Schulleitungen kritisieren Rückkehr in den (geteilten) Präsenzunterricht

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MÜNCHEN. Die Rückkehr von Abschlussklassen in den Wechselunterricht an Schulen wird von Lehrern und Schülern zum Teil heftig kritisiert. «Es gibt in Bayern immer noch Gegenden mit viel zu hohen Inzidenzwerten», schrieb die Vereinigung der Direktorinnen und Direktoren der Bayerischen Gymnasien (BayDV) am Montag in München. Auch im Hinblick auf Virusmutationen sei die Entscheidung vorschnell. Schüler machten sich nun große Sorgen, weil sie kurz vor den Abiturvorbereitungen einem höheren Infektionsrisiko ausgesetzt seien.

In der Kritik: Bayerns Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler). Foto: Bayerisches Kultusministerium

Zudem befürchtet der Verband negative Auswirkungen auf alle Jahrgangsstufen. Der Distanzunterricht etwa per Videokonferenz habe sich sehr gut eingespielt. Wenn die Lehrer jetzt einen Teil der Jugendlichen wieder vor Ort in der Schule unterrichten müssen, fällt der Videounterricht nach Einschätzung des Verbandes für viele Schüler zu Hause dann aus, vor allem, wenn die Internetverbindung an den Schulen dafür nicht ausreicht. «Eine Mischung aus Wechselunterricht für die einen und gleichzeitig Distanzunterricht für die anderen ist praktisch nicht möglich und erzeugt Verunsicherung und im schlimmsten Fall Chaos», kritisierte der Landesvorsitzende Walter Baier.

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Seit Montag dürfen Abschlussklassen an Gymnasien, Fachoberschulen (FOS) und Berufsoberschulen (BOS) in den Wechselunterricht. Schriftliche Leistungsnachweise sind in voller Klassen- und Kursstärke möglich, wenn im Prüfungsraum ein Mindestabstand von 1,5 Metern eingehalten werden kann. dpa

KMK pocht auf Präsenz für Abschlussklassen – Start in Sachsen (Inzidenz von 245)

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26 Kommentare
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Klaus Lehmkuhl
3 Jahre zuvor

Söder präsentiert sich immer als kompromissloser Corona – Bekämpfer . Wie kann er das in Bayern zulassen ? Damit macht er sich extrem unglaubwürdig .

Yavuz Icsezer
3 Jahre zuvor

Was soll man zu Lehrern sagen, die nicht zurück in den Unterricht wollen? Was, wenn die Mitarbeiter im Lebensmittelhandel ebenso argumentieren würden? Das der Online-Unterricht in großen Teilen bestenfalls ein Feigenblatt ist, haben zahlreiche Erhebung gezeigt. Wir sind es unseren Kindern schuldig, ihnen eine vernünftige Schulbildung angedeihen zu lassen. Im Distanz-Unterricht geht das sicher nicht!

Blau
3 Jahre zuvor
Antwortet  Yavuz Icsezer

Haben Sie das Argument überlesen, dass Präsenzunterricht nur für manche alle anderen im Distanzunterricht benachteiligt? Das hat nichts mit Lehrern zu tun, die nicht vor Ort sein wollen. Davon steht auch kein Wort im Text.
Verstehen könnte ich es aber schon. Ihr Vergleich hinkt jedoch. Beschäftigte im Einzelhandel sind besser geschützt als solche in Schulen. Im Einzelhandel gibt es eine Pflicht zum Tragen medizinischer Masken – in Schulen nicht (die passen vielen Schüler*innen auch nicht). Man kauft auch nicht 8 Stunden am Stück ein und zudem muss und kann man jederzeit 1,5m Abstand einhalten. 1 Mensch pro 10qm ist nur erlaubt. Davon kann man in der Schule nur träumen!

Defence
3 Jahre zuvor
Antwortet  Yavuz Icsezer

Ja, echt?

Bravo. Jetzt bin ich aber überzeugt.

xy
3 Jahre zuvor
Antwortet  Yavuz Icsezer

Yavuz Icsezer,
geht es um Verweigern oder um angemessenen Arbeitsschutz? Im Lebensmittelhandel stehen Sie nur höchst selten gleichzeitig vor 15-30 Erwachsenen, die keine FFP2 tragen müssen. Bei Aldi in Bayern müssen alle Kunden FFP2 tragen. An Schulen mit erwachsenen Schülern ist das keine Pflicht. Finden Sie das nicht auch sonderbar?
Diese Schüler können gefahrlos im Distanzunterricht beschult werden, denn Selbstständigkeit und Eigeninitiative werden kurze Zeit später in Ausbildung und Studium vorausgesetzt. Nur wenige Betriebe sind begeistert darüber, dass Berufsschüler wieder in Präsenz müssen nachdem überall sonst Home Office angeordnet wurde.
Es geht darum, nicht in die dritte Welle zu stolpern, die von unüberlegten Schulöffnungen ausgelöst wird. Noch weiß keiner, wie sich die Mutationen auswirken.

Beobachter
3 Jahre zuvor
Antwortet  Yavuz Icsezer

Das Schuljahr ist sowieso gelaufen. Was bringt es, die Kinder auf Biegen und Brechen durch das Schuljahr zu bringen, wenn sie die schulischen Lücken die nächsten Jahre mitschleppen? Und im Präsenzunterricht in Angst vor Ansteckung teilnehmen? Und sich vor Panik und aufgrund der Maske nicht konzentrieren können?
Vernünftige Schulbildung ist das sicherlich auch nicht.

Pälzer
3 Jahre zuvor
Antwortet  Beobachter

Gelaufen? bei uns ist es Anfang Februar, das 2. Halbjahr begann gestern und geht bis Ende Juni …

Beobachter
3 Jahre zuvor
Antwortet  Pälzer

Ach, dann haben wir also wieder normale Verhältnisse und die Krise ist vorüber? Wusste ist nicht. Na dann kann man die Lücken des letztes Halbjahres im 2. Halbjahr doch sicher jetzt schließen und das ganze Schuljahr ist somit gerettet? Aha.

Eine Mutter
3 Jahre zuvor
Antwortet  Yavuz Icsezer

Tut mir leid, wenn es an Ihrer Schule nicht funktioniert. Vielleicht mal Feedback geben.
Oder die Zeit nutzen, und die Problematik angehen, warum manche Kinder Probleme haben eigenständig sich zu bilden.

Unerträglich
3 Jahre zuvor
Antwortet  Yavuz Icsezer

Immer die gleichen Vergleiche die nichts taugen, wieder alle über einen Kamm scheren, die gleiche Leier immer und immer wieder.
Lehrer Bashing in einem Lehrerforum. Man weiß auch gleich, aus welcher Ecke das wieder kommt. Schöne Grüße lieber FiDK Troll. Denkt euch doch Mal was neues aus. Und damit meine ich nicht die wechselnden Namen hier.

E.
3 Jahre zuvor
Antwortet  Yavuz Icsezer

Und wir können uns nicht klonen. Eine Rundum-Betreuung mit Präsenz und Distanz geht nur nach Ansprache der Kultusminister, die absolut null Ahnung von Schulen haben.

Riesenzwerg
3 Jahre zuvor
Antwortet  Yavuz Icsezer

@Yavuz Icsezer
Sie verstehen das nicht. Das kann sein.

Dann stellen Sie sich bitte einen Einkauf vor.

Nun eine volle Abi-Klasse mit angstbehafteten Schülern.

Wieso nur wollen Lehrkräfte im Distanzunterricht bleiben?

Schüler, die mit Angst – seien es die Busse oder „nur“ der volle, abstandslose Klassenraum – das wird nichts. Mit Angst lässt sich nicht lernen.

Es sieht nur nach Normalität aus. Wir haben aber keine Normalität, wir haben Pandemie mit Mutationen, die sich munter Wirte suchen. Das wissen vor allem erwachsene, Heranwachsende Schüler. Die Kleinen wissen das nicht, empfinden aber eine nicht zu lokalisierende Bedrohung. Zumal wir alle ihnen zeigen, dass es keinen Plan zu Lösung gibt, sondern nur Chaos, Chaos und Chaos. Da wachsen Unsicherheit und Misstrauen und gewinnen die Oberhand.

Mary-Ellen
3 Jahre zuvor
Antwortet  Yavuz Icsezer

@Yavuz Icsezer:

War gerade einkaufen. Kassiererin: MNS UNTERHALB der Nase! Mal wieder. Wie so oft.
Kann so schlimm nicht sein, die Not der tapferen Mitarbeiter im Lebensmittelhandel…

xy
3 Jahre zuvor

Nicht nur Schulleiter kritisieren. In Nürnberg gab es einen Schulstreik der Abiturienten.
https://www.br.de/nachrichten/bayern/nuernberger-abiturienten-verweigern-praesenzunterricht,SNmjvp9

Steff
3 Jahre zuvor

Lehrer wollen, aber nicht ohne Schutz zur „Massenveranstaltung Schule“ !
Mitarbeiter im Lebensmittelhandel sitzen hinter Plexiglas mit Masken…Trotz allem Respekt!
Wir sind es nicht nur „unseren Kindern schuldig“, sondern auch den Lehrern und vielen Angestellten, die das „System Schule“ teilweise unter unzumutbaren Bedingungen am Laufen gehalten haben und halten, weil über Jahre „kaputt gespart“ wurde.
(Fenster, sanitäre Anlagen…)
Viele sind jenseits der „60“ und tun ihren Dienst selbstverständlich und engagiert. Der Lehrermangel ist hinlänglich bekannt.
(volle Klassen, Lehrereinsatz „auf Kante genäht“ usw.)

Ich verstehe Schüler und Lehrer, die sich als „Versuchskanienchen“ oft beratungsresistenter KM wahrnehmen.

Erna Miok
3 Jahre zuvor

Aber mit welchen Verbesserungen zu den Hygieneregeln in den Schulen kommt das Kultusministerium? Mit nichts seit einem Jahr, evtl.die Fenster weiter öffnen und im Schulbus anstatt zu dritt auf zwei Stühlen sitzen…Warum werden keine Luftreinigungsgeräte angeschafft, genügend Schulbusse, Schnelltests, usw.? Dann könnten alle Schulen und KITAS wieder normal funktionieren, ohne Ansteckungsängste. Aber die Bildung, Erzieher und Kinder werden vernachlässigt, kein Geld für diese. Das Virus wird nicht über Nacht verschwinden und dann werden immer nach 2 Monaten die Schulen schließen.

M.
3 Jahre zuvor
Antwortet  Erna Miok

Die Argumentation, dass durch strenge und verbesserte Hygienekonzepte die Schulen zu sicheren Orten werden ist doch Utopie und reine Theorie. Wir haben es mit Kindern zu tun, nicht mit Robotern. Kaum haben sie das Schulgebäude verlassen: Umarmungen, vollgestopft Busse etc. Wenn die Mutation wirklich so ansteckend ist, müsste man auch dauernd die Türgriffe desinfizieren, Toiletten…Man ist als Lehrer dann ja nur noch mit der Durchsetzung und Einhaltung der Hygienekonzepte beschäftigt, das ist ein Aufwand der Zeit und Unterrichtsstoff kostet.

Schüler
3 Jahre zuvor

Das ist leider eine ungenügend durchdachte Entscheidung die hier getroffen wurde. Ziel und Zweck soll es sein, uns Schüler zu entlasten. Ehrlich gesagt ist dass nun die pure Belastung. Aus im Artikel genannten Gründen, werden die Schüler die in der schule sind mit Kopfhörer und Laptop teilnehmen, damit die Schüler zuhause sie verstehen können. Ist das nicht absurd? Man nimmt also ein Risiko auf sich, aufenthalt im der schule, bei manchen sehr lange öffi-nutzung, um dann mit Maske den gleichen Unterricht zu verfolgen wie daheim? Absurd. Desweiteren dürfen wir unser Schulgelände coronabedingt nicht verlassen, was erfordert vorzukochen oder ungesunden essen vom pausenstand zu beziehen. Allein bei dieser Regel konnten wir in der Vergangenheit schon nur den Kopf schütteln. Die Leitung und Lehrerschaft unsere Schule wollte den wechselunterricht so umsetzten, dass diejenigen, die sich daheim aufgrund von Platzmangel nicht konzentrieren können oder über kein funktionsfähiges Equipment verfügen in die Schule kommen. Dafür würden diejenigen, die sich daheim gut konzentrieren können oder sich durch die Mutationen bzw. Allgemein Ansteckungen gefährdet fühlen, daheim bleiben. Wäre noch ein guter Kompromiss gewesen, die die ein Aufenthalt in der schule wirklich entlasten würde könnten täglich in die Schule. Allgemein ist auf unserer Schule niemand von dem Plan *wechselunterricht* begeistert. Im großen und ganzen ist das definitiv die schlechtere Lösung. Für Klausuren kommen dann alle in die Turnhalle, diejenigen die in der Distanz Hälfte sind müssen danach heimfahren, verpassen die Folgen Stunden je nach Länge des Wegs. Aber macht euch deswegen keine Sorgen, ihr seid für die Zeit entschuldigt. Die Abi-Vorbereitung lief super bis zu den neuesten, unreflektierten Regeln. Danke auch für die Streichung der faschingsferien, die ich mir für ein einwöchiges Mathe-Lernen eingeplant hatte.

Frau Jana
3 Jahre zuvor

In Sachsen läuft der Unterricht für die Abschlussklassen, also 11 und 12 an allgemeinbildenden Gymnasium, seit zwei Wochen genau so.
Ich kann nur für mich sprechen : Es ist zutiefst frustrierend, wenn man mehrmals pro Woche geteilte Leistungskurse parallel in zwei Zimmern unterrichten muss und „nebenbei“ alle anderen Klassen (5-10) im Distanzunterricht weiter beschult. Die Technik in der Schule gibt Videokonferenzen nicht her, also schnell nach Hause und das auch noch irgendwie durchgezogen. Die Situation ist zutiefst frustrierend, auch weil man seinem eigenen Anspruch an guten Unterricht immer weniger gerecht wird trotz eines zehn- bis zwölfstündigen Arbeitstages. Sieht ja keiner…
Wie ich klagen auch andere KollegInnen über Burn-Out-Symptome, Schlafstörungen und das Gefühl, seit Monaten von KM und SL alleingelassen zu werden.

xy
3 Jahre zuvor

Der Schulstreik geht weiter. Diese Schüler zeigen mehr Verantwortungsbewusstsein in dieser Pandemie als viele Poliker. Mutig noch dazu. Diese Schüler würde ich sofort einstellen!
Zu finden bei Twitter unter
#NBGSchulstreik

xy
3 Jahre zuvor

Politiker (typo) bitte ausbessern:-)

GriasDi
3 Jahre zuvor

Fun-Fact
Bei uns sind die Inzidenzen jetzt höher als im Dezember, als man die Schulen geschlossen hat.

xy
3 Jahre zuvor

In München sind schnaubende Radfahrer ein Problem, aber Hunderte Schüler auf einem Haufen kein Problem. Es wäre zum Lachen, wenn nicht über 900 pro Tag sterben würden.
https://www.sueddeutsche.de/muenchen/muenchen-westpark-radfahren-verbot-csu-1.5192395

Matthias Zwerschke
3 Jahre zuvor

Die Frage, die ich immer wieder an den Anfang stelle ist, was ist in den Schulen bisher passiert in Sachen Coronaschutz! Gibt es jetzt ausreichen Waschgelegenheiten! Wurden Luftfilter, Fensterventilatoren oder andere Systeme in die Klassenzimmer eingebaut? Zweitens wieso gibt es im Vorschlag einer Kommision der jetzt viral verbreitet und Schulöffnungen ermöglichen soll nichts Neues! Alter Wein in neuen Schläuchen, Maßnahmen die zu nichts geführt haben. Ich vermisse zum Beispiel verpflichtende Tests, wie in Österreich! Eine weitere Frage sei erlaubt, wie soll Teilunterricht gehen? Erst geht der Lehrer in die Schule und danach macht er in zweiter Schicht Fernunterricht? Es gibt jetzt schon zu wenig Lehrer hier braucht man dann die doppelte Zahl….Und zuletzt die Frage. Was ist mit den Mutationen, die machen um Schulen wie alle andere Viren einen Bogen? Wer jetzt öffnet sitzt im April im nächsten Lockdown oder hat bald keine alten Lehrer mehr!

sonnenpelz
3 Jahre zuvor

….wenn einer Distanzunterricht können sollte dann doch wohl am ehesten die digital Natvis der Elite Bayerns und ausgerechnet die müssen in den Wechselunterricht….nicht logisch

sonnenpelz
3 Jahre zuvor
Antwortet  sonnenpelz

Natives…blöde Autokorrektur