Stiko-Chef sieht keinen Grund für frühere Impfung von Lehrern

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BERLIN. Der Chef der Ständigen Impfkommission (Stiko), Thomas Mertens, sieht keinen Grund, Lehrer bevorzugt zu impfen. Konsequenzen für die Entscheidung von Gesundheitsminister Jens Spahn, die Impfverordnung zugunsten von Grundschullehrern und Erziehern entsprechend ändern zu wollen, hat das allerdings nicht.

Erzieher und Lehrer sollen früher gegen Corona geimpft werden. Foto: Bernd Kasper / pixelio.de

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU)  und die Regierungschefs der Länder hatten das Gesundheitsministerium bei ihrer jüngsten Beratung gebeten, eine höhere Priorisierung von Grundschullehrern und Kita-Erzieherinnen zu prüfen. «Die Stiko hat ihre Empfehlung auf die Auswertung internationaler Daten und auch die Meldedaten aus Deutschland gegründet. Daraus ergibt sich keine Notwendigkeit, die Lehrer jetzt abweichend von der Empfehlung vorzuziehen», sagte Mertens der Düsseldorfer «Rheinischen Post». Lehrer mit entsprechendem Alter und solche mit besonderen Vorerkrankungen würden ja bereits auf dieser Grundlage priorisiert.

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«Die Stiko-Empfehlungen sind aber Empfehlungen, und die politischen Entscheidungsträger können und dürfen von dieser Empfehlung abweichen. Die Begründung für eine geänderte Vorgehensweise muss dann allerdings auch von diesen politischen Entscheidungsträgern kommen», erklärte Mertens weiter. dpa

Spahn knickt ein: Grundschullehrer und Erzieher werden jetzt doch schon ab April geimpft – Verordnung wird erneut geändert

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8 Kommentare
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Klaus Lehmkuhl
3 Jahre zuvor

Was für ein Durcheinander … Die Stiko empfiehlt , sagt aber gleichzeitig , dass sich die Politik nicht daran halten muss , wenn sie nicht will . Dabei ist doch klar : Die einzigen Menschen , die an Massenveranstaltungen teilnehmen , die ansonsten überall viel Bußgeld kosten würden ( als Party zum Beispiel ) , sind Erzieher und Lehrer . Und wenn Kitas und Schulen offen sein sollen , muss man sie impfen . Aber nicht mit dem Ramsch von Astra Zeneca , weil den sonst keiner will . Kaum Wirkung , aber schlimme Nebeneffekte . Fieber , Schüttelfrost usw. .

Miss Honey
3 Jahre zuvor
Antwortet  Klaus Lehmkuhl

Naja, theoretisch könnten wir uns nach einem Spaziergang mit den Schülerinnen und Schülern selbst anzeigen. 😉 😉 😉 (Das müsste man dann an die Öffentlichkeit bringen!)
Was in den Klassenzimmern erlaubt ist, geht nur in dieser Traumwelt.

Lanayah
3 Jahre zuvor
Antwortet  Klaus Lehmkuhl

Ggf. gibt es ja auch noch AstraZenec-Rücklauf aus Südafrika, den wir dann bekommen dürfen………

walbun
3 Jahre zuvor
Antwortet  Klaus Lehmkuhl

Bevor Sie einen Impfstoff mit Ramsch bezeichnen, sollten Sie sich erst einmal genauer über diesen informieren und nicht irgendwelche Beiträge aus den sozialen Medien als Grundlage Ihrer Aussage nehmen. Durch solche unqualifizierten Aussagen sind Menschen wie Sie letztlich dafür mit verantwortlich wenn Mitbürger die Impfung verweigern.

KnechtRuprecht
3 Jahre zuvor

«… keine Notwendigkeit, die Lehrer … vorzuziehen» – Nö, „notwendig“ ist es nicht. Höchst angemessen wäre es aber angesichts des nichtexistenten Arbeitsschutzes in Kita/GS, der sonst überall zu gelten hat (außer natürlich in weiterführende Schulen, da braucht man ihn auch nicht). – Wurde dies bei der erneuten Bewertung der Priorität überhaupt berücksichtigt?

Beobachter
3 Jahre zuvor

Na, dann kann der Stiko-Chef den Eltern sicher erklären, warum es dann auch keinen Grund gibt, die Schulöffnungen zu „bevorzugen“.

Koogle
3 Jahre zuvor

K1 Kontakte (Mitschüler) wurden über einen großen Zeitraum nicht getestet, sondern nur in Quarantäne gestellt.

Daraus ergaben sich völlig unvollständige Daten.

Auf diese unvollständige Daten basierte die Abstufung von Lehrern und Erziehern in der Impfreihenfolge.

Nun ist die Impfkomission nicht bereit, ihre Fehleinschätzung zu korrigieren.

Das ist Arbeitsverweigerung in unglaublicher Arroganz!

In Sorge
3 Jahre zuvor

Naja,irgendwie muss man ja Platz für die vielen jungen LehrerInnen schaffen, die sich vor den vollbesetzten Schulen die Beine in den Bauch stehen.