Niedersachsen verschiebt Entscheidung über weitere Schulöffnungen

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HANNOVER. Der Zickzackkurs in Sachen Schule geht in Niedersachsen weiter: Die Entscheidung, wann der Präsenzunterricht wieder anläuft, verzögert sich. Zum Monatsanfang ist es jedenfalls noch nicht so weit.

Zögert: Niedersachsens Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD). Foto: Foto-AG Melle, derivative work Lämpel is licensed under CC BY 3.0

Lehrer, Schüler und Eltern müssen sich weiter in Geduld üben, bis sie wissen, wann es an Niedersachsens Schulen wieder mehr Präsenzunterricht geben wird. Ursprünglich hatte Kultusminister Grant Hendrik Tonne die Entscheidung für diese Woche angekündigt – doch daraus wird nun nichts. Frühestens nach dem derzeitigen Lockdown, der mindestens bis zum 7. März andauert, seien Lockerungen möglich, erklärte der SPD-Politiker am Dienstag.

Die bisherigen Planungen für die Schulöffnungen hätten «sowohl den 1. März umfasst als auch spätere Zeitpunkte», sagte Tonne. Weil die Corona-Infektionszahlen seit zwei Wochen aber nicht mehr nennenswert zurückgingen, sei in der kommenden Woche noch nicht mehr möglich als das bisherige Modell. Dieses sieht Wechselunterricht in geteilten Klassen – teils zu Hause, teils in der Schule – nur für Grundschüler und Abschlussklassen vor. Gleichzeitig ist die Präsenzpflicht im Moment aufgehoben, das heißt, die Eltern können entscheiden, ob sie ihre Kinder in die Schule schicken oder nicht.

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Das Kultusministerium plant jedoch weiterhin damit, «für eine Übergangsphase nach Ende des Lockdowns» möglichst alle Schulen in den Wechselunterricht zu versetzen. Voraussetzung dafür sei ein Rückgang der Infektionen. An den Kindertagesstätten sollen dann wieder normale Gruppengrößen möglich sein, wobei die Gruppen strikt getrennt werden müssen. «Damit hätten wir ein regelmäßiges Präsenzangebot für alle Kinder und Jugendliche», sagte Tonne. «Wir stehen in den Startblöcken, aber die Pandemie lehrt, dass Unwägbarkeiten bleiben.» Am 3. März wollen Bund und Länder das weitere Vorgehen beraten.

Der FDP-Bildungspolitiker Björn Försterling kritisierte angesichts der unklaren Perspektive, dass es «mit diesem Kultusminister keine Sicherheit, vor allem keine Planungssicherheit» für die Familien, Lehrer und Erzieher in Niedersachsen gebe. dpa

Gratis-Schnelltests kommen später – ältere Schüler deshalb länger im Distanzunterricht?

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19 Kommentare
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Koogle
3 Jahre zuvor

Immerhin kann bis zur weiteren Öffnung entschieden werden dass Lehrkräfte an weiterführenden Schulen ebenso geimpft werden.

Siehe Baden-Württemberg.

Außerdem sollten bis dann die Selbsttests zur Verfügung stehen.

Anscheinend hört wenigstens Herr Tonne Herrn Lauterbach zu.
Gut so!

Realität
3 Jahre zuvor
Antwortet  Koogle

@Koogle
Herr Tonne hört Herrn Lauterbach in keinster Weise zu. Der momentane Wechselunterricht an den Schulen hat auf dem Papier Hygieneregeln, aber wenn die Jugendlichen / jungen Erwachsenen ohne Abstand vor und nach der Schule, jahrgangsübergreifend zusammenstehen, dann ist das nicht infektionsverhindernd.
Gerade in dem Kreis, in dem auch seine Kinder in die Schule gehen, wurde die Maskenpflicht im Unterricht durch den Landkreis durchgesetzt. Zusätzlich haben unsere Schüler momentan auch keinen Sportunterricht. Die Zahlen pendeln um die 100er Inzidenz und mehrere Ansteckungen mit der B117 Variante sind auch schon gemeldet. Zusätzlich werden die Quarantänmaßnahmen durch den Landkreis verschärft. Selbst bei Begegnung mit einem Infizierten (beide mit Maske) sind 3 Wochen Quarantäne vorgesehen. Aber ich gehe jetzt schon jede Wette ein: es passiert etwas an unsere Schule. Keiner, weder Schüler noch Lehrer, geht in Quarantäne. Schulen sind sicher. Es steckt sich keiner an.

Was mich mal wieder stört ist, dass ich diese Entscheidung mal wieder quasi als letzte erfahren. Dadurch, dass ich heute vor Ort arbeiten musste, wussten meine Schüler im „Homeschooling“ eher Bescheid, als ich. Während des Unterrichts bekam ich dann schon die ersten Emails, wie es denn nächste Woche weitergehe.

Alleine die Tatsache, dass in einer Liste die Ärtze für die Schnelltests vorgeschrieben sind, ist schon idiotisch. Zwischen den Herbst- und Weihnachtsferien hatte ich zusätzlich noch die Situation, dass sich das Gesundheitsamt am Arbeitsort und auch das am Wohnort nicht zuständig fühlten. Ich wurde hin- und her verwiesen. Fazit: Es gab keine Quarantäneanweisung und auch sonst nichts. Aber arbeiten sollte ich.

Pandora
3 Jahre zuvor
Antwortet  Realität

In eben diesem Landkreis (dem Wohnbereich des KM Tonne) ist es aktuell auch so, dass Infektion von einer Erzieherin als „problemloser“ Einzelfall durch das örtliche Gesundheitsamt ausgelegt wurde und der Kita- sowie Gruppenbetrieb einfach weiterlief. OHNE EINSCHRÄNKUNGEN!!! Quarantäne nur für die positive Erzieherin, sonst niemanden aus der Gruppe oder Einrichtung !
Jetzt ist ein Elternteil eines Kinder einer anderen Gruppe infiziert und erneut gibt es keine Weisung vom örtlichen Gesundheitsamt. Doch die Leitung des Trägers hat die Schließung der Gruppe zur Sicherheit entschieden.
Leider hat das scheinbar zur Folge dass betroffene Eltern nun auf Urlaubstage setzen müssen, weil es ja keine vom Gesundheitsamt getroffene Schließung ist.
Toll, wie das in na diesem Landkreis läuft. So wird es ein fröhliches Wichteln

Wunder SAM
3 Jahre zuvor
Antwortet  Realität

@Realität
„Zusätzlich haben unsere Schüler momentan auch keinen Sportunterricht.“

Das mit dem Corona-bedingten Entfall von Sportunterricht ist in ‚Realität‘ in Niedersachsen leider nicht überall umgesetzt.
Bei uns wird Sportunterricht für die Abschlussklassen erteilt.
Man lasse es sich auf der Zunge zergehen – MANNSCHAFTSSPORT – in Pandemiezeiten!
Zudem hat Tonne offiziell in der Presse mitgeteilt, dass der Beschwerde von LuL und Eltern mit Bitte um Aussetzung des Schulsports NICHT stattgegeben wird!

Der Mensch im Kultusministerium tut alles zum Wohl der Schüler – Fürsorgepflicht = Leibesübungen -! *Ironie off*
https://www.weser-kurier.de/region/niedersachsen_artikel,-risiko-leibesuebungen-_arid,1956218.html

Coach
3 Jahre zuvor
Antwortet  Koogle

Herr Tonne hat immerhin dafür gesorgt, dass ich seit dem 11.1. wieder in Präsenz unterrichte. Abschlussklasse Jahrgang 10. Von Impfung keine Spur. Ganz so euphorisch bin ich da jetzt nicht.

Jan aus H
3 Jahre zuvor
Antwortet  Koogle

Was genau bringen Selbsttests und Impfung der LuL für den Gesundheitsschutz der SuS und deren Familien? Ich wette, dass es kurz nach dem Aufkommen der Selbsttests Anleitungen geben wird, wie man diese so austrickst, dass in jedem Fall ein negatives Ergebnis rauskommt.

Immer dran denken: Im ungeschützten Präsenzunterricht sitzt u.U. das Kind von Corona-Pandemie-Leugnern neben dem von vorerkrankten Risikoeltern.

Wunder SAM
3 Jahre zuvor
Antwortet  Jan aus H

@Jan aus H
„Ich wette, dass es kurz nach dem Aufkommen der Selbsttests Anleitungen geben wird, wie man diese so austrickst, dass in jedem Fall ein negatives Ergebnis rauskommt.“

Wette gewonnen ….
Man gurgele vor dem Schnelltest mit Chlorhexidin oder ähnlichen Mitteln und verringere dadurch kurzfristig die Virenlast …… 😉 🙁
Auf diese Weise kann man dann sicherlich auch die Abiturprüfungen im April in Niedersachsen in voller Präsenz schreiben. *Ironie(?) – who knows? *

Klaus Lehmkuhl
3 Jahre zuvor

Herr Tonne ist nicht der Schlimmste aus der KMK . Da ist noch ein Rest von Vernunft .

Die Elfe
3 Jahre zuvor

Ich dachte kurz ich träume- habe schon mit der Mail der SL am Freitagnachmittag gerechnet, um dann noch eben meine Klasse für Montag einbestellen zu können. Ist Gehirn vom Himmel gefallen? Na immerhin sind dann bei uns am Montag noch nicht alle Klassen zurück. Sogar in einige Abschlussklassen haben sich mittlerweile alle SuS von der Präsenzpflicht befreit. Zur Zeit verbleiben mir noch 2 Klassen. Von einer waren heute nur 4 SuS in Schule….. Der Rest findet mittlerweile digital besser….

Besorgte Mutter!!!
3 Jahre zuvor

Ich schliesse mich Herrn Lehmkuhl an in seiner Aussage.

Dieser FDP-Politiker Foersterling aus dem Bericht hoert jedoch der Wissenschaft auch nicht zu!!!! Hauptsache kristisieren, UNGLAUBLICH!!!!!

DAS PANDEMIEGESCHEHEN IST NICHT PLANBAR!!!!

Das sollte dieser Herr nach nun inzwischen einem Jahr auch kapiert haben!
Es ist fuer alle Beteiligten sehr hart, keinen Fahrplan an die Hand zu bekommen und ich moechte Herrn Tonne auch nicht in Schutz nehmen, nur ich denke, dieser ist inzwischen sehr vorsichtig geworden bezueglich Schuloeffnungen und Aussagen zum Vorgehen.
Andere seiner Kolleginnen sind da ganz anders „beschaffen“ und muessen sich immer oeffentlich profelieren mit „ihrem Willen“ (Namen muss ich sicher nicht detailliert erwaehnen)

Sinnvoll wuerde ich unabhaengig vom Vorgehen finden, weiterhin die Praesenspflicht aufzuheben ohne Nachteile fuer die Kinder, damit Eltern selbst entscheiden koennen, ob sie ihr Kind diesem Infektionsrisiko und somit auch dem der Familie aussetzen wollen oder nicht.

Uebrigens :das Lehrer/Erzieher in der Rangliste der Impfmoeglichkeit jetzt aufsteigen, finde ich prinzipiell sehr gut, nur leider scheint momentan nur AstraZeneca-Impfstoff verfuegbar und da sehe ich das Problem. Es wird immer wieder von teils heftigen Immunreaktionen geschrieben, so das die Menschen einige Tage nicht arbeiten koennen.
Diese Möglichkeit des Impfens haette es bereits viel frueher geben muessen, nicht erst jetzt, wenn die Schulen /Kitas wieder oeffnen sollen.

Pandora
3 Jahre zuvor

Impfangebot für Lehrer und Erzieher mit möglichst geringem Arbeitsausfall – Freitag Mittag beispielsweise, dann haben wir alle ein „Krankwochenende“ und sind Montag wieder fleißige Arbeitsbienchen *ironie off

Echt
3 Jahre zuvor

Immerhin ein kurzes Aufatmen. Mir wäre es lieb, wenn man so kurz vor den Osterferien nicht noch mal eben öffnet, selbst, wenn es nur Wechselunterricht wäre. So könnten vielleicht einige Infektionen verhindert werden, denn ich bin mir sicher, dass viele über Ostern in irgendeiner Form verreisen werden. Wenn Schulen bis Ostern geschlossen bleiben, wäre vielleicht auch ein Osterfest mit den Großeltern irgendwie möglich. Das wäre für viele Familien ein echter Lichtblick. Ich habe immer noch die Hoffnung, dass wir die dritte Welle ein wenig ausbremsen können, wenn wir erst mal vorsichtig bleiben.

Unerträglich
3 Jahre zuvor
Antwortet  Echt

Nix da, jetzt wird wieder geöffnet wo es nur geht. Hier in Hessen hat Bouffier heute schon weitreichende Öffnungen im Handel und Gastro angekündigt, notfalls auch gegen die Linie der Bundesregierung. Seine Begründung: Die Leute haben die Schnauze voll. Mitte März sind hier übrigens Kommunalwahlen, hat aber bestimmt überhaupt nix damit zu tun.

Ich hab langsam die Schnauze voll von diesen unfähigen Politikern. Die hessische CDU ist ein Haufen Dilletanten.

Klaus Lehmkuhl
3 Jahre zuvor

Nicht nur die hessische … Die CDU in NRW ist genauso schlimm . Und lässt sich wegen einer Stimme Mehrheit von der FDP schikanieren . So muss Laschet Gebauer und Stamp ertragen . Und die Bürger alle 3 …

Klarstellung
3 Jahre zuvor

„Weil die Corona-Infektionszahlen seit zwei Wochen aber nicht mehr nennenswert zurückgingen“ Hallo? Die Zahlen steigen seit anfang des Monats wieder.

Wunder SAM
3 Jahre zuvor
Antwortet  Klarstellung

@Klarstellung
Offene Kommunikation in der Region Hannover zu starkem Anstieg von B117 ist nicht mehr gegeben.
Im Internet findet man zu Hannover – B117 aktuell KAUM noch Berichte!

In der HAZ vom 24.02.2021 ‚Britische Mutante auf dem Vormarsch‘
Zitat:
„Die Variante (B.1.1.7) habe in der Landeshauptstadt und im Umland einen Anteil von bis zu 50 Prozent, berichtete Cora Hermenau gestern in der Regionsversammlung.
…. Die Positivrate der durch das Gesundheitsamt in Hannover vermittelten Testungen betrage aktuell rund 13,7 Prozent (!), teilte die Region zudem mit. Bundesweit waren in der sechsten Kalenderwoche dagegen nur knapp 6,5 Prozent der Tests positiv, wie aus den Daten des Robert-Koch-Instituts hervorgeht.“
https://www.haz.de/Hannover/Aus-der-Stadt/Corona-Britische-Mutante-macht-Haelfte-aller-Faelle-in-Region-Hannover-aus

…. UND MAN TUT in der Region HANNOVER nichts, Abschlussjahrgänge in voller Präsenz im Unterricht.

Realität
3 Jahre zuvor
Antwortet  Wunder SAM

Dem stimme ich voll und ganz zu. Ich wohne in der Region Hannover/Wunstorf. Die Inzidenzzahl geht richtig durch die Decke. Nach Tagen stand heute in der örtlichen Presse, dass zwei Pflegheime/Altenheime und drei Fälle an einer Schule. Die Pflegeheime wurden mit Namen genannt. Dies war vorher nicht bekannt. Die Schule nicht.
„Ein Schelm, der böses dabei denk.“

Wunder SAM
3 Jahre zuvor

NACHTRAG:

„Tests kosten 15.000 Euro pro Plenarsitzung“
HAZ 25.02.2021
„Im Gegensatz zu vielen anderen Einrichtungen in Niedersachsen verfügt der Landtag bereits seit Januar dieses Jahres über Corona-Scnelltests. Abgeordnete, Mitarbeiter und Gäste können sich an Plenartagen testen lassen.“

Hey toll, alle Schüler der Landeshauptstadt könnten sich dann an Plenartagen als Gäste des Niedersächsischen Landtags testen lassen. *IRONIE OFF*

… die hohen Herrschaften im Niedersächsischen Landtag haben Luftfilteranlagen, Plexiglasabtrennungen und FFP2-Masken, mithin rundum gepampert.

… Seit Jahresanfang (2021) hat der Landtag bislang 90.000 Euro für Schnelltests ausgegeben.

Tja, bei dieser Summme müssen wohl die Schüler hinten anstehen und sparen!

Elsa
3 Jahre zuvor

Leider gehen die Zahlen wieder hoch. Was ich nicht verstehen kann ist, dass man Gartencenter und Blumenläden wieder öffnet. Bei uns kann man auch wieder sonntags einkaufen. Viele Menschen sind wieder unterwegs, die Schüler aber sitzen zum Großteil zuhause. Es wurde doch gesagt, dass es im ersten Lockdown ein Fehler war, die Kinder als letztes wieder zur Schule zu lassen. Ich verstehe die Politik auch nicht.
Ich finde es super, die Lehrer jetzt zu impfen. Was ich aber in einer Aussage weiter oben nicht verstehen kann ist, warum es Ironie wäre an einem Freitag zu impfen um dann wieder montags fit zu sein. Lässt man sich dann nicht impfen, weil man an seinem freien Wochenende dann eventuell ausser Gefecht Gesetzt ist? Ich habe zwei freie Wochenenden im Monat und wurde an meinem freien Wochenende geimpft. Ja, ich lag flach, sowie viele meiner Kollegen auch. Diese Impfung macht man ja nicht nur aus beruflichen Gründen, sondern auch für den privaten Bereich. Mir wäre es egal ob es nun ein Freitag wäre, Hauptsache geimpft um dann schnell wie möglich wieder ein normales Leben zu haben. Mit weniger schwer kranken Menschen in den Krankenhäusern und mehr Kindern in den Schulen. Mein Kind hat nämlich die Nase voll von mir als Ersatzlehrer und möchte viel lieber wieder von den Lehrern unterrichtet werden. Die machen nämlich einen echt guten Job und werden sehr gebraucht!!!