Kretschmann will nach Ostern Wechselunterricht für alle Schüler – mit Notbremse

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STUTTGART. Fast drei Monate waren die meisten Kinder und Jugendlichen nicht mehr in der Schule. So kann das nicht weitergehen, sagt Baden-Württembergs alter und neuer Ministerpräsident Kretschmann jetzt. Nach den Osterferien sollen Kreise über Schulöffnungen entscheiden – je nach Infektionszahlen.

Will Schulen nach Ostern für alle Schüler öffnen – aber nicht um jeden Preis: Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann. Foto: Staatsministerium Baden-Württemberg

Nach den Osterferien sollen alle Kinder und Jugendlichen schrittweise und mit regelmäßigen Corona-Tests wieder in die Schulen zurückkehren können. Es soll einen Stufenplan geben, wonach Stadt- und Landkreise je nach Zahl der Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner in einer Woche über die Art des Unterrichts entscheiden können. «Jedenfalls haben wir das Ziel, dass wir perspektivisch allen Klassenstufen eine Chance auf Wechselunterricht einräumen – unter entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen», sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann im Landtag in Stuttgart.

«Wenn wir möglichst viel Präsenz ermöglichen wollen, brauchen wir eine hohe Teilnahmequote an den Tests»

Voraussetzung dafür sei, dass neben Lehrkräften auch Schülerinnen und Schüler zweimal die Woche getestet würden. Die Testmöglichkeiten seien nach den Ferien weitgehend aufgebaut. Der grüne Regierungschef kündigte an, sich kommende Woche mit Vertretern von Eltern, Lehrern und Schulleitern zusammensetzen zu wollen. «Wenn wir möglichst viel Präsenz ermöglichen wollen, brauchen wir eine hohe Teilnahmequote an den Tests», betonte Kretschmann. Er schloss eine «Testpflicht» – wie es sie in Sachsen formal gibt – nicht aus. «Das loten wir rechtlich aus.»

Grünen-Fraktionschef Andreas Schwarz erklärte, es müsse einen Stufenplan geben, «um es trotzdem allen Kindern zu ermöglichen, nach Ostern zumindest für einige Tage in der Woche Unterricht in Präsenz zu erhalten». Man wolle sich dabei an der Zahl der Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner in einer Woche in den Stadt- und Landkreisen orientieren. Davon hänge ab, ob Schüler im Hybridunterricht, im Wechselunterricht oder auf herkömmliche Weise unterrichtet werden.

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In Hotspots mit einer Inzidenz von über 200 sollen die Schulen allerdings geschlossen werden, sagte Schwarz. Kinder und Jugendliche sollten dann ausschließlich digitalen Unterricht bekommen. Die Bildungsgewerkschaft GEW hält diesen Grenzwert für etwas zu hoch. Grundsätzlich sei man der Meinung, dass ab einer Inzidenz von 50 Wechselunterricht gemacht werden müsse, sagte Matthias Schneider von der GEW. Wichtig sei zudem, dass die Testkapazitäten verlässlich ausgebaut werden. «Es gibt Schulen, in denen es super funktioniert, und andere, da funktioniert es gar nicht.» Hier müsse es nochmal Gespräche mit den Kommunen geben, die meistens die Schulträger seien und sich darum kümmern müssten.

«Es ist richtig, dass Kretschmann die Kitas und Schulen jetzt zur Chefsache macht»

Ex-Kultusminister Andreas Stoch (SPD) zeigte sich erfreut, dass Kretschmann jetzt das «Ruder» übernehme, wo Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) abgetaucht sei. «Man kann das Schiff jetzt nicht noch mehrere Wochen treiben lassen», sagte der SPD-Fraktionschef. «Es ist richtig, dass Kretschmann das jetzt zur Chefsache macht.» Nun müsse man in Absprache mit Eltern- und Lehrervertretern Lösungen finden, wie man Gesundheitsschutz und Präsenzunterricht auf Kreisebene miteinander kombinieren könne.

In Baden-Württemberg sind die meisten Kinder und Jugendlichen seit Mitte Dezember nicht mehr in der Schule gewesen. Die Grundschulen hatten Mitte Februar wieder mit Wechselunterricht begonnen, auch die Abschlussklassen sind seitdem teilweise wieder an den Schulen. Seit 15. März sind die Grundschulen wieder im Regelbetrieb. Die 5. und 6. Klassen sind ebenfalls zurückgekehrt, können aber auch im Wechsel unterrichtet werden. News4teachers / mit Material der dpa

Eisenmann ist entmachtet: Grüne drücken Maskenpflicht an Grundschulen durch

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Viva
3 Jahre zuvor

Es sind echt nicht alle so SchXXXX wie in NRW. Leider ist ein Umzug derzeit nicht möglich. Bayern wäre auch nett(er). Vielleicht besinnt sich der Eine oder Andere ja doch noch (etwas). Hier in NRW sehe ich allerdings schwarz. Das nennt man „Trauma der NRW-Schulpolitik“, sagt mein Psychologe. (Weiß jetzt gar nicht, ob das ein Witz sein soll. Nee, ist keiner.)

JH
3 Jahre zuvor

Zitat:
„In Hotspots mit einer Inzidenz von über 200 […]
Zitatende.
Hotspots. In nur wenigen Wochen können wir die Nicht-Hotspots dann mit der Lupe suchen. Die 500 knacken wir dann wohl Mitte Mai. Wie NRW sich wohl dann positioniert?
Risikogebiet: über 50, dies nur zur Erinnerung an die Damen und Herren Durchseucher. Man sollte dann bitte auch auf die Nullen achten, Frau Gebauer und Herr Stamp.

bernd
3 Jahre zuvor
Antwortet  JH

Mir liegt die 35 noch in den Ohren. Muss ich mich wohl verhört haben. Dann war eine 50 als fester Bestandteil gedacht, um die Schulen wieder langsam zu öffnen. Zu hören war auch die 100 um eine Notbremse …
Offenbar haben die Politiker einsehr schlechtes Gedächtnis, oder ich hab was an den Ohren.

S.
3 Jahre zuvor
Antwortet  JH

Ich sehe auch schon wieder Dreyers Dackelblick vor mir: „wer hätte das ahnen können?“. Und Hubig daneben mit eingefrorenem Grinsen: „die Infektionen werden von außen in die Schulen getragen“.

Marie
3 Jahre zuvor
Antwortet  S.

Dicht gefolgt von Gebauer : „Aber denkt doch an die Bildungsgerechtigkeit!“ und Ernst: „ Kinder brauchen Kinder.“

kanndochnichtwahrsein
3 Jahre zuvor

Und wieder wird vermittelt, dass Tests Schulen sicher machen können.
Nein, können sie nicht.
Sie können nur nachweisen (mit Abstrichen), ob Prävention geklappt hat oder nicht.

Also wieder vom falschen Ende her gedacht.

Erst Hygiene und Infektionsschutz – dann zur Kontrolle testen.

Ansonsten knacken wir nicht nur die 500 oder 1000 innerhalb kürzester Zeit (ich höre sie schon lamentieren: „Wie kann das nur sein?“ – „Das konnte ja keiner ahnen…“), sondern wir knacken über kurz oder lang über neue Mutanten dann auch den bis dahin vielleicht aufgebauten Impfschutz der Erwachsenen!

Warum investiert man nicht endlich, schafft Luftfilter an und sagt der Bevölkerung ehrlich, dass ein „normaler“ Unterricht noch lange nicht geht.
MÖGLICH ist er. Aber SINNVOLL ist das nicht.

Die Gesellschaft muss sich entscheiden:
Gesundheitsschutz oder „bitte alles wie immer“…

Riesenzwerg
3 Jahre zuvor

@kanndochnichtwahrsein

Und wenn vorm Test gegessen oder getrunken würde (ganz besonders koffeinhaltige Getränke), ist das (negative) Testergebnis noch unsicherer.

Vater
3 Jahre zuvor

Von 100 Tests können 10-60 falsch negativ sein. Andere Studien gehen von 40% falsch negativ aus. Aber auch nur dann, wenn die Tests ordentlich gemacht wurden.

Raffael
3 Jahre zuvor

Auch ich wurde von meiner Schule im Stich gelassen. Über Coronfälle informiert sie uns Lehrer nicht (auch nicht, wenn wir die Schüler unterrichtet haben!) unter dem vermeintlichen Deckmantel des Datenschutzes. Auch in den Wechselunterricht in 5 und 6 ist sie nicht übergegangen, obwohl das ja jetzt explizit erlaubt ist.

Monika, BY
3 Jahre zuvor

Fast drei Monate waren die meisten Kinder und Jugendlichen nicht mehr in der Schule. So kann das nicht weitergehen, sagt Baden-Württembergs alter und neuer Ministerpräsident Kretschmann jetzt. Nach den Osterferien sollen Kreise über Schulöffnungen entscheiden – je nach Infektionszahlen.

Wirklich?

Also, besser dann long Covid Kind, als Dinstanzunterricht-Kind?

Mensch, BITTE kommt unter endlich mal!

Monika, BY
3 Jahre zuvor

Ich habe so ein Bedürfnis nach Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte.

Mal abwarten. Ich glaube an Söder (nicht mit den Steinen gleich werfen, BITTE!)

Aber, wenn nötig würde, wir sind bereit.

Monika, BY
3 Jahre zuvor

wenn es…sorry

MINT-Lehrer
3 Jahre zuvor

Was für ein frischer Wind, was für eine Erleichterung nach dem Eisenmann-Regime! Sie ist zu Recht kalt gestellt!
Nora bene: Im Gegensatz zu ihr setzt sich Kretschmann tatsächlich mit realen Eltern- und Lehrervertretern zusammen, anstelle der sinnlosen freiwilligen Tests ist eine Testpflicht im Gespräch, ebenso ein Inzidenzwert-gekoppeltes Stufenmodell. Was für eine Vernunft! Ich dachte, ich lese nicht recht! Öffnungen NICHT um jeden Preis. Hoffentlich wache ich nicht auf und stelle fest, dass es nur ein schöner Traum war.

Tom
3 Jahre zuvor
Antwortet  MINT-Lehrer

In BW ist meines Wissens die Präsenzpflicht ausgesetzt. Wie viel SuS werden, sobald die Tests verpflichtend werden, NICHT mehr in die Schule kommen?
Ein Privileg, dass die LuL übrigens nicht haben.

Marie
3 Jahre zuvor

NRW hat tatsächlich auch schon heute – ganze 2,5 Wochen vorher! – offiziell verkündet, dass es nach den Osterferien max. mit Wechselunterricht weitergeht. Man mag es kaum glauben!

Anon
3 Jahre zuvor

Was ich paradox finde, ist das viele Leute sagen „also wenn es Pflicht wäre, mich zu Testen oder zu Impfen, würde ich es machen, aber freiwillig nicht“. Ist das deutsche Scheuheit? Nur nicht aus der Masse fallen?

mm
3 Jahre zuvor
Antwortet  Anon

Die große breite Masse wird nicht gefragt. Noch nicht. Meine 80 Jährige Mutter steht immer noch auf der Warteliste.

Nina
3 Jahre zuvor

Naja ich frag mich in BW, weshalb es bei steigenden Zahlen in den Grundschulen der Wechselunterricht aufgehoben wurde, und dafür die Maskenpflicht eingeführt wurde. Kinder mit Maske bei 6 h Unterricht sitzen zu lassen, kann nicht gesund sein! Also viel hat sich hier Kretschmann auch nicht einfallen lassen! Man tut nicht viel für die Kinder und das ist sehr schade!

bernd
3 Jahre zuvor

Da ich in meiner freien Zeit viel im Netz unterwegs bin, habe ich diesen Artikel hier
ausgesetzte-praesenzpflicht-an-schulen-bleiben-jetzt-mehr-schueler-im-kreis-zu-hause–38221534
gefunden und bin fast vom Glauben abgefallen. Entweder ist das tiefste Propaganda (vom wem auch immer) oder die Mitbürger in SA sind (um es mal Vorsichtig aus zu drücken) Aufnahme resistent genug, um die Gefahr die von der Mutation B 1.1.7 ausgeht, komplett zu ignorieren.
Sollte das Geschreibsel wahr sein, kann man den Menschen die dieses Angebot ausschlagen, nur das beste für ihre Zukunft wünschen.

Nur noch mal zur Information: B 1.1.7 sucht sich die meisten Opfer bei Menschen zwischen dem 30 und 60 Lebensjahr. Die neusten Studien aus GB zeigen, dass Kinder B 1.1.7 meist ohne Symptome sind, aber das Virus in die Familien hinein tragen.

https://www.welt.de/wissenschaft/article228029951/Britische-Mutante-B-1-1-7-ist-laut-Studie-zu-64-Prozent-toedlicher.html

https://www.rnd.de/gesundheit/wie-gefahrlich-ist-b117-studien-liefern-besorgniserregende-erkenntnisse-zu-corona-variante-ESUDUUQE7BEQLMV3PS5BV4JICI.html

inib
3 Jahre zuvor
Antwortet  bernd

@bernd
Eltern melden ihre Kinder in den seltensten Fällen ab, das haben wir auch beobachtet. Ich schätze, sie halten die Schule für sicher. Oder es überwiegt der Wunsch, dem Kind normale Präsenz mit allen Klassenkameraden zu ermöglichen. Ich übertrage den Unterricht aus dem Klassenzimmer meiner 4. Klasse für 5 Kinder nach Hause. Das klappt sehr gut. Trotzdem sind es nur 5 Kinder, die zuhause bleiben, eines wird jetzt Montag wieder aufgrund von „Vereinsamung“ geschickt. Hier müssten also die Eltern nicht mal befürchten, dass ihre Kinder Unterrichtssoff verpassen oder dass sie selbst mit den Kindern arbeiten müssen. Trotzdem sind alle anderen 18 Kinder da, auch die von bildungsnahen Elternhäusern.

Sina
3 Jahre zuvor

Also ich kann jetzt nicht die Meinung teilen dass Kretschmann und die Grünen in Anbetracht der Mutation jetzt viel sinnvoller vorgehen.

Auch hier das Ziel Präsenzunterricht für alle um jeden Preis.

200 insidenz ist irre hoch! Wissenschaftler haben da andere Werte vorgeschlagen.

Grundschulen in bw wurden auch dank Grünen schnell in voller Klassenstärke geöffnet. Lange Zeit ohne Masken.

Die Notbetreuung in bw war auch dank Kretschmann nie eine solche sondern jeder dürfte kommen…

Dazu testet bw viel zu wenig. Auch PCR Tests erschreckend wenig.

Usw

inib
3 Jahre zuvor
Antwortet  Sina

@Stina
Dem schließe ich mich an. Wir Grundschullehrer*innen wurden von der Landesregierung im Stich gelassen, der schwarze, eisenmännische Dragoner durfte weitgehend machen, was er wollte. Es gab keinen Schutz für uns und den Schutz sehe ich jetzt immer noch nicht. Solange Präsenzunterricht in der jetzigen Form stattfindet mit Religionsunterricht, Musik, Englisch und Kunst und diese Fächer von Fachlehrer*innen durch alle Klassen unterrichtet werden, wird es immer schlimmer statt besser. An allen Ganztagesangeboten wird ebenfalls festgehalten. Da gibt es „Ateliers“ am Nachmittag. Man tut so, als gäbe es keine Pandemie. Alles ist wie vor der Pandemie. Nur kälter.
Gestern wurde wieder einmal eine Klasse in Quarantäne geschickt. In der Klasse sind neben der Klassenlehrerin 3 Fachlehrerinnen gewesen. Die sind noch nicht geimpft. Selbst wenn sie sich nicht angesteckt haben, können sie das Virus schon in die nächsten Klassen getragen haben. Warum kapiert das keiner?

Rosa
3 Jahre zuvor

Mediziner warnen vor verfrühten Öffnungen an Schulen und haben mit großen Nachdruck gewarnt vor den Spätfolgen bei Kindern und Jugendlichen. Die junge Generation hat ein ganzes Leben vor sich und durch voreilige Öffnungen der Schule würde man den Lebensweg dieser Generation in Gefahr bringen. Frau Eisenmann die abgetaucht ist, hat nie angemessen den Gesundheitsschutz vertreten an den Schulen. Ich wünsche mir sehr und erhoffe mir, dass Herr Kretschmann bereit ist einen neuen Weg einzuschlagen. Ein respektvolles Miteinander mit den Schulen anstrebt und eine tragende Basis geschaffen wird für alle die am Schulleben beteiligt sind. Auch die Verbände mit einbezogen werden z.B. Ralf Scholl vom
PHLV_BW und Herr Heinz Peter Meidinger vom Lehrerverband als tragende Vorbilder bei grundlegenden Entscheidungen mit an den Tisch geholt werden. Herr Scholl hat in den letzten tagen aufgerufen ein Corona Aufholjahr G9 für alle Klassenstufen anzubieten in BW.
Jetzt besteht die Möglichkeit einen neuen Bildungsweg einzuschlagen um langfristig das Versäumte zu erarbeiten. Zusatzstunden um den vesäumten Lernstoff bei G8 aufzuarbeiten
ist eine große Belastung für die Schüler und Lehrer. Herr Kretschmann muss anerkennen, dass seine Vorgängerin keinen fruchtbaren Grundstein an den Schulen gelegt hat für ein gelungenes Miteinander. Die Schulleitungen und Lehrer haben in den letzten Monaten viel geleistet und waren für die junge Generation mit viel persönlichen Einsatz ein sicherer Hafen.
Frau Eisenmann hat für die haranwachsende Generation ihre Position nur in Form von Macht und kein vorbildhaftes Verhalten vorgelebt in diesem Ausnahmezustand. Die Zeit hat bei allen die am Schulleben beteiligt sind, große Verunsicherung ausgelöst. Herr Kretschmann muß dieser schwierigen Lebensphase Raum geben der Aufarbeitung für Schüler, Eltern, Lehrer/in und Schulleitungen. Es ist nicht nur die Bildung die sehr gelitten hat, auch der Vertrauensverlust ist auf allen Seiten sehr groß. Ich hoffe und wünsche mir, dass Herr Kretschmann den Blick und das Gehör hat, sich mit den Schulen neu aufzustellen und auf Augenhöhe Begegnung zu schaffen.

mm
3 Jahre zuvor

Sorry, aber was macht den Kretschmann Tolles? Anscheinend ist man hier schon glücklich, wenn die Kinder NUR bis zu einer Inzidenz von 200 sich auf den Schulweg machen sollen. Habe vorhin einen Text über Long Covid bei Kindern gelesen. Long Covid kann auch bei einer symptomlosen Covid Erkrankung auftreten. Man erwartet jetzt bei offenen Schulen mehr Fälle davon und ist medizinisch nicht ausreichend darauf vorbereitet. Symptome, die dann für die Generation unserer Kinder zum Alltag werden, sind Gelenkschmerzen, chronische Abgeschlagenheit, Konzentrationsstörungen usw. Arme Generation. Und unsere Schulden dürfen sie dann auch noch abgleichen.

KARIN
3 Jahre zuvor

Habe gerade bei Google gelesen:
In Ludwigsburg (BW) waren 70 % von den in Schulen ausgelesen psitiven Schnelltests im Nachhinein doch negativ!
Gründe: die Raumtemperatur war zu niedrig und die Schnelltests sollten auch Raumtemperatur haben, wenn sie benützt werden, also mind. 30 Minuten im warmen Raum zuvor liegen!
Weitere Gründe waren, dass nicht alle positiven Tests an das Gesundheitsamt anscheinend gemeldet wurden, warum auch immer! Letztere Begründung ergibt aber in meinen Augen keinen Sinn

Dil Uhlenspiegel
3 Jahre zuvor
Antwortet  KARIN

also mind. 30 Minuten im warmen Raum zuvor liegen
– Ganz offensichtlich wurde in einem Klassenzimmer getestet.

Riesenzwerg
3 Jahre zuvor
Antwortet  KARIN

@KARIN

Entschuldigung, aber ich lach mich gerade scheckig.

Zu kalt – nur bei Raumtemperatur testen – dann müssen wir unsere einzige Sicherheitsmaßnahme auch noch lassen. Fenster zu und nichts mehr mit Lüften.

Unsere Räume sind kalt, wir lüften. Also, welche Tipps gibt es nun?

Es ist alles so gut durchdacht, ich fühl mich in der Schule sicher. (Ich krieg gleich die Krise! Wie viel Unsinn müssen wir noch ertragen?)

mm
3 Jahre zuvor

Bei einer Notbremse ab 200 wird leider zu spät gebremst. Dann ist das Auto plus Inhalt futsch. Und in diesem Fall auch alles andere: Wirtschaft, Einzelhandel, Lockdownerfolge, mäßige Impfvorteile, Gesundheit…

KARIN
3 Jahre zuvor

Nachtag:
laut Hersteller sollten mind. 15°C im Raum herrschen!

Dil Uhlenspiegel
3 Jahre zuvor
Antwortet  KARIN

Ganz klar jetzt: Mit an Sicherheit verzweifelnder Wahrscheinlichkeit war es ein Klassenzimmer

Mutter im Coronamodus
3 Jahre zuvor

In BW gibt es jetzt Empfehlungen eines Expertenkreises zum Thema Aerosole in Innenräumen:

https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/expertenkreis-empfiehlt-corona-schutzmassnahmen-fuer-innenraeume-bw-100.html

Wer möchte denn nun auch gerne fragen, ob KLASSENZIMMER IN SCHULEN nicht irgendwie auch „Innenräume“ sind? Oder zählen die da nicht mehr dazu, weil ja die Fenster grundsätzlich geöffnet bleiben? *Sarkasmus Ende*

WARUM werden Schulen immer noch völlig anders betrachtet???
Schließen bei Inzidenz von größer 200? Witzig…
Luftfilter? Ach nee, die braucht es da nicht, das machen die Lehrer dann eh bloß falsch – und dann vergessen sie bestimmt, auch mal zu Lüften…

Boah ey!

mm
3 Jahre zuvor

Ich kann auch gar nicht mehr verstehen, wie sich Herr Wieler vom RKI hinstellen kann und seine düstere Prognosen für die nächsten Wochen verkündet, dramatisch um weitere Einschränkungen bettelt, die eigentlich schon zu spät kommen und bei den Schulen eigentlich nur das Testen erwähnt. Anscheinend handelt es sich beim Thema Schulen um etwas Verruchtes, etwas, dass man nicht mal mit den Fingerspitzen anfassen kann, sonst verbrennt man sich. Lieber fährt man alles an die Wand, bevor man die Schulen schließt.

Dlmaa
3 Jahre zuvor

Coronaparty!
Wir müssen flächendeckend über 200!
Alles andere bringt nichts!

Riesenzwerg
3 Jahre zuvor
Antwortet  Dlmaa

@Dlmaa

Nach Ostern haben wir es geschafft. Bin da ganz zuversichtlich.

Sollte es doch nicht hinhauen: Schulpflicht wieder einführen und Präsenz für alle – 24/7. Schließlich müssen die sozialen Kontakte gefördert und die Bildungslücken geschlossen werden.

„Wir schaffen das!“ – und mir wird schlecht.

Elly
3 Jahre zuvor

Warum nicht ganz unkonventionelle Lösungen suchen und z.b. sicheren Unterricht in Restaurants, die in Virenfilter investiert haben, anbieten? Und alle Eltern zahlen 10€ pro Tag….und das jew. Restaurant hätte Einkommen? Ja, ich weiß: irrational. Andersherum: gibt es Privatschulen, die sicheren Unterricht anbieten können, Virenfilter, Plexiglas? Wo gibt es solche? Ich würde gerne dafür zahlen, dass mein Kind in einer geschützten Umgebung Unterricht erhält, anstatt in unsichere Staatsschulen gezwungen zu werden. Schule mit Virenfilter: eine echte Marktlücke. Auch wegen der jährlichen Grippesaison. Weiß jemand, ob es solche derart ausgestatteten Privatschulen gibt? Oder wie man derlei gründen könnte in Deutschland…

Nina
3 Jahre zuvor

Im Nachhinein wird dann nur gesagt, wie nach Weihnachten, wir haben es unterschätzt, wir hätten früher schließen müssen!

Riesenzwerg
3 Jahre zuvor
Antwortet  Nina

@Nina

…. und: „Das hat uns völlig überrascht.“

Aber so soll es ja auch sein – Osterüberraschung, Weihnachtsüberraschung…. Leider weder umtauschbar noch Geld-Zurück.