Verwirrung um Distanzunterricht – Grüne: Gebauers Schul-Chaos ist eine Zumutung

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DÜSSELDORF. Die Grünen haben Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) ein «Chaotisieren der Schullandschaft» in NRW vorgeworfen. Die unklare Lage zum Thema Distanzunterricht ab Montag in Kommunen, die über oder nahe einer Sieben-Tage-Inzidenz von 200 liegen, sei «eine Zumutung für alle Beteiligten», sagte die bildungspolitische Sprecherin der Grünen, Sigrid Beer, am Freitag in Düsseldorf. «Dass Kommunen und Kreise in kürzester Zeit die 200er Inzidenzschwelle überschreiten werden, war absehbar.»

Hin und Her: NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer. Foto: Martin Kraft / Wikimedia Commons (CC BY-SA 3.0 DE)

Nach ihren Angaben hat das Gesundheitsministerium am Freitag eine Betreuungsverordnung mit einer Allgemeinverfügung erlassen, die für 13 Kommunen in NRW vorsieht, den Präsenzunterricht auch in der kommenden Woche weiter auszusetzen – mit Ausnahme der Abschlussjahrgänge und Notbetreuung. Regionen, die kurz vor dem Grenzwert von 200 stehen, werde das Verbleiben im Distanzunterricht aber versagt. Bis zum Freitagnachmittag war zu dem Thema auf Anfrage weder vom Gesundheits- noch vom Schulministerium eine Auskunft zu erhalten.

Aufgrund anhaltend hoher Fallzahlen hat der Oberbergische Kreis zusätzliche Corona-Maßnahmen beschlossen. Neben einer Ausweitung der Kontaktbeschränkungen auf den privaten Bereich und einer nächtlichen Ausgangssperre ab Samstag wolle man am Montag noch nicht in den Wechselunterricht zurückkehren, sondern im Distanzunterricht bleiben, teilte der Kreis am Donnerstagabend mit.

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Inzidenz von knapp 250: Landkreis kündigt an, im Distanzunterricht zu bleiben

Mit dem Schritt reagierte der Kreis auf die hohen Corona-Zahlen in den vergangenen Tagen. Am Freitag meldete das Robert Koch-Institut (RKI) eine Neuinfektionsrate von 248,8 gerechnet auf 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen für den Kreis – nach 208,8 am Vortag. Damit gehört er zu den drei Kreisen mit der höchsten Inzidenz in Nordrhein-Westfalen. «Unsere Prognose, die wir für die nächsten Tage berechnet haben, geht davon aus, dass wir auch in den nächsten Tagen weiterhin über 200 bleiben», sagte Landrat Jochen Hagt (CDU). Zudem würden die Klinikbetten in der gesamten Region knapper werden.

Ab Montag greife im Oberbergischen Kreis die Corona-Notbremse, die in der Corona-Schutzverordnung NRW vorgesehen sei. Die zum 8. März in Kraft getretenen Öffnungsschritte würden dann rückgängig gemacht.

„Ich glaube, dass es bei dieser britischen Mutante einfach so ist, dass wir uns an etwas höhere #Inzidenzen gewöhnen müssen“, sagt Karl-Josef #Laumann @MAGS_NRW. Er verteidigt die Strategie, trotz hoher Inzidenzen Shopping mit negativem Test zu erlauben. https://t.co/k7lPlV1YDC

— WDR 2 (@WDR2) April 16, 2021

Im Interview mit dem WDR verteidigte der nordrhein-westfälische Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) die aktuelle Teststrategie in seinem Bundesland trotz der hohen Inzidenzen. „Ich glaube, dass es bei dieser britischen Mutante einfach so ist, dass wir uns an etwas höhere Inzidenzen gewöhnen müssen.“ Es gebe einen klaren Lockdown, wenn die Sieben-Tage-Inzidenz den Wert von 100 überschreitet. Aber die Landesregierung habe Ausnahmen geschaffen: Durch die Vorlage eines negativen Tests könne Shopping weiterhin stattfinden. News4teachers / mit Material der dpa

Überraschung: Gebauer öffnet doch die Schulen – mit Notbremse 200

 

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31 Kommentare
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Irinja
2 Jahre zuvor

Was für ein Wahnsinn!! Kitas in NRW Kreis Unna gehen nicht in die Notbetreuung mit einer Inzidenz über 200! Kriminell dieses Vorgehen…das ist nicht zu verantworten…fassungslos! Ein großer Kitaträger ist seit gestern in seinem Bezirk mit 4 (VIER!!!) seiner Kitas positiv betroffen!!!!

Jan aus H
2 Jahre zuvor
Antwortet  Irinja

Ist hier in Hagen (Inzidenz 284) anscheinend auch so… und noch findet sich auch nichts auf den Webseiten, das den Präsenzunterricht ab Montag absagt. Normalerweise ist die Verwaltung aber verantwortungsbewusst, also hoffe ich, dass sie das einfach entscheiden werden und nicht darauf warten, dass man es ihnen erlaubt.

Mona
2 Jahre zuvor
Antwortet  Irinja

Ach, hier an meinem Wohnort liegt der Wert bei 1600. Und trotzdem: Weiter geht die wilde Fahrt in Kitas und ab Montag wohl auch wieder in den Schulen.

Im Kreis insgesamt ist die Inzidenz halt noch beruhigend niedrig, bei unter 130, wenn auch 75% B.1.1.7. So niedrig, dass die Kommune, in der ich ein paar Ortschaften weiter arbeite, jetzt für meine Kita die FFP2-Masken gestrichen und die eigentlich versprochenen Tests für Kinder bis auf weiteres verschoben hat. Die Kommunalverwaltung ist nicht erreichbar im Homeoffice.

Schaun wir mal, ob ich Montag noch Lust zum arbeiten habe.

Carsten60
2 Jahre zuvor
Antwortet  Irinja

Aber es gibt auch Zweifel, ob nun gerade diese Inzidenzzahl der richtige Maßstab ist:
https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/infektionsschutzgesetz-111.html
Da werden offenbar Leute mitgezählt, die zwar positiv getestet wurden, aber nie krank werden, die sich also subjektiv nie krank fühlen. Wichtiger wäre die Zahl derer, die tatsächlich mit ernsthaften Symptomen krank sind. Die hängt nämlich nicht von der Zahl der Tests ab.

Bernd
2 Jahre zuvor
Antwortet  Carsten60

Warum muss man nach einem Jahr Pandemie immer noch so grunzdumme Kommentare im Leserforum eines Bildungsmagazins lesen? Da werden Leute mitgezählt, die sich subjektiv nicht krank fühlen? Ach.

Genau das ist ja das Problem bei Corona, Sie Blitzbirne: Dass eine Menge Menschen das Virus weitergeben, die gar nicht merken, dass sie es in sich tragen.

Sorry, aber langsam sollten die Basics mal klar sein.

Carsten60
2 Jahre zuvor
Antwortet  Carsten60

Bernd weiß alles besser. Bernd sollte sich lieber mit dem verlinkten Artikel der Tagesschau und dessen Autor auseinandersetzen. Ich habe den doch nur zitiert. Und da heißt es, die hohe Inzidenzzahl entspricht nicht dem tatsächlichen Geschehen. Es könnte ja auch sein, dass wir am Ende fast alle das Virus irgendwie in uns tragen, aber eben auch Antikörper dazu. Dann werden vermutlich viele positiv getestet, die Inzidenzzahl ist gigantisch, aber nur wenige werden noch krank. Man kann auch warten, bis weltweit das Virus ausgestorben ist, aber dann muss man die Schulen jahrelang oder gar für immer schließen.
Der sprachliche Stil (grunzdumm, Blitzbirne) ist natürlich einem hochrangigen „Bildungsmagazin“ genau angemessen, dieser Stil strahlt so richtig die Bildung der Zukunft aus. 🙂

Bernd
2 Jahre zuvor
Antwortet  Carsten60

Der Stil ist nicht angemessen – stimmt. Aber Menschen, die sich öffentlich zu Wort melden (und sei es in einem Leserforum), tragen in diesen Tagen eine besondere Verantwortung. Und mir platzt so langsam der Kragen, wenn einige Exemplare unserer Spezies meinen, ihre Ignoranz zum Maß aller Dinge erklären zu müssen. Allenfalls grobe Einfalt ließe ich hier als mildernden Umstand gelten.

Carsten60
2 Jahre zuvor
Antwortet  Carsten60

Was ist mit dem von mir zitierten Tagesschau-Artikel? Ein Epidemiologe rechnet vor, dass die jetzigen Inzidenzzahlen halt ungeeignet sind und dass man andere benötigte: „Wir starren immer noch auf die falschen Indikatoren“, sagt er. Das ist der Kern der Sache. Schimpfen Sie doch auf den, ich habe das nicht erfunden. Und schauen Sie auch auf den Tonfall, mit dem andere hier (selber anonym) über Kultusminister mit Namensnennung herziehen. Das ist alles gut und richtig, ja ? Und tun Sie nicht so, als seien Sie der Zensor von Peking, der über die Wahrheit entscheidet. 🙂

Bernd
2 Jahre zuvor
Antwortet  Carsten60

Ich muss nicht der Zensor von Peking sein, um offensichtliche Falsch-Behauptungen Ihres Tagessschau-Experten als solche zu erkennen – da reicht die Lektüre der Tageszeitung.

Der behauptet: „Erstens, es wird jetzt deutlich mehr getestet, das führt zu deutlich mehr Meldungen von Infektionen, die zuvor unerkannt geblieben wären. Soweit ist das gut, aber die Sieben-Tage-Inzidenz reflektiert nur die positiven Tests – und nicht, ob die Menschen auch erkrankt sind. Dazu kommt, dass der Wert nicht berücksichtigt, welche Bevölkerungsgruppen betroffen sind. Zweitens: Durch die Impfungen werden schwere Erkrankungen seltener, selbst dann wenn die Zahl der Infektionen nicht ganz so schnell sinkt.“

Erstens: Es wird zwar mehr getestet, aber nicht in dem Maße, dass es den Anstieg der Inzidenzen erklären könnte, wie das RKI nicht müde wird zu betonen. Zweitens, die Inzidenz ist natürlich auch ein Indikator dafür, wie viele Menschen erkranken – nur zeitversetzt. Die Kurven der Daten zur Belegung von Intensivbetten und zu Todesfällen folgen der der Inzidenz, und zwar seit Beginn der Pandemie in Deutschland und international. Drittens: „Dazu kommt, dass der Wert nicht berücksichtigt, welche Bevölkerungsgruppen betroffen sind.“ Was soll das bedeuten? Wäre es halb so schlimm, wenn’s gehäuft Migranten träfe? Tatsächlich scheint es einen Zusammenhang zwischen Armut und Ansteckungen zu geben; was kein Wunder wäre: Enge Wohnverhältnisse und Jobs, die kein Homeoffice erlauben, begünstigen die Ausbreitung. Aber was hat das mit der Gefährlichkeit der Seuche an sich zu tun? Viertens, schwere Erkrankungen werden seltener, behauptet der Herr Epidemiologe – wieso laufen dann die Intensivstationen voll?

Bemerkenswerterweise hat Ihr Experte vor wenigen Wochen selbst noch zur Vorsicht gemahnt: „Wenn wir zu leichtsinnig Maßnahmen zurücknehmen – gerade in der jetzigen Phase –, könnten wir das stark bereuen, weil wir eben noch nicht in einer Lage sind, wo die Fälle wirklich regelmäßig runtergehen, wo die Erkrankungen deutlich runtergehen.“ Was gilt denn jetzt?

Quellen:

https://www.deutschlandfunk.de/diskussion-um-lockdown-lockerungen-epidemiologe-rki.676.de.html?dram:article_id=493489

https://www.news4teachers.de/2021/04/gibt-es-nur-deshalb-mehr-infizierte-kinder-weil-mehr-getestet-wird-kinderaerzte-behaupten-das-liegen-aber-falsch/

Leseratte
2 Jahre zuvor
Antwortet  Carsten60

Bezüglich der Inzidenz gebe ich Ihnen Recht, ihre Aussagekraft muss überdacht werden, allerdings anders, als Sie meinen.

„Impfen bremst die Pandemie: Die Gruppe derjenigen, die sich anstecken können, wird kleiner. Gleichbleibende Inzidenzen bedeuten dann aber, dass sich das Virus unter den Ungeimpften stärker ausbreitet als zuvor.“

https://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/coronavirus-warum-es-nicht-reicht-die-inzidenz-stabil-zu-halten-a-1900c764-5c90-4b20-84d4-dcd9514bda54

Und wo treffen besonders viele Ungeimpfte in geschlossenen Räumen aufeinander? Na? Ich denke, Sie bekommen es raus.
Und aktuell sind die Infektionszahlen bei den 15- 29- Jährigen besonders hoch. Abschlussklassen im (Voll)Präsenzunterricht? Könnte es da irgendeinen klitzekleinen Zusammenhang geben?

Carsten60
2 Jahre zuvor
Antwortet  Carsten60

@ Leseratte: Ich hatte nicht behauptet, man solle jetzt alle Schulen öffnen. Man muss vorsichtig sein. Aber ich finde es einfach schrecklich, dass das bloße Zitat eines Tagesschau-Artikels hier zu einem intoleranten Shitstorm mit persönlichen Anschuldigungen führt, wie er besser in die Denkwelt der chinesischen Regierung passen würde („wer anders denkt, ist ein Staatsfeind“). Auch der Virologe Detlev H. Krüger (Vorgänger von Drosten an der Charite) sieht das etwas anders. Er und Stoehr haben sogar einen Brief an die Bundesregierung deshalb geschrieben. Man kann doch die Argumente diskutieren:
https://www.n-tv.de/panorama/Stoehr-haelt-100er-Notbremse-fuer-irrefuerend-article22488203.html
Was machen wir eigentlich, wenn trotz Impfungen und Lockdown die Inzidenzzahl dauerhaft (vielleicht jahrelang) in der Gegend von 100 verharrt? Machen wir dann alles auf Dauer zu?

Bernd
2 Jahre zuvor
Antwortet  Carsten60

Schönes Beispiel dafür, wie die Realität von manchen Zeitgenossen verzerrt wird.

Sie haben geschrieben, Carsten60 – und zwar in eigenen Worten: „Da werden offenbar Leute mitgezählt, die zwar positiv getestet wurden, aber nie krank werden, die sich also subjektiv nie krank fühlen. Wichtiger wäre die Zahl derer, die tatsächlich mit ernsthaften Symptomen krank sind.“

Wenn ich diese Position (die übrigens von der AfD vertreten wird) als schwachsinnig – sprachlich präziser: gemeingefährlich – kritisiere, weil es eben die Eigenschaft von Corona ist, sich auch unerkannt zu verbreiten (wie man nach mehr als einem Jahr Pandemie durchaus wissen darf), dann war’s natürlich nur der Tagesschau-Experte, der solchen Quatsch absondert, und Sie haben damit nichts zu tun.

Falsch: Sie verbreiten solchen Stuss und inszenieren sich dann auch noch als Opfer von „Intoleranz“, wenn man das nicht so stehen lässt.

Carsten60
2 Jahre zuvor
Antwortet  Carsten60

Das haben Virologen gesagt, die eben auch nicht alle untereinander einig sind. Alle hier folgen doch nur diesen „Experten“ und können das selber gar nicht beurteilen. Das ist doch primitiv, denen AfD-Positionen unterstellen zu wollen. Tatsache ist, dass Bernd sich hier als ein Musterbeispiel für Intoleranz präsentiert. Selbst die Tagesschau wird abgewertet (allein schon der arrogante Tonfall: „Stuss“). In der Demokratie gibt es — anders als in China — eben nicht nur die eine „amtliche“ Meinung, die dann alle wiederholen müssen.
Was ist eigentlich, wenn jemand in einem Monat zehn mal positiv getestet wird, ohne aber ernstlich krank zu sein? Steigt dann die „amtliche“ Zahl der „Neuinfizierten“ um 10 oder nur um 1 oder gar nicht? Und wenn jetzt alle Schüler regelmäßig getestet werden, welchen Einfluss wird das auf die Inzidenzzahlen haben? Sie werden unweigerlich steigen, oder?
Von den jährlichen 10.000-20.000 Toten aufgrund von Krankenhauskeimen redet natürlich niemand. Die müssen wir hinnehmen, denn unsere Krankenhäuser sind gewinnorientierte Unternehmen:
https://www.rki.de/DE/Content/Service/Presse/Pressemitteilungen/2019/14_2019.html

Bernd
2 Jahre zuvor
Antwortet  Carsten60

Gilt denn Ihr Meinungspluralismus auch im Unterricht, ergibt also 3+3 sieben, wenn ein Schüler das „meint“ – oder sind Sie als Lehrer in solchen Fällen dann doch auch „ein chinesischer Diktator“?

Wer behauptet, dass die Wissenschaft sich in dieser Frage nicht einig sei, kennt Wissenschaft nicht: Es gibt zu jeder These eine Gegenthese – Sie werden auch „Wissenschaftler“ finden, die Rauchen für ungefährlich halten. Es gibt eben Profilneurotiker, auch solche mit Professorentitel und vor allem solche, die sich in der „Bild“-Zeitung tummeln (Stöhr, Streeck etc.). Die Haltung der Fachwissenschaft zu Corona – wiedergegeben etwa in den Stellungnahmen der Gesellschaft für Virologie – ist eindeutig.

Und Fakt ist, wie aus dem aktuellen Lagebericht des Robert-Koch-Instituts hervorgeht: „Der Positivenanteil der Testungen nimmt wieder zu und liegt bei über 12%.“ Damit ist das Märchen, dass die Inzidenzen nur deshalb steigen, weil mehr getestet würde (das auch Ihr Experte verbreitet), klar widerlegt.

Quelle: https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Situationsberichte/Apr_2021/2021-04-18-de.pdf?__blob=publicationFile

Carsten60
2 Jahre zuvor
Antwortet  Carsten60

Das ändert alles nichts an der penetranten Besserwisserei von „Bernd“, der ja auch nur irgendwas zitiert und von der Sache selbst null Ahnung hat. Man darf auch anderes zitieren, Bernd ist nicht der Maßstab aller Dinge. Zum Glück gibt es kein Meinungsmonopol, auch nicht im öffentl.-rechtl. Fernsehen.
Man könnte in diesem Zusammenhang auch mal diskutieren, warum ausgerechnet in Deutschland die Krankenhäuser gewinnorientierte Unternehmen sein sollen, die dann möglicherweise an Covid-Patienten nicht genug verdienen. Oder kennt jemand die betreffende „Fallpauschale“, die die Krankenkassen da bezahlen? Geld beherrscht die Welt, nicht wahr? Auch die Intensivbetten sind immer noch überwiegend von anderen als Covid-Patienten belegt, die gibt’s ja auch. Und auch die Zahl der Todesfälle muss man den Todesfällen wegen anderer Krankheiten gegenüber stellen (z.B. Krankenhauskeime). Aber solche Abwägungen finden nicht mehr statt.
Ich bin keineswegs für Abenteuer, etwa überhastete Schulöffnungen. Aber man muss halt immer das ganze sehen und darf nicht panisch auf die Inzidenzzahlen starren, die bei anderen Viren ja nie erhoben wurden, nicht einmal bei der echten Grippe. Ich sehe zumindest die Gefahr von Meinungsmanipulationen.

gehtsnoch
2 Jahre zuvor

Inzidenz bei KINDERN vielerorts über 200

„Ab einer Inzidenz von 200 sollen nach der geplanten Notbremse Schulen und Kitas schließen. Doch der Wert bezieht sich auf die Gesamtbevölkerung – bei Kindern liegt er oft höher.

Schaut man auf die Inzidenz der Gesamtbevölkerung, liegen aktuell etwa 100 der 401 Kreise und kreisfreien Städte in Deutschland über 200.
+++ Bei den 5- bis 14-Jährigen sind es rund 170 +++.“

ZDF heute Nachrichten 16.04.2021 13:59 Uhr
https://www.zdf.de/nachrichten/digitales/corona-inzidenz-altersgruppen-juengere-daten-100.html

Pi
2 Jahre zuvor

Genau das verstehe ich einfach nicht! Warum Kitas in NRW nicht in die Notbetreuung gehen oder sogar wie die Schulen zu bleiben?! Das ist doch Wahnsinn. Ich kenne Eltern die ihre Kinder aufgrund der Tatsache, dass Schulen zu bleiben zu Hause lassen, aber ihre jüngere dennoch Kinder in die Kita bringen.
Den meisten Eltern ist es relativ egal, Hauptsache Ruhe haben und Kind in die Kita abschieben! Die Politik in NRW macht es den Eltern die nicht berufstätig sind ganz schön bequem & einfach! All inklusive, Kind abgeben , kein Essen kochen, Kind erziehen und wieder abholen. Schade, dass nicht am Wochenende die Kitas aufhaben…

Klaus Lehmkuhl
2 Jahre zuvor

Genauer , Laschet und Laumann sind eine Katastrophe und eine Gefahr für die Allgemeinheit . Und die Aufforderung , sich an höhere Inzidenzen zu gewöhnen , ist ein weiteres Armutszeugnis . Am besten auch an Kinder ohne Eltern und tote Lehrer und Schüler . Unqualifiziert bis zum Geht nicht mehr …

Elly
2 Jahre zuvor

Nicht arbeiten gehen! Berufsethos ist da völlig fehl am Platz. Das ist Menschen verheizen!

HolladieWaldfee
2 Jahre zuvor

Die Organisation rund um meine Klassen ist derart angestiegen, dass ich kaum noch mit der normalen Arbeit hinterherkomme. Geschweige denn, dass ich so etwas wie ein Privatleben haätte. Mein Eindruck ist dahingehend, dass der Aufwand immer größer wird. Unsere Schule wurde von Frau Gebauer in ein Laien-Test-Labor umfunktioniert und nebenbei sollen wir gleichzeit Online-und Präsenzunterricht geben. Ach ja, dann sollen wir auch noch die didaktische Jahresplanung überarbeiten und für die Inklusionsschüler etwas Indviduelles machen. Wann denn eigentlich??? Ich habe schon 60-80 Stunden-Wochen seit einem Jahr, kein Wochenende und keinen echten Urlaubstag.

Schattenläufer
2 Jahre zuvor
Antwortet  HolladieWaldfee

Selber Schuld!
Ihre Arbeitszeit, für die Sie bezahlt werden, sollte etwa 45 Stunden pro Schulwoche betragen.
Was dann nicht gemacht ist, ist nicht gemacht.
Kein Mensch kann auf Dauer Vollzeit vor Ort unterrichten, Distanzunterricht und Testungen nebenbei machen.
Wenn man Vollzeit unterrichtet, dann besteht der Distanzunterricht eben aus Hausaufgaben die im Präsenzunterricht vergeben werden. Die Unterrichtszeit im Unterricht ist das was nach dem Testen übrig bleibt.
Ist nicht optimal für den Lernerfolg. Der geht dann gegen unter 50%. Was soll es. Das ist eben der Wille der Ministerien. Deren Beschlüsse können ja nicht dazu führen, dass die Arbeitszeit der Lehrer sich verdoppelt oder gar verdreifacht.

MamaLe
2 Jahre zuvor

Macht doch alles auf. Wir machen das nicht mehr mit! Hoffentlich infizieren sich die Entscheider /Politiker *innen, die Verantwortung an die Eltern und Kinder abgeben. Und merken dann vielleicht, dass Corona tatsächlich existiert.
Unser Sohn bleibt zuhause #NoCovid

Marc
2 Jahre zuvor

Will die Frau nicht mehr sehen. Nichtmal A13 kriegt sie hin. Seit 2009 studieren wir alle gleich. Das sind 12 Jahre!!!!!!

Tacheles
2 Jahre zuvor

Mittlerweile ist Frau Gebauer ja wohl zum justiziablen Lügen übergegangen. In der Pressekonferenz sagte sie noch explizit, die Entscheidung zur Öffnung der Schulen habe nichts mit der Notbremse des Bundes zu tun, einen Tag später steht das Gegenteil in ihrer Schulmail. Ebenfalls in besagter Pressekonferenz behauptete sie, ab einer Inzidenz von 200 würden die Schulen im betreffenden Kreis in den Distanzunterricht gehen, tatsächlich aber muss der Landkreis dann zunächst einmal einen Antrag beim Ministerium stellen, das sich ausdrücklich eine Prüfung und gegenläufige Entscheidung vorbehält. Von der fadenscheinigen Begründung für die Woche Distanzunterricht nach den Ferien, die angeblich nichts mit fehlenden Schnelltests zu tun hätte, mal ganz zu schweigen.
Die vorgebliche Testpflicht kann man in der Praxis durch eine offensichtlich gewollte Gesetzeslücke hervorragend gegen die Präsenzpflicht ausspielen – indem man Erstere als Eltern verweigert, darf/muss das betreffende Kind automatisch auch Letztere aussetzen. Die Dienstgeräte sind an vielen Schulen immer noch nicht da, aber Frau Gebauer tut so, als wäre das gar kein Thema mehr. Offensichtlich darf man dieser Ministerin nichts mehr glauben.

Viva
2 Jahre zuvor
Antwortet  Tacheles

So richtig kann ich keine Gesetzeslücke sehen. Ich sehe im Extremfall eher die Verweigerung des Rechts auf Bildung von Seiten unserer Landesregierung. Das Recht auf Bildung und die Bildungsgerechtigkeit scheint wohl unserer Frau G. doch nicht so wichtig zu sein wie sie es im letzten Pandemiejahr immer wieder uns weis machen wollte, nicht wahr?

So mehrfach isinngemäß im Netz gefunden – Folgendes ist sogar O-Ton einer Schule aus Bielefeld:
„Konsequenzen bei Testverweigerung:
Sollte sich ein Kind nicht testen und auch kein negatives Testergebnis vorlegen, schicken wir das Kind nach Hause. Es handelt sich hierbei dann um ein untentschuldigtes Fehlen. Häufiges unentschuldigtes Fehlen führt zu einem Bußgeldverfahren. Das Kind verwirkt hiermit auch die Teilnahme am Distanzunterricht. An diesem Tag bekommt das Kind somit kein Material zum Arbeiten mit nach Hause.“

SOWAS lässt unsere Frau G in diesen Pandemiezeiten im Sinne der Schulpflicht, des Rechts auf Bildung und der Bildungsgerechtigkeit zu. Einen Scheiß interessiert sie sich für unsere Kinder!

Ein Zusatz in ihrem Erlass würde ganz leicht nicht Kindern ihre Zukunft versauen: „Sofern an der Schule Distanzunterricht oder Hybridunterricht angeboten wird, ist der Distanzteil auch von den Kindern im üblichen Umfang zu nutzen, die keinen negativen Test vorweisen. “ Irgendwie sowas. Aber SO kann man sich wieder nur entscheiden: Gesundheit oder Bildung? Sie bekommt es einfach nicht hin. Und will es offensichtlich auch gar nicht. SIE sollte sich doch darum kümmern, dass manche Kinder aufgrund sturer Schulleitungen NICHT auf der Strecke bleiben, obwohl sie es nicht müssten, da Lehrer(innen) auch Testverweiger gerne im aktuell üblichen Umfang mit Distanzunterricht oder Materialien versorgen würden. Es wäre ihr Job, den rechtlichen Rahmen im Sinne der Kinder zu schaffen. Und es war einst ihr Versprechen. Ja, es war wohl ein VERSPRECHEN, mehr nicht.

Kritischer Dad*NRW
2 Jahre zuvor
Antwortet  Tacheles

„Offensichtlich darf man dieser Ministerin nichts mehr glauben.“

Natürlich darf man das, sollte man aber nicht!
Frau G. ist ja Schul- und nicht Glaubensministerin, obwohl ein „Fürwahrhalten ohne methodische Begründung“ bei ihr stets anzunehmen ist.
Häufig kann ein Sachverhalt oder Rede von ihr für scheinbar (hypothetisch) wahr oder wahrscheinlich gehalten werden.

Viva
2 Jahre zuvor

Trotz hoher Inzidenz Shopping mit negativem Test.
Trotz hoher Inzidenz Präsenzunterricht mit negativem Test.

Und dagegen steht dann die Schlagzeile: „Kaum noch freie Intensivbetten in größeren NRW-Städten.“ (WDR)
Dagegen steht die Schlagzeile: „Drosten: „Schnelltests sind wohl weniger zuverlässig als gedacht““ (NDR)

Ja klar, wir werden uns an alles gewöhnen. Wir gewöhnen uns an unzuverlässige Tests. Wir gewöhnen uns an eine steigende Mortalitätsrate in NRW und überall in Deutschland. Wir gewöhnen uns an hohe Inzidenzen, an den Zustand keine oder keine ausreichende medizinische Versorgung mehr zu erhalten. – Solange wir shoppen können und zur Schule gehen können, ist die Welt offensichtlich für die meisten in Ordnung. Wer will schon gesund bleiben, wer will alt werden? Shoppen reicht!

Und das müssen wir nun allen Opfern der Pandemie glaubwürdig verkaufen und auch den Trauernden. Shoppen tröstet! Schulbesuche auch!

Nun kann man sich auch die Frage – ohne jeden Zweifel – beantworten:
Wer sind die wahren Treiber der Pandemie?
Och, mir fallen da ganz viele Namen ein…ganz, ganz viele. Alles mal gut dokumentieren für die Nachbereitung…

lehrer002
2 Jahre zuvor

Egal, was passiert. Zur Schulpolitik dürfen die Grünen sich eigentlich gar nicht mehr äußern. Die völlig ahnungslose Person von Schulministerin, die bei jedem Fernsehauftritt sich irgendetwas zurechtgelogen hat, weil sie völlig überfordert war, und die Inklusion unbedingt ideologisch blind mit der Brechstange statt im Sinne der Kinder und Schulen durchsetzen wollte, war ja wohl Verdienst der Grünen. Sicherlich kann man auch Gebauers Schulpolitik in Teilen kritisieren, aber die Grünen sollten sich da besser zurückhalten.

Herrmann
2 Jahre zuvor

Die Grünen können doch ganz still sein. Die produzieren in BW quasi denselben Quatsch! Kretschmann geht voll ins Risiko.

Herzlichen Dank von allen vorerkrankten Eltern!

alter Pauker
2 Jahre zuvor

Das ganze Herumkalkulieren mit Inzidenzen ist nicht realistisch, solange man:

a.) bei der Gesamtbevölkerung nicht die bereits geimpften und nach Gesundung immunen Personen herausrechnet (was schon hier eine Erhöhung der Inzidenz bedeutet)

und noch wesentlicher, solange man

b.) nicht endlich die echte Inzidenz bei Kindern/Jugendlichen (z.B. von 6-16 Jahren) bestimmt und diese als Grundlage für die Reaktionen der Schulen nimmt.
Die Inzidenzen der Schüler lagen in einem Versuch, diese Werte zu erfassen, ca. 20 Punkte höher als die Gesamtinzidenzen im betreffenden Gebiet.
Also ist auch der Ansatz bei den Inzidenzen wieder einmal nur ein Kleinrechnen der Werte, als Alibi, um Schulen schneller öffnen zu können.

Fast so „schön“ wie vor wenigen Monaten, als die Kumis die Zahlen der erkrankten Schüler nur in Promille Angaben nannten. Erinnern Sie sich?
Das Ziel ist auch heute: Infektionen bei Schülern wieder `mal klein rechnen, wozu auch die (bei Testungen zuhause nicht überwachbare) Teststrategie für die Schulen zählt. Gerne wüsste ich, wie oft Kinder zur Schule geschickt werden, obwohl die Eltern ein „positiv“ abgelesen hatten. Ist ja auch viel einfacher…

Ich steige aus
2 Jahre zuvor

Es ist doch völlig egal ob gelb, grün, schwarz, rot oder sonst was. Tatsache ist, dass seit nun mehr einem Jahr ein Mist nach dem andern gebaut wird von den Verantwortlichen. Hinter dem Chaos stecken ganz einfach unfähige, ignorante Politiker, die sich mangels Verstand oder aus purem Egoismus den Realitäten verweigern. Die kriegen einfach nichts geregelt. So einfach ist das. Ist das was Neues?

Für das SCHUL-CHAOS egal in welchem Bundesland sind die KM und Landesfürsten verantwortlich, und gegen deren Kleingeisterei ist kein Kraut gewachsen.

Diesbezgl. glaube ich auch nicht an ein Wunder. Der Herr lässt kein Hirn vom Himmel fallen.

Mich kriegen jedenfalls keine 10 Pferde mehr in die Schule!