Start in den Präsenzunterricht – Infektionen an jeder siebten Schule

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MAINZ. Zwei Wochen nach den Grundschulen sind am Montag auch die fünften und sechsten Klassen der weiterführenden Schulen in Rheinland-Pfalz in den Wechselunterricht gestartet. Der Unterricht vor Ort habe wie geplant und ruhig begonnen, hieß es bei der Schulaufsicht in der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD). An den Kitas waren die Vorschulkinder eingeladen, wieder wie gewohnt in ihre Einrichtung zu kommen. Der Regelbetrieb für alle Kita-Kinder soll in der kommenden Woche wieder aufgenommen werden.

„Sehr gut und ruhig verlaufen“: die rheinland-pfälzische Bildungsministerin Stefanie Hubig zieht eine positive Bilanz des Schuljahresstarts – verfrüht? Foto: Georg Banek / Ministerium für Bildung Rheinland-Pfalz

«Ich freue mich, dass heute auch die Fünft- und Sechstklässler wieder im Wechselunterricht und in geteilten Klassen in ihre Schulen zurückkehren», sagte Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD). «Schule lebt vom Austausch und vom Miteinander.» In den vergangenen Wochen und Monaten hätten Schülerinnen und Schüler ihre Schule sehr vermisst. Auch wenn der Alltag noch immer von strengen Hygiene- und Infektionsschutzregeln bestimmt sei, bedeute der Start in den Wechselunterricht doch einen wichtigen Schritt für Lehrkräfte, Kinder und Jugendliche sowie ihre Eltern.

Von den gut 1600 Schulen in Rheinland-Pfalz waren am Montag nach Angaben der ADD 217 von Infektionsfällen betroffen. Aktuell gelten nach offiziellen Daten 289 Schülerinnen und Schüler sowie 45 Lehrkräfte als infiziert bei insgesamt rund 515.000 Schülerinnen und Schülern sowie rund 50.000 Lehrkräften im Land.

Wegen des erhöhten Infektionsgeschehens im pfälzischen Kreis Germersheim – die Inzidenz war auch am Montag mit 121,7 die höchste in Rheinland-Pfalz – ist dort der Start in den Wechselunterricht bislang ausgesetzt. Am Montag begann der Kreis ein Testprogramm, um so bald ebenfalls in die Kombination von Unterricht im Klassenraum und zu Hause starten zu können. Der Kreis habe einen Fünf-Punkte-Plan entwickelt und dem Land vorgeschlagen, teilte am Montag ein Sprecher der Kreisverwaltung mit. Dazu gehört, dass sich Schülerinnen und Schüler zweimal wöchentlich freiwillig selbst testen.

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Bei der Testpremiere am Montag in der Grundschule Ottersheim nahmen die in die Notbetreuung gekommenen Kinder unter den Augen von Mitarbeitern des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) und nach Anleitung von Rektorin Sigrid Schwab einen Corona-Schnelltest vor. Im Laufe dieser Woche soll das freiwillige Testangebot an mindestens einer weiteren Schule pro Verbandsgemeinde eingeführt und dann möglichst rasch für alle Grundschulen im Landkreis Germersheim verfügbar gemacht werden.

In den fünften und sechsten Klassen in Rheinland-Pfalz werden rund 71 000 Schülerinnen und Schüler unterrichtet, unter ihnen etwa 30.000 an Gymnasien. An den Grundschulen lernen seit dem 22. Februar bereits 148.000 Kinder in der Primarstufe im Wechselunterricht.

Die weiteren Klassen sollen zum 15. März in den Wechselunterricht übergehen – sofern es das weitere Infektionsgeschehen zulässt. Die Osterferien beginnen am 27. März. Ausnahmen vom Wechselunterricht soll es geben, wenn die Inzidenz – die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen 7 Tagen – über 100 steigt. dpa

Mit Anlauf: Wie uns die Kultusminister in die Katastrophe steuern

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32 Kommentare
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Marie
3 Jahre zuvor

„Schule lebt vom Austausch und vom Miteinander“. So sieht das Virus das auch.

B.S.
3 Jahre zuvor

Dies ist leider nicht richtig. Seit Beginn des Wechselunterrichts an den Grundschulen besteht für die Tage mit Präsenzunterricht Präsenzpflicht.

Dil Uhlenspiegel
3 Jahre zuvor

«Schule lebt vom Austausch und vom Miteinander.»

Äh, Frage an die Redaktion: Darf man hier eigentlich fluchen, wenn es objektiv und erwiesenermaßen angebracht ist?

Dil Uhlenspiegel
3 Jahre zuvor
Antwortet  Redaktion

Danke, das ist nett. Um Sie nicht in Trouble zu bringen, schreie ich stattdessen: AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAh. Nicht besser jetzt, aber dennoch.

Ute Leh
3 Jahre zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

Billiges Astrazeneka nein danke. Dann lieber Sputnik das ist noch billiger und wirkt am stärksten. Dieses Impfchaos ist so was von Schschsch ….e!

Ramm
3 Jahre zuvor

Stefanie Hubig (SPD). «Schule lebt vom Austausch und vom Miteinander.»
Leider trifft das nicht nur auf Schule sondern auch auf Corona, mit allen tödlichen Konsequenzen zu. „Corona lebt vom Austausch und vom Miteinander“.

Jan aus H
3 Jahre zuvor

„Auch wenn der Alltag noch immer von strengen Hygiene- und Infektionsschutzregeln bestimmt sei“

Solche Sätze klingen, als glaube die Frau ernsthaft, dass die Pandemie quasi vorbei ist. Es fühlt sich an wie eine Aufbruchsstimmung, dabei zeigen die warnenden Beispiele rings herum, was passieren wird. B117 wird heftigst einschlagen!

Mir fehlt jedes Verständnis, warum man jetzt noch mit all dem Wissen und angesichts der Tatsache, dass man bis zum Spätsommer vermutlich die Impfwilligen geimpft hat, noch solche riskanten Versuche startet (dazu noch mit Teilnahmezwang).

Haben die KM denn gar nichts gelernt aus dem Herbst?

WiMoKa
3 Jahre zuvor
Antwortet  Jan aus H

Die Frage lässt sich mit einem Wort beantworten: nö.
Und nun wieder alle: döp döp döp döp döp….

Pit 2020
3 Jahre zuvor
Antwortet  WiMoKa

@WiMoKa

Ja, dieses niedliche, fröhlich grinsende und tanzende Gehirn – jeder sollte eines haben, gilt auch für KM.
Döp döp döp döp döp….
🙂

Mary-Ellen
3 Jahre zuvor
Antwortet  Pit 2020

@Pit2020:

Meine Kids finden es immer hochlustig, wenn ich gelegentlich nachfrage, ob statt des Gehirns tagesaktuell eine Frikadelle in ihrem Kopf unterwegs ist….

dickebank
3 Jahre zuvor
Antwortet  Mary-Ellen

@Mary-Ellen
Aber was machen Sie, wenn bei denen keine Frikadelle sondern eine Mutante wie das Fleischpflanzerl, die Bulette oder gar ein Faschierte Laibchen als hirnähnliches substitut auftritt?

Die Mutanten sind ja die eigentliche Gefahr. Und dann die ständige Sorge, ob an der Zusammensetzung des Hirnsubstitutes eher der Bäcker als der Metzger – beide natürlich m/w/d – mehrheitlich beteiligt gewesen sein könnte.
Hier tun sich ganz neue Forschungsfelder auf.

Andre Hog
3 Jahre zuvor
Antwortet  Jan aus H

@Jan aus H: kurze und deutliche Antwort auf deine Frage: „NÖÖÖÖÖ!“

Michael
3 Jahre zuvor

„Infektionen an jeder siebten Schule“

Spiel, Spaß, Spannung und Corona. Jetzt in jedem 7. Ei, das ein KM gelegt hat.

Virusverteilungskomitee
3 Jahre zuvor

Aufgrund der Maskenpflicht werden nun wohl auch Mitschüler und Lehrer NICHT mehr mit in Quarantäne geschickt.
Getestet werden sie natürlich auch nicht.

Brandgefährlich!

Erasco
3 Jahre zuvor

Vielen Dank an alle, kann endlich wieder herzhaft lachen. Ist auch sonst nicht zu ertragen. Dann tauschen wir mal aus, was auch immer.

Andre Hog
3 Jahre zuvor

Es ist immer wieder unfassbar, wie wenig „sprachsensibel“ unsere KMs sind. ….fast so, als würde man den Luftangriff auf Dresden im Februar 1945 als „Bombenidee“ verkaufen wollen…

Die Elfe
3 Jahre zuvor
Antwortet  Andre Hog

Andre Hog. Super Vergleich. Ich frage mich, warum sich die KM’s überhaupt noch äußern? Ich habe mittlerweile so schräge Mittelalter-Visionen, da gab’s doch sowas mit Pranger und bewerfen mit Abfall und so……

Pit 2020
3 Jahre zuvor
Antwortet  Die Elfe

@Die Elfe

Liebe @Die Elfe,
da bringt uns das Sandmännchen heute Abend bestimmt wieder den gleichen Traum.
😉

Ludger Hilbers
3 Jahre zuvor

In Münster, bisher Vorzeigestadt in Sachen Inzidenz, zitiert aus der Lokalpresse “ „Infektionsfälle an zehn Schulen der Stadt “ , „Zahlreiche Kinder und Jugendliche in Quarantäne“. Dies sei “ auf den Ausbruch eines größeren Infektionsgeschehens im Stadtteil Coerde “ zurückzuführen wo „mittlerweile vier Großfamilien betroffen “ sind.

S.
3 Jahre zuvor

Ja, hier in RLP ist alles unaufgeregt – „geplant und ruhig“ läuft es. „Geplant und ruhig“ reiten wir in die dritte Welle. Leider besteht die große Gefahr, dass sich die südafrikanische Variante auch in RLP ausbreiten wird, da im Departement Moselle inzwischen 40 bis 50% aller Infektionen auf diese Variante zurückgehen. Dummerweise gibt es keine offiziellen Daten zur Verbreitung dieser Variante in RLP.

Kiki73
3 Jahre zuvor

Ja, der Schulstart war so richtig grandios! Nach der ersten Schulwoche direkt ein Kind mit Corona zur Schule gekommen. Das war es dann erstmal wieder. Ab zum testen gewesen und und hoffen das es sich nicht verteilt hat. Der Sport ist ja in der Halle. Und auf jeden Fall mal rumhopsen ohne Maske. Ich bin sehr unzufrieden das man gerade den hechelsport nicht nach draussen verlegt. Ich bin sauer das eigentlich nichts vernünftig geregelt wurde. Wochen waren die Schulen dicht und es hätten sich Firmen Verdienste verschaffen können mit dem Einbau und Verkauf von Filteranlagen. Ich hab Kinder auf 3 verschiedenen Schulen. Nicht eine hat Filteranlagen bekommen. Einfach zum kotzen. Aber Eltern wiegen wir mal in Sicherheit. Das ganze ist doch schon wieder zum Scheitern verurteilt

Nicki
3 Jahre zuvor

Hallo, diese Frau Hubig hat komplett versagt. Ich hoffe das mein Kind nicht mit Corona heim kommt. Dann würde ich mich direkt an Frau Hubig wenden. Die Schulen werden auf Kosten unserer Kinder geöffnet und das ohne Schnelltest. Das soll mal jemand verstehen.

Info
3 Jahre zuvor

Ich frage mich ob erst Kinder an der Infektion sterben müssen bis endlich nachgedacht wird bevor man solche Entscheidungen trifft.

Elly
3 Jahre zuvor
Antwortet  Info

ja, müssen wohl erst Kinder sterben

Glück statt Hygieneplan
3 Jahre zuvor

Bei mehrstündigen Kursarbeiten muss laut Hygieneplan keine Maske am Platz getragen werden, wenn ein Abstand von 1,5 Metern eingehalten wird. Selbstverständlich haben die Kinder (die Bezeichnung erscheint mir angemessen) heute von ihrem Recht Gebrauch gemacht. Also saßen mir heute 15 Menschen zwischen 17 und 18 Jahren ohne Maske in einem geschlossen Raum über 2 h gegenüber.
Aber da der Hygieneplan ja tip top ist und an alles denkt, ist Schule rundum sicher. Wir haben ja die Fenster alle 20 Minuten geöffnet
Alternativer Erklärungsansatz (denn eine solche Veranstaltung ist in keinem anderen Setting auch nur ansatzweise erlaubt – vergleicht man dies gar mit der Maskenpflicht mancherorts im Freien, muss man wirklich sein Hirn ausschalten. Sämtliche Versuche, das verstehen zu wollen, führen nämlich nur einer Überhitzung des Systems..) kann es ja fast nur so sein, dass dem Virus eine soziale Komponente unterstellt wird und es vor Prüfungssituationen (ohne Redeanteil) von Kindern halt macht und einfach vor der Tür wartet, bis der Besitzer fertig ist. Denn selbst die halben Klassen im Wechselunterricht haben im Unterricht eine Maskenpflicht. Die Bedingungen sind die gleichen. Abstand und Lüften. Wie passt das zusammen?

Diese Machtlosigkeit ist beängstigend, zermürbend und desillusionierend. Eine andere Wahl hat man nicht. Dienstpflicht. BTW anschließend ging es gleich mit Unterricht weiter. Maskenpause Fehlanzeige. 5 h FFP2 Maske mit einem doch hohen Redeanteil ist definitiv nicht ohne aber zu schaffen. Und eine OP Maske ist noch erbittert störend. Das kann doch ä niemanden bei einer Kursarbeit beeinträchtigen.
Auch ein netter Fakt: FFP2 Masken werden für Lehrkräfte im gültigen Hygieneplan auch nicht empfohlen (nicht nötig, die 15 Maskenlosen halten ja auch 1,5 m Abstand und da gelüftet wird, ist es ja im Grunde kein geschlossener Raum). Außerdem hat eine Doppelstunde 90 min und die Pause nur 15… wenn ich den Arbeitsschutz nicht umsetzen kann, definiere ich ihn einfach als nicht notwendig. Das macht Sinn. Nein tut es nicht..

Hoffentlich schützt das Glück besser als die super tollen Hygienepläne.

Mit vorheriger Impfung würde mein Frust deutlich geringer ausfallen.. Für genau solche Situationen wären auch Schnelltests am Morgen eine gute Alternative.
Aber wozu? Der Hygieneplan in Schulen ist mit den Krankenhäusern der beste!
Ich hoffe sehr mich in nächster Zeit nicht davon überzeugen zu müssen.

Pfadfinder_Stuttgart
3 Jahre zuvor

Ok, RP, BW, NRW, Sachsen –
kein großer Unterschied.
(1) EinE MinsterIn muss jemand sein, der kreativ ist um bei Krisen flexibel eine Lösung zu finden, und ohne Krisen für eine stetige Qualitätsverbesserung in seinem oder ihrem Aufgabenbereich zu sorgen. Das leistet leider kaum einer.
(2) Es muss bei einer Pandemie oder irgendeiner Naturkatastrophe seitens der Bundesrgeierung ein verbindlicher Krisenplan als Grundlage vorliegen, der in Kraft tritt und natürlich situativ angepasst werden muss. In meiner Jugend gab es Pläne für ABC-Angriffe. Heute kümmert man sich spontan drum. Jeder hat seine Meinung und macht erstmal.

Vivi
3 Jahre zuvor

In Einkaufsläden sind pro 40qm Verkaufsfläche 1 PERSON erlaubt!!!

In einem Klassenzimmer mit ca.80qm sitzt die Hälfte der Klasse..(in unserem Fall 15 Schüler/innen) +1 Lehrer/in!

Sollten bei 80qm nicht 1 Schüler/in + 1 Lehrer/in anwesend sein???

Oder hab ich in Mathematik was verpasst??

Angela
3 Jahre zuvor

Alle KM in die Tonne!!!

Birgit Fischer
3 Jahre zuvor

Hab ich es richtig verstanden, Sie sagen in etwa: “ Ich freue mich, wennendlich die Infektionszahlen so schnell wie möglich weiter wachsen!“?

Ute Lehmann
3 Jahre zuvor

Injektionen mit verträglichen Impfstoffen an den Schulen wären mir lieber. Man könnte bei 16 jährigen mit einer Studie probieren ob eine einmalige halbe Spritze mRNA Impfstoff schon wirkt. Und dann wieder eine Studie für 15 jährige und dann immer jüngere Klassen bis zur fünften Klasse. So könnte mit einer Dosis vier , vielleicht sogar acht Kinder geimpft werden. Beim Impfen wird Information übertragen – so kann es sein dass sogar eine geviertelte Dosis wirkt weil junge Immunsysteme aufmerksam „zuhören“.