„Bleibt nur die Notbremse“: Eine Lehrkraft rechnet mit ihrer Schulministerin ab!

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DÜSSELDORF. Die Impfungen von Lehrkräften sind ausgesetzt, die Infektionen schießen in die Höhe, der Arbeitsplatz Schule ist weitgehend ungeschützt, die Technik funktioniert nicht, die Anforderungen wechseln im Wochentakt – es reicht jetzt! Das meint jedenfalls eine Lehrkraft aus Nordrhein-Westfalen, die ihren Frust über die Schul(öffnungs)politik von Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) in einem Leserpost im Forum von News4teachers deutlich zum Ausdruck bringt. Wir dokumentieren den Beitrag.

Es reicht! Illustration: Shutterstock

Naturius 17. März 2021 um 10:17

Ich bin froh, dass mittlerweile etliche Bürgermeister sich gegen die NRW-Schulpolitik auflehnen – aber auch das führt nur zu Verboten der vorgeschlagenen sinnvollen Maßnahmen, gekoppelt mit Drohungen, Konsequenzen zu bekommen, wenn man sich nicht an die absurden Anweisungen hält. Man glaubt, man wohnt in Irrsistan.

Ich bin seit dem 22.02. (weil viel in Abschlussklassen eingesetzt) wieder in Präsenz, mittlerweile mit allen Stunden bis auf zwei, zu denen ich dann im WLAN der Schule den Distanzunterricht mit hin- und hergeschleppten Geräten probiere hinzubekommen. Daheim war ich geschützt (die Kinder übrigens auch) und hatte vernünftige Bedingungen mit Zweitmonitor am Laptop (braucht man zum gleichzeitigen Anzeigen von Unterlagen für die Schüler und Steuern der Videokonferenz) und Platz für ein zweites kleines Gerät, das ich als mit elektronischem Stift als Tafel nutze. In der Schule alles so nicht möglich, weil ich nicht mein Büro mitschleppen kann und den Platz dort auch gar nicht hätte, vom WLAN mal ganz abgesehen.

„In den Ferien schaffe ich es dann, die Stapel an Klausuren zu verkleinern“

Ich bin 54 und es wird, weil ich keine Grundschul- oder Förderschulkinder unterrichte, noch nicht mal übers Impfen nachgedacht – jetzt ist ja ohnehin für alle erstmal alles auf Eis.

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Aber wenn ich die ganze Situation betrachte, in der ich wie so viele Kollegen stecke, ist die Notbremse das einzige Mittel, was mir noch bleibt. Überlastung mit seit Monaten 60-Stunden-Woche an sieben Tagen, also keinerlei Ruhemöglichkeit, weil alles mit so viel mehr Aufwand verbunden ist und ständig alles neu geordnet wird. Arbeitsschutz gleich null (ja, ich suche auch die Plexiglas-Schutzwände, leider vergeblich! Ich arbeite ja nicht im Landtag.), die ganze Zeit in Präsenz mit FFP2-Maske (hat da mal jemand aus dem Ministerium versucht, wie das geht, wenn man den ganzen Tag durch eine solche Maske laut spricht?) als einzige Möglichkeit, so lange es geht dem Virus zu entkommen.

In den Ferien schaffe ich es dann, die Stapel an Klausuren zu verkleinern, von Erholung weiter nichts zu spüren. Wann man als Arbeitnehmer Urlaub bekommt, steht woanders im Urlaubsplan, bei Lehrern sind es automatisch die Ferien – wenn die aber mit Schule fast komplett aufgefüllt sind, wann mache ich dann mal Urlaub, den ich dringend brauche, um nicht zusammenzubrechen?

Ich träume seit Wochen nur noch von Schule und wache nach drei, vier Stunden Schlaf auf mit dem Gedanken, den ich beim Einschlafen hatte. Frau Gebauer: Wir Lehrer sind keine Maschinen, sondern Menschen, die auch Rechte haben!!! Vor allem das auf Gesundheit! Wenn ich könnte, würde ich Sie verklagen! Sie handeln vorsätzlich und nehmen schwere Erkrankungen und sogar den Tod von Menschen in Kauf, um „Bildungsgerechtigkeit“ durchzusetzen!

„Ich habe unter meinen Schülern keinen einzigen getroffen, der sich gut fühlt in der Schule“

Meinen Sie nicht, dass es einem Kind vielleicht wichtiger ist, dass niemand schlimm krank wird aus seiner Familie? Ich habe unter meinen Schülern keinen einzigen getroffen, der sich gut fühlt in der Schule, alle haben Angst, sich und ihre Familie anzustecken – so ist kein Lernerfolg da, gar keiner! Alle haben zurückgemeldet, dass man die zwei Wochen bis zu den Osterferien sehr gern weiter im gut gelaufenen Distanzunterricht verbracht hätte und nicht als Experimentiermaterial in der Schule. Woher Sie Ihre angeblichen Meinungen von Kindern und Eltern herbekommen, ist uns allen ein großes Rätsel. Aber vielleicht sollten wir woanders suchen … vielleicht wissen ein paar Wirtschaftsleute aus Ihrer Partei, wo diese Meinungen herkommen?

Ich hab‘ so den Kaffee auf, das ahnen Sie gar nicht! Besser, Sie halten sich von mir fern – ich habe beim Unterrichten mit Maske gut geübt, sehr laut zu reden!

Leserposts

Wir veröffentlichen Leserkommentare in der Regel in den Foren unter unseren Beiträgen – mitunter allerdings auch als Gastbeiträge, wenn wir sie einem breiteren Publikum vorstellen möchten.

News4teachers ist mit im Schnitt mehr als 100.000 Seitenaufrufen am Tag Deutschlands größtes Nachrichtenmagazin für die Bildung – und es versteht sich auch als Diskussionsmedium. Wir freuen uns über jeden Leserbeitrag, der dazu beiträgt, unterschiedliche Perspektiven zu den Themen unserer Beiträge darzustellen.

Für die Veröffentlichung gelten ein paar Regeln, die sich im Grundsatz nicht von denen unterscheiden, die im normalen menschlichen Miteinander gelten – hier sind sie nachzulesen. Besonders interessante Posts  – wie den oben stehenden – veröffentlichen wir dann gerne auch als Gastbeitrag im redaktionellen Teil von News4teachers. Jeder und jede, der oder die sich für die Bildung engagiert, ist herzlich eingeladen, sich (auch anoynm) an den Debatten zu beteiligen. Jeder Beitrag auf News4teachers ist frei zur Diskussion. Natürlich auch dieser.

Brandbrief einer Lehrkraft: Liebe Kultusminister, können Sie meinen Schülern erklären, warum Noten wichtiger sind als die Gesundheit?

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34 Kommentare
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Klaus Lehmkuhl
3 Jahre zuvor

Sehr treffende Beschreibung des Schulalltags . So sieht er derzeit aus …

Karin Müller
3 Jahre zuvor
Antwortet  Klaus Lehmkuhl

Bin keine Lehrerin, bin ErzieherinundMutter 7. Klasse. Das ist schon anspruchsvoll.
Dazu Leitung. Ständige Änderungen, kein gescheites IT. Keine Teamarbeit möglich. Überstunden und noch 60 Urlaubstage.. kollektiv-Stress bei Eltern und Kollegen. Meetings, Fobi, Arbeitskreise, Sitzungen… alles online von zu Hause, weil IT fehlt. Null Schutz keine Möglichkeit Für Frühstückspausen, wegen viel zu schwacher Besetzung, keine reguläre Pause, aus dem gleichen Grund. Wer mit FFP2 arbeitet, um minimalen Schutz zu haben, hat nachmittags und Abends Halsschmerzen vom lauten Reden auch keine Maskenpause möglich. Die Diskussionen sind absurd! Wir werden verheizt, von Menschen, die im Homeoffice sitzen, oder hinter Plexiglasscheiben sich vor Viren zu schützen, obwohl sie Abstand halten können und keine Rotznasen von anderen wischen muss.
Liebe Lehrer, ich kann euch so gut verstehen. Und ich als Mutter und Pädagogin sehe ich Festungen in den Klassenzimmern mehr als kritisch. Völliger Unsinn!

Momo
3 Jahre zuvor

Ja, dem ist nichts mehr hinzuzufügen.

S.
3 Jahre zuvor

Sehr treffend! Eltern und SuS reicht es nun auch – ein Jahr Pandemie und keinen Plan außer alle dem Infektionsgeschehen auszusetzen! Die Unis hatten bereists im März 2020 Pläne, wie man digital unterrichten kann und geben seitdem fortlaufend technischen und pädagogischen (!!!) Support für sehr guten Digitalunterricht. Die Bedürfnisse der Hochschullehrenden werden permanent höflich und ermunternd abgefragt, und es wird nach Lösungen der Verbesserung gesucht. Bei den KuMis: nichts!!!! Nullkommanichts!!!! Hubig geht in ihrem letzten Schüler*innenbrief sogar davon aus, dass alle SuS inzwischen einen Computer hätten! Wie und wo denn? Auf welchem Stern lebt diese Frau? Sie weiß genau, dass dies nicht so ist und deshalb gibt es jetzt nur den Weg der Zwangsinfizierung durch offene Schulen. Aber dort gibt es ja offiziell „wenige“ Ansteckungen kaut Prof. Zanger, dem Zahlendreher aus Landau (von „keinen“ traut sich Hubig nicht mehr zu sprechen – schon einmal etwas gegenüber dem Winter).

Gustav
3 Jahre zuvor

Leider ist den Ministern (m/w/d) der letzten Jahre, dazu zählt auch Frau Gebauer, die Bildungsgerechtigkeit am Allerwertesten vorbeigegangen. Diese gab und gibt es schon seit Jahren nicht mehr. Zu teuer, zu kompliziert, nicht nötig.
Und nur, weil jetzt die SuS in der Schule seien dürfen, ist es auf einmal gerecht?

W.
3 Jahre zuvor
Antwortet  Gustav

@Gustav

„Bildungsgerechtigkeit“

Kann es sein, dass es diese Wortkreation erst seit wenigen Wochen gibt?

Welchem Hirn ist das entsprungen? (Das weiß kann ich mittlerweile wirklich nicht mehr zuordnen.)

Tina+2
3 Jahre zuvor

Ich bin keine Lehrerin, nur eine Mutter, die sich seit Monaten mit der unsäglichen Schulleitung, Politikern, Gesundheitsamt, Schulamt, etc. rumschlägt.

Aber ich kann Ihnen versichern, dass ich Ihnen jedes einzelne Wort glaube.

Ich kann alle nur bitten, ebenfalls Mails an eure Bürgermeister, Landräte, Parteifunktionäre zu schicken oder direkt dort anzurufen und die Wut abzulassen.

Die brauchen den Druck derjenigen, die leiden und kurz vorm platzen sind. Sonst ändert sich nie was 🙁

tm2021
3 Jahre zuvor

Liebe Redaktion, dieser Leserbrief gehört auf Seite 1 der großen Printmedien. Bitte versuchen Sie das zu erreichen.

Pit 2020
3 Jahre zuvor
Antwortet  tm2021

@tm2021

Genau das war auch mein Gedanke!

Frau Dings
3 Jahre zuvor
Antwortet  tm2021

Absolut!
Genau da gehört er hin!
Ich verstehe nicht, warum uns Lehrern so wenig Meinungsfreiheit gegeben wird.
Bzw. Unsere Stimmen nicht gehört werden!

baaaal1
3 Jahre zuvor

Die Bausteine dieser öffnungsorgie an den Schulen sollten doch Impfungen der Lehrer, schüler- und lehrertestungen und Abstand sein. Ich kann keine dieser Vorgaben erkennen. Von abwarten und die selbst erstellten Bedingungen erfüllen, bevor man panikartig öffnet,ist nichts zu erkennen. Treten infektionsfälle auf, wird kleingerechnet oder ganz vertuscht.. hier werden Schüler und Lehrer durch ein minenfeld getrieben.. mit voller Absicht, denn die Prämisse von Streeck (volle Durchsuchung der Kinder und jugendlichen)muss ja erfüllt werden.. Lehrer, Eltern und vorerkrankte Kinder zählen nur als kollateralschaden.. unglaublich.. in drei Wochen ist der Spuk vorbei aufgrund massiv gestiegener infektionszahlen..

BK-Lehrkraft
3 Jahre zuvor
Antwortet  baaaal1

Streeck-Bonbons aus dem letzten Jahr November 2020

Streeck:” Das Virus breitet sich rasant aus. Und auch wenn viele es prophezeit haben, so hat der jetzige Anstieg doch auch sehr viele Menschen überrascht. Ich halte es für möglich, dass wir Ende des nächsten Jahres an einem Punkt sind, dass die Pandemie durch das Virus selbst beendet wird und nicht durch eine Impfung.”

Streeck: „Gerade indem wir versuchen, jede Infektion zu unterbinden, sorgen wir für eine ungehemmte Durchseuchung.“

Was bedeutet das konkret, dass die Pandemie durch das Virus selbst beendet wird?
Streeck: “Dass sich so viele Menschen infiziert haben werden, dass die Infektionsketten vielerorts von selbst immer wieder abreißen werden.”

https://www.fr.de/politik/virologe-hendrik-streeck-corona-deutschland-interview-fr-impfstoff-covid19-coronavirus-pandemie-neuinfektionen-90082318.html

(Streecks Durchseuchungsvisionen zur Beendigung den Pandemie)

Rosa
3 Jahre zuvor

Vielen Dank für Ihre Offenheit,Ehrlichkeit und Ihren Beitrag. Die Schulpolitik hat in der Pandemie gob fahrlässig gehandelt. Dies ist leider auf dem Rücken der Schulen, Schulleitungen
Lehrer/in, Kinder, Jugendlichen und Eltern ausgetragen worden. Der Führungsstil der Schulpolitik war für alle die am Schulleben beteiligt sind, kein respektvolles Miteinander.
Die Lehrer/in haben in diesem Aussnahmezustand sehr viel geleistet und den Kindern, Jugendlichen eine Stuktur gegeben. Die Schulpolitik hat keine Orientierung aufgezeigt, obwohl wir ALLE uns in der 3 Welle befinden. Mahnungen, Aufforderungen werden schamlos ausgeblendet und übergangen. Ich bin Elternteil und dieses Vorgehen was die Schulpolitik
aufgefahren hat, ist nicht zu ENTSCHULDIGEN. Dieses Geschehen und Vorgehensweise wünscht man niemanden !

Martina J.
3 Jahre zuvor

So sieht es aus.

Was wir Lehrer alles leisten merkt man doch erst, seitdem die Schulen zu sind.

Wir schaffen es trotz maroder Ausstattung der Schulen, das fast 50 Prozent der Schüler eines Jahrgangs das Abitur machen.

Was für eine Leistung!

Aber die Wertschätzung in unserer Gesellschaft ist: null.

Was sich auch in der Impfreihenfolge ausdrückt. Wir stehen noch nicht mal auf einer Stufe mit den Asylbewerbern, die natürlich in den Gemeinschaftsunterkünften stärker gefährdet sind aber auch nicht alle „Vorerkrankungen“ haben und trotzdem alle in Stufe 2 geimpft werden.

(Nicht falsch verstehen – das ist für mich in Ordnung. Aber Lehrer müssen da auch hin!)

Aber einen Brief zu schreiben wird nichts ändern, solange wir uns das doch immer wieder gefallen lassen.

Machen Sie es wie ich: lassen Sie sich krank schreiben und holen Sie sich ein Attest, das Sie ein „erhöhtes Risiko“ für einen schweren Verlauf haben und deshalb von der Präsenzpflicht befreit werden müssen. Der Arzt muss das übrigens nicht (!) begründen!

Da niemand sagen kann, wer einen schweren Verlauf haben oder gar sterben wird (es sterben auch Menschen ohne Vorerkrankungen) müssten wir eigentlich alle ein Attest bekommen.

Oder wenden Sie sich an das Amt für Arbeitsschutz. Denn natürlich sind die Schulen wie alle anderen Arbeitgeber auch verpflichtet, für Arbeitsschutz nach dem Infektionsschutzgesetz für Corona das bundesweit gilt zu sorgen.

Und solange nicht die Schulen sicher ausgestattet sind oder zumindest alternativ alle (!) verpflichtend mindestens einmal in der Woche getestet werden oder ich geimpft bin werde ich mich weigern, im Präsenzunterricht zu unterrichten.

Zumal mein Fernunterricht prima läuft – ich bin im Stoff weiter, als ich in der Schule gekommen wäre und ich erreiche endlich mal alle Schüler – auch die schwachen.

Und das sollten wir ALLE tun!!!

Dann solllen sie doch die Schulen aufmachen! Aber ohne uns.
Sie müssen sich dann schon selbst für die Schüler stellen

Wunder SAM
3 Jahre zuvor
Antwortet  Martina J.

@Martina J.
„Oder wenden Sie sich an das Amt für Arbeitsschutz.“

Das Amt verweigert sich offensichtlich, die aktuelle Arbeitsschutzverordnung, nach der FFP2NR-Masken als Einwegmaterial nur während einer Arbeitschicht = max. 8 Std genutzt werden dürfen, durchzusetzen.
Das Amt greift nicht ein!!!,
wenn der AG dem AN vorschreibt, die ausgeteilten Masken gemäß einer Studie der FH Münster – zum Trockenverfahren von FFP2-NR-Masken für den EIGENGEBRAUCH! –
bis zu 5 x wiederzuverwenden!
Im Sinne des Arbeitsschutzes sind FFP2-NR-Masken persönliche Schutzausrüstung = PSA und dürfen – als EINWEGMATERIAL – NICHT wiederverwendet werden!

Die Politik mit ihren Gesetzen, die nicht eingehalten und nicht durchgesetzt werden, veräppelt die Bevölkerung!

Frett
3 Jahre zuvor

So ist es und es passiert NICHTS.
Weil Profilierung von Gebauer, Laschet ,Laumann und Stamp doch viel wichtiger sind.
Es sind ja bald Wahlen uns wird an den Stühlen geklebt.
„Wir tun ja was Gutes, wenn wir öffnen“!!!

Trulla
3 Jahre zuvor

Ich möchte sofort unterschreiben!

Susanne
3 Jahre zuvor
Antwortet  Trulla

Ich bitte auch, aber dann auch für die Kindergärten. Da sieht es mit dem Schutz noch viel schlimmer aus und sie waren in Rheinland-Pfalz NIE geschlossen. Regelbetrieb bei dringendem Bedarf, wer Bedarf hatte durfte/darf kommen und wenn der Bedarf mit „dem Kind ist langweilig“ begründet wurde/wird.

Elly
3 Jahre zuvor
Antwortet  Susanne

Und trotzdem wurde Hubig weiter gewählt. Vielleicht hilft nur ein Streik der Erzieher und Lehrer

Schattenläufer
3 Jahre zuvor

Ich sehe auch eine klare Entwicklung.
Vor dem LocKdown März 2020: Bevor es los ging, merkte man bei uns Garnichts. Man hat das alles nicht so recht ernst genommen. Die Schulschließung war für den aller größten Teil der SuS und LuL eine absolute Überraschung.

Vor dem Lockdown Dezember 2020:
Die Lehrer waren vorsichtig bis ängstlich und von den Masken und der Lüfterei genervt. Die Schüler waren relativ normal. Offensichtlich hat man sich bei denen damals noch relativ wenig Gedanken um die Situation gemacht.

Jetzt: An der ganzen Schule herrscht bei Schülern und Lehrern eine sehr bedrückte Stimmung. Es ist sehr ruhig im Haus. Auch die Klagen über Masken und Fenster sind verstummt. Jeder hat wohl andere Sorgen.
Unsere Schüler sind halt schon 16 + X, irgendwann denkt man in dem Alter dann doch nach.

Was ich mich frage, woher nimmt die Presse die Bilder von jubelnden, glückseeligen Schülern. Endlich wieder Schule!
Wer sind diese erleichterten Lehrer die dümmlich grinsend in die Kamera rufen „Endlich bist wieder Präsenzunterricht. Das war ja nicht zu ertragen“.
Wo sind bei uns die Heerscharen von Schülern die sich begeistert selbst testen?
Bei uns macht das ein Arzt. Von den Schülern machen freiwillig 10-20% mit. Fröhlich wirken die aber auch nicht.

Julia
3 Jahre zuvor

Leider findet man diese Schüler*innen und Kollegen*innen an meiner Schule.
Traurig aber wahr.

Elly
3 Jahre zuvor
Antwortet  Julia

Ich sag ja, die Vorsichtigen sind leider DEUTLICH in der Minderheit. Leider

Sorgenkind
3 Jahre zuvor

Hut ab vor der Lehrkraft, die ihr Meinung öffentlich äußert, wo Lehrkräften im Schuldienst von öffentlichen Meinungsäußerungen und Kommentaren wegen evtl. persönlicher Nachteile immer wieder abgeraten wird. Ich gehöre keiner Partei an, bin weder Lehrkraft noch Schülermutter, frage mich aber ernsthaft, wo leben wir? Haben unsere Politiker das Wort Demokratie vielleicht falsch verstanden und sehen ihre Wähler und Arbeitnehmer im öffentlichen Dienst nur noch als Befehlsempfänger? Weiter so mit der Schul- und Gesundheitspolitik in unserem Land. Da treten unsere Politiker vor die Presse und verbieten verantwortungsvollen Schulleitern, die sich, im Gegensatz zu ihnen, ernsthaft Sorgen um die Gesundheit ihrer Schüler*innen und Lehrkräfte machen, ihre Schulen für wenige Tage, bis zu den Osterferien, zu schließen, während sie, die sich in Plenarsälen mit Trennscheiben aufhalten und ihren persönlichen Fahrdienst statt überfüllte öffentlicher Verkehrsmittel in Anspruch nehmen, sich nicht an die Konferenzbeschlüsse der Ministerpräsidenten mit Frau Merkel gebunden fühlen. Ihre Konferenz ist knapp beendet , da werden schon sämtliche Mahnungen und Warnungen, auch auf Kosten der Schüler, Eltern und Lehrkräfte in den Wind geschlagen und jeder kocht sein eigenes Süppchen. In Geschäften mit Luftfiltern und strengen Hygienemaßnahmen darf sich ein Kunde pro 10 qm aufhalten, Gaststätten und Hotels dürfen nicht öffnen. Für dagegen schlecht ausgestattete Kassenräume gelten in unserem Land nicht nachvollziehbare Maßstäbe. Wer übernimmt für die daraus entstehenden Schäden die Verantwortung? Unsere Politiker sicher nicht.

Elly
3 Jahre zuvor

Ich sag ja, die Vorsichtigen sind leider DEUTLICH in der Minderheit. Leider

Monika, BY
3 Jahre zuvor

tm2021 schrieb: „Liebe Redaktion, dieser Leserbrief gehört auf Seite 1 der großen Printmedien. Bitte versuchen Sie das zu erreichen.“

Ja, BITTE!

Schönes Saarland
3 Jahre zuvor
Antwortet  Monika, BY

Finde ich auch. Und bitte liebe Redaktion auch an den großen Zeitungsverlag im Saarland denken.

Menta
3 Jahre zuvor

Wer denkt an die Boomer im Schuldienst (und Kita natürlich auch)?
Im neuesten NDR-Podcast ((80) Coronavirus-Update) bespricht Professor Drosten britische und dänische Studien, die erkennen lassen, dass das
Virus ist nicht nur übertragbarer, sondern auch gefährlicher geworden ist.
Laut Drosten erhöht sich für die 55- bis 69-jährigen Patienten das Risiko, 28 Tage nach PCR-Diagnose zu sterben, von 0,6 auf 0,9 Prozent.
In einer anderen Studie für unter 65-Jährige insgesamt erhöht es sich von 0,09 auf 0,14 Prozent.
Das heißt das Sterberisiko der Boomer ist 6-fach erhöht.
Hat irgendeiner der Kultusminister (m/w/d) sich mal Gedanken um einen besonderen Gesundheitsschutz gemacht?
Vielen Dank am Ende eines langen kräftezehrenden Berufslebens darf man dann sozialkassenverträglich ausscheiden.

W.
3 Jahre zuvor
Antwortet  Menta

@Menta

„Hat irgendeiner der Kultusminister (m/w/d) sich mal Gedanken um einen besonderen Gesundheitsschutz gemacht?“

Was wäre, wenn die sich mehr Gedanken machen um die Ruhestandsbezüge der Boomer?
(Ja, böse … aber wie soll man sich die „Strategie“, die hier gefahren wird, anders erklären?)

ThankYouForWearingYourMask
3 Jahre zuvor

Schüler, Eltern und Lehrer müssen nun das ausbaden, was die Politik verpennt hat. Schulen sind keine sicheren Orte!

Fast das Gleiche
3 Jahre zuvor

Sehr guter Brief von dieser Lehrerin. Respekt. Endlich sagt da mal jemand die Wahrheit . Ich hoffe dass es irgendwann die Richtigen trifft und sie dafür was den Lehrern ,Eltern und Schülern angetan haben zur Rechenschaft gezogen werden. Meine Tochter hat die letzten Wochen sehr gut im Distanzunterricht gelernt. Ohne die Angst die Familie ansteckend zu können. Und wir selbst als Eltern hatten keine Angst. Jetzt sieht das vollkommen anders aus. Unsere Tochter sitzt in der Schule, unsicher, unkonzentriert und immer mit der Angst im Nacken dass jemand infiziert sein könnte. Das ist nicht mehr witzig. Auch dass sie jetzt auf Abstand zu uns gehen muss ist sehr belastend für uns und für sie. Ich frage mich ob diese Kultusminister:innen nachts noch ruhig schlafen können. Ach ja, bestimmt, es sind ja nicht ihre Familien. Im Saarland will die Streichert-Clivot auch unbedingt nach den Osterferien alle Schüler wieder in vollen Präsenzunterricht schicken. 30 Schüler ohne Abstand in einem Raum bei steigenden Fallzahlen inklusive der britischen Virusvariante und dem südafrikanischen Virus. Da kommt die Frage auf, ob der Hygieneplan noch komplett greift für die Schulen ? Eher nicht! Schön wäre es liebe Redaktion, wenn dieser Brief der Lehrerin auch das Saarland zu Gesicht bekommen würde.

Hellus
3 Jahre zuvor

Nein, wir sind keine Maschinen, wir sind „Personal“. In den letzten Tagen immer wieder so gehört von verschiedenen Entscheidungsträgern.
Heute macht das „Personal“ in den Schulen auf Anweisung dieses, und morgen jenes, nach einer anderen Anweisung. Hopp, hopp!

Wertschätzung sieht anders aus.

Fragt sich, wie lange das „Personal“ noch so mit sich umgehen lässt.

Hellus
3 Jahre zuvor
Shelly
3 Jahre zuvor

Die Bevölkerung hat sich geteilt. Hier im Forum bekommt man den Eindruck, dass die Gefahr erkannt wird und verzweifelte Kollegen seit Wochen gegen die unsinnigen Beschlüsse der KM’s protestieren. Hier ist das so!
In den Kitas scheinen sich alle nur zu freuen. Man hat sich dran gewöhnt. Der Virus war schon mal da und hat 40% der Erzieher krank gemacht.Jetzt entsteht ein Gefühl von Herdenimunität. Trügerisch, ja. Aber sie glauben es.
In der Schule müssen die Kinder seit Febr am Präsenzunterricht teilnehmen. Mit Maske, auch in den Pausen oder im Freien. Und von der kalten Frühlingsluftdurchlüftung dürfen sie sich am Nachmittag ausruhen. Jetzt kommen freiwillige Selbsttests hinzu. Wer macht da mit?Doch nicht die, die sich an Corona gewöhnt haben, bislang verschont blieben oder überzeugt davon sind, ein gutes Imunsystem macht sicher. Nein,die Vorsichtigen halten den Kopf, in diesem Fall ihr Näschen hin. Und werden mit einem zumeist falschem Ergebnis belohnt/bestraft.Da kann man über Mobbing lange fachsimpeln.
Kinder, die sich schon auf ihren Urlaub per Flieger freuen, sind in Quarantäne,damit man in den Urlaub kann, Mein Kind hat in der Präsenzwoche Schnupfen oder Bauchweh. Sie lernt glücklicher Zuhause. Und gesünder!

Stefan
3 Jahre zuvor

Der Witz ist ja, dass neben dem unnötigen Risiko einer Infektion der Wechselunterricht zudem dazu führt, dass noch weniger Stoff vermittelt wird als im Distanzunterricht (ist ja auch klar, da man nun ein und denselben Stoff für 2 Gruppen an 2 Tagen vermitteln muss). Fehlende gute Digitalkonzepte, keine Teststrategie, überforderte Lehrer und überforderte Eltern sind Ergebnis dieser Politik. Opfer sind zudem die Kinder, die täglich ins Risiko geschickt werden, Corona-Nebelbomben für ihre Familie und ihre Lehrer darstellen und zudem mit, wenn überhaupt, halbgaren Konzepten unterrichtet werden. Und das alles mit einer Bildungsministerin in NRW, deren Partei sich Digitalisierung groß auf die Fahne geschrieben hat. Das ist alles mehr als enttäuschend – das Vertrauen in die Politik habe ich verloren, zur Wahl wird man das geringste Übel wählen müssen – ein Lichtblick ist nirgends zu sehen.