Aerosol-Forscher: Corona-Mutation erlaubt nur zwei Stunden Wechselunterricht pro Tag

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BERLIN. Das Auftreten der Virusmutation B.1.1.7 hat für den Schulbetrieb womöglich drastische Konsequenzen: Selbst bei Wechselunterricht und Maskenpflicht – das zeigen aktuelle Berechnungen von Forschern der TU Berlin – können sich Schüler und Lehrer nicht länger als zwei Stunden in einem Klassenraum aufhalten, ohne dass die Ansteckungsgefahr unverantwortlich hoch wird. Ohnehin rechnen Wissenschaftler damit, dass sich in den nächsten Wochen viel mehr Jüngere anstecken werden.

Die Virusmutation B.1.1.7 macht sich in Deutschland breit – auch in Kitas und Schulen. Fotomontage: Shutterstock / nitpicker

Seit den Schulöffnungen im Februar und März läuft der Schulbetrieb in weiten Teilen Deutschlands im Wechselunterricht, um das Infektionsrisiko zu begrenzen. Tatsächlich entspricht dies den Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts (RKI) für Inzidenzwerte über 50, um die Abstandsregel in den Klassenräumen ermöglichen zu können. Gleichzeitig, so sieht es die Vorgabe der Kultusministerkonferenz vor, sollen Lehrer die Fenster alle 20 Minuten für mindestens drei bis fünf Minuten öffnen, um eine mögliche Aerosol-Belastung der Atemluft zu beseitigen.

Nach unserer Erkenntnis braucht man für B.1.1.7 nun 105 qm/h virenfreie Zuluft pro Person pro Stunde Aufenthalt, damit die Verdünnung so klein ist, dass sich max 1 Pers ansteckt. Mit MNS, 50% Klasse kann Unterricht dann ca 2 Zeitstunden stattfinden.

— Martin Kriegel (@KriegelMartin) March 27, 2021

Die RKI-Empfehlung sowie die (schon beim Erscheinen als unzureichend kritisierte) Lüftungsvorgabe der KMK stammen allerdings aus dem vergangenen Herbst – mittlerweile grassiert die deutlich ansteckendere Virusmutation B.1.1.7 in Deutschland. Und die hat Auswirkungen auch auf die Situation in den Schulen, wie der Physiker Prof. Martin Kriegel, Leiter des Hermann-Rietschel-Instituts für Energietechnik der TU Berlin jetzt auf Twitter deutlich macht.

Kriegel zufolge ist Wechselunterricht, selbst wenn von allen Personen im Raum eine Schutzmaske getragen wird, nur für zwei Stunden am Tag möglich. Aufgrund der Mutante sei nun deutlich mehr virenfreie Frischluft nötig, um einen möglichst sicheren Aufenthalt zu gewährleisten, als bei dem ursprünglichen Virus. Wörtlich schreibt Kriegel: „Um die Ansteckungsrate deutlich kleiner 0,5 zu bekommen, so dass sich wahrscheinlich keiner ansteckt, muss der Zuluftvolumenstrom nochmal drastisch erhöht werden.“ Das sei technisch aber praktisch unmöglich zu erreichen. Denn: „Nach unserer Erkenntnis braucht man für B117 nun 105 m3/h virenfreie Zuluft pro Person pro Stunde Aufenthalt, damit die Verdünnung so klein ist, dass sich max 1 Pers ansteckt. Mit MNS, 50% Klasse kann Unterricht dann ca 2 Stunden stattfinden.“

Aktuell liegt die Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland schon wieder bei über 130, Tendenz stark steigend

Mittlerweile geht das Gros der Corona-Fälle in Deutschland auf den zuerst in Großbritannien nachgewiesenen Virustyp zurück. Und der gilt nicht nur als deutlich ansteckender als das ursprüngliche Virus, sondern er verursacht auch noch schwerere Krankheitsverläufe – selbst bei jüngeren Menschen.

Deswegen mahnen Experten: Die Lage jetzt ist nicht ohne weiteres mit der vor Weihnachten vergleichbar. Sollte es zu ähnlich hohen Fallzahlen wie damals kommen, hätte das nun weitreichendere Folgen. Zumal Corona-Ausbrüche laut RKI momentan insbesondere private Haushalte sowie zunehmend auch Kitas, Schulen und das berufliche Umfeld betreffen. Vor Weihnachten verzeichnete Deutschland knapp 200 Infektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche. Dann kam der Lockdown. Aktuell liegt diese Sieben-Tage-Inzidenz schon wieder bei über 130, Tendenz stark steigend.

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Die Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Epidemiologie, Prof. Eva Grill, erwartet bei steigenden Corona-Zahlen mehr schwere Krankheitsverläufe bei jüngeren Menschen. „Wir sehen einen Rückgang der Todesfälle bei den Hochaltrigen. Das deutet darauf hin, dass es zunehmend gelingt, die besonders vulnerablen Gruppen durch Impfung zu schützen“, erläutert sie. Aber auch bei den 60- bis 69-Jährigen liege das Sterberisiko der Infizierten noch bei etwa vier Prozent.

Anders als das ursprüngliche Virus breite sich B.1.1.7 auch schneller innerhalb von Familien aus, macht der Saarbrücker Pharmazie-Professor Thorsten Lehr deutlich. Bei der Mutante sei schnell die ganze Familie infiziert, wohingegen früher selbst enge Angehörige nicht immer angesteckt wurden. Zudem seien die Gesamtzahlen derzeit noch ansteigend. Bei dieser Kombination sei die Lage brisant. „Das ist ein Pulverfass, auf dem wir sitzen.“

Hohe Infektionsraten bei Jüngeren führten zu mehr Ausfällen, verdeutlicht Prof. Hajo Zeeb vom Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie in Bremen. Das liege allein schon daran, dass mehr Kontaktpersonen in Quarantäne müssten und das Umfeld – im Job oder in der Familie – bei Jüngeren, Berufstätigen, Eltern größer sei. «Und sicher ist es auch so, dass der Anstieg bei Kindern in Kitas und Schulen ebenfalls diese Konsequenzen hat.» Mehr Tests sollten daher vor allem dafür sorgen, dass Fälle früher erkannt und so aus dem Geschehen genommen werden können, erklärt der Wissenschaftler.

Das RKI mahnt, es sei „weiterhin unbedingt notwendig“, sich am Arbeitsplatz konsequent vor Infektionen zu schützen. Die gesamte Bevölkerung müsse wachsam sein, Abstands- und Hygieneregeln – auch im Freien – einhalten, Innenräume lüften, wo geboten Masken tragen und Menschenansammlungen – besonders in Innenräumen – möglichst meiden. Auch in Kitas und Schulen sollten Ausbrüche verhindert werden.

„Ich vertrau der Wissenschaft. Wenn das so ist, dann kann eben nur zwei Stunden Unterricht stattfinden“

Welche Konsequenzen aus dem Auftreten von B.1.1.7 für den Schulbetrieb nach den Osterferien erwachsen, wird laut „tagesspiegel“ in Berlin bereits hitzig diskutiert. Regina Kittler, Sprecherin für Schule und Kultur der Linken, plädiert dafür, den Unterricht an Kriegels neueste Erkenntnisse anzupassen – so groß die Konsequenzen auch seien. „Ich vertrau der Wissenschaft“, sagt sie laut Bericht. „Wenn das so ist, dann kann eben nur zwei Stunden Unterricht stattfinden.“ Die Situation sei für Eltern, Kinder und Jugendliche zwar mehr als schwierig, trotzdem könne man die Wissenschaft nicht ignorieren. Die CDU argumentiert ähnlich. Dirk Stettner, Sprecher für Bildung und Schule der CDU, spricht sich dafür aus, nicht die Augen vor neuen Erkenntnissen zu verschließen. „Die Wissenschaft hat bisher immer recht gehabt.“

Widerspruch komme hingegen von der FDP, so berichtet das Blatt: Der bildungspolitische Sprecher Paul Fresdorf wird zitiert, dass man sich nicht auf zwei Stunden Unterricht am Tag beschränken könne. „Es ist wichtig, den Wechselunterricht beizubehalten“, sagt er. „Das ist auch eine soziale Frage.“ News4teachers / mit Material der dpa

Wissenschaftler fordern: Kultusminister – hört auf, Märchen zu erzählen! Sorgt endlich für Corona-Schutz in Kitas und Schulen!

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BK-Lehrkraft
2 Jahre zuvor

„Das RKI mahnt, es sei „weiterhin unbedingt notwendig“, sich am Arbeitsplatz konsequent vor Infektionen zu schützen.“

Bin dabei! Bräuchte aber etwas mehr Unterstützung dafür als bisher.

Klaus Lehmkuhl
2 Jahre zuvor

Auch diese Erkenntnis wird Frau Gebauer nicht interessieren . 2 Stunden am Tag ? Da bleibt ja die Bildungsgerechtigkeit auf der Strecke . Also : Weiter wie vor den Ferien .

Reichtlangsam
2 Jahre zuvor
Antwortet  Klaus Lehmkuhl

Funfakt: Dank Lehrer*innen aus der Risikogruppe, die nicht in Präsenz unterrichten dürfen, und anderen Ausfällen haben verschiedenste Wechselunterrichtsklassen am Tag zeitweise höchstens 2 Stunden regulären Unterricht – der Rest wird fachfremd veretreten… (letzte Woche mehrfach von Schüler*innen erfahren und durfte auch ebenfalls so vertreten…)

Alvi
2 Jahre zuvor
Antwortet  Klaus Lehmkuhl

Natürlich wird sie das tun! Was auch sonst? Zugeben, dass es ihr mit nichten um Bildungsgerechtigkeit geht,sondern um die Wirtschaft und vor allem um ihren Stuhl im mit reichlich Lüftungsanlagen ausgestatteten Bildungsministerium? Zugeben, dass Schüler und Lehrer zu Versuchskaninchen und Kollateralschäden gemacht werden? Mittlerweile glaube ich, die Gute hat den berühmten ‚Sprung in der Platte’… Ständig das gleiche dumme Geschwätz und die ewig gleichen Sätze.( Im Wechsel mit Herrn Stamp…)
Ich glaube,wenn ich sie noch einmal sagen höre: „Wir müssen das Infektionsgeschehen beobachten. Schulen sind keine Treiber der Pandemie“,dann springe ich vom Balkon….
Ne Moment ‍♀️- geht ja gar nicht,weil ich pünktlich zu Beginn der Ferien „aus beruflichen Gründen“ in Quarantäne sitze, die Wohnung gar nicht verlassen darf und bete,dass ich nicht infiziert bin).

By the way- die arme Schülerin, die es erwischt hat, hatte einen Tag vorher ein negatives Ergebnis bei dem unglaublich zuverlässigen Selbst- Test, einen Tag später bereits heftigste Symptome…

Ich bin ein sehr politischer Mensch und ein absoluter Gegner des ständigen alles „auf die da oben“ -Schiebens. Ich liebe meinen Beruf, aber momentan verzweifele ich an der Unfähigkeit und den nicht mehr nachvollziehbaren ständigen Irrungen und Wirrungen unserer Landesregierung im Wahlk(r)ampf-Modus und im Besonderen an unserer Bildungsministerin,die weder ihrer Fürsorgepflicht gegenüber den Kindern noch uns Lehrern auch nur ansatzweise nachkommt!
Ein mieses Gefühl….

Andre Hog
2 Jahre zuvor
Antwortet  Alvi

Liebe Alvi, da geht es dir genau wie mir…auch ich verzweifle seit Wochen an diesem eratischen Rumgewurschtel…
Ich hoffe, dass du Corona-frei bist und die Schülerin keinen schweren Verlauf und keine bleibenden Schäden bekommt.
Das mit der Quarantäne ist genau das Szenario, das hier im Forum von Vielen thematisiert wirden ist….dich hat es getroffen….einfach nur ätzend!
Und Frau Gebauer macht wahrscheinlich gerade Kurzurlaub in ihrem Ferienhaus auf Sylt (??) Oder sie hat sich für nen schnellen Abstecher auf die Malediven entschieden…das mit den notwendigen Tests bekommt sie bestimmt über ihre guten Beziehungen hin…(ich weiß- Spekulation – würde aber in das Bild passen, das sie hier abliefert….andere ins Feuer schicken und selber in der Hängematte am Strand „Sex in the beach“ schlürfen.
Mach es gut und hält die Ohren steif….ein Sprung vom Balkon ist nicht nur aus Gründen der Quarantäneauflagen zu vermeiden…nicht dass du noch ein Gerichtsverfahren wie Nawalny an die Hacken bekommst, der während seines komatösen Klinikaufenthaltes in Berlin gegen russische Bewährungsauflagen verstoßen hat…. 😉

Pit 2020
2 Jahre zuvor
Antwortet  Andre Hog

@Andre Hog

Nur scheinbar „out of topic“:

Beim Thema „Balkonszene“ fragte ich mich spontan, ob es im DUSSELdorfer Schulministerium nicht auch wenigstens 1 Balkon (Mehrfachbenutzung möglich) gibt …
Falls mal jemand Lust bekommt auf „echte“ Frischluft an Stelle von technisch aufbereitete und gefilterte Luft.
(Den Besuch einer Schule kann man „der Herrschaft“ leider nicht zumuten.)
😉

S.
2 Jahre zuvor

In Frankreich zeigen sich erschreckende Fallzahlen unter SuS:
„Besonders kritisch ist die Lage an vielen Schulen insbesondere in der Hauptstadtregion. Der Inzidenzwert in der Altersgruppe zwischen zehn und neunzehn Jahren beläuft sich im Großraum Paris auf 835. Doch in der Regierungsfraktion verweist man auf die sozialen Folgen einer Schulschließung. ‚Ich bin stolz darauf, dass wir die Schulen offen halten. Das ist die stärkste Weise, um gegen Ungleichheit zu kämpfen. Wer kann die Schäden für die Kinder ermessen, die seit Monaten keinen Klassenraum gesehen haben?‘, sagte die Abgeordnete Aurore Bergé von La République en marche am Montag.“
Quelle: https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/corona-in-frankreich-krankenhaeuser-veroeffentlichen-hilferuf-17268731.html?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE

Hier sieht man, dass man dem Modell „Frankreich“ nicht folgen sollte. Dies sollte uns allen eine deutliche Warnung sein. Sachsen verfolgt einen ähnlichen Weg wie Frankreich. Das wird hart werden.
Sinnloses Erkranken und Sterben so kurz vor der Impfung – einfach nur traurig. Das ist Turbokapitalismus getarnt von einem „sozialen“ Deckmantel!

Defence
2 Jahre zuvor
Antwortet  S.

Das ist Durchseuchung! Und alle machen mit! Lehrer, Schüler, Eltern.

Dann muss es halt so sein. Die Querdenker brauchen halt ihre Freiheit, Entschuldigung, ihre Freizeit wieder.

Rosa
2 Jahre zuvor

Es ist ein harter Lockdown von uns allen gefordert und alle sind in der Verantwortung Ihren Beitrag zu leisten. Bitte ohne Hintertür unsere Situation muß jetzt mit aller Ernsthaftigkeit umgesetzt werden. Schulöffnungen stehen in unserer jetzigen Situation nicht an und sind nicht vertretbar. Es liegt an der Politik zu Handeln und keiner tanzt bitte aus der Reihe.
Der Gesundheitschutz muss an erster Stelle stehen und diese Sicherheit muss von der Schulpolitik geleistet werden, gegenüber den Schulen. Die Schulpolitik hat immer noch nicht erkannt, dass dieses Schuljahr kein normales Schuljahr werden wird. Dies muss endlich mit aller Klarheit ausgesprochen werden und es ist ein Bekenntnis man nimmt unserere jetzige Lebensituation an. Es würde uns ALLEN auch Druck nehmen, der Politik, den Schulen, den Schülern, den Eltern. Wenn die Schulen auf bleiben werden alle Familien in Lebensgefahr gebracht werden, denn die Familien sind nicht geimpft. Die Schulpolitik spielt mit dem Feuer und unseren Kinder erklären wir von klein auf, mit dem Feuer zu spielen ist gefährlich. Die Folgen kann keiner ermessen und dies fordert zu Handeln auf. Die Lage ist ernst…Merkels Spruch
und erfordert Gehör von jedem. In BW- Mannheim erwarten viele Menschen schenkt dem
Herrn Ralf Scholl endlich Gehör nach seinen Forderungen für uns Schüler. Herr Scholl fordert ein Corona Aufholjahr G9 ab September und schenkt uns eine angemessene Aufarbeitungszeit für Lernrückstände und für die persönliche Entwicklung. Wir sind schon sehr lange in unseren Entwicklungsschritten ausgebremst und fordern eine angemessene und vertretbare Lösung zu finden. In der Krise ist gegenseitiges Gehör untergangen denn jeder weiß es besser…

BK-Lehrkraft
2 Jahre zuvor
Antwortet  Rosa

Harter Lockdown hilft aber nur, wenn danach wirklich jede Infektion konsequent nachverfolgt wird, bis in die Familien hinein, bis zum kleinsten Kind.

Sobald die Schulen wieder in Präsenz gehen und nur ein paar Schüler (KiTas sind für mit mit dabei) positiv sind, geht es wieder von vorn los.

Schnelltests sind nett ( für ein falsches Sicherheitsgefühl*hust* das sie nicht unbedingt aussagekräftig sind, siehe Österreich), Luftfilter wären noch netter, und möglichst viel DU ist am nettesten.
Dazu noch regelmässige Abwassertests in den Gemeinden und Städten, um Hotspots zu entdecken.

Die Speicheldrüsen sollen bei der Übertragung eine grosse Rolle spielen: https://www.pharmazeutische-zeitung.de/corona-infektionen-auch-im-mund-moeglich-121625/

Vielleicht wären Spucktests angebrachter als Rachenabstriche. Vielleicht kommt da mehr von der Wissenschaft, was die KuMis wieder gekonnt ignorieren können.

Anna
2 Jahre zuvor

Unseren Kultusminister Herrn Lorz interessiert das sicher herzlich wenig.
Ich musste von Schülern einer Berufsschule die seit 11.1. mit Präsenzpflicht in die Schule gezwungen wurden hören, das selbst den meisten Lehrern Abstand und Hygiene egal sind. Nur bei jetzt stattfindenden Präsentationsprüfungen haben die eine FFP2 Maske erhalten von der Schule und es wurde auf Abstand geachtet. Da frage ich mich doch ernsthaft, was soll die Sch…?? Die ganze Zeit sind unsere Kinder denen scheiss egal, niemand richtet sich nach Infektionsschutzmassnahmen, haben die den Knall immer noch nicht gehört?
Das ist für mich vorsätzliche Körperverletzung. Bei einem positiven Coronafall in der Klasse werden die anderen nicht mal getestet, obwohl sie engen Kontakt hatten zu diesem Schüler. Und der wurde vom Gesundheitsamt getestet, auch keine Information an die Eltern.
Für mich hat die Schule ihre Fürsorgepflicht verletzt. So wird das definitiv nichts mit der Verhinderung von Infektionen. Ich sage jetzt schon voraus: nach den Osterferien, die glücklicherweise nächste Woche anfangen, wird alles so weiterlaufen wie vorher. Ich hoffe die Kanzlerin spricht endlich ein Machtwort, denn den angeblichen Lockdown suche ich seit November 2020 vergeblich in Hessen. Unsere Landesregierung hält Verschärfungen für nicht notwendig. Ein Schlag ins Gesicht für alle die Angehörige verloren haben durch Corona. Hessen liegt heute bei 140 inzidenzwert, ich schätze maximal zwei Wochen wenn überhaupt haben wir 200 erreicht. Vor ein paar Wochen waren wir schon mal unter 30. Finde den Fehler!!

Defence
2 Jahre zuvor
Antwortet  Anna

Guten Morgen!

Das ist die ganze Zeit schon so. Wurde nur letztes Jahr in den ersten paar Wochen der Schulöffnungen so praktiziert, dass komplette Gruppen getestet wurden bzw. In Quarantäne geschickt wurden.

Und vorsätzliche Körperverletzung bei Erwachsenen Berufsschülern sehe ich auch nicht. Die Regeln sind vorgegeben. Wer sich nicht daran hält, muss mit den Konsequenzen rechnen.

Anna
2 Jahre zuvor
Antwortet  Defence

Ich weiß das schon seit Februar 2020 wieviel Gesundheit von Schülern den KM – nichts – wert ist. Die haben wie auch die Schulen eine Fürsorgepflicht. Die wird seit Anfang der Pandemie eigentlich schon immer nicht eingehalten. Und wenn man mit präsenzpflicht diese in Schulen treibt, dann ist das Körperverletzung. Eltern werden mundtot gemacht und beleidigt, wenn das normal ist bin ich außerirdisch. Blödsinn, kein Infektionsschutz, kein Präsenzunterricht ganz einfach. Ganz egal wie alt die Schüler sind. Wer sowas unterstützt, da fehlen einem nur die Worte. Das war jetzt noch nett formuliert.

Kritischer Dad*NRW
2 Jahre zuvor

Prof. Kriegel: ‚Nach unserer Erkenntnis braucht man für B.1.1.7 nun 105 qm/h virenfreie Zuluft pro Person pro Stunde Aufenthalt, damit die Verdünnung so klein ist, dass sich max 1 Pers ansteckt.“
„Quadratmeter“ Luft die Stunde ?

Gehe mal von cbm, als Kubikmeter Zuluft die Stunde als Volumen aus und das wäre nach Faustformel (20 – 30 cbm/h je Person) bereits die etwa vierfache Frischluftmenge gegenüber Normalzustand..
Bei 15 SuS plus 1 Lehrer im Unterrichtsraum dann 1.680 cbm/ h für Luftaustausch, was mit alle 20 Min. Stoßlüften kaum erreichbar ist.

Wobei allgemein bekannt, die Fensterlüftung 
zwar einfach, aber nur bei ausreichender Durchführung ausreichend und nur bei guter Durchführung halbwegs effizient ist.

Also entspricht die Leier „alle 20. Minuten lüften“ doch der Aussage, ‚die Schule ist sicher“ oder „die Infektion kommt nicht aus Schule/KiTa“, wenn die Wissenschaft wie in Bericht erklärt.

Verärgert
2 Jahre zuvor

So lange die Schüler nicht in der Schule verpflichtend getestet werden, ich als Lehrkraft in die Schule muss, auch wenn mein eigenes Kind ein Verdachtsfall ist und gerade PCR getestet wird, so lange brauchen wir über Lüftung gar nicht diskutieren. Nur die Kombi als allen Mitteln (klare Regeln für Infektionsschutz), Testung aller am Unterricht teilnehmenden und möglichst zügige Impfung und möglichst Abstand und Lüften/Lüftjngsanlagen würden uns nach Ostern weiter bringen.
Schlimm ist, dass die Schüler inzwischen durchs ganze Land kaum noch zu motivieren sind, da das ständige (kurzfristige) hin- und her alle verrückt macht. Auf Sicht fahren, schön und gut….. aber das ist eine Bildungskatastrophe, nicht nur für bildungsferne Kinder….

Osman
2 Jahre zuvor

Langsam ist das Ganze an Absurdität nicht mehr zu überbieten. Oder doch?

Die Corona-Toten liegen auf Straßen offen herum, Krankenhäuser sind längst zu, weil sich sämtliches Personal angesteckt hat und verstorben ist. Erst nachdem die Bevölkerung fast ausgestorben ist, kommt die Seuche zum Stillstand.

Leute, kommt endlich zur Vernunft !!!

Mary-Ellen
2 Jahre zuvor
Antwortet  Osman

@Osman:

Wie sieht die Ihrer Vorstellung nach aus?

Riesenzwerg
2 Jahre zuvor
Antwortet  Mary-Ellen

@Mary-Ellen

Der Letzte macht das Licht aus.

kanndochnichtwahrsein
2 Jahre zuvor

Ja, der Schulbetrieb muss eingeschränkt werden. Er muss m.E. komplett auf Distanzunterriht umgestellt werden. Fensterlüftung war immer schon Augenwischerei.
Nach den Osterferien sind die Temperaturen wieder so hoch, dass kein Luftaustausch mehr stattfindet. Nach den letzten Sommerferien ist nicht so schnell so viel passiert, weil die Zahlen anfangs allgemein niedrig waren.
Aber jetzt? Mit Mutanten?
Man braucht keine Untersuchungen, um zu wissen, dass das nixht gut gehen kann!
Obendrein dann noch Selbsttest-Events in den Klassenräumen mit Testkits, die bei hohen Temperaturen eh nicht mehr zuverlässig funktionieren…

Man kann nicht sagen, die Arbeisplätze müssen sicherer sein und die Firmen verpflichten, für Arbeitsschutz und Tests zu sorgen und dort, wo die Jüngsten arbeiten und die, die sie betreuen, verzichtet man gleichzeitig auf alle wirksamen Maßnahmen.
Wären Schulen Firmen, wären sie seit letzten März nicht mehr geöffnet worden, weil keinerlei Arbeitsschutz greift.

Wenn es wirklich um „Bildungsgerechtigkeit“ geht, lasst uns einen guten Distanzunterricht machen, nur Kinder in besonderen Lebenslagen mit wirksamen Vorsichtsmaßnahmen in die Schulen holen – um am Ende viel früher und unter besseren Voraussetzungen wieder „normal“ weitermachen zu können.
Leider setzen wir jetzt nicht nur kurzfristig die „Bildungsgerechtigkeit“ aufs Spiel, sondern vermutlich auf sehr lange Zeit: Weder langzeitkranke Kinder noch Kinder, die Trauerfälle verarbeiten müssen, können unter gerechten Bedingungen lernen, noch können langzeiterkrankte Lehrer am Ende Bildungsrechtigkeit sicherstellen.
Man sollte bedenken: Das Bildungssystem ist seit Jahrzehnten totgespart worden.
Lehrer gibt es nicht wie Sand am Meer!
Ich bezweifle auch, dass nach der Pandemie noch viele von denen Lehrer werden wollen, die das politische Chaos und Ohnmacht der Lehrern jetzt gerade als Schüler erleben.
Wir werden vielleicht in einigen Jahren ausreichend Ärzte oder Wissenschaftler haben – aber Lehrer??

Mary-Ellen
2 Jahre zuvor

Unsere KM werden bestimmt erstmal monatelang ausprobieren wollen, ob an diesen Berechnungen was dran ist….mithilfe von ein bisschen Testen und Lüften…
Wird schon schiefgehen….

Dauerwelle21
2 Jahre zuvor
Antwortet  Mary-Ellen

Na, dann können wir uns ja auf die baldigen Abiturprüfungen (bzw. sonstige Abschlussprüfungen) an den Schulen freuen… Wohlgemerkt, alles ohne Maskenpflicht für SuS…beim Deutschabi beispielsweise hat die britische Mutante dann diesmal sogar 360 Minuten statt der bisherigen 330 Minuten Zeit, in Ruhe alle anzustecken, falls sich das Virus im Raum befinden sollte…aber auch kürzere Abschlussprüfungen reichen offenbar locker aus

Macht alles schon so lange keinen Spaß mehr.

P.S.: Dies ist mein erster Kommentar auf dieser Seite, allerdings verfolge ich die wirklich guten und informativen Artikel schon seit spätestens Dezember (vielen Dank, liebe Redaktion)..Noch besser sind all die Kommentare (absolute Spitze sind meines Erachtens immer André Hoog, Pit2020, Schattenläufer, Uhlenspiegel und xy- ebenfalls Danke und Gruß- ihr trefft den Nagel stets auf den Kopf) Von witzig bis schockierend alles dabei- wenigstens wird das Thema Schule hier informationstechnisch ausführlich behandelt, was in der regulären Presse bis vor kurzem (?) eher nicht passiert ist…und wenn dich, dann freuen sich alle immer unbändig auf den Schulbesuch, als ob wir Normalzustand hätten..pfffft

Dil Uhlenspiegel
2 Jahre zuvor
Antwortet  Dauerwelle21

Dankeschön, Dauerwelle21 :o)
Man tut was man kann – eben wie es auch die KM vormachen.

Andre Hog
2 Jahre zuvor
Antwortet  Dauerwelle21

Danke für die Blumen!!…schließe mich Mary-Ellen an. 😉

Pit 2020
2 Jahre zuvor
Antwortet  Dauerwelle21

@Dauerwelle21

Steht man länger mal „im Regen“
ist GUTE Gesellschaft wahrer Segen
Wo man sie dann finden kann
nimmt man sie auch gerne an.

Ooooaaaahhhh – nu isser raus, der „kleine Goethe“ in mir. 😉

Die netten Worte aus Ihrem Kommentar nehme ich auch gerne an.

Und:
Willkommen an Bord!

Mary-Ellen
2 Jahre zuvor

@Dauerwelle21:

Willkommen im „Club“! 😉

Dauerwelle21
2 Jahre zuvor
Antwortet  Mary-Ellen

Danke sehr, Mary-Ellen! …wenn man sonst auch nicht viel bewirken kann, dann freut man sich wenigstens über ein paar ähnlich Denkende zur mentalen Stärkung auf dieser Seite. An der Schule rede ich mir zwar gefühlt den Mund fusselig, aber mittlerweile (oder schon länger) wird alles eher mit Resignation oder ‚wir müssen eben die Vorgaben von oben umsetzen‘ kommentiert…Pro-Aktives Beamtentum scheint eben ein Paradoxon zu sein. Und dabei geht‘s doch „nur“ um adäquaten Arbeits- und Infektionsschutz für ALLE Beteiligten. Die Brandschutzverordnung und eine mögliche Feinstaubbelastung im Kopierraum sind eben wichtiger als eine kleine Pandemie…

BK-Lehrkraft
2 Jahre zuvor
Antwortet  Dauerwelle21

Japp, unser ganzes Gebäude wurde für Brandschutz auf links gedreht, da war dann nichts mehr über für andere Dinge übrig. Brandschutz ist halt auch wichtig.

Die Seite hier hilft mir auch, den Verstand nicht zu verlieren. Ich würde sonst nur noch schreiend im Kreis laufen.

xy
2 Jahre zuvor

@Dauerwelle
Willkommen und Danke 🙂
In Bayern wirkt man vorsichtiger und wäre es auch, wenn nicht die Berufsschulen und Fos Schulen mit erwachsenen Schülern und großem Einzugsgebiet in die Schulen geschickt werden.
Das sind auch im Wechselunterricht bis zu 400! Schülern an einer Schule. Wie definiert man Wissenschaftsleugnung? Sind die Lehrer dort geimpft? Sind die Schüler geimpft? Nein? Was soll das also?
Erwachsene Schüler müssen in den Distanzunterricht, wenn es wirklich so gefährlich ist! Gerade erwachsene Schüler mit Eltern im höheren Alter.
Wenn wir noch länger mit einem Lockdown warten, sind wir das nächste Frankreich. Die wollten die Schulen auch krampfhaft offen lassen. Die Infektionen explodieren dort.
Wie oft will man schulpolitisch noch mit dem Kopf gegen die Wand? Das glaubt doch keiner mehr, dass es um das Kinderwohl geht. Es geht einzig und alleine um Abschlüsse, die in diesem Jahr auch kreativer gelöst werden könnten.
Bürokratie ist in einer Pandemie tödlich.
Ich kann doch mit B117 nicht Hunderte von Schülern in Präsenz antreten lassen. Für Prüfungen in gelüfteten Turnhallen gerade noch, aber Unterricht in Klassenzimmern? Studenten im ähnlichen Alter wie Berufsschüler sind weiter im Distanzlernen. Wie kann man rechtfertigen, dass Berufsschüler diese Fürsorge nicht wert sind?

Susanne
2 Jahre zuvor

Was ist mit den Kitas? 9 Stunden offen, keine Masken, enger Kontakt zwischen Kinder untereinander und mit uns Erziehern…., warum spricht eigentlich niemand/kaum darüber, wie es uns seit Monaten geht? Positives Kind am 26.3.21 nachgewiesen, mehrere „erkältete“ Kinder in der Einrichtung, getestet wird am 7.4.21…, Personal und Kinder der einen Gruppe zwar in Quarantäne, aber warum wartet man so lange mit dem Testen? Bis dahin verbreiten es Eltern und Geschwister möglicherweise lustig weiter, da diese ja nicht in Quarantäne müssen. Ich verstehe es einfach nicht. So werden wir jedenfalls in absehbarer Zeit diesen Mist nicht los. Warum testet man nicht gleich und 10 Tage später noch einmal?

rfalio
2 Jahre zuvor

Bildungsgerechtigkeit
heißt wohl:
Alle gleich krank,
alle gleich tot!

Koogle
2 Jahre zuvor

Lieber den Unterricht auf 2 Stunden kürzen?

Wieso kümmert man sich nicht um Frischluftwärmetauscher und Luftfiltergeräte, die die Viren abtöten und für frische Luft sorgen?

Nur so kann eine Dauerpandemie unter Kindern verhindert werden.
Nur so ist eine Rückkehr zum Präsenzunterricht denkbar.

dickebank
2 Jahre zuvor
Antwortet  Koogle

… und davon wird dann jeden zweiten Tag eine Stunde für die Selbsttest benötigt. So sieht bildungsgerechte Bildungsarmut aus!
Scio Secure. – Aber wie soll ein Lateinkurs unter Pandemiebedingungen zustande kommen?

Dil Uhlenspiegel
2 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

Vae victis … und aus is‘!

Heinz
2 Jahre zuvor

Was auch wirklich schlimm ist, ist dass sich in den Schulen null um Schutz gekümmert wird, ein Ende aber quasi bisher nicht absehbar ist.
Mal abgenommen in Deutschland läuft bis Ende des Sommers alles wie geplant, dann haben Schulen immer noch sehr sehr lange Zeit die Probleme, da es bisher keinen einzigen Impfstoff für Kinder und Jugendliche gibt. Für unser Leben gibt es ja eine gewisse Perspektive im Moment, aber für das der Kinder und der Schulen nicht, da sehe ich einfach schwarz.

MamaVon4
2 Jahre zuvor
Antwortet  Heinz

Genau das geht mir auch schon die ganze Zeit im Kopf herum…
Interessiert es dann einfach erst recht niemanden mehr, was in den KiTas und Schulen ist, wenn alle erwachsenen Impfwilligen geimpft sind (wann auch immer)…? Und dann wird einfach alles geöffnet, weil dann muss das neue Schuljahr ja durchstarten und weiterhin DU ist für die Kinder dann ja erst recht unzumutbar? (also so wird argumentiert werden- meine ich damit)
Es muss doch tatsächlich längerfristig was passieren und deshalb eben auch technische Maßnahmen ergriffen werden…

Michael Mittelstaedt
2 Jahre zuvor

Guten Morgen!
Da würde ich mir doch etwas Seriosität erwarten.
Erstens: Seit wann ist Herr Kriegel Aerosolforscher? Das wäre mir neu – ich lasse mich gerne belehren.
Zweitens kann ich das mit den „neuesten Erkenntnissen“ nicht mehr hören, zumal wenn nicht einmal die Einheiten und Rahmenbedingungen klar sind.
Auf diese Weise werden Menschen verunsichert und man trägt absolut gar nicht zum dringend notwendigen sachlichen Umgang mit dem Thema bei. Wenn Herr Kriegel veröffentlichen möchte, soll er das erst mal in Fachkreisen tun und dort das Echo ertragen, bevor er hier an die Öffentlichkeit geht. Das ist eine Frechheit!

Die Elfe
2 Jahre zuvor

Herr Mittelstaedt- Sie können doch für das neu geschaffene „Bundesamt für Lüftung“ kandidieren…..

Besorgte Mutter
2 Jahre zuvor

Distanzunterricht, ganz einfach!!!!

Das Risiko ist viel zu hoch und 2h /Tag den Kindern der Gefahr aussetzen, hat absolut null Effekt!!!

Kritischer Dad*NRW
2 Jahre zuvor

2 Stunden am Tag kann man auch so auslegen:
2 x 45 Minuten als Schulstunde und die 3. Unterrichtseinheit mit 30 Minuten wird dann einfach mal um gerade mal 15 Minuten verlängert, ist ja nicht so schlimm die paar Minuten …

Ich muss da mal was loswerden
2 Jahre zuvor

„Es ist auch eine soziale Frage!“

Seit wann spricht eine „asoziale“ Partei wie die FDP, der es nur um Wirtschaftinteressen geht, von sozialen Aspekten?