RKI schlägt Alarm! Die dritte Welle rollt, nächster Lockdown in Sicht – aber die Kultusminister wollen die Schulen weiter offen halten

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BERLIN. Im Streit über Öffnungen und Schließungen von Schulen bei steigenden Corona-Zahlen positionieren sich die Kultusminister der Länder klar für ein möglichst langes Offenhalten der Einrichtungen. Das wirkt angesichts der Lage zunehmend entrückt: In immer mehr Bundesländern wird der Schulbetrieb augrund von dramatisch steigenden Inzidenzwerten wieder eingeschränkt – selbst in Nordrhein-Westfalen, wo Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) seit Tagen öffentlich mit Kommunen streitet, werden Schulen in zwei Landkreisen wieder weitgehend geschlossen. Weitere dürften folgen.

Die dritte Welle rollt bereits. Foto: Shutterstock

Der Kontrast könnte größer kaum sein. Der Vizepräsident des Robert-Koch-Instituts (RKI), Lars Schaade, sagte: «Das Infektionsgeschehen gewinnt an Dynamik.» Eine Verschlimmerung der Lage um Ostern, vergleichbar mit der Zeit vor Weihnachten, sei gut möglich. Der Anstieg der Fallzahlen sei real und nicht mit inzwischen mehr Schnelltests zu erklären. «Alle Szenarien, die wir sehen, laufen im Moment darauf hinaus, dass sich die Intensivstationen wieder sehr stark füllen», sagte auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU). Die steigenden Infektionszahlen könnten bedeuten, dass es vielleicht keine weiteren Öffnungsschritte geben könne, sondern «sogar Schritte rückwärts» nötig würden.

«Wir ringen um jeden Tag der Präsenzbeschulung für Schülerinnen und Schüler»

Die Kultusminister der Länder wollen sich hingegen dafür einsetzen, dass die Schulen in Deutschland so lange wie möglich offenbleiben – trotz steigender Corona-Zahlen. «Wir ringen um jeden Tag der Präsenzbeschulung für Schülerinnen und Schüler», sagte die brandenburgische Bildungsministerin und Präsidentin der KMK, Britta Ernst (SPD), am Freitag bei einer Pressekonferenz. Im Interview im «Bayerischen Rundfunk» fügte sie später hinzu: Man tue Kindern «etwas an», wenn Schulen monatelang geschlossen blieben. Die Aussage der Kultusminister sei ja nicht, Schulen um jeden Preis offen zu halten. «Aber was nicht geht, ist, dass andere gesellschaftliche Bereiche offengehalten werden, wie
Baumärkte, und die Schulen geschlossen werden.»

Bundesweit stieg die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen nun auf 96, wie das RKI am Freitag bekannt gab – am Donnerstag hatte diese Sieben-Tage-Inzidenz bei 90 gelegen. Es gibt aber weiterhin starke regionale Unterschiede – von jetzt 56 im Saarland bis 187 in Thüringen. Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach sprach vom Beginn einer «fulminanten dritten Welle» und forderte: «Man kann es drehen und wenden wie man will, wir müssen zurück in den Lockdown.» Je früher man reagiere, desto kürzer müsse er sein, um wieder auf eine beherrschbare Fallzahl zu kommen.

«Ich befürchte, dass sich die Lage weiter verschlechtert. Wir sind in einer starken dritten Welle»

Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) sagte: «Ich befürchte, dass sich die Lage weiter verschlechtert. Wir sind in einer starken dritten Welle.» In der Hansestadt sollen gemäß der «Notbremse» ab diesem Samstag wieder die Regeln von vor dem 8. März gelten. Private Kontakte müssen sich auf eine Person außerhalb des eigenen Hausstandes beschränken. Kinder bis 14 Jahre sollen diesmal nicht mitgezählt werden. Die «Notbremse» sieht vor, Öffnungen wieder zurückzunehmen, wenn die Sieben-Tage-Inzidenz in einer Region oder einem Land an drei aufeinander folgenden Tagen auf über 100 steigt.

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Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) sagte vor den erneuten Bund-Länder-Beratungen: «Damit muss man rechnen, dass Dinge zurückgenommen und verschärft werden.» Angesichts vieler Ansteckungen in Kitas und Schulen könne es zudem sein, «dass wir da auch was ändern müssen». Thüringens Ministerpräsidenten Bodo Ramelow (Linke) sagte: «Ohne Kontaktnachverfolgung und ohne Testen bin ich nicht fürs Öffnen, da bin ich für gar nichts.»

Seit Februar wird an den meisten Grundschulen in Deutschland wieder unterrichtet. Zuletzt waren je nach Bundesland auch ältere Jahrgänge zumindest im Wechselbetrieb zurückgekehrt. Regional sind Schulen wegen steigender Corona-Zahlen aber auch schon wieder geschlossen worden.

  • Über das Thema wird zum Teil erbittert gestritten, etwa in Nordrhein-Westfalen, wo die Landesregierung Entscheidungen lokaler Behörden zu geplanten Schließungen wieder einkassiert hatte. Jetzt aber eine erneute Wende: Nachdem die Staatskanzlei (offenbar über den Kopf von Schulministerin Gebauer hinweg) dem Kreis Düren schließlich doch genehmigt hatte, den Betrieb in weiterführenden Schulen bis auf die Abschlussklassen wieder in den Distanzunterricht zu verlegen, wird es nun auch im Oberbergischen Kreis Schulschließungen geben – sogar noch weiter reichende: auch die Grundschulen gehen dort in den Distanzunterricht. Weitere Kommunen dürften folgen: Mittlerweile haben 21 Kreise und kreisfreie Städte in NRW bei der Sieben-Tage-Inzidenz die kritische Marke von 100 überschritten.
  • In Thüringen läuft die Diskussion andersherum: Die Stadt Gera muss ihren Schulbetrieb einstellen, will aber nicht. Ab Mittwoch (um zuvor allen Betroffenen die Gelegenheit zu geben, sich auf den Notbetrieb einzustellen) sollen die Schülerinnen und Schüler dort zu Hause bleiben, nachdem sich die Inzidenz in der Stadt auf 228,7 erhöht hat. Bei Überschreitung des Sieben-Tages-Inzidenzwertes von 200 ist in Thüringen nach Weisung des Gesundheitsministeriums der Präsenzbetrieb in Schulen auszusetzen. «Ich hoffe, dass am kommenden Montag im Rahmen der Ministerpräsidentenkonferenz und der Bundesregierung abweichende Festlegungen noch beschlossen werden, um die Maßnahme noch abwenden zu können», sagte Oberbürgermeister Julian Vonarb (parteilos).
  • Auch Bayern steuert Schritt für Schritt zurück in Richtung Schulschließungen. Am Freitag überschritt die Sieben-Tage-Inzidenz im bayerischen Durchschnitt laut RKI erstmals wieder den Wert von mehr als 100. 41 Land- oder Stadtkreise lagen mindestens bei diesem Wert, ab dem strengere Corona-Regeln gelten, nur noch vier unter der Marke von 50. Damit war zu erwarten, dass ab Montag weitere Schulen vom Regel- in den Wechselunterricht beziehungsweise vom Wechselunterricht in den Distanzunterricht gehen.
  • In Sachsen ist die Lage vergleichbar. Wegen zu hoher Corona-Infektionsraten müssen auch in den sächsischen Landkreisen Meißen, Nordsachsen und Zwickau sowie im Erzgebirge ab Montag die Schulen und Kindertagesstätten schließen. Ausgenommen davon seien nur die Abschlussjahrgänge, wie das Kultusministerium mitteilte. «Ich bedauere die Entscheidung und verstehe die Verzweiflung der Eltern und Kinder», erklärte Kultusminister Christian Piwarz (CDU). Im den Landkreis Meißen lagen die Inzidenzwerte mehrere Tage in Folge über der kritischen 100er-Marke.

«Es gibt keine Altersgruppe, wo der Zuwachs der Fälle derzeit so ausgeprägt ist, wie bei den Kindern und den jungen Erwachsenen»

Im Vergleich zu allen anderen Lebensbereichen müssten Schulen am längsten geöffnet bleiben, heißt es hingegen im KMK-Beschluss. «In diesem Zusammenhang betonen die Kultusministerinnen und Kultusminister nachdrücklich, dass Kinder und Jugendliche nicht als Gefahr für alle an der Schule Beteiligten stigmatisiert werden sollen.»

SPD-Gesundheitsexperte Lauterbach erklärte, dass die immer dominierender werdende britische Virusvariante sich über Schüler und Kinder besonders stark verbreite. «Es gibt keine Altersgruppe, wo der Zuwachs der Fälle derzeit so ausgeprägt ist, wie bei den Kindern und den jungen Erwachsenen.» Lauterbach forderte, der Aufbau der Teststrategie in den Schulen müsse höchste Priorität haben.

Tests für Schüler und Lehrer halten auch die Kultusminister für wichtig. Sie fordern allerdings vor diesem Hintergrund auch eine Prüfung, ob bei Entscheidungen über Schulschließungen künftig weiterhin vor allem die sogenannte Inzidenzzahl – also die Ansteckungszahl auf 100.000 Einwohner innerhalb der vergangenen 7 Tage – ausschlaggebend sein soll. Die Begründung: Wenn Kinder und Jugendlichen nun überall massiv getestet werden, werden automatisch mehr Fälle gefunden – und dadurch steigen auch die Inzidenzwerte. News4teachers / mit Material der dpa

VBE und Philologen

Kritisch äußerten sich Bildungsgewerkschaften am Freitag.

«Wenn die Kultusminister die Schulen weiter öffnen wollen, müssen sie alles dafür tun, dass sie coronafreie Orte werden», forderte Susanne Lin-Klitzing, Vorsitzende des Deutschen Philologenverbands, der die Gymnasiallehrer vertritt. «Wir brauchen Impfangebote für alle Lehrkräfte, eine kluge Teststrategie und die nötigen Voraussetzungen dafür, nämlich ausreichend Selbst- und Schnelltests.» Wie gut es mit Tests von Schülern und Lehrkräften bisher klappt, sei regional sehr unterschiedlich.

Der Verband Bildung und Erziehung (VBE), der nach eigenen Angaben als Gewerkschaft mehr als 160.000 Pädagogen vertritt, kritisierte ebenfalls einen fehlenden Infektionsschutz an den Schulen. Mit Blick auf die vom Robert Koch-Institut vor wenigen Tagen veröffentlichten Zahlen, die einen starken Anstieg der entdeckten Infektionen bei Kindern gezeigt hatten, sagte Verbandschef Udo Beckmann, die KMK dürfe sich nicht vor Schulschließungen in Gebieten mit sehr hohen Inzidenzen verschließen. «Wir brauchen die klare Definition einer Notbremse für den Schulbereich.»

Kultusminister verabschieden sich vom Inzidenzwert – weil Schüler jetzt getestet werden

 

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Dil Uhlenspiegel
3 Jahre zuvor

Der Countdown läuft … auch für einige Karrieren.

Andre Hog
3 Jahre zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

zehn, neun, acht, sieben, sechs,,,,,,…..kann mal jemand für mich weiterzählen bitte!!

Dil Uhlenspiegel
3 Jahre zuvor
Antwortet  Andre Hog

0, -1, -2, -3 … verflixt zäh dieser Countdown

Pit 2020
3 Jahre zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel
Andre Hog
3 Jahre zuvor
Antwortet  Pit 2020

😉

Mrs.Braitwhistle
3 Jahre zuvor

Ich würde den Kindern einen halbwegs normalen Schulbetrieb gönnen. Ob die Einführung zweier Teststunden im Stundenplan für die Durchführung der 2 Selbsttests pro Woche ausreichend sind, um wirklich in volle Präsenz zurückzukehren, möchte ich in Anbetracht der erhöhten Ansteckung aber anzweifeln. Wechselunterrichtstage abzüglich zweier Teststunden pro Woche wären dann vielleicht das Modell der nahen Zukunft. Vielleicht ginge das so bis mindestens Pfingsten … bin gespannt auf die Studien zu der Frage, ob dieser enorme Aufwand für einzelne Präsenztage tatsächlich mit meßbaren Erleichterungen der psychosozialen Belastungen für die Schülerschaft einher geht. In unseren Schulen werden solche Nöte nie anonym abgefragt – immer nur die digitale Ausstattung wird per Fragebogen erhoben. Vielleicht dürfen dann wieder die Kinderärzte ihre subjektiven Eindrücke äußern, wie ihnen die Lage erscheint und ob Verbesserungen erkennbar sind.

Carsten60
3 Jahre zuvor
Antwortet  Mrs.Braitwhistle

„halbwegs normal“
Hat schon mal jemand daran gedacht, dass ein Präsenzunterricht in ständiger (und womöglich wachsender) Angst vor dem Virus nun auch nicht den besten Effekt haben kann? Die psychologische Situation sollte man nicht unterschätzen, auch nicht in vollen städtischen Bussen mit ständigen Ansagen, man möge aber bitte Abstand halten. Da kann man sich nicht wohlfühlen.

W.
3 Jahre zuvor
Antwortet  Carsten60

@Carsten60

Das Bild wenn man die Schulen „bis zuletzt aufhält“: Da können sich dann alle Anwesenden so wohl fühlen und so „entspannt“ agieren wie die Leute (oft auch Kinder und Jugendliche) die in irgendwelchen total „kaputten“ Kriegsgebieten mit Stöcken nach verbuddelten Tretminen suchen.
Das ist bestimmt auch Entspannung pur.
Aber die müssen nicht vorgeben, sie würden dabei noch fächerbezogen Lernen, um sich auf Noten oder gar Abschlussprüfungen vorbereiten.
Irgendwann ist da eine Grenze, dann wird es pervers. Scheinbar wollen gewisse Leute diese Grenze nicht nur erreichen, lieber noch überschreiten.
Wozu?

Mrs.Braitwhistle
3 Jahre zuvor
Antwortet  Carsten60

Weil es unter den gegebenen Bedingungen eben nicht mal halbwegs normal geht, sollte in den Kultusministerien hoffentlich die Erkenntnis wachsen, dass es nicht bildungsgerecht ist, alle gleich zu machen. Kinder, die face-to-face-Kontakte mit Lehrer*innen vor Ort brauchen sowie eine tägliche Möglichkeit, ihr Zuhause für ein paar Stunden zu verlassen, sollten diese Chance endlich zuverlässig bekommen!!! Und das ginge auch mit wenig Angst, weil gut corona-konform, wenn eben nicht ALLE unter schwer tolerierbaren Bedingungen in die Klassenräume gestopft würden. Die übrigen bleiben beim Distanzunterricht. Dann würden wenige Luftfilter in den Schulen schon viel erreichen (weil man nicht alle Räume ausstatten müsste), die Inzidenzen würden sinken, der psychologischen Gefahr für die Entwicklung würde bedarfsorientiert und wirksam begegnet, die überforderten Eltern wären entlastet, … all das, was jetzt für die 5 Präsenztage vor den Osterferien von den Minister*innen einfach beschworen wird, würde dann endlich mal an den Beginn einer konkreten Umsetzung gelangen. Das würde ich den abgehängten Kindern wirklich wünschen, die in den Argumentationen der KMK immer in aller Munde sind.

ThankYouForWearingYourMask
3 Jahre zuvor

Vielleicht sollte man Frau Ernst erklären, dass offene Baumärkte bei geschlossenen Schulen durchaus Sinn machen. Wenn die Toilette kaputt ist, bräuchte man Ersatzteile….eventuell…

Pit 2020
3 Jahre zuvor

@ThankYouForWearingYourMask

🙂
Oder einen groooßen Schraubenschlüssel für Arbeiten am „Dachstübchen“ …? 😉

Marie
3 Jahre zuvor

Die KuMi setzen doch nur darauf, dass in 1 Woche eh Osterferien sind. Ob dann Schüler oder Lehrer oder deren jeweiligen Familienangehörige krank sind, interessiert nicht. Können sich ja 2 Wochen auskurieren. Diese Begründung von Frau Ernst ist auch der Knaller! Nur weil andere Dinge auf sind, müssen Schulen auch aufbleiben? Ich bezweifle, dass sich massenhaft Kinder u14, bei denen die Infektionszahlen gerade explodieren, sich täglich mehrere Stunden im Baumarkt aufhalten…

Dil Uhlenspiegel
3 Jahre zuvor
Antwortet  Marie

Tatsächlich würde bestimmt manche Klasse sehr viel lieber in einem Baumarkt Unterricht machen als im Klassenzimmer. Da wäre Platz, eine gute Belüftungsanlage, saubere WCs, ein großer Außenbereich für Pausen und reichlich Spielzeug für praktisches Lernen!

Marie
3 Jahre zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

In unserem Baumarkt gäbe es sogar noch einen Bäcker für die Versorgung in der Pause – insofern: auf zum Klassenausflug! 🙂

Andre Hog
3 Jahre zuvor
Antwortet  Marie

Treffen sich zwei Lehrer Freitagsnachmittags im Baumarkt, sagt der eine zum anderen: “ Na, kannst du auch nicht schlafen?“

Allein diese soziale Komponente sollte ausreichen, um alle Baumärkte mit einer Öffnungsgarantie auszustatten.

C K
3 Jahre zuvor

Hmmmm. Frau Ernst hat es wohl nicht so mit Heimwerken. Sonst wüsste sie, dass in Baumärkten nicht 15 bis 30 Personen in einem 25qm „großen“ Raum über Stunden zusammen sind

kanndochnichtwahrsein
3 Jahre zuvor

Ich fürchte, „die da oben“ in der KMK haben Teflonnatur.
Countdown gilt nur für „die da unten“ – wir alle „Normalos“ können in einigen Tagen/Wochen gar nicht mehr so schnell rennen wie die Wellen zusammenschlagen, die mit den kurzen Beinen schon gar nicht.

WARUM wird nicht GEHANDELT???
Warum kann die Bundesregierung nicht wenigstens jetzt die 100er Grenze durchsetzen?

Remonstrationen, Personalrat, Gewerkschaften, viel zu späte und halbherzige Einwände der Opposition… nichts wirkt, die KM fahren weiter alles vor die Wand und keiner hindert sie daran?!

Die Leidtragenden werden am Ende IMMER die Kinder sein.
Wenn ihr Leid einzig und alleine darin besteht, dass sie ein paar Wochen weniger Schule gehabt haben werden, können wir uns noch glücklich schätzen.
Alternative wäre, sie haben ihre Eltern zu beklagen, die Eltern haben langfristige Beeinträchtigungen mit allen Folgen für das Familienleben und die wirtschaftliche und soziale Situation der betroffenen Familien, die Kinder haben selbst schwere oder auch nur nachhaltige gesundheitliche Einschränkungen… wollen die KM das veranworten?

Und nochmal:
NEIN, ich bin nicht für geschlossene Schulen – aber ich bin dafür, Schulen so lange zu schließen, wie man den Gesundheitsschutz nicht sicherstellen kann oder will!
Tests sind kein ausreichender Gesundheitsschutz – schon gar nicht Tests, die nicht vorhanden sind!

Lieblingsmensch
3 Jahre zuvor

Vollkommen richtig. Zu behaupten, dass offene Schulen zur psychosozialen Gesundheit der Kinder beitragen, ist nur einseitig gedacht. Völlig unschuldig tragen sie symtomlos das Virus nach Hause und werden vermehrt im häuslichen Umfeld mit Krankheit und Tod konfrontiert. Wenn sie schon nicht selbst schwer erkranken, werden sich viele für das Leiden ihrer Familien verantwortlich fühlen. Das ist keine Stigmatisierung der jungen Generation, sondern sie werden für andere Zwecke als Bildung missbraucht, z. B. wirtschaftliche Interessen (auch im Sinne von Wahlkampfgetöse). Mir sind diese jungen Menschen wichtig. Ich will nicht, dass ignorante Erwachsene in Leitungsfunktionen, v. a. KultusministerInnen, ihnenen das antun. Dieser Schmerz und diese Trauer werden bleiben – lebenslänglich. Unverantwortlich!

Koogle
3 Jahre zuvor

Die Osterferien sind eine optimale Gelegenheit, endlich Luftfiltergeräte und Frischluftwärmetauscher in den Schulen zu installieren.

Welcher Politiker oder Bürgermeister leitet das in die Wege?

Wer es nicht tut, dem ist anscheinend die Gesundheit der Kinder schnurzpiepegal.

Andre Hog
3 Jahre zuvor
Antwortet  Koogle

Wozu, die Pandemie ist doch quasi fast schon beinahe vorbei. Völlig überflüssige Ausgabe ….lasst uns das Geld lieber an Banken verteilen, die dann wenigstens ein paar stilvolle und kostspielige Feiern – vielleicht sogar in der Karibik- davon veranstalten können.Die merken sich wenigstens, wer ihnen das Geld hat zukommen lassen….und im nächsten Durchgang sind wir als Aufsichtsratmitglieder dann auch dabei.

BK-Lehrkraft
3 Jahre zuvor

Weil Schulen mit desaströsen Hygienekonzepten in die Schlacht geschickt wurden, ist es jetzt so schlimm.
Dieses Konzept als Schule erstes auf und als letztes zu lässt alles andere leiden. Kultur, Einzelhandel, … alle müssen sich hinten anstellen, OBWOHL diese teils gute Hygienekonzepte haben.
12% der Bevölkerung werden zu Massenveranstaltungen gezwungen, alternativlos. Mit Masken (manchmal), Lüften (bei 5 Grad), Abstand (vor allem vor den Klassenräumen im Flur oder auf dem Pausenhof, in KiTas gar nicht) usw.

Neue Konzepte werden propagandistisch durch die Medien getrieben:
– Lehrer werden geimpft (ja, Grundschullehrer, irgendwann… wenn mal ein Termin frei wird)
-Selbsttests gestellt (für freiwilliges Nasebohren, im Klassenraum, von Lehrkräften begleitet, einmal in zwei Wochen, damit die Inzidenz nicht zu stark steigt)
– Schützen (Masken oder wie?)

DREIKLANG. Hört dich toll an. Punkt. Mehr aber auch nicht. Nennt man stabiles Marketing.

Es wird in grossen Überschriften (Medien) was behauptet und im Kleingedruckten darunter verpufft die Titelzeile. Leider wird alles unterhalb von Schriftgrösse 16 nicht gelesen.

Kurz gesagt: Wirtschaft und Kultur hängen sich aus dem Fenster, um endlich wieder etwas Normalität schnuppern zu dürfen, während in Schulen die Steinzeit weiterhin zelebriert wird.
Und die dürfen das, erlaubt von Ihro Gnaden KM XYZ bzw. geboten.

Schulen als Virendrehscheibe zerschlagen wie ein Elefant im Porzellanladen die Möglichkeit zur eingeschränkten Normalität.
Mit hochamtlicher Borniertheit. Ausgeheckt hinter Plexiglasscheiben neben einem Luftfilter.

WARUM?????

Ich könnte schreiend im Kreis laufen. So wird das Leben von den doch schützenswerten Kindern auch zerstört.

Im Herbst gut eingeübter Wechselunterricht mit Plexiglas und Luftfilter… kontinuierlich. Die Zuhause üben sich die SuS im DU, die Präsenzschüler äussern sich zu den Problemen mit dem Distanzunterricht und bearbeiten gemeinsam den Unterrichtsstoff. Man feilt gemeinsam an Lösungen.

Bei Bedarf gehen alle in DU, wurde ja geübt. Dann bleiben auch die Ansteckungen durch / im ÖPNV aus. Oder die Ansteckungen vor dem Klassenzimmer. Oder auf dem Schulhof, oder auf der Strasse (rauchende Schüler).

Es wird stattdessen alles an die Wand gefahren, ja ALLES, weil Schule soooooo wichtig ist. Aber alles unterbleibt für die sooooooooo wichtigen Schulen, was über ein Minimum an Hygienekonzepten (verdient das Wort nicht mal) hinausgeht.

Es gibt vielerorts kein ausführbares Hygienekonzept, okay, halt, doch.
Es gibt eines. Auf dem Papier.

Und diese ganzen Milliarden, die Corona kostet, von denen fast nichts bei den um Existenz ringenden Personen ankommt, bewirken nicht mal Schadensbegrenzung.

Leute. Es ist Pandemie. Diese erfreut sich an Kontakten. Man kann nicht behaupten, die einen Massenkontakte sind gut (Schule) und die anderen schlecht (Rest)
Und 12 % der Bevölkerung sind durch Schulen und KiTas Massenkontakter. Und die geben es auch an ihre Familien weiter.

Und solange wie Präsenzschule weiterhin so gehypt wird, wird auch die Pandemie gehypt. Es ist gar nicht anders möglich. Vor allem bei diesen Bedingungen rund um und in Schule.

Es erfordert MUT, zu schliessen, aber KLUGHEIT zu öffnen. Nämlich was am wenigsten die Pandemie antreibt. Z.B. Aussensport, Flohmärkte, alles draussen stattfinden kann.

Und Schule gehört nicht zu den Bereichen, die die Pandemie NICHT vorantreiben. Innenräume? Bis zu 30 Leute in einem Raum. Nur Masken und Händewaschen? Tests alle zwei Wochen?

Ich fühle mich so dermassen verschaukelt, aber dieses hirnlose Offenhalten von Schule fiel bisher allen dreimal (!) auf die Füße …

Wie oft denn noch?

Und dann immer das:
Aber in Frankreich / Schweiz , Dänemark, Schweden (haben btw seit Schweinegrippe überall Luftfilter an Schulen – immer das Kleingedruckte mitlesen)…

Auch die hauen alles vor die Wand, vielfach such wegen der Schulen. Aber wenn andre den gleichen Mist verzapfen, wird es dadurch nicht zu Honig.

JETZT erst wachen Eltern auf, weil ihre Kinder nicht mehr symptomlos sind und auch noch jetzt nachweislich wirklich ansteckend sind.

Vorher waren die Eltern grösstenteils auch auf der Seite der KMs. Gewohnheit sticht Klugheit. Kinder waren versorgt, sehen gesund aus. Rest wurde verdrängt oder man glaubte einfach gern den Posaunen von Jericho, dass die Schulen sicher seien. War ja auch bequemer.

Ich drehe mich um die eigene Achse und sehe in meiner Umgebung alles niedergehen. Hilflos fühle ich mich, zornig, es kocht in mir.

Aber Hauptsache die Schulen sind offen.

Hört sich auch besser an als Distanzunterricht.

Pit 2020
3 Jahre zuvor
Antwortet  BK-Lehrkraft

@BK-Lehrkraft

Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.
🙁

Andre Hog
3 Jahre zuvor
Antwortet  BK-Lehrkraft

Absolute und umfassende Zustimmung!! Kann jemand diesen Text mal der Gebauer auf den verlängerten Rücken tätowieren….nicht dass sie den dann lesen kann, sondern weil die Leute ihr den bei jedem Saunagang vorlesen könnten. Denn eine ernsthafte Beschäftigung mit diesen Llsungen betreibt sie ja offensichtlich nich während ihrer Dienstzeit….dann muss man sie vielleicht in der Freizeit damit konfrontieren.

Elly
3 Jahre zuvor

Über den Kopf von Gebauer hinweg wurden die Schulschließungen in Düren genehmigt,würde gern „ÄTSCH GEBAUER!“ rufen, wäre es nicht so traurig! Solche Kultusminister gehören zur Rechenschaft gezogen. Am besten für jeden im Bereich Schule Erkrankten die Krankenhauskosten zahlen lassen und Schmerzensgeld dazu. Und dazu ins Gefängnis!! Die spinnen doch, was vergeben sich solche furchtbaren „Kultusminister“ denn, wenn sie menschlich handeln und unbürokratisch von der Präsenzpflicht befreien? Da können die, deren Kinder sonst Suizid begehen möchten, die Kinder ja trotzdem zur Schule schicken! Es geht im Kultusministerium anscheinend nur um Macht, und dann den Schulverweigerern pro Tag noch 100 EUR abknöpfen können, da ist Gebauer dann RICHTIG GLÜCKLICH. Erbärmliche Narzisstenriege

MamaVon4
3 Jahre zuvor

…. Genauso wie es die „Osterferien“, Pfingstferien, Sommerferien, Herbstferien in 2020 und Weihnachtsferien, Faschingsferien jetzt waren….

S.
3 Jahre zuvor

Mir reicht es ehrlich.
Ich habe inzwischen die Schn..ze gestrichen voll.
Die Corona-Verharmloser*innen sitzen in den Bildungsministerien, sind fachfremd, haben großteils keine Kinder und lassen uns alle (SuS, LuL, Eltern) ins offene Messer rennen.
„Wenn Kinder und Jugendlichen nun überall massiv getestet werden, werden automatisch mehr Fälle gefunden – und dadurch steigen auch die Inzidenzwerte.“ – Dieses Relativieren ist bekannt aus anderen Zusammenhängen wie z.B. den haltlosen Diskussionen, ob ein Klimawandel stattfindet oder nicht. Die gleiche Rhetorik!
Das ist für mich inzwischen nicht mehr intellektuell zu ertragen.
Mir reicht es,
mir reicht es,
mir reicht es!!!
Sorry, das musste mal raus.

M.
3 Jahre zuvor
Antwortet  S.

Prof. Dr. Michael Kabesch, Kinderklinikum St Hedwig Regensburg zur Coronainfektion von Kindern : Schulen sind wegen den AHA ja sichere Orte, die Ansteckung findet im Familienkreis oder im Bus statt. Bloß komisch, dass in den Familien nur noch die Kinder durch die offenen Schulen in Massenkontakt mit anderen treten, der Rest Ist ja vorwiegend im Homeoffice und ist höchstens einmal die Woche im Supermarkt. Nicht nur die Kumis, auch Medien und Mediziner verbreiten weiterhin munter die Mähr von der sicheren Schule. Unfassbar!

S.
3 Jahre zuvor
Antwortet  M.

Kabesch hat sich naiv von FidK und deren Nachfolgeorganisation vor den Karren spannen lassen. Außerdem hat er offenbar selbst am Hygienekonzept katholischer Einrichtungen in Regensburg (Schule, Domchor) mitgewirkt – da müssen ja seine „Hygienekonzepte“ greifen. Es ist zum K..tzen!

Mutter2021
3 Jahre zuvor
Antwortet  S.

Ich kann fast alles hier Geschriebene unterschreiben. Ich bin Mutter eines schulpflichtigen Grundschulkindes in NRW und mein Kind wird nächste Woche nicht mehr hingehen. Die Präsenzpflicht ist untragbar. Fast menschen(leben)verachtend.

Musste auch mal raus.

Lydia L 82
3 Jahre zuvor

Ich denke demnächst wird die Situation für uns Pädagogen spürbar besser werden. Die Juso-Vorsitzende ist Lehrerin in Frau Esken kennt sich auch im Schulleben aus. Die werden für bessere Bedingungen kämpfen, schliesslich sind wir ihre Wähler. Dazu gehören dann auch bessere Arbeitsbedingungen und natürlich auch eine angemessenere Bezahlung für uns Beamte. Es kann für uns ja nur besser werden. Mit dem Gebashe der Bevölkerung kann ich gut leben, Neid ist die beste Anerkennung.

Anne
3 Jahre zuvor
Antwortet  Lydia L 82

Schweigeeinhorn

Rotstiftprofi
3 Jahre zuvor
Antwortet  Lydia L 82

Liebe Lydia, bitte verraten Sie uns den Optiker, der so schöne rosarote Brillen verkauft…

W.
3 Jahre zuvor
Antwortet  Lydia L 82

@Lydia L 82

Lydia, Liebes,
hast ja Recht 😉 , wie immer.
Und jetzt mach doch mal frei bis zur Pension.

Rabe
3 Jahre zuvor
Antwortet  Lydia L 82

Ist das jetzt Ironie oder was? Sobald eine Partei im Amt ist, mutiert sie – das ist ein Naturgesetz, empirisch festgestellt in 30 Jahren ‚Lehrzeit‘…

Trollbuster
3 Jahre zuvor
Antwortet  Lydia L 82

Troll in the house!

Viva
3 Jahre zuvor

Was haben die nur immer mit ihren Baumärkten? Gartenmärkte gehören zwischenzeitlich zu den Geschäften des täglichen Bedarfs. Warum auch immer. Das haben die Kommunen so nicht bestimmt. Und für Baumärkte selbst gilt (in NRW) Termin vereinbaren: 30 min., 45 min., bis zu 60 min. …und 1 Kunde pro 40 qm. Unter diesen Bedingungen bräuchte man auch nicht über Schulschließungen zum Infektionsschutz nachzudenken. Wie armselig ist diese Argumentation? Und wie leicht zu durchschauen ist sie als reine Provokation?

Thomas Schultz
3 Jahre zuvor
Antwortet  Viva

Das ist einfach ein völlig hirnrissiger Vergleich. Natürlich können Baumärkte und von mir aus auch anderer Einzelhandel offen bleiben (mit entsprechenden Vorgaben), denn das ist ja alles mit Schule nicht zu vergleichen.

Dass einzige, was man mit Schulbetrieb vergleichen kann, sind Großveranstaltungen und die werden wie jeder weiß sicherlich als letztes wieder möglich werden.

Was für ein himmelschreiender Blödsinn zu sagen „nee, Schule schließen geht nicht, weil der Baumarkt noch auf ist“… dabei ist Schulen in den Distanzunterricht schicken tausendmal effektiver als einen Baumarkt dicht zu machen, in dem sich für kurze Zeit mit riesigen Abständen paar Leute aufhalten (mit Schutzmaßnahmen und Einlassbeschränkung natürlich).

Dil Uhlenspiegel
3 Jahre zuvor
Antwortet  Thomas Schultz

Schule ist wie „Rock am Ring“, wobei sich nach jedem Song die Menge in kleine Räume zurückzieht zu je 20-30 Personen.

omg
3 Jahre zuvor

„Wir ringen um jeden Tag der Präsenzbeschulung für Schülerinnen und Schüler“
Was ein Statement.
Und das tun sie ohne Lüftungsgeräte, Desinfektionsmittel, Schutzausrüstung, Schnelltest.
Unsere Videokonferenzkultusminister strotzen ja so was von Mut und Tapferkeit.
Ein Segen und Vorbild für unsalle, will man meinen.

Leseratte
3 Jahre zuvor
Antwortet  omg

„Ringen“ und seine Bedeutungen

1.Sport – unter der Leitung eines Kampfleiters einen genau nach Regeln festgelegten Zweikampf ohne Waffen austragen, bei dem versucht wird, den Gegner mit bestimmten Griffen zu Boden und auf beide Schultern zu zwingen oder nach Punkten zu schlagen
2. handgreiflich mit einem persönlichen Gegner kämpfen
3.übertragen – mit aller Kraft, mit Zähigkeit versuchen, einer Sache Herr zu werden, etw. zu bewältigen
Beispiele:
sein inneres, geistiges, künstlerisches Ringen nötigt jedem Hochachtung ab
sein ehrliches, zähes, ernstes, bitteres Ringen hat endlich zum Ziel geführt
ein leidgeprüfter und schwer ringender Mensch“

https://www.dwds.de/wb/ringen

Die Beispiele zu Bedeutung 3 gefallen mir am besten. )))))

Rotstiftprofi
3 Jahre zuvor
Antwortet  omg

Und ausbaden dürfen das Ergebnis dieser sinnfreien Ringerei wir LuL und die SuS. Danke für nichts an die KMK.

KnechtRuprecht
3 Jahre zuvor
Antwortet  omg

Viele ringen nach Luft.

0-8-15 delux
3 Jahre zuvor

Ich verstehe diese Diskussion über Indizienwerte überhaupt nicht! Und noch weniger begreife ich, wie man sie außer Acht lassen will!
Ich meine, ein Blick in das Gesetz erleichtert die Rechtsfindung… :

„Gesetz zur Verhütung und Bekämpfung von Infektionskrankheiten beim Menschen (Infektionsschutzgesetz – IfSG)
§ 28a Besondere Schutzmaßnahmen zur Verhinderung der Verbreitung der Coronavirus-Krankheit-2019 (COVID-19)
1) . . .
2) . . .
3) Entscheidungen über Schutzmaßnahmen zur Verhinderung der Verbreitung der Coronavirus-Krankheit-2019 (COVID-19) nach Absatz 1 in Verbindung mit § 28 Absatz 1, nach § 28 Absatz 1 Satz 1 und 2 und den §§ 29 bis 32 sind insbesondere an dem Schutz von Leben und Gesundheit und der Funktionsfähigkeit des Gesundheitssystems auszurichten. ( . . . . )
2. Maßstab für die zu ergreifenden Schutzmaßnahmen ist insbesondere die Anzahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 je 100 000 Einwohnern innerhalb von sieben Tagen. Bei Überschreitung eines Schwellenwertes von über 50 Neuinfektionen je 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen sind umfassende Schutzmaßnahmen zu ergreifen, die eine effektive Eindämmung des Infektionsgeschehens erwarten lassen. Bei Überschreitung eines Schwellenwertes von über 35 Neuinfektionen je 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen sind breit angelegte Schutzmaßnahmen zu ergreifen, die eine schnelle Abschwächung des Infektionsgeschehens erwarten lassen. Unterhalb eines Schwellenwertes von 35 Neuinfektionen je 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen kommen insbesondere Schutzmaßnahmen in Betracht, die die Kontrolle des Infektionsgeschehens unterstützen.“

Bin ich zu dumm, um zu verstehen, was hier gerade passiert?
Oder sind Gesetze jetzt generell nur noch als unverbindliche Richtlinien zu verstehen?
Hmmm… Dann können wir doch alle unsere Kinder zu hause behalten und die Diskussion hat ein Ende, oder? Wäre das nicht ne Wolke!?!

Als nächstes zahlen wir dann auch keine Steuern mehr, nehmen uns das Auto/Haus/Diamantenkollier, das uns gefällt und heiraten unsere Geschwister…

Andre Hog
3 Jahre zuvor
Antwortet  0-8-15 delux

Schon mal darüber nachgedacht, dass die ganze Mischpoke vielleicht unter einer elektiven Legathenie, einer sogenannten selektiven Leseverstehensschwäche leidet. Die lesen und verstehen nur Dinge, die ihre kognitive Präferenzierung zulässt. Wahrscheinlich sind die alle über die rechtlichen Vorgaben zur bevorzugten Einstellung Behinderter ins Amt gelangt. Es fand sich einfach niemand, der / die weniger für diesen Job geeignet war und daher wurden gerade sie dafür ausgewählt und eingestellt. Das ist ein weiterer Nachteil einer nicht zuende gedachten Inklusionsidee….stammt doch aus dem selben Ministerium….also wen wunderts.

Jan aus H
3 Jahre zuvor

„Wir ringen um jeden Tag der Präsenzbeschulung für Schülerinnen und Schüler“

Vermutlich kann man jeden Tag, den man diesen Irrsinn fortsetzt, recht direkt in Tote übersetzen.

Viel schlimmer ist aber: Genau dieser Ansatz hat die Zahlen vor Weihnachten so stark explodieren lassen. Was hat man daraus gelernt? GAR NICHTS. Man hat nur ein paar neue Texte für den Ausredenkalender eingeführt.

Schon damals war es Unfug, die Schulen möglichst LANGE offen zu lassen, statt zu versuchen, sie unter angemessenen Sicherheitsvorkehrungen möglichst VIEL offen zu halten.

Mal kurz zum Nachrechnen: Vier Wochen Schule auf Biegen und Brechen, danach dann wieder 12 Wochen Lockdown. Bringt 4/12. Die Alternative wäre die Orientierung an den Inzidenzen und eine frühe Notbremse, z.B. bei größer 50 zu und bei kleiner 35 wieder auf. Das würde vermutlich 3 Wochen auf, eine Woche zu usw. ergeben, was dann auf 12 Wochen immerhin 9 Wochen Schule wären. Klarer Sieger mit 9/12.

Tatsächlich würde eine klare Kommunikation wie „bei größer 50 zu und bei kleiner 35 wieder auf“ auch dazu beitragen, dass sich die Leute viel mehr an die Regeln halten würden. Aktuell sehen sie ja, dass jeder macht, was er will und das Notbremsgrenzen dann einfach hochgesetzt oder ignoriert werden. Die klare Nachricht ist: Es spielt keine Rolle, ob ihr die Regeln einhaltet. Mit klarer Kommunikation und klaren inzidenzbasierten Regeln wäre das Motiv für viele, sich an die Regeln zu halten, viel höher, weil das alle wirklich ein Interesse haben, unter 50 zu bleiben, weil sonst die Schulen ohne Wenn und Aber zu sind.

W.
3 Jahre zuvor
Antwortet  Jan aus H

@Jan aus H

„Es spielt keine Rolle, ob ihr die Regeln einhaltet.“
Das ist auch ein großes Problem.
Vielleicht ist das die neue Kernkompetenz. 🙁

Lehrerlein
3 Jahre zuvor
Antwortet  W.

… so kann man eine Kompetenz, über die nur der harte Kern verfügt, auch nennen…

Pit 2020
3 Jahre zuvor
Antwortet  Jan aus H

@Jan aus H

So wird ähnlich wird es ja auch schon lange von vielen Wissenschaftlern vielfach gefordert.

Rosa
3 Jahre zuvor

Gesunheitsschutz und persönlicher Schutz muss für die Kinder und Jugend mit sofortiger Wirkung umgesetzt werden. Kinder und Jugendliche haben Rechte!
Die Bildungslücke ist sehr groß und man muss endlich anerkennen es wird kein normalses Schuljahr werden. Lernbrücken und Förderprogramme können die Lücken nicht mehr schliessen. Die Schulpolitik muss endliche der Wahrheit ins Gesicht schauen. In BW ist von Herrn Scholl PHV_BW ein Corona Aufholjahr G9 eingefordert worden um diesen Ausnahmezustand gerecht zu werden. Den Kindern und der Jugend eine angemessene Zeit zu geben um die Lücken auf lange Frist schliessen zu können. Gebt den Kindern und der
Jugend ein angemessene Zeit der persönlichen Entwicklung und des Lernstoffs. Frau Eisenmann hat jegliche Zusammenarbeit unterbunden und mit Füßen getreten. So lebt man ein Miteinander in der Schulpolitik. Dabei war das Motto nur gemeinsam schaffen wir die Krise und Gemeinsamkeit gab es bei Frau Eisenmann nicht.

Viva
3 Jahre zuvor

Ja, sie ringen um jeden Tag der Präsenzbeschulung. Das kennen wir aus dem Herbst. Da hatten wir dann anschließend vorgezogene Weihnachtsferien, damit es Weihnachten in Deutschland mit den engsten Liebsten klappt. Ging nicht auf … 21.513 an Corona verstorbene Menschen im Dezember, 21.170 Tote im Januar.

Drosten meinte neulich, bei der B.1.1.7-Mutation erhöht sich die Wahrscheinlichkeit um 60 – 70 % ins Krankenhaus zu kommen und tödlicher soll sie auch sein. Bei 17.482 Neuinfektionen heute ist es vielleicht kein guter Tag zu ringen und zu riskieren, die Kinder noch schnell mit der Mutation in die Osterferien zu schicken. Da findet nämlich wie jedes Jahr ein Fest der Familie statt. Welch‘ Überraschung!

Dil Uhlenspiegel
3 Jahre zuvor
Antwortet  Viva

Ostern ist das neue Weihnachten – nur noch „bunter“ auf der Inzidenzkarte.

Kopfschütteln
3 Jahre zuvor
Antwortet  Viva

Traurige Wahrheit. Wurde aber nichts draus gelernt. Lernen durch wiederholen ist angesagt

alter Pauker
3 Jahre zuvor
Antwortet  Viva

Na ja, Feste? Es heißt ja auch Bestattungs-Feier…

xy
3 Jahre zuvor

Ich möchte nicht wissen, was Merkel über die Kultusminister denkt. Vermutlich nichts Gutes.
Sie will die Notbremse ziehen, dazu müsste sie aber diese Minister aus dem Spiel nehmen, die B117 ignorieren. Allerdings ein parteipolitisch kluger Schachzug, denn Britta Ernst führt gerade die SPD in den Abgrund. Wenn die ersten Kinder schwer erkranken, sind die Öffnungsparteien geliefert.
Bekommen die Kultusminister noch mit, was an der Basis los ist? Registrieren die Kultusminister, wie Eltern inzwischen über die KMK und Schulöffnungen denken?
Es geht um das Wichtigste. Um die eigenen Kinder. Und die will niemand einem Virus ausliefern, nur weil Kultusminister in einer anderen Welt hinter Plexiglas auf die falschen, frisch geimpften Berater hören.
Nicht nur auf Inzidenzen achten, woher kennt man das nur?

Pit 2020
3 Jahre zuvor
Antwortet  xy

@xy

Merkel erschien mir gestern in den Nachrichten – gelinde gesagt – genervt und erschöpft.
Was Sie über die Kultusminister denkt, möchte wohl kein Arbeitnehmer „nett“ formuliert in seinem Arbeitszeugnis finden … könnte ich mir denken.

teaching-Bonn
3 Jahre zuvor

Die Covidiotentruppe gehört ins Gefängnis! Präsenspflicht aussetzen, sofort!

bernd
3 Jahre zuvor

Die Dummheit des Menschen ist unantastbar. Irgendwie hatte ich den Satz anders in Erinnerung, ich komm bloß nicht darauf.

Geht's noch?
3 Jahre zuvor
Antwortet  bernd

@bernd, vielen Dank für Ihren Kommentar. Der hat mich doch trotz des düsteren Themas zum Lachen gebracht.

Menta
3 Jahre zuvor

I have a dream:
DienstherrInnen mit (Herzens-) Bildung und Kultur.

xy
3 Jahre zuvor

B117 frisst sich gerade in junge Familien.
Immer mehr Lehrer und Kinder betroffen.
https://www.n-tv.de/mediathek/videos/panorama/Assmann-Covid-19-frisst-sich-in-junge-Familien-article22432683.html
Schulen und Kitas dicht!

Michael I
3 Jahre zuvor

Hm… die Situation würde ich mal als Krankheit definieren und in einem Steckbrief folgendermaßen zusammenfassen:

KMK-Vom-20/21. Neuartige Infektionskrankheit, ausgelöst durch eine Symbiose von Erregern, die Einzeln als Kultusminister (in Symbiose auch als Kultusministerkonferenz) bezeichnet werden.

Die Verbreitung erfolgt durch Schall- und Blickinfektion, was sie besonders gefährlich macht, wobei zum aktuellen Zeitpunkt nicht endgültig absehbar ist, inwiefern eine weitergehende Mensch-zu-Mensch-Übertragung möglich ist.

Hauptsymptom ist der namensgebende Vomitus, der sich bereits nach kurzen visuellen oder auditiven Reizen einstellt. Inzwischen gilt es als gesichert, dass KMK-Vom-20/21 die Entwicklung von Depressionen mit selbstverletzendem Verhalten fördert, nachdem mehrere Menschen nach einer Infektion beobachtet wurden, wie sie ihre Fäuste trommelnd, ihre Köpfe in niedriger Frequenz (ca. 0,5 – 1,0 Hz) mehrfach gegen die Wand geschlagen oder auf die Tischplatte fallen lassen haben. Charakteristisch scheint dabei zu sein, den Allmächtigen (in allen bekannten und unbekannten Sprachen) um graue Substanz als Gegenmittel anzuflehen, die er vom Himmel regnen lassen möchte.

Schönes Wochenende.

WiMoKa
3 Jahre zuvor
Antwortet  Michael I

Korrekter ist dieser Erreger KMK noch nie beschrieben worden, DANKE @ Michael I für diesen Lacher am Samstag Morgen!

Andre Hog
3 Jahre zuvor
Antwortet  Michael I

Großartige Beschreibung. ..kann die nicht mal in der FAz und der Süddeutschen ganzseitig abgedruckt werden ..am besten noch mit einigen erläuternden Bildern.

Michael I
3 Jahre zuvor
Antwortet  Andre Hog

@Andre Hog, vor dem Abdruck aber bitte wenigstens „Einzeln“ korrigieren 🙂

Als Bild für den Erreger empfehle ich die Köpfe der KMK-Mitglieder, die mit ihren Hälsen im Kreis um die Vorsitzende bzw. den Vorsitzenden angeordnet werden.

Für eine weitere Darstellung der Symptomatik, insbesondere im Text, empfiehlt sich Codepoint U+1F92E () aus dem Unicode-Zeichensatz, gerne in Verbindung mit U+1F926 ().

Pit 2020
3 Jahre zuvor
Antwortet  Michael I

@Michael I

Klasse!
🙂

tm2021
3 Jahre zuvor

Liebe Redaktion, bitte gehen Sie in diesem Zusammenhang einem wichtigen Aspekt nach. Herr Lauterbach versucht 2 Schnelltest pro Woche für sicher zu erklären, was natürlich völliger Blödsinn ist. Ein Schnelltest erwischt von der Sensivität her nur den Peak der Viruslast. Dies bedeutet, ist man Schnelltest negativ, ist man wahrscheinlich für die nächsten 1-4 Stunden nicht ansteckend. Eine PCR würde aber eine vorhandene Infektion schon nachweisen. Eine mir bekannte Praxis hat das getestet, raus kam oft schnelltestnegativ aber PCR positiv. Um mit Schnelltest Sicherheit zu erzeugen, bräuchte man 2 pro Tag und Person, morgens und mittags. Die 2 Tests pro Woche dienen nur dazu, die Cluster zu identifizieren. Das nützt den Angesteckten im Cluster aber genau 0.

Positiv Denken
3 Jahre zuvor

Update 3.0 gelungen. Glückwunsch den Kultusminister*innen. Mit solch faktenresistenten Chefinnen und Chefs haken wir Anerkennung wissenschaftlicher Erkenntnisse Mal ab. Wenn wir Lehrerinnen und genau so resistent erweisen, sie sind dafür die Vorbilder, dann geht es weiter bergab mit der Bildung. Zum Glück gibt’s viele berufene Lehrer*innen. Die Juni sind ja auch berufen, aber Bildung ist ihre Berufung eben nicht. Dann schlittern wir auch bald noch in Update 4.0. Ich bin noch immer auf der Suche nach dem was sie gut machen, dann könnte man ihnen am Ende wenigstens ein „Gut“ geben, welches zur BERUFUNG AUF EINEN HÖHERWERTIGEN Posten führen könnte.

Andre Hog
3 Jahre zuvor
Antwortet  Positiv Denken

Selbst das Peter-prinzip versagt hier, weil die ihre maximale Inkompetenzstufe bereits erreicht haben….vile scheinen sogar über das Peter-prinzip hinaus befördert worden zu sein.. da hätte eine Anstellung als Putze bei Sanifair bereits die maximale Inkompetenzstufe abgebildet. Aber wahrscheinlich ist genau das der Grund, warum diese Vollpfosten in der KMK zusammen sitzen.. selbst als Reinigungskraft auf Autobahnraststätten waren die zu blöd….da blieb nur das Amt als KM.

Kopfschütteln
3 Jahre zuvor

Ich stimme zu, dass in dieser Zeit die einzige logische Konsequenz das A für Abstandhalten ist. Kein unnötiges Nutzen des ÖPNV und kein Wechselunterricht bei dem die Regeln nur sehr lückenhaft eingehalten werden können. Ich bin absolut für Abstand. Mir ist der Fall eines 34-Jährigen bekannt, der Frau und Kleinkind zurück lässt, sowie eines 19- Jährigen der ums Überleben kämpft. Etwas übertrieben fand ich die Distanz vom Distanzunterricht unserer Lehrer am Gymnasium. Der Reli- Lehrer weigerte sich wochenlang erfolgreich online zu unterrichten. Zeitgleich fiel Philosophie ganz aus. Mathe, Englisch und zweite Ftemdsprache gab es jeweils 1! Stunde/Woche. Die Chemiestunde dauerte 15 Minuten usw.. Hinzu kamen die durchschnittlichen Krankheitsausfälle der Lehrer. Besser geht es fast nicht mit der A- Maßnahme. (Fulltime Homeschooling nach amerikanischem Modell? Verboten in Deutschland. Dafür haben wir Schulpflicht.)

meinealleine
3 Jahre zuvor

Vielleicht ein kurzer Einblick was 3. Welle bedeutet. Landkreis um die 100 000 Einwohner. Vor 8 Wochen inzidenzwert um 50ig. Vor 6 Wochen Ausbruch in Firma … britische Mutation… 40 Leute. 1 Woche später direkt im Nachbarlankreis Ausbruch in Firma 80 Leute. (Der Nachbarland hat es nicht geschafft mit Qarantäne alle zu erwischen. Inzidenzwert stand heute 290ig.) Im genannten Landkreis weitere Ausbruch in Firma 20 Personen (man bedenken das die Familien zum größten Teil mit positiv waren im Nachgang). Ausbruch in diversen Kitas und Schulen. 1 Woche später noch mal ne Firma. Wieder Kitas uns Grundschulen betroffen.
Tägliche Ansteckungszahlen über die Wochen verteilt erst 10-15, dann 20 bis 30, 35, 47, 58 und heute 67. Inzidenzwert von 187! In 8 Wochen im Lockdown Modus… bei uns war kein einziger Laden (Einzelhandel) offen zu keiner Zeit. Wären wir nicht im Lockdown, will ich gar nicht wissen wie es grad aussehen würde. Ich glaube manche Leute haben immernoch keine Ahnung was das für ein Flächenbrand wird! Und ich befürchte, dass das davor nur Kindergarten war. Wir hier waren schon mal Hot Spot. Ich habe einen direkten Vergleich. Nein, vor der Mutante gab es da mal ein Ausbruch… dann lange lange nichts. Und dann war in einer anderen Ecke mal was. Heute gibt es wöchentlich mehrere Meldungen über Ausbrüche in Firmen oder Kitas oder Grundschulen. Man wartet nur bis es einen auch erwischt.

Betroffene
3 Jahre zuvor

Rein rechtlich gesehen,müssten alle Minister derzeit ins Gefängnis. Ihre Entscheidungen sind Körperverletzungen ….und zwar wohlwissend und vorsätzlich!!!!!! Wenn nicht ins Gefängnis dann wenigstens Sozialstunden in Schulen und Kindertagesstätten. Damit sie mal live mit ansehen können was sie anrichten.

alter Pauker
3 Jahre zuvor

Wann endlich wird unserem unheilvollen Föderalismus, wenigstens in manchen Bereichen (wie dem Kultussektor, den Gesundheitsministerien et al) der Garaus gemacht?
Ich denke das müsste man eigentlich nicht weiter ausführen – trotzdem ein Beispiel:
Ein Konzert, bei dem jeder im Orchester seine eigenen Misstöne spielt, ohne auf den Dirigenten zu achten, wäre ebenso furchtbar – verletzte aber nur den musikalischen Geschmack – und forderte keine Toten.
Unisono? Ein Fremdwort im Orchester der Kultusminister und Landesfürsten/Innen, die nicht einmal Unumsentiunt (gemeinsam Denken) hinbekommen!