Meidinger sagt Schulschließungen voraus und fragt: „Was ist Schuljahr noch wert?“

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BERLIN. Heinz-Peter Meidinger, Präsident des Deutschen Lehrerverbands, befürchtet, dass wegen fehlender Corona-Tests und Impfungen von Lehrern Schulen bald wieder in den Distanzunterricht zurückkehren müssen. «Es gibt nur eine Möglichkeit, die Schulen auch in einer dritten Welle zu einigermaßen sicheren Orten zu machen: indem man die Lehrer impft und gleichzeitig mindestens zweimal in der Woche einen Schnelltest für alle Lehrer und Schüler durchführt», sagte Meidinger der «Bild am Sonntag». Bei beidem würde es massiv haken.

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Deutliche Worte: Heinz-Peter Meidinger, Präsident des Deutschen Lehrerverbands. Foto: Deutscher Lehrerverband

«Ich glaube deshalb nicht, dass wir die Schulen in der dritten Welle offen lassen können», sagte Meidinger. Seit Beginn der Pandemie seien 500 bis 600 Stunden Unterricht weggefallen, beklagte der Lehrerverbandschef. Selbst der beste Distanzunterricht habe nicht dieselbe Qualität wie Präsenzunterricht. «Langsam stellt sich die Frage, was dieses Schuljahr noch wert ist», sagte Meidinger. Alle Schüler hätten Lücken aufgebaut. Bei 20 Prozent seien sie so groß, dass sie gar nicht mehr begleitend aufgeholt werden können. dpa

RKI schlägt Alarm! Die dritte Welle rollt, nächster Lockdown in Sicht – aber die Kultusminister wollen die Schulen weiter offen halten

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kanndochnichtwahrsein
3 Jahre zuvor

Es kann doch im Grunde nur eine Forderung geben:
JETZT bundesweit alles schließen (nur noch lebensnotwendige Versorgung, auch kein Präsenzunterricht) und damit auch den Schülern und ihren Familien wenigestens die Chance geben, gesund aus der Pandemie rauszukommen.
Wir müssen den Impfungen eine Chance geben, BEVOR sie gegen neue Mutanten (durch Schulen befeuert) nicht wirken!

Es ist doch sch…egal, ob die Kinder heute oder in sechs Monaten das kleine 1×1 oder irgendeine Englisch-Lektion lernen. Selbst die ganz kleinen lernen dann eben später das ABC. Alles besser, als lernen zu müssen, dass Erwachsene zulassen, dass sie selbst, ihre Freunde oder Verwandten erkranken – und sie nachher erkennen müssen, dass es zu verhindern gewesen wäre.

Liebe KM, erklärt das Schuljahr zu einem LERNJAHR.
Wir alle haben viel gelernt, wir können noch viel lernen – aber es muss in einer solchen Lage nicht das gleiche sein wie zu normalen Zeiten.
Wir Lehrer haben einen Marathon hingelegt, um trotz allem einen Anschein von „Normalität“ zu wahren oder um das rauszureißen, was andere uns einbrocken.
So langsam geht es nicht mehr!

Wir brauchen jetzt die Erlaubnis, weiter unser Bestes zu geben, aber nicht unter der Prämisse, ein Schuljahr 1:1 digital abzubilden und notenfixierte Eltern zufriedenzustellen!
Wir brauchen die Erlaubnis, unser Bestes für die Kinder zu tun.
Das kann für den einen heißen, den Mathe-E-Kurs online durchzuziehen (weil alle gutes Internet haben und der Kollege fit darin ist und seinen Spaß an der Sache vermitteln kann), für den anderen vielleicht mit drei Kindern zusammen in den Wald zu gehen oder Wiederholungsübungen auf Kopie auszugeben, für wieder andere könnte es bedeuten, den Kindern einfach mit „guten“ Themen und Angeboten die Freunde am Lernen, die Möglichkeiten des Distanzunterrichts und ihre Verbundenheit zum Lehrer/zur Klasse/zur Schule zu vermitteln!

Aber das alles schreiben wir hier seit einem Jahr.
Ich geb es auf!

Morgen wird es heißen, dass alles in den Lockdown zurück muss.
Die Schulen werden einmal mehr für sichere Orte erklärt.
Weil der Briefträger drei Selbsttests vorbeitrug und der Hausmeister einen Mülleimer dafür aufstellte…
Ich sehe derzeit keinen, der bereit ist, die Kinder zu schützen und damit die ganze Bevölkerung.
Bildung ist Ländersache – und Durchseuchung offenbar auch.

Wären die Viren ein Hochwasser, kämen Feuerwehren, Bundeswehr und Technisches Hilfswerk
im Zweifel sogar aus dem Nachbarland.
In einer Pandemie leitete man – bildlich gesprochen – das Hochwasser in jedes Haus, damit es nicht so hoch auf der Straße steht, wenn die MP und KM in der Limousine vorbeifahren.
Die geben dann eine Erklärung heraus, dass die Kinder aber doch bitte alle auf der Straße spielen sollten um nicht zu vereinsamen – es gebe keine Ertrinkungsgefahr, weil das Wasser ja auch in den Häusern steht, da werden sie ja schon schwimmen gelernt haben.

Tanja
3 Jahre zuvor

Stimme ich voll zu. Und verzichtet auf Nebenfächer wie Kunst, Musik, Erdkunde, Religion, Sport, usw…

Außerdem hat meine Tochter im Umgang mit PC, Internet, Drucker, etc. Mehr gelernt als man sonst im ganzen Schulleben lernt….und das braucht man häufig später im Berufsleben….

Alles nicht sooo schlimm mit Fernunterricht….ausser für Eltern die ihr Kind betreut haben müssen..

Sina
3 Jahre zuvor

Ich frage mich, warum nan Lehrer und Erzieher nicht einfach beim Hausarzt impfen lässt. Was dauert da wieder so lange und warum.darf nicht jeder selbst entscheiden, was er geimpft bekommt.

Ich als Frau, die jahrelang schon keine Pille mehr nimmt wegen der Thrombosegefahr, könnte als Erzieherin nur Astra bekommen. Will ich das? Nein! Warum? Unsere gute Freundin starb sn einem Hirnvenenblutgerinnsel. Vorher lag sie 2 Jahre unsnsprechbar im Koma! Nein danke! Warum Astra für Frauen, die besonders gefährdet sind und die immer noch den größtem Anteil in der Kinderbetreuung wuppen!

Tina+2
3 Jahre zuvor
Antwortet  Sina

Sina, es gibt einfach noch nicht genug Impfstoff.
Selbst wenn die Hausärzte nach Ostern mitimpfen sollen, wird es voraussichtlich nur 20 Dosen pro Woche pro Praxis geben. Also quasi nix für eine Praxis mit hunderten/tausenden Patienten.

Dil Uhlenspiegel
3 Jahre zuvor

«Ich glaube deshalb nicht, dass wir die Schulen in der dritten Welle offen lassen können», sagte Meidinger.

Das KuMi hingegen sagt: «Ihr müsst glauben, ganz fest glauben.»

Denn der Glaube kann Berge nicht nur versetzen, er kann Berge auch erzeugen, jedenfalls in Kurvendiagrammen.

Klaus Lehmkuhl
3 Jahre zuvor

Meidinger liefert den Schulministern Munition , wenn er sagt , dass Distanzunterricht nicht die gleiche Qualität hat wie Stunden vor Ort . Von 20 % Wissenslücken habe ich aber bislang nichts gemerkt . Eher im Gegenteil : In den höheren Jahrgängen sehe ich mehr Effektivität und Qualität .

Leseratte
3 Jahre zuvor
Antwortet  Klaus Lehmkuhl

Im Distanzunterricht habe ich in den Videokonferenzen fast alle Schüler gleichzeitig, es sei denn, es klemmt mal aus technischen Gründen irgendwo. Im Wechselunterricht habe ich nur die Hälfte, die andere Hälfte wird „ unbeaufsichtigt“ zu Hause mit Aufgaben bespaßt, die dann auch wieder extra kontrolliert und verglichen werden müssen. Wenn die Videokonferenzen stabil laufen, ist das nach meiner Erfahrung effektiver als Wechselunterricht.
Gerade in den höheren Klassen, die auf selbstständiges Arbeiten beim Studium vorbereitet werden sollen, ist der Distanzunterricht auch gut möglich. Die, die abtauchen wollen und sich ohnehin für Schule nicht interessieren, tun es so oder so. Aber die Infektionsgefahr ist für alle extrem vermindert.

In Israel gibt es eine gerichtliche Entscheidung, die man hier wohl nicht erwarten kann:

„In dem konkreten Fall hatte eine Hilfslehrerin, die an einer Grundschule beschäftigt ist, sowohl Impfung als auch Tests verweigert und gegen ihren Arbeitgeber geklagt.
Das Gericht wies die Klage mit der Begründung zurück, das Recht der Hilfslehrerin sei nicht stärker als das „Recht der Schüler, Eltern und der Lehrerschaft auf Leben“. Zugleich rief es den Gesetzgeber auf, bei diesem Thema Klarheit zu schaffen. Es gibt bereits eine Reihe israelischer Unternehmen, die Sanktionen gegen Mitarbeiter verhängt haben, die sich nicht impfen lassen wollen.“

https://www.welt.de/vermischtes/live221095606/Corona-live-Impfgegnerin-in-Israel-darf-nicht-mehr-zur-Arbeit-an-Schule.html

Hier sind und bleiben wohl Tests freiwillig und das Recht aller rundherum Gefährdeten auf körperliche Unversehrtheit ist quasi nichts wert.

C K
3 Jahre zuvor
Antwortet  Klaus Lehmkuhl

Klaus Lehmkul
Genau so geht es mir mit dieser Aussage! Ich bin stinksauer! Ich befürchte, dass ich meine SUS nächstes Jahr mit dem gleichen Stoff wie in diesem Jahr langweilen muss…..
Oh, da kommt Freude auf-SuS, die vor lauter Frust den Unterricht verweigern oder kündigen.

Jan aus H
3 Jahre zuvor

„Es gibt nur eine Möglichkeit, die Schulen auch in einer dritten Welle zu einigermaßen sicheren Orten zu machen: indem man die Lehrer impft und gleichzeitig mindestens zweimal in der Woche einen Schnelltest für alle Lehrer und Schüler durchführt“

Falsch!

Das ist EIN Baustein! Wenn man die Schulen wirklich sicher machen will, braucht man zusätzlich Luftfilter, Plexiglaswände, Masken und eine grundsätzliche Einhaltung eines Mindestabstandes.

KnechtRuprecht
3 Jahre zuvor
Antwortet  Jan aus H

Exakt!
Und wenn man das alles hat, bleibt immer noch zu sehen, was nachzubessern ist. Alles Andere ist Blendwerk.

Flugoktopus
3 Jahre zuvor

Also unser Distanzunterricht hatte eine sehr gute Qualität, wir haben jede Stunde nach Plan als videokonferenz durchgeführt. Die Schüler*innen meiner 10 waren begeistert, der Krankenstand war viel niedriger als vorher und wir alle wären sehr gerne im Distanzunterricht geblieben. Seit vier Wochen sind wir im Wechselunterricht und das hat die Folge, dass viele Stunden aus organisatorischen Gründen ausfallen und Kursunterricht (immerhin ein Drittel der stundentafel) nur in Form von Wochenplänen, die in Stillarbeit bearbeitet werden, stattfinden darf.

Anita
3 Jahre zuvor

Ich sehe das ganz genauso wie Sie.
Selbst wenn der Distanzunterricht das Prãsente nicht voll ersetzen kann, so haben viele Schüler etwas ganz Bemerkenswertes gelernt:
Selbstständigkeit und Verantwortung zu übernehmen Sich selbst zu organisieren. Und wie Sie bereits sagten, effektiver in bestimmten Bereichen zu lernen
Ich würde mir wünschen, dass man endlich wegkommt von diesem starren Blick nur auf Präsenzunterricht. Er ist oft nicht das Nonplusultra für jedes Kind.
Einige schwächere Schüler zeigten sogar mehr Engagement und Bereitwilligkeit im Distanzunterricht.
Zumindest konnte ich diese Erkenntnis auf unserem Gymnasium beobachten
Kanonfutter ist ein gutes Wort.
Unser Yvonnchen wird Ihre Husarenuniform (ich liebe diesen Ausdruck… So treffend!) zurechtrücken und weitermachen wie bisher, fürchte ich.

Wolfgang Kuert
3 Jahre zuvor

Ausgefallener Unterricht. Gesundlügen oder den Unterricht nachholen? Das ist doch hier die Frage!

Dil Uhlenspiegel
3 Jahre zuvor
Antwortet  Wolfgang Kuert

Lehrer: Fritzchen, definiere bitte „ausgefallener Unterricht“!
Fritzchen: Das ist Unterricht, der ausfiel oder Unterricht, der ausgefallen stattfand.

Rosa
3 Jahre zuvor

Herr Heinz-Peter Meidinger und Herr Ralf Scholl haben in der Corona Krise viele tragende Vorschläge an Frau Eisenmann gerichtet. Dieser Austausch ist von Frau Eisenmann mit Füßen getreten worden und ein respektvolles Miteinander ist von Frau Eisenmann nicht angestrebt worden. Wir befinden uns in der dritten Welle und es wird kein mormales Schuljahr werden für alle die am Schulleben beteiligt sind. Die Schulpolitik muss endlich die Wahrheit anerkennen und endlich tragende Lösungen für die Kinder und Jugendlichen finden. Herr Scholl vom PHV_BW hat eine tragende Lösung gefordert ein Corona Aufholjahr G9 gefordert und den Kindern und Jugendliche eine angemessene Aufarbeitungszeit der Lernlücken und der Persönlichkeitsbildung. Schenkt den Kindern die Zeit und gebt Ihnen genügend Zeit die Schritte in ein einer angemessenen Form zu erlernen. Frau Eisenmann hat diesen Vorschlag abeschmettert und es konnte nie auf Augenhöhe ein respektvolles Miteinander erarbeitet werden. Man spricht von Lernbrücken und Förderprogrammen und dies ist bei G8 nicht zu leisten in BW. Es hat alle Schichten getroffen und nicht nur die benachteiligten Kinder die man als Aushängeschild benutzt und rechtfertigt wir tun etwas.
Die Pandemie egal welcher Herkunft oder sozialer Schicht hat jeden getroffen. Die Kinder und Jugend sind schon lange in Ihrer Entwicklung ausgebremst. Die Persönlichkeitsbildung wird mit großer Sehnsucht erwartet und nicht nur die Lernücken sind davon betroffen. Frau Eisenmann hat die Rechte der Bildung und persönliche Entwicklung grob fahrlässig vertreten. Die junge Generation hat jegliches vertrauen verloren in die Schulpolitik und es ist in der dritten Welle weiterhin ein HIN und HER was dieser Generation vorgelebt wird. Der Schaden der Pandemie ist bei allen groß und man rechtfertigt so die Öffnung. Die Schulpolitik hat den Kindern und Jugendlichen keinen HALT, ORIENTIERUNG und FÜRSORGE vorgelebt oder eingesetzt. Die Schulpolitik hat keine Verantwortung übernommen und keine Ernsthaftigkeit
in Ihrem Handeln vorgelebt.

Christian
3 Jahre zuvor
Antwortet  Rosa

Für all das hat S. E. nun ihre Quittung erhalten. Leider viel zu spät…

Peter
3 Jahre zuvor

NIE habe ich so viel gearbeitet,
NIE hatte ich so guten persönlichen Kontakt zu meinen Schülerinnen und Schülern- zwar digital oder telefonisch, aber in Einzelbetreuung und intensiv,
NIE habe ich so viel Neues für und im Unterricht probiert,
NIE konnte ich so viel inhaltlichen Freiraum nutzen und Schülern und Schülerinnen auch mal andere Sachen und Themen geben und zeigen…
…alle Nachteile und Einschränkungen hatten wir auch- geschenkt.
ABER DASS EIN LEHRERFUNKTIONÄR DAS ALLES IN DIE TONNE TRITT MIT SOLCHEN AUSSAGEN, DAS GANZE ENGAGEMENT NUTZLOS, DAS JAHR GAR VERLOREN NENNT, IST UNGLAUBLICH UND IGNORANT. Im Lehrerverband wird nach Kraus auch bei Meidinger vor allem die bayrisch- gymnasiale Perspektive eingenommen. Bei solchen Verbänden bedanken sich die KM.

Moritz
3 Jahre zuvor
Antwortet  Peter

Wenn Distanzunterricht so toll ist, warum brauchen wir dann überhaupt noch Schulen mit persönlichem Lehrerkontakt. Ich habe zwar im Distanzunterricht meinen Stoff durchgebracht, aber jetzt im Wechselunterricht festgestellt, dass nur ein Teil davon auch verdaut und verstanden worden ist. Übrigens hat das Schulbarometer der Bischstiftung bei 2000 Lehrkräften bereits im Dezember nach entstandenen Kernlücken gefragt. Das Ergebnis ist viel niederschmetternd er als die 20 Prozent, die Meidinger angibt. Ich bin auch in der jetzigen Situation für Distanzunterricht, werde aber deshalb diesen nicht hinsichtlich seiner Effektivität in den Himmel loben. Er ist und bleibt eine Krücke, wenn man von der gymnasialen Oberstufe Mal absieht. An meiner Mittelschule erreiche ich ein Drittel der Kids nicht.

Peter
3 Jahre zuvor
Antwortet  Moritz

Ich habe ja nicht gesagt, dass Distanzunterricht das Maß aller Dinge ist, lesen Sie den Post genauer!
Aber es gibt durchaus auch Lichtblicke und Positives. Unglaublich finde ich, dass ein Funktionär, der für alle Lehrer sprechen will, das nicht sieht und praktisch den KM noch die Argumente liefert.
Wir haben aus der Situation etwas Gutes gemacht und das Schuljahr ist keineswegs verloren-
Lehrplanlücken hin oder her.
Nur darum ging es mir. Und darum, dass der LV mich nicht vertritt, wahrscheinlich meine Schulart nicht einmal kennt.

xy
3 Jahre zuvor

Gesunder Distanzunterricht ist für alle in einer Pandemie besser als gesundheitsgefährdender Präsenzunterricht!
Das ist doch gar keine Frage. Es gibt angesichts der Mutationen nur noch eine sinnvolle Strategie. Ein harter Lockdown, der diesen Namen verdient, geschlossene Schulen, Kitas im Notbetrieb und Home Office Pflicht. Und das so lange bis wir unter 35 sind.
Die andere Strategie bedeutet Durchseuchung, vor der nicht nur Intensivmediziner warnen. Es wird keine Raustestung aus B117 geben, das ist nur der naive Irrglaube der Kultusminister, die auch noch glauben, dass LuL die Testungen im geschlossenen Raum ohne Schutzkleidung übernehmen, während sie selbst in Einzelbüros mit Luftfilter sitzen.
Genug mit dem Blödsinn!
Wenn die Schulen offen bleiben, ist die KMK hauptverantwortlich für einen weiteren Anstieg.

Leseratte
3 Jahre zuvor
Antwortet  xy

So ist es. Leider geistert immer wieder durch die Presse, die Schulen seien zu. Wir steuern zwar Richtung 400er Inzidenz, trotzdem sind die Abschlussklassen alle in der Schule. Lockdown lohnt nur, wenn er den Namen auch verdient hat. Solange es so viele Ausnahmen gibt, wird das nichts. Dass dieses halbherzige Herunterfahren nicht viel bringt außer massiven finanziellen Einbußen auch für Branchen mit guten Hygienekonzepten, hat ja der Lockdown light gezeigt. Die letzten Öffnungsbeschlüsse mit Schulöffnungen und teils ignorierter oder einfach hochgestellter Notbremse tun nun wieder ihr Übriges, dass wir in einem exponentiellen Wachstum sind und schon in 3-4 Wochen die Krankenhäuser mit 50-70- Jährigen gefüllt sind. Und diese Inkonsequenz kostet immer mehr Akzeptanz der Maßnahmen, was zu weiter steigenden Zahlen führen wird. Und ein Ende ist nicht in Sicht, weil ja auch beim Impfen nichts vorwärtsgeht.

ysnp
3 Jahre zuvor

Zum Distanzunterricht:
Bei den Grundschulen sieht es anders aus wie die Vorschreiber aus den weiterführenden Schulen berichten. Unabhängig vom Infektionsgeschehen betrachtet ist rein vom Lernen her der Distanzunterricht für Grundschüler die schlechteste Variante. Je mehr Präsenz umso effektiver. Wechselunterricht ist schon besser als Distanzunterricht.

Zusätzlich bringt der Distanzunterricht bei Grundschulen weniger Effekte, weil gleichzeitg zu betreuende Schüler in der Notbetreuung sitzen. Seitdem man die Notbetreuung ausgeweitet hat, geben Eltern ihre Kinder vornehmlich in die Notbetreuung statt andere Lösungen zu suchen, die bei einigen durchaus möglich wären. Da überwiegend die Grundschullehrer die Notbetreuung selbst stemmen müssen, sind diese dadurch zusätzlich belastet. Das geht dann so: Da wird Distanzunterricht gemacht (Onlinezeiten) und gleichzeitig sitzen im Klassenzimmer die Kinder der Notbetreuung und müssen betreut werden. Aber auch die zuhause müssen betreut werden. Eine Gruppe ist dabei immer im Nachteil.

Dennoch kann man das Infektionsgeschehen nicht ausblenden. Wir werden jetzt geimpft, haben CO2 Messgeräte, die Schüler tragen Alltagsmasken, die Lehrer medizinische oder FFP2 Masken und bald sollen Selbsttests kommen, aber dennoch fehlen noch die Luftreinigungsgeräte um das Infektionsgeschehen im Klassenzimmer möglichst klein zu halten und die weitere Ausbreitung zu verhindern. Ich selbst habe erlebt, dass selbst die Physiotherapie mit Luftreinigungsgeräten ausgestattet ist. Das müsste doch auch in Klassenzimmern möglich sein und forciert werden und für jedes Klassenzimmer Pandemiestandard sein!

Echt
3 Jahre zuvor

Der Blick auf die Impfung von Lehrern und anderen am Schulleben beteiligten Erwachsenen, ist mir deutlich zu eingeschränkt. Die Gesundheit der Kinder sollte doch ebenfalls oberste Priorität haben. Mir graust langsam davor, was geschieht, wenn tatsächlich ein Großteil der Erwachsenen geimpft ist. Herrgott nochmal, die Kindern haben ihr ganzes Leben noch vor sich. Wie können wir mögliche Erkrankungen in kauf nehmen, ohne zu wissen welche Folgen das langfristig für sie haben kann. Einfach beschämend für unsere Gesellschaft. Was für ein Menschenbild steht dahinter?

Sigi
3 Jahre zuvor
Antwortet  Echt

Das Risiko, durch Corona Schäden davonzutragen, ist für Lehrkräfte wesentlich höher als für Kinder.
Die meisten Lehrkräfte sind noch nicht geimpft.
Die meisten Lehrkräfte, die einen Anspruch auf Impfung (mit AZ) haben, sind noch nicht geimpft.
Einzelne Lehrkräfte haben eine Erstimpfung mit AZ bekommen.
Der Termin für die Zweitimpfung ist immer 12 Wochen später. Also in den Sommerferien oder kurz davor.
Für diese Lehrkräfte besteht dann zu Beginn des nächsten Schuljahrs ein Infektionsschutz von 60%.

Toll.

In meiner Arbeitsrealität kann ich bei 98% der Eltern kein ernsthaftes Interesse am Schutz ihrer Kinder entdecken.
Setzen Sie sich doch bitte aktiv für den Schutz Ihrer Kinder ein!
Die Lehrkräfte Ihrer Kinder stehen Ihnen sicherlich nicht im Weg.

Echt
3 Jahre zuvor
Antwortet  Sigi

Ich erachte die Impfung der Lehrer, Erzieher etc. für sehr wichtig. Ich arbeite ebenfalls als Pädagogin. Ich befürchte nur, dass die Kultusminister mit ihrem Credo, dass Kinder weniger gefährdet sind, dem Infektionsgeschutz in Schulen noch weniger Bedeutung schenken. Daher denke ich, dass wir uns weiterhin auch für den Schutz der Kinder und Jugendlichen stark machen müssen. Wir sitzen alle in einem Boot.
Das Infektionsgeschehen unter den Kindern und Jugendlichen gefährdet auch den Impfschutz, da sich neue Mutationen bilden können.

Sigi
3 Jahre zuvor
Antwortet  Echt

Wie machen Sie sich denn für den Schutz Ihrer Kinder stark?

Riesenzwerg
3 Jahre zuvor
Antwortet  Echt

Der Dank dafür geht an Ihre(n)Kultusminister:in.

Der/Die sollte auch in der Lage sein, das dahinterliegende Menschenbild zu erläutern.

Allein – mir fehlt der Glaube in die Kompetenz und der Glaube auf eine ehrliche Antwort.

Elly
3 Jahre zuvor
Antwortet  Echt

@Echt: kein menschenfreundliches

Riesenzwerg
3 Jahre zuvor

@Sina

Ich habe beschlossen, mich nicht mit AZ impfen zu lassen. DIESE Form des Missbrauchs, der Körperverletzung und des Eingriffs in meine Gesundheit und mein Leben lasse ich nun wirklich nicht mehr zu.

Sollte irgendwann genügend anderer Impfstoff da sein, lasse ich mich impfen.

Echt
3 Jahre zuvor

@Sigi. Mir bleibt wohl nur, den Hinweis, auf Schutz der Kinder und die Informationen, über die Folgen unzureichender Maßnahmen, im Bekanntenkreis zu kommunizieren, denn vielen Leuten scheinen die Zusammenhänge nicht klar zu sein. Ich stimme Ihnen zu, dass viele Eltern sich wenig Gedanken zu machen scheinen. Sie scheinen sich, von einer kritischen Betrachtung eher belästigt zu fühlen. Ich bin immer wieder erschrocken und entsetzt, dass auch gebildete Menschen die bequemste Lösung suchen und unangenehme Wahrheiten verdrängen. Das lässt mich immer wieder ziemlich hilflos staunen.
Die Präsenzpflicht ist ein Dilemma. M.M.n. ist z.Zt., aus Sicht des aktuellen Infektionsgeschehens, nur der Distanzunterricht verantwortbar. Würde ich meine Kinder nicht hinschicken, müssten sie es aber ausbaden (Noten, Versetzung).

Daher habe ich meinen Kommentar eigentlich darauf bezogen, dass Personen, die in der Öffentlichkeit stehen und vielleicht noch gehört werden, wie Herr Meidinger, für alle, am Schulleben beteiligten, eintreten müssten. Die Impfung der Lehrer ist nur ein Teil der Maßnahmen. Einen Schnelltest zweimal wöchentlich sehe ich, beim aktuellen Infektionsgeschehen, nicht als wirkliche Prävention. Ich hoffe auf eine Impfung für Kinder, ehe die Schulen wieder „normal „öffnen. Das macht mir Sorge.
Wie gesagt, das Infektionsgeschehen unter Kindern kann, aufgrund der Mutationsentwicklung, nicht nur für einzelne Kinder, sondern für alle zum Problem werden. Das müsste in den öffentlichen Medien viel deutlicher dargestellt werden.

Leider habe ich den Eindruck, dass Sie meinen Kommentar als Angriff oder als Geringschätzung gegenüber der Situation der Lehrer verstanden haben. Dem ist nicht so. Es tut mir leid, wenn er missverständlich rüberkam.
Wir sind auch in Ihrer Situation. Das Leben dreht sich seit einem Jahr nur noch um Schule und Corona.

Riesenzwerg
3 Jahre zuvor

Ich stelle mir die Frage:

Was ist Menschenleben noch wert?

Sch… was auf ein Schuljahr!

Alles lässt sich nachlernen, aber nicht alles lässt sich nachholen.

Magistra
3 Jahre zuvor

Echt hat recht! Und es gibt ja auch unter den Kindern Risikopatienten, die seit Monaten schon zu Hause lernen müssen, da bei Infektion ein schwerer Krankheitsverlauf nicht ausgeschlossen werden kann. Diese Kinder scheinen wie alle Kinder in der Pandemie keine Lobby zu haben, leider!

Karin Fetzner
3 Jahre zuvor

Zumindest in BW sollte endlich die Einsicht wachsen, dass die Umstellung bei G8-Gymnasien auf G9 längst überfällig ist! Hier ist das Aufarbeiten von möglichen fachlichen Lücken im nächsten Schuljahr unabdingbar und braucht einfach Zeit, man denke nur an Sprachen oder Fächer mit praktischem Arbeiten. Und der vertraute Klassenverband ist für die Kinder und Jugendlichen dann für die seelische Verarbeitung der Pandemie-Situation so nötig wie schon lange nicht mehr. Warum kapieren das die zuständigen Politiker immer noch nicht und labern irgendwelche inhaltsleeren Luftblasen von Bildung als wichtigster Ressource, wenn sie nicht bereit sind, dafür auch genug Geld zu investieren?? Jede/r, der oder die Einfluss auf die kommende Landesregierung hat, sollte hier auf die neuen Landtagsabgeordneten Druck ausüben, endlich Taten statt billiger Worte einfordern!
Siehe Petition: https://www.openpetition.de/petition/online/corona-aufholjahr-zur-rettung-der-bildungsqualitaet

Bauer
3 Jahre zuvor

Es war spätestens nach den Herbstferien klar!
Es wird kein normales Schuljahr!
Warum kann man auf etwas so absehbares nicht früher reagieren?
Man müsste sich einfach ehrlich machen und realistische Pläne entwickeln.
Schule so sicher wie möglich, auch wenn es Geld kostet.
Lernjahr Unterricht nach Kapazität und Bedürfnissen, nicht nach Lehrplan.

Mthdnmnn
3 Jahre zuvor

Gegenfrage: Was ist der deutsche Lehrerverband noch wert?

Jule aus T.
3 Jahre zuvor

Hmm, ich bin immer wieder verwundert, wie viele Lehrer es anscheinend doch schaffen, qualitativ hochwertigen Distanzunterricht bereitzustellen.
Leider ging der Distanzunterricht meiner Tochter bis Anfang März nicht über das Einstellen von Aufgaben im Lernsax, zum großen Teil ohne Angabe von Abgabeterminen, hinaus. Die Lehrer haben sich mit Datenschutz herausgeredet. Seit Anfang März werden dann jetzt doch unregelmäßig auch mal Videokonferenzen angeboten.
Die Motivation meiner Tochter sich selber mit dem Unterrichtsstoff zu befassen, ist mittlerweile nicht mehr vorhanden. Sie tut trotzdem, was sie kann und schafft.
Am Ende des letzten Schuljahres wurde von ihrem damaligem Klassenlehrer, der es nicht einmal geschafft hat, Aufgaben im Lernsax einzustellen, nur noch darauf hingewiesen, wie viel Stoff nun aufgeholt werden müsse, weil bei den Prüfungen dann niemand mehr an Corona denkt. Das hat bei ihr einen wahnsinnigen Druck erzeugt, dem sie sich nicht gewachsen sieht. Sie ist jetzt in der 9. Klasse einer Oberschule und nächstes Schuljahr wären Prüfungen. Für uns ist dieses Schuljahr gelaufen. Wir sehen nicht, wie sie den verpassten Stoff aufholen soll und sind dafür, dass sie die Klasse freiwillig wiederholen kann und das möglichst ohne die Schule wechseln zu müssen. Und das sollte für alle Schüler, denen es so geht, machbar sein. Ob das die Schulen, Kultusminister und wer sonst noch zuständig ist auch so sieht, bezweifle ich mittlerweile. Aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.