Schul-Chaos: Sachsen lässt die Kitas und Schulen in jedem Fall offen – Söder bremst: Schutz der Schüler ist oberster Maßstab

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DRESDEN. Das Schul-Chaos in Deutschland treibt weitere Blüten: Während im Süden der Republik angesichts der zunehmenden Verbreitung der Corona-Mutante B.1.1.7 weitere Schulöffnungen in weite Ferne rücken, gelten im Osten die steigenden Inzidenzwerte nicht mehr als Hindernis für einen Präsenzbetrieb. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder sieht angesichts des Durcheinanders im Bildungsbereich die Verunsicherung der Bürger wachsen.

Sieht erst einmal keine Chance auf Regelbetrieb in den Schulen: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU). Foto: Shutterstock

Bayerns Ministerpräsident und CSU-Chef Markus Söder sieht die Entwicklung in den Schulen in der Corona-Pandemie nach eigenen Worten derzeit mit «höchster Sorge». Auch bei den Kindern und Jugendlichen steige die Gefahr von schwereren Krankheitsverläufen, sagte Söder. Der Schutz vor einer Ansteckung sei deshalb der oberste Maßstab. «Die Bildungsqualität der Schülerinnen und Schüler zu halten ist das eine, aber ihre Gesundheit ist mindestens genauso viel wert.» Der auch bundesweit zu beobachtende «Flickenteppich» mit einem Mix aus Präsenz-, Wechsel- und Distanzunterricht sorge für große Verwirrung in der Bevölkerung.

«Die Lage ist wirklich ernst», sagt die Gesundheitsministerin – während das Kultusministerium ankündigt, alle Kitas und Schulen offenzuhalten

Dazu trägt aktuell der Freistaat Sachsen bei, dessen Regierung gerade neue Corona-Regeln für die nächsten Wochen beschlossen hat. «Die Lage ist wirklich ernst», sagte Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) mit Blick auf steigende Infektionszahlen. In Kitas und Schulen sind die allerdings künftig egal: Die Bildungseinrichtungen sollen in jedem Fall geöffnet bleiben – unabhängig von den Inzidenzwerten. Muss man das verstehen?

«Trotz steigender Infektionszahlen wollen wir den Kindern und Jugendlichen den Kita- und Schulbesuch ermöglichen. Unserer aller Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, dass Schule und Kita möglichst sichere Ort bleiben», sagte Kultusminister Christian Piwarz (CDU). In den Grundschulen findet der Unterricht in voller Präsenz statt. Ab Klassenstufe fünf müssen die Klassen wie bisher im Wechselunterricht geteilt werden. Neu ist: Statt wie bisher einmal müssen sich Schüler dann zweimal pro Woche selbst testen. Die Testpflicht gilt künftig schon ab der ersten Klasse – also auch für Grundschüler. Schüler ab der fünften Klasse müssen im Unterricht mindestens eine medizinische Maske tragen – in der Grundschule also weiterhin nicht. Die Schulbesuchspflicht wird allerdings in allen Bereichen ausgesetzt. Eltern können also entscheiden, ob ihr Kind die Schule besucht.

Allerdings gibt es sozialen Druck durch das Kultusministerium. Dort heißt es nämlich: „Die Kinder oder Jugendlichen können dann die Lernzeit zuhause verbringen und werden mit Lernaufgaben versorgt. Mit einer vollumfänglichen Betreuung der Schülerinnen und Schüler durch Lehrkräfte, wie im Präsenzunterricht, kann allerdings nicht gerechnet werden.“ Heißt also: Eltern, die ihre Kinder zu Hause lassen, riskieren, dass sie beim Lernen abgehängt werden.

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In den Kitas des Freistaats werden die Erzieher ebenfalls künftig zweimal pro Woche getestet, Corona-Tests für die Kinder sind aber weiterhin nicht vorgesehen. Eltern sollen ihre Kinder auf dem Außengelände abgeben oder abholen. Wer seine Kinder ins Kita-Gebäude hinein begleiten möchte, muss einen negativen Corona-Test vorlegen, der nicht älter als drei Tage sein darf. Piwarz nannte das umfangreiche Testregime einen „Zwischenschritt auf dem Weg zur Herdenimmunität durch die Corona-Impfungen“.

Anders als Sachsen und Sachsen-Anhalt, das bereits in der vergangenen Woche angekündigt hatte, die Inzidenzwerte für den Kita- und Schulbetrieb künftig ignorieren zu wollen, hat Baden-Württemberg aktuell entschieden, die Schulen nicht – wie eigentlich vorgesehen – nach Ostern wieder weiter zu öffnen.

Schulen nach den Osterferien wieder öffnen? „Zunächst muss sich die pandemische Lage wieder stabilisieren“

Am Mittwoch noch hatte Ministerpräsident Kretschmann (Grüne) im Landtag angekündigt, dass nach den Osterferien alle Schülerinnen und Schüler perspektivisch wieder in die Schulen zurückkehren sollen – allerdings nur im Wechselunterricht und getestet. Wegen der schnellen Verbreitung der Corona-Mutante, die auch durch Kinder und Jugendliche weitergetragen wird, wurden diese Pläne aber wieder gebremst. „Zunächst muss sich die pandemische Lage wieder stabilisieren“, sagte eine Regierungssprecherin. Einen klaren Fahrplan, ab welchen Schwellenwerten was in Kitas und Schulen gilt, mochte Kretschmann auch bei einem Gespräch mit Lehrer-, Eltern- und Schülervertretern gestern nicht in Aussicht stellen. „Da müssen wir ein stückweit auf Sicht fahren“, so erklärte die Sprecherin.

Die bayerische Staatsregierung hat in dieser Woche hingegen ein Konzept vorgelegt, wie es mit Kitas und Schulen in der Krise umgehen will.  So sollen erst bei einem Inzidenzwert unter 50 sämtliche Schulklassen in den Präsenzunterricht zurückkehren, wie Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Dienstag in München sagte. Zwischen 50 und 100 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen einer Woche erfolgt für alle Jahrgänge Wechselunterricht. Bei einem Wert von über 100 gilt grundsätzlich Distanzunterricht – allerdings mit Ausnahmen.

So findet in den Abschlussklassen sowie in der vierten Klasse der Grundschule und den Jahrgangsstufen 11 an Gymnasien, Fachoberschulen und Berufsoberschulen Präsenzunterricht mit Mindestabstand oder Wechselunterricht statt. In die Klassenzimmer dürfen dabei aber nur Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte, die über einen höchstens 48 Stunden alten negativen Corona-Test verfügen oder in der Schule einen entsprechenden Selbsttest mit negativem Ergebnis gemacht haben. Alle anderen müssen per Distanzunterricht lernen. News4teachers / mit Material der dpa

Wissenschaftler fordern: Kultusminister – hört auf, Märchen zu erzählen! Sorgt endlich für Corona-Schutz in Kitas und Schulen!

 

 

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Wunder SAM
2 Jahre zuvor

“ … Sachsen und Sachsen-Anhalt, das bereits in der vergangenen Woche angekündigt hatte, die Inzidenzwerte für den Kita- und Schulbetrieb künftig ignorieren zu wollen, …“

JA, so lässst sich doch von Sachsen und Sachsen-Anhalt nachhaltig die Forderung eines höheren Impfstoff-Kontingents im Vergleich zu anderen BL aufrecht erhalten.
CLEVERLES (IRONIE!!!) – allerdings höchst inhuman und egozentrisch!

Sollen wir in anderen BL nun auch die Inzidenzen bewusst durch die Decke gehen lassen, um unsere eigentlichen – nach Bevölkerungsanteil verteilten – Impfdosen zu retten?!?
*SARKASMUS – so #mütend, mir fällt dazu echt nichts mehr ein *

kanndochnichtwahrsein
2 Jahre zuvor

Eine zentrale, verantwortungsvolle, lieber ein bisschen zu vorsichtige als ein bisschen zu waghalsige Entscheidung für ALLE Schulen in Deutschland.
Das muss jetzt mal jemand in die Hand nehmen.

Es darf nicht sein, dass Nicht-Wisser oder Nicht-Wahrhaben-Woller oder Wahlkämpfer das Wohl der Bevölkerung gefährden.
Keine Region kann sich davon freisprechen, dass nicht schnell, unbemerkt und womöglich als erstes in Schulen sich Mutanten ausbreiten, die nachher niemand mehr einfangen kann!

RKI, Lauterbach und Co. sollten den Maßstab vorgeben.
Alles andere ist unverantwortlich.

Solange die Zahlen so hoch sind und solange nicht alle – auch und wegen ihrer hohen Kontaktzahl vor allem auch die Kinder – geimpft sind, müssen wir wenigstens dafür sorgen, dass in Deutschland keine noch gefährlicheren Versionen des Virus entstehen.

Das muss m.E. jetzt Berlin regeln und alle, die ebenso denken, sollten sich energisch hinter Frau Merkel stellen!
Die Osterferien sind schon wieder verschenkt, sie sind wieder nicht genutzt worden, um Schulen sicher zu machen und wenigstens die Lehrer mit Impfung vor Ausfall zu schützen. Man könnte verzweifeln!

Rosa
2 Jahre zuvor

Hören die Politiker sich gegenseitig nicht zu? Es sind ganz klare Signale gesetzt und ausgesprochen worden. Unsere Lage ist ernst und jeder muss seinen Beitrag leisten und sich keine Hintertür mehr offen halten. Eine Ernsthaftigkeit muss jedes Bundesland mit aller Anstrengung umsetzen und verfolgen. Von den Virologen hat man sich schon abgewndet unsd Ihnen kein Gehör mehr gegeben, denn die hätte Umsetzung verlangt und viele sind noch nicht bereit es konsequent zu verfolgen. Wir sind schon in der dritten Welle und man geht keinen gemeinsamen Weg, denn jeder der Politiker meint, er weiß es besser. Der Gesundheitsschutz muss an den Schulen an erster Stelle stehen und die Schulen müssen geschlossen bleiben für den Schutz aller die am Schulleben beteiligt sind. Diese Unklarheit die, die Schulpolitik aussendet ist nicht mehr tragbar. Jede Klarheit und Ehrlichkeit fehlt. Es wird kein normales Schuljahr mehr und dies ist noch nicht ausgesprochen worden. Herr Scholl vom PhV-BW hat ein tragbares Konzept gefordert ein Corona Aufholjahr G9 ab September 2021 um den Kindern und Jugendlichen eine angemessene Aufarbeitungszeit zu ermöglichen. Nicht nur die Bildung ist im Rückstand auch die persönliche Entwicklung und Entfaltung ist ausgebremst. Herr Scholl vom PhV-BW hat mit aller Klarheit ausgesprochen welcher Weg dem Ausnahmezustand bei G8 gerecht wird. Herr Heinz Peter Meidinger hat auch ein klares Signal gesetzt: Was wir unsere Bildung noch Wert sein…wenn es immer nur ein Flickenteppich ist z.B. Förderprogramme, Förderunterricht usw.. Nein die junge Genration
braucht eine tragfähige Lösung und eine langfristige Lösung. Dieser unberechenbare Zustand
hat uns viele Entwicklungschritte nicht ermöglicht und sind durch Förderprogramme oder Förderunterricht bei G8 nicht zu leisen. Alles dreht sich um Macht in der Pandemie und ein Miteinander hat es nie gegeben sondern ein gegeneinander. Deswegen kommen wir auf keinen grünen Zweig. Dabei hat die außergewöhnliche Zeit schon genügend Spuren bei allen Generationen hinterlassen. Es liegt an uns welchen Weg wir gehen……

Angemerkt
2 Jahre zuvor

Könnten dem „Piewarz“ mal ordentlich die „Leviten“ gelesen werden? Was hat er und die Landesregierung noch immer nicht verstanden?
Dieser „Typ“ will doch tatsächlich öffnen und schauen, ob die Krankenhausbettenzahl für Covid“-Patienten nicht die Zahl von 1300 überschreitet…!
Na dann ist s ja gut..Wie perfide ist das denn?
Prävention ist für ihn und diese Herrschaften ein Fremdwort…selbstherrlich, verantwortungs- und planlos!

Hoffentlich verrechnet er sich dabei nicht. Diese könnten schneller „aufgefüllt“ werden, als er denkt…
Ich kann nur hoffen, dass diejenigen, die bei rapide steigenden Infektionszahlen in Sachsen einen guten Anwalt haben und „Piewarz“ und sein unfähiges Kultusministerium zur Verantwortung ziehen.
Es wird Zeit, dass Frau Merkel „alle“ ihr zur Verfügung stehenden Mittel einsetzt, um diesem unverantwortlichen Tun endlich Einhalt zu gebieten.

.

Privat
2 Jahre zuvor
Antwortet  Angemerkt

Alles perfekt beschrieben. Der Piwarz will schon immer der Erste und Beste sein. Leider geht das immer nach hinten los und auf Kosten der Kinder. Meine Empfehlung kann daher nur lauten, es mögen alle Eltern die Kinder zu Hause lassen. So kann Keiner schulisch abgehängt werden und wir gehen ganz legal ins Homeschooling. Nur so ist es möglich, dem Herrn KM die Grenzen aufzuzeigen.

Angemerkt
2 Jahre zuvor

Korrigiere mich grammatisch gleich selbst.
Wenn man in Rage gerät, tippt man zu schnell
..leider
Was haben er und…
…diejenigen bei rapide…

Sorry

Sinnlos
2 Jahre zuvor

Boah ich könnte kotzen. Aktuell liegt der Inzidenzwert in Sachsen bei 200. Bis nach den Osterferien haben wir bestimmt die 300 erreicht. Und dann sollen wir alle lieb und brav in die Schule gehen und unterrichten??? Und in der Grundschule noch bei voller Präsenz und ohne Maskenpflicht! Ich bin sooo sauer. Und dann wieder das Argument, dass den Schülern Präsenzunterricht sooo gut täte. Für wie doof halten die die SuS eigentlich? Die merken doch auch, dass hier gerade gar nichts normal läuft. Und wo bleibt der Gesundheitsschutz für uns Lehrer? Ja, testen. Super. Ist mir völlig neu, dass der Coronatest mich vor Corona schützt.

Seit Sachsen zuerst die Grundschulen und dann die weiterführenden Schulen geöffnet hat, steigen hier die Zahlen. Woher sollen denn die ganzen Infektionen kommen? Es war ja gar nichts anderes offen außer den Schulen. Doch, die Friseure. Dann müssen sich wohl alle da angesteckt haben….

Kann diese minderbemittelten Minister bitte mal jemand auf den Boden der Tatsachen holen???Wo ist unsere Lobby als Lehrer? Das ist grob fahrlässig, was da passiert und alle schauen zu.

Wunder SAM
2 Jahre zuvor

Den Knoten im Hirn möchte ich mal haben!
WIRKUNGSTREFFER für Sachsen-Anhalt
Modellprojekte – Öffnungsprojekte – RISIKOMINIMIERUNG(?) — HÄ?

„Haseloff betonte: „Modellprojekte sind keine Öffnungsprojekte. Sie dienen der Risikominimierung.“ Über die Projekte soll mehr über etwaige Ansteckungsrisiken herausgefunden und die Kontaktnachverfolgung getestet werden. Im Kampf gegen die Pandemie „brauchen wir jetzt Wirkungstreffer“, so Haseloff.“
https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen-anhalt/lockerungen-und-modellprojekte-wie-es-nach-ostern-weitergeht-100.html

Postmann
2 Jahre zuvor

Entweder ist Corona längst nicht so gefährlich wie medial vermittelt wird. Oder hier wird mit der Gesundheit und dem Leben von SuS und LuL gespielt.

Jan aus H
2 Jahre zuvor

Welch ein Chaos.

Traurig ist zudem, dass die Kinder der verantwortungsbewussten Eltern auf der Strecke bleiben (und ihr Elend durch die unüberlegten Öffnungsorgien auch noch verlängert wird), während es den Coronaverharmlosern recht gemacht wird.

Lehrer:in aus Sachsen
2 Jahre zuvor

Ich wollte euch mitteilen, dass ich mich sehr auf die umherfliegende Rotze beim Testen in meiner ersten Klasse freue!! Das wird ein Spaß nach den Ferien. Ich weiß, ich weiß, das interessiert nun wirklich niemanden. Aber ich sitze in Quarantäne, weil ein Kind meiner Klasse infiziert ist (Nein, nicht ich hab mich bei der Kaffeepause mit meinen Kolleg:innen angesteckt und es weitergeben!)… Jedenfalls langweile ich mich sehr und der Hr. Kultusminister geht leider nicht ans Telefon – deswegen muss ich es hier erzählen.
Ich schließe mich jedenfalls seiner Meinung an: Corona ist gar nicht so schlimm, als dass man sich Gedanken um ernsthaften Gesundheitsschutz machen müsste. Die Pandemie ist eh bald wieder vorbei, da würde sich das gar nicht lohnen.

Sascha
2 Jahre zuvor

Was in Sachsen in der Bildungspolitik abgeht, ist wirklich unfassbar! Nur solchen größenwahnsinnigen und verantwortungslosen Leuten wie Piewarz und den Rest der KuMis haben wir es zu verdanken, dass in Schulen/Kitas Russisch Roulette mit der Gesundheit und dem Leben aller an Schule beteiligten SuS, LuL, angestelltem Personal und deren Familien gespielt wird. Bei Inzidenzien, die mal wieder durch die Decke gehen! Mahnungen der Wissenschaft – außer Gefälligkeitsgutachten – werden grob fahrlässig und in Gutsherrenmanier in den Wind geschlagen. Die Wahrheit wird zurecht gebogen, es wird gelogen und vertuscht, es ist nicht mehr zu ertragen. Wann werden verantwortlich handelnde Menschen endlich Entscheidungsträger? Lobbyisten und karrieregeile Politiker müssen zur Verantwortung gezogen werden! Wer am „lautesten schreit“ , wird gehört bzw wahrgenommen (zB Kinderschuhaktion vor Rathäusern, Querdenkerdemos,… ). Wie armselig und klientelorientiert ist inzwischen diese Politik?? Deutschlands Corona- Politik ist nur noch unerträglich, peinlich, menschenverachtend. Ich hoffe, es gibt ein kollektives Gedächtnis…

IchBinImmerVorbereitet
2 Jahre zuvor

Ich bin ja immer ganz diensteifrig. Hier also mein Konzept zur Testung von Erstklässlern.

Ich mach das so:

Gestaffelt und einzeln testet sich jedes Kind unter meiner Aufsicht, natürlich nicht jeder sitzend an seinem Platz, sondern beim Lehrertisch.

Alle anderen müssen bewegungslos mit Maske am Tisch sitzen und warten.

Benötigtes Material: Rotzeschutz aus Plexiglas

Einweisung: “Nein, ihr schiebt das Stäbchen nicht bis zum Gehirn!“, “Es wird auch nicht Katapult gespielt mit dem Stäbchen.“

Zeitumfang:
Anzahl Kinder a 3 bis 5 Minuten plus 15 Minuten Wartezeit für das letzte Kind

Achtung!: Teststreifen nicht verwechseln, 15 min nicht unter- und 30 min überschreiten (sonst ist es ja ungültig) beim Warten. Sonst müssen wir von vorne anfangen.

Das kann man ausrechnen: nach frühestens xx Minuten sind wir mit dem Testen fertig und können zur Hofpause gehen.

Ergebnis: Herr oder Frau Lehrer_in ist gestresst und fix und fertig und ihm/ ihr tut vor lauter Brüllen (“ Bleib sitzen“, “Maske hoch“, “ Nein, du kannst jetzt nicht auf Klo“, “Spielen ist nicht“, “Hör auf in der Nase zu popeln, der Test wird nur hier vorne gemacht“) die Stimme weh.

Spoiler: Aber insgeheim bin ich mir sicher, dass alle Eltern ihre Kinder angesichts des angedrohten Tests von der Schulbesuchspflicht befreien werden. So kann man auch eine geschützte Umgebung schaffen.

Defence
2 Jahre zuvor

Die Durchseuchung ist im vollen Gange!

dickebank
2 Jahre zuvor
Antwortet  Defence

Nein, durch die nicht umgesetzten Maßnahmen wird Dank ungebremstem exponentiellem Wachstums die vierte und die fünfte Welle erfolgreich verhindert. Ein Frontalcrash mit 160 km/h verhindert ja auch erfolgreich weitere Unfälle.

Omasl
2 Jahre zuvor

Herr Piwarz schaltet und waltet in Sachsen seit Monaten wie er will. Er beruft sich auf längst veraltete Forschungsergebnisse zum Pandemiegeschehen in Schulen, spricht noch immer davon, dass Kinder nicht „Treiber“der Pandemie seien und ignoriert die differenzierteren Zusammenhänge, die Wissenschaftler schon seit Monaten erklären. Er versteht sie wohl auch nicht. Für Grundschulen meint er noch immer, dass nur Präsensunterricht in vollen Klassen möglich ist und nicht Wechseluntetricht, weil bei Wechselunterricht Notbetreuung angeblich nicht möglich sei. Was in den meisten Bundesländern möglich ist, ist es nicht in Sachsen? Kein Journalist fragt kritisch nach. Und jetzt werden in Sachsen unabhängig von den Inzidenzen die Schulen nach den Osterferien geöffnet. Maßgebend soll die Auslastung der Intensivbetten sein, so Frau Ministerin Köpping. Sachsen lag vor wenigen Monaten an der Spitze des Infektionsgeschehens und der MP, Herr Kretschmer, sprach von Einsicht. Jetzt liegen wir wieder seit Wochen hinter Thüringen auf dem vorletzten Platz. Nichts ist besser. Bei der Pressekonferenz gestern war Kretschmer wieder nicht anwesend, diskutiert aber mit allen und jedem ohne eigenen Erkenntnisgewinn: mit Eltern die für Öffnung und die gegen Öffnung sind, mit Pandemieleugnern und … Und unsere Kinder, Enkel und Schüler bleiben auf der Strecke trotz gegenteiligen Beteuerungen seitens CDU, SPD und Grünen. Es ist zum Heulen.

Dlmaa
2 Jahre zuvor

Ein klares Versagen des föderalen Bildungswesens!

Koogle
2 Jahre zuvor

Wenn Schutz der Kinder oberste Pflicht ist, dann geht das nur mit Luftfiltergeräten und Frischluftwärmetauscher.

Grundschullehrer
2 Jahre zuvor
Antwortet  Koogle

Richtig! Das kann man nicht oft genug wiederholen!

Vid
2 Jahre zuvor

Spannend wird wie in in vollbesetzten!! Grundschulklassen getestet wird. Die armen Lehrer u Kinder. Sobald einer positiv ist, müssen hier eh alle in Quarantäne (hoffe ich)… Vollbesetzt u ohne Maske… U das bei Inzidenzen um 200!!!

Na super, in Kitas werden Erzieher getestet! Was bringt denn das? Jedes der 20 Kinder einer Gruppe könnte positiv sein!

Ich weiss nicht, was mich wütender macht, diese furchtbare Politik oder die Eltern, die sich auch noch über offene Schulen u Kitas freuen

Grundschullehrer
2 Jahre zuvor

„Eltern, die sich auch noch über offene Schulen u Kitas freuen“ – diese Menschen können meist nichts dafür. Es ist bei ihnen ein Bildungsdefizit… das aber von der Politik schamlos ausgenutzt wird. Man müsste solche Eltern seriös darüber aufklären, dass ihre Kinder nach einer unentdeckten Infektion schwer erkranken und lebenslange Schäden davon tragen können. Ich unterstelle, dass hier bewusst zu wenig über die Folgen aufgeklärt wird, damit sich bestimmte Teile der Elternschaft in falscher Sicherheit wiegen.

Denkt nach
2 Jahre zuvor

Chemnitz: Die Inzidenz liegt bei rund 300. Am 06.04.wird – so die Mitteilung der Kita meines Sohnes heute – die Kinderbetreuung wieder zeitl. uneingeschränkt sichergestellt. Nur die Eltern dürfen nicht mehr ungetestet in die Kita. Die Kinder aber schon. Das ist ein reines Glücksspiel für alle sich dort Treffenden – Erzieher und Kinder, ob bzw. vielleicht sogar einfach nur wann sie sich das Virus einfangen. Die Eltern freut es offensichtlich, dass sie die Durchseuchung vorantreiben können. Viel gefährlicher als die Krankheit sind doch sowieso die Impfungen. Jeder kennt doch irgendwen, der wegen der Impfung gravierende Nebenwirkungen hatte. Außerdem: Die Politiker denken sich schon etwas dabei… Ironie … Manchmal frage ich mich mittlerweile, ob ich mit meiner offensichtlichen Minderheitenmeinung hier einfach nur zu dumm bin, um die großen Zusammenhänge zu verstehen: Dass mit schädlichen Masken und Impfungen lediglich viel Geld verdient wird, dass deshalb mit falsch-positiven Tests Panik geschürt wird, dass es überhaupt keine Übersterblichkeit gibt und Angst gefügig machen soll, um die Demokratie über die Hintertür abzuschaffen. Ja, so tickt Mancher, und Kitas und Schulen können auch deshalb inzidenzunabhängig und mit Zustimmung öffnen. Protest deshalb habe ich jedenfalls hier noch nicht vernommen.

Angemerkt
2 Jahre zuvor

@ Denkt nach,
Sie sind nicht die Einzige, die, wie Sie sagen, eine “ Minderheitsmeinung“ vertritt.
Zum Glück. !!! Es gibt noch die Vernünftigen mit viel Disziplin und Verantwortungsbewusstsein inbezug auf andere, sonst würden wir hierzulande schlimmer dastehen.
Aber ich stimme Ihnen zu, die (“ Ja, so tickt mancher“…) sind allgegenwärtig und fühlen sich berufen, der Wissenschaft zu widersprechen
…leider durch Miss-Management der Politik vielerorts gestärkt in ihrer Meinung.
Es gibt ja auch den einen oder anderen Künstler oder Möchte-gern-Künstler, der seinen VIP-Status oder geglaubten VIP-Status kontraproduktiv einsetzt.
Wer fällt mir da ein? Naidoo, Wendlet, Hiltmann, Zietlow und was mich besonders aufregt, neuerdings auch NENA… „99 Luftballons“ scheinbar im Kopf…

Angemerkt
2 Jahre zuvor

Korrektur Wendler

Sophie
2 Jahre zuvor

Vielleicht sollten die Lehrer hier einfach mal ihren sehr gut bezahlten Job machen, bei Impfmöglichkeit und Testungen. Sachsen macht das sehr richtig. Schon mal was von Kindeswohl gehört? Wenn man hier liest was die Lehrerschaft schreibt, können einen die Schüler nur leid tun. Macht euren Job! Wie viele andere trotz Pandemie auch! Solche Einstellungen sind untragbar.

Angemerkt
2 Jahre zuvor

@t Sophie,
Sachsen macht das überhaupt nicht gut, denn die von Ihnen genannten angeblichen „Impfmöglichkeiten“ sind noch lange nicht hier angekommen. Geöffnet wurde aber schon im Februar ohne Schutz, als es noch nicht einmal Testmöglichkeiten gab…Für mich ein unverantwortliches „Spiel mit dem Feuer“, nach dem Motto: „Mal sehen, wen ’s trifft.“
Und bei diesem „Russisch Roulette“ ging und geht es nicht nur um Lehrer! Das sollte Ihnen klar sein. Da stehen Familien dahinter, vielleicht auch Ihre, falls Sie Kinder haben.
Und gerade weil !!! es um das Kindeswohl geht, gehört der Infektionsschutz aller an Schule und Bildung Beteiligten zwingend dazu.
Schon mal gehört, wie viele sich z.B. gar nicht testen lassen wollen? …aber nach Öffnung schreien…und zwar am lautesten…
Meine persönliche Meinung dazu ist, dass diese sich um eigene Beschulung kümmern müssten und nicht noch Forderungen an Lehrer stellen, in Lernplattform, obwohl Präsenzunterricht stattfindet, Aufgaben einzustellen.
Das ist doppelte Arbeit. So etwas lehne ich z.B. ab, und zwar mit gutem Gewissen.
Anders Familien, die aus berechtigter Sorge oder Angst vor der Massenveranstaltung „Schule“ ihre Kinder nicht schicken möchten. Da helfe ich gern, aber nicht bei Leugnern der pandemischen Situation, Test- und Maskenverweigerern! Punkt.