Schulöffnungen: RKI-Chef Wieler erwartet mehr Infektionen unter Kindern und Jugendlichen

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BERLIN. Der Deutsche Lehrerverband hat angesichts der grassierenden Virus-Varianten vor vorschnellen Schulöffnungen gewarnt. Es sei «unbedingt notwendig, auf Vorsicht und Behutsamkeit zu setzen», sagte der Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger der Funke Mediengruppe. RKI-Chef Lothar Wieler sieht Deutschland womöglich vor einem Wendepunkt, ab dem die Infektionszahlen wieder steigen könnten. Er erwartet in nächster Zeit mehr Infektionen auch unter Kindern und Jugendlichen. Am Montag öffnen Kitas und Grundschulen in den meisten Bundesländern.

Das Robert-Koch-Institut ist eine Bundesbehörde: Präsident Prof. Dr. Lothar Wieler. Foto: Andrea Schnartendorff / RKI, Wikimedia Commons

Die Mutation des Virus sei die «größte Bedrohung für eine klare, verlässliche und nachhaltige Schulöffnungsperspektive». Erst ab einer Inzidenz unter 35 soll dem Verbandschef zufolge ein vollständiger Präsenzunterricht stattfinden dürfen. Auch die Rückkehr vom Distanz- in den Wechselunterricht solle es erst dann geben, wenn die Inzidenz in der jeweiligen Region für mindestens eine Woche unter 100 lag «und der Trend rückgehender Infektionszahlen stabil ist». Es sei «unverantwortlich», wenn beispielsweise Schulen in Sachsen oder im Saarland bereits jetzt teilweise oder sogar vollständigen Präsenzunterricht einführten.

Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz (KMK), Britta Ernst (SPD), verteidigte dagegen die Rückkehr in den Präsenzunterricht. Für Kinder und Familien sei dies eine gute Nachricht. Schulöffnungen bedeuteten für die Schüler «sozialen Austausch mit anderen Kindern und ein Stück Entlastung für die Familien», sagte die Brandenburger Bildungsministerin den Funke-Zeitungen. Die KMK beobachte «die Entwicklung der Mutationen mit großer Aufmerksamkeit», versicherte Ernst.

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„Es werden auch mehr junge Erwachsene, Jugendliche und auch Kinder erkranken“

Seit vergangenen Sonntag schwankt die 7-Tage-Inzidenz bundesweit leicht über 57. Davor war sie über Tage hinweg kontinuierlich gesunken. Prof. Lothar Wieler, Präsident des Robert-Koch-Instituts, warnt laut ARD-tagesschau daher vor einem Wendepunkt, ab dem die Zahlen wieder steigen könnten. Die Corona-Infektionszahlen stagnierten auf einem Niveau, das „immer noch zu hoch“ sei. In einigen Regionen wie Thüringen steige sie sogar wieder.“ Der rückläufige Trend der letzten Wochen setzt sich offenbar nicht mehr fort“, sagte er bei einer Pressekonferenz mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU).

Grund dafür sei, dass sich die zunächst in Großbritannien entdeckte Virus-Mutante massiv ausbreite. Ihr Anteil an den Infektionen steige rasant. Er liege jetzt schon bei knapp einem Viertel und werde sich weiter ausbreiten. Das mache die Bekämpfung der Pandemie noch schwieriger. Deshalb erwarte er in den kommenden Wochen mehr Ausbrüche, auch unter jüngeren Menschen, wo Wieler. „Es werden auch mehr junge Erwachsene, Jugendliche und auch Kinder erkranken.“ Jede unbedachte Lockerung beschleunige die Ausbreitung des Virus und werfe Deutschland in der Pandemie-Bekämpfung zurück. „Dann stehen wir in ein paar Wochen genau wieder an dem Punkt, wo wir Weihnachten waren.“

In den meisten Bundesländern kehren Grundschüler und Kita-Kinder in der kommenden Woche nach rund zweimonatiger Pause in die Einrichtungen zurück. Am 3. März wollen Bund und Länder über die Lage beraten. News4teachers / mit Material der dpa

Sind die geplanten Kita- und Schulöffnungen zu verantworten? Hochansteckende Corona-Mutation breitet sich aus – auch in Kitas

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KnechtSchulrecht
3 Jahre zuvor

„Is‘ denn scho‘ wieda Weihnacht’n?“ – Es geht wohl schon los …

Uiuiui
3 Jahre zuvor

Neulich bei den KuMis:
„Hey Leute, ich habe da eine Idee:
Warten wir mit den Schulöffnungen doch bis genau zu dem Zeitpunkt ab, wo das mutierte Virus auf dem Vormarsch ist, welches für Kinder sehr viel ansteckender ist und das in anderen Ländern in kürzester Zeit zu heftigsten Lockdownszenarien geführt hat.“

Alle anderen: „JAAAA“

Osman
3 Jahre zuvor

„…„Is‘ denn scho‘ wieda Weihnacht’n?“ – Es geht wohl schon los …“

Nur noch dreimal Lockdown bis Weihnachten!

S.
3 Jahre zuvor

Ich verstehe die Dummheit nicht, mit der politisch agiert wird. Es ist doch klar, dass es genauso kommen wird, wie Wieler sagt: Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene werden sich jetzt verstärkt infizieren. Dann werden wieder Eltern und Großeltern angesteckt, die auf Intensivstationen landen oder sogar auf dem Friedhof. Es wird natürlich wieder ein paar Wochen dauern, bis es ganz schlimm sein wird, aber dieser Punkt wird deutlich schneller erreicht sein als vorher. Was soll das Ganze? Und die Mehrheit der Bevölkerung schaut weg oder hofft auf was? Dass naturwissenschaftliche Gesetze sich plötzlich auflösen durch politischen Optimismus und Opportunismus?

PhilologinvomDienst
3 Jahre zuvor

Ich versteh’s auch nicht … schlimm. Habe gerade den Tipp gelesen, auch im Lehrerzimmer solle man nicht essen oder trinken. Was ist davon zu halten?

Enjoy your chicken Ted!
3 Jahre zuvor

Immerhin leicht umzusetzen, weil man schon vor Corona nie Zeit für Pausen hatte oder so Lapalien wie Essen und Trinken.

OlleSchachtel
3 Jahre zuvor

Das benutzen wir seid einem Jahr sowieso nicht mehr. Wir haben keine Pausen mehr.

kanndochnichtwahrsein
3 Jahre zuvor

Ein ums andere Mal kann man sich nur fragen, warum nicht Menschen entscheiden, die die Gefahren einschätzen können, sich auch trauen die Wahrheit – und sei sie noch so unangenehm – auszusprechen und entsprechende Konsequenzen zu ziehen.
Man gewinnt einmal mehr den Eindruck, die KM bekommen die Macht, mit ihrem Handeln/Nicht-Handeln/Wünsch-Dir-Was das ganze Land vor die Wand zu fahren mit ihrem maßlos naiven „Wir wünschen uns für die Kinder…“…
Erstmal geht es hier wohl eher um Wählerstimmen als um Kinder, – um die ging es ja noch nie und wird es auch nach dem ganzen Driss sicherlich nicht gehen.
Zum Anderen glauben die KM doch nicht wirklich, dass sie angesichts eines Virus, das natürlich wie jedes Virus mutiert, sich neu kombiniert, hybridisiert „wünschen“ könnten?
Oder etwa doch?? Dann ist wirklich nichts mehr zu retten.

Das Virus wird sie eines Besseren belehren – leider nicht nur sie, sondern uns alle gleich mit.

Nein, was für eine SCH…

Kann mich bitte jemand aufwecken aus diesem Alptraum?
Da die Naturwissenschaft, insbesondere die Biologie der Viren, sicher nicht von irgendjemandem außer Kraft gesetzt werden, bleibt m.E. nur eine Alternative:
Die Bundesregierung übernimmt ab sofort das Kommando und legt aufgrund des Gesundheitsnotstandes die Macht der MP und ihrer KM im Besonderen auf Eis – und zwar so lange, bis die Kuh vom Eis ist und diese Damen und Herren wieder einfach nur ihr übliches Diktat über Lehrer und Schüler mittels Lehrplänen, Stellen(nicht)besetzung oder sonstwas ausüben können, ohne mehr als den seit Jahrzehnten üblichen Schaden an den Nachfolgegenerationen auszuüben!
Darüber werde ich mich in Zukunft vermutlich nie wieder aufregen, das ist doch nichts gegen den Wahnsinn, den Schulöffnungen jetzt auslösen werden.

Leider werden wir alle irgendwann von den Kindern gefragt werden, warum wir nichts dagegen unterpommen haben.
Sollen wir dann sagen: Doch, wir haben Briefe geschrieben, um Verständnis gebeten, unsere Sicht erklärt – und uns am Ende stillstellen lassen von denen, die meinten, es mit Argumenten mit einem Virus aufnehmen zu können?

Klaus Lehmkuhl
3 Jahre zuvor

Prof. Wieler warnt . Aber die Kultusminister öffnen trotzdem ab Montag . Es sind ja nicht nur die Grundschulen , es sind auch die Abschlussklassen , in NRW sogar teilweise in Vollpräsenz . Und Sport ohne Maske . Frau Gebauer will es so . Und dann lispelt sie wieder von der ˋ Bildungsgerechtigkeit ´ . Die Folge wird sein , dass die britische Mutation sich unter Jugendlichen und Kindern rasant verbreitet . Und in drei Wochen ist dann der nächste Lockdown . Flensburg lässt grüßen . Ausgangssperre , Schulen zu , totales Kontaktverbot .

Anna
3 Jahre zuvor
Antwortet  Klaus Lehmkuhl

Bei uns in Hessen sind Abschlussklassen seit 11.1. mit präsenzpflicht in die Schulen gezwungen worden, voller Stundenplan ohne Wechselunterricht wie vor Corona.
Eltern haben nichts zu entscheiden und sollen auch nichts sagen. Wenn man es tut, dann folgt mobbing und Ausgrenzung. Echt ekelhaft.
Das Verhalten der KM und auch des MP ist für mich vorsätzliche Körperverletzung.

Tina+2
3 Jahre zuvor

Was mir einfach nicht in den Kopf will und mir bisher noch keiner (vernünftig) erklären konnte:

Warum um Himmels willen heben Laschet und Gebauer nicht wenigstens die Präsenzpflicht auf? Damit wären sie doch auch juristisch in einer viel besseren Ausgangslage bei eventuellen späteren Anklagen und könnten ihre Hände in „ihr hätte eure Kinder ja auch zuhause lassen können“ reinwaschen. Warum entscheiden Richter nicht im Sinne des Grundrechts auf körperliche Unversehrtheit?

Was bringt es den Politikern, wirklich auch das allerletzte Kind aus Risikofamilien und Familien, wo problemlos betreut werden kann, in die Schulen zu zwingen? Warum kann man nicht wie in Ba-Wü einfach erklären, dass man zuhause beschult und fertig?

Ich stehe nur noch unter Dauerstrom vor lauter Angst, dass meine Grundschulkinder mir (vorerkrankt) die Pest ins Haus bringen oder selber heftig erkranken.

Mary
3 Jahre zuvor
Antwortet  Tina+2

Auch wenn in B-W die Eltern ihre Kinder zu Hause lassen können… In meiner Klasse nimmt diese Möglichkeit genau ein Kind wahr. Kein Elternteil musste bisher die Notbetreuung in Anspruch nehmen, aber jetzt sind alle da.

Tina+2
3 Jahre zuvor
Antwortet  Mary

Dann wären meine Kinder genau dieses eine Kind in der Klasse.

Matty
3 Jahre zuvor

Da kriegt man wieder zu viel bei diesen KuMis Äußerungen. Präsenzunterricht naja ok, kann man drüber streiten.
Aber diese Ansage die Schüler brauchen die sozialen Kontakte in der Schule. Dies ist immer der Gipfel.
Als Lehrer muss man dann wieder verzweifelt versuchen den Schülern klarzumachen, dass sie sich nicht in den Armen liegen sollen, dennoch Abstand wie möglich halten müssen und hier und da Maske tragen sollen.
Alles gegen die politische Ansage, die Schüler sollen in der Schule ihre sozialen Kontakte pflegen. So ein Schwachsinns Gerede.

Riesenzwerg
3 Jahre zuvor
Antwortet  Matty

@Matty

Vielleicht ist Bildung doch nicht gaaaanz so wichtig wie soziale Kontakte?!
Und da man Babysitter braucht, nimmt man am besten die, die auch bei Nichtstun (keine Diskussion bitte – bin auch im HO und Präsenz und kann kaum noch) bezahlt werden. Zwei Fliegen – eine Klappe.

Wenn soziale Kontakte sooo wichtig sind – Treffen auf Sportplatz, Konzerte im Freien – ÖFFNET das und lasst die geschlossenen Räume geschlossene Räume sein. Dann sind die Schulen wirklich sicher – sicher vor Schülern, faulen Lehrern und Helikoptereltern (die anderen kommen nie).

WELT perfekt!

Ich weiß inzwischen auch gar nicht mehr, ob ich lachen oder weinen oder verzweifeln soll.

Mutter
3 Jahre zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Das ist ein guter Tipp: lasst uns die Schulen komplett schließen, braucht eh keiner mehr. Wir sind jetzt nur noch einen Schritt von der Welt entfernt, wie Bradberry sie beschrieben hat: Glotze aus jeder Ecke und Denken wird verboten, sonst stirbt man an einem bösen Virus … Das ist traurig…

Trulla
3 Jahre zuvor
Antwortet  Mutter

Bildung ist wichtig, aber dafür ist Gesundheit die Voraussetzung.
Und Bildung findet, ganz im Gegenteil zur Meinung vieler Eltern, auch im Elternhaus statt – idealerweise.
Nebenbei empfehle ich Ihnen dringend die Lektüre von https://www.news4teachers.de/2021/02/ueberraschend-viele-schueler-kommen-mit-dem-homeschooling-gut-klar-die-haelfte-der-jugendlichen-will-distanzunterricht-sogar-auf-dauer-behalten/

W.
3 Jahre zuvor
Antwortet  Mutter

@Mutter

Ihr Szenario funktioniert nur dann, wenn auch die Eltern abgeschafft werden.
(Schon biologisch ein sinnfreier Ansatz, denn wenn die Kinder sich auch noch selber zeugen und austragen sollen …?)

Andre Hog
3 Jahre zuvor
Antwortet  Mutter

Sie meinen bestimmt Ray Bradbury…Fahrenheit…???

Jan aus H
3 Jahre zuvor

Was genau war jetzt der Nutzen des langen Lockdowns? Wir haben gerade den Wendepunkt erreicht, ab dem die Zahlen stagnieren oder lokal sogar wieder steigen. Wenn man jetzt massiv für mehr Kontakte sorgt, dann ist alles verloren, was der Lockdown gebracht hat.

Das kommt mir in etwa so vor, als wenn jemand, der gerade beim Abnehmen ist, mit dem Erreichen des Zielgewichts sofort eine Fressorgie startet und auch ansonsten wieder zu seinen Ernährungsgewohnheiten vor der Diät zurückkehrt. Was dann passiert, ist wohl 100% klar.

KnechtRuprecht
3 Jahre zuvor
Antwortet  Jan aus H

Ich finde den Vergleich ziemlich gut!

Leseratte
3 Jahre zuvor
Antwortet  Jan aus H

Der Vergleich passt super!

xy
3 Jahre zuvor
Antwortet  Jan aus H

Sehr guter Vergleich. Wie viele Kleinbetriebe gingen jetzt pleite für nichts? In wenigen Wochen wieder 1000 Tote pro Tag und das alles dafür, dass Schüler durch Prüfungen gejagt werden und eine Pseudonormalität aufrecht erhalten wird.

Defence
3 Jahre zuvor

Wenn ich diesen Meidinger höre, kriege ich echt die Krätze.

Nix mehr mit „Vorsicht und Behutsamkeit“! Da muss jetzt die volle Breitseite her! Wann verstehen Sie endlich, dass sie komplett ignoriert werden? Als so ein ungefährlicher Gegner werden Sie nicht ernst genommen! Sie sind vollkommen deplatziert. Räumen Sie Ihren Platz für jemanden, der den Kumis die Stirn bieten kann.

Viva
3 Jahre zuvor

„Die KMK beobachte „die Entwicklung der Mutationen mit großer Aufmerksamkeit“, versicherte Ernst.“

Ja? Wirklich?

In NRW wird gelockert und gelockert. In NRW steigen die Zahlen. In NRW gibt es erste Massenausbrüche mit Mutationen, nun sogar mit der südafrikanischen Variante. In NRW gehen trotzdem ab Montag wieder ganz viele Grundschüler und Abschlussklassen zur Schule, öffnen Baumärkte und Sporteinrichtungen. Hier scheint man die Entwicklung der Mutationen nun gar nicht mit großer Aufmerksamkeit zu verfolgen. Ich würde mich da für Ihre Kollegen/Kolleginnen nicht so weit aus dem Fenster lehnen, Frau Ernst, oder sollten Sie es nicht ernst gemeint haben, Frau Ernst, doch besser an Ihrer Stelle auf Floskeln verzichten.

Ich wünsche uns allen Kraft für die dritte sinnlose Welle! Und ganz viel Glück, denn wir werden es brauchen bei DEN Entscheidungen… Entscheidungen über unsere Köpfe und Schicksale hinweg, die nur von denen unterstützt werden, die das Virus und seine Mutationen in ihrem Vorhandensein oder seiner Gefährlichkeit leugnen! Der Großteil der BRD-Bevölkerung trägt das nicht mit – weder Jung noch Alt!

WiMoKa
3 Jahre zuvor
Antwortet  Viva

Frau Ernst hat es vollkommen „ernst“ gemeint: sie beobachtet. Und beobachtet. Und beobachtet.und öffnet derweil die Schulen. Die Kitas braucht sie nicht öffnen, die wurden in Brandenburg nie geschlossen (gab nur eine Bitte, die Kinder doch möglichst daheim zu lassen). Sie beobachtet also gemütlich aus sicherer Entfernung und ups, ganz unerwartet, ja damit konnte ja nun wirklich keiner rechnen, kommt es zu Übertragungen in den hygienekonzepterprobten, absolut sicheren Schulen und Kitas! Und die Inzidenzen steigen, ganz unerklärlicherweise (waren sicher die geöffneten Frisöre)?! Dabei hat man ja so „ernst“haft beobachtet!

Leseratte
3 Jahre zuvor
Antwortet  WiMoKa

Man hat den ganzen Herbst „beobachtet“, wie die Infektionszahlen gestiegen sind, aber Konsequenzen hatte das keine. Und der Wiedereinstieg der Abschlussklassen in den Präsenzunterricht am 11.1. bei einer Inzidenz von knapp 500 wurde bei uns auch „beobachtet“. Sind die KuMis jetzt unter die Stalker gegangen? Oder geht es endlich mal um Infektionsschutz???

Palim
3 Jahre zuvor
Antwortet  WiMoKa

Man öffnet, damit es mehr zu beobachten gibt.
Allerdings nutzt man dazu nur das Fernglas.

Wenn man wirklich etwas erheben wollte, würde man an allen geöffneten oder teilgeöffneten Schulen intensiv testen, um sichtbare Ergebnisse zuhaben auch bei asymptomatischen Verläufen.
Um dies transparent zu gestalten, würden alle Daten veröffentlicht, ähnlich der Inzidenz-Landkarten, so dass jeder sich ein Bild machen kann und Eltern dann über den Besuch des Präsenzunterrichts ihrer Kinder entscheiden können.

Wenn doch die KMK mal an Daten interessiert wäre, statt an Märchen. Das würde ich mir bei der Erhebung der Arbeitszeit auch wünschen

Trulla
3 Jahre zuvor

Realitätsverlust von politischen Entscheidungsträgern gibt es schon lange.
Jetzt wird er lebensgefährlich, um nicht zu sagen menschenverachtend. Und diese GEWÄHLTEN Entscheidungsträger sind in einem aufgeklärten Land, einer Demokratie, nicht zu stoppen? Ich bin total geschockt.

kanndochnichtwahrsein
3 Jahre zuvor
Antwortet  Trulla

Das bringt es auf den Punkt!
Grundgesetz? Egal…
Recht auf Unversehrtheit? Egal…
Gesundheitsschutz? Egal…
Recht auf Leben? Egal…
Arbeitsschutz? Egal…

Für welches höhere Gut dürfen diese Grundrechte außer Kraft gesetzt werden?
Nur, weil jemand glauben will, was keiner glauben kann?
Weil jemand mit dem Kopf durch die Wand will?
Weil jemand glaubt, den Naturgesetzen und einem Virus überlegen zu sein?

Genausogut kann ich auch in den Rhein steigen und glauben, dass ich das Wasser schon teilen wird – weil ich es glauben will…

Irrsinn! Starrsinn! Wahnsinn!

Warum stoppt die Bundesregierung diesen Öffnungswahnsinn nicht?
Es ist doch offensichtlich, dass das nie gutgehen wird!
Dürfen die KM alles aufs Spiel setzen?
Kann dem niemand Einhalt gebieten?

Mary
3 Jahre zuvor

Genau! Wo ist Superman, wenn man ihn braucht?

Pit 2020
3 Jahre zuvor
Antwortet  Mary

@Mary

Vielleicht drängelt er sich gerade beim Impfen vor?

Oder er ist im Home-Office, also da, wo nie 😉 irgendjemand 😉 arbeitet?

Oder … er wird Quereinsteiger beim „most easy job ever“ = Lehrer, weil er endlich ein echter Held (höhö) werden will?

Oder er hat auch keine Lust mehr, sich in diese beknackte „zuständig für alles“-Rolle zu fügen – nur damit er im grauen Alltag wieder ständig übersehen und rumgeschubst wird?

Andre Hog
3 Jahre zuvor
Antwortet  Pit 2020

Ach Pit. ..einfach wunderbar deine Einlassung zum Thema Superheld 😉 … kann natürlich auch sein, dass Mr Clark Kent gerade ein Kryptonit-Bad genommen hat und nun völlig verkatert vor der Glotze hängt, um sich ne Reality-Soap mit dem Titel…. „Keiner liebt dich, Yvonne….wieso ich? gez.: dein Armin“ anzusehen.

kanndochnichtwahrsein
3 Jahre zuvor
Antwortet  Mary

Superwoman in Berlin täte es auch… sie müsste aufgrund nationaler Notlage oder so diese Ignoranten endlich vom Platz pfeifen! Irgendwas muss doch im Rahmen von Demokratie nutzbar sein zum Schutz aller Bürger. Es soll Leute geben, die sich mit sowas auskennen.
Bei einem Großbrand lässt man ja auch nicht die Bürgermeister der umliegenden Gemeinden entscheiden, ob und womit und wann sie löschen wollen… da wird gehandelt, von Leuten, die wissen was sie tun!

Riesenzwerg
3 Jahre zuvor

@kanndochnichtwahrsein

Mein Kommentar kann auch nicht wahr sein und ich entschuldige mich im Vorfeld schon, aber

– kennen wir das nicht alle von Trump?
– hat der nicht viele Häschen laufen gehabt?
– sind das vielleicht alles uneheliche Kinder mit schlechten Trumpgenen?

Im Allgemeinen gebe ich mir immer Mühe, auch und vor allem die kontroverse Meinung eines Gegenübers zu verstehen. Diese KuMi(mutationen) verstehe ich nicht – egal, wie viel Mühe ich mir gebe und egal, wie lange ich es versuche. Es geht nicht.

Der Klügere gibt nach – sagt man.
Die Konsequenz bedenkt niemand.
Wenn der Klügere nachgibt, regieren die Dummen.

Deswegen dürfen wir nicht nachgeben – auch ich habe kaum noch Kraft und sage es trotzdem.

Täglich jeder einen Brief an „seine:n“ KuMi – die müssen beschäftigt werden, sonst kommen die nur auf dumme Ideen.

Vieleicht ist das ja das Problem:

Nichts zu tun – und das jahrelang – und nun tobt sich jeder aus. Jeder will der Erste sein beim Öffnen, jeder will die höchsten Inzidenzen – schneller, höher, weiter.
Dass das hier gerade nicht so passig ist, hat sich im Fieber des Wetteiferns noch nicht rumgesprochen.

Razupaltuff – mehr ist nicht zu sagen.

someonewhoknows
3 Jahre zuvor

Frau Dr. Merkel hat doch offenbar resigniert und bei der letzten MPK sinngemäß gesagt „wenn ihr nicht hören wollt, dann macht doch was ihr wollt“.

someonewhoknows
3 Jahre zuvor
Antwortet  someonewhoknows

„Ihr werdet schon sehen was ihr davon habt“ hab ich vergessen.

Mister Mister
3 Jahre zuvor

Klar:
lasst uns alle gemeinsam auf Superman warten!
Bis dahin den Öffnungs-Wahnsinn schön ruhig dulden und hinnehmen,
hauptsache die Familien werden die nervenden Bälger in Richtung Kita los.

Leseratte
3 Jahre zuvor

Auch in GB sind Kinder und Jugendliche stark betroffen:

„Junge Altersgruppe hat die höchsten Infektionszahlen

Der Studie des Imperial College zufolge ist das Coronavirus nun am vergleichsweise weitesten verbreitet in den jüngeren Altersgruppen, bei den 5- bis 12-Jährigen und 18- bis 24-Jährigen.

Die Forscher des Imperial College vermuten, dass die vergleichsweise hohen Fallzahlen in den jungen Altersgruppen damit zusammenhängen, dass noch immer Kinder und Jugendliche zur Schule gehen. Eine Studie aus dem Februar habe gezeigt, dass rund ein Viertel der Grundschüler noch immer persönlich unterrichtet werden.“

https://www.tagesspiegel.de/politik/wirkt-die-impfkampagne-jetzt-schon-grossbritannien-bremst-die-corona-mutante-vorerst-aus/26933070.html

Susi
3 Jahre zuvor

„Die Familienministerin sprach sich in dem Zusammenhang erneut für zweimalige Corona-Schnelltests pro Woche bei Kita- und Grundschulbeschäftigten aus, solange diese noch keine Impfung erhalten können. »Wenn wir sagen, wir testen zweimal pro Woche, erhöht das enorm die Sicherheit, verbessert die Prävention und hilft bei der Unterbrechung von Infektionsketten«, sagte Giffey.“ (Spiegel Online, 20.02.2021)

Den Ansatz des Testens finde ich gut. Dennoch vernachlässigt Frau Giffey durch ihre Aussage drei wesentliche Punkte:

1. die Umsetzbarkeit der Maßnahme ist weder allgemein definiert noch garantiert

2. Selbst wenn die Erwachsenen im Bildungsbereich geimpft sind, heißt das kein 100%-iger Schutz geschweige denn 0 % Übertragbarkeit

3. die Kinder von der Testung auszuschließen ist nach derzeitigem Forschungsstand nicht zielfördernd und verschlimmert die Situation

Meines Erachtens geht die Schere zwischen Bildungs- und Familienpolitik immer weiter auseinander. Wir brauchen endlich mehr Geld und Autonomie in den Schulen. Vertrauen auf verantwortungsvolles Lehren und Lernen nicht nur in, aber insbesondere in Notsituation. Wenn die Schulen gleichzeitig gut vernetzt sind und Menschen sich zielorientiert austauschen können, kann es gelingen, Bildung für alle zu ermöglichen.

Deshalb mein Appell:

Bitte liebe Politiker, besinnt Euch auf Eure Kernaufgaben, nämlich am Menschen (die Euch z. T. gewählt haben) und zum Wohl des selben ausgerichtet zu regieren. In Zeiten von Corona ist das in erster Linie Gesundheitsschutz. Gebt den Schulen genügend Geld und Ressourcen, damit Fachleute ihre Arbeit machen können. Sorgt dafür, dass infrastrukturelle Maßnahmen ausgebaut und gefestigt werden. Und vor allem: Baut endlich Hierarchie- und Funktionsbarrieren ab, damit die Schulen handlungsfähig sind und dynamisch reagieren können. Schaut Euch in Schulsystemen wie in Skandinavien, Niederlanden oder Australien um, wenn Ihr Vorbilder braucht und habt Vertrauen in die Schulen – das einzigste, was uns in der aktuellen Situation und auch in Zukunft wirklich weiter bringt! Danke!

Gabriele
3 Jahre zuvor

– angesichts zahlreicher Unwägbarkeiten und gleichzeitig exponentiell steigender Ausbreitung der britischen Virusmutation

– wider besseren Wissens
(drangvolle Enge bei Schülerbeförderung, eklatanter Widerspruch zwischen Theorie der sog. „Hygienekonzepte“ – realitätsfern am Schreibtisch erdacht – und der der Praxis (in der Lebensrealität der Jugendlichen und folglich auch in der Schulrealität!):
z.B. Wiedersehensfreude sucht spontan körperliche Nähe, … versus Abstandsgebot???

– die Schulleitungen und LehrerInnen tun ihr Allerbestes – jedoch sehr oft, meist vergeblich

– sie stehen letztlich auf verlorenem Posten, sind letztendlich zum Scheitern verdammt

„Und sie wissen nicht, was sie tun!“???

– Nein! Wider besseren Wissens, sehenden Auges bzw. schlafwandelnd ins Verderben!

Kassandrarufe verhallen ungehört. „Einsame Rufer in der Wüste“ verstummen, resignierend.

alter Pauker
3 Jahre zuvor

Alles Klagen macht keinen Sinn, solange Eltern ihre Kultusministern Signale schicken die aussagen, dass alles gut ist, so wie es ist.
Beispiel:
Bei uns in Baden-Württemberg besteht (großartiger Weise, danke dafür!) seit März 2020 keine Präsenzpflicht für Schüler mehr. Meiner Kenntnis nach nimmt nur knapp ein Prozent der Eltern diese Chance wahr!

In der Schule meiner Tochter sind circa 900 Schüler. Nur meine Tochter und ein weiterer Schüler aus einer anderen Klasse, nutzen den Unterricht zu Hause. Trotz Eltern-Briefen der Schulleitung, die über Corona Fälle in Schulklassen und bei Kollegen der Schule informiert hatte, trotz Quarantäne Situationen bei ganzen Schulklassen, Schülergruppen und Lehrern, haben sich keine weiteren Eltern für den Weg entschieden, ihr Kind zu Hause zu lassen.

An meiner eigenen Schule, mit rund 150 Schülern, ist lässt keine Familie ihr Kind zu Hause.
Genau diese Zeichen fast aller Eltern sind es, die unsere Kultusminister und Ministerpräsidenten darin bestärken, dass ihr Kurs richtig sei!

Da können wir hier bei News4Teachers argumentieren und analysieren, jammern, lamentieren und mit dem Fuß aufstampfen soviel wir wollen!

Mutter im Coronamodus
3 Jahre zuvor

Gestern schrieb ich Frau Eisenmann zusammen mit hoffentlich ganz vielen:

https://zero-covid.org/schule/

Kurz auf heute umformuliert können sich da gerne noch Leute dranhängen.
Wir müssen nerven, laut werden, irgendwas tun. Gibt es noch mehr Ideen?

Meine Kleine geht jedenfalls noch nicht in den Kindergarten – wir machen hier weiter gemeinsames Homeoffice. Und die Große hat (Jahrgangstufe 1 also Abschlussklasse, gut und gerne 120 SuS) ab nächster Woche wieder Präsenzunterricht – die Schule versucht, die großen Kurse räumlich zu teilen, aber mehr als das plus Masken für alle ist nicht machbar.

Hilfe – auch die ausgesetzte Präsenzpflicht nützt uns da ja nix – es ist einfach unmöglich, das dann alles komplett allein von zuhause aus für das Abi nachzuarbeiten! So ein Irrsinn!