VBE-Chef Beckmann greift KMK-Präsidentin Ernst an: „Grenzt an Realitätsverweigerung“

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BERLIN. „Die neue Öffnungsstrategie heißt anscheinend ‚Augen zu und durch‘. Was die Präsidentin der Kultusministerkonferenz (KMK), Britta Ernst, verlautbaren lässt, grenzt an Realitätsverweigerung“, sagt Udo Beckmann, Bundesvorsitzender des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE), anlässlich der Forderung der KMK-Präsidentin, Brandenburgs Bildungsministerin Britta Ernst (SPD), möglichst alle Schulen zu öffnen.

Zeigt sich sauer: VBE-Chef Udo Beckmann. Foto: VBE

«In der Kultusministerkonferenz sind wir uns einig: Wir wollen, dass noch im März alle Schülerinnen und Schüler wieder zur Schule gehen, auch wenn es im Regelfall erst mal Wechselunterricht sein wird», hatte Ernst gestern erklärt, wie News4teachers berichtete. Beckmann meint dazu: „Die Rückkehr aller Klassen an die Schulen ist eine Forderung für eine Zeit, in der Lehrkräfte geimpft sind, die Teststrategie implementiert ist und die Hygieneregeln eingehalten werden können. Also nicht jetzt.“

„In der Gruppe der Grundschüler gibt es die höchste Steigerung der Neuinfektionszahlen“

Die Zahlen des Robert-Koch-Instituts zeigten deutlich, dass in keiner anderen Bevölkerungsgruppe die Neuinfektionszahlen in den letzten beiden Wochen so stark anstiegen wie bei den 0- bis 19-Jährigen. „In der Gruppe der Grundschülerinnen und Grundschüler von 5 bis 9 gibt es von Kalenderwoche 6 zu 8 die höchste Steigerung der Neuinfektionszahlen, nämlich um 43 Prozent. Das wird einfach ignoriert“, beklagt Beckmann.

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Zumindest sei die Forderung des VBE umgesetzt worden, die KMK-Statistiken zum Infektionsgeschehen in Schulen wieder zu veröffentlichen. Beckmann: „Das ist ein Schritt in die richtige Richtung. Die Zahlen müssen nun eingeordnet und dafür genutzt werden, die Dynamik in Schulen zu evaluieren und darauf abgestimmt Maßnahmen zu ergreifen. Alle weiteren Öffnungsschritte müssen auf den Erkenntnissen aufbauen, die wir gerade durch die Öffnung der Grundschulen und die Beschulung der Abschlussklassen erhalten.“

„Wir brauchen eine größere Anstrengung der Politik, den Infektionsschutz an Schule zu gewährleisten“

Beckmann kritisiert insbesondere, dass die bisher ergriffenen Maßnahmen weitere Öffnungsschritte nicht rechtfertigen: „Obwohl angekündigt, haben noch nicht alle berechtigten Lehrkräfte ein Impfangebot erhalten. Die Schnellteststrategie kann wohl auch erst ab Ostern flächendeckend umgesetzt werden. Zudem sagt die Wissenschaft, dass ein zweimaliges Testen pro Woche notwendig ist, um den gewünschten Effekt eines zuverlässigen Screenings zu erreichen. Vorgeschlagen ist als Mindeststandard aber nur die einmalige Testung. Das passt alles nicht zusammen. Wir brauchen eine größere Anstrengung der Politik, den Infektionsschutz an Schule zu gewährleisten und die ergriffenen Maßnahmen konsequent zu evaluieren.“ News4teachers

Kultusminister öffnen alle Schulen – nach dem Vorbild Österreichs. Dort explodieren gerade die Infektionszahlen unter Schülern

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35 Kommentare
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Klaus Lehmkuhl
3 Jahre zuvor

Das grenzt nicht an Realitätsverweigerung . Das IST Realitätsverweigerung . Die KMK führt das Land zielstrebig in die Corona – Katastrophe . Allen voran Frau Ernst .

BlankaUnsinn
3 Jahre zuvor
Antwortet  Klaus Lehmkuhl

Absolut!!!

Aber das ist ja noch nicht das Ende der Fahnenstange …

Nicht nur, dass wir dann als gesamte Gesellschaft davon betroffen sind und dann völlig umsonst monatelang alle Lockdownregeln eingehalten haben … NEIN … hinzu kommt dann auch noch, dass es durch die rasante Verbreitung der UK Variante zu viel mehr Todesopfern und schweren Erkrankungen kommt … und das betrifft uns alle!!!

Viele Kinder können schwerst erkranken … wie in UK:

Dort werden mittlerweile wöchentlich bis zu 100 Kinder weg. eines postviralen Syndroms in Kliniken eingeliefert … landen auf der Intensivstation und haben schwerste Entzündungen an sämtlichen Organen. Undzwar auch die Kindef, die einen ganz leichten COVID Verlauf hatten.

Hierzu der Link:
https://www.dw.com/de/immer-h%C3%A4ufiger-postvirales-syndrom-bei-britischen-kindern/a-56470781

Wenn Kultusminister Menschen zwingen wollen, in eine solche Katastrophe zu rennen, wer zahlt dann später die Entschädigung???

Kinder und junge Eltern die vielleicht nie mehr eine Zukunft haben, da sie ihr Leben lang Arbeitsunfähig sind.

Wer zahlt dessen Unterhalt??? Oder werden das dann alles Harz IV Empfänger und eine Frau Ernst, Hubig, Gebauer etc. interessiert das dann nicht weiter??? Die haben ja eine sehr hohe Pension … aber entscheiden wie Diktatoren über unsere Gesundheit, unser Leben und unsere Zukunft???

Welche Rechte haben wir da eigentlich vor dem Gesetz? Müssen wir das alles so hin nehmen?

Gäbe es dazu mal eine Demo oder entsprechende Klagen vor Gericht, ich wäre sofort dabei!!! Mir scheint, wir müssen endlich was tun!!!

Wunder SAM
3 Jahre zuvor
Antwortet  BlankaUnsinn

Aktuelle Studie (vom 05.03.2021) an 1695 Patienten – Kinder und jüngere Erwachsene -, die JÜNGER ALS 21 JAHRE waren und mit COVID-19 oder dem Multi-Enzündungssyndrom im KKH behandelt wurden, mit folgenden Ergebnissen:
– 12% entwickelten lebensbedrohliche neurologische Störungen
– 26% starben
– 40% überlebten mit neurologischen Folgeschäden
https://jamanetwork.com/journals/jamaneurology/fullarticle/2777392

Sind das die Prozentzahlen, die man für Kinder und jugendliche Erwachsene auch in Deutschland in Kauf nimmt?

Stina
3 Jahre zuvor
Antwortet  Wunder SAM

Danke für ihre Links. Und noch immer trommeln Kinderärzte und FidK Eltern für Schulöffnungen….wegen der Chancengerechtigkeit, für die Kinder aus prekären Verhältnissen und jene aus zugewanderten Familien. Ob unsere Kinderärzte wirklich noch nie von BAME-Kindern gehört haben?

Riesenzwerg
3 Jahre zuvor
Antwortet  Stina

@Stina

Chancengerechtigkeit ist nun mal megawichtig – JEDES KIND soll diegleiche Chance haben, sich und die Familie zu infizieren.

Wir haben das bisher nur falsch interpretiert, das Wort Chancengerechtigkeit.

Deswegen auch Summerschool, Lernsommer … Irgendwie muss das mit dem Infizieren doch klappen! Hohe Zahlen sind gute Zahlen….. (Ironie off).

Es ist so bitter.

Palim
3 Jahre zuvor

Gleich mal ein Link hinterher, unter dem sich besagte Zahlen der KMK einsehen lassen
https://www.kmk.org/dokumentation-statistik/statistik/schulstatistik/schulstatistische-informationen-zur-covid-19-pandemie.html

Da kann man dann vergleichen, welche BL die Schulen geschlossen hatten und welche nicht und wie sich das auf die Zahlen ausgewirkt hat oder in den kommenden Wochen auswirken wird.

Ausderpraxis
3 Jahre zuvor

Selbst wenn ich mich als Lehrer 2mal wöchentlich testen lasse, die Kinder aber nicht.
Wie genau schützt das nun vor Ansteckungen?
Ich bin nur zu Hause, in der vollbesetzten Schule und hübsche 1mal die Woche durch den Supermarkt.

Ausderpraxis
3 Jahre zuvor
Antwortet  Ausderpraxis

husche

Tacheles
3 Jahre zuvor
Antwortet  Ausderpraxis

Hauptsache hübsch dabei! 😉

Tanja
3 Jahre zuvor

So ist es. Grundschüler mit höchstem Zuwachs und sicherlich mit extrem hoher Dunkelziffer da kaum getestet wird. Aber Eisenmann öffnet in BW Grundschulen in voller Klassenstärke. Wahnsinn. Unglaublich. Verantwortungslos. Traurig.

kanndochnichtwahrsein
3 Jahre zuvor

„Wir wollen, dass noch im März alle Schülerinnen und Schüler wieder zur Schule gehen…“

Dies sagt doch schon alles über den Realitätsbezug der KM.
Wenn sie es WOLLEN, wird das Virus kuschen und sich fernhalten!
Oder etwa nicht???
Doch, wir sind ja in Deutschland.
In Italien etc. funktioniert das nicht? Nein?
Aber in Deutschland.
Bei uns ist man sprichwörtlich diszipliniert.
Sogar die Viren wissen das!
Ach, wussten die im letzten Herbst noch nicht? Kamen trotzdem?
Na, die haben bestimmt inzwischen die mantramäßigen Beschwörungen der KM gehört und jetzt endlich verstanden, dass Viren nicht in die Schulen sollen.
Dann MÜSSEN die sich ja daran halten.
Oder wir testen einfach nicht – keine Testkits, keine Infektionen.

Kinder werden doch krank? Eltern? Lehrer?
Kann nur am falschen Öffnen des Fensters im Klassenraum gelegen haben.
Da ist der Lehrer bestimmt mit dem falschen Fuß aufgestanden und hat die falsche Hand benutzt, die Luft nicht richtig beschworen, sich trotz Windstille bitte jetzt auszutauschen oder die falsche Zauberformel benutzt.
War bestimmt die gleiche, die schon nicht bewirken konnte, dass aus schmutzigen Schulklos saubere und aus Lehrermangel Lehrerüberfluss wurde.
Das hätten die Lehrer aber wissen müssen.

ICH fühle mich nicht dem Virus, aber den KM hilflos ausgeliefert!
Ich mochte meinen Beruf eigentlich! Dessen bin mir inzwischen nicht mehr sicher!
Mein Arbeitgeber sorgt IN KEINER WEISE für mich und die mir Schutzbefohlenen und ihre Angehörigen.
Obendrein überlässt er mir, eine Schulpflicht durchzusetzen, die durchzusetzen ich mit meinem Gewissen nicht vereinbaren kann. Am Ende überlässt er mir die Verantwortung, im Zweifel „nichts gemerkt“ zu haben und damit nicht in der Lage gewesen zu sein, einem Ausbruch Einhalt zu gebieten.
Mit den Folgen werde am Ende alleine ich klar kommen müssen.

Dil Uhlenspiegel
3 Jahre zuvor

„ICH fühle mich nicht dem Virus, aber den KM hilflos ausgeliefert!“

Zustimmung!

Adiemus
3 Jahre zuvor

Großartig dieser Bericht! Und danke Herr Beckmann für diese absolut klaren Worte.
Nun bleibt es abzuwarten, wie die Verantwortlichen auf solch klare Ansage reagieren und vor allen Dingen agieren.
Ich bin gespannt!

alter Pauker
3 Jahre zuvor
Antwortet  Adiemus

Hat sich einer/eine der Verantwortlichen schon einmal um irgendein Statement von VBE, GEW, Philologen oder anderen geschert? Oder diese gar zur Kenntnis genommen. Geschweige denn über die Inhalte von begründeten Hinweisen, Warnungen oder Forderungen auch nur nachgedacht und Stellung bezogen?
Es reduziert sich jedesmal auf die selbe Gleichung – und das seit 42 Jahren, die ich jetzt im Dienst bin:

Ansatz hervorragend und Wirkung = 0

Gustav
3 Jahre zuvor

Was mich irritiert zurücklässt:

In NRW hat Frau Gebauer Ihre Öffnungen unter anderem mit Gesprächen mit sämtlichen Verbänden, darunter auch Lehrer- und Elternverbände begründet.
Hier liest man nur Kritik seitens aller Verbände.
Wie passt das zusammen?

Marie
3 Jahre zuvor
Antwortet  Gustav

Tja, sie hat halt mit den Verbänden gesprochen – und dann doch gemacht, was sie wollte. „Mit denen sprechen“ ist bei Gebauer leider nicht gleich zu setzen mit „auf sie hören“.

Tacheles
3 Jahre zuvor
Antwortet  Gustav

Das wurde hier an anderer Stelle schonmal erklärt: „Gespräche“ sind nicht etwa, wie der deutsche Michel sich das vorstellt, Dialoge auf Augenhöhe, mit einem offenen Austausch von Argumenten, denen dann eine sachlich fundierte Lösung folgt, die kompromissorientiert den verschiedenen Positionen Rechnung trägt. Das sind eher so Audienzen, bei denen Gebäuer und ihre Schergen sich gnädigst herablassen, die Ansichten des gemeinen Volkes zu hören, bevor sie verkünden, was sie ungeachtet aller gegensätzlichen Fakten zu tun gedenken und was die Sprecher der Verbände dann bitte ihren Mitgliedern mitteilen mögen. Ich glaube, manchmal ist die Reihenfolge auch umgekehrt.

Tina+2
3 Jahre zuvor
Antwortet  Gustav

Vielleicht kennt die Reno-Gehilfin im Generalsgewand keine anderen Verbände als die Kinderwegdelegierer und -durchseucher von FidK?

Tina
3 Jahre zuvor
Antwortet  Gustav

Frau Gebauer sagt in dem Punkt nicht die Wahrheit. Man hat sich zwar mit denen besprochen, aber die Bedenken der Elternverbände wurden ignoriert.

Berufsschullehrer
3 Jahre zuvor
Antwortet  Gustav

Man hat vor gar nicht so langer Zeit, nach nicht öffentlichen Beratungen mit Experten, auch behauptet, diese wurden weit geöffnete Schulen empfehlen, da Schüler sich ja quasi kaum infizieren wurden und die Schule ein sicherer Ort sei. Dumm nur, dass die Experten das danach gelesen haben und öffentlich eine Richtigstellung ihrer Aussagen, die das genaue Gegenteil Aussagen, verlangten.

Stefanie Demelio
3 Jahre zuvor
Antwortet  Gustav

Wenn man 97,5 % Ablehnung in den Gesprächen nachher als abgestimmtes Lösung präsentiert, entsteht dieses falsche Bild.

Blau
3 Jahre zuvor
Antwortet  Stefanie Demelio

Waren Sie dabei? Schade, dass diese Sitzungen nicht öffentlich sind oder danach gemacht werden.

Gustav
3 Jahre zuvor
Antwortet  Blau

Ich weiß gar nicht, warum eine Gewerkschaft, die mich und meine Interessen vertreten soll, geheime Treffen abhält und mich als Mitglied keineswegs informiert. Ist das dann noch meine Gewerkschaft?

Pit 2020
3 Jahre zuvor
Antwortet  Gustav

@Gustav
Den Link hatte ich vor ein paar Tagen schon einmal unter einem anderen Artikel gepostet, einfach ein wenig auf dieser Seite herunterscrollen:
https://neu.slv-nrw.de/index.php?id=93

„…noch ein Wort zum MSB

Frau Ministerin Gebauer hat in ihren öffentlichen Statements zu anstehenden Entscheidungen in den letzten Monaten immer wieder betont, dass diese Entscheidungen „in Abstimmung mit den Verbänden“ getroffen worden seien.
Wir möchten hier kurz erläutern, was sich hinter dieser Formulierung verbirgt.

Zum Rahmen:

Die SLV NRW war, wie auch andere Verbände, zu (digital gestützten) Beratungen eingeladen. Auf Aussagen zur Vorbereitung und zum technischen Standard dieser Treffen möchten wir an dieser Stelle verzichten.

Zu den Inhalten:

Richtig ist, dass alle Geladenen mehr oder minder ihre Diskussionspunkte einbringen konnten.

Richtig ist auch, dass einzelne Aspekte aufgegriffen worden sind.

Richtig ist ebenso, dass das MSB immer betont hat, dass es grundsätzlich allein über die anstehenden Entscheidungen befinden wird.

Richtig ist weiterhin, dass Ministerin und Staatssekretär immer wieder mit Nachdruck die Zustimmung der Verbände zu den Vorstellungen des MSB eingefordert haben.

Falsch ist, dass Ministerin Gebauer und Staatsekretär Richter diese Zustimmung in dem Maße bekommen haben, wie es die Ministerin durch ihre Wortwahl versucht erscheinen zu lassen.
Falsch ist weitestgehend, dass die Entscheidungen „in Abstimmung mit den Verbänden“ getroffen worden sind.

Da in den Beteiligungssitzungen viele Themen und Fragen nicht aufgriffen wurden oder auch nicht beantwortet werden konnten, gibt die SLV NRW diese Themen zusätzlich schriftlich an das MSB.
Auch der Aktualität geschuldete umgehende Antworten erhalten wir in der Regel nicht. Zwischen Anfrage und Beantwortung lagen zuletzt mehrere Wochen.

So auch unser Vorschlag zum vorgezogenen Impfen von allen in Schulen Beschäftigten. Wir haben ihn erstmalig am 2. Januar und kurze Zeit später noch einmal an das MSB gesandt und ihn auch in der Öffentlichkeit kommuniziert. Eine Antwort ist bis heute nicht erfolgt. Die Entwicklung scheint uns allerdings Recht zu geben.“

Andre Hog
3 Jahre zuvor

Treffer – versenkt!!! Was soll man zu solchen Äußerungen noch sagen…der Begriff „Selbstentlarvend“ kann quasi nicht besser verdeutlicht werden.
Mhhm aber wenn ich mit dem „schlumpfigen Grinsen“ ( Zitat Söder) jeden Abend einschlafen müsste, dann würde ich mich auch schon mal „out of control“ beschreiben…. also gilt hier schon fast sowas wie – „das Leben fordert seinen Tribut“ …. man könnte auch sagen:
„Das Leben lehrt uns Dinge, von denen die Tage nichts wussten!“

Jan aus H
3 Jahre zuvor

„Die neue Öffnungsstrategie heißt anscheinend ‚Augen zu und durch“

Das ist nicht neu. Das ist doch schon immer die KMK-Strategie.

„In der Gruppe der Grundschülerinnen und Grundschüler von 5 bis 9 gibt es von Kalenderwoche 6 zu 8 die höchste Steigerung der Neuinfektionszahlen, nämlich um 43 Prozent“

Ach ne… wie kann das denn nur sein, wo Kinder doch erst schlagartig mit dem 12. Geburtstag infektiös werden?

Susi
3 Jahre zuvor

Gut gebrüllt Löwe! Aber falsches Timing und falsche Methode … seit einem Jahr leben und arbeiten wir unter Pandemiebedingungen. Seit ungefähr genau so lange versucht die KMK die Realität auszublenden und die Uhr zurückzudrehen. Ja liebe Verbände, besser spät als nie, aber das riecht doch stark nach Imagepflege der Funktionäre…
Ich hätte erwartet, dass die Verbände spätestens im Herbst letzten Jahres klar und mit Nachdruck Position eingenommen hätten. Ja, ich weiß, sie waren immer auf der Seite der Kritiker, aber nicht genug! Vorausschauend die KMK – nicht nur mit einem Stufenplan für den Wiedereinstieg in der Pandemie -, sondern mit einer Forderung aufgrund der defizitären Lehrbedingungen der letzten Jahre (marode Schulgebäude, kaum Hygienemaßnahmen, fehlende Fachkräfte, Inklusion, Konzeptwahnsinn, verschlafene Transformation des digitalen Lernens), die gleichzeitig Zeichen für Vernachlässigung und Respektlosigkeit gegenüber der Arbeit der Lehrerschaft darstellten, massiv und dauerhaft unter Druck zu setzen. Die Dinge sind nicht so einfach und ohne Zusammenhang. Es kann kein Zurück in die alte Schulwelt mehr geben. Die KMK soll zusammen mit den Verbänden ein Konzept erarbeiten, das die Schule endlich ins 21. Jahrhundert bringt! Dann klappt das auch mit der Fürsorgepflicht. Wie gesagt, brüllen allein macht zwar für den Moment Eindruck, aber entzieht sich jeglichen Nachhaltigkeitsgesetzen.

KnechtRuprecht
3 Jahre zuvor

„Es kann kein Zurück in die alte Schulwelt mehr geben.“
Das scheint mir auch so. Je mehr man versucht gegen alle Einsicht schnell wieder alles ins Alte zu biegen, desto krasser sind die Resultate aus diesem Fehler.

Stefanie Demelio
3 Jahre zuvor

Die ganze Diskussionen um Schulöffnungen haben den falschen Inhalt.
Jeder möchte, dass die Kinder wieder in die Schule gehen.

Die Frage ist nicht wie viele Kinder wann kommen sollen, sondern welche Maßnahmen zum Gesundheitsschutz umgesetzt wurden und somit wie viele Kinder wann kommen können.
Wir brauchen:
– kostenlose medizinische Masken (mindestens für die Kinder, bei denen die finanziellen Mittel dafür nicht reichen)
– Filter in allen Klassenräumen und nicht nur in den Räumen, die nicht lüftbar sind
– mindestens zwei mal in der Woche Testungen zum Unterrichtsbeginn mit kinderfreundlichen Test (kein Rachenabstrich)

Es gibt keine anderen öffentlichen Gebäude mit einem so geringen Schutzstandard.

Die Finanzierung dieser Maßnahmen muss Bundes- oder Ländersache sein. Es darf nicht an den finanziellen Mitteln einer Kommune hängen, ob die Schulen ausgestattet werden!

Momo
3 Jahre zuvor

In unserem Ort beginnen nun die Kitas mit Infektions- und Quarantänefällen, das Problem wird bald auch die Grundschulen erreichen und anschließend die weiterführenden Schulen.

Ich weiß teilweise nicht, ob das wirklich ein Realitätsverlust ist oder ob das bewusst eingesetzte Bauernopfer in einem Schachspiel sind.
Ich meine mich erinnern zu können, dass es aus Kultusministerkreisen irgendwann zu Beginn einmal hieß, man könne Infektionen nicht verhindern. Das ist zwar richtig, aber wir hätten mittlerweile die Möglichkeit das Risiko für alle Beteiligten zu minimieren.

Ich habe die große Sorge, dass diese Schulöffnung am Ende die 60 bis 70 jährigen auf dem Gewissen haben könnte. Das ist die Altersstufe, die gerade Enkelkinder im Kita- und Grundschulalter hat.

Das Ministerium nimmt seine Fürsorgepflicht über die Schulgemeinschaft nicht wahr. Man hätte Schulen durchaus in den Wechselbetrieb nehmen können, wenn ZUVOR neue Schutzkonzepte eingeführt worden wäre. Jetzt wird der zweite Schritt vor dem Ersten gemacht. Und man kann nur hoffen, dass es nicht böse endet.

W.
3 Jahre zuvor
Antwortet  Momo

@Momo

Ja, das Bild der Bauernopfer drängt sich irgendwie auf.
Die KuMis können doch nicht wirklich dermaßen dumm sein, aber zusätzlich eine Inselbegabung auf dem Gebiet „Augen zu und durch!“ haben …

„In Deutschland gelten Human-Challenge-Studien als unwahrscheinlich. Der Verband Forschender Arzneimittelhersteller (vfa) lehnt sie als unethisch ab. Zudem gibt es medizinische Vorbehalte: „Challenge-Studien zeigen vielleicht ein verfälschtes Bild, da Erkenntnisse, die nur mit jungen, gesunden Menschen gewonnen wurden, möglicherweise nicht auf Ältere und chronisch Kranke übertragbar sind“, betont der Verband. Künstlich herbeigeführte Ansteckungen entsprächen nicht den echten Infektionen im Alltag.“

Das war der letzte Absatz eines Artikels, komplett hier:
Studie gestartet: Großbritannien infiziert Freiwillige mit Corona
16:20 Uhr:
https://web.de/magazine/news/coronavirus/corona-live-ticker-krankenschwester-verstirbt-impfung-astrazeneca-tod-untersucht-35545992

Osman
3 Jahre zuvor

Im Planspiel der Politik ist jetzt Welle 3 dran. Und irgendjemand muss die ja auslösen – das sind die Kindergartenkinder und die Grundschulkinder. Die ach so tolle Impfung wird uns mit der brasilianischen Mutante um die Ohren fliegen!

Max Kleine
3 Jahre zuvor

Also ich finde die Entscheidung der KMK nachvollziehbar.

Hier fand einfach eine Entscheidung darüber statt was wohl die schlechtere Presse produzieren wird: öffnen wir die Schulen oder nicht?

Man erinnere sich an den ersten totalen Lockdown, wo die Schulen komplett geschlossen waren und schaue sich die Medienberichte dazu an (z.B. über Lehrer und ihre verlängerten/zusätzlichen Ferien).

Und das klassische Image der Lehrer in der Bevölkerung kennt doch auch jeder von uns.

Von diesem Standpunkt aus sind die Entscheidungen also nachvollziehbar, aber ob ich sie gut finde steht auf einem anderen Blatt…

kanndochnichtwahrsein
3 Jahre zuvor

„Maßgebend sollte sein, wie die Auslastung des Gesundheitssystems und die Mortalität sich entwickelt.“
Solche Maßstäbe empfinde ich als zynisch – genauso wie der Spruch der KM, es werde Tote geben und Aussagen, man habe ja genug Intensivbetten…

Wenn ein gutes Gesundheitssystem da ist und nicht alle sterben, dürfen sich auch mehr Menschen infizieren????

Wenn der Rettungsdienst gut funktioniert, können wir ruhig die Geschwindigkeitsbegrenzung aufheben? Die Notärzte sind ja in der Regel schnell vor Ort?????

Wenn die Feuerwehr zwei Löschzüge mehr hat, können die Kosten für die Schornsteinfeger eingespart werden, weil im Zweifelsfall ja gelöscht werden kann????

Wenn es genug Seenotretter gibt, müssen die Warnschilder am Strand nicht erneuert werden????

Wenn ich ausreichend Kamillentee zu Hause habe, kann ich halt eine Erkältung im Durchzug riskieren????

Wenn die Kinder Eltern zuhause haben, kann man ruhig riskieren, dass sie immer mal wieder zwei oder drei Wochen in Quarantäne müssen?????

Wenn die älteren/vorerkrankten Familienmitglieder der Lehrer eine gute Krankenversicherung haben, dürfen die Lehrer schon mal ein bisschen Virus mit nach Hause bringen?

Ich kann selbst entscheiden, ob ich vor Ort einkaufen gehe, mir liefern lasse oder online bestelle, ob ich zum Sport gehe, ins Kino, ins Theater oder in den Biergarten.
Ich kann aber nicht selbst entscheiden, ob ich zur Schule gehe.
Da ist m.E. der wesentliche Unterschied.

Wenn ich GEZWUNGEN werde – ob Schüler oder Lehrer – ungeschützt in der Schule zu arbeiten, hat das nichts mehr mit ausreichenden Kapazitäten und vielleicht sinkendem Anteil an Sterbefällen zu tun, sondern mit meinem missachteten Recht auf physische und psychische Gesundheit und mit Respekt vor den Mitarbeitern, den Schülern und allen Angehörigen.

NICHTS hindert Politik und Gesellschaft daran, Schulen nach aktuellen Vorgaben des Arbeits- und Infektionsschutzes auszustatten und DANN vorsichtig zu öffnen!
Für alles andere ist auch Geld locker gemacht worden!
Also muss es wohl so sein, dass sie es nicht WOLLEN!