Lauterbach warnt eindringlich vor „Explosion der Fallzahlen mit B.1.1.7“ an Schulen

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BERLIN. Karl Lauterbach, SPD-Bundestagsabgeordneter und Gesundheitsexperte, hat ironisch auf die per Schlagzeile verkündete Forderung der „Bild“-Zeitung reagiert, „Schafft endlich den Inzidenzwert als Maß aller Dinge ab!“ Lauterbachs Replik via Twitter: „Schafft endlich die Thermometer ab. Dann ist der Klimawandel bewältigt! Die Lösung kann so nahe liegen…“ Zuvor hatte Viola Priesemann, Leiterin einer Corona-Forschungsgruppe am Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation, getwittert: „Schafft endlich die Buchhaltung ab, dann haben wir keine Schulden mehr!“

Ist selbst ein studierter Mediziner und Epidemiologe, der in Harvard promoviert hat: Karl Lauterbach. Foto: Karl Lauterbach

Hamburgs Bildungssenator Ties Rabe, Sprecher der SPD-geführten Kultusminister in Deutschland, hatte bereits in der vergangenen Woche erklärt, dass er eine Fixierung auf den Inzidenz-Wert bei der Frage von Schulöffnungen für falsch halte. „Wenn es um die weitere Perspektive geht, so will ich darauf hinweisen, dass der Inzidenzwert alleine auf Dauer nicht die richtige Richtschnur ist.“

Schafft endlich die Thermometer ab. Dann ist der Klimawandel bewältigt! Die Lösung kann so nahe liegen… https://t.co/tqzjPO0cQ1

— Karl Lauterbach (@Karl_Lauterbach) March 18, 2021


Vielmehr sei entscheidend, dass keine Menschen mehr schwer krank werden oder sterben, so Rabe. Diese Zahlen müssten auch „in eine kluge Abwägung“ mit eingebunden werden. Eine Infektion bei Jüngeren, so Rabe, sei auch Virologen zufolge anders zu bewerten als eine bei Älteren. „Und die reine Durchschnitts-Inzidenz führt deshalb nicht weiter, um solche wichtigen Fragen zu beantworten.“ Welche Virologen Infektionen bei Jüngeren „anders bewerten als bei Älteren“, sagte er nicht.

Richtig ist: Infektionen bei Kindern und Jugendlichen verlaufen häufig symptomlos. Richtig ist aber auch: Einzelne Kinder und Jugendliche erkranken schwer – und infizierte Kinder und Jugendliche geben das Virus weiter.

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In einem weiteren Tweet erläuterte hingegen Lauterbach entsprechend seine Position: „Inzidenzwert ist noch immer wichtigster Steuerungswert. Ihn abzuschaffen wäre Wahnsinn. Tod der Infizierten von heute erfahre ich in 3-5 Wochen. Bei steigender Inzidenz sähe man dann katastrophale Fehler von heute. Infizierte 50-80 Jährige sterben >2%. Jüngeren droht #Longcovid.“

„Schulöffnungen sollten im Wechselunterricht und nach Vorbereitung der Testung erfolgen“

Mit Blick auf die Schulöffnungen kommentiert der Epidemiologe: „Öffnung der Schulen ohne Testung der Schüler wird zu der Explosion der Fallzahlen mit B117 führen, die wir in England\Irland gesehen haben. Schulöffnungen sollten im Wechselunterricht und nach Vorbereitung der Testung erfolgen. Alles andere gefährdet die Familien.“

Die meisten Bundesländer haben seit Anfang dieser Woche auch die weiterführenden Schulen wieder verstärkt in den Präsenzunterricht genommen, ohne die – eigentlich zugesagten – flächendeckenden Tests von Schülern organisiert zu haben. Das soll erst nach den Osterferien geschehen. News4teachers

Lauterbach fordert Schulstopp bis Ostern – auch für Grundschulen

 

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41 Kommentare
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Mona
3 Jahre zuvor

Immerhin. Mein Standardkommentar.

Meine Standardfrage: Hat Herr Lauterbach auch ähnliche Vorschläge für Kitas? Oder sind das dort unvermeidliche Kollateralschäden bei den Kindern sowie EuE?

Inzidenzwerte des RKI nach Alter und Region einschließlich Zeitreihen können hier abgefragt werden:
https://survstat.rki.de/

Micky
3 Jahre zuvor
Antwortet  Mona

Die RKI-Zahlen werden übrigens mittwochs aktualisiert, bis dahin ist der Wert der vorherigen Woche vorläufig, da noch Infektionen vom Wochenende nachgemeldet werden.

Blau
3 Jahre zuvor
Antwortet  Mona

Guter Punkt!

0-8-15 delux
3 Jahre zuvor
Antwortet  Mona

Ich glaube, der grundlegende Unterschied zwischen KiTa und Schule ist die Pflicht zur Anwesenheit.
Die meisten Lehrer sind verbeamtet und die Kinder haben die Pflicht zur Anwesenheit, egal was die Eltern wollen.
Erzieher können (theoretisch) kündigen und die Kinder müssen (theoretisch) nicht hin.
(Ja, in der Praxis sieht es anders aus, ich weiß.)

Ich finde es auch sch…ade, dass so viele Eltern die Kinder in die KiTa schicken, weil sie es entweder müssen oder von den Medien/Politikern vorgebetet bekommen, dass Corona nur Erwachsene in Schuhläden, Baumärkten,Hotels etc. befällt.

Ich an Ihrer Stelle hätte schon lange ein Burnout oder eine Angststörung oder so… (Besser Krankengeld als Corona!)

Mona
3 Jahre zuvor
Antwortet  0-8-15 delux

@0815
Ich wusste gar nicht, dass verbeamtete LuL nicht kündigen können 😉

Muss ich wieder was erzählen von vollen Kita-Gruppen trotz Notbetrieb, Vollkontakt mit Kindern über 8h, null Abstand, (natürlich) keine Masken bei den Kindern, dafür Schnupfennasenputzen, Popos Putzen, Kontakt mit allen Körperflüssigkeiten, keine Impfungen? AVon den vielen komplett unverständigen, egoistischen Eltern, die einfachste Regeln bewusst ignorieren? Dass es anders als an Schulen in Kitas keine Tests gibt und die Inzidenzen in diesem Alterssegment trotzdem explodieren?

Merken Sie jetzt schon selbst, dass Ihre Argumente nix taugen, oder? 🙂

WiMoKa
3 Jahre zuvor
Antwortet  Mona

Liebe Mona, uns Lehrkräften geht’s nicht besser als Ihnen. Die Tests für die Schüler sind nicht da („Lieferschwierigkeiten“), ne Impfung gibt’s für mich als Lehrkraft an einer weiterführenden Schule sowieso nicht demnächst, und ich z.B. stehe ebenso wie Sie im Angestelltenverhältnis. Sie haben die Rotznäschen, ich habe die 200 Haushalte in der Woche mit riskantem Freizeitverhalten und zum Teil genauso dämlichen Eltern wie bei Ihnen. Sei‘s drum, ich denke, uns allen steht Arbeitsschutz zu, sowohl in Kita als auch in Schule. Und wir sollten uns nicht gegeneinander ausspielen lassen, denn wir haben die gleichen Rechte auf den Schutz der Gesundheit von uns und den uns Anvertrauten!

Mona
3 Jahre zuvor
Antwortet  WiMoKa

Ja, nice. GENAU weil wir in einem Boot sitzen, erwarte – nein verlange ich – dass wir EuE irgendwie in Warnungen und Konzepte eingebunden werden. 0815 wollte anscheinend echtfertigen, warum es bei uns EuE nicht so schlimm ist, was nicht unwidersprochen bleiben konnte.

Kretsche hat für BW jetzt endlich Verschärfungen für Kitas angeordnet, Maskenpflicht für EuE. Aber nicht bei der Arbeit am Kind. Die Fürsorge kennt weiterhin keine Grenzen.

Elly
3 Jahre zuvor

Super gekontert, Herr Lauterbach. Das bringt es auf den Punkt. Leider sind die Leugner und Verharmloser überall in der Überzahl, leider auch in der Politik. Deswegen: BITTE ENDLICH die Präsenzpflicht aussetzen, damit wir Vorsichtigen uns und unsere Familien legal schützen können!

gehtsnoch
3 Jahre zuvor

Heutige Bundespressekonferenz
Testen „allerdings sei es ein gutes Instrument, den R-Weg zu senken. Studien hätten gezeigt, dass systematisches Testen – zweimal in der Woche – in Schulen und Betrieben einen deutlichen Effekt habe.“

Ohne Schnelltests an Schulen zur Verfügung zu haben wird bereits auf Studien verwiesen?

Deutlich wird dabei ein einfach nur erbärmliches realitätsfernes Kasperletheater.
Studien über nicht ansteckende Kinder an Schulen gab es ja auch zuhauf.

Micky
3 Jahre zuvor

Die RKI-Zahlen werden übrigens mittwochs aktualisiert, bis dahin ist der Wert der vorherigen Woche vorläufig, da noch Infektionen vom Wochenende nachgemeldet werden.

Tante Tina
3 Jahre zuvor

Immer wieder die Frage: Was ist mit Kitas und Tagespflege?
Unsere Kommune schliddert gerade so um die 230er Inzidenz. Und unser OB ist sehr weise!
Ab Montag sind schon Mal die Schulen im Distanzunterricht.
Aber Kitas…..und Tagespflege….????
Ich bin sehr besorgt.

BK-Lehrkraft
3 Jahre zuvor

Freiwillige Tests?
Wer begleitet diese?
Luftfilteranlagen?

8 Stunden ununterbrochen im Schulgebäude mit FFP2 ist unglaublich anstrengend.

In KiTas muss eigentlich täglich morgens ein Test von medizinischem Fachpersonal begleitet werden.
Die Aussagekraft ist halt nur für ein paar Stunden gegeben.

mamaLe
3 Jahre zuvor

Sehr geehrter Herr Kutschaty, sehr geehrte Frau Paul,

da speziell Frau KM Gebauer immer noch – wider aller Informationen des RKI – sagt, dass Schulen keine Hotspots sind, fordere ich hiermit als Bürgerin des Landes NRW von Ihnen und der Opposition im Landtag heute ein Misstrauensvotum gegen die Landesregierung auszusprechen. Auch Herr Stamp und Herr Laumann haben immer noch nicht verstanden, dass sie als Familien- und Gesundheitsminister für die GESUNDHEIT! ALLER Bürgerinnen und Bürger dieses Landes Verantwortung tragen.
Präsenzpflicht aussetzen!!! Kinder und Jugendliche sind überdurchschnittlich von Infektionen mit B.1.1.7 betroffen. Wir sind jetzt seit einem Jahr zu Hause, die Kinder passen auf und treffen ihre Freunde maximal draussen beim Spaziergang (sogar Kinder sind vernünftiger als Laschet, Laumann, Gebauer und Stamp) und schützen sich somit vor Infektionen. Da definitiv in den Schule keine Schutzmöglichkeiten wie Luftfilter, tägliches Testen eingesetzt werden und die Kinder noch lange nicht geimpft werden können, muss die Schul- bzw. Präsenzpflicht sofort ausgesetzt werden. Die Schäden sind sonst nicht nur für die Kinder imens. Auch Eltern, die aktuell in der mittleren Altersgruppe, ebenfalls noch ungeimpft sind, werden schwer erkranken und sterben. Dann ist durch die Folgen, die das hat nicht nur das Gesundheitssystem in starker Bedrängnis, sondern auch die Wirtschaft wird darunter leiden.

Die Inzidenzwerte steigen und die Dritte Welle befindet sich laut RKI heute im exponentiellen Wachstum. Und was tut die Regierung. Sie zwingt Menschen sich dem Virus ungeschützt auszusetzen.

Man ist fassungslos ob so viel Ignoranz!

Misstrauensvotum gegen LASCHET, GEBAUER, STAMP, LAUMANN!

xy
3 Jahre zuvor

Die KMK unter dem Vorsitz der Ehefrau von Olaf Scholz will die Schulen unabhängig von den Inzidenzen offen halten. Lauterbach sollte seiner Parteigenossin, die die dritte Welle anheizen möchte, dringend naturwissenschaftliche Nachhilfe geben! Besteht die KMK aus Querdenkern? Das ist doch nicht mehr zu fassen! Wie sehr muss man Menschen und Kinder verachten, um bei exponentiellem Wachstum weiter die Schulen offen zu halten?

https://www.kmk.org/aktuelles/artikelansicht/kmk-in-sorge-um-kinder-und-jugendliche-offene-schulen-haben-weiterhin-erste-prioritaet.html

Leseratte
3 Jahre zuvor
Antwortet  xy

„Die Schulen arbeiten unter einem sehr hohen Maß an Infektionsschutz.“

Mein Lachanfall hält noch an.

WiMoKa
3 Jahre zuvor
Antwortet  Leseratte

Ja, lüften stärkt das Immunsystem…

Dil Uhlenspiegel
3 Jahre zuvor
Antwortet  Leseratte

Doch, doch, das stimmt wohl:
In den oberen KMK-Kreisen sind allerlei Infektionsschutzvorkehrungen in einem sehr hohem Maße angeschafft und eingeführt.
Darunter arbeiten die Schulen.

Überaus gekonnt verdreht der Satz, könnt gradewegs von mir auch sein.

Leseratte
3 Jahre zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

Hmmmm, interessante Deutung)))Könnte passen.

Mona
3 Jahre zuvor
Antwortet  xy

Witzig. Kitas und entsprechenden Handlungsbedarf gibts in der Wahrnehmung der KMK wohl überhaupt nicht mehr.

Leseratte
3 Jahre zuvor
Antwortet  xy

In Thüringen:

„Am Freitag sind 48 Schulen und 42 Kitas in Thüringen wegen bestätigter Infektionen geschlossen worden (Stufe Rot). Anfang vergangener Woche waren 30 Schulen und 36 Kitas betroffen. In drei Landkreisen (Schmalkalden-Meiningen, Saale-Orla und Greiz), sowie in 17 Kommunen bleiben derzeit durch Allgemeinverfügungen alle Schulen und Kitas geschlossen.
Die Zahl der Schulen mit Quarantäneverfügungen nach bestätigten Coronavirus-Infektionen (Stufe Gelb) stieg in den vergangenen zwei Wochen von 67 auf 138 an. Bei den Kitas stieg diese Zahl im gleichen Zeitraum von 49 auf 69.“

https://www.thueringer-allgemeine.de/leben/gesundheit-medizin/immer-mehr-infektionen-in-kitas-und-schulen-id231839437.html

Liegt bestimmt nur an mehr Tests, die den Inzidenzwert verzerren. Ironie off.

Leseratte
3 Jahre zuvor
Antwortet  Leseratte

„Die Sieben-Tages-Inzidenz bei den schulpflichtigen Jahrgängen liegt derzeit in der Altersstufe der Sechs- bis Elfjährigen bei 196 und bei den Zwölf- bis Siebzehnjährigen bei 152. Im Vergleich dazu kommen die 25- bis 64-Jährigen aktuell auf eine Inzidenz von 218.

Die Frage, ob schulpflichtige Jahrgänge (Sechs- bis Siebzehnjährige) mehr als die Altersgruppe der 25- bis 64-Jährigen betroffen sind, beantwortet das Thüringer Bildungsministerium am Freitag auf unsere Anfrage mit „Nein“.

Leseratte
3 Jahre zuvor
Antwortet  Leseratte

Da kann man es doch noch Laufen lassen. Ist noch Luft nach oben. (((((

Risikomama
3 Jahre zuvor
Antwortet  Leseratte

Ja, gestern waren wir am Abgrund, doch heute sind wir schon einen Schritt weiter!

Leseratte
3 Jahre zuvor
Antwortet  xy

„Dass die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen Landkreisen, die auf den Notbremse-Indizidenzwert von 100 zusteuern oder ihn bereits überschritten haben, Schulschließungen bislang untersagt hat, wollte KMK-Chefin Ernst auf Nachfrage nicht kommentieren. Schon am Donnerstag hatte Ernst aber im RBB-Inforadio ihren Standpunkt deutlich gemacht, dass die Kommunen erst dann handeln müssten, wenn die Inzidenzwerte „in einem hohen dreistelligen Bereich“ sind.

https://www.tagesspiegel.de/wissen/kultusminister-wollen-schulen-offenhalten-negative-folgen-von-schulschliessungen-wichtiger-als-infektionsgefahr/27020946.html

Ich tippe mal auf 999 als neuer Grenzwert für Schulschließungen.

Dil Uhlenspiegel
3 Jahre zuvor
Antwortet  Leseratte

Aber bitte in den üblichen %, klingt schöner: Also erst bei 999% Infektionsquote

Viva
3 Jahre zuvor
Antwortet  xy

Die wollen doch die Infektionen nur identifizieren, damit sie einen aktuellen Stand der Durchseuchungsrate ermitteln können. Je mehr, desto besser. Die hohen Inzidenzen jedenfalls kommen vom Testen, nicht von den Ansteckungen und erfordern deshalb keine weiteren Handlungen. Und ich dachte, nur die „Lindenstraße“ damals bedient die breite Masse!

kanndochnichtwahrsein
3 Jahre zuvor

Deutschland – Land der Ignorierer und Wissenschaftsleugner?
Kann doch nicht sein, dass alle anderen zu d… sind, zu kapieren, was hier auf dem Spiel steht?!

Ich schaffe auch mein Thermometer ab – dann frieren meine Schüler nicht mehr im Klassenraum! Das ist überhaupt die Lösung.
Und ich schaffe die Masken ab – ohne Masken gibt es keine Pandemie.
Oder ich schaffe die KM ab – ohne sie gibt es keinen gequirlten …
Als nächstes die Schulen. Dann braucht man keine Luftfilter mehr und keine Tests.
Die Lehrer schaffen wir ab und tauschen sie gegen eine bundesweite Lernapp; einmal programmiert, 15 Jahre im Einsatz, wie die Schulbücher!
Dann kann man sogar die Impfungen und die Besoldung für Lehrer sparen.

Alternativ schaffen wir die althergebrachten Schulen ab. Das meine ich ernst!
Denn so, wie Schule heute ist, setzt Corona m.E. nur noch das Tüpfelchen auf das i!
In der Schule stimmt schon lange nicht mehr viel.
Vielleicht gibt es dann sogar endlich genug Lehrer, nur noch nette und lernbegierige Schüler, verständnisvolle Eltern, intelligente Absolventen, hochmotivierte Auszubildende und Studenten. Störungen gehören der Vergangenheit an, weil jeder lernen will, jeder Zeit für den anderen und für seine individuellen Lernwege hat, niemand Angst vor Prüfungen oder Lebensentscheidungen haben muss, jeder viele Gelegenheiten und Möglichkeiten erhält, lebenslang neue Wege einschlagen kann, keiner mehr behaupten kann, mehr Geld verdienen zu müssen als alle anderen (dümmeren). Jeder könnte seine Potentiale im Sinne des Gemeinwohls nutzen.

Gut, wenn wir denn mal beim Abschaffen sind:
Vor allem anderen schlag ich vor, die KM abzuschaffen und Entscheidungen über Gesundheit und Leben vieler Menschen in Hände zu geben, in denen sie besser aufgehoben sind – in die Hände eines Gremiums sach- und fachkundiger Menschen auf Bundesebene.
Herr Lauterbach wäre sicher Teil dieses Gremiums, wenn ich es wählen dürfte.
Wir würden am Ende des Tages um Längen besser damit fahren, es würden mehr Menschen überleben, es würden viel mehr Menschen gesund bleiben, sogar die Wirtschaft würde am Ende besser dastehen als mit diesem Hin und Her, diesen vermeindlichen Wahlgeschenken, dieser Wissenschaftsignoranz, diesem Augen-zu-und-durch, diesem Ausdruck von Profilierungssucht einzelner Länderhoheiten…

C K
3 Jahre zuvor

@kanndochnichtwahrsein
Mal wieder auf den Punkt gebracht!
Ihre Kommentare sind immer sehr lesenswert!
Ich hätte mir Herrn Lauterbach statt Herrn Spahn gewünscht. Dann wäre Deutschland insgesamt nicht so weit zurück wie jetzt. Es wären nicht Millionen umsonst für überteuerte FFP2 Masken ausgegeben worden.
Wer weiß, vielleicht wäre genau dieses vergeudete Geld stattdessen für Luftfilter und Plexiglasscheiben ausgegeben worden.
Wenn ich so überlege, ist Herr Lauterbach der einziger Politiker, dessen Aussagen ich noch vertraue.
Wäre es nicht so wichtig, zur Wahl zu gehen, würde ich tatsächlich darauf verzichten…
Täglich werden wir von unseren Dienstherren und Damen in Lebensgefahr gebracht. Ganz bewusst und unter Verkündung von knallharten Lügen. Und nicht nur wir. Mit uns unsere Schutzbefohlenen und deren Familien.
Auf Bundesebene wird debattiert, beschlossen, gewartet, versprochen…
In der Folge werden diese gemeinsamen Beschlüsse nicht eingehalten, wichtige Zeit wird vergeudet, sprich Menschenleben geopfert. Versprechen werden nicht eingehalten bzw. zurückgezogen.
Und kein vernunftbegabte Mensch kann unsere Regierung noch Ernst nehmen oder ihr vertrauen.
Was diese Planlosigkeit, Lügerei und Wissenschaftsleugnung mit uns macht?
Wut, das Gefühl der Machtlosigkeit, Angst, Frustration, das Gefühl des Ausgeliefertseins, emotionale und arbeitsbedingte Überforderung.
Nicht bei Allen. Aber bei zu vielen Menschen!
Herr Lauterbach dürfte gerne Gesundheitsminister, MP und KM in einer Person sein…
Gerne bei uns in NRW.
Einfach nur aus dem einzigen Grund, dass er Experte ist und eigentlich immer richtig liegt.
Anders als seine MitpolitikerInnen.

Leseratte
3 Jahre zuvor

Also mit der Lernapp könnte es schwierig werden….ich sehe schon den böööösen Blick des Thüringer Oberdatenwärters Hasse (der Name ist echt), der gerade schon wieder opponiert gegen Ramelows Idee, die Luca App bei Öffnungsschritten als Voraussetzung zu nutzen. In der Schule geht die Tendenz wieder Richtung Wandtafel, weil alles, was praktikabel und zum Teil in anderen BL auch erlaubt ist, bei uns nicht geht.

Mik
3 Jahre zuvor

Meine Unterstützung!
Ich denke übrigens auch, dass es förderlich wäre, die Schulpflicht generell abzuschaffen.

kanndochnichtwahrsein
3 Jahre zuvor
Antwortet  Mik

Denk ich auch, geht aber nicht:
Dann laufen ja alle Lehrer weg und verdienen ihr Geld dort, wo Kinder unter besseren Bedingungen lernen – und lernen wollen.
Wer soll dann die Kinder betreuen, die doch in die Schule gehen?
Ein freier Markt im Bildungssystem würde vermutlich kluge Köpfe hervorbringen, aber keine JA-Sager, die in einer Pandemie trotzdem in die Schule rennen, weil es ein Minister so will.
Und der freie Markt würde die klügsten Lehrerköpfe abziehen, die jetzt noch unter dem Kreativitäts- und Denkverbot des althergebrachten „Schulsystems“ dienen.

Elly
3 Jahre zuvor

Eben! In sicheren Schulen lehrt und lernt es sich besser. Aber das Bildungsmonopol wird der Staat nicht so einfach aus der Hand geben….

Rosa
3 Jahre zuvor

Die Schulpolitik hält eisern an der Öffnung fest und rechtfertigt es für die Bildung muss die Schule weiter laufen. Die Pandemie dauert schon sehr lange und plötzlich muss Bildung gewährleistet sein. Die Schulpolitik spricht von Lernbrücken zum aufholen und Förderprogrammen und damit ist den Kindern und Jugendlichen nicht gedient. In BW ist G8 und mit viel Nachmittagsunterricht verbunden. Die Schulpolitik merkt sicherlich die kuzfristigen Lernbrücken in den Ferien ist nicht mehr die Lösung denn die Pandemie ist immer noch sich am
verbreiten. Jetzt schickt man die Lehrer/in und Schüler an die Schulen um keine langfristigen Lösungen zu schaffen. Die Lehrer erhalten von der Schulpolitik keinen Gesundheitsschutz
sondern, die Lehrer sollen die Öffnung der Schulen erhalten. Erst wird die Impfung ausgesetzt und man hat Tage verloren mit Impfung für die Lehrer. Damit man nicht merkt es gibt kein Konzept und wir haben erneut unsere Hausaufgaben nicht gemacht. Dabei werden
die Stimmen noch lauter und von vielen erfahrenen Menschen wird gefordert Notbremse.
Lehrer sollen auch noch Testung an Schulen machen, Anweisung gab es viele und was sollen die Schulen noch alles übernehmen. Tragende Lösungen gibt es erneut keine von der Schulpolitik. Andere sollen leistungen erbringen und die Schulpolitik regiert vom Schreibtisch.

Leseratte
3 Jahre zuvor

Die KuMis kapieren es einfach nicht. Es kommt wieder die alte Leier:

„Berlin
Die Schulen in Deutschland sollen nach dem Willen der Kultusminister der Länder so lange wie möglich offengehalten werden. Dabei sollten Lehrkräfte im Präsenzunterricht zugleich Vorrang beim Impfen bekommen. Auf diese gemeinsame Position haben sich die Ministerinnen und Minister bei Beratungen in der Kultusministerkonferenz (KMK) verständigt, wie aus einem am Freitag veröffentlichten Beschluss hervorgeht“
hervorgeht.

„Für die Kinder und Jugendlichen ist der Schulbesuch für ihre weitere Bildungsbiografie von entscheidender Bedeutung“, sagte die brandenburgische Bildungsministerin und KMK-Präsidentin Britta Ernst (SPD). Viele litten unter der Pandemiesituation. „Damit die Folgen nicht dauerhaft ihr Leben begleiten, liegt die Priorität der Kultusministerinnen und Kultusminister darauf, die Schulen so lange wie möglich offen zu halten.“
Im Vergleich zu allen anderen Lebensbereichen müssten Schulen am längsten geöffnet bleiben, heißt es im Beschluss der KMK. „In diesem Zusammenhang betonen die Kultusministerinnen und Kultusminister nachdrücklich, dass Kinder und Jugendliche nicht als Gefahr für alle an der Schule Beteiligten stigmatisiert werden sollen.“
Inzidenz „perspektivisch prüfen“

Seit Februar wird an den meisten Grundschulen in Deutschland wieder unterrichtet. Zuletzt waren je nach Bundesland auch ältere Jahrgänge zumindest im Wechselbetrieb zurückgekehrt. Regional sind Schulen wegen hoher Corona-Zahlen aber auch schon wieder geschlossen worden. Es wird zum Teil erbittert über Öffnungen und Schließungen gestritten.“

Und das hier ist das nächste Unglaubliche:

„Die Kultusminister sprechen sich außerdem dafür aus, bei Entscheidungen über den Schulbetrieb „perspektivisch zu prüfen, das Kriterium der Inzidenz um weitere Kriterien zu ergänzen“. Begründet wird das mit gestiegenen Tests bei Kindern und Jugendlichen. Dadurch könne „eine höhere Zahl von festgestellten Infektionen hervorgerufen werden und sich die Inzidenz in den Ländern erhöhen“.

https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/bildungspolitik-kultusminister-der-laender-wollen-schulen-so-lange-wie-moeglich-offen-halten/27021652.html?ticket=ST-2233339-TAoVLkEjAghBUIDZPU4H-ap2

Ich hatte gestern schon an anderer Stelle, ironisch gemeint, geschrieben, ab 300 sei der Inzidenzwert keine belastbare Größe mehr. Hätte nicht geglaubt, dass aus Ironie so fix Realität wird. Tests rufen zusätzliche Infektionen hervor? Hätte man bisher schon konsequent das gesamte Umfeld Infizierter, besonderen in Schulen und Kitas, getestet bzw. sofort erst einmal vorsorglich in Quarantäne geschickt, hätte man schon vorher wesentliche mehr Infektionen feststellen können und einer Weiterverbreitung des Virus entgegentreten können. Und die erhöhte Infektiosität der Mutationen scheint ja im Denken ( ist der Begriff noch ok?) der KMs gar nicht vorzukommen.

Welche zusätzlichen Kriterien schweben denn den KuMis vor? Die Anzahl der LuL und Eltern, älter als 50, für die es laut Drosten brenzlig wird, auf den Intensivstationen? Die Anzahl der LuL und Eltern sowie Kinder mit Longcovid?

KM Holter will in Thüringen nach den Osterferien Schnelltests. Natürlich freiwillig:

„Der Thüringer Bildungsminister Helmut Holter ermuntert Schülerinnen und Schüler dazu, sich selbst auf Corona zu testen.
Schülerinnen und Schüler sollen sich in Thüringen künftig selbst auf das Coronavirus testen. Das teilte das Bildungsministerium MDR THÜRINGEN mit. Grund dafür sei, dass sich das bisherige Testsystem an Schulen und in Kindergärten nicht mehr realisieren lässt. Mit dem kostenlosen Testsystem für alle Bürger und dem weiteren Ausbau des Impfsystems in Thüringen, werde immer mehr Personal benötigt. Dieses sei aber derzeit noch in Bildungseinrichtungen tätig, um Abstriche bei Kindern, Pädagogen und Personal vorzunehmen.
Eine Testpflicht soll es in Thüringen für Kinder und Pädagogen weiterhin nicht geben. Allen müsse klar sein, dass Tests einen wichtigen Beitrag zu mehr Sicherheit an Schulen und Kindergärten und zur Pandemiebekämpfung seien, so das Bildungsministerium. Bei der Auswahl der Selbsttest sei deshalb darauf geachtet worden, dass diese auch für jüngere Schüler einfach zu handhaben seien. Kinder ab elf Jahren sollen sich per Nasenabstrich testen, Grundschulkinder und Kindergartenkinder mit einem Speicheltest auf das Coronavirus getestet werden. Ob diese Selbsttests zuhause oder in den Einrichtungen durchgeführt werden sollen, ist noch offen, ebenso wie oft sich die Kinder wöchentlich testen lassen sollen.“

https://www.mdr.de/nachrichten/thueringen/schueler-selbsttest-corona-100.html

Natürlich auch keine Testpflicht. Dass die Freiwilligkeit kaum etwas bringt, erleben wir schon seit einigen Wochen in den Abschlussklassen. Also wirksamer Schutz dürfte auch nach den Ferien nicht in Sicht sein.

Grundschullehrer
3 Jahre zuvor

An unserer Nachbarschule hat es schon begonnen. Es haben sich viele Kinder (nachweislich auch ohne Symptome) angesteckt und den Virus in ihre Familie „geschleppt“. Schulen sind für Viren sehr effektive Verteilungszentren. Das war schon seit jeher bei der Grippe so. Jetzt ist es eh zu spät. Welche Folgeerscheinungen das Ganze dann bei Kinder hat, wird sich in den nächsten Jahren zeigen.

WiMoKa
3 Jahre zuvor

Schafft die Tests ab, dann gibt es keine Pandemie!
Schafft Thermometer ab, dann ist es nie mehr zu heiß oder zu kalt in Arbeits-, Wohn- und Schulräumen, und keiner hat mehr Fieber!
Schafft Diagnostik ab, dann ist jede Krankheit besiegt!
Weg mit den Zugschaffnern, dann fährt niemand mehr schwarz!
Weg mit den Einkommens-Statistiken, dann gibt es kein Reich oder Arm mehr.
Weg mit den Steuerfahndern, dann gibt es keinen Steuerbetrug mehr!
Weg mit den KultusministerInnen, dann gibt es ne Chance auf Wissenschaft!
Los, Leute, da geht noch was!

tellerrandblicker
3 Jahre zuvor

Schafft die Noten und Wortbemerkungen ab, dann haben wir keine leistungsschwachen Schüler mehr. Das nennt sich Bildungsministerium. Wir taufen um: Bildungsminuskriterium.

Mary
3 Jahre zuvor

Habe mal das Befinden meiner sechsten Klasse abgefragt, die nach dem Distanzunterricht den zweiten Tag in voller Präsenz in der Schule waren. Was mich dann aber echt verwunderte war, dass sich nur knapp ein Drittel der anwesenden SuS für den Präsenzunterricht aussprach. Der große Teil wäre lieber sicher zu Hause geblieben. Zwei waren das aufgrund einer Coronainfektion sowieso. Viele Kinder fühlen sich in den vollen Klassenzimmern nicht mehr wohl. Das Lüften kann ich auch nicht mehr vergessen. Die SuS achten inzwischen penibel darauf, dass die Regeln auch eingehalten werden. Sie sorgen sich wirklich sehr um ihre und die Sicherheit ihrer Eltern. Selbst die Kinder haben die Problematik der Situation verstanden… Warum schaffen das unsere Kultusminister nicht?

Schattenläufer
3 Jahre zuvor
Antwortet  Mary

Es geht nicht um das verstehen.
Das Schule mit Corona gefährlich ist versteht buchstäblich jedes Kind. Das haben sie gut geschildert.
Eine weitere Volksweisheit sagt „Kinder und Betrunkene sagen die Wahrheit“
Unsere Kultusminister sind aber leider weder Kinder noch betrunken (auch wenn die Entscheidungen manchmal so aussehen).
Es sind Politiker. Die Wahrheit sagen ist das tödlich.
Da muss man mit politischen und wirtschaftlichen Zielsetzungen handeln. Die Wahrheit durch gezielte Fehlinformationen so verbiegen, dass es passt und hoffen, dass es keiner merkt.
Es zählt also die nicht die Wahrheit sondern:
-Eigenes versagen vertuschen
– Wähler ködern mit Maßnahmen die gut ankommen
– Eltern für die Wirtschaftslobby als Arbeitskräfte frei blocken usw.
Schlechte Aussichten also.
Zu einem spontanen Rückfall ins Kindesalter wird es bei unseren Ministern wohl nicht kommen. Bleibt also nur die Hoffnung, dass mal ein Minister bei einer Pressekonferenz betrunken ist.
Ansonsten werden wir mit unverschämten Lügen leben müssen.

Elly
3 Jahre zuvor

Weil das System Bildung an sich nicht menschenfreundlich ist.