Schulklassen kommen zurück, Kitas öffnen für alle Kinder – Inzidenz steigt

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BERLIN. Die Infektionszahlen in Berlin steigen. In den Berliner Grundschulen wird es trotzdem schon bald deutlich voller. Auch die Kitas in der Bundeshauptstadt öffnen wieder für alle Kinder.

Die dritte Corona-Welle kündigt sich an. Illustration: Shutterstock

Von Dienstag nächster Woche an (9. März) dürfen nun auch die 4. bis 6. Klassen wieder zurück, nachdem die ersten drei Jahrgänge schon seit dem 22. Februar nicht mehr zu Hause bleiben müssen. Unterricht wie früher ist aber noch nicht in Sicht: Zunächst bleibt es beim Wechsel zwischen Unterricht in der Schule und online zu Hause. Dazu werden die Lerngruppen geteilt. Der Senat billigte am Dienstag eine entsprechende Vorlage von Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD).

Die Regelung gilt auch für die 5. und 6. Klassen an Gymnasien. Vom 17. März an sollen die Klassen 10 bis 13 Wechselunterricht bekommen. Noch keine Entscheidung sei über die Jahrgänge 7 bis 9 gefallen, sagte Verkehrssenatorin Regine Günther nach der Senatssitzung. Die schrittweise Öffnung der Schulen geht damit aber weiter. Andere Länder wie Brandenburg hatten die Grundschulen gleich für sämtliche Klassen geöffnet.

Die Präsenzpflicht bleibt Günther zufolge ausgesetzt – Eltern, die ihre Kinder angesichts der Corona-Pandemie nicht in die Schule schicken möchten, müssen das nicht. Günther wies darauf hin, dass für alle geplanten und weiteren möglichen Schritte die Entwicklung der Infektionszahlen beobachtet werden müsse. Die Teilung der Lerngruppen soll das Risiko von Ansteckungen verringern. Außerdem gilt in den Schulen weiterhin Maskenpflicht.

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Die Kitas sollen von Dienstag nächster Woche an wieder für alle Kinder offenstehen. Der Notbetrieb endet damit

Denn für Entwarnung gibt es noch keinen Grund: Die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche ist trotz Lockdowns auch in Berlin wieder gestiegen. Am Montag lag der Wert bei 66,3 – etwas höher als am Tag davor. Vor zwei Wochen lag er noch bei 52. Berlins Corona-Warn-Ampel zeigt an dieser Stelle seit Langem auf Rot – auf Gelb würde sie erst bei einem Wert von 30 springen.

Öffnungsschritte gibt es dennoch auch für die Kitas. Sie sollen von Dienstag nächster Woche an wieder für alle Kinder offenstehen. Der Notbetrieb endet damit. Die Liste systemrelevanter Berufe als Grundlage für einen Anspruch auf Betreuung der eigenen Kinder werde nicht mehr angewendet, hieß es. Geplant sei ein «eingeschränkter Regelbetrieb unter Pandemiebedingungen».

Das Infektionsgeschehen in den Kitas sei in den vergangenen Wochen stabil sehr gering gewesen, begründete die Senatsverwaltung ihre Entscheidung. Berlin hatte den Kita-Betrieb vom 22. Februar an wieder etwas hochgefahren. Die Auslastung im Rahmen der sogenannten Notversorgung stieg von 50 Prozent der normalen Kapazität auf 60 Prozent.

Von kommender Woche an soll es für alle Kinder ein «Betreuungsangebot» von mindestens sieben Stunden pro Tag geben. Außerdem ist vorgesehen, dass jede Kita mindestens eine Gruppe mit einer Betreuungsdauer von bis zu 9 Stunden anbietet. Die Betreuung soll möglichst in stabilen Gruppen stattfinden, um Kontakte und damit Ansteckungsrisiken zu verringern. News4teachers / mit Material der dpa

Corona-Statistiker rechnet mit starkem Anstieg der Infektionen – im April sind wir wohl wieder da, wo wir im Dezember standen

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17 Kommentare
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Klaus Lehmkuhl
3 Jahre zuvor

Immerhin keine Präsenzpflicht . Das ist anders als in NRW . Hier wird der Elternwille nicht beachtet . Hier müssen alle .

Vb
3 Jahre zuvor
Antwortet  Klaus Lehmkuhl

Ziviler ungehorsam! Bitte trotzdem nicht schicken. Je mehr desto besser.
Wir Eltern sollten uns nicht alles gefallen lassen.

Anna
3 Jahre zuvor
Antwortet  Klaus Lehmkuhl

In Hessen auch seit 11.1.2021 schon.

Enjoy your chicken Ted!
3 Jahre zuvor
Antwortet  Klaus Lehmkuhl

In MV müssen auch die Klassen 1-6, ab Montag wieder auch ab Klasse 7 im Wechselunterricht. Mir ist sehr mulmig zumute.

Paul
3 Jahre zuvor

Es ist unverständlich, warum man nach nur einer Woche, in der man noch keinerlei belastbare Werte hat, gleich drei weitere Jahrgänge in die Schulen holt. Und dann nach nur einer Woche ohne Not 10-13, bei denen sich das Homeschooling in Berlin nicht zuletzt durch die Lernraum-Plattform gut eingespielt hat. Wir werden bald wieder Zahlen wie im Dezember haben.

anja jaszczyk
3 Jahre zuvor

Hier in essen müsste auch die Präsenz Pflicht solange corona ist nicht gelten

Irina Jeambart
3 Jahre zuvor

In Rheinland-Pfalz werden wir auch gezwungen, unsere Kinder in die Schulen zu schicken! Wir sind Versuchs-Kaninchen, und das ist inakzeptabel!
Die britische Mutation soll zudem bei Kindern auch zu schweren Verläufen führen.
Die Eltern sollten selbst entscheiden dürfen , ob sie das Risiko einer Ansteckung eingehen möchten .

dickebank
3 Jahre zuvor

Ziel der Bemühungen der wirtschaftsexperten ist es doch, dass es wieder „bergauf“ geht. Mit der Öffnung der Schulen im Präsenzunterricht und vollen Klassen wird dieses ziel doch ganz eindeutig erreicht.

Shelly
3 Jahre zuvor

In BB gibt es seit Februar Unterricht für alle Kinder im Wechselmodell, ob Eltern das gut finden oder nicht.Die Kitas haben in diesem Lockdown nicht mal Notbetreuung gehabt.Es gab nur die Empfehlung,die Kinder zuhause zu betreuen. Die Gehälter geben einen Verdiener nicht her,es sei man sitzt im Kultusministerium.Da die Kitas offen blieben,nutzte den Eltern das Zugeständnis bzgl. Ausgleichzahlung also nichts.Kein Arbeitgeber stellt frei,wenn es für die Kinder besser wäre.Auch nicht für die Familie.

Scheibenwischer
3 Jahre zuvor

Ich glaube wirklich langsam da steckt System dahinter. So unglaublich ignorant kann man doch nicht sein. Und den Knall hat doch hoffentlich jetzt auch mal jeder Kultusminister gehört. Oder etwa nicht? Jetzt öffnen alles um dann Ostern oder spätestens Pfingsten wieder zu schließen damit man einen Grund hat, die deutsche Bevölkerung nicht in den Urlaub zu schicken.

Stink Sauer
3 Jahre zuvor

Das glaubt doch kein Mensch mehr, dass das Infektionsgeschehen in den letzten 2 Wochen seit 22.02. stabil war. Das kümmert doch den Kultusminister gar nicht.

Taneeh
3 Jahre zuvor

Die Präsenspflicht halte ich auch für einen großen Fehler! Gibt genug Eltern und Kinder die mit dem Distanzunterricht gut klar kommen, das würde die Situation für die Schulen am Anfang noch entzerren und etwas mehr Zeit zum vernünftigen organisieren geben!

Thomas
3 Jahre zuvor

Eine Gruppe für 9Stunden Betreuung, aber die Gruppen nicht mischen?
Wie soll das gehen?
Alle Bestimmen sind sehr weit weg von der Realität.

Marina Malinin
3 Jahre zuvor

In Niedersachsen ist noch keine Schule für 5 Klässler…Macht endlich auf…Kein Bock das es alles zu bleibt…Macht Impfung wenn ihr Angst habt …

Alla
3 Jahre zuvor
Antwortet  Marina Malinin

Gerne „mach ich Impfung“, weil ich mit 65 Jahren Angst vor einer Infektion habe.
Vielleicht können Sie mir sagen, wo ich mich mit Pfizer Biontec impfen lassen kann, liebe Frau Malinin. AZ bekomme ich leider nicht…..

alter Pauker
3 Jahre zuvor
Antwortet  Alla

Alla-ich weiß nicht wie weit Sie reisen müssten-bei uns gibt es seit heute AstraZ für alle Alterstufen in Ba-Wü… ich habe mich heute auch schon versucht einzutragen, dauert aber, und dauert und dauert. Jetzt ist 22:47 Uhr-hab’s nicht geschafft.

Alla
3 Jahre zuvor

In unserem Kreis in SH läuft es.
Am 22.2 öffneten wir die Grundschulen in Vollpräsenz nach Stundenplan.
Inzidenz damals: 47,1
Inzidenz heute: 61,1
Nachgewiesene Mutationen damals: 21
Nachgewiesene Mutationen heute: 115
Präsenzpflicht ist aufgehoben. Von 272 Kindern sind 15 beurlaubt. Wir versorgen sie mit Material, bieten 1 mal die Woche eine Videokonferenz an und weitere nach Bedarf, wenn sie uns per Telefon oder E-Mail kontaktieren. Streamen aus dem Unterricht geht leider nicht, da das WLAN in der Schule zu schwach.
3 Kinder inzwischen wieder in Quarantäne, da beide Eltern positiv getestet. Kinder werden weiterhin nicht getestet und es gibt nicht einmal eine Information an die Schule vom Gesundheitsamt.

Infektionsgeschehen diffus, 4 über Altenheime, 17 über Betriebe, 0 über Schulen und Kitas, in den letzten 10 Tagen. Also bleiben über 100 Fälle „diffus“.

Die Lehrer und Erzieher können sich 2mal wöchentlich testen lassen. In der ersten Woche nach Schulöffnung ging das leider nicht, da die Gutscheine nirgends akzeptiert wurden, aber inzwischen zahlt das Land wohl genug, so dass wir vorgestern, am Dienstag, erstmals getestet werden konnten.

Man kann sich ab gestern auch für einen Impftermin registrieren lassen. Wahrscheinlich liegt der Termin im April. Aber nur, wenn man zum Zeitpunkt des Impftermins nicht älter ist als 63. Stichpunkt ist der 64. Geburtstag. Sollte der Termin auch nur 1Tag nach dem 64. Geburtstag liegen ist man im 65. Lebensjahr und fällt aus der Gruppe raus. Das finden ich (65) und eine weitere Lehrkraft, die Ende März ihren 64. Geburtstag „feiert“, richtig Sch..ß.. !
Aber immerhin haben sich 10 Lehrer (30 bis 54 Jahre) registrieren lassen können. Es sei ihnen gegönnt, keine Frage. 3 haben sich Ende November/ Anfang Dezember infiziert und sollen 6 Monate bis zur Impfung warten, der Rest ( 5 Lehrkräfte) hadert noch mit Astra Zeneca.