Karliczek fordert finanzielle Länder-Beteiligung an «Aufholprogramm»

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BERLIN. Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) hat die Länder aufgefordert, eigenes Geld zum «Aufholprogramm» des Bundes für Kinder in der Corona-Krise beizusteuern. Das Bundesgeld sei nur der erste Schritt, um gerade die Lernrückstände abzubauen, sagte Karliczek der «Rheinischen Post». «Da Bildung in der Verantwortung der Länder liegt, vertraue ich darauf, dass die Länder ebenfalls erhebliche eigene Anstrengungen unternehmen werden.»

Kommt am Freitag zur KMK - und wird sich dort einiges anhören müssen: Bundesbildungsministerin Karliczek. Foto: Bundesregierung / Guido Bergmann
Drängt die Länder: Bundesbildungsministgerin Anja Karliczek. Foto: Bundesregierung / Guido Bergmann

Das Bundeskabinett hatte am Mittwoch ein zwei Milliarden Euro schweres Corona-«Aufholprogramm» für Kinder und Jugendliche beschlossen. Das Programm besteht aus zwei Säulen: Rund eine Milliarde Euro sollen in Nachhilfe- und Förderprogramme für Schüler gesteckt werden. Eine weitere Milliarde ist für die Aufstockung verschiedener sozialer Projekte vorgesehen, die Kinder, Jugendliche und Familien unterstützen, um auch in diesem Bereich Krisenfolgen abzufedern. Das Geld soll in diesem und im nächsten Jahr fließen und die Folgen der Corona-Maßnahmen bestmöglich abfedern.

Wenn nach den Sommerferien mit dem Programm begonnen werden soll, müssen die Vorbereitungen der Ministerin zufolge jetzt rasch starten. Die Länder seien nun gefragt. «Idealerweise sollten auch bereits die kommenden Sommerferien genutzt werden», so Karliczek. dpa

Karliczeks „Aufholprogramm“: Erst Lernstandserhebung, dann Nachhilfe (zwei bis vier Stunden pro Woche) für förderbedürftige Schüler

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Dil Uhlenspiegel
2 Jahre zuvor

Es tut mir leid,
ich weiß nicht recht,
was heut in meinen Hirn los ist,
so seltsam ist mir gar zumute.
Doch sei es drum, ich kann nicht ab,
und bitt‘ euch, seid mir gnädiglich:

Es gilt was Neu’s durch’s Dorf zu jagen,
denn „Das Programm besteht aus zwei Säuen“.

Dil Uhlenspiegel
2 Jahre zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

Also wirklich, Uhlenspiegel, müssen Sie immer Ihre flachen Witze reißen? Es geht hier um sehr wichtige Probleme mit weitreichenden Konsequenzen über die nächsten Jahre hinweg!!

Dil Uhlenspiegel
2 Jahre zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

Entschuldigung, das war nicht so gemeint ..

Dil Uhlenspiegel
2 Jahre zuvor

Entschuldigung, ich muss hier nochmal einhaken:
Hatten wir uns nicht bereits verständigt, dass „Aufholprogramm für Kinder und Jugendliche“ echt zu lahm klingt. Ich meinte, wir seien uns einig, fortan von der „Catch-up-Bridge“ zu reden, von mir aus auch von der „Ketchupbrücke“.

Rosa
2 Jahre zuvor

Bei uns in BW-Mannheim bei G8 ist das Aufholprogramm unrealistisch. Wir fordern ein Corona Aufholjahr G9 ab Seprtember 2021https://www.openpetition.de/petition/online/corona-aufholjahr-im-g9-modus-zur-rettung-der-bildungsqualitaet
Die Pandemie hat alle sozialen Schichten getroffen egal welcher Herkunft. Die Kinder haben ein Anrecht nach diesem langen Ausnahmezustand eine angemessene Aufarbeitung für alle sozialen Schichten zu ermöglichen. Frau Karliceks und Frau Giffey haben die Wirlichkeit der Lernrückstände nicht im Blick von der Schülergeneration. Frau Giffey hat sich gerne selbst reden gehört und ein Eigenlob hervorgehoben was sie alles errecht hat und auf demn Weg gebracht hat. Für G8 Schüler haben die Damen nichts auf den Weg gebracht, sondern die Situation der G8 Schüler wird die Belastung und Überforderung noch größer. Es ist wieder viel schön geredet worden und hat mit dem realen Schulleben nichts zu tun. Die Hauptlast haben die Familien mit Ihren Kindern getragen und die sind der letzte Rest in der Polotitk.

Omg
2 Jahre zuvor

Während der noch laufenden Pandemie wurden die Kultusministerien nicht müde, auf die Länderhoheit der Länder im Bildungsbereich zu pochen. Dass dieser Bereich dort gut aufgehoben ist, stellen die Länder derzeit mit der schnellen Ausstattung der Schulgemeinden mit Hardware für den Distanzunterricht, einem Datenturbo durch schnelle Internetanbindungen in den Schulen nebst WLAN in den Schulgebäuden, krisenfesten Lernplattformen und einer praxisorientierten Personalausbildung für die kommenden 15 Jahre unter Beweis.

Jetzt Mal im Ernst: Wer immer dicke Backen macht, darf auch Mal zeigen, dass er tüchtig pusten kann. Natürlich zahlen die Länder – und eigentlich nur die. Sie sind dich sie selbsternannten Anwälte der Kinder.