„Was ist los im Kultusministerium?“ Ein Lehrer kommentiert das Schul-Chaos – geharnischt

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WIESBADEN. Hessens Kultusminister Alexander Lorz (CDU) hat in dieser Woche für den 22. März den Start in den Präsenzunterricht für alle Schüler angekündigt – nachdem er wenige Tage zuvor noch von einer weiteren Öffnung erst nach den Osterferien gesprochen hatte. „Die Schulen sind überrumpelt und empört, weil durch diese kurzfristige Kehrtwende die ohnehin hohe Belastung unnötig erhöht wird. Die nötigen Maßnahmen zum Infektionsschutz sind noch längst nicht umgesetzt“, sagt Ralph Wildner, Lehrer und Gewerkschafter. Im Namen des Kreisverbands der GEW Gießen kommentiert er das Hin und Her in der hessischen Schulöffnungspolitik – geharnischt. Wir dokumentieren das lesenswerte Schreiben.

„Ein C-Movie aus dem Brain-dead-Genre.“ Illustration: Shutterstock

Wiesbadener Springprozession

Wie das Kultusministerium mit den Schulen Schlitten fährt, bis der Arzt kommt

Einen Schritt vor, und gleich wieder einen Sprung zurück. Im Vergleich zu diesem Wiesbadener Schauspiel ist die Echternacher Springprozession zielstrebig und zukunftsfähig. Noch am 5. März wies das Hessische Kultusministerium (HKM) einen Vorstoß der KMK-Präsidentin Britta Ernst zurück, alle Kinder noch im März wieder in die Schule zu schicken. Nach den Osterferien, Mitte April also, würde Hessen je nach Infektionslage vorsichtig mit dem Wechselunterricht wieder beginnen. Vier Tage später ist das wertloses Geschwätz von gestern.

Mit Erlass vom 9.3.21 werden ab 22.3. alle Jahrgänge, die jetzt noch zu Hause lernen, in den Wechselunterricht geholt. (News4teachers berichtete – hier.) Pädagogisch ist das sicher sinnvoll. Wenn es keine Pandemie gäbe. In der Praxis wirft es viele der mühsam erarbeiteten Präventionsmaßnahmen über den Haufen: Wenn wieder alle Klassenräume besetzt sind, gibt es keine Ausweichräume mehr, um die Abschlussklassen zu teilen, die jetzt schon komplett anwesend sein müssen. Abstand wird zur beliebigen Variablen. Das ist im Hygieneplan 7.0 vom 11.2. schon angelegt: Ein Mindestabstand von 1,50 m sei einzuhalten, „sofern nicht pädagogisch-didaktische Gründe oder die Raumsituation ein Unterschreiten erfordern“. Nicht nur in der „Raumsituation“, sondern auch in den Schulbussen wird die drangvolle Enge zurückkehren, die schon vor der Pandemie ein Ärgernis war.

Das Schreiben an Schulen und Eltern ist ein konzeptloses Vor-und-Zurück

Was ist los im HKM? Das Schreiben an Schulen und Eltern ist ein konzeptloses Vor-und-Zurück: Auf Seite 1 wird noch die Öffnungsankündigung nach den Osterferien zitiert („wie bereits angekündigt, beabsichtigen wir …“), was auf Seite 2 zurückgenommen wird, mit „Blick auf die Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen“ muss nun Präsenz im März sein. Auf Seite 3 wird die Rücknahme wieder zurückgenommen, für den Fall, dass „der landesweite Inzidenzwert bis dahin über 100 steigen sollte“. Derzeit liegt er bei 68,7 – Tendenz, gegen den Bundestrend, steigend, bei zunehmendem Anteil von Mutationen. Und drei Kreise überschreiten die 100 schon heute. Ist es ein rein symbolischer Erlass, der dereinst höchstens hinter den Kasseler Bergen umgesetzt werden soll?

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Die Lage ist nicht ermutigend: Bisher sind keine Fortschritte beim Impfen der Lehrkräfte in den fraglichen Jahrgangsstufen erzielt worden, die Schnelltests sind gerade erst holprig angelaufen, erste Ergebnisse stehen noch aus. Erfahrungen aus dem Ausland, etwa aus Österreich, könnten zu größter Vorsicht mahnen.

Wir wünschen uns zuverlässige und verständliche Informationen durch ein kompetentes Ministerium

Stattdessen blinder Aktionismus ohne Bezug zu Fakten und Daten. Was ist das Ziel dieser Aktionen? Soll ein lautes Scheppern im Getriebe kurz vor der Kommunalwahl von dem Skandalregen ablenken, der sich über die CDU/CSU gerade ergießt? Scheuer, Spahn, Amthor, Nüßlein, Löbel, Fischer, Strenz und jetzt noch Renz … Ein C-Movie aus dem Brain-dead-Genre. Die C-Fraktion hat gerade echt schlechtes Karma. Die Botschaft dahinter wäre leicht auszubuchstabieren: „Bitte achtet nicht zu sehr auf unsere wenigen inkompetenten oder korrupten faulen Äpfel, sondern auf tatkräftige Impulsgeber wie Dr. Lorz.“ Dass der vor lauter Impuls keine Richtung findet, merkt nur, wer eine Aufmerksamkeitsspanne von mehr als drei Tagen hat.

Wir wünschen uns zuverlässige und verständliche Informationen durch ein kompetentes Ministerium, das auf der Basis von Fakten verantwortungsvoll und vorausschauend handelt. Verlangen wir zu viel?

Für den GEW-KV Gießen

Ralph Wildner

Statement des Lehrerverbands

Auch der Deutsche Lehrerverband Hessen (dlh) zeigt sich überrascht und wenig begeistert von den Plänen des Hessischen Kultusministeriums, mit dem Wechselunterricht für die Jahrgangsstufen ab Klasse 7 am 22. März zu beginnen.

„Flickenteppich“: Annabel Fee, Vorsitzende des Deutschen Lehrerverbands Hessen. Foto: dlh

Die dlh-Landesvorsitzende Annabel Fee kritisiert: „Das ist ein erneuter Schnellschuss des Ministeriums, nachdem am vergangenen Freitag noch verlautbart worden war, dass es vor den Osterferien keine Änderungen mehr geben werde.“ Der organisatorische Aufwand für die Schulen steigt dadurch vor den Osterferien erneut an, zumal z.B. an den Gymnasien zusätzlich noch die Noteneingabe und die Prüfungsorganisation des Abiturs anstehen. Da zudem jede Schule in Eigenregie den Wechselunterricht organisieren soll, komme es zu einem Flickenteppich bei der Beschulung der Schülerinnen und Schüler in Hessen.

Der dlh begrüße es grundsätzlich, dass die Kinder und Jugendlichen möglichst bald wieder zu einem normalen Schulalltag zurückkehren können. Der Nutzen der geplanten Maßnahmen stehe jedoch in keinerlei Relation zum erhöhten Organisationsaufwand der Schulleitungen für gerade mal 8,5 Schultage. Denn in diesem Jahr beginnen die Osterferien in Hessen am Gründonnerstag nach der 3. Stunde. Annabel Fee: „Nun geraten die Schulleitungen erneut unter Druck, da Erwartungen bei den Eltern geweckt worden sind, die nicht zuletzt ihre Kinder in Präsenz unterrichtet haben wollen.“

„Sie haben gezockt, Frau Kultusministerin – und wir Eltern, Schüler und Lehrer haben verloren!“ Ein Vater macht seinem Ärger Luft

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Unerträglich
3 Jahre zuvor

Viel zu viel.
Herr Lorz sollte endlich zurücktreten.
Das ist ein billiges Wahlkampfmanöver auf Kosten seiner Untergebenen, ohne seiner Fürsorgepflicht nachzukommen und auf Kosten von Schutzbefohlener und ihrer Angehörigen.
Schämen Sie sich Herr Lorz.

kanndochnichtwahrsein
3 Jahre zuvor

„Wir wünschen uns zuverlässige und verständliche Informationen durch ein kompetentes Ministerium, das auf der Basis von Fakten verantwortungsvoll und vorausschauend handelt. Verlangen wir zu viel?“
Das kann man sicherlich für alle anderen Bundesländer – begleitet von sehr ähnlichen Schilderungen der Verwirrungslage – genau so unterschreiben.

Mir ist vollkommen schleierhaft, wraum wir (Lehrer, aber auch Eltern und Schüler) uns – in Deutschland – fühlen müssen wie beliebig auswechselbare Schachfiguren, mit denen „der Staat“ sein vollkommen unverständliches Spiel treibt.
Noch unverständlicher bleibt mir weiterhin, warum ein Staat wie unserer kein Korrektiv hat, das bei einem Ausbruch vollkommener Beliebigkeit in den Ländern die Reißleine zieht und SINNVOLLE, wissenschaftlich haltbare Lösungen vorgeben kann (muss)???!!!

Es kann/darf doch nicht wahr sein, dass der Bund hier nicht die Möglichkeit findet, die Bevölkerung vor den Folgen dieses Öffnungswahnsinns zu schützen…

Echt
3 Jahre zuvor

Wir sind für diese Leute nicht mehr als Spielfiguren. Verächtlicher kann man doch wohl kaum mit anderen Menschen umgehen, wenn ihnen das Recht auf Selbstbestimmung und Schutz der eigenen Kinder, insbesondere in einer gesundheitsgefährdenden Situation, genommen wird. ‚Hätte das so nicht für möglich gehalten.

Defence
3 Jahre zuvor

Kann bitte das Wort „Fürsorgepflicht“ aus dem HSG gestrichen werden. Es ist vollkommen überflüsssig. So etwas gibt es in Hessen nicht bzw. wird nicht umgesetzt.

Elly
3 Jahre zuvor
Antwortet  Defence

Ich hätte nie gedacht, dass ich einmal so etwas schreibe: Kapitalismus und Fürsorge für das Prekariat (zu welchem anscheinend alles ausserhalb von Politik und Wirtschaft zählt) schließen einander aus. Die Eltern sollen/müssen das Bruttosozialprodukt steigern und ihren Lebensunterhalt sicherstellen. Protest wählen am Wochenende: Freie Wähler statt der etablierten Politiklandschaft

W.
3 Jahre zuvor

„Was ist los im HKM? Das Schreiben an Schulen und Eltern ist ein konzeptloses Vor-und-Zurück: Auf Seite 1 wird noch die Öffnungsankündigung nach den Osterferien zitiert („wie bereits angekündigt, beabsichtigen wir …“), was auf Seite 2 zurückgenommen wird, mit „Blick auf die Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen“ muss nun Präsenz im März sein. Auf Seite 3 wird die Rücknahme wieder zurückgenommen, für den Fall, dass „der landesweite Inzidenzwert bis dahin über 100 steigen sollte“.“

Leute, Leute, was raucht Ihr da im HKM für’n Scheiß?

Klaus Lehmkuhl
3 Jahre zuvor

Es ist doch kein Geheimnis , dass auf die Aussagen der Kultusminister kein Verlass ist . Und auf die der Ministerpräsidenten auch nicht . Auch in NRW : Weitere Schulöffnungen sollten erst bei einer landesweit stabilen Inzidenz unter 50 über 7 Tage stattfinden . Jetzt kommen alle am Montag wieder – bei 14000 Neuinfektionen und einer Inzidenz von 70 . Erst sollten vor den Osterferien keine Arbeiten geschrieben werden , jetzt aber doch im 10. Jahrgang . Die Schulöffnungen sollten von Impfungen und Tests flankiert werden . Beides findet bis auf wenige Ausnahmen nicht statt . Das ist keine Flexibilität in Bezug auf dynamische Ereignisse , das ist Plan – und Ratlosigkeit . Aber vor allem der Unwille , etwas zu tun . Und in den Schulen haben die Stundenpläne inzwischen eine Halbwertzeit von einer Woche .

Einalem
3 Jahre zuvor

Man sollte auch nicht vergessen, daß in den letzten 2.Wochen 3 Schulen in Wiesbaden aufgrund von CoVid19 vom Gesundheitsamt geschlossen wurden.
Wir haben 3 Kinder in den Jahrgängen 9 ,6 & 3 .Unsere 2 Kids gehen ,aber gerade bei unseren mittleren (6.Klasse) er geht mit einem gemischten Gefühl da er mit den öffentlichen Bus in die Schule muss.Unsere Große (9.Klasse) freut sich auf der einen Seite das Sie wieder gehen kann ,sagt aber auch das Sie schon Angst hat und lieber zuhause wäre.
Bei uns läuft und lief das Homeschooling sehr gut ,ich bzw. Wir hätten uns gewünscht dies bis zu den Osterferien so laufen zulassen.

Besorgte Mutter
3 Jahre zuvor

Es wird „Russisch Roulett“ mit der Gesundheit von Schutzbefohlenen gespielt….

Horror! Absolut null Organisation und Planbarkeit fuer alle Beteiligten!!!

Auf Gesundheitsschutz brauchen wir scheinbar nicht mehr zu hoffen….
Traurig, sehr traurig, die Politik in Deutschland,gerade jetzt!!!!

In 2-3 Wochen haben wir den absoluten Lockdown mit vollen Intensivstationen und Toten.

VIELEN DANK IM VORAUS DAFUER!!!
(ironie off)

Ines Richter
3 Jahre zuvor

Sind wir als Pädagogen nicht selber schuld.???
Wir dulden doch alles und folgen unseren Vorgesetzten.

Teacher Andi
3 Jahre zuvor
Antwortet  Ines Richter

Wohlweislich wurde den Beamten das Streikrecht untersagt und absoluter Gehorsam eingefordert, egal was da kommen möge. Wäre das nicht der Fall, dann wäre jetzt die Hölle los. Auch wissen die Ministerialräte ganz genau, dass ein guter Pädagoge seinen Schülern nicht schaden möchte, also gibt er brav klein bei. Es sind mittlerweile unhaltbare Zustände und die Bürokratisierung der Schulen samt der unverständlichen Sparmaßnahmen und fragwürdigen Reformen fallen uns jetzt voll auf die Füße.

Riesenzwerg
3 Jahre zuvor
Antwortet  Teacher Andi

@Teacher Andi

Ja. Hoffen wir auf einen Bildungs-Neustart, nachdem wir den Karren mit Karacho endlich vor die Wand gefahren haben. Das ist lange überfällig und je länger das dauert, desto gruseliger wird es.

Claudia
3 Jahre zuvor

In Sachsen nicht anders. Unser MP sprach noch 2 Tage vor der Konferenz der Oberen davon, dass die SuS nach Ostern wieder in die Schulen gehen können und schwuppdiwupp kommt unser KM um die Ecke und haut als Termin nächsten Montag raus. Einigkeit sieht anders aus. Ich sag ja schon lange, wenn ich als normaler AN so einen Murks verzapfen würde, säße ich schon lange vor der Tür.

Katrin Komm
3 Jahre zuvor

Einfach nur Fremdschämen. Es sind ja nur die Kinder/Jugendlichen. Es ist einfach zum davon rennen. Das alles kommt von gewählten Erwachsenen . Haben die alle so den Blick verloren.? Mein Kind geht so lange nicht in die Schule, bis wir eine Sicherheit haben. Es sollte getestet werden, in den Schulen. Jetzt soll ich mit meinem Kind noch 2 mal die Woche zum Testen….wenn man einige Kinder hat, braucht man dann schon sehr viel Zeit. Jeden Tag etwas Neues, aber nichts davon ist wirklich gut.

Betroffene
3 Jahre zuvor

Ja es ist definitiv unfassbar das die Minister die armen Schüler wieder in die Schulen zwingen. Aber scheinbar gibt es tatsächlich so einen großen Druck von unvernünftigen Eltern. Und die gibt es leider leider sehr viele. Anders ist es einfach nicht zu erklären. Das erklärt nämlich auch, warum die Kindertagesstätten derzeit alle rappel voll sind. Dort gibt es keine Pflicht und dort sind auch fast alle Kinder von nicht berufstätigen Eltern anwesend. Unfassbar und nicht zu verstehen. Aber so ist es.

Louisa
3 Jahre zuvor
Antwortet  Betroffene

Der große Druck von unvernünftigen Eltern? Die Millionen alleinerziehenden Berufstätigen reiben sich seit Monaten komplett auf.
Es gibt auch Menschen, deren Gehalt (anders als bei den Beamten) während der Pandemie nicht in voller Höhe überwiesen wird, die ihre Jobs riskieren und bei Kollegen und Arbeitsgeber massiv unter Druck geraten, wenn sie weiterhin „Kind-krank“ machen.

Ich empfinde es als ausgesprochen anmaßend, wenn es hier so dargestellt wird, als würden die Schulen lediglich geöffnet, weil Eltern schlicht keine Lust mehr haben, ihre Kinder zu Hause zu betreuen.
Das mag es geben, aber das hier als die Majorität zu präsentieren, wirkt ähnlich populistisch wie manche Berichterstattung.

Betroffene
3 Jahre zuvor
Antwortet  Louisa

Liebe Louisa ich kann leider nur aus der täglichen Realität berichten. Ich bin selbst alleinerziehende Mama und gehe Arbeiten.Ich betreue Kinder von Eltern, welche zuhause sind und nicht arbeiten. Und das sind leider sehr sehr viele. Und das ist in meinen Augen unvernünftig, egoistisch und nicht besonders schlau (sorry).Und das ist auch der Grund dafür, das der Wahnsinn noch sehr lange andauern wird. Ich helfe gerne und betreue die Kinder von Alleinerziehenden -/
und Eltern welche Arbeiten müssen.Das ist für mich selbstverständlich…alles andere jedoch nicht!!!!!!!!! Ich würde selbst alles auf der Welt dafür geben meinen Sohn zuhause lassen zu können. Ich muss mein Kind weggeben und gefährden um auf Kinder aufzupassen, deren Eltern das selbst könnten.Ich finde das nicht wirklich anmaßend von mir .Es ist sehr traurig:-(

Pit 2020
3 Jahre zuvor
Antwortet  Louisa

@Louisa

Liebe @Louisa,
Sie antworten auf den Post von Betroffene 11. März 2021 um 19:08.

Bitte schauen Sie einmal, was @Betroffene in ihrem drittletzten Satz geschrieben hat:
„Dort gibt es keine Pflicht und dort sind auch fast alle Kinder von nicht berufstätigen Eltern anwesend.“
… von NICHT berufstätigen Eltern …!

Bitte differenzieren Sie ein wenig, BEVOR Sie wutentbrannt auf die Tastatur eintippen.
Ihr dritter Satz „kloppt“ sofort wieder auf die Beamten ein. Die Beamten riskieren zwar nicht ihren Job, aber ihre Gesundheit (, weil sie gezwungen werden ohne den für Arbeitnehmer üblichen und auch gewährten Arbeitsschutz zu arbeiten – soweit wird es mir aus meinem privaten Umfeld bestätigt, denn dort gibt es nicht nur Lehrer), und wer dann aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr arbeiten kann, ist eben auch als Lehrer „raus“.
Außerdem gibt es auch eine Menge Lehrer, die NICHT Beamte sind, sondern Angestellte.
Nur der Vollständigkeit halber: Auch Lehrer haben Kinder – also dieselben organisatorischen Probleme wie alle anderen Nicht-Lehrer-Eltern auch.

Aber eigentlich wissen Sie das doch alles selbst schon, wenn Sie hier öfter mal mitlesen?
Dann empfinden viele – womöglich auch Nicht-Lehrer, sondern eben besorgte Eltern mit Möglichkeit ihre Kinder selber zu betreuen und womöglich sogar Großeltern oder sogar Kinderlose (auch sie sind von der Pandemie betroffen) – es als ausgesprochen anmaßend, wenn es hier so dargestellt wird, wie Sie es leider tun.

Am Ende schreiben Sie noch über Populismus mit den Worten „ähnlich populistisch wie manche Berichterstattung“. Soll das „noch ganz auf rasch“ eine unterhaltsame Komponente werden oder warum bringen Sie dieses Thema völlig unvermittelt und ohne sachlogischen Bezug zu Ihren vorherigen Äußerungen ins Spiel?

„Zwei Probleme ergeben sich hier: Das Wort „Populismus“ ist außerordentlich wertgeladen und noch dazu unpräzise.
Mit Wertgeladenheit ist zunächst gemeint, dass der Populismus-Vorwurf ein gern genutztes Mittel in der politischen Auseinandersetzung ist. Kaum ein Politiker, der nicht schon andere Parteien und Politiker bezichtigt hätte, „populistische“ Forderungen zu verbreiten. Das soll den politischen Gegner abwerten und die Ernsthaftigkeit und Realisierbarkeit seiner Forderungen in Abrede stellen.“
Das ist nur ein Auszug und Sie finden dieses Appetithäppchen ziemlich weit oben hier
https://www.bpb.de/politik/extremismus/rechtspopulismus/192118/was-versteht-man-unter-populismus
(Es geht auch um die Verwendung des Begriffes im Zusammenhang mit Politik, und Bildungspolitik … nun ja, es steckt ja schon im Wort.)

Standardinformationen zum Thema Populismus finden Sie hier
https://de.wikipedia.org/wiki/Populismus

Sie möchten direkt mit Ihren eigenen Kindern ins Gespräch kommen?
Auch da kann ich Ihnen hilfreich entgegenkommen
https://www.hanisauland.de/node/2284
Prima erklärt
https://www.zdf.de/kinder/logo/populismus-108.html
In Kurzform und in bewegten Bildern – ein sehr guter Einstieg – ist das Video mit 1:31 Minuten, dazu müssen Sie im letzten Link ein wenig herunterscrollen.
Viel Freude beim Entdecken und liebe Grüße!

Louisa
3 Jahre zuvor
Antwortet  Pit 2020

Bitte schauen Sie einmal, was @Betroffene davor geschrieben hat:
„scheinbar gibt es tatsächlich so einen großen Druck von unvernünftigen Eltern.“
Diese Aussage suggeriert, dass lediglich der große Druck unvernünftiger Eltern (also all jenen, die nicht arbeiten) zu der Öffnung der Bildungseinrichtungen geführt habe und ich halte diese Aussage für falsch. Allein darauf bezog sich meine Antwort.
Bitte differenzieren Sie also ein wenig und lesen Sie genauer, BEVOR Sie eine Antwort tippen.
An den Schulen hier im Kreis ist und war nur ein sehr kleiner Bruchteil aller Schüler/innen in der Notbetreuung (in der hiesigen Gesamtschule mit 1200 Schüler/innen waren es etwa 35 Kinder – ohne „Nachweispflicht“ auf Seiten der Eltern), m.E. ein Zeichen dafür, dass sich die Mehrheit der Eltern sehr darum bemüht hat, die Kinder zu Hause zu betreuen.
Auch hier in der KiTa sind von 17 Familien gerade einmal 3 Familien in der komfortablen Situation, problemlos Zuhause betreuen zu können z.B. weil ein Elternteil in Elternzeit ist o.Ä. – alle anderen reiben sich auf zwischen HO, Arbeit und Kinderbetreuung (ja, da gehören auch Lehrkräfte zu). Für all diese Menschen ist es wichtig, dass die Betreuungseinrichtungen wieder öffnen, denn viele haben ganz einfach nicht die Möglichkeit, weiterhin zu Hause die Kinderbetreuung zu stemmen (sei es weil Arbeitsgeber nicht mitspielen oder persönliche Belastungsgrenzen überschritten wurden).

Nochmal: die Öffnung der Bildungseinrichtungen geschah mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht auf den Druck der Eltern, die sich in Arbeitslosigkeit oder Elternzeit befinden.

„Die Beamten riskieren zwar nicht ihren Job, aber ihre Gesundheit.“
Viele Menschen riskieren derzeit ihre Gesundheit, wenn sie gezwungen sind, in vollgestopften Öffentlichen zur Arbeit zu gondeln oder die Hygiene am Arbeitsplatz nicht reicht.
Da hält sich mein Mitleid sehr in Grenzen.
Lehrkräfte haben seit Dezember den Großteil ihrer Arbeit komplett von Zuhause erledigen können, bei vollen Bezügen (während zigtausend andere in Kurzarbeit sind), haben inzwischen vielerorts Endgeräte erhalten, bekommen kostenlose Masken und werden (NRW) nur mit halben Klassenstärken in Präsenz arbeiten müssen, voraussichtlich bis zum Sommer – wenn die Lehrkräfte wieder arbeiten gehen, riskieren sie sicher nicht in höherem Maße ihre Gesundheit als Kranken- und Altenpfleger, Busfahrer, Polizisten und viele andere Millionen Menschen da draußen, die ihre Jobs machen müssen, um Geld zu verdienen.
Warum ich besonders auf die Beamten verwiesen habe?
Weil es recht leicht erscheint, für einen längeren Lockdown zu votieren, wenn man mit diesem Votum weder die Gesundheit noch den Job oder seinen vollen Lohn riskieren muss (das gilt im Übrigen auch für die angestellten Lehrkräfte).
Jedem, dem es nicht gefällt, vom Staat zu etwas verpflichtet zu werden, steht es frei den Job zu wechseln oder aus dem Beamtenverhältnis auszuscheiden.

„Nur der Vollständigkeit halber: Auch Lehrer haben Kinder – also dieselben organisatorischen Probleme wie alle anderen Nicht-Lehrer-Eltern auch“
Nur der Vollständigkeit halber: darum ging es nicht.

Stefan
3 Jahre zuvor

Das Schreiben von Prof. Dr. Knorz ist nicht die Tinte wert mit der es gedruckt wurde. Meine Tochter opfere ich nicht auf den Altären der Dummheit einer unfähigen Bildungsidiokratie. Vor Ostern kann Lorz abhaken. Danach schauen wir auf die Zahlen. Ich bin sehr gespannt, was die Wahlen in Rp und Bawü ergeben. In Hessen konnte ich zumindest im Kreistag mal andere Wege gehen (Briefwahl).

Frömmel, Walter
3 Jahre zuvor

Deutsche Sprache, schöne Sprache! Ist es nicht der Wähler / die Wählerin die/der entscheidet Wer und was in welche Urne gehört (gut wa).

dickebank
3 Jahre zuvor
Antwortet  Frömmel, Walter

Nun ja, es gibt aber immer noch Erdbestattungen. Nicht jede Zukunftsplanung endet in der Urne.

Walter froemmel
3 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

Ließ bitte mal mein Pamphlet an WDR 4, News4teacher, Prof. Lauterbach und Co. Will versuchen es zu kopieren, wenn es nicht zu lang ist. Versuch macht klug. Gruß W. Frömmel 58739 Wickede/R, 12.03.2021
Am Meineckesberg 2

w.froemmel@web.de

An das WDR-4 Team Nachrichtlich: Focus
News4teacher
Prof. Lauterbach
Freiherr v. Ketteler

Sehr geehrte Redaktion,
sehr geehrtes Team!

Als langjähriges, begeistertes deshalb aber nicht unkritisches Fan-Mitglied Ihrer
Hörergemeinschaft greif ich mal zur Feder.

Betreff: Caravan / Camping – Aktion

Ihre lieb und nett gemeinte o.g. Aktion bedarf einer kritischen Hinterfragung.

Bedenken:

M. E. werden bei vielen Hörerinnen und Hörern nicht
haltbare Begehrlichkeiten geweckt ( hierzu später ).

Im Durchschnitt ( 2 Personen ) erhalten einen Freifahrtschein für ein 2,5 – 3 ,5 Tonnen schweres Fahrzeug quer durch Europa zu lenken. ( hierzu später ).

Sie, bitte nicht falsch verstehen, suggerieren bei vielen Hörerinnen und Hörern
unendliche Freiheit, unendlich weite offene Natur.
Unterstützen die Aktion mit Ein – Pfannen – Gerichten, fahrbarer Kloschüssel und
schier endlosen ewig haltenden Freundschaften auf dem Platz.
Ein klein wenig erinnert es an Marlboro – Werbung. ( hierzu später ).

Kann mich des Eindrucks nicht verwehren das sich mein Sender vor einen
Karren spannen lässt und gebetsmühlenartig Caravan-Camping als Dauerschleife laufen lässt.

Begründung:

Legen wir weiter steigenden Infektionszahlen zu Grunde, wird es in 2021 und 2022
keinen normalen Urlaub geben ! Bezieht sich auf die o.g. Begehrlichkeiten.

Gehen wir ferner davon aus, das ca. 20 % der Bundesbürger eine Fernreise buchen,
das ich noch anzweifle, dann drängt sich die Frage auf: Was und vor allem wo bleiben die Daheimgebliebenen.
Es bedarf keines Mathematikstudiums zur Erkenntnis das ganz NRW nicht gleichzeitig am
Möhnesee Urlaub machen kann.
Gilt natürlich für alle anderen Bundesländer ebenfalls.

Über Ferienzeiten und dadurch mögliche Entzerrungen des Reiseverkehrs muss man mit unseren Kultusbehörden nicht fachsimpeln. ( Anderes Thema )

Zum Wohnwagen / u.o. Wohnmobile:

Die Redaktion ist gut beraten über a) Energieverbrauch, b) Umweltschäden, c) Verkehrsdichte und d) über ruhenden Verkehr nach zu denken.
Bewusst nicht erwähnen möchte ich an dieser Stelle die Stauprognosen
auf desolaten Autobahnen und Brücken.
Die anstehenden Reparaturen fallen natürlich wie immer in die Sommerferien,

Ist das Programm wirklich und gut vertretbar zeitgerecht ?

Stichworte wie Wanderurlaub, Fahrrad und Bahnreise wollen ein Trendwende
einläuten.

Ein Widerspruch demaskiert sich, wichtige Themen werden konterkariert.

Nebenbefundlich gilt noch anzumerken:
Sowohl Umweltschützer als auch Landwirte und Waldbauern beklagen schon seit
langer Zeit den groben Umgang, die Rücksichtslosigkeit der umherreisenden
Wildcamper.

Ein Problem welches durch die rasant gestiegenen Verkaufszahlen an Wohnmobilen
noch potenziert wird.
Auch diesen Gesichtspunkt sollte meine Redaktion in die Waagschale ihrer Programmgestaltung legen. Noch haben wir keine stapelbaren fahrbare Wohnungen !

Damit sind wir bei dem Karren angelangt vor den wir bzw. Sie sich spannen lassen.

Zusammenfassung:

Der Programmteil Wohnmobil hat im Grunde nichts anrüchiges, sollte aber
auf Grund der obigen Bedenken sanft auslaufen.

Programmersatz:

Vielen Kindern und Jugendlichen, insbesondere aber auch deren Eltern und auch den Lehrerinnen und Lehrern ( bin keiner ) kann sinnvoll und medienwirksam sehr geholfen werden.

Lösungsvorschlag: Wohnmobil raus, Jugendherberge rein !

Das WDR 4 Team wird eine ganzjährige Serie auflegen in welcher Schulklassen
Ferienfreizeiten in einer unser vielen Jugendherbergen erlangen können, sagen wir
ca. 10 Tage.

Nicht gleich totschlagen, ich kann nicht beurteilen was sich der Sender 14 Tage
Wohnmobil kosten lässt.

Lege ich aber zu Grunde das diese Aktion gesponsert wird von einem
Wohnmobilhersteller, darf die Frage erlaubt sein das Bundesland, Familien-Schulministerium und und und mit ins Boot zu nehmen.

Bezug zur Pandemie:

Hierin sehe ich einen kleinen Denkansatz Familien und Schulen zu entlasten.
Die Pandemie wird uns lange begleiten, immer wieder werden in Schulen Hotspots auftreten, Klassen werden schließen müssen.
Mit den Kindern gehen auch zwangsläufig Eltern in Quarantäne, mit allen wirtschaftlichen Folgen!

Beispiel: Die Quarantäne einer Klasse wird wie eine Ferienzeit in die Jugendherberge verlagert, Einzelzimmer, separate Toiletten und sehr große
ungenutzte Räume. ( Personalfrage gilt es zu klären ist aber nicht unlösbar )

Besondere Krisen erfordern besondere Strategien ( konzeptionsloses Lüften der Klassenzimmer sollte uns allen zu mager sein !)

Beginne abzuschweifen, tut mir leid!

Mit freundlichem Gruß
und herzlichem Dank für Ihre geschätzte Aufmerksamkeit !

W.F.

zur Person: Alter: 71
Familie: verheiratet, stolzer Vater 3 erwachsener Söhne
Beruf: gelernter Maschinenschlosser, aktuell Arzt im Ruhestand
Haben Sie Fragen: kein Prolem

Tessa Thun
3 Jahre zuvor

Vielen Dank für diesen Artikel. Nicht nur Lorz auch die anderen Kultusminister haben keine eigene Position zur Pandemie entwickelt, sondern hängen ihr Fähnchen ständig nach dem Wind bei anhaltender Ahnungslosigkeit. Die einzige, die eine klare Haltung hat, war und ist Frau Merkel. Die hat aber vor einigen Wochen bereits vor den Kultusministern oder der KMK kapituliert. Konnten diese im 2. Halbjahr 2020 noch ständig die Meme verbreiten, Kinder seien keine Treiber der Pandemie, haben sie jetzt ein bisschen Angst, fahren aber sofort auf die andere Seite, wenn andere Bundesländer etwas anderes machen. Dies ist ein fataler Mangel an Haltung und es wird Menschenleben kosten.

Helmut Haase
3 Jahre zuvor

Eine Krise bringt IMMER alle vorher bekannten Schwachstellen nach oben.
BILDUNG in Deutschland ist eine.
BEAMTENTUM in einer Multi Matrix Organisation eine zweite.
INFRASTRUKTUR Projekte umzusetzen eine dritte.
Die Frage der Verantwortung eher schon eine Geissel.

Und nun wundert sich jeder betroffen.

dickebank
3 Jahre zuvor
Antwortet  Helmut Haase

Die Multi-Matrix-Organisation ist aber nicht das hauptproblem, warum die impfzentren keine Daten haben außer denen der Alterskategorisierung.

Der schnelle Impffortschritt z.B. in Israel beruht auf zwei Säulen, fehlende Herstellerhaftung und fehlender Datenschutz. Der große Wunsch nach Haftungsschutz und absoluter Datensicherheit sind ja keine Forderungen der Beamtenschaft gewesen, sondern sie sind der Gesetz gewordene Wille der Konsumenten, die die Legislative geschaffen haben, die die Exekutive mit Hilfe ihrer Beamten unter den Vorgaben von Beratern, die von Lobbygruppen gestellt werden, versucht umzusetzen, solange sie dies nicht aufgrund von Klagen einstellen muss, da der absolute Datenschutz nicht sicher gestellt ist.

Mona
3 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

(a) Den veröffentlichten Vertrag der EU mit AstraZeneca kennen Sie? Ein wesentlicher Punkt ist die „indemnififaction“, durch die der Hersteller von allen Ansprüchen der Geimpften durch den Käufer freigestellt wird. Dabei handelt es sich mit ziemlicher Sicherheit um Klauseln, die alle Impfstoffhersteller in ganz ähnlicher Form von allen Abnehmern gleichermaßen für sich verlangt haben.
Die EU hat Pfizer hier also nicht schlechter gestellt als etwa Israel.

(b) Der Datenschutz ist in Israel keineswegs ausgehebelt. Die Daten, die Pfizer bekommt, sind anonym und aggregate (vgl. „REAL-WORLD EPIDEMIOLOGICAL EVIDENCE COLLABORATION AGREEMENT“ zwischen Pfizer und Israel und die Stellungnahme der Regierung dazu). Die Gesundheitsdaten der Geimpften können in Israel auch sonst nur unter den dort bestehenden gesetzlichen Voraussetzungen verarbeitet werden, die es tatsächlich gibt. Der EU-Angemessenheitsbeschluss zur Gleichwertigkeit des Datenschutzes ist übrigens nach wie vor in Kraft. Das wäre nicht möglich, wenn in Israel der Datenschutz fehlen würde.
Anonymisierte Daten, aggregierte Daten und Statistiken ohne Personenbezug könnte die EU in rechtlicher Hinsicht aber ebenfalls sehr wohl Pfizer zur Verfügung stellen, ohne gegen den Datenschutz zu verstoßen. Das ist jedenfalls keine Frage des Datenschutzes, allenfalls eine Frage der Verfügbarkeit und praktischen Umsetzbarkeit.

Insgesamt fallen damit alle Ihre Vorwürfe gegen die EU (Beamten, Lobbygruppen, Beratern…) arg in sich zusammen. Übrig bleibt allenfalls, dass die EU deutlich weniger Geld an Pfizer bezahlen wollte als Israel.

dickebank
3 Jahre zuvor
Antwortet  Mona

Nein, in NRW können die Impfzentren keine Termine für Angehörige der weiteren Priorisierungsgruppen vergeben, da dies ebenso wie die Gesundheitsämter keine Daten über die betroffenen Personengruppen haben.

Die Frage der Herstellerhaftung für Impfschäden ist eine entscheidende gewesen, weshalb es von der EU ja auch keine Notfallzulassung gegeben hat.

Im übrigen mache ich weder den EU-Beamten noch den Beamten der EU-Staaten Vorwürfe. beamte führen als Teil der exekutive nur das aus, was von den politischen Spitzen der Exekutive angeordnet wird.

Dass dei EU die Daten weitergeben könnte, steht außer Frage. Nur ob sie die erforderlichen Daten aus D bekommen würde, steht auf einem anderen Blatt.

Mona
3 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

Damit haben Sie jetzt viel geredet, aber zu Ihren „zwei Säulen“ (warum es zB in Israel klappt und bei uns nicht) genau gar nichts ergänzen können.

Den (üblichen) Ausschluss der Herstellerhaftung der Mitgliedsstaaten durch Freistellungsvereinbarung können Sie gerne nachlesen im Vertrag mit AstraZeneca („ADVANCE PURCHASE AGREEMENT (scApA99) FOR THE PRODUCTION, PURCHASE AND SUPPLY OF A COVID-19 VACCINE IN THE EUROPEAN UNION“, Ziff.14) – Ihre entgegengesetzte Meinung wird durch Wiederholung nicht wahrer. Beim angeblich fehlenden Datenschutz in Israel haben Sie ja nun selbst eingeräumt, dass Ihre ursprüngliche Behauptung nicht richtig war und schwenken nun auf völlig unsichere Argumente („steht auf anderem Blatt“) um.

Sorry, von Ihren „zwei Säulen“ sind damit halt immer noch nur noch Brösel übrig ;). Dass es hier trotzdem nicht genug Impfstoff gibt, bestreitet keiner. Nur suchen Sie die Ursachen dafür eben an einer völlig falschen Stelle.

Ich würde die Ursachen viel eher in den vertraulichen Nebenabreden anderer Länder mit den Impfstoff-Lieferanten, in nationalen Sondergesetzen einiger Länder zur Marktabschottung und schließlich in der langsamen, für Krisenfälle komplett ungeeigneten, föderalen Struktur in Deutschland suchen. In einem funktionierenden Markt mit vertragstreuen Geschäftspartnern hätten wir jedenfalls mit den abgeschlossenen Verträgen schon lange mehr Impfdosen, als wir verimpfen können.

Stink Sauer
3 Jahre zuvor

Vielen Dank an alle Kumis. Für den nächsten Lockdown den Ihr jetzt schon herbei provoziert. Wie kann das sein? Dass wir alle unser möglichstes versuchen und auf alles verzichten, Freunde, Familie, Restaurants, Geschäfte, Kinos u s.w. um diese Virus in den Griff zu bekommen, um es dann innerhalb kürzester Zeit wieder zu vermasseln. Gibt es doch nicht. Keiner der Politiker in Deutschland hat den A…. in der Hose endlich mal richtig durchzugreifen. Wir kämpfen hier alle gegen den gleichen Feind. Solange nicht alle geimpft sind die das wollen, werden wir den Kampf mit diesen KuMis und Ministerpräsident*innen verlieren. Was ist so schlimm daran in allen Bundesländern,den Wechselunterricht vorerst bei zu behalten? Nichts gar nichts. Wir wäre alle auf der sicheren Seite. Zumal alle Eltern noch lange nicht geimpft sind. Ist aber anscheinend nicht so schlimm. Solange es nicht die KuMis selbst trifft…
Armes Deutschland

Scheibenwischer
3 Jahre zuvor

Schon wieder mal wird es viele Menschenleben kosten. Es hat sich gerade erst alles etwas beruhigt. Es sind dieses Mal nicht die Menschen aus den Alten und Pflegeheimen, sondern die arbeitende Bevölkerung, Mama, Papa Oma und Opa. Die, die noch nicht geimpft sind. Mittlerweile weiß man ja dass das neue britische Virus 60x tödlicher ist als das ursprüngliche Coronavirus.

Michel Herbert
3 Jahre zuvor

Diese Texte lese ich einschlägig, seit etwa einem Jahr…Eltern, Lehrer, Schulleitung, Bildungsministerien und zwar 16 alle in etwa meinungskonform und belehrungsresistent, einschließlich ihrer Ministerpräsidenten…was passiert um die Zustände an Schulen zu verbessern….Vorschläge umzusetzen, wie Luftfiltergeräte, ausreichend FFP2 Masken, für Schüler, Lehrer und Bedienstete…richtig! Wenig, bis garnichts….Arbeitsschutz, Arbeitssicherheit und Fürsorgepflicht des Arbeitgebers? Richtig, so gut wie Fehlanzeige….Ach, ja Lehrer dürfen ja nicht streiken, haben „Gehorsamspflicht“…Angestellte Lehrkräfte schon, also sollen es die wieder reißen, durch Streik natürlich mithilfe ihrer Supergewerkschaften, deren Ergebnisse bis jetzt in jeder Hinsicht und trotzdem bei Gehaltsverhandlungen immer alle Beamten mit profitiert haben? Mager waren bis jetzt alle Ergebnisse in Hinsicht auf Arbeitschutz, Schutz für unsere Schutzbefohlen unsere Schüler. Verbesserung der Arbeitsbedingungen mit Luftreinigungsgeräten usw. Testgeräte, CO2 Ampeln, kurz Technik gegen Mittelalter….Fazit: Besondere Vorfälle greifbar machen dokumentieren und gegebenenfalls zur Anzeige bringen…gegen verantwortliche Personen vorgehen, auch Lehrer Arsch in der Hose haben mit Gewerkschaften Feuer machen und letzte Möglichkeit, Arbeitskampf streiken….wenn die Masse das Volk
aufsteht, werden die Oberen Laikaien Ängste entwickeln….Zudem in einigen Bundesländern sehr bald schon Wahlen stattfinden…in diesem Sinne das Proletarische in uns wieder wecken….!

Riesenzwerg
3 Jahre zuvor
Antwortet  Michel Herbert

@Michel Herbert

Und die gehorsamen Eltern schicken ihre Kinder WARUM in die Schulen und Kitas?

Schulpflicht – ach ja.

Wie soll es sein:
Eltern schicken ihre Kinder nicht und LuL bleiben zu Hause (und werden als faule.. ) betitelt und beschimpft,. ODER

LuL bleiben (gesetzeswidrig – wir haben einen Eid geschworen) zu Hause, weil sie den Präsenzunterricht bestreiten, und werden dann als faule…. betitelt und beschimpft?!

Die KuMis haben sich bereits das „Recht“ auf Willkür gegeben und leben es schon gut aus.

Und wir als Lehrkräfte sollen das richten?!

Dafür gibt es zum Glück die Wahlen.

Betroffene
3 Jahre zuvor
Antwortet  Michel Herbert

Ich wäre dabei aufzustehen..wenn es sich lohnen würde. Jedoch sind wir leider in der Minderheit und nicht die Masse.Die Massen füllen derzeit wieder alles was grade wieder öffnet,damit es dann ganz schnell wieder schließen kann.

Riesenzwerg
3 Jahre zuvor
Antwortet  Betroffene

@
Greta Thunberg war nur eine.
Und dann ging die Bewegung los: Friday for Future weltweit!

Mein Kollegium war vor Jahren nicht mal für eine Demo für A13 zu bewegen.

Unser Nichtzusammenhalt spielt den KuMis in die Hände. Seit Jahren.

Können sie uns alle rausschmeißen?
Ich glaube kaum, dass es genügend Quereinsteiger gibt.

Susi
3 Jahre zuvor

Eine Dozentin an der Uni sprach seinerzeit von ‚inneren Migration‘ und meinte damit die Lebendigkeit der verbeamteten Lehrer*innen. Ich war damals sehr empört und habe meine jüngeren Kommiliton*innen verteidigt mit Argumenten wie einer stabilen Beschäftigung und Zukunftsperspektiven.

Wenn ich mir jetzt anschaue, wie mit der Lehrerschaft von Seiten der Politik umgegangen wird, bin ich froh, keine Beamtin zu sein. Es gibt Grenzen und ich habe insbesondere in der gegenwärtigen Situation das Gefühl, freier in meinen Entscheidungen, Meinungsäußerungen und Handlungen zu sein. Das ist natürlich überwiegend ein Gefühl, denn auch ich bin dem Staat durch meinen Arbeitsvertrag verpflichtet. Dennoch kann ich leichter Nein sagen, wenn es zu viel wird und auf die Straße gehen.

Der Gedanke liegt nahe, dass der Status es möglich macht, dass Willkür und Schwachsinn sich in den letzen Fasern des Organismus Bildung breit machen. Aber das wäre zu kurz gegriffen und vergisst die Menschen, die sich dahinter verbergen.

Ich kenne Beamt*innen, die forsch und selbstbestimmt nach vernünftigen Wegen suchen, schwachsinnige Reglements zu umschiffen und daraus gehbare Modelle zu basteln (wenn die auch momentan an ihre Grenzen gelangt sind). Umgekehrt gibt in meiner Biografie Angestellte, die vor lauter Augendienerei den Blick auf die Wirklichkeit verloren haben und durch ihr brutales Brechstangengetue nur noch Abscheu und Unverständnis produzieren (komischerweise sind die zur Zeit eher still).

Egal, um welche Statusgruppe es sich handelt: Die Menschen dahinter sollten nicht zu Werkzeugen von willkürlichen und unprofessionellen politischen Entscheidungen werden. Wie gesagt, es gibt Grenzen …

Teacher Andi
3 Jahre zuvor
Antwortet  Susi

Mittlerweile sind alle Bürger die Werkzeuge, oder eher die Opfer, unprofessioneller politischer Entscheidungen. Anders kann man das wirklich nicht mehr ausdrücken. Eine derartige Krise zeigt offen das ganze Ausmaß des Desasters und der Unzulänglichkeit, die immer irgendwie vertuschet werden kann, wenn es denn läuft. Aber nun läuft es halt nicht mehr, was nun?

Riesenzwerg
3 Jahre zuvor

@Susi

Und wieder ein Hinweis darauf, dass Lehrkräfte die unsinnigen Anweisungen und deren Versäumnisse auszubügeln versuchen.

Wir sollten den Karren mit Turbo-geschwindigkeit vor die Wand fahren.

Dann erst haben wir eine Chance auf einen Bildungs-Neustart.

Nicole
3 Jahre zuvor

Ich rede jetzt echt mal Klartext aus Sicht der alleinerziehenden betroffenen Mutter die als Pädagogin arbeitet und nicht als Lehrer.
Mich kotzt es langsam aber sehr sicher nur noch an.
Diese Möchtegern Pädagogen die sich beschweren am Limit zu gehen.
Sorry, ich meine garantiert nicht alle Lehrer, aber denen die ich kennengelernt habe viel nach Unterrichtsschluss sofort der Hammer.
Bloß keine Sekunde länger bleiben als nötig.
Wenn die Lehrerminuten, ich sage jetzt mal so salopp, bis 12:18h gehen wurde auch punkt 12:18h gegangen. Bloß keine 2min länger.
Jetzt sollen alle Schüler wieder in die Schule, in diesem ach so tollen Brief von Herrn Lorz wurde sich 3x widersprochen. Ganz großes Kino.
Erst denken Herr Lorz!!!!!
Jede verdammte Schule setzt diesen Fernunterricht anders um. Jede Schule macht es wie sie es will.
Die eine Schule macht jeden Tag Online Unterricht nach Stundenplan. Die andere Schule gibt Wochenpläne die über das nicht dafür ausgelegte Schulportal geschickt werden müssen.
Die nächste Schule gibt Videokonferenzen wo sie mächtig stolz drauf sind. Die aber auch nicht immer funktionieren weil jeder Lehrer über sein favorisiertes Programm gehen will und scheinbar auch darf.
Also muss man als Elternteil entweder ständig zu Hause sein damit man eingreifen kann wenn es Probleme gibt oder verschiedene Programme runter laden oder oder oder.
Die Lehrer meiner Kinder sind der Meinung wir sind eh alle zu Hause.
Und man darf eigentlich nichts erfragen, denn dann bekommt man die Antwort – Was meinen was wir armen Lehrer jetzt alles tun müssen, wir sind überarbeitet. –
Hm da muss ich was verpasst haben.
Ich und meine KollegeInnen arbeiten seit Anfang an so.
Wir sind Vollzeit da und kümmern uns auch um die Kids die zu Hause bleiben könnten weil die Mütter nicht arbeiten. Aber da den Kids zu Hause langweilig ist werden sie zu uns in die Einrichtungen gebracht.
Eine Antwort einer Lehrerin war der absolute Hammer – Was meinen Sie Frau…, mein Laptop ist kaputt, ich muss den Unterricht vorbereiten und mich um meine Eltern kümmern. Wenn ich dann schneller auf 180komme ist das doch verständlich. –
Sorry wenn mir dafür das Verständnis echt fehlt.
Das müssen ganz viele Menschen tun.
Das in der Pandemie keine genauen Angaben gemacht werden können ist klar.
Aber Herr Lorz, verdammt nochmal nicht auf die Kosten der Kinder.
Aber Zahlen zu schönen ist ja schon immer besser gewesen als die Wahrheit zu sagen.
Hauptsache es läuft für euch da oben gut.
Ich könnte nur noch kotzen. 1Jahr, ein verdammtes Jahr hattet ihr Zeit schulische Dinge zu regeln damit das einheitlich läuft aber NEIN jeder macht es wie er es will.
Mir kommt es immer mehr so vor wie in dem Lied von Pipi Langstrumpf -…. ich mach mir die Welt so wie sie mir gefällt…. – egal auf Wessen kosten.
Wie war das mit dem Bildungsstand?
Herr Lorz, bildungsferne Familien unterstützen.
Sorry noch so ein guter Witz. Das ist Ihnen doch völlig egal.
Ich unterhalte mich sehr gern mal mit Ihnen persönlich Herr Lorz.