Grundschulen sind wieder voll: Nur wenige Kinder abgemeldet

30

LEIPZIG. Zur Wiedereröffnung der Grundschulen in Sachsen haben fast alle Eltern ihre Kinder in den Präsenzunterricht geschickt. Lediglich 3,72 Prozent der Eltern haben ihre Kinder coronabedingt oder aus anderen Gründen abgemeldet und sie von der Schulpflicht befreit, wie der Sprecher des Landesamts für Schule und Bildung, Roman Schulz, auf Anfrage mitteilte.

Im Unterricht in Sachsens Grundschulen gilt weder Abstandsregel noch Maskenpflicht (Symbolfoto). Foto: shutterstock/Syda Productions

«Die hohe Zahl der Eltern, die ihre Kinder in die Grundschule schicken, sehen wir mit Respekt und Demut», sagte Schulz. Dies sei ein riesiger Vertrauenzuschuss für die Schulen.

Mit Einschränkungen und erhöhten Hygienemaßnahmen hatte am Montag in Sachsen nach rund zwei Monaten Lockdown der Unterricht für 151.000 Grundschüler begonnen. Schulz verwies darauf, dass die Grundschulen bereits Erfahrung mit der Wiedereröffnung nach dem ersten Lockdown im Mai 2020 hätten. Unter anderem sehen die Konzepte einen gestaffelten Einlass, versetzte Pausen und einen durch Absperrband unterteilten Schulhof vor.

Die Wiederöffnung erfolgt im eingeschränkten Regelbetrieb: Die Kinder werden dafür in festen und strikt voneinander getrennten Gruppen betreut und sollen sich möglichst nicht begegnen. Eine Maskenpflicht im Unterricht gibt es nicht, allerdings müssen Schüler und Lehrer im Eingangsbereich sowie im Schulgebäude eine medizinische Maske tragen. Auch regelmäßiges Lüften gehört zum Hygienekonzept.

Anzeige

Die Gewerkschaft GEW hatte die Eröffnung mit Blick auf die Ausbreitung der Mutationen hingegen als zu früh kritisiert, auch die Lehrer sahen der Wiedereröffnung mit gemischten Gefühlen entgegen. Kultusminister Christian Piwarz (CDU) hatte angekündigt, die Zahl der Infektionen genau im Blick zu behalten: Wenn der Inzidenzwert im Landkreis, also die Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen, an fünf aufeinanderfolgenden Tagen über 100 liegt, müssen Schulen und Kitas wieder schließen.

Das Robert Koch-Institut (RKI) meldete am Dienstag eine Sieben-Tage-Inzidenz von 68,4. Die Entwicklung stagniere ein Stück weit, sagte Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) am Dienstag nach der Kabinettssitzung. Vor einer Woche lag der Wert noch bei 91,3.

Nach der Stadt Leipzig (43,7) hat auch die Landeshauptstadt Dresden (47,1) den wichtigen Schwellenwert von 50 unterschritten. Chemnitz (50,7) liegt noch knapp darüber. Drei der zehn Landkreise im Freistaat sind bei der Inzidenz dreistellig: der Landkreis Leipzig mit 119,7, der Vogtlandkreis mit 115,5 und der Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge mit 106,7. dpa

Im ersten Bundesland sind Kitas und Grundschulen wieder weit geöffnet – ohne Abstandsregel, ohne Maskenpflicht in den Räumen

Anzeige


Info bei neuen Kommentaren
Benachrichtige mich bei

30 Kommentare
Älteste
Neuste Oft bewertet
Inline Feedbacks
View all comments
Marie
3 Jahre zuvor

Hat denn jemand ernsthaft etwas anderes erwartet? Die Eltern sind zum einen froh, die Kinder „aus den Füßen“ zu haben. Andererseits haben sie Angst, ihr Kind könnte was verpassen oder würde gar ausgeschlossen und komisch angeguckt, weil es zu Hause bleibt. Hinzu kommt das übliche Mantra „Schulen sind sicher und keine Treiber der Pandemie“ und schwubs, kann man sich auf die Schulter klopfen, wie viel Vertrauen doch die Eltern haben.

naste
3 Jahre zuvor
Antwortet  Marie

Das mag bei einigen Eltern der Fall sein. Ich bin frustriert. Wenn ich könnte, würde ich meine Kinder Zuhause behalten, nur der Arbeitgeber spielt nicht mit. Mein Sohn wäre auch der einzige, der nicht in die Schule gehen würde. Ich bin mir des Risikos sehr wohl bewusst und ich habe Angst. Aber ich kann leider nichts daran ändern. Wir verdienen hier teilweise nicht so viel, dass wir uns leisten könnten, dass ein Elternteil arbeitslos wird. Und dabei geht’s nicht um ein zweites Auto oder Urlaub. Und wenn ich sehe, wie die Hygieneregeln umgesetzt werden, habe ich keine Worte, die meine Wut beschreiben können. Das ist alles so widersinnig. Die stehen gruppenweise am Bus und dürfen sich nicht vermischen, um dann anschließend gemeinsam im Bus nach Hause zu fahren. Lüften klappt auch nicht. Im Hort werden Kinder gemischt betreut. Dürfen sie, weil nicht genügend Personal vorhanden. Nicht alle Eltern sind so ignorant. Manchen bleibt nur einfach keine andere Möglichkeit, als ihre Kinder wieder in die Einrichtung zu schicken. Ich weiß aber auch, dass ich zur Minderheit gehöre. Die meisten wollen, dass ihre Kinder wieder in die Schule gehen.

alter Pauker
3 Jahre zuvor
Antwortet  naste

Hallo Naste, unsere jüngste Tochter geht auch, als einziges Kind ihrer Klasse, seit März 2020 nicht mehr in den Präsenzunterricht. Klassenarbeiten finden in der Schule statt, aber in separatem Raum, nicht im Klassenrahmen (die Schule regelt das hervorragend!). Material bekommt sie zuverlässig von den Lehrern und wird via Handy gelegentlich in den Unterricht eingebunden. Im Zeugnis war eine 2 in Mathe die schlechteste Note.
Nur weil andere nicht „mitspielen“ sollte das kein Grund sein, sein Kind und damit die ganze Familie zu schützen. Ich wünsche viel Kraft (v.a. gegen die vielen Besserwisser, gegen die auch wir uns wehren müssen) und Gesundheit!

ProSchule
3 Jahre zuvor
Antwortet  alter Pauker

Es geht nicht nur um Zensuren! Das Miteinander, Freunde treffen, Einfach Mitschüler sein. Soziale Kontakte pflegen.
Würde ich meiner Tochter nie antun.

ProDistanzlernen
3 Jahre zuvor
Antwortet  ProSchule

Was ist das denn für ein Miteinander bei 1,50 m Abstand?! Schon nach den letzten Lockdown waren viele meiner Schüler frustriert, weil sie ihre Freundschaften im Grunde nicht „normal“ leben dürfen. Mit 1,50m Abstand kann man keine Geheimnisse austauschen, nicht zusammen lesen oder rangeln. Dazu die Anstrengung stundenlang durch die Maske zu sprechen…

Riesenzwerg
3 Jahre zuvor

Ja, bei uns geht das Virusverteilen und -verbreiten auch am Montag ohne Wenn und Aber – doch immerhin mit Masken – los.

Es wurden CO2-Messgeräte zur Kontrolle angeschafft – dann noch mehr Fenster auf. Werde ich auch machen – lieber erkältet als…

Und die KuMis mit ihren grinsenden Gesichtern – ich könnte reihern.

Leseratte
3 Jahre zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Wir kriegen nicht mal CO2-Messgeräte. Und wenn man einem Zeitungsartikel gestern glaubt, auch keine Maskenpflicht im Unterricht. Gestaffelter Beginn ist wegen Anreise der Schüler mit ÖPNV auch nicht möglich.

lehrer002
3 Jahre zuvor

Sicherlich ist die Schulöffnung inzwischen dringend notwendig für die Grundschüler. Diese können nicht ewig im Distanzunterricht bleiben. Sachsen hätte aber inzwischen Luftfiltergeräte anschaffen sollen und evtl. wäre in diesem Bundesland aufgrund noch recht hoher Infektionszahlen für die nächsten zwei, drei Wochen mit Wechselunterricht erst mal besser bedient.

KnechtRuprecht
3 Jahre zuvor
Antwortet  lehrer002

Es ist nicht zu verstehen, warum immer weiter so getan wird, als hätte man schon alle Maßnahmen gänzlich ausgeschöpft. Tatsächlich warte ich seit Monaten, dass man endlich damit beginnt, dass die Länder und KuMis echte Schutzmaßnahmen mit Schutzaustattungen rigoros anschaffen und einsetzen und ohne jede Ausnahme durchführen, Verstöße empfindlich geahndet werden usw.
Keine Filteranlagen, keine/kaum Masken, etliche Ausnahmen und verwässernde Sonderregelungen, völlig schleppende Ausgabe von (mangelhaften) Masken an Erzieher/Lehrer, sofern überhaupt welche kommen, Notbetreuung mit viel zu vielen Teilnehmern und ohne echte Nachweise von Bedarf in der Familie, Öffnung unter Vollbetrieb statt vorsichtigem Wechselbetrieb …

Jan aus H
3 Jahre zuvor

„Die hohe Zahl der Eltern, die ihre Kinder in die Grundschule schicken, sehen wir mit Respekt und Demut“

Ich sehe es eher mit Entsetzen, da es zusammen mit B117 die dritte Welle deutlich beschleunigen wird.

Frank B.
3 Jahre zuvor

Bildet euch doch erst einmal selbst statt irgendwelche Floskeln aus Medien/Politik zu adaptieren..
Corona ist und bleibt für über 90% harmlos.. 85% merken nicht mal was.. oh doch, das liegt aber natürlich nicht an fehlender Bewegung oder Lockdown Syndrom..

Alex
3 Jahre zuvor
Antwortet  Frank B.

Möchten Sie zu den knapp 10% gehören, für die es nicht harmlos ist?? Gehen Sie gern auf eine ITS und bilden Sie sich dort, wie schwer kranke Menschen mit jedem Atemzug ringen.

Tanja S
3 Jahre zuvor
Antwortet  Frank B.

Wer einen geliebten Menschen durch Corona verloren hat kann bei so einem Kommentar nur den Kopf schütteln. Ich muss immer wieder an den Vergleich denken was in D los wäre wenn täglich mehrere vollbesetzte Flugzeuge abstürzen würden….so wie in den letzten Wochen…

KnechtRuprecht
3 Jahre zuvor
Antwortet  Frank B.

Die Kiniken/ITS sind/waren unter den jetzigen Maßnahmen am Rande ihrer Kapazitäten, die Ärzte/Pflegekräfte dort im Schnitt stark belastet bzw. völlig überlastet seit Monaten. Ohne diese Maßnahmen wäre es deutlich mehr Fälle, richtig? Dann wären die ITS/Kiniken komplett mit Corona-Fällen überschwemmt und weitere Aufgaben, OPs etc. würden noch stärker zurücktreten müssen, richtig?
– Was wäre Ihre Lösung dafür?

Die Elfe
3 Jahre zuvor

„Die hohe Zahl der Eltern, die ihre Kinder in die Grundschule schicken, sehen wir mit Respekt und Demut», sagte Schulz. Dies sei ein riesiger Vertrauenzuschuss für die Schulen.“ –
Respekt und Demut- fehlt eigentlich noch Dankbarkeit und Freude.
Klar, haben viele Eltern auch Angst, dass ihre Kinder schulisch den Anschluss verlieren. Es gibt ja kein Personal, um die Kids auch zu Hause angemessen unterrichtlich zu versorgen. Ausserdem traut man uns Lehrkräften auch Nix zu, ausser „faul“ zu Hause ab zu hängen. Bei uns an der BBS führt es dazu, dass Lehrkräfte zwischen „digital“ und „präsenz“ an einem Unterrichtstag schwitchen. Das heißt man verlässt seinen gut mit „Privatgeräten“ ausgestatteten Arbeitsplatz zu Hause- die Mehrheit der Lehrkräfte an einer Kreisberufsschule wohnt nicht am Dienstort- fährt während des Unterrichts- Schüler machen Aufgaben- für 90 Minuten Präsenzunterricht mit 6 SuS in die Schule… In der Schule versucht man dann den Unterricht per Laptop für die anderen 20 zu Hause zu streamen. Die Sinnfrage zu stellen ist unerwünscht. Man fährt auch für 2 SuS los. Ne „abgehängte“ Minderheit gibt es nicht. Aber ne „abgehängt“ Mehrheit zu Hause… Kein Wunder, wenn plötzlich alle SuS zu Hause bleiben und auf digital setzen. Das kann man auch als „kreative“ Lehrkraft beeinflussen und nen super digitales „Feuerwerk“ bieten. Leider gilt das nicht für die Grundschulen, da kommen natürlich Alle und für nen guten Digitalunterricht für die Minderheit zu Hause gibt es einfach keine Kapazitäten. Wer soll das leisten? Alle sind da- und bald ist der Laden wieder dicht. Leider auf Kosten der Gesundheit von Lehrkräfte und eventuell unbeteiligten Familienmitgliedern und letzten Endes der Allgemeinheit, Wirtschaft u.a. Und ich denke, dass liegt auch daran, dass man uns Lehrkräften weder Raum und Zeit zugesteht, um tragfähige Konzepte zu entwickeln. Oder uns überhaupt mal befragt, beteiligt u. a. Man hat ja das fleißige Heer von „Beamten-Ameisen“ an deren Pflicht und Gewissen man ständig appelliert. Unsere Tarifkolleg*innen habe ich natürlich nicht vergessen. Oder Drohkulissen aufbaut- denn wer möchte schon, dass die Allgemeinheit denkt, man sei faul. Also wird die Botschaft ständig wiederholt…. Und wir stehen „stramm“. Sorry Kollegah’s- man hat uns ganz schön „an den Eiern“. Ein bißchen sprachliche Veränderungen sollte man mir zugestehen- bin schließlich BBSler….

Die Elfe
3 Jahre zuvor

Liebe GS-Kolleg*innen- Proben Sie zivilen Ungehorsam! Remonstrieren Sie geschlossen an Ihrer Schule bezüglich des Lüftens- 5 Minuten gewährleisten nicht den kompletten Luftaustausch. Besorgen Sie sich notfalls privat CO2-Ampeln zwecks Nachweis. Ziehen Sie sich sehr warm an. Lüften Sie, auch über die 5 Minuten heraus. Machen Sie es richtig unangenehm für die Kids. Bei Bescherden: Wiederholen Sie das Mantra: Wir müssen das zum Schutz Ihrer Kinder tun. Uns sind da die Hände gebunden. Wenden Sie sich an die SL und KM. Entschuldigen Sie sich vorab bei den Eltern, die auf die NOTBETREUUNG angewiesen sind. Wird an Tag 2 und 3 bestimmt leerer in den Klassen. Und dann machen Sie den Digitalunterrucht so richtig gut. Lösen Sie Begeisterung aus. Wenn Kinder erstmal ihre Eltern „anbetteln“ zu Hause bleiben zu dürfen, dann läuft es. Und machen Sie sich keine Gedanken über längerfristige Folgen. Und wie bereits gesagt, Ironie ist in der Pädagogik ein ungeeignetes Mittel, aber innerhalb des Kollegegiums manchmal hilfreich…. LG- mit der neuen Superfloskel: Bleiben Sie zuversichtlich!

ProSchule
3 Jahre zuvor

150 000 Glückliche Kinder!!!

S.
3 Jahre zuvor
Antwortet  ProSchule

Wenn die Eltern und Großeltern schwer erkranken, Organschäden davontragen oder sogar versterben?

Pro Leben
3 Jahre zuvor
Antwortet  ProSchule

Richtig!!!!!! Auch wenn man es nicht zu laut sagen darf, heutzutage! Die Stimmen der Mahnungen, nein Klagenden oder auch Anklagenden scheint enorm, obgleich deren Vernunft im Stillen beharrlich seufzt!

alter Pauker
3 Jahre zuvor

Und schon geht die Schere wieder auf. Herr Schulz sollte erst einmal selbst lernen, was er in seinem Satz, „«Die hohe Zahl der Eltern, die ihre Kinder in die Grundschule schicken, sehen wir mit Respekt und Demut»“ aussagt. Wo bleibt hier der wirkliche Respekt und die Demut- und ist nicht nur ein hohles Lippenbekenntnis? Was durch die Not der meisten Eltern durch ihre Arbeitsverhältnisse verursacht wird, wird vollmundig als „Dies sei ein riesiger Vertrauenszuschuss für die Schulen“ verkauft. Falsch.
Sicherlich gibt es Familien, wo jemand zuhause ist und nicht arbeiten muss, aber froh ist, wenn er/sie Ruhe vor den selbstgezeugten Nachfahren hat. Auch für solche sozialen Problemfälle ist die Notbetreuung in unseren Schulen da.
Das Gros hat aber keine Wahl. Dass vielen Eltern das Herz blutet, wenn sie ihre Kinder am Morgen verabschieden (müssen), klingt nicht einmal am Rande an. Weder Respekt noch Demut ist zu spüren.
Wie üblich: Selbstbeweihräucherung von Politikern, die gut Freund mit der Wirtschaft bleiben wollen – zu Lasten jener, die keinen Handlungsspielraum haben.
Deshalb ist das Argument „Du hättest dein Kind ja zuhause lassen können“, mehr als scheinheilig und verursacht bei den Betroffenen ein noch schlechteres Gewissen. Man darf fragen: Wo bleiben wirkliche Hilfen für die Familien, damit ein Elternteil zuverlässig für die Kinder da sein kann?
Verlässliche Grundschule und Ganztagesbetreuung sind politisch offensichtlich wichtiger, als es verlässliche Familien sind.

Bine
3 Jahre zuvor

Okay, zwar NDS aber hier sieht es auch so aus:
Wir haben unseren Sohn zu Hause ( 1 Klasse)– er ist einer von NUR 7!!! Schülern der ganzen Grundschule ( 2 zügig, 8 Klassen).
alle anderen Kids sind da– auch alle anderen aus seiner Klasse— entweder in der Notbetreuung (9 Kids) oder eben im WEchselunterricht (9 Kids).

An der Nachbargrundschule ist jetzt eine Klasse nebt einigen Lehrern in Quarantäne– bestätigter Fall mit Covid Mutation…. soviel dazu, dass Wechselunterricht soviel sicherer ist

und ja, wir lassen unseren Sohn solange zu Hause wie es irgendwie geht— auch wenn es bedeutet das ich solange nicht arbeiten gehen kann

Ingrid
3 Jahre zuvor

Was tun?
Auch ich würde meine Erstklässlerin lieber zuhause lassen.

Geht aber nicht:
In „meiner“ Kita, in der ich arbeite, kommen alle Kinder wieder- zusätzliche Kind-krank-Tage habe ich aufgebraucht,
Urlaub auch- so what?????

Zählt offensichtlich MEHR, den *ach soooo gestressten Eltern* endlich wieder „Abstand vom Kind“ zu ermöglichen,
obendrein muss man sich in diesem Berufsalltag noch Anfeindungen anhören ,
weshalb man NUR im eingeschränkten Regelbetrieb arbeitet,
weshalb man als Kita auf feste Bring-&Hole-Zeiten „poche“ ( Zitat: „… obwohl doch alle Erzieher da sind….“) etc pp

Dass im eingeschränkten Regelbetrieb ein eventueller Personalausfall noch GAR nicht einkalkuliert ist- davon ganz zu schweigen!

Am liebsten würde man kontern
„Seien Sie doch froh, dass wir mit den festen strikten Einschränkungen das Ziel verfolgen, im Falle einer Infektion NICHT wieder gesamte Kita schließen zu müssen…“

… aber NEIN:

man zeigt sich professionell und formuliert diplomatisch lächelnd eine Antwort.

Fazit:

eigene Ängste über Bord werfen,

Risikofaktoren im EIGENEN familiären Umfeld ausblenden,

weiter auf Impfangebot warten
(„…. von Kleinkindern gehe ja angeblich keine Infektionsgefahr aus – haha! AOK-Studie ist wohl ein Scherz?????);

und DANN,
WENN in der Schule des eigenen Kindes was passiert,
kann die Politik ja sagen
„…. hättest doch zuhause bleiben können!“

Sorry für die eventuell leicht überspitzte Ausdrucksweise ,
aber echt im Ernst:

Danke für nichts !

As.
3 Jahre zuvor

So kann man es auch deuten, wenn man die Kinder schickt. Ist aber wohl eher Angst, die Zuhausebleiber würden sonst abgehängt.

Ingrid
3 Jahre zuvor
Antwortet  As.

Ist leider keine Deutung, sondern das, was es unter anderem zb Erziehern nahezu unmöglich macht, das eigene Schulkind zuhause zu lassen.

potschemutschka
3 Jahre zuvor

Vor einigen Jahren, lange vor Corona, las ich in einer Kolumne des Psychotherapeuten und Journalisten K-H Farni folgendes: “ Wir übersehen gern, dass wir in einer Gesellschaft leben, die pathologische Züge hat; die, wäre sie eine Einzelperson, mit einer Zwangseinweisung in die Geschlossene rechnen müsste. Ein Mensch, der so mit Finanzen, Umwelt und Ressourcen umginge wie unsere Gesellschaft, würde von seinen Kindern zu Recht entmündigt werden.“ Deutschland ist ein rohstoffarmes Land. Die wichtigste Ressource im Land der Dichter, Denker und Ingenieure sind gut (aus)gebildete Fachkräfte für die Zukunft. Aber leider … siehe obiges Zitat, das aber nicht erst seit oder wegen Corona.

SchulenAuf
3 Jahre zuvor

Wie sieht denn eine gute Lösung aus für das Problem Präsentzunterricht?

So richtig rauslesen kann ich leider keine Lösung oder Vorschläge. Nur Schimpfen, weil Eltern Schule für wichtig erachten.
Eltern geben doch ihre Kinder nicht ab um Ruhe zu haben.

Schule ist doch viel mehr als stur Stoff zu lernen. Kinder brauchen Kinder um sich zu entwickeln. Soziale Kompetenzen entwickeln sich doch nicht nur im Umgang mit den Eltern. Sondern es gehört dazu sich abzunabeln und dazu braucht es auch Abstand zu den Eltern. Der ist seit Monaten nicht mehr gegeben.
Und Arbeitgeber sind anscheinend sehr gemeine Menschen, wenn sie nicht ewig Rücksicht nehmen können auf die Wünsche der Eltern… Aber habt ihr schonmal überlebt, das sie euch angestellt haben, weil sie euch brauchen um ihren Laden am Laufen zu halten? Wie soll das gehen, wenn AN ewig nicht anwesend sind? Es gibt nämlich auch Berufe, wo kein Homeoffice möglich ist.

Maier
3 Jahre zuvor

Juhu, ich freue mich auf auf die Schule, wirklich und echt!
Es wird toll wieder Kinder und Kollegen zu sehen. Mir macht mein Beruf Spaß und Online- Unterricht kann ich nicht leiden.
Allerdings ist nicht alles was Spaß macht auch vernünftig.
Um Schulen sicher zu öffnen bleibt nur eins:
Die einzige Lösung wäre wirklich alle Kinder und Lehrer/Erzieher mindestens jeden zweiten Tag zu testen und zwar verpflichtend in der Schulklasse. (Kita natürlich auch)
Freiwillig würden sicher nur wenige Tests machen. Schließlich hat keiner Lust auf Quarantäne. Da dann aber leider rauskommen würde, dass Kinder auch infiziert sein können, somit die Studie vom April widerlegt wird,passiert nichts in diese Richtung. Immerhin haben wir Masken bekommen. Man muss ja Dankbar sein.
Zum Glück ist mein Kind schon in Klasse 4 und hält es aus die ganze Woche alleine zu sein denn der Wechselunterricht ist an der Grundschule gegengleich zur Schule meines Kindes. Voll toll.

Jane
3 Jahre zuvor

Falls jemand einen schweren Covid Verlauf hätte, würde er hoffen, dass ein Beatmungsapparat für sich frei wäre. Alle Maßnahmen gegen die Pandemie in Deutschland sind mit diesen Gedanken im Kopf, oder? Die Schulen können breit öffnen, ohne richtigen Schutz ABER diese Öffnungen werden höchstwahrscheinlich zu einer dritten Welle führen und dann geht es von vorne wieder los. Ende Februar 2021 scheint mir wie Herbst 2020. Ground Hog Day. Here we go again.

Mona 85
3 Jahre zuvor

Habe meine beiden Kinder 5 und 8 auch seit März 2020 zuhause,vom Kindergarten abgemeldet und die große lernt im Distanzunterricht. Die beste Entscheidung, wie würden wohl alle reagieren, wenn die Kinder meist einen schweren Verlauf hätten? Ich Risikogruppe, aber in der Liste an stelle Nummer 3,ich denke dass ich vor nächstem Jahr keine Impfung bekommen werde… Aber wie heißt es immer so schön, Deutschland Krempel die Ärmel hoch… Bin gespannt was wir im April für zahlen haben werden… Dann kommt der nächste lockdown mit den Schulen und Kitas…

Betiol
3 Jahre zuvor

Ich habe 3 Kinder, davon ein Grundschulkind d.h. 2 sind zu Hause und einer darf/muss wieder gehen. Ich hätte ihn gerne noch zu Hause gelassen, habe ihn aber wegen der Erfahrung aus dem ersten Lockdown schweren Herzens geschickt, obwohl ich es nicht gut finde. Im ersten Lockdown hatte ich ihn 2 Wochen zu Hause und dann musste er den ersten Tag gleich 3 Arbeiten auf einmal nachschreiben, die Aufgaben für die häusliche Lernzeit musste ich fast täglich bei den anderen Eltern erfragen, außerdem war unser Kind als Einziger nicht im der Schule. Das wollte ich ihm ersparen.