schülern die Möglichkeit, das Abitur o.ä. erst dann zu machen, wenn SICHERE Umgebungsbedingungen herrschen? Heißt: Schutzbedingungen an Schulen schaffen; Luftfilter, Plexiglas, FFP2 für alle sowie die Möglichkeit, per Videoschalte Prüfungen abzuhalten….Langsam bekomme ich als friedfertiger Mensch schon einen regelrechten HASS auf die KM, die immer nur stur auf MAXIMAL SCHNELLE SCHULÖFFNUNGEN den Fokus legen, anstatt auf MASIMALE SICHERHEIT AN SCHULEN. An den Unis finden schon lange online-Prüfungen statt! Und die Regelstudienzeit wurde verlängert! Es geht also! Warum nicht auch für die Abiturienten?

Georg
3 Jahre zuvor
Antwortet  Svenja

Online-Prüfungen an den Hochschulen haben den Stellenwert von einer Klausur oder wenig drüber. Bei den echten Examensprüfungen sieht das glaube ich an der Hochschule auch noch anders aus. Man möge mich allerdings korrigieren.

Jan aus H
3 Jahre zuvor
Antwortet  Georg

„Bei den echten Examensprüfungen sieht das glaube ich an der Hochschule auch noch anders aus. “

Machen wir (in den Ingenieurwissenschaften) ebenfalls online. Ist überhaupt kein Problem und funktioniert seit März (!) ohne Schwierigkeiten.

S.
3 Jahre zuvor
Antwortet  Jan aus H

Sogar Dissertationen laufen online!

ramon
3 Jahre zuvor
Antwortet  Svenja

Naja, es wurde die Zeit verlängert, aber Prüfungen etc. Finden weiter statt.
Wer fit und schnell ist, kann an der Uni weiterhin in der „alten“ Planzeit fertig werden.

Analog dazu könnten Schüler freiwillig wiederholen.
Aber schnelle und fitte Schüler sollten trotzdem die Möglichkeit bekommen jetzt die Prüfungen zu machen und die Schulen zu verlassen.

Tozitna
3 Jahre zuvor
Antwortet  ramon

Ich wüsste nicht, in welche Klasse ich die dann lassen soll. Die Klassen sind seit Jahren bis an die Obergrenze belegt worden; zudem sind für zusätzliche Klassen keine Räume da – das ist doch alles Populismus!

Svenja
3 Jahre zuvor

MAXIMALE sollte es natürlich heißen, sorry

Stefan2020
3 Jahre zuvor

Die Grünen fordern…..
Weshalb setzen sie es nicht entsprechend um, wo sie selbst Regierungsverantwortung tragen? Dort fallen sie regelmäßig Merkels Forderungen in den Rücken.

Unerträglich
3 Jahre zuvor

Kein Plan B ? Da muss ich echt lachen.
Die tolle Frau hatte noch nie irgendeinen Plan!
Sie sollte zurücktreten, am besten schon gestern.
Das gleiche gilt für ihren hessischen Kollegen Lorz.

Am unterträglichsten
3 Jahre zuvor
Antwortet  Unerträglich

Und bitte Herrn Tonne gleich mitnehmen.

S.
3 Jahre zuvor

Und Hubig bitte auch – ganz schnell!

Astorga
3 Jahre zuvor

Das nennt man Trumpismus. Frau Gebauer denkt sie habe das alles toll gemacht……

Herr Schlaumeier
3 Jahre zuvor

Mal ganz abgesehen vom restlichen Inhalt, kamen mir die Zahlen komisch vor. Ich habe mal nachgerechnet.
„Gut zehn Prozent“ sind also neuerdings ca. 17,3 %.

Die Prozentanteile stammen aus 2019:
625.000 Grundschüler (ca. 25%) > 10% > 62.500
312.500 5.+6.-Klässler (ca. 12,5% (1/2 GS)) > 1% > 3.125
91.000 Förderschüler (ca. 3,5%) > 7% > 6.370

Summe: 62.500 + 6.370 + 3.125 = 71.995
Differenz: 117.500 ( 4,7 von Gesamt) – 71.995 = 45.505

62.500 + 45.505 = 108.005
108.005 : 625.000 x 100 = 17,28 %

Andre Hog
3 Jahre zuvor
Antwortet  Herr Schlaumeier

Mathelehrer 😉 ….weiter so!! 🙂

kanndochnichtwahrsein
3 Jahre zuvor

Sie hätte diesen unhaltbaren Zustand verhindern können.
Warum sie es nicht getan hat, erschließt sich mir nicht.

Wird sie jetzt verhindern, dass wir wieder in eine neue Schulschließung rennen?

Noch wäre Zeit, vor einer Wiedereröffnung technischen und sonstigen Infektionsschutz sicherzustellen. Wird etwas passieren?

Da Kinder noch lange nicht geimpft werden, braucht man eigentlich keine Diskussionen über irgendetwas, sondern endlich die Genehmigung, Gruppen zu verkleinern, Abstand sicherzustellen und im Übrigen flexibel handeln zu dürfen, um das Beste möglich zu machen, was mit vorhandenen Ressourcen machbar ist!

Das WIRD seit Monaten „mit Engelszungen“ kommuniziert!!!!
Es wird nur nicht gehört!

Gäbe es irgendwelche ernstzunehmenden Alternativen, würde sicher inzwischen jemand damit Geld verdienen.

Mutter_aus_HH
3 Jahre zuvor

„… will sich zunächst mit vielen Akteuren beraten. Sie suche den Austausch mit den Kultusministern der Länder sowie Verbänden und Schulträgern …“

Sind Kultusminister, Verbände und Schulträger Akteure?
Das wage ich selbst als „Nur-Mutter“ mal heftig zu bezweifeln. Hört sich eher nach Austausch am grünen Tisch ohne wirklicher Kenntnis des Alltags an Kitas und Schulen und der Kenntnis ,was ist umsetzbar und was nicht, an.

Man kann sich natürlich heftig darüber aufregen, was in den letzten Monaten alles versäumt und verbockt wurde im Kontext KiTa und Schule. Nützt aber alles nix – der Status Quo ist wie er ist.

Für mich eröffnet sich eigentlich nur die folgende Perspektive:

Umsetzen was unter Berücksichtigung von wirklichem Gesundheitsschutz ALLER Beteiligter möglich ist in den nächsten Monaten.

Parallel dazu permanente Verbesserung der Möglichkeiten für Digitales Lernen / Distanzlernen.

Sich für das Worst Case Szenario vorbereiten, dass auch das kommende Schuljahr noch von der Pandemie deutlich betroffen sein wird. Es könnte noch so viel schief laufen (Beispiele: Virusmutationen mit erhöhter Infektiosität; geändertes Virus-genom, welches eine Anpassung der Impfstoffe nötig macht; Impfschutz hält nicht so lange wie gedacht; Geimpfte erkranken nicht, aber verbreiten dass Virus weiter).

Schüler die (merkliche) Defizite aufgebaut haben, dürfen/müssen das Schuljahr wiederholen, damit sie nicht in den Teufelskreis geraten, das Lern-/Wissenlücken neue Lücken produzieren, da der neue Stoff ohne den vorherigen nicht erfasst werden kann. Und bitte nicht nur diejenigen, die schon fast gescheitert sind, sondern auch diejenigen freiwillig, deren Lücken noch nicht riesig sind. Und die Wiederholung muss außerhalb der normalen Wiederholen-Regelungen laufen.

Jan aus H
3 Jahre zuvor
Antwortet  Mutter_aus_HH

„Sich für das Worst Case Szenario vorbereiten, dass auch das kommende Schuljahr noch von der Pandemie deutlich betroffen sein wird.“

Ganz genau. So muss man das machen. Für den Worst Case planen und dafür sorgen, dass man damit umgehen kann. Wenn man das macht und es dann weniger schlimm kommt, dann ist das kein Problem. Plant man hingegen – wie die KMK die ganze Zeit – für den Best Case und es kommt schlimmer, dann kann das nur schiefgehen.

In unserer Hochschule planen wir das Sommersemester als weiteres Onlinesemester und spekulieren nicht auf irgendwelche Hoffnungen, die sich vielleicht erfüllen könnten. Sollte sich die Lage im Laufe des Semesters so weit entschärfen, dass man unter wirklicher und sicherer Wahrung des Gesundheitsschutzes Präsenz machen kann, dann ist der Wechsel in diese Richtung kein Problem und schnell umsetzbar.

Andre Hog
3 Jahre zuvor

Gebauer will sich „klug mit allen Akteuren beraten“ –
Ich lach mich schlapp, denn das heißt doch, dass es aufgrund ihres akuten Mangels an Klugheit zu solchen Beratungen gar nicht kommen wird.
Ne bessere Ausrede, die zudem auch noch so wahr ist, hat diese Frau in den letzten Monaten noch nicht vorgebracht. Gaaanz großes Damentennis!!!!!

Milan
3 Jahre zuvor

Wenn sich Frau Ge(h)bauer «klug und mit allen Akteuren» beraten will, wer nimmt dann für sie teil?

Sabine Möllenberg
3 Jahre zuvor

Die Schlacht um geöffnete Schulen und Kitas geht weiter. Aber Lehrkräfte, Sozialarbeiter und Schulbegleiter stehen in der Impfreihenfolge an Platz 3, also sind die noch lange nicht dran. Was ist das für eine Logik? Es ist eine Unverschämt, jeden Bürger dazu anzuhalten, Kontakte zu vermeiden und zu Hause zu bleiben, aber Lehrkräfte täglich UNGEIMPFT zwischen Hunderte von Schülern zu schicken. Das ist einfach nur dumm. Eltern gehen am Stock, Kinder auch. Unterricht kann aber nur dann stattfinden, wenn die Lehrkräfte gesund sind und bleiben.

Marie
3 Jahre zuvor

„ Aber Lehrkräfte, Sozialarbeiter und Schulbegleiter stehen in der Impfreihenfolge an Platz 3“. Das regt mich auch auf, zumal sich die Berichte häufen, dass sich auch hier in NRW Bürgermeister und Mitarbeiter von Stadtverwaltungen bei der Vergabe von Restdosen „vordrängeln“. Sollen die doch dann in Schulen und KiTas gehen!

gehtsnoch
3 Jahre zuvor

@Jan aus H
„„Sich für das Worst Case Szenario vorbereiten, dass auch das kommende Schuljahr noch von der Pandemie deutlich betroffen sein wird.“

Ganz genau. So muss man das machen. Für den Worst Case planen und dafür sorgen, dass man damit umgehen kann. Wenn man das macht und es dann weniger schlimm kommt, dann ist das kein Problem. Plant…“

Nein, es ist ihr nicht möglich so weit im voraus zu planen. Es kommem Landtagswahlen oder etwas früher eine MP-Nachfolge und mögliches Ministerpostenkarussell. Frau kann möglichen Nachfolgern, sofern man sich selbst keine Chance auf Amtsfortführung einräumt, keine vorausschauende Arbeit leisten oder gar Planungsarbeit abnehmen. Also wird ein Ziel sein, die verbleibende Zeit mit Hin oder Her taktisch auch mal im Zwiebellook auszusitzen.

Adrenalin
3 Jahre zuvor

Klug wäre Lüftungsanlagen einzubauen.