Karliczek: Lernstandserhebungen sollen bundesweit in den nächsten Wochen starten

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BERLIN. Die ersten Bundesländer gehen bereits in vier Wochen in die Sommerferien. Wenig Zeit für flächendeckende Lernstandserhebungen, auch noch mit anschließenden individuellen Nachhol-Empfehlungen durch die Klassenlehrer. Bundesbildungsministerin Anja Karliczek drückt aufs Tempo. Berlin will schon in den Ferien über 800 Lerngruppen anbieten.

An den deutschen Schulen soll der Lernstand der Schüler nach den Worten von Bundesbildungsministerin Anja Karliczek noch vor den Sommerferien flächendeckend gesondert überprüft werden. Dies sei mit den Ländern vereinbart worden, erklärte die CDU-Politikerin im Deutschlandfunk-«Interview der Woche».

Auf rund 20 bis 25 Prozent schätzt der deutsche Lehrerverband den Anteil der Kinder mit pandemiebedingten großen Lernstandslücken. Foto: Shutterstock

Die Tests sollten in den nächsten Wochen starten, niedrigschwellig als Klassenarbeit, «aber ein bisschen standardisierter», wie Karliczek sagte. «Dafür gibt es Module, die jetzt länderübergreifend genutzt werden können.» Auf der Basis sollten die jeweiligen Klassenlehrer dann individuelle Empfehlungen aussprechen, was nachzuholen sei.

Damit sollten Nachhilfeprogramme im neuen Schuljahr passgenauer ausgerichtet werden können. Der Bund stellt für Programme zur Schließung von coronabedingten Lücken eine Milliarde Euro bereit und für soziale Förderprogramme eine weitere Milliarde. Der Lehrerverband schätze das 20 bis 25 Prozent der Schülerinnen und Schüler substanzielle Lücken hätten, so Karliczek im Interview.

Karliczeks „Aufholprogramm“: Erst Lernstandserhebung, dann Nachhilfe (zwei bis vier Stunden pro Woche) für förderbedürftige Schüler

Viele Berliner Schüler sollen indes bereits im Sommer die Möglichkeit haben, versäumten Stoff in Ferienschulen nachzuholen. Im Rahmen eines Aktionsprogramms «Aufholen nach Corona» seien zudem Reisen und andere Maßnahmen geplant, um Kinder und Jugendliche psychosozial zu stärken, sagte Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD).

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Im Zuge der Ferienschulen sind demnach während der Sommerferien (24. Juni bis 6. August) allein an allgemeinbildenden Schulen rund 800 Lerngruppen mit Tausenden Schülern geplant. Die Angebote – in der Regel mehrwöchige Kurse – richten sich an die Jahrgangsstufen 1 bis 3, 7 und 8 sowie 9 bis 13. Mitarbeiter von Bildungsträgern werden bei jüngeren Kindern vor allem Lesen, Rechnen und Schreiben unterrichten. Bei älteren Schülern geht es um Unterstützung in prüfungsrelevanten Fächern wie Deutsch, Mathematik und der ersten Fremdsprache. Die Teilnahme an der Ferienschule ist freiwillig.

«Mir ist es wichtig, dass alle Schulformen und alle Schulen erreicht werden, damit die durch die Pandemie verursachten Lernrückstände aufgeholt werden können», sagte Scheeres. Hinzu kämen Ferienschulen für junge Leute an beruflichen Schulen. Berlin wolle hier in Vorleistung gehen und Mittel aus dem Bundesprogramm nutzen. Für die Angebote habe Berlin auch EU-Mittel einwerben können.

Das Aktionsprogramm sieht außerdem eine Stärkung der Kinder- und Jugendfreizeiten vor, wie Scheeres erläuterte. Dafür stünden voraussichtlich drei Millionen Euro zusätzlich zur Verfügung. So sollen unter anderem sprach-, sport- und bildungsorientierte Reisen angeboten werden – vor allem für sozial benachteiligte junge Menschen.

«Nach mehr als einem Jahr, in dem Kinder und Jugendliche durch die Corona-Pandemie stark in ihren sozialen Begegnungen eingeschränkt waren, sind Angebote der Kinder- und Jugenderholung auch zur Bewältigung der Folgen der Pandemie von besonderer Bedeutung», sagte Scheeres. «Diese Angebote bieten Erholung, Entspannung und Bewegung und den Kontakt zu Gleichaltrigen.»

Bereits im vergangenen Sommer hatte die Berliner Bildungsverwaltung im Zuge der Ferienschule mehr Angebote unterbreitet als in den Jahren zuvor – auch damals nach wochenlanger Schulschließung wegen Corona. Das Interesse war sehr groß: 11 500 Schüler machten mit, hinzu kamen etliche Berufsschüler. In den Herbst- und Winterferien beteiligten sich ebenfalls Tausende Schüler. (News4teachers mit Material der dpa)

GEW mahnt: Schüler beim Aufholen von Lernstoff nicht überfordern

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Jan aus H
2 Jahre zuvor

Habe ich was verpasst? Ist die Pandemie zu Ende?

Warum macht man sowas mitten in der Pandemie, statt sich darum zu kümmern, wie man die vierte Welle vermeidet und den Gesundheitsschutz der SuS sicherstellt?

Wir haben höhere Inzidenzen als vor der dritten Welle und die Anzahl der geimpften SuS ist in keiner Weise gestiegen. Nicht einmal alle LuL haben den vollen Impfschutz.

Davon abgesehen gibt es bessere Möglichkeiten, den Lernstand zu ermitteln, als irgendwelche Klassenarbeiten unter Bedingungen der ständigen Furcht vor einer Infektion zu schreiben.

Jonas Kruse
2 Jahre zuvor
Antwortet  Jan aus H

Ja. Ist sie.

Lanayah
2 Jahre zuvor

Einerseits soll Stress durch Lernzielkontrollen vermieden werden, andererseits werden sie kurzfristig eingefordert. Aber ich mache vermutlich den Fehler, dass ich bei Äusserungen von Karliczek&Co immer noch versuche, den logischrn Anteil zu finden.

Tacheles
2 Jahre zuvor
Antwortet  Lanayah

Da sag ich nur: „Danke, Meidinger!“ Als der vor einer Woche mit genau diesem Vorschlag in der BILD angeblich für uns Lehrer sprach, wollten auch hier in den Foren viele noch nicht merken, was für einen Bärendienst uns „unser“ Verbandschef da gerade erwies. Ist aber sicherlich nur Zufall, dass die Karliczek nur wenige Tage nach diesem unseligen Interview mit derselben Idee hausieren geht.

WiMoKa
2 Jahre zuvor

In den Ferien sollen also die coronabedingten Lernstandsdefizite aufgeholt werden. Echt? So einfach ist das? Zwei Wochen Ferienschule, und dann ist alles aufgeholt? Wohl kaum…
Bitte, macht euch in den Ministerien doch endlich mal Gedanken, wie man im laufenden Schuljahr Defizite verringern kann. Kleinere Lerngruppen, ein zusätzliches Jahr, keine Ahnung: das ist EUER Job in den Ministerien! So ein bisschen Ferienschule kann nicht das aufholen, was sich in einem Jahr an Defiziten angesammelt hat; insbesondere da zumeist gerade die Kinder, die sich während der Pandemie dem Distanzunterricht entzogen haben, in den Ferien gerade nicht zur Schule gehen. Also entwickelt endlich mal händelbare Konzepte statt ideenloses „Ja, dann kauft außerschulische Träger für Nachhilfe ein“ (klappt leider mangels Angebot nicht in allen Regionen) oder freiwillige Ferienschule als Allheilmittel hinzustellen. Die Lehrer werden fürs Umsetzen bezahlt, die Schulbehörden und Ministerien fürs Entwickeln der Konzepte. Also husch, husch: an die Arbeit!

Verärgert
2 Jahre zuvor
Antwortet  WiMoKa

WiMoKa: Dem kann ich nur voll zustimmen. Keine Sommerpause für Politiker! Hier müssen sinnvolle (und damit auch nicht kostenfreie) Konzepte her, um den Schülern, die seit über einem Jahr zurückstecken, gerecht zu werden. Die Kinder brauchen jetzt echte Erholung und anschließend kleinere Klassen oder ein Doppellehrerprinzip für jede Schulstunde (oder eben ein multiprofessionelles Team), damit kämen wir dann auch in der Debatte zur Inklusion einen Schritt weiter. Ein 13. (bzw. 10 oder 11 Sj) für alle Kinder, damit sie angemessen aufholen können was verloren ging. Und damit ist nicht nur D/M etc. gemeint, sondern auch Musik, Kunst, Sport, Schwimmen……Landheim, Bildungsausflüge usw.) Wenn so viel Geld in die Hand genommen würde wie für Lufthansa und Co, wäre endlich viel möglich. Für kleinere Klassen und bessere Arbeitsbedingungen verzichte ich dann auch gerne auf A13 etc….Leider wird es in der Politik wieder nur bei Sprüchen bleiben. Kinder haben keine Lobby!

Thorsten aus H.
2 Jahre zuvor

Die Lehrerinnen und Lehrer der Schülerinnen und Schüler wissen doch ziemlich genau, welche Lücken entstanden sind. Eine zusätzliche Lernstandserhebung verursacht zusätzliche Kosten, ohne eine entstandene Lücke zu schließen. Außerdem geht hier auch schon wieder Unterrichtszeit verloren, wodurch eine Lücke entsteht oder eine bestehende Lücke größer wird.
Schickt die Schülerinnen und Schüler in die Sommerferien, investiert die zwei Milliarden Euro in Vertretungslehrkräfte, lasst, wenn sie möchten, Pensionärinnen und Pensionäre zurückkommen und macht die Lerngruppen damit kleiner, dann können auch Lücken geschlossen werden.

BK-Lehrkraft
2 Jahre zuvor
Antwortet  Thorsten aus H.

Japp. Wissen wir.
Interessiert aber keinen.
Medienwirksamer Aktionismus gibt vielen Beteiligten ein warmes Gefühl.
Auch wenn es mit der Realität nichts zu tun hat.

Geld wird an jeder Ecke unsinnig verpulvert. Das liegt daran, dass die jeweiligen Geldgeber oft nur einen kleinen Rahmen haben, wo das Geld eingesetzt werden darf.

Solange die Gemeinde (am besten gar nichts) oder das Land nicht zuviel bezahlen müssen oder es wenigstens medienwirksam ist, ist es okay. Siehe Tests an den Schulen.

Sinnvolle Geldausgaben sind so einfach nicht möglich. Zuviele Köche, zuviel Brei.

Yippieh yeah, Lernstandserhebung. Wer zahlts?

Mirreichtes
2 Jahre zuvor
Antwortet  Thorsten aus H.

Da bin ich ganz bei Ihnen. Die Kinder brauchen Erholung und keinen neuen Lerndruck. Das noch Klassenarbeiten geschrieben werden müssen, so kurz vor den Ferien (NRW), ist schon nervig. Die Lehrer*innen wissen doch genau, wer Lücken hat. Unsere Regierung und KM haben von der Realität und den damit verbunden Stress, keine Ahnung, woher auch. Sie haben alle keine Kinder oder die die welche haben, sind längst aus dem Haus. Kinder sind keine Maschinen, die man nach belieben füttert. Hätte unsere Regierung die Schulen so ausgestattet, dass Schule im Präsenzunt. stattfinden hätte können, bräuchte man heute nicht über Förderprogramme debattieren. Aber das Geld steckt man ja lieber in die Wirtschaft. Wir Eltern und Kinder sind denen doch total egal, Kinder tragen ja auch noch nichts für die Wirtschaft bei. Wie sehen denn die Schulen aus?, nichts hat sich getan außer Testpflicht 2x pro Woche. Ist das Wetter schlecht, sitzen sie Kinder bei geöffneten Fenstern. Wer soll denn da gut arbeiten können? Von den Kindern wird es verlangt, aber unsere Regierung ist bestens mit Plexisglastrennwänden, Aerosolgeräten etc ausgestattet. Sport findet nicht statt. Alle Möglichkeiten eines Hobbys neben der Schule etc. hat man untersagt. Der Alltag vieler Kinder setzt sich nur noch aus schulischen Erledigungen zusammen. Diese Regierung ist unfähig überhaupt noch was sinnvolles zu entscheiden. Ich hoffe, dass ihr alle im September wisst, wo ihr euer Kreuz hinmacht. Es ist eine Schande, wie Deutschland, ein reiches Land, mit unseren Kindern und Eltern umgeht.

Ihrkoenntmichmal
2 Jahre zuvor

Experten bei der Arbeit… Es ist nur noch zum wegrennen. Und seit wann ist die Pandemie eigentlich vorbei? Sind die Schüler alle geimpft? Muss ich irgendwie verpasst haben.
Mal unter uns: ich habe in meinen Lerngruppen einen ziemlich guten Überblick, wer wo steht. Da brauche ich doch keinen Standard Test aus Berlin.
Wo kommt denn auf einmal das ganze Geld her? Vor nem Jahr war eine Milliarde für Luftfilter viel zu viel. Jetzt hauen wir mehrere Milliarden raus ohne wirkliche Konzepte? Vier Monate daheim holen wir in zwei Wochen in den Sommerferien auf?
Diese vollkommene Ignoranz dieser Versager-MinnisterInnen ist einfach nur noch erbärmlich. Mit jeder weltfremden Nachricht wächst die innere Wut.
TRETET ALLE ZURÜCK. IHR HABT VERSAGT!

Heinz
2 Jahre zuvor

Da hier so viele Fragen, in NRW endet zumindest in Schulen die Pandemie tatsächlich am 31.05.2021 Ich vermute, dass er hier irgendwelche Absprachen zwischen Bildungsministerium und dem Virus gibt.

In NRW kommen ab dem 31.05.2021 wieder alle Gruppen im kompletten Präsenzunterricht. Auch Kurse und Ganztagsbetrieb inklusive Mensen soll wieder stattfinden.
Bis auf Maskenpflicht und zwei Tests pro Woche, also genau so, als gäbe es kein Virus.

Das ist wohl für das Fänchen im Winde an der Spitze und dem zick-zack Rapunzel sehr wichtig für den Wahlkampf vermute ich.

Aber wir sind es in NRW ja gewohnt, dass dort Dinge entschieden werden, nur weil es um das Prinzip geht:
-Letztes Jahr im Sommer durften die Grundschüler schon mal zwei Wochen vor den Ferien bereits in die Schule kommen.
-Im Sommer gab es für ca. zwei Wochen eine Maskenpflicht, danach zunächst nicht mehr, warum eigentlich nicht?
-Im Winter verkündete Gebauer großmundig, dass es mit ihr eine Schließung der Schulen nicht geben wird, diese Aussage hielt ganze 2-3 Tage, dann waren die Schulen zu, es wurde aber so verkauft, als sei das nicht der Fall, weil es ja eine Notbetreuung gab.
-Zwei Wochen vor Ostern, schickt Gebauer alle Schüler wieder in die Schule, trotz der baldigen Ferien.
-Eine Woche nach den Osterferien schickt Gebauer alle Schüler wieder für eine Woche nach Hause, damit sie danach eine Woche lang wieder alle kommen konnten. Nach dieser einen Woche trat sehr großflächig die Notbremse in Kraft, und die Schüler waren wieder zu Hause.
-Ich weiß von einer Bekannten, dass in deren Kreis die Schüler ab nächster Woche Mittwoch wieder im Wechselunterricht in die Schule kommen. Das Ganze gilt dann genau drei Tage, da dann wieder Vollunterricht stattfindet.

Wieso muss man in NRW also immer kurz vor den Ferien mit irgendwelchen Kurzschlußreaktionen handeln? Wieso kann man nicht mal langfristig etwas planen und beschließen. Der Bund kann das, wieso kann NRW das nicht?

Andre Hog
2 Jahre zuvor
Antwortet  Heinz

Lieber Heinz, all diese Fragen stelle ich mir auch ständig und bekomme – vermutlich ist es wie bei dir – keine sinnvollen Antworten.

In dem Sinne – bleiben wir neugierig…
„Der, die, das, – wer, wie, was, wieso, weshalb, warum – wer nicht fragt bleibt dumm..!…
Tausend wirre Sachen,
die gibt’s bei uns zuhauf zu seh’n,
das Fragen kann man sich sparen
…man wird es nicht versteh’n!“

BERNI und ERT aus der SeltsamStraße werden es uns auch nicht erklären können…schade eigentlich!

Pit 2020
2 Jahre zuvor
Antwortet  Andre Hog

@Andre Hog

Tausend wirre Sachen …
Womöglich können sie es doch erklären, Bernie und Ert hatten beim letzten „Bildungs-Gipfeltreffen“ kurz die Handycam mitlaufen, allerdings sind wirklich nur Bernie und Ert drauf zu sehen, Ihr wisst schon: Datenschutz, Recht am eigenen Bild und so …
Aber die beiden meinten alle Teilnehmer waren – nun ja, sehr „aufgeräumt“ – und die Ergebnisse sind bekannt:
https://www.youtube.com/watch?v=BraKY_xZdJo

Gladys
2 Jahre zuvor

Toll, liebe Frau Karliczek, wie nahe Sie und Ihre Ministerialbeamten wieder einmal am Schulalltag in Corona-Zeiten sind!!! An meiner Schule ächzen und stöhnen die Schüler jetzt schon unter der Menge der Arbeiten und wir hatten erst letzte Woche eine Dienstbesprechung mit dem Tenor auf die seelische Gesundheit unserer Schüler zu achten und nur noch das absolut Nötigste zu schreiben. Ich bilde mir ein sehr gut zu wissen, welcher Schüler welchen Bedarf hat und hoffe das Schulleitung und Elternvertreter bei dem Sch… nicht mitmachen.

Nasenbär
2 Jahre zuvor

Jetzt, da endlich Hoffnung auf ein wenig Normalität besteht, sollen die Kids die Suppe auslöffeln und bei brütender Hitze in den Sommerferien den Stoff nachholen?!?!? Wenn Schwimmbäder endlich mal wieder öffnen, wenn sie mal mit den Freunden was erleben können, wenn sie mal mal wieder einfach Kind sein dürfen….. Ich finde das richtig zynisch. Ja, das Wohl der Kinder liegt den KUMIS so sehr am Herzen. Das sieht man daran wieder einmal sehr genau! Und wie WiMoKa schon sagte, die zwei Wochen Lerncamp werden die schwachen Kids nicht retten. Da müssen sich die Lehrer wieder überlegen, wie sie den Spagat hinkriegen. Das Lernniveau sinkt dabei dann leider stetig. Der Fokus liegt ja immer nur bei den schwachen Kids. Die Förderung der guten und motivierten Kinder läuft dann so nebenbei. Schade!

Verärgert
2 Jahre zuvor
Antwortet  Nasenbär

Nasenbär: Dem kann ich nur zustimmen

Mirreichtes
2 Jahre zuvor
Antwortet  Nasenbär

Da bin ich ganz bei Ihnen. Die Kinder brauchen Erholung und keinen neuen Lerndruck. Das noch Klassenarbeiten geschrieben werden müssen, so kurz vor den Ferien (NRW), ist schon nervig genug, hätte auch nicht mehr sein müssen. Die Lehrer*innen wissen doch genau, wer Lücken hat. Unsere Regierung und KM haben von der Realität und den damit verbunden Stress, keine Ahnung, woher auch. Sie haben alle keine Kinder oder die die welche haben, sind längst aus dem Haus. Kinder sind keine Maschinen, die man nach belieben füttert. Hätte unsere Regierung die Schulen so ausgestattet, dass Schule im Präsenzunt. stattfinden hätte können, bräuchte man heute nicht über Förderprogramme debattieren. Aber das Geld steckt man ja lieber in die Wirtschaft. Wir Eltern und Kinder sind denen doch total egal, Kinder tragen ja auch noch nichts für die Wirtschaft bei. Wie sehen denn die Schulen aus?, nichts hat sich in fast 1 1/2 Jahren getan, außer Testpflicht 2x pro Woche. Egal wie das Wetter ist, unsere Kinder müssen bei geöffneten Fenstern lernen. Wer soll denn da gut arbeiten können, bitteschön? Von den Kindern wird es verlangt, aber unsere Regierung ist bestens mit Plexisglastrennwänden, Aerosolgeräten etc ausgestattet. Sport findet nicht statt. Alle Möglichkeiten eines Hobbys neben der Schule etc. hat man untersagt. Der Alltag vieler Kinder setzt sich nur noch aus schulischen Erledigungen zusammen. Diese Regierung ist unfähig überhaupt noch was sinnvolles zu entscheiden. Ich hoffe, dass ihr alle im September wisst, wo ihr euer Kreuz hinmacht. Es ist eine Schande, wie Deutschland, ein reiches Land, mit unseren Kindern und Eltern umgeht. Ferien sind zum Erholen da, gerade auch nach so einem verkorksten Schuljahr und nicht um die Fehler unserer unfähigen Regierung und KM zu korrigieren, damit diese sich dann später hinstellen und so tun, als ob sie diejenigen waren, die unsere Kinder gerettet haben. Unsere Kinder werden nicht von ein paar Lücken im Schuljahr so verblöden, dass sie später keinen Abschluss machen können. Kinder die abgehängt sind, sollten wiederholen und die anderen, mit kleinen Lücken, können dann ja freiwillig evtl. Nachhilfe bekommen. Diese ganze Panikmacherei sollte endlich aufhören. Unsere Regierung sollte besser planen und sich Gedanken machen, wie und wann wir den Wiedereinstieg ins normale Leben finden und die Milliarden Fördergelder, sollte man den Schulen direkt zur freien Verfügung stellen, die Schulleiter wissen bestimmt besser, was ihre Schule gerade wirklich braucht oder man kauft endlich die sch… Aerosolgeräte, damit das kommende Schuljahr besser zu bewältigen ist.

KaGe
2 Jahre zuvor

Schickt die Kinder / Jugendliche in Erlebnisferien. Da hat man den größten Nutzen von.

Tina+2
2 Jahre zuvor
Antwortet  KaGe

Super Idee, ist bestimmt ganz spannend, wenn die Corona-Erlebnisferien im Krankenhaus, in der Reha oder vor dem Grab der ungeimpften Eltern enden.

John aus B
2 Jahre zuvor

Nach einem ganzen Corona-Schuljahr den Kindern auch noch einen Teil der Ferien wegnehmen, um eine Menge an Stoff nachzuholen, die nicht mal in 6 Woche durcharbeiten machbar wäre…..tolle Idee.

Dil Uhlenspiegel
2 Jahre zuvor

Lernstandserhebung in den Hauptfächern? Bitteschön, schon erledigt:
Endnote 1 – schöne Ferien und bitte keine Extrastunden machen!
Endnote 2 – schöne Ferien
Endnote 3 – schöne Ferien
Endnote 4 – schöne Ferien und bitte überlegen, ob nächstes Jahr nicht etwas mehr geht; gerne auch eines der Nachholprogramme mitnehmen, wenn es möglich ist.
Endnote 5 – schöne Ferien und schauen, dass nächstes Jahr mehr geht; besser auch eines der Nachholprogramme mitnehmen, wenn es möglich ist.
Endnote 6 – schöne Ferien und bis bald wieder

[Fußnote: Ferien-/Aufholprogramme sind m.E. kein adäquater Ersatz für Pandemie-Lücken.]

Andre Hog
2 Jahre zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

@Dil:
Treffer – versenkt!!!

mater ante portas
2 Jahre zuvor

Über ein Jahr lang wurden auf politischer Ebene immer wieder zwei Säue durchs Dorf getrieben:
1. „Treiber der Pandemie“ und
2. „die abgehängte Generation“.
Und kurz vor Ferienbeginn fällt einem zu Punkt 2. sowas wie eine Lernstandserhebung ein. Für uns ein ganz mieses Timing.
Die gute alte Klausurenwelle, die wir in jedem Schuljahr mindestens viermal erleben, ergießt sich aktuell mit voller Wucht über unsere Kinder, durch Feiertage, mündliches Abi und sehr frühe Sommerferien (SH 19.6.) auf wenige Tage gedrängt.

[Kleiner Exkurs: Ab morgen gehen die Schüler in unserem LK in voller Klassenstärke zur Schule. Trifft sich gut, denn die Inzidenzen steigen gerade wieder nach zwei Wochen Wechselunterricht. Und das sogar an Pfingsten mit entsprechendem Meldeverzug. Ein Schelm, der Böses dabei denkt.]

Die Kinder gehen am Stock, wir Eltern ebenso.
Die Lerntage haben seit Monaten 8 Stunden aufwärts, Wochenenden müssen mit eingebunden werden, um die Aufgabenflut mit teilweise extrem knappen Abgabeterminen zu stemmen. Und selbst über die Ferien gab und gibt es Aufträge in dem einen oder anderen Fach. Wir nehmen das ernst. Abschalten unmöglich.

Ich kann und will nur für unseren 5-köpfigen Mikrokosmos sprechen, denn wir scheinen Ausnahmen zu sein. Ausnahmen, die aber wirklich langsam die weiße Flagge hissen müssen, wir können nicht mehr!
Unsere Lehrer haben genug Input bekommen, um sich vom Lernstand ein Bild zu machen, wir haben entsprechendes Feedback erhalten und fühlen uns nicht abgehängt, sondern voll im Film. Dafür ackern die Kinder und Lehrer aber auch und laufen seit Monaten auf der Felge.
Schule und Kinder haben geliefert. Und das unter unsäglichen Bedingungen.
Wenn wir überhaupt wieder lernbereit sein sollen, brauchen wir JETZT DRINGEND:

1. FERIEN, die auch endlich mal Ferien sind
(wir bleiben zu Hause!)

2. IMPFSTOFF

Georg
2 Jahre zuvor

Ich habe noch nirgendwo gelesen, dass in NRW diese Erhebungen auch geschrieben werden sollen. Bis Mitte Juni müssen die aber auch durchkorrigiert sein, wobei ich dabei gerne im Vorfeld die genauen Inhalte und die Bewertungsrelevanz wüsste. Wenn das so ähnlich ablaufen sollte wie bei den normalen Lernstandserhebungen ist die Konzeption, Durchführung und Auswertung viel Aufwand bei gleichzeitig kaum Ertrag, der merklich über Dil Uhlenspiegels Abstufungen hinausgeht.

Marie
2 Jahre zuvor
Antwortet  Georg

Na, da wird sich et Yvonne mächtig ärgern, dass sie VERA 3 in den September verschoben hat.

Georg
2 Jahre zuvor
Antwortet  Marie

VERA 8 übrigens auch.

Katinka
2 Jahre zuvor

In Bayern wurden Schulaufgaben für den Rest des Schuljahres verboten. Jetzt sollen wir aber eine Lernstanderhebung machen? Eine Schulaufgabe, abgestimmt auf die derzeitige Situation mit vorheriger Wiederholung im Präsenz-/Wechselunterricht oder notfalls auch als Online-Unterricht wäre eine super Lernstandserhebung gewesen…

ysnp
2 Jahre zuvor

Inzwischen konnte ich in der Zeitung lesen, wie man sich das in Bayern vorstellt. Freiwillige Förderung während der Ferien und während des neuen Schuljahrs. Man kann mal wieder parallele Module fahren. Da die Umsetzung wieder den Schulen vorbehalten bleibt, befürchte ich die schlechteste Lösung, die wir schon im letzten Schuljahr hatten: Die Förderwilligen werden parallel zum normalen Unterricht, wenn Kolleginnen eine Freistunde haben (stattdessen werden AGs ausgesetzt) , ohne Rücksicht auf den Stundenplan gefördert – es ist organisatorisch nicht anders möglich, weil man Kinder aus mehreren Klassen zusammenfassen muss. D.h., man kann mal wieder während dieser Zeit keine wichtigen Unterrichtsinhalte für die Restklasse durchnehmen oder die Schüler müssen HSU, Englisch, Musik „nachlernen“, wenn das probenrelevant ist.
Außerdem brachten die Förderungen während des Unterrichts bei den betroffenen Kindern bis zu den Herbstferien keinen Effekt. Konzentrierte Ferienkurse fände ich da besser vom Effekt her. Alles andere ist ein Tropfen auf dem heißen Stein.
Bei meiner Klasse ist das so: Derjenige, der auch zu normalen Zeiten Probleme hatte, zu arbeiten und dem die minimale häusliche Unterstützung fehlte, hatte auch jetzt wieder Probleme. Die Eltern ließen es wie eh und je zuhause laufen, obwohl sie unterstützen hätten können und ich nah an den Familien dran war. Soll ich diesen Kinder jetzt allen ein Angebot machen, die so oder so auch normalerweise eher im hinteren Feld der Klasse zu finden sind? Ich finde es total schwierig, zu beurteilen, was coroanabedingt und durch andere Faktoren bedingt ist.
Wenn diese Förderung wieder auf Kosten der Gesamtklasse geht, da ich in diesen Stunden mit angezogener Handbremse unterrichten muss, dann geht der Schuss nach hinten los. Dann fällt das Fazit der geübten Inhalte am Ende des 4. Schuljahres noch magerer aus.
38 Schulwochen pro Schuljahr sind nicht viel und man benötigt jetzt und nächstes Schuljahr jede verfügbare Unterrichtsstunde für die Gesamtklasse!

Gabriele
2 Jahre zuvor

– zentrale Testeritis:
oft unseliger, nur scheinbarer (auf dem Papier!) „Königsweg“!
Habe sehr oft negative Erfahrungen mit deren Relevanz für die Unterrichtspraxis gemacht!

– ungeheurer Aufwand und wenig bzw. de facto kein „Ertrag“ für Praxis.
Der „Ertrag“ (= Überblick über Wissens- und Leistungsstand) von der Lehrkraft vor Ort viel billiger und schneller, und sehr viel aussagekräftiger, zu ermitteln.

– Totschlagargument „standardisiert wegen bundesweiter/zeitlicher Vergleichbarkeit“:
führt ins oft ins Leere, wenn Orientierung am „kleinsten gemeinsamen Nenner“ und /oder z.T. gleiche Lernziele/Kompetenzen mehrfach abgeprüft, erfasst: also geringe Aussagekraft des so gewonnenen „Ertrages“

– Arbeitsbeschaffung für Personal wissenschaftlicher Institute (= Garant ihrer Daseinsberechtigung)???

– Klingt hier, wie stets, vielversprechend, entpuppt sich jedoch bald als purer Aktionismus.

Jede(r) SchulpraktikerIn kennt doch seit Jahren den Riesenaufwand für mehrere Fächer und Klassenstufen durch diese „Tests“ im Dienste der Wissenschaft:

– massive Papierverschwendung (wahre Papier“gebirge“): dickes (!!!) Original-Geheft, aber oft nur halbseitig (!!) bedruckt, für jede(n) SchülerIn durch jede Schule in der jeweiligen Stückzahl zur Verfügung zu stellen

– immense Papier- und Kopierkosten zu Lasten jeder einzelnen Schule über deren Etat

– Personaleinsatz zum Heften und Korrektur durch Lehrkräfte ohne Entgelt (!) innerhalb enger Korrekturfrist und Eingabe in zentrale Eingabemaske in engem Zeitfenster
(LehrerIn macht das also de facto in der „Freizeit“ = gehört aber zu Dienstpflichten (Dienstauffassung))

– Zudem dürfen die erfassten Leistungen leider nicht in die Notengebung einfließen!
Nebeneffekt: SchülerIn strengt sich gerade deshalb nicht genug an (Leistungsvermögen somit verfälscht erfasst)

FAZIT:
Erwartungen und Aufwand stehen in keinem Verhältnis zum „Ertrag“! Leider sehr häufig!

Privat
2 Jahre zuvor

Einfach nur eine Frechheit. Die Kinder und Eltern haben extrem viel geleistet im Homeschooling. Jetzt sollen die Kinder neben den ohnehin schon andauernden Tests auch noch Lernstandserhebungen schreiben. Kopf schütteln. Die Kinder brauchen Erholung und der Stoff sollte zunächst in der Schule nochmals aufbereitet werden. Ohne Noten und Lernstandsdruck. Vor allem ohne Masken.