Schulen in Rheinland-Pfalz bleiben bis 22. Januar im Fernunterricht

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MAINZ. Mehr als 407.000 Kinder und Jugendliche an den allgemeinbildenden Schulen in Rheinland-Pfalz müssen in der nächsten Zeit weiter auf das Lernen in der Klassengemeinschaft verzichten. Der bislang bis 15. Januar vorgesehene Fernunterricht wird bis zum 22. Januar verlängert, wie Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD) am Mittwoch mitteilte. Bei besonderem Betreuungsbedarf bleiben Kitas und Schulen weiter geöffnet.

„Eine Situation, die uns allen enorm viel abverlangt“: Bildungsministerin Stefanie Hubig. Foto: Georg Banek / Ministerium für Bildung Rheinland-Pfalz

Sobald die Infektionszahlen nach unten gehen und belastbarer sind als jetzt, sollen die Schulen in der letzten Januarwoche für die Klassenstufen 1 bis 6 in den Wechselunterricht übergehen. Die Lerninhalte werden dann abwechselnd daheim und in der Schule vermittelt. Die Präsenzpflicht für die Schülerinnen und Schüler soll weiter aufgehoben bleiben.

Für die Abschlussklassen gibt es ab 15. Januar eine Sonderregelung mit dem Ziel, sie in geteilten Gruppen mit Abstandsregeln in der Schule zu unterrichten. Auch Auszubildende sollen vor ihren Abschlussarbeiten häufiger in die Schule kommen können. Dabei solle der jeweiligen Schulgemeinschaft vor Ort auch eine gewisse Gestaltungsfreiheit gegeben werden, sagte Hubig.

Im Februar sei dann angestrebt, sich je nach Infektionsgeschehen nach dem Stufenplan der Kultusministerkonferenz (KMK) zu richten und für die ersten sechs Klassenstufen den Präsenzunterricht zu ermöglichen, sagte Hubig. Dies soll auch in den Abschlussklassen möglich sein, während alle anderen abwechselnd daheim und in der Schule unterrichtet werden. «Die nächste Stufe, die wir hoffentlich bald erreichen werden, ist der volle Präsenzunterricht.» Angesichts der ungewissen Entwicklung der Infektionslage sei es nicht anders möglich als «ein Stück weit auf Sicht zu fahren».

«Wir haben eine Situation, die uns allen enorm viel abverlangt», sagte die Ministerin. Die Kindertagesstätten bleiben weiterhin für die Jungen und Mädchen offen, deren Eltern keine Betreung sicherstellen können. Auch Kinder mit einem besonderen Unterstützungsbedarf sollen weiter in die Kita gehen können. Hubig appellierte an die Arbeitgeber, ihren Beschäftigten bei der häuslichen Betreuung von Kindern entgegenzukommen.

Auch die Schulen sollen für die Betreuung jener Schülerinnen und Schüler der ersten sieben Klassen geöffnet bleiben, die darauf angewiesen sind. Diese Möglichkeit stehe auch Schülerinnen und Schülern offen, für die es daheim etwa wegen beengter Wohnverhältnisse kein gutes Lernumfeld gebe, sagte Hubig. dpa

Kommentar: Wir werden viel verzeihen müssen? Die Liste wird immer länger…

 

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S.
3 Jahre zuvor

Sehr gut, dass Frau Hubig eingesehen hat, dass die Schulen nun geschlossen sein müssen, um das Infektionsgeschen schnell zu drosseln und dass dann nur mit Abstandsregeln aufgemacht werden kann. Zudem ist das Aussetzen der Präsenzpflicht überlebenswichtig für alle Familien mit Risikopatienten. Hut ab vor dieser Entscheidung, die der fachwissenschaftlichen Expertise folgt!