KMK-Präsidentin hält Öffnung der Grundschulen für verantwortbar

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POTSDAM. Die Öffnung der Grundschulen in Brandenburg für den Wechselunterricht zwischen Schule und zuhause ab Montag ist nach Ansicht von Bildungsministerin Britta Ernst (SPD), die auch Präsidentin der Kultusministerkonferenz ist, verantwortbar. «In der Abwägung finde ich es richtig, mit der Schulöffnung nicht länger zu warten, sondern ab Montag ja sehr vorsichtig zu beginnen», sagte Ernst im Talk der «Märkischen Allgemeinen».

„Harte Zeit“: Brandenburgs Bildungsministerin Britta Ernst (SPD), seit Januar Präsidentin der Kultusministerkonfererenz. Foto: Nicola, Wikimedia Commons, CC-by-sa 4.0

«Die Kinder sitzen in großen Abständen voneinander, wir haben zum Schutz auch die Maske eingeführt», sagte Ernst. Es sei eine «ganz harte Zeit» über viele Wochen gewesen, die Schulen geschlossen zu halten.

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Die Ministerin verwies auch auf die steigende Zahl der Infektionsfälle mit Virusvarianten. «In der Tat macht uns die Mutation Sorge», sagte sie. Die Experten seien sich allerdings nicht einig, ob die Corona-Infektionen in die Höhe schießen oder ob es mit den strengen Regeln gelinge, auch die Varianten in den Griff zu bekommen. Im ersten Corona-Lockdown im vergangenen Jahr gab es bereits Wechselunterricht. Es gibt die Möglichkeit, an verschiedenen Tagen zu wechseln oder während des Tages mit mehreren Schichten.

Der Hauptpersonalrat der Lehrkräfte in Brandenburg hatte vor Risiken gewarnt, wenn der Wechselunterricht noch neben dem Präsenzunterricht für Abschlussklassen startet. Die Personalvertretung forderte unter anderem, täglich FFP2- oder OP-Masken für alle Lehrer und Schüler zur Verfügung zu stellen. Ministeriumssprecherin Ulrike Grönefeld sagte am Freitag, 300.000 Masken seien als Angebot für die Lehrkräfte beschafft worden. Unter den 915 Schulen in öffentlicher und freier Trägerschaft sind 463 Grundschulen. In den Schulen gilt eine Pflicht für medizinische Gesichtsmasken, Schüler unter 14 Jahren können eine Alltagsmaske tragen. dpa

Sind die geplanten Kita- und Schulöffnungen zu verantworten? Hochansteckende Corona-Mutation breitet sich aus – auch in Kitas

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22 Kommentare
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Jan aus H
3 Jahre zuvor

„Die Experten seien sich allerdings nicht einig, ob die Corona-Infektionen in die Höhe schießen oder ob es mit den strengen Regeln gelinge, auch die Varianten in den Griff zu bekommen.“

Häh?

Auf welche Experten hört Frau E.? Es ist doch offensichtlich, dass es jetzt nicht einmal mit deutlich weiter geschlossenen Schulen gelingt, die Zahlen signifikant sinken zu lassen. Jetzt kommen Millionen von Kontakten dazu und in den Schulen gibt es nach wie vor keine ausreichenden Schutzmaßnahmen. Gegen Aerosole hilft kein Abstand, sondern nur frische oder gefilterte Luft.

Man muss kein Experte sein, um zu sehen, dass das „Konzept“ zum Scheitern verurteilt ist. Ein sehr ähnlicher Ansatz hat die zweite Welle extrem beschleunigt, dieser Ansatz wird die dritte Welle befeuern.

KnechtRuprecht
3 Jahre zuvor
Antwortet  Jan aus H

Ja aber wie können Sie so einfach von Lockdown 2 auf Lockdown 3 schließen. Das sind doch völlig andere Zahlen: 2 und 3. Das muss man differenzierter betrachten, sagt mein Experte. – Äh, Moment … ah ok. Also mein Experte sagt nun, man kann doch von 2 auf 3 schließen, er hat soeben nochmals seinen Experten befragt und der wiederum hat das irgendwie vom RKI erfahren, vermutlich top secret Indsider Info.

Klaus Lehmkuhl
3 Jahre zuvor

Nicht nur befeuern . Die Schulöffnungen werden eine gigantische dritte Welle auslösen , von der sich Gesellschaft und Wirtschaft nicht mehr erholen werden …

Stefan2020
3 Jahre zuvor
Antwortet  Klaus Lehmkuhl

Klaus Lehmkuhl 19. Februar 2021 um 17:00
Nicht nur befeuern . Die Schulöffnungen werden eine gigantische dritte Welle auslösen , von der sich Gesellschaft und Wirtschaft nicht mehr erholen werden …

——————–
Ihre Befürchtungen teile ich und kann auch nicht mehr an Zufälle glauben.

Vielleicht ist dies eine Antwort auf ihre Befürchtung:

The Great Reset | World Economic Forum
https://www.weforum.org/great-reset

Sunshine
3 Jahre zuvor
Antwortet  Klaus Lehmkuhl

Das denke ich auch!
Die Kultusminister/innen sind unmenschlich und handeln absolut unverantwortlich!
Ich werde mein Kind nicht schicken!

Carsten60
3 Jahre zuvor
Antwortet  Klaus Lehmkuhl

Herr Lauterbach kündigt schon die dritte Welle an und warnt vor Lockerungen. Da wird den Öffnungen schnell wieder die Schließung folgen müssen.

Kadee
3 Jahre zuvor

Ich bin gerade immun, weil ich im Dezember in der Schule infiziert wurde. Meine Familie habe ich auf Antikörper testen lassen: alle negativ. Wenn ich das alles hier täglich lese, werde ich jeden Tag verzweifelter. Ich stehe seit Januar im Präsenzunterricht für 2 Abschlussklassen, mit Konzepten, die einfach nicht durchgehalten werden (können). Gern würde ich etwas tun. Nur womit kommt man gegen diese geballte Rücksichtslosigkeit an???

Sunshine
3 Jahre zuvor
Antwortet  Kadee

Das frage ich mich auch schon lange!!!!

KnechtRuprecht
3 Jahre zuvor

„In der Abwägung finde ich es richtig, mit der Schulöffnung nicht länger zu warten …“ am 19.02.2021
Wie hoch ist wohl die Halbwertszeit dieser Ansicht?

omg
3 Jahre zuvor

Eines muss man feststellen: Die Kultusminister haben die billigste Form der Pandemiebekämpfung etabliert.
Kaum Ausgaben für Schutzausrüstung, ersetzt wurde das druch „die Schule ist sicher Kinder sind keineTreiber der Pandemie“ Phrasen.

Anonym
3 Jahre zuvor
Antwortet  omg

Ja,und in der Kita gibts kein Corona. Dann macht es auch nichts,dass Hygienekonzepte nicht greifen können.

Stink Sauer
3 Jahre zuvor

Warum sind unsere KuMis in Deutschland nur so unverantwortlich wenn es um Schule geht in dieser Zeit. Warum wird eine 3. Welle herbei geschworen? Es hat solange gedauert dass wir soweit sind wie jetzt. Also, warum lernen diese Menschen nicht dazu? Wir haben doch alle keine Lust mehr spätestens im Sommer wieder alle eingesperrt zu werden. Aber mit solchen Kultusminister:innen in Zeiten der Mutationen wird genau das kommen.

Besorgt
3 Jahre zuvor

Mit großer Sorge sehe ich der kommenden Woche entgegen, in der mein Kind wieder zur Grundschule soll. Viele schreiben „ich mache das nicht mit „. Wie ? Alles in mir sträubt sich, ihn in die Schule zu lassen. Warum nicht bis Ostern alles zulassen und Lehrer, Erzieher und Schüler zuerst impfen ??? Da ist unverantwortlich. Für jeden Erkrankten in der Schule müsste man die KM verklagen.

Klaus Lehmkuhl
3 Jahre zuvor

Wir werden nicht erst im Sommer “ eingesperrt “ . Es wird schneller gehen . Deutlich vor Ostern haben wir überall “ Flensburger Verhältnisse “ mit einer Inzidenz von 200 und mehr und Ausgangssperren und totalen Kontaktverboten . Aber vielleicht bleiben selbst dann noch die Schulen auf . Die Kultusminister stellen für die Bevölkerung eine große Gefahr dar . Da bräuchte man die Möglichkeit zum “ Impeachment “ . Zuerst Ernst , dann Eisenmann , Gebauer und Lorz …

Leseratte
3 Jahre zuvor

„Die Brandenburger Bildungsministerin Britta Ernst (SPD) verteidigte am Mittwochabend in der rbb-Sendung „Brandenburg aktuell“ die bisher ergriffenen Maßnahmen. Die Teststrategie für Lehrpersonal sei erweitert worden, FFP2-Masken seien unterwegs. Der Gesundheits- und Arbeitsschutz in den Schulen sei gewährleistet. „Ich weiß, dass sich die überwiegende Mehrheit der Lehrerinnen und Lehrer darauf freut, schon bald wieder ihre Schülerinnen und Schüler zu sehen“, so Ernst.

https://www.rbb24.de/politik/thema/corona/beitraege/2021/02/brandenburg-lehrer-gericht-wechselunterricht-personalvertretung.html

Es geht doch nicht darum, ob man sich freut, seine SchülerInnen zu sehen. Sondern ob man das mit wirksamem Infektionsschutz tun kann. Und der ist in geschlossenen Räumen und bei zusätzlich starker Verbreitung der Mutanten eben nicht gewährleistet.

WiMoKa
3 Jahre zuvor
Antwortet  Leseratte

Ja, die FFP2- Masken ( immerhin bekommt jeder Kollege für den Zeitraum bis Ostern ganze 14 Stück, „überobligatorisch“), sind unterwegs. Im Interview mit der MAZ erklärte sie, dass die Masken, die uns seit Mitte Januar versprochen werden, aufgrund der Witterung nicht so schnell angekommen wären. Auf die Frage, wo die Masken denn seien (4 Wochen nach Ankündigung), antwortete sie: „das weiß ich auch nicht, ich kenne ja schließlich die Lieferwege nicht“.
Und so reisen die Masken vermutlich noch eine Weile durch die Welt, während die KollegInnen wieder mal selbst den Arbeitsschutz finanzieren. Kann man von so ner Ministerin ja auch nicht verlangen, Arbeitssicherheit herzustellen…

Jan aus H
3 Jahre zuvor

Ich halte die Absetzung von Frau E. für verantwortbar.

Andre Hog
3 Jahre zuvor

„Die Kinder sitzen in großen Abständen voneinander, wir haben zum Schutz auch die Maske eingeführt», sagte Ernst.“
Mmhhh, in großen Abständen voneinander….lasst mich mal kurz überlegen: Bei einer durchschnittlichen Klassenraumgröße von gut 50 qm und einer Empfehlung von 10qm / Person …. ich glaube in diese Kategorie fallen Kinder auch … durch die RKI-Empfehlungen, die ja auch z.B.im öffentlichen Raum für Geschäftsräume gelten, dann nehme ich mal meinen Taschenrechner … und stelle fest, dass sich 5 Kinder dort aufhalten dürfen, um den Regeln des Gedundheitsschutzes zu folgen. Bei halbierter Klassenstärke sind es zwischen 13 und 16 Kinder, die in die Räume geholt werden….das macht eine ….Momeeeent …. gut dreifache Anzahl von Personen der anempfohlenen Regel…d.h. die Belegung ist zu stark verdichtet!….. die erhofften Wirkungen hinsichtlich eines sinnvollen Gesundheitsschutzes werden nicht eingehalten….eine Erhöhung der Belegzahlen würde die Aufstellung von Luftfiltergeräten notwendig machen…man kann natürlich auch Lüften 😉 … Anleitungsvideos dazu gibt es bei der Bezirksregierung Münster … ach so, wo wir gerade bei den Basics sind: Vielleicht sollte der guten Frau Ernst nochmal erklärt werden, dass Masken aufgesetzt werden – es handelt sich dabei um eine sogenannte Mund-Nasen-Bedeckung….sie werden nicht eingeführt … es sind keine Zäpfchen.

WiMoKa
3 Jahre zuvor
Antwortet  Andre Hog

Eigentlich hätte man von ner Immobilienkauffrau erwarten können, dass sie sich mit Raumgrößen auskennt und zumindest in dem Bereich bissel simple Mathematik beherrscht. Aber nun ja, gab sicher nen Grund, warum Frau Ernst den gelernten Job hingeschmissen und lieber in Politik gemacht hat…

Tomcat
3 Jahre zuvor

Frau Ernst hält die Öffnung der Grunschulen für verantwortbar?! Seit wann haben Politiker in Deutschland jemals etwas verantwortet bzw. wurden bei schwerwiegenden Fehlern zur Verantwotung gezogen??
Frau Ernst sagte wörtlich im RBB: „sie sei kein Freund der Aussetzung der Präsenzpflicht“
Auf meine Nachfrage im Brandenburger Bildungsministerium hieß es, die Präsenzpflicht sei eine politische Entscheidung. Wir könnten ja dagegen rechtlich vorgehen.
Sie hatte sich beim Amtsantritt die Beschleunigung der Digitalisierung der Schulen auf die Fahnen geschrieben. Passiert ist fast nichts. Probleme wwerden wie immer nach unten delegiert, um dann irgendwo im Sande zu verlaufen. Der Druck mit dem Präsenzunterricht ist doch nur ein Ablenkungsmanöver, um das Nichtstun der vergangenen 24 Monate zu verschleiern. Funktionierender On-line Unterricht ist vielerorts das Ergebnis privater Initoativen bzw. engagierter Lehrer.
Man braucht sich nur jährlich die Ergebnisse der PISA-Studie anzusehen, um das Wirken der KuMis einzuschätzen.
Jetzt wird auch noch konsequent und verantwortbar die dritte Welle der Pandemie ins Rollen gebracht. Ist die Zahl der Opfer nicht schon hoch genug??
Deutschland liegt mit der Sterberate übrigens noch vor Brasilien und den USA!
In der Pandemiebekämpfung ist Deutschland ein Entwicklungsland (Impfstrategie, Kontaktnachverfolgung etc.), Unterrichtsdurchführung wie vor 60Jahren!
Der ganze Föderalismus ist nur Jobbeschaffung für zusätzliche Minister! Mit einem einheitlichen Bildungssystem für Bildung wäre vieles einfacher zu regel. Aber wir brauchen ja unsere Landesfürsten samt Gefolge. Immer weiter so, irgedwann kommt der Abgrund!

Manu
3 Jahre zuvor

Ich kann nur dazu sagen, dass viele Eltern besorgniserregend den morgigen ersten Schultag entgegensehen …, ich kann mich nur meinen Vorschreibern anschließen!! In unserer Schule ist das Raumproblem (Größe und Anzahl der Räume) eine große Herausforderung. Es bleibt alles an den Schulleitern hängen, die bis tief in die Nacht an der Umsetzung feilen, den Präsenzunterricht zu ermöglichen.
Liebe Frau Ernst, ich bitte Sie, sich mal in ganz Deutschland die Schulen anzusehen und dann möchte ich, dass Sie das alles umsetzen, was Sie verlangen: von Eltern, SchülerInnen und von den LehrerInnen.
Selbst mit der Hälfte der SchulerInenn ist die Schulbusse bis unter das Dach voll, zeitversetzte Anfahrten seien nicht realisierbar…Ich bin so wütend…Ich könnte noch mehr schreiben, dass würde aber zu persönlich werden…

Fragender
3 Jahre zuvor

Warten wir ab. Wenn die Zahlen in den nächsten 2 Wochen wieder massiv angestiegen sind, wird es dann wohl seitens der Verantwortlichen heißen: „Wir hätten besser die Friseursalons länger geschlossen halten müssen!“