Neugewählte GEW-Chefin: Luftfilter für Klassenräume, um das nächste Schuljahr zu sichern

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BERLIN. Drohen auch im nächsten Schuljahr wieder Schulschließungen? Die Kultusminister der Länder haben an diesem Donnerstag beraten, wie es weitergeht nach dem Sommer – nämlich: in voller Präsenz (zum aktuellen Bericht geht es hier). Parallel fand der Gewerkschaftstag der GEW statt. Die dort gewählte, neue Chefin Maike Finnern rechnet zwar nicht damit, dass der Schulbetrieb ähnlich eingeschränkt werden muss wie in den vergangenen Monaten. Sie fordert allerdings, dass in Sachen Hygiene nachgebessert wird – (auch) mit Luftfiltern. Doch das Thema stand gar nicht auf der Agenda der KMK. 

Mit großer Mehrheit zur neuen Bundesvorsitzende gewählt: die bisherige GEW-NRW-Landeschefin Maike Finnern. Foto: GEW NRW

Die Kultusministerkonferenz der Länder (KMK) beriet heute – zum geplant letzten Mal per Videokonferenz – über das weitere Vorgehen an den Schulen nach den Sommerferien. Zum Ergebnis geht es hier. Derzeit normalisiert sich der Schulbetrieb angesichts sinkender Corona-Zahlen zwar wieder, und einige Länder lockern auch die Maskenpflicht in den Einrichtungen. Allerdings ist kaum absehbar, wie die Lage im Herbst sein wird. Die KMK gab sich jedoch bereits im Vorfeld demonstrativ optimistisch: Das nächste Treffen am 6. Oktober ist in Präsenz geplant. Über ein Jahr lang hatten die Kultusminister auf Distanz getagt, also auch in Phasen der Krise, in denen die Schulen zum vollen Präsenzunterricht verpflichtet waren.

«Ich glaube nicht, dass wir noch einmal in eine Situation kommen, in der Schulen mehrere Monate geschlossen werden müssen»

Parallel zur KMK-Sitzung fand – ebenfalls online – der 29. Gewerkschaftstag der größten deutschen Bildungsgewerkschaft statt, der GEW. Und der traf eine wichtige Entscheidung getroffen: Die bisherige NRW-Landeschefin Maike Finnern, 52-jährige Lehrerin für Deutsch und Mathematik (die zuletzt als Zweite Konrektorin einer Realschule in Bielefeld tätig war) erhielt 90,6 Prozent der Delegiertenstimmen.

„Chancengleichheit für alle Kinder und Jugendlichen muss das Leitmotiv der Bildungs- und Jugendpolitik sein. Bildungserfolg darf nicht vom soziokulturellen und ökonomischen Hintergrund des Elternhauses und Umfeldes abhängen. Wir brauchen Strukturen im Bildungssystem, die gleiche Chancen schaffen, statt Ungleichheiten zu verstärken“, sagte Finnern, die für vier Jahre gewählt ist. Sie tritt die Nachfolge von Marlis Tepe an, die nach acht Jahren an der Spitze der GEW aus Altersgründen nicht wieder kandidierte. „Die GEW denkt Bildung weiter, die GEW hat die Aufgabe, die Politik zu verpflichten, Bildung weiterzudenken – über die Corona-Krise hinaus. Es darf aber nicht beim Denken bleiben, die Politik muss handeln. Das hat die Pandemie allen Menschen überdeutlich gezeigt“, betonte Finnern.

Im Gespräch zuvor hatte sie erklärt, sie gehe davon aus, dass die Schulen nach den Sommerferien mit normaler Klassenstärke starten können. Ihrer Ansicht nach bleiben aber Unsicherheiten: Es sei zum einen nicht klar, wie sich die Corona-Zahlen im Sommer und Herbst entwickelten. Und sie sei ziemlich sicher, dass nicht alle Kinder und Jugendlichen sowie deren Eltern bis zum Schuljahresbeginn geimpft seien, sagt sie. Insgesamt rechnet die frischgewählte GEW-Chefin nicht damit, dass es nach den Ferien erneut zu so drastischen Einschränkungen kommen wird wie in diesem Schuljahr. Das sei eigentlich unvorstellbar. «Ich glaube nicht, dass wir noch einmal in eine Situation kommen, in der Schulen mehrere Monate geschlossen werden müssen.»

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«Wichtig ist, dass die Bundesländer jetzt die Phase bis zum kommenden Schuljahr nutzen, um in den Schulen zu investieren»

Allerdings fordert Finnern: «Wichtig ist, dass die Bundesländer jetzt die Phase bis zum kommenden Schuljahr nutzen, um in den Schulen zu investieren.» Es gehe dabei um Luftfiltergeräte, aber nicht nur: auch darum, dass Fenster sich öffnen lassen, Heizungen funktionieren und es in jedem Raum ein Waschbecken gibt. «Das ist eine dringende Aufgabe, damit es im kommenden Winter einen verlässlicheren Betrieb gibt.»

Mit Blick auf den Gewerkschaftstag bekräftigte die Gewerkschafterin: «Die Hauptaufgaben der kommenden Jahre – gerade durch Corona für alle sichtbar geworden – ist Chancengleichheit in der Bildung für alle Kinder und Jugendlichen, die Entkopplung des Zusammenhangs von Herkunft und Bildung sowie eine Antwort auf den Fachkräftemangel.» Die damit angesprochenen Probleme betrefrfen bereits das nächste Schuljahr: Ohnehin benachteiligte Schülerinnen und Schüler werden besondere Förderung benötigen, um nach der Corona-Krise nicht den Anschluss vollends zu verlieren. Wer sorgt dafür – wenn Tausende von Lehrerstellen in Deutschland mangels Nachwuchs nicht besetzt werden könne?

Und die KMK? Hat dazu wenig zu sagen – bislang jedenfalls. Die brandenburgische Bildungsministerin und KMK-Präsidentin Britta Ernst (SPD) sprach sich zuletzt dafür aus, die Schulen nach dem Sommer in voller Präsenz zu öffnen und zwar unabhängig davon, ob Kinder geimpft sind oder nicht. Soll dann wohl auch heißen: unabhängig davon, wie sich das Infektionsgeschehen in den Schulen darstellt. Bayerns Kultusmininister Michael Piazolo (Freie Wähler) hängt gedanklich noch im laufenden Schuljahr. «Die Maskenpflicht ist ein großer Eingriff in die Freiheit und wir müssen immer wieder kritisch hinterfragen, ob sie noch verhältnismäßig ist», sagte er mit Blick auf den Unterricht und forderte von der KMK «einen intensiven Austausch» für ein bundeseinheitliches Vorgehen.

Das Thema Verbesserung des Gesundheitsschutzes (einschließlich Luftfilter) an Schulen – wie von Finnern gefordert – stand hingegen gar nicht auf der Tagesordnung. Lediglich der Punkt „Vorbereitung des Schuljahres 2021/2022“ war dort vermerkt. Am Freitag sollen die Ergebnisse der KMK-Beratungen dann bei einer Pressekonferenz vorgestellt werden. Dabei geht es allerdings absehbar gar nicht um das neue Schuljahr – sondern um das Thema Antisemitismus an Schulen. Darauf deutet die angekündigte Mitwirkung von Josef Schuster, dem Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland hin. News4teachers / mit Material der dpa

Thema Antisemitismus

Bei ihren Beratungen wollen die Ministerinnen und Minister auch eine gemeinsame Empfehlung der KMK, des Zentralrats der Juden in Deutschland und der Bund-Länder-Kommission der Antisemitismusbeauftragten zum Umgang mit Antisemitismus in der Schule beschließen. In der Videokonferenz zugeschaltet sind der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, und die Vorsitzenden der Bund-Länder-Kommission, Felix Klein und Samuel Salzborn.

In einem Entwurf der Empfehlung, der der dpa vorliegt, sind unter anderem Hilfestellungen für Lehrkräfte enthalten. So werden Unterschiede zwischen politischem, sozialem, religiösem und rassistischem Antisemitismus erklärt. Empfohlen wird in dem Papier auch, dass neben der zwingend nötigen Thematisierung des Holocaust im Geschichtsunterricht «das Judentum im Unterricht nicht auf die Themen der Verfolgung und Schoah sowie die Opfer-Perspektive reduziert wird».

Antisemitische Äußerungen und Vorfälle müssten an Schulen als solche benannt werden und dürften nicht bagatellisiert, relativiert, verschwiegen oder ignoriert werden, heißt es in dem Entwurf. Schülerinnen und Schülern sollten demnach Begegnungen mit Jüdinnen und Juden ermöglicht werden, etwa über Austauschprogramme und Partnerschaften mit Schulen in Israel. In der Lehrerbildung wird zudem eine intensivere Vermittlung von Kenntnissen zu Antisemitismus, Judentum und jüdischer Geschichte und Gegenwart gefordert.

Nach Corona: Mit diesen Kultusministern ist kein Staat mehr zu machen

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Klaus Lehmkuhl
2 Jahre zuvor

Vielleicht sollte man der Dame mal sagen , dass es nie “ mehrmonatige Schulschließungen “ gab . Es war lediglich so , dass der Präsenzunterricht für alle phasenweise nicht stattgefunden hat . Außerdem gab es stets eine Notbetreuung . Und die Abschlussklassen waren bis auf wenige Tage immer da . Das sollte man schon wissen , wenn man GEW – Vorsitzende werden will .

Julia Heidenreich
2 Jahre zuvor
Antwortet  Klaus Lehmkuhl

Und vielleicht sollte man Ihnen mal sagen, dass Millionen von Jugendlichen in den letzte sechs Monaten etwa eine oder vielleicht zwei Wochen Präsenzunterricht hatten? Ich frage mich schon, wer hier die Realität nicht wahrnimmt!

Darfdaswahrsein
2 Jahre zuvor

Liebe Julia Heidenreich
Wir wissen sehr wohl, dass viele SuS sehr wenig Präsenzunterricht hatten in den letzten Monaten. Die Schulschliessungen waren es aber nicht allein. Es gab immens viele SuS die aus Quarantäne Gründen nicht in die Schulen durften. Und manche sogar mehrmals.
Dieser Zustand wird hier nicht positiv gesehen. Jeder weiss , dass regelmäßiger Unterricht vor Ort für die meisten SuS besser ist.
Die Realität ist doch aber, dass bei Vollpräsenzunterricht genau die Teile der Gesellschaft auf engem Raum zusammen kommen, die nicht geschützt sind, und wahrscheinlich so schnell auch nicht geimpft werden können/wollen.
Zum Schutz dieser SuS wird von Seiten der Politik nichts getan.
Möchten Sie wirklich, dass bei drohenden Mutationen(z.B. Delta) SuS diesen offen ausgesetzt werden? Ohne Schutzmaßnahmen?
Oder glauben Sie auch das Mantra“ die Pandemie ist vorbei“.
Wir möchten hier keine grundsätzlichen Schulschliessungen, im Gegenteil, wir möchten normalen Unterricht, aber nicht um jeden Preis, auf dem Rücken der Kinder.
Corona ist nicht vorbei, die Gefahr für Ungeimpfte ist real!!
Wer das nicht erkennt muss blind, naiv oder d… sein.

Andre Hog
2 Jahre zuvor

Hallo Frau Heidenreich,
Ich muss mich immer wieder darüber wundern, wie Schule / Bildung ausschließlich an Präsenzunterricht gekoppelt gedacht wird, so wie Sie das so deutlich formulieren, um Klaus Lehmkuhl, einem klugen und reflektierten Foristen seine angeblichen Wahrnehmungsschwächen nachzuweisen. Unterricht hat für das Gros der SuS auf Distanz stattgefunden – bei uns sogar 1:1 gekoppelt am normalen Stundenplan, was heißt, dass kein Unterricht ausgefallen ist, sondern lediglich in einem anderen – von der Realität herbeigezwungenen Format umfassend stattgefunden hat.

Kleine Frage an Sie:
Sie sind jeden Tag im Konzert resp. Im Theater…um ihren Bedarf nach Unterhaltung, Kultur, Bildung, Information zu decken.
Nein??
Mein Gott, Sie hören doch nicht etwas Radio, schaunen Fern, surfen im Internet, lauschen Ihre Lieblingsmusik oder Hörbücher per CD??

Dann geschieht ihre kulturelle Aneignung / Bildung ja gar nicht in Präsenz,,, und findet also nach ihrer Definition gar nicht statt.
Traurig! Wie halten Sie eine so lange Zeit der Abstinenz von Input aus? Haben Sie keine Angst, intellektuell völlig zu verkümmern – Ihren Status als gebildete Bürgerin mit dieser unzureichenden Bildungs- und Informationsaufnahme akut zu gefährden? Inhalte auf Distanz vermittelt zu bekommen, auf digitalem Weg z.B. kann nach Ihrer Einschätzung ja kein adäquater Ersatz für das Präsenzerleben darstellen…dann waren die vergangenen 15 Monate für Sie – was Bildungs-, Wissens- , Informations- oder auch nur Unterhaltungsinput anbelangt eine reine wüstenähnliche Zeit.

Wenn Sie dieser Einschätzung 1:1 folgen, dann dürfen sie die Haltung vertreten, dass Distanzunterricht gleichzusetzen ist mit „kein Unterricht“ … meine SuS haben in den vergangenen Wochen auf jeden Fall die curricular vorgesehenen Unterrichtsinhalte erarbeiten, mit mir als Lehrer darüber sprechen, Lücken klären und nebenbei auch den einen oder anderen Gag austauschen können.
Ja, Präsenzunterricht ist anders als Distanzunterricht…und unter entsprechenden ubd ausreichenden gesundheitsschützenden Maßgaben würde jede(r) LuL hier den Präsenzunterricht vorziehen. Da man (die KMK) diese Maßnahmen aber stur und beharrlich verweigert bleibt uns als geeignete Alternative lediglich der digitale Distanzunterricht.

Da Sie wahrscheinlich, wie oben skizziert – nicht jeden Abend im Theater oder im Konzert oder einer Lesung sitzen (können / wollen) nehmen Sie wahrscheinlich die Möglichkeiten wahr, Ihren Bedarf auf Distanz zu decken.

Pit 2020
2 Jahre zuvor
Antwortet  Andre Hog

@Andre Hog

Eine stringente Argumentation, die @Julia Heidenreich sicher an ihrem durchschnittlichen Tagesablauf der guten Ordnung halber für Werktage und gesondert für Wochenenden überprüfen kann.

@Julia Heidenreich
Ich bin in der Tat gespannt darauf, zu welchen Erkenntnissen Sie gelangen werden.
Bitte halten Sie uns GENAU AN DIESER STELLE auf dem Laufenden, denn nur im Austausch von Ideen und Erkenntnissen können wir dazulernen.
Das ist in einer Pandemie (noch ist sie nicht vorbei) von höchster Wichtigkeit, auch um sich auf die fernere Zukunft vorzubereiten.

PS.:
Das Lesen sämtlicher Artikel von n4t sowie jeglicher Kommentar erfolgt auf digitalem Wege.
Was sagt uns das? – Nun, egal ob „Julia Heidenreich“ ein Klarname oder ein „nickname“ ist, der Inhalt Ihres Kommentars „Julia Heidenreich 11. Juni 2021 um 00:17“ ist doch trotzdem existent?
Und das ist so weil (oder wenn Sie mögen: obwohl) er digital übermittelt wurde, so wie auch Distanzunterricht auf digitalem Wege stattfindet? – Ja sicher, liebe @Julia Heidenreich!

Bitte lassen Sie sich das alles noch einmal durch den Kopf gehen.
Bestimmt freuen sich viele Leser hier auf Ihr Feedback.

Koogle
2 Jahre zuvor

Die Politiker werden sich gute Ausreden einfallen lassen müssen, wenn es im Herbst zu Ausbrüchen an Schulen kommt und keine Schutzmaßnahmen wie Luftfiltergeräte etc. installiert sind.

Was, wenn zudem wieder viele Senioren auf den Intensivstationen sterben, weil die Impfung gegen die indische Mutation nicht ausreichend schützt?

Alex
2 Jahre zuvor
Antwortet  Koogle

Dann sind bestimmt nicht die Schulen schuld. Wir wissen doch alle (und jetzt im Chor): „Schulen sind keine Treiber der Pandemie“. Haben die Alten wohl zuviel Party gefeiert….

Hans
2 Jahre zuvor
Antwortet  Alex

Interessanterweise verwendet die STIKO genau diese Argumentation, um sich gegen eine Impfempfehlung für Jugendliche auszusprechen. Die Realität zu akzeptieren ist für manche ein schwieriger Prozess.

Mthdnmnn
2 Jahre zuvor

“Die Hauptaufgaben der kommenden Jahre – gerade durch Corona für alle sichtbar geworden – ist Chancengleichheit in der Bildung für alle Kinder und Jugendlichen, die Entkopplung des Zusammenhangs von Herkunft und Bildung sowie eine Antwort auf den Fachkräftemangel”.

Nun (…): Chancengleichheit gibt es auf dem Papier bereits schon, Entkopplung top-down scheitert in Deutschland ebenfalls seit Jahrzehnten und Länder haben kein Geld für “mehr Personal” – also alles alte Kamellen, zum xten Mal aufgewärmt, sogar in den mehr oder weniger gleichen Worten.

‘Die Neue’ wärmt also lediglich politische (Wahlkampf-)Slogan auf und zeigt hiermit doch vor allem, dass “Gewerkschaft” trotz Pandemie-Erfahrung nicht wirklich dazugelernt hat, weiterhin ein zahnloser und manipulierbarer oder gar fremdgesteuerter Tiger ist und bleibt.

Das bspw. die Forderung nach Luftfiltern nicht auf der Tagesordnung ihrer Chefs steht, spricht Bände über das Potential zur Einflussnahme “der größten deutsche Bildungsgewerkschaft GEW”.

Oder einfach mal gewerkschaftlich fordern, dass Corona und Spätfolgen als Berufskrankheit definiert werden und eine Erkrankung einfacher als Arbeitsunfall deklariert werden kann. Das wäre doch mal eine praxisorientierte Forderung für die derweilen auch noch das entsprechende window of opportunity offen steht (Tip an GEW, gern geschehen!).
Aber dafür muss man wohl “vor Ort”, Lehrer und Erziehung sein und nicht Funktionär. Als Funktionär wählt man aber wohl lieber immer den Weg des geringsten Widerstands, anderes könnte ja “Arbeit” bedeuten.

Wie ist eine solche “Gewerkschaft” dann eigentlich zu bewerten? Ist sie diese Bezeichnung dann überhaupt noch wert (Daseinsberechtigung)? Oder ist sie eigentlich nur noch ein Karrieresprungbrett für Lehrer (die kein Bock mehr auf Schüler/Schule haben)?

Mona
2 Jahre zuvor

Na Frau Finnern, haben Sie wieder mal die Kitas bei den Corona-Maßnahmen vergessen?

Wie immer, die EuE bestens vertreten durch die GEW 😉

soso
2 Jahre zuvor

„Auch hier seien die Kosten der Apotheken für die Maskenbeschaffung und -verteilung „erheblich überkompensiert“ worden. Insgesamt flossen bei der Maskenaktion demnach 2,1 Milliarden Euro an die Apotheken – das heißt, jede Apotheke in Deutschland bekam im Schnitt mehr als 100 000 Euro. “ Stellt der Bundesrechnungshof fest zur Aktion der Maskenverteilung an vulnerable Gruppen durch die Apotheken. Da hat das Gesundheitsministerium ein wahres Füllhorn über „seine“ Apotheker geleert ganz nach dem Gießkannenprinzip. Auch die Bezahlung der Ärzte in den Impfzentren durch die Krankenkassen dürfte den Steuerzahlern und pflichtversicherten höhere Ausgaben in den nächsten Jahren bescheren. Über die Kosten für Selbst- oder Pooltests an den Schulen dürften sich Hersteller und Labore am meisten freuen.
Was nicht alles geht in unserem Land, schon erstaunlich. Was könnten Schulen mit 100 000 Euro alles anschaffen, ne war nur ein Träumchen! Kinder und Lehrer sind nicht so wichtig, hier wird weiter gespart.
Unsere Grundschulklassen werden immer größer und heterogener. Gut 27- 30 SuS im ersten und zweiten Schuljahr und wo bleibt die Förderung? Irgendwo auf der Strecke ins Nirgendwo: Es gab kaum LRS oder DaZ Förderung während der letzten 1,5 Jahre, Sonderpädagogen wurden in der Hausaufgabenbetreuung oder im Vertretungsunterricht eingesetzt. Die Go- In Kinder müssen zusehen, wie sie in den großen Klassen Deutsch und alles andere lernen, einer einzigen Lehrerin im Klassenraum bleibt durchschnittlich 2 min. Aufmerksamkeit für jeden SuS. Und die Aussichten für das nächste Schuljahr sind nicht besser, wie die Schulaufsicht schon ankündigte. Bildungsgerecht ist nur der Mangel für alle.

JH
2 Jahre zuvor

Sind es nicht unsere Kinder, unter anderem meine, welche irgendwann in Folge für die vielen Milliarden aufkommen müssen, die pandemiebedingt im Bereich „Wirtschaft“ ausgegeben worden sind?
Warum wird dann das Thema Luftfilter nicht auf die Agenda gesetzt? Wegen einer Millarde Euro? Wegen der „Unsummen“, die diese verschlingen würden? Warum stehen die UVC-Filter mittlerweile fast überall, in Geschäften, Einkaufszentren, bei der Krankengymnastik, beim Arzt, und – ach klar, in den Parlamenten und Kultusministerien, nicht zu vergessen…
Stattdessen könnte die KMK heute nun das einzige abschaffen, was alle noch ein wenig schützt, nämlich die Masken. In diesem Fall würde wieder einmal der zweite Schritt vor dem ersten gemacht, nämlich die Klassen sicherer zu machen. Auch langfristig könnten Filter doch die Luft so gut wie virenfrei filtern. Zur Erinnerung:
Klassen in Vollbesetzung ohne Masken kommen mit einem situationsbedingten R-Wert von 11,5 daher (Beleg siehe unten). Bitte vorigen Satz 100 Mal abschreiben, liebe KMK, und DELTA nicht ganz vergessen oder verdrängen!
Die Ungewissheit, wie es denn nach dem Sommer weitergeht, ist für Viele überaus schädlich. Es bleibt jedoch eine Gewissheit, gespeist aus bitterer Erfahrung der letzten Monate, auch für die Zeit nach dem Sommer: Die Fürsorge für KITA- und Schulkinder in der Politik wie bei unseren Dienstherrinnen und Dienstherren wird offenbar bleibend zweckrationalen, marktwirtschaftlichen Prinzipien untergeordnet. Im schlimmsten Fall könnte das Über-Leichen-Gehen heißen.

(https://zdfheute-stories-scroll.zdf.de/corona_schule/index.html)

Andre Hog
2 Jahre zuvor
Antwortet  JH

Vielen Dank für diesen treffenden Kommentar, volle Zustimmung!!!

PaPo
2 Jahre zuvor

„Ich glaube nicht, dass wir noch einmal in eine Situation kommen, in der Schulen mehrere Monate geschlossen werden müssen.“

Weil seit Februar 2020 welche mind. hinreichenden (präventiven) Maßnahmen des Infektionsschutzes ergriffen worden sind, um das zu verhindern?! Weil die aktuelle Situation sich abgesehen von den Impfungen, aber ungeachtet der nach wie vor unzureichenden Impfquote und der Problematik, dass in Schulen exakt die Personen massenhaft zusammenkommen, die nicht geimpft sind und auch für noch sehr lange Zeit größtenteils nicht geimpft sein werden, inwiefern von derjenigen vor einem Jahr zu dieser Zeit essenziell unterscheidet?

Spoiler
Die Shculen hätten gar nicht erst geöffnet werden dürfen…

BK-Lehrkraft
2 Jahre zuvor

Ich mag dazu schon gar nichts mehr schreiben.
ich habe nur folgende Gedankenkette:

COVID19 ist ein Grippevirus.
Jeden Herbst und jeden Frühling gibt es eine Grippewelle.
COVID19 ist schlimmer als die „normale“ Grippe (Spikeprotein).
Durchimpfung ist kaum erreichbar, da Impfstoff fehlt.
Mutationen sind dann da auch noch.
=
Im Herbst geht es wieder los.

Aber feiert nur jetzt schon weiter die Vollpräsenz für das nächste Schuljahr.
Die Ungeimpften dürften sich freuen.
Vor allem Eltern.

Noch Fragen?

Ich bin damit raus aus den Kommentarspalten. Aber ich lese Euch gerne weiter.
(Mit wahrscheinlich ins unermesslich steigender Resignation)

BK-Lehrkraft
2 Jahre zuvor
Antwortet  BK-Lehrkraft

Mit den feierwütigen sind btw. unsere Politiker gemeint, nicht dass das in den falschen Hals kommt.

Andre Hog
2 Jahre zuvor
Antwortet  BK-Lehrkraft

Schade, du wirst uns fehlen…aber ich kann dich sowas von verstehen…war auch schon an dem Punkt der inneren Emigration…konnte dann aber meinen Mund trotz oder gerade wegen der Resignation und Frustration nicht halten. Ich hoffe auf eine baldige Rückkehr von BK-Lehrkraft in die Kommentarspalte.
Pass auf dich auf!!!

Pit 2020
2 Jahre zuvor
Antwortet  Andre Hog

@BK-Lehrkraft
@Andre Hog

„Ich mag dazu schon gar nichts mehr schreiben.“

Oh Elend, Verständnislosigkeit, Verzweiflung und einfach nur noch Müdigkeit in jeder Hinsicht!
Ja – wer (jenseits der Plexiglas-Wunderwelt in den ministerialen Elfenbeintürmen und ähnlich lauschigen Orten) kennt es nicht?

Aber dann … denke ich mir nach einiger Zeit wieder: Döp! Döp! Döp!

😉

Andre Hog
2 Jahre zuvor
Antwortet  Pit 2020

Yeah!!! DöpDöpDöp…Dö..DöpDöpDöp!!

Jetzt swingt es wieder – Danke – lieber Pit – für die Erinnerung!!

Leseratte
2 Jahre zuvor

Man hat sich doch schon mal festgelegt:

„+++ 16:13 „Dauerhafter Regelbetrieb“ in Schulen nach Sommerferien +++
Monatelange Schulschließungen wie in diesem Jahr soll es im nächsten Schuljahr nicht mehr geben. Die Kultusminister der Länder vereinbaren bei einer Videoschalte, dass alle Schulen nach den Sommerferien „dauerhaft im Regelbetrieb (…) mit allen Schulfächern und Unterrichtsstunden“ besucht werden sollen. Das geht aus einem Beschluss hervor, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Regelbetrieb bedeute, dass Unterricht in der Schule ohne weitere Einschränkungen erteilt und das schulische Leben wieder ermöglicht werde. Auch außerschulische Angebote, wie Schulfahrten, würden wieder in „vollem Umfang“ ermöglicht.“

https://www.n-tv.de/panorama/17-34-Merkel-zu-Delta-Variante-Wir-sind-in-einem-Wettlauf-mit-dem-Impfen–article21626512.html

Wie im vorigen Jahr, als im Sommer die Infektionszahlen niedrig waren, es keine britische, geschweige denn indische Mutation gab… keine Rede von Luftfiltern, CO2-Ampeln usw.

Monika, BY
2 Jahre zuvor
Antwortet  Leseratte

Wir werden noch alle bittere Tränen weinen.

Marie
2 Jahre zuvor
Antwortet  Leseratte

Hoffentlich haben die KuMi nicht vergessen, das auch dem Virus mitzuteilen! Wär blöd, wenn das so gar nicht mitspielen und lieber eine vierte Welle inszenieren will.

f(x)=b^x
2 Jahre zuvor

Hier sind ein paar wichtige Informationen um Luftfilter in Schulen zu unterstützen.

„The 60-Year-Old Scientific Screwup That Helped Covid Kill: All pandemic long, scientists brawled over how the virus spreads. Droplets! No, aerosols! At the heart of the fight was a teensy error with huge consequences.“
https://www.wired.com/story/the-teeny-tiny-scientific-screwup-that-helped-covid-kill/

„Covid 19 has redefined airborne transmission“
https://www.bmj.com/content/bmj/373/bmj.n913.full.pdf

Koogle
2 Jahre zuvor

Der erste Artikel erklärt auch, warum das RKI ein halbes Jahr lang völlig daneben lag. Dazu kamen viele weitere Fehler.

— anfangs wurde das Risiko für Deutschland völlig heruntergespielt
— Masken sind nicht erforderlich
— Masken nur für medizinisches Personal damit sie Patienten nicht anstecken
— Masken schützen nur andere Personen
— Behelfsmasken sind ausreichend

— Wir müssen Herdenimmunität erreichen. Dazu müssen sich 60% der Bevölkerung möglichst kontrolliert infizieren
— Grenzen zu schließen nützt nichts
— Wir müssen zuerst nach Vulnerabilität impfen
(statt zuerst die Mitarbeiter die vulnerable Menschen betreuen)
— Wir müssen möglichst schnell die Zweitimpfung geben.
( Statt zuerst möglichst viele mit einer Dosis zu Schützen)
— Impfen von 12-17-Jährigen ist nicht erforderlich