Grundschullehrer früher impfen? Philologenverband will gegen Reihenfolge klagen

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MÜNCHEN. Der bayerische Philologenverband will sich juristisch gegen die bevorzugte Corona-Impfung von Grund- und Förderschullehrern wehren. «Die Ungleichbehandlung beim Impfen innerhalb einer Beamtengruppe können und wollen wir nicht akzeptieren», betonte der Vorsitzende Michael Schwägerl am Mittwoch in München. Die Entscheidung, nur den Lehrkräften an Grund- und Förderschulen eine schnellere Impfung gegen das Coronavirus anzubieten, sei ein «Schlag ins Gesicht» gewesen.

Haben Gerichte bald zu urteilen? Foto: Shutterstock

«Alle Lehrkräfte sind gefährdet», argumentierte Schwägerl. «Das Vorziehen dieser Gruppen unabhängig von ihrem individuellen Risiko eines schweren Krankheitsverlaufs benachteiligt die Lehrkräfte an weiterführenden Schulen zusätzlich, weil diese jetzt noch länger auf einen Termin warten müssen.»

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Der Philologenverband setzt deshalb auf die Justiz und will erreichen, dass die Lehrkräfte sämtlicher Schularten in die Priorisierungsgruppe zwei eingestuft werden – also so hoch wie Krebspatienten oder schwer Lungenkranke. Allerdings kann er als Verband nicht selbst klagen. Er will deshalb einzelne Mitglieder unterstützen, deren Antrag auf eine priorisierte Impfung etwa aufgrund einer Vorerkrankung abgelehnt worden war, wie Sprecher Benedikt Karl erläuterte.

An den Gymnasien und Beruflichen Oberschulen werden bereits seit Anfang Februar wieder die Abschlussklassen in den Schulgebäuden unterrichtet, am Montag kehrten auch die übrigen Jahrgänge im Wechselunterricht zurück. dpa

Gewerkschaften: Lehrer der weiterführenden Schulen ebenfalls beim Impfen vorziehen

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Riesenzwerg
3 Jahre zuvor

Ungleichbehandlung innerhalb einer Beamtengruppe…. wenn das man nur keine Diskriminierung der Angestellten Lehrkräfte ist….

Beobachter
3 Jahre zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Ebenfalls mein allererster Gedanke!

Tacheles
3 Jahre zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Für die fühlt sich der PhV traditionell ebensowenig zuständig wie für das restliche Proletariat unter Besoldungsgruppe 13.

Nadine
3 Jahre zuvor

Lehrkräfte der Primarstufe ebenfalls mit A13 besolden..

….

Marius
3 Jahre zuvor
Antwortet  Nadine

Natürlich. Darum geht es aber ja hier jetzt nicht

Rettke
3 Jahre zuvor

Was für ein Geschwafel über die Priorität. Es sind doch alle Menschen gleichberechtigt, also auch Systhemrelevant. Ich bin Mutter, bin ich weniger ansteckend als Lehrer oder sonst der gleichen? Was machen Menschen mit ihrem Gerede kaputt. Der Mensch an sich ist das grausamste was auf dieser Erde existiert.

Marius
3 Jahre zuvor
Antwortet  Rettke

Haben sie 30 Kinder?

Karina
3 Jahre zuvor
Antwortet  Marius

Ich arbeite in der Bereitschaftspflege und glauben sie mir ,eines Tages kommt der dicke Knall. Dieses Diskussionen sind so Energieraubend. Es ist allzu traurig was Menschen problematisieren. Was mir persönlich wichtig ist ,ist das unsere Kinder wie auch Lehrer eines Tages wieder normal ihren Alltag in der Schule bewältigen dürfen und das mit Freude. Die Impfungen sind und bleiben ein Horrorzenario für alle die sich selbst am nächsen sind. Ich wünsche mir das dies alles aufhört und Menschen ihre Herzensmenschlichkeit zeigen. Gott habt euch selig.

H. Dampf
3 Jahre zuvor

«Die Ungleichbehandlung beim Impfen innerhalb einer Beamtengruppe können und wollen wir nicht akzeptieren», …
…die Ungleichbehandlung bei der Bezahlung wollen sie aber voll und ganz akzeptieren. Wer hat momentan den meisten Schülerkontakt. Ach warte, sind das nicht die ErtieherInnen und Grundschul-/FörderschullehrerInnen? Heult euch im Distanzunterricht aus!

Marius
3 Jahre zuvor
Antwortet  H. Dampf

Ich bin seit Januar in der Notbetreuung als Sonderpädagoge an einer weiterführenden Schule. Aber soweit zu denken ist wahrscheinlich anstrengend

Andre Hog
3 Jahre zuvor
Antwortet  H. Dampf

Liebe(r)H.Dampf: warum fallen Sie auf die Spaltermentalitäten der PhV herein. Bin selber Gymn.-Lehrer, habe die ersten 5 Jahre am Gymn. nach einer 12jährigen Dienstzeit an einer Brennpunkthauptschule ebenfalls noch A12 bezogen. UND … finde diese Klage des PhV völlig daneben. Wir ahnen doch, was dabei im schlimmsten Fall heraus kommt, nämlich, dass auch GreundschulKuK wieder aus der priorisieren Gruppe herausgenommen werden. So läuft doch diese unfassbar kranke Politik in unseren (derzeitigen???) Ministerien. Natürlich empfinde ich diese Reihenfolge für das Impfen auch absolut grenzwertig, zumal für KuK aller Schulformen das Ansteckungsrisiko m.E. deutlich höher ist als in vielen anderen Berufsgruppen – und da nehme ich Kitas ausdrücklich heraus . Aber auf das „divide et impera“ von Politik und Verbönden hereinzufallen ist nicht nur falsch sondern sogar ausgesprochen dumm. Wenn wir nicht als KuK alles Schulformen und in den Kitas zusammenhalten, dann haben wir bei jeder Auseinandersetzung bereits verloren. Ihre schlussendlich Aufforderung, wir sollen uns im Distanzunterricht ausheulen ist da unzulässig verallgemeinernd und beleidigend. Das sollten wir uns nicht gegenseitig antun. Überlassen wir solche miesen Tricks den jeweiligen Bildungsverbänden, die der Politik ständig an entscheidenden Stellen in den arsch kriechen, um sich gegenüber der verbindlichen Konkurrenz minimale Vorteile zu erschließen- hier ist die GEW z.Z. ganz weit vorne . ..aber PhV und VBE tun sich da nicht viel. Denn die elenden KmMis in der KMK freuen sich bei solchen Zerfleischungen ein Bein ab.

Tacheles
3 Jahre zuvor
Antwortet  H. Dampf

Anders als die Grundschulen waren die Oberstufen in den meisten Bundesländern nie zu. Und dass die Infektionsrate steigt, je älter die Schüler sind, ist auch bekannt. Insofern ist es schon absurd, wenn Grundschullehrer im Wechselunterricht mit je 10-12 Kindern im Raum (aber immer denselben) geimpft werden, Lehrer in der Sek2 mit bis zu 30 Abiturienten, und die dann auch noch über den Tag wechselnd, jedoch nicht. Und ab nächster Woche hat fast Sek1-Lehrer dann wieder täglich vier, fünf verschiedene Lerngruppen vor sich sitzen.
Ich finde das Manöver des PhV übertrieben, aber es lenkt immerhin auch die Aufmerksamkeit auf eine weitere Idiotie unserer KuMis, an der man sieht, dass es hier immer nur um Symbol- und nie um Sachpolitik geht.

proImpfung
3 Jahre zuvor

Ich bin dafür, alle Lehrer eher zu impfen. Trotzdem sollte man aber bedenken, dass „Lehrer“ und „Gymnasiallehrer“ in vielen Dingen ungleich behandelt werden… Unterrichtsverpflichtung, Besoldung usw. Da sollte sich auch endlich mal etwas tun…
Wird nicht so oder so wieder ein Großteil die Impfung ablehnen, weil sie mit AstraZeneca erfolgt? Gott sei Dank habe ich ein vernünftiges Kollegium, in dem sich alle impfen lassen werden.

Marius
3 Jahre zuvor

Das wir in der Inklusion Sus aus vulnerablen Personengruppen haben interessiert auch keinen

Dieter Molitor
3 Jahre zuvor

Genau diese Situation habe ich vor einiger Zeit prophezeit. Philologen gegen Grundschullehrer und dann gemeinsam auf die Erzieher. Wenn das erledigt ist, Beamte gegen Angestellte. Bis die Lehrer sich geeinigt haben ist die kritische Infrastruktur wie RWE oder Telekom mitsamt ihren Familien schon lange durchgeimpft. Und dann wird von Lehrern kritisiert es geht zu lange, Ihr steht Euch doch selbst im Weg und bremst alles aus. Sollten die Grundschullehrerbezüge erhöht werden, dann gehen auch die Gymnasiallehrer dagegen vor, obwohl ihnen nichts weggenommen wird. Dann wundern sich Lehrer über ihr ramponiertes Image, alles selbst gemacht. Die Bevölkerung grinst ja mittlerweile, wenn Lehrer mal wieder eins aufs Dach bekommen, eigentlich sollte da Solidarität herrschen.
Und solche Lehrer sollen unseren Kindern irgendwas zum Teamwork und sozialem Miteinander vermitteln. Sieht man ja schon daran, dass es in Schulen Mitarbeitervertretungen jeweils für Beamte und Angestellte gibt und die Hausmeisterei ist auch wieder durch eigene vertreten. Supervorbilder!

dickebank
3 Jahre zuvor
Antwortet  Dieter Molitor

An den Schulen gibt es keine Mitarbeitervertretungen (Personalräte). Arbeitgeber/Dienstherr ist das jeweilige Bundesland vertreten durch eine Landesoberbehörde (Landesschulamt) oder eine Landesmittelbehörde (Bezirksregierung). Die Bezirkspersonalräte sind getrennt nach Schulformen bzw. Schulkapiteln bei diesen Behörden angesiedelt.
Auch landesweit gibt es keinen einheitlichen Hauptpersonalrat über alle Schulkapitel hinweg.

Dass nicht-lehrendes Personal durch andere personalräte vertreten wird, liegt in der tatsache begründet, dass diese Personal des Schulträgers sind – also nicht beim Land angestellt sind und somit auch einem anderen tarifvertrag unterliegen. Dies alles ist Folge der Aufhebung des vormaligen BAT zu gunsten von TVöD und TV-L sowie TV-H.

Im übrigen zielt ihre Klage bezüglich der fehlenden Gemeinsamkeiten der Lehrergruppen auf die Falschen. Dass hier Gleiches ungleich behandelt werden kann, liegt an den Strukturen, die die Bundesländer als Arbeitgeber/Dienstherren geschaffen haben. Landespolizist*innen und Lehrkräfte stellen den rößten Anteil der Beschäftigten im ÖD der Länder. Allein für NRW werden rund 200.000 Beschäftigte im Schuldienst des Landes angegeben, von denen allein 40.000 Tarifbeschäftigte (Angestellet) sind.

Dieter Molitor
3 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

Ich verlasse mich da lieber auf die Realität als auf Ihre Angaben, woher Sie sich die auch immer beziehen. Eine Quellenangabe dazu wäre ganz nett.
Hier meine: https://www.gs-wt.de/ueber-uns/oepr
Ausserdem habe ich mich in meinem Kommentar auf die Zustände innerhalb der Kollegien bezogen, wie die Lehrer miteinander umgehen und sich gegenseitig nichts gönnen und nur gegeneinander arbeiten. Das gipfelt soweit, dass es in Schulen Vereinigungen von ehemaligen Lehrern gibt. Natürlich getrennt in Pensionärsvereinigung und Rentnervereinigung, die sich wie selbstverständlich weiterhin bekriegen.

dickebank
3 Jahre zuvor
Antwortet  Dieter Molitor

Gewerbliche Schule, welche Trägerschaft?

In NRW gibt es keine Personalvertretungen an den Schulen – weder an Grundschulen noch an allgemeinbildenden, weiterführendnen Schulen, noch an Berufkollegs. Es gibt je Schulkapitel in jedem regierungsbezirk einen Bezirkspersonalrat. Aufgrund der Koalitionsfreiheit hat jeder Beschäftigte das Recht sich einer seinen Interessen entsprechende Interessenvertretung anzuschließen oder in dieser mitzuwirken. Auch in Industriebetrieben gibt es Kleinstgruppen, die bei den Betriebsratswahlen antreten. Die Interessen von tariflichen und außertariflichen Kräften werden auch nicht in einer Betriebsratsfraktion zusammen kommen. Zwischen der Führungskräfte ebene und dem oberen Führungskräftekreis gibt es auch nur wenige Gemeinsamkeiten.

Dieter Molitor
3 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

Geht es hier um Industriebetriebe?
Übrigens, der Betriebsrat hat die Vertretung für ALLE Arbeitnehmer des Betriebes ausser den Prokuristen. Was haben tarifliche und aussertarifliche Arbeitnehmer damit zu tun? Das ist Gewerkschaftssache. Der Betriebsrat ist für die Putzfrau und den Administrator genauso da, obwohl ihre Arbeit keine Gemeinsamkeiten haben.
Quelle: Betriebsverfassungsgesetz
Die Gesetzgebung für Personal- und Betriebsräte gilt bundesweit, da kann sich kein Betrieb, Behörde, Schule etc. ausklinken.
Wo ist denn Ihre Quelle? In vielen Posts von Ihnen kommen Dinge zur Sprache, die mir sehr an den Haaren herbeigezogen vorkommen. Besonders wenn es um Gewerkschaften geht.

DoppelA14
3 Jahre zuvor

Sch… auf die Vorbildfunktion. Lehrer können es eh nur falsch machen.
Wenn die Hausärzte impfen, kann ich mir als Privatpatient sicher den Impfstoff aussuchen 😉
Lohnt sich doch für den Arzt, mich zu impfen- rein abrechnungstechnisch.
Als mittelalte Lehrer kommen wir vor Mai sowieso nicht dran und dann geht das bestimmt.

Davon abgesehen stimmen wir dem PhV zu.

Lanayah
3 Jahre zuvor

Sehr gerne, nach den neusten Informationen aus Dänemark bin ich wieder sehr verunsichert, was AstraZeneca betrifft. Das würde ich mir dann doch gerne noch etwas länger von aussen betrachten. Problematisch ist, dass uns in Deutschland immer erzählt werden wird, dass irgendetwas nur Zufall ist (wie z.B der Tod zweie Krankrnschwestern nach der Impfung aus einer gleichen Charge in Österreich…….aber kein Zusammenhang). Die Dänen schätze ich da transparenter ein.

mm
3 Jahre zuvor

Man braucht nicht neidisch zu sein auf eine Impfung mit AstraceZeneca. Es gibt einfach zu viele negative Nachrichten darüber, als dass das alles nur Zufall sein kann. Mir tut es leid, dass man eine Berufsgruppe derart unter Druck setzt, indem man sie täglich an die Front schickt. Dann wählt man natürlich das kleinere Übel und lässt sich auch mit einem übriggebliebenen Impfstoff versorgen. Das zeigt dann auch nur die Verzweiflung. Hoffentlich hält er das, was deutsche Politiker versprechen. Bei denen schlägt sich nämlich keiner darum, sich damit öffentlich zu impfen. Entweder sie können ihre Arbeit geschützt oder auch schon bestens mit Biontec geimpft nachgehen.

mama07
3 Jahre zuvor

Ich bin dafür, die LuL erst dann zu impfen, wenn es diese Möglichkeit auch für die SuS gibt!!! Entgegen der (nicht zu letzt durch die öffentlichen Medien) stark verbreitete Meinung, dass „Kinder“ nicht (schwer) an Covid-19 erkranken, sollte inzwischen allen bewusst sein, dass diese als „wissenschaftliche Erkenntnis“ propagierte Meinung der KuMi’s genau das ist und war – PROPAGANDA!!!

Lanayah
3 Jahre zuvor
Antwortet  mama07

Häh? Das würde bedeuten, dass Lehrer/innen zunächst gar nicht geimpft werden, im Gegensatz zu anderen Menschen über 18. Also so viel Solidarität mit den Schüler/innen habe ich Ü60 dann doch nicht. Ich persönlich würde gerne mit Biontec geimpft werden und das am liebsten schnell.

Kaisla
3 Jahre zuvor
Antwortet  Lanayah

Wenigstens waren Sie ehrlich: Sie sind sich selbst am Nächsten. Schei* auf die Kinder.