Karlsruher OB Mentrup fordert Maskenpflicht im Unterricht der Grundschulen

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KARLSRUHE. Die Corona-Zahlen steigen wieder – auch in der Region Karlsruhe. Dort wägt man die Reaktionen vor Ort ab und sucht den Schulterschluss zwischen Stadt und Landkreis. Der Oberbürgermeister hat aber auch einen generellen Appell an die baden-württembergische Landesregierung.

Im Unterricht der Grundschulen in Baden-Wüttemberg gilt keine Maskenpflicht. Foto: Shutterstock

Der Karlsruher Oberbürgermeister Frank Mentrup fordert vom Land eine Maskenpflicht in den Klassenräumen der Grundschulen. Hier seien durch Quarantänepflichten viele Kontaktpersonen von Infizierten betroffen, sagte der SPD-Politiker aus der drittgrößten Stadt Baden-Württembergs. Eine Maskenpflicht im Unterricht an den Grundschulen lehnt das baden-württembergische Kultusministerium aber ab. Grundschulen können das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung lediglich empfehlen.

Ferner verwies Mentrup auf immer wieder auftauchende Infektionsherde wie Betriebe, Kitas und Familien. Das müsse Folgen für etwaige Lockerungen und Rücknahmen der Lockerungen bei steigenden Fallzahlen haben, sagte er. Die Landesregierung müsse prüfen, ob diese dann beispielsweise auch für den Einzelhandel und Zoos gelten sollten, wenn hier bislang keine Hinweise auf viele Ansteckungen vorliegen. «Es ist ein bisschen absurd, den Einzelhandel zu schlagen, wenn die Infektionen in Betrieben oder Kitas vorangetrieben werden», sagte der Oberbürgermeister. Vom Land forderte er unter anderem auch eine Teststrategie für Betriebe und dass jene für Kitas und Schulen zügig umgesetzt und deren Einhaltung kontrolliert werde.

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Am Wochenende hatte Karlsruhe die Marke von 100 Neuinfektionen je
100 000 Einwohnern innerhalb von sieben Tagen überschritten. An diesem Dienstag wollten die Stadt und der gleichnamige Landkreis entscheiden, ob sie Maßnahmen zur Eindämmung treffen. Weil viele Pendler zwischen dem Landkreis und der quasi darin eingeschlossenen Stadt wechselten, sei ein gemeinsames Vorgehen das Ziel, erläuterte Mentrup. Da die Sieben-Tage-Inzidenz am Montag aber bei 95,2 lag – und somit wieder unter die kritische Marke gesunken war -, fand das Gespräch laut einem Sprecher des Landratsamts nicht statt.

Ein Viertel der Infektionszahlen in etwa gehe auf einen Ausbruch in einem Fleischbetrieb in Rheinstetten (Landkreis Karlsruhe) zurück, dessen Mitarbeiter unter anderem in zwei Unterkünften im Stadtgebiet leben, sagte Mentrup. Zudem gebe es rund ein Dutzend Fälle im Zusammenhang mit einer Kita. Einen klaren Hotspot, den man aus den Zahlen rausrechnen könne, sieht der Oberbürgermeister darin nicht. dpa

Mehrheit der Eltern ist für Wechselunterricht und für Maskenpflicht im Unterricht

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Karla S
3 Jahre zuvor

Maskenpflicht in Grundschulen…. Mich schüttelt es…. Ehrlich….
Unsere Tochter 12 befindet sich seit Montag im Wechselunterricht mit Maske auf der Nase stundenlang. Sie klagt den 3. Tag in Folge über Kopfschmerzen.
Unser Jüngster 7 bleibt von dem Irrsinn noch verschont. Sollte auch er eine Maske aufsetzen müssen, 4 Unterrichtsstunden lang, bleibt er Zuhause.
Bisher gibt es keine dramatischen Fälle bei Kindern, aber sie bekommen unsere Schutzmaßnahmen aufgezwungen.
Es gibt keine einzige wirkliche Studie zum Thema Maske und Kinder.
Schutz auf dem Rücken der Kinder. Nein tut mir leid. Das geht doch nicht!

Dann bitte überall Präsenzpflicht aussetzen und jeder kann selbst entscheiden, ob die Kinder in die Schule gehen oder nicht.

Was kommt als nächstes? Jedes Kindergartenkind spielt in seinem eigenen Glaskasten?

Deutschland dümpelt seit über einem Jahr in einer Pandemie rum und kommt nicht in die Gänge.
Israel kauft die impfbestände auf für den doppelten Preis und die anderen schauen in die Röhre und keiner tut was.
Aber die Kinder sollen es richten?
Hätte man nicht zuerst die mittlere Altersstufen impfen MÜSSEN?
Anstatt bei den über 80jährigen anzufangen? Ach ja, da fällt es ja nicht so auf, wenn einer an der Impfung stirbt… War ja schon alt.
Wir werden belogen nach Strich und Faden.
Das Super-Deutschland macht 10 Milliarden für die Rüstung locker, nennt es Maßnahme zum Konjunkturaufschwung und bekommt Schulen nicht zügig mit Belüftungssystemen ausgestattet?
Ich kann nicht mal mehr mit dem Kopf schütteln.

Ich muss da mal was loswerden
3 Jahre zuvor
Antwortet  Karla S

Sie haben ja ein paar gute Punkte in Ihrem Post, liebe Karla, aber eine Studie mit Masken bei Kindern? Nachdem Sie behaupten, Masken wären schlecht für die Kinder? Sie rufen also auf Kinder mit Masken zu quälen? Passt irgendwie nicht zusammen.

Wir brauchen keine Studien zu Masken bei Kindern. Was sollen die zeigen anders als bei Erwachsenen?

Vielleicht kaufen Sie mal vernünftige FFP2 Masken, die nicht noch ausdünsten, stinken und Kindern daher Kopfschmerzen machen. Wenn Sie Tipps brauchen, welche gut sind, bitte melden!

Ansonsten werden die Kinder es dieses Mal mit voller Wucht mit ausbaden und reihenweise erkranken. Das Virus hat gezeigt, dass es gerade jetzt auch die Jüngeren erwischt.

Karla S
3 Jahre zuvor

Ihre Tipps nehme ich gerne

Mary
3 Jahre zuvor

Ich finde Masken für die Kinder auch nicht toll. Da es jedoch weder Luftreinigungsgeräte noch Plexiglaswände gibt ist es aber die einzige Möglichkeit, sich wenigstens etwas zu schützen. Und wenn deswegen mehr Eltern ihre Kinder nicht zur Schule schicken, kann man auch die Abstände wieder besser einhalten. Positiver Nebeneffekt.

ramon
3 Jahre zuvor

Spannend wäre ja eine Statistik wie die Ausbrüche sich in Ländern mit Masken und ohne Masken zueinander verhalten.

Wenn man eine Gabztagesgrundschule anschaut und Kinder die Maske nie wechseln den ganzen Tage, dann ist wirklich die Frage was die Maske noch bringt 😉

Koogle
3 Jahre zuvor

Mein Sohn ist stolz auf seine FFP2 Maske und setzt sie nur während des Lüftens ab. In der Grundschule.

Es wäre schon ein Fortschritt, würde das Maske tragen im Unterricht wenigstens empfohlen, wenn schon nicht angeordnet.

Ich muss da mal was loswerden
3 Jahre zuvor
Antwortet  Koogle

Genau, das hat Signalwirkung. Und je mehr mitmachen, desto leichter wird es auch denen fallen, die sich nicht trauen ihren Kindern eine aufzusetzen.

Dirk Z
3 Jahre zuvor
Antwortet  Koogle

Das zeigt, daß es mit der Intelligenz Ihres Sohns nicht weit her ist. Sorry! Kein vernünftig denkender Mensch ist stolz auf eine Maske. Diese hat immer eine massgebliche Beeinträchtigung.
Man muß berücksichtigen, was eine Maske überhaupt bringt. Bei kurzfristigen Begegnungen wie im Laden oder ÖPNV mit wechselnden Personen kann sie einen selber oder den anderen vor eine Infektion retten. Aber bei längerfristigen Treffen wie im Schulunterricht erreicht man oft nichts weiter als eine Infektion herauszuzögern, die dann aber auch noch am gleichen Tag erfolgt. Im Unterricht ist eine lautere Kommunikation und häufige Wiederholungen wegen der Masken erforderlich. Und das treibt den Aerosolpegel in die Höhe. Also ist eine Maskenpflicht im Unterricht eher kontraproduktiv. Man sieht es ja an den Infektionszahlen, daß die in Schulen trotz Maske massiv zunehmen.
Um Schüler wirklich zu schützen, sind gut belüftete Räume und vor allem Abstände notwendig. Und dann sollte man auch auf Masken gefahrlos verzichten können. Man kann geringe Abstände nicht mit Maken kompensieren, es funktioniert physikalisch einfach nicht.

R.R
3 Jahre zuvor
Antwortet  Koogle

Sie wissen aber schon, dass die geltende Arbeitsschutzregel für FFP2 eine maximale Tragezeit von 75 Minuten empfiehlt mit einer anschließenden Erholungsdauer von 30 Minuten.
Bitte informieren Sie sich über das anatomische Totraumvolumen, welches bei Kindern im Verhältnis zum Lungenvolumen erheblich größer ist als bei Erwachsenen.

Elly
3 Jahre zuvor

Ich kann alle Seiten verstehen. Es sollten dringend frische Köpfe an die Macht, die kein Problem damit haben, die Präsenz auszusetzen und Geld für Lüftungsanlagen mit Virenfilter, Plexiglas und Seife in die Hand zu nehmen. Wir brauchen Macher, keine Machtmenschen

Karla S
3 Jahre zuvor

Ich persönlich würde es eh fünfmal besser finden, wenn die Kinder sich in ihrer Freizeit treffen dürften. Gerne auch immer draußen, wenn es das Wetter erlaubt. Dann wäre die psychische Belastung auch kleiner.
Das würde wesentlich weniger Infektionen verursachen, als zamgepfercht in der Schule.
Oder ein wirkliches Wechselmodell. Klappt bei der Großen ja gut. Scheint aber nicht überall die Regel zu sein

mm
3 Jahre zuvor

Heute große Pause in einer Grundschule in unserem Stadtteil von Karlsruhe mit einer Inzidenz von über 105 in unmittelbarer Nähe zu Rheinstetten. Rheinstetten, der Ort, indem letzte Woche ein großer Ausbruch im Fleischverarbeitungsbetrieb von Edeka bekannt wurde: Der Pausenhof und das fröhliche Getümmel der Kinder erinnerte mich an die Zeit, als ich dort noch vor zwei Jahren unterrichtet habe. Es war, als wäre die Zeit stehen geblieben und ganz kurz hatte ich das Gefühl, Corona gab es nie und die Welt dreht sich wieder normal weiter. Für diesen einen Augenblick zumindest. Ich möchte aber lieber nicht darüber nachdenken, welche Folgen sich in den nächsten Wochen daraus entwickeln können. Und mit diesem Hintergrund zerplatzt die Freude über dieses unbekümmerte Spiel von mehr als 100 Kindern ohne Maske auf dem Pausenhofgelände.

R.R
3 Jahre zuvor
Antwortet  mm

Was soll sich denn daraus entwicklen?
Ein Großteil der vulnerablen Gruppen über 80 Jahre sind geimpft, die Kliniken nicht überlastet und eine Inzidenz von 100 (jeden Tag stecken sich somit 0,014% allen Menschen an) verschwindend gering.
Im Frühjahr, gegen Mitte, Ende April werden die Infektionszahlen automatisch zurückgehen, weil es sich um ein saisonales Virus handelt.

Leseratte
3 Jahre zuvor
Antwortet  R.R

Reines Wunschdenken. Die hochinfektiösen und gefährlicheren Mutanten werden die möglichen positiven Frühjahrseffekte zunichte machen. Leider werden viele das erst begreifen, wenn die Belegungszahlen auf den Intensivstationen und die Todeszahlen, diesmal bei den 50-70-Jährigen, mit dem üblichen zeitlichen Nachlauf steigen. Dazu ein Intensivmediziner:

„Christian Karagiannidis: Wir haben das in der ersten Welle analysiert und gesehen, dass überhaupt nur ein Viertel aller Pa­ti­en­t:in­nen über 80 Jahre alt ist. Es ist also die Altersgruppe der 60-, vielleicht auch 50- bis 80-Jährigen, die eine herausragende Rolle für die Intensivstationen spielt. Aber die sind im Moment noch nicht geimpft, und das ist das große Problem. Wir sind bei der Impfgeschwindigkeit noch zu langsam. Selbst wenn wir jetzt schneller werden, steigen die Infektionszahlen gerade zu schnell.[…]
[…] wir haben auch jetzt wieder 30- oder 40-Jährige beatmet auf der Intensivstation. Ich finde auch, dass man mit 50 oder 60 noch relativ jung ist, und davon gibt es insgesamt nicht wenige Patient:innen.[…]
Von den Menschen, die ins Krankenhaus gekommen sind, sind in der zweiten Welle deutlich weniger gestorben, als noch in der ersten Welle. Da konnten wir durch die Erfahrung in der Behandlung einige Menschen retten. Von denen, die auf der Intensivstation landen und beatmet werden müssen, versterben aber immer noch 50 Prozent, und von denen, die keine Beatmung brauchen, 25 Prozent. Das liegt leider an der Krankheit.“

https://taz.de/Intensivmediziner-zur-Coronalage/!5756629/

Leseratte
3 Jahre zuvor
Antwortet  Leseratte

Hier noch ein paar Zahlen dazu:

„Studienergebnisse machen Intensivmediziner Sorgen

Das absolute Sterberisiko bei einer Coronavirus-Infektion erhöhe sich für einen Mann aus der Gruppe der 55- bis 69-Jährigen damit von 0,6 auf 0,9 Prozent innerhalb von vier Wochen nach einem positiven Test. In die Studie aufgenommen wurden Daten von rund 2,2 Millionen positiven Fällen in Großbritannien vom 1. September 2020 bis zum 14. Februar 2021.
Eine in der vergangenen Woche im „British Medical Journal“ veröffentlichte Analyse hatte ähnliche Ergebnisse erbracht. Forscher der University of Exeter ermittelten dabei sogar ein rund 64 Prozent höheres Sterberisiko bei einer Infektion mit B.1.1.7 im Vergleich zu anderen Corona-Varianten. Die Wissenschaftler hatten die Todesfälle von knapp 110.000 infizierten Menschen im Alter von über 30 Jahren analysiert, die in Corona-Testzentren gekommen waren.

Aufgrund dieser Studienlage hält Janssens die schnelle Ausbreitung für „besorgniserregend“. Er geht davon aus, dass Menschen zwischen 50 und 70 Jahren schwer erkranken und sich sich die Lage nach Ostern noch einmal deutlich zuspitzen werde, sollten die Zahlen weiter so deutlich steigen. Davor hatte bereits Virologe Christian Drosten gewarnt.“

https://www.tagesspiegel.de/wissen/ausbreitung-von-b-1-1-7-in-deutschland-fuehrt-die-corona-variante-wirklich-zu-schwereren-krankheitsverlaeufen/27019690.html

VR
3 Jahre zuvor

Was für eine kranke Welt.
Wer sich selbst gerne eine Maske aufsetzt, bitteschön. Traurig anzuschauen, wie gefolgsam Eltern ihren Kindern den gleichen Mist aufsetzen und nicht einmal hervorgerufene Kopfschmerzen hinterfragen. Für mich ist das Körperverletzung.