Bremer Grundschulen: Präsenzbetrieb in voller Klassenstärke

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BREMEN. Die Grundschulen in der Stadt Bremen kehren angesichts der grundsätzlich sinkenden Zahl von Corona- Neuinfektionen zum Präsenzbetrieb in voller Klassenstärke zurück. In der Stadtgemeinde Bremen ist das vom 1. März an der Fall. In Bremerhaven werde bis zu den Osterferien in Halbgruppen unterrichtet. Entsprechende Beschlüsse zum Schul- und Kitabereich fasste der Senat am Dienstag. Für alle Schüler ab Jahrgangsstufe 5 werde der Unterricht im Wechselmodell fortgesetzt. Für die Kindertagesbetreuung gelte spätestens vom 1. März an der eingeschränkte Regelbetrieb.

Wird von der Leiterin eines Bremer Gymnasiums verklagt: die Bildungsenatorin der Handestadt, Claudia Bogedan (SPD). Foto: Senatorin für Kinder und Bildung
Öffnet: die Bildungsenatorin der Hansestadt, Claudia Bogedan (SPD). Foto: Senatorin für Kinder und Bildung

«Die höhere Präsenz in Kitas und Schulen ab dem 1. März wird von Schutzmaßnahmen, umfassende Testungen und mehr Verpflichtungen zum Masketragen flankiert», betonte die Senatorin für Kinder und Bildung, Claudia Bogedan (SPD). Es sei richtig, Kindern möglichst viel Präsenzunterricht zu bieten. «Dies gilt insbesondere für Grundschülerinnen und Grundschüler.» Ziel sei es, für alle möglichst viel Verlässlichkeit und Planbarkeit bis zu den Osterferien zu schaffen.

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Die Maßnahmen regeln für die Stadtgemeinde Bremen, dass die Beschäftigten in Schulen und Kitas zwei Mal in der Woche die Chance haben, selbst einen Corona-Schnelltest zu machen. Die Tests sollen zentral beschafft werden. Wer positiv getestet wurde, muss in Quarantäne und dann auch einen PCR-Test machen. dpa

Bremer Bildungssenatorin unterläuft den Gipfelbeschluss – sie empfiehlt Eltern, ihre Kinder in die Schule zu schicken

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Klaus Lehmkuhl
3 Jahre zuvor

Unsere Politiker … Was nützt den Beschäftigten ein Test ? Die kommen bestimmt auch aus China . Wie die in einigen Bundesländern verteilten FFP2 – Masken . Infektionsschutz wäre besser . Aber der ist bestimmt teurer .

Leseratte
3 Jahre zuvor

Und es wird gewarnt, aber wieder will keiner darauf hören:

„Der System-Immunologe Michael Meyer-Hermann sieht es als möglich an, dass ansteckendere Varianten des Coronavirus die von der Politik angepeilte Inzidenz von 35 Infektionen pro 100.000 Einwohner und Woche torpedieren.
Sollte sich das Vorkommen der Mutante B117 ungünstiger entwickeln als erwartet, könne es sein, dass die 35 mit dem aktuellen Lockdown gar nicht zu erreichen sei, sagte Meyer-Hermann. „Das macht deutlich, dass jede Form von Öffnungen zum jetzigen Zeitpunkt ein hohes Risiko birgt, die gesetzten Ziele nicht erreichen zu können.“
Meyer-Hermann, Physiker und Mathematiker, ist Leiter der Abteilung System Immunologie am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig. „Wir sind aktuell mit mindestens zwei Pandemien konfrontiert“, erläuterte der Forscher.
„Die alte haben wir mit den aktuellen Maßnahmen unter Kontrolle und bringen die Inzidenzen mit einer Reproduktionszahl von 0,85 runter.“ Eine Inzidenz von 35 könne so Anfang März erreicht werden – allerdings ohne die geplanten leichten Öffnungen und ohne ungünstiges Dazwischenfunken von Mutanten.
Sieht noch wie sinkende Fallzahlen aus
„Gleichzeitig findet aber gerade eine Ausbreitung der neuen Variante statt, deren Reproduktionszahl mit den aktuellen Maßnahmen über eins liegt. Da die neue Variante noch nicht dominant ist, sieht das in der Summe immernoch wie sinkende Fallzahlen aus.“
Die Mutante B117 habe in konservativen Schätzungen aber eine um 35 Prozent höhere Übertragungswahrscheinlichkeit. „Sie befindet sich in Deutschland bereits wieder in einer Phase des exponentiellen Wachstums und die aktuellen Maßnahmen reichen nicht, um diese Entwicklung auszubremsen“, ergänzte er. „Je mehr man jetzt aufgrund der fallenden Inzidenzen lockert, desto früher wird die dritte Welle mit B117 sich entwickeln. “

B 117 expandiere mit niedrigen absoluten Fallzahlen exponentiell mit einer Reproduktionszahl über 1. „Grob geschätzt 1,2“, sagte der Forscher. „Das sieht man nur nicht, weil immer noch die meisten Fälle mit der alten Variante auftreten.“ Über kurz oder lang werde B117 dominieren, ist er sich sicher.
„Die Verlangsamung zeigt an, dass die neue Variante gerade übernimmt und die dritte Welle einleitet.“

einleitet.“

„Über kurz oder lang wird die Mutante dominieren“

In Großbritannien dominiert die Variante B117 inzwischen das Infektionsgeschehen: In fast 90 Prozent aller untersuchten Proben wurde zuletzt die Mutation nachgewiesen, in London sind es sogar 97 Prozent. Auch in Dänemark findet sich die Variante B117 bereits in mehr als jeder vierten Probe.

[Mehr zum Thema: Neue Vakzine: Stoffe der Hoffnung ]

Auch in der Region Hannover macht die britische Corona-Variante inzwischen 40 Prozent aller Corona-Infektionen aus. Das gab der Leiter des Landes-Krisenstabs, Heiger Scholz, laut der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung bei einer Pressekonferenz bekannt.
Die Expansion dieser Variante lasse sich aber durch Beibehaltung der aktuellen Maßnahmen so lange verzögern, dass die Fallzahlen hinreichend sinken würden – wie im No-Covid-Konzept bereits beschrieben. Darin wird für Inzidenzen um die 10 plädiert. Mit der dann besseren Nachverfolgung lasse sich die dritte Welle noch abfangen, prognostizierte Meyer-Hermann. Eine Diskussion über Öffnungen sei daher im Moment fatal.
„Man muss sich vielmehr überlegen, wie man die dritte Welle aufhalten oder wenigstens abfangen kann.“

https://www.tagesspiegel.de/wissen/helmholtz-forscher-meyer-hermann-warnt-die-corona-mutation-uebernimmt-und-leitet-die-dritte-welle-ein/26918862.html

Und wir gehen bald wieder in die Klassen ohne Maskenpflicht. Die Inzidenz sinkt ja gerade so toll. Von knapp 500 am 11. Januar auf 115. Da kann man doch schon mal über Lockerungen und Öffnung von Massenveranstaltungen nachdenken. Was für ein Wahnsinn.

Jan aus H
3 Jahre zuvor

„Wer positiv getestet wurde, muss in Quarantäne und dann auch einen PCR-Test machen.“

Und was passiert mit dem Rest der Klasse? Keine Tests, wenn auf dem Papier die unzureichenden Hygienevorschriften eingehalten wurden? Oder hat man an der Stelle nun auch etwas gelernt?

Alex
3 Jahre zuvor
Antwortet  Jan aus H

Letzen November wurden garnicht mal die Schüler die COVID-positiv Familienmitglieder hatten getestet. Dürften einfach so wieder zur Schule (anders als vor den Herbstferien in Oktober).

Pälzer
3 Jahre zuvor

In unserem Kreis in RP sind jetzt die Inzidenzen unter 50, aber wir müssen weiter im Fernunterricht bleiben. Ich werde mich morgen aber doch mit einem Sechstklässler treffen, der sich drei Wochen lang nicht gemeldet hat, und versuchen, ihn zum Wiedereinstieg ins Lernen zu motivieren.

Mary- Ellen
3 Jahre zuvor

Mein Eindruck ist, dass wir als beruflich Beschäftigte mit Kindern offenbar nichts mehr tun können gegen die Beschlüsse von „oben“.

Es muss wohl jeder für sich seinen eigenen Weg der „Kreativität“ finden und gehen, um sich bestmöglich zu schützen. (Falls es bei vielen überhaupt einen geben sollte).
Ich persönlich gerate langsam in die Resignation.

(Ich bin „glückliche“ Inhaberin eines Risikoattests, unterstütze meine Schule somit täglich mit Tätigkeiten ohne Kinderkontakt).
Dennoch lassen mich die „innovativen“ Entscheidungen der jeweiligen KM (ich zitiere einen Foristen bei N4T: „Hilfloser Populismus“) fast täglich verzweifeln.

Es ist einfach unglaublich riskant und wird im Falle eines Scheiterns AUCH diejenigen treffen (falls nicht durch Infektion, dann jedoch durch erneute massive Einschränkungen), die Covid-19 als nicht so dramatisch ansehen oder es sich durch die derzeitige Situation kräftemäßig oder finanziell nicht mehr leisten können.

Auch in meiner Stadt (Nds) steigen die Infektionszahlen nun wieder an, obwohl diese vor gut zwei Wochen extrem niedrig waren, sodass die Maskenpflicht in der Innenstadt bis heute aufgehoben war.

In Nds läuft seit dem 11. Januar der Schulbetrieb in Wechselunterricht. Sehr wahrscheinlich, laut Lokalpresse, wird die Maskenpflicht in den nächsten Tagen wieder eingeführt werden müssen.
Und ich befürchte, dass dies nicht das „Ende der Fahnenstange“ sein wird.

Mary-Ellen
3 Jahre zuvor
Antwortet  Mary- Ellen

PS:
Und jetzt mal ganz kindisch: ….soll sich Frau Bogedan in dieser Situation ihr „BLENDAX-LÄCHELN“ (siehe Artikelfoto) bitte sparen…ist mir egal, ob sie für Bremen statt/oder Nds entscheidet.
Da hätte ich tatsächlich lieber „SPONGEBOB“ als KM, der reflektiert wenigstens seine Fehlentscheidungen…. 😉

Sericostoma
3 Jahre zuvor

Mich würde interessieren, wieviel Lehrer:innen sich entschieden haben, ihrem Beamtenstatus nicht mehr die höchste Priorität in ihrem Leben einzuräumen. Wieviel haben NEIN ! gesagt und haben dem Schulsystem infolge des offensichtlich missbräuchliche Umgangs mit ihnen
( s.Kommentare der letzte 6 Monate) den Rücken gekehrt ?

Gibt es Zahlen darüber ?

Mary-Ellen
3 Jahre zuvor
Antwortet  Sericostoma

@Sericostoma:

Würde mich auch interessieren.