Lehrer-Personalrat sieht komplette Schulöffnung vor Sommerferien kritisch

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POTSDAM. Lehrervertreter haben sich kritisch über die angestrebte Rückkehr zum regulären Unterricht in den Brandenburger Schulen vor den Sommerferien geäußert. «Eine derartige Entscheidung darf nicht überhastet geschehen», heißt es in einem Brief des Hauptpersonalrats für die Lehrkräfte an Bildungsministerin Britta Ernst (SPD). Sie hatte am Dienstag die komplette Öffnung der Schulen vor den Ferien in Aussicht gestellt, sollten die Corona-Zahlen weiter sinken. Die Ferien beginnen am 24. Juni.

Will mit Kitas und Schulen wieder in den Regelbetrieb – schnell: Brandenburgs Bildungsministerin Britta Ernst (SPD), Präsidentin der Kultusministerkonfererenz. Foto: Nicola, Wikimedia Commons, CC-by-sa 4.0

«Durch den frühen Sommerferienbeginn macht es keinen Sinn, mit aller Gewalt diese Öffnung noch in diesem Schuljahr durchzusetzen», argumentierte der Personalrat. Die Zeit bis zum letzten Schultag sollte genutzt werden, um eine sichere Öffnung im neuen Schuljahr vorzubereiten. In Schulen müssten die gleichen Schutzmaßnahmen gelten wie etwa in Räumen der Kultur, Freizeiteinrichtungen, Gaststätten oder Hotels. Zudem müssten die Impfungen für Lehrkräfte vorangetrieben werden. dpa

„Gehen Sie doch selbst in die Schule – ohne Impfung, ohne Luftfilter“: Ein Lehrer rechnet mit seiner Bildungsministerin ab. Und kündigt.

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Die Elfe
2 Jahre zuvor

Für Ernst, GHT und Co. macht das Alles Sinn. Noch mal schnell die Kids in die Herdenimmunisierung treiben. Dann sind ja Sommerferien. Eine Impfung für unsere SuS ist noch lange in Sicht…..auch wenn ein GHT sagt, wir wollen dann mal Alle ab 12 Impfen. Ja wenn! Ja wenn es eine Zulassung gibt! Und wenn man denn auch noch in WEISER VORRAUSSICHT den Impfstoff bestellt hat!!!!!

Dil Uhlenspiegel
2 Jahre zuvor

„In Schulen müssten die gleichen Schutzmaßnahmen gelten wie etwa in Räumen der Kultur, Freizeiteinrichtungen“ … gerne auch wie in Kneipen, denn da geht es oft ähnlich eng, luftarm, lauthals und kontaktfreudig zu.

Marie
2 Jahre zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

Ich wäre schon froh, wenn die gleichen Regeln wie im Einzelhandel bindend wären: 1 Person pro 20 qm und tagesaktueller Test. Hieße in meinem Klassenraum 3 Personen statt 29 und jeder täglich getestet statt im schlimmsten Fall erst nach 5 Tagen!

Riesenzwerg
2 Jahre zuvor
Antwortet  Marie

@Marie

„Ich wäre schon froh, wenn die gleichen Regeln wie im Einzelhandel bindend wären: 1 Person pro 20 qm…“

Dann hätten wir max. 2 Schüler plus Lehrkraft. Jede Menge Abstand.

Aber ich kann Ihren Wunsch nur zu gut nachempfinden. Vollständige Öffnung ist eine echte Schnaps – oder aktualisiert Ernsteidee.

Susi
2 Jahre zuvor

„Die Zeit bis zum letzten Schultag sollte genutzt werden, um eine sichere Öffnung im neuen Schuljahr vorzubereiten.“

Genau! An dieser Stelle wieder, bis es allen zu den Ohren herauskommt:

Wir brauchen fest installierte Test- und Impfstationen an jeder Schule! Die Pandemie ist noch lange nicht überstanden. Der Impfschutz ist nur bedingt und temporär beschränkt vorhanden. Ob jüngere Kinder, und wenn ja, ab welchem Alter mit welcher Dosis Impfstoff, geimpft werden können, steht noch in den Sternen; PIMS und Long Covid bei Kindern ist noch nicht bis zum Ende erforscht. Die Lehrkräfte brauchen Entlastung vom Pandemiegeschehen, damit sie ihre Energie an das Unterrichten binden können. Es gibt kein ‚Weiter so‘ – das sollte mittlerweile jeder Mensch, der im Besitz seiner geistigen Kräfte ist, verstanden haben.

Und noch etwas: Das alles entbindet nicht von den Schutzmaßnahmen für die Menschen. ‚AHA-L‘ braucht individuelle Lösungen vor Ort durch Unterrichtsorganisation und Ausstattung.

Mein Gott, liebe Kultusministerien incl. Schulbehörden: Es gibt viel zu tun bis zu den Sommerferien, damit sich das ‚Auf-und-Zu‘ nicht in einer Endlosschleife wiederfindet. Setzt Euch – falls noch nicht geschehe – mit Schulleiter*innen, Lehrkräften, Eltern, Gewerkschaften und Vertreter*innen von Kommunalverwaltungen zusammen, ladet ausgewählte Vertreter*innen aus der Privatwirtschaft ein und Wissenschafter*innen aus Bildung, Sozialem und Technik und SUCHT ZUSAMMEN NACH LÖSUNGEN!!!

Macht Eurer Hausaufgaben in Form einer Handlungsempfehlung, kommt für den größten Teil der Kosten auf und denkt und handelt nachhaltig! Wir sind frustriert von dem, was Ihr liefert. Es passt hinten und vorne nicht und treibt den Frust auf die Spitze. Danke!