Die Bundesnotbremse (samt Schulschließungen) war erfolgreich – und läuft jetzt sang- und klanglos aus. Lauterbach: „Wahlkampf“

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BERLIN. Spätestens seit dem gestrigen Wahlsieg von Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff ist klar: Die Bundesnotbremse läuft Ende Juni sang- und klanglos aus – obwohl damit die dritte Corona-Welle gebrochen werden konnte. Wenn im Herbst das Infektionsgeschehen noch einmal aufflammen würde, gäbe es für den Präsenzbetrieb in Kitas und Schulen keine Grenze mehr. Einmal mehr gilt: Politik vor Vernunft. Eine Analyse.

Die Bundesnotbremse hat angeblich ausgedient – nach dem 30. Juni sind die Länder wieder frei, ihre Kitas und Schulen um jeden Preis offenzuhalten. Illustration: Shutterstock

Bundesratspräsident Reiner Haseloff gab den Grabredner auf einer Beerdigung. „Der heutige Tag ist für mich ein Tiefpunkt in der föderalen Kultur der Bundesrepublik Deutschland“, sprach der Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt am 21. April vor den Ministerpräsidenten der übrigen 15 Bundesländer mit belegter Stimme. Die Länderkammer berate ein Gesetz, „dessen Entstehung, Ausgestaltung und Ergebnis unbefriedigend sind“.

Präsenzunterricht muss Ziel im Herbst sein. Auch jetzt ist er bereits wieder vertretbar. Aber absichern kann man ihn für kommendes Schuljahr nur mit Impfung der Kinder. Sonst würden zu viele Kinder und Eltern erkranken. Dass muss man früh kommunizieren https://t.co/nsRF8urolU

— Karl Lauterbach (@Karl_Lauterbach) May 31, 2021

Gemeint war der Neuentwurf für ein Infektionsschutzgesetz, mit dem der Bund den Landesfürsten Grenzen bei der Nichtbeachtung der Corona-Pandemie setzt und ab einem Inzidenzwert von 100 – neben einer Ausgangssperre – den Präsenzbetrieb in den Bildungseinrichtungen einschränkt, dann ist Wechselunterricht vorgeschrieben, und ab 165 sogar verbietet. Das Gesetz passierte bekanntlich den Bundesrat (auch Haseloff verzichtete auf ein Veto). Seitdem ist das Gesetz in Kraft. Seitdem sinken die Inzidenzen.

Haseloff hatte zuvor angekündigt, die Schulen und Kitas unabhängig vom Infektionsgeschehen offenhalten zu wollen. In allen Landkreisen und kreisfreien Städten Sachsen-Anhalts würden die Schulen weiterhin in Betrieb gehalten, «und zwar auch dort, wo wir – wie im Burgenlandkreis – die Inzidenz von 200 überschritten haben», erklärte der Christdemokrat Ende März. Es gehe darum, mit der Pandemie zu leben und in bestimmten Bereichen ein Stück Normalität sicherzustellen.

Das Sterben erwähnte er in diesem Zusammenhang nicht: Sachsen-Anhalt verzeichnet laut aktuellem Corona-Lagebericht des Robert-Koch-Instituts 154 Corona-Tote auf 100.000 Einwohner – und liegt damit, nach Sachsen (242) und Thüringen (199) auf Platz drei dieser Horrorliste. Der Bundesdurchschnitt liegt bei 107.

Hat die Bundesnotbremse denn gewirkt? Der aktuelle Sinkflug der Inzidenzen sei „ja sehr schlagartig und abrupt“ erfolgt, „den hätte man in meinen Augen nicht mit anderen Maßnahmen erreichen können“, sagt Thorsten Lehr, Professor für klinische Pharmazie an der Universität des Saarlandes, der einen Covid-19-Simulator entwickelt hat, mit dem sich die Entwicklung der Pandemie vorhersagen lässt, gegenüber dem „Spiegel“. „Ich glaube auch, dass die Ausgangssperre geholfen hat. Trotzdem werden wir nie hundertprozentig differenzieren können, wie groß der Anteil der Ausgangssperre oder der Schulschließungen war. Aber die Effekte, die wir jetzt sehen, sind dieselben, die wir in anderen Ländern wie Portugal gesehen haben, wo es sehr strenge Maßnahmen gab“ – eben auch Schulschließungen.

„Ich gehe davon aus, dass wir das Ergebnis dieser Lockerungsmaßnahmen sehen werden“

„Wenn wir ein exponentielles Wachstum haben, dann steigen die Zahlen schnell. Wenn wir dann stark bremsen, dann sinken die Zahlen auch schnell. Ich glaube, es war schon zu erwarten, dass die Zahlen mit der Notbremse so heruntergehen“, sagt Lehr. Geht es jetzt, angesichts weitreichender Schulöffnungen, wieder bergauf mit den Infektionen? „Ich gehe davon aus, dass wir das Ergebnis dieser Lockerungsmaßnahmen sehen werden. Dieser freie Fall der Inzidenzen wird sich abbremsen. Jetzt, wo es wieder mehr Kontakte gibt, werden wir auch wieder mehr Infektionen haben. Aber es wird noch ein bisschen dauern, bis wir das sehen. Wir haben hier immer eine gewisse zeitliche Verzögerung von bis zu zwei Wochen.“

Und perspektivisch – im Herbst? „Wir werden bis dahin viele geimpft haben, und die vulnerablen Gruppen werden sich hoffentlich auch weiterhin gut schützen. Problematisch könnte sein, dass Kinder sich in Kindergärten oder Schulen infizieren. Das müssen wir beobachten und uns als Gesellschaft überlegen, wie es dort mit den Impfungen weitergeht.“

Absehbar ist: kaum. Für Kinder unter 12 Jahren gibt es keinen zugelassenen Impfstoff – und für Schüler darüber wohl erst einmal keine Impf-Empfehlung durch die Stiko, sodass mit Zurückhaltung durch die Eltern zu rechnen ist. Trotzdem kann die Bundesnotbremse aus Sicht von Noch-Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) Ende Juni außer Kraft treten. „Sie kann auslaufen jetzt“, sagte Merkel vergangene Woche in Berlin. Die Kanzlerin machte zugleich für den Fall wieder bundesweit steigender Infektionszahlen deutlich: „Sollte sich etwas entwickeln durch Mutationen, was wir alle nicht hoffen, dann können wir das jederzeit reaktivieren.“

„Das Recht der Kinder auf Bildung war durch die überzogene Bundesnotbremse unter die Räder gekommen“

Fraglich ist allerdings, ob dazu im Herbst noch die Bereitschaft besteht – Merkel scheidet mit der Bundestagswahl im September aus dem Amt, und CDU-Kanzlerkandidat Armin Laschet legte sich nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur von Teilnehmern in Beratungen des CDU-Präsidiums hinsichtlich der Bundesnotbremse bereits fest: „Es gibt angesichts sinkender Inzidenzzahlen keinen Anlass, sie zu verlängern.“ Es gibt aber bei niedrigen Inzidenzen auch eigentlich keinen Grund, sie zu beenden – es sei denn, man plant, bei einem künftigen erneuten Anstieg des Infektionsgeschehens auf Kita- und Schulschließungen zu verzichten.

Genau das plant Sachsen offenbar. So hat Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) bereits angekündigt, nach den Sommerferien die Schulen unabhängig von allen Inzidenzen offenhalten zu wollen. „Das Recht der Kinder auf Bildung war durch die überzogene Bundesnotbremse unter die Räder gekommen. Das darf nicht wieder passieren“, so zitiert ihn „Bild“. Dass Amtskollege Haseloff als Wahlsieger von Sachsen-Anhalt die Kitas und Schulen ohne Bundesnotbremse noch einmal schließen lässt, erscheint ebenfalls ausgeschlossen.

Die Virologin Prof. Melanie Brinkmann, die die Bundesregierung berät, zeigt angesichts solcher Perspektiven wenig Verständnis dafür, dass die Bundesnotbremse einfach ausläuft, wie News4teachers bereits berichtete. Damit falle ein wichtiger Notfallmechanismus weg, so Brinkmann. „Man hat das mit so viel Mühe durchgesetzt, und jetzt lässt man es einfach auslaufen. Das kann ich nicht nachvollziehen.“

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach sagt gegenüber der „Rheinischen Post“: „Ich würde die Bundesnotbremse nicht auslaufen lassen.“ Sie habe sich als Reserve, wenn die Situation sich wieder verschlechtere, durchaus bewährt. „Aber man muss einfach sagen, wir sind im Wahlkampf. Im Wahlkampf musste die Bundesnotbremse dran glauben.“ News4teachers / mit Material der dpa

Sorge vor Jojo-Effekt: Bei Kindern und Jugendlichen sinken die Infektionszahlen – gehen die mit den Schulöffnungen wieder rauf?

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Mama hoch 3
2 Jahre zuvor

Es ist traurig, dass Wahlkampf auf Kosten der Kinder betrieben wird. Und nach wie vor kann ich nicht verstehen, warum Bildung nur durch Schulpräsenzpflicht erfüllt werden kann. ich wünsche mir seid Corona ganz stark, dass die Schulpflicht durch eine Bildungspflicht ersetzt wird. Vielleicht würden dann die staatlichen Schulen endlich besser ausgestattet, wenn es eine große Konkurrenz mit anderen Bildungsangeboten gäbe und Eltern hätten endlich die Möglichkeit zu entscheiden, wie ihre Kinder lernen, um das beste für die ganz persönliche Situation zu finden.

Vib
2 Jahre zuvor
Antwortet  Mama hoch 3

Ich stimme zu.
Das wäre auf jeden Fall ein erster richtiger Schritt!

Pit 2020
2 Jahre zuvor

Danke für die zusammenfassende Analyse, auch weil hier in den letzten Wochen immer mehr „neue?“ Leser kommentiert haben (manche Namen habe ich vorher hier nie gesehen) und auch weil ich in diesen Kommentaren manchmal (sinngemäß) gelesen habe „Verstehe ich nicht.“

Die Analyse fasst die Entwicklung überschaubar zusammen.

Wer es noch kürzer möchte, lässt es sich vom Biber sagen:
https://ruthe.de/cartoon/742/datum/asc/

dickebank
2 Jahre zuvor
Antwortet  Pit 2020

btw – ich war beim Biber zum Essen eingeladen. Es gab „Steg“.

Pit 2020
2 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

🙂

Biene
2 Jahre zuvor
Antwortet  Pit 2020

Damit kann man solche traurigen, schaurigen, gruseligen, realitätsfernen Entscheidungen auf köstlich-humoristische Art erträglich machen.

Monika, BY
2 Jahre zuvor

Nein, es muss es nicht nur durch Schulpräsenzpflicht. Es geht prima auch von zu Hause. Inzwischen nicht nur Wenige können das schon bestätigen.

Sind wir so armselig geworden, dass wir die Kinder dem Risiko, egal wie groß oder klein es ist, bewusst aussetzen?

Soll ich wirklich von meinem Kind später gefragt werden, ob es mir so wenig an ihm lag, dass ich um seine Gesundheit nicht kämpfen möchte?

Und das werden sie fragen. Viele von denen.

Alles was ich für meine Famile und für meine Kinder möchte, ist frei zu entscheiden sie nicht dem Risiko aussetzen.

Das ist alles.

Ich muss da mal was loswerden
2 Jahre zuvor

Warum kann man die Notbremse nicht laufen lassen? Und zwar am besten permanent, für immer! Solange wir unter den Kennzahlen bleiben ist doch alles gut für alle. Niemand muss sich einschränken.

Erst dann wenn wir wieder jenseits der Grenzwerte sind, greift die Notbremse sofort, statt sie wieder wochenlang erstmal ausdiskutieren zu müssen. Und das macht dann total Sinn. Auch wenn Kretschmer wieder was von „unter die Räder kommen“ labert, weil er eine Marionette des Wahlkampfs ist.

Lügen, Lügen, Lügen! Überall wo gesagt wird, Kinder müssen jetzt wieder in den Mittelpunkt rücken, sie müssen wieder mehr Solidarität erfahren – und dann wird genau das Gegenteil gemacht.

Vielleicht kommt in 30 Jahren ja die nächste Pandemie. Und dann werden die Kinder und Jugendlichen von heute sich nur allzu gut erinnern und dann vermutlich anders entscheiden in der Rangfolge der Schutzvorkehrungen: ihre Kinder zuerst VOR den (dann) alten Säcken, die heute durch die Bank Fehlentscheidungen auf dem Rücken dieser Generation getroffen haben. Und wenn dann Kretschmer und wie sie alle heißen im Altenheim hocken, wird es nix für sie geben, keinen Impfstoff keinen Schutz, keine Masken, nur Verachtung und nicht einmal Aufmerksamkeit in den Medien.

MeinSenf
2 Jahre zuvor

Ich bin einer dieser Neuen Kommentatoren, allerdings nicht weil ich in ein neuer Leser wäre, sondern weil mir im Zuge dieser Pandemie immer mehr der Kragen geplatzt ist und ich den Druck irgendwo rauslassen muss.

Meines Erachtens müsste die Gelegenheit genutzt werden, um Schule endlich neu zu denken! Ob das mit einer reinen Bildungspflicht gelingen würde, weiß ich nicht. Allerdings zieht sich die schon seit Urzeiten der rote Faden durch unsere Bildungslandschaft, der da heißt: Es darf nichts kosten! Und an unserem Bildungssystem etwas zu ändern würde massive Kosten verursachen. Es wird sich also in absehbarer Zeit gar nichts ändern und noch weniger verbessern!
Das bisschen Schutz, dass die Bundesnotbremse den Kindern, Eltern Lehrern, Schulbeschäftigten und Erziehern geboten hat, wird also jetzt auch wieder gestrichen und andere sinnvolle Maßnahmen sind lange nicht in Sicht. Dem Wahlkampf werden mal wieder die Schwächsten unserer Gesellschaft geopfert!

Anstatt die Chance zu nutzen, jetzt ins Bildungssystem und in sicheren Unterricht zu investieren und sei es auch nur soviel, wie man zur Rettung wirtschaftlicher Betriebe bereit war auszugeben, machen unsere Politiker lieber weiter den industriellen Lobbys den Hof. Dabei ließen sich doch auch mit einer vernünftigen Bildungspolitik und überdachten Umstrukturierung des Bildungssystems durchaus Wählerstimmen generieren. Aber Kinder dürfen nicht wählen und an deren Eltern wird nicht gedacht.

Pit 2020
2 Jahre zuvor
Antwortet  MeinSenf

@MeinSenf

„Ich bin einer dieser Neuen Kommentatoren, …“
Ja, Sie sind mir – angenehm – aufgefallen aufgrund einer sachlich-kritischen Grundhaltung.
Oder in „Modern Talking“: Alles gut! Damit bin ich fein!
😉

MeinSenf
2 Jahre zuvor
Antwortet  Pit 2020

@Pit2020

Vielen Dank für die Blumen! Das Kompliment gebe ich gerne zurück!

Ich habe übrigens bei meinen ersten Kommentaren noch einen anderen Namen verwendet (Muss jetzt auch mal was sagen), aber dieser ist griffiger und gefällt mir besser…

Pit 2020
2 Jahre zuvor
Antwortet  MeinSenf

@MeinSenf

Ja, der „Nick“ hat was und ist auf den Punkt.
Sitzt und passt.
🙂

Monika, BY
2 Jahre zuvor
Antwortet  MeinSenf

Willkommen!
Ich bin auch relativ frisch hier und ich bin so dankbar dafür diese Seiten zu finden.

Die Menschen hier haben mir mit ihrem Schreiben wahnsinnig viel geholfen meinen Stand zu halten, insbesondere, dass es sich um einen Lehrerforum handelt und wir zwei Schulkinder haben.

Mein Magengeschwür ist weg.

Mary-Ellen
2 Jahre zuvor
Antwortet  Monika, BY

@Monika, BY:

DAS freut doch sehr!

Offensichtlich bekommen so etwas leider die falschen Leute, wenn Sie wissen, was ich meine…
😉

Monika, BY
2 Jahre zuvor
Antwortet  Mary-Ellen

Ja, ich weiß, danke :herz

MeinSenf
2 Jahre zuvor
Antwortet  Monika, BY

@Monika, BY

Schön zu hören, dass es Ihnen besser geht. Dafür wird mir, die mitten im System steckt und auch keine Aussicht auf baldigen Ausstieg hat, nur noch schlecht, wenn ich an meinen Job denke.

Ich bin Weisungsempfänger der dämlichsten Vorgaben und unsere KuMi lassen sich immer neue großartige Ideen einfallen, um den Job noch unattraktiver zu machen und ich muss im Zweifelsfall diese Vorgaben auch noch gegen meine eigene Überzeugung Schülern und Eltern vermitteln und sie durchsetzen.

Auf meine Remonstration hin bekam ich eine Wichiwaschi-Antwort, in der mir auch noch unterschwellig gedroht wurde, ich solle das ja nicht wieder wagen, sonst hätte das aber Konsequenzen für mich. Außerdem wurde ich für die Umsetzung der Vorgaben von Eltern beschimpft und tatsächlich auch angezeigt. Da macht die Arbeit doch richtig viel Freude!

Der einzige Lichtblick sind meine Klassen, die mir durch ihre Lernfreude und den tollen Zusammenhalt immer wieder zeigen, dass sich meine Arbeit doch lohnt, wenn auch nur im Kleinen.

Monika, BY
2 Jahre zuvor
Antwortet  MeinSenf

Tut mir sehr Leid. Ich verstehe Sie durchaus. Uns wurde auch heftig aus der GS gedroht, dabei ginge es, und es geht immer noch um mein Kind. Daher auch Magengeschwür-Gefühl.
Und das alles, obwohl das Kind in jeder Hinsicht top ist und obwohl wir die ganze 15 Monate ganz alleine gemeistert haben. Aus der Schule bekommen wir Nichts, außer Materialien. Aber nie haben wir mehr verlangt, nicht einmal, nur dass das Kind zu Hause lernen darf. Vom Gymnasium unserer Tochter haben wir auch nie etwas verlangt. Wir waren nur froh, dass sie zu Hause bleiben darf.
Aber das Gymnasium hat nicht mal gefragt, ob wir etwas brauchen, sie taten es einfach.

Man fühlt sich durch diesen ganzen, seitens der Politik angerichteten Wahnsinn, wie ein Kriminelle, weil man seine Familie schützen will.

Vib
2 Jahre zuvor
Antwortet  MeinSenf

@meinsenf
Das war auch meine grosse Hoffnung so letztes Frühjahr, dass die Coronakrise genutzt wird, um das Schulsystem besser zu machen!
Aber es erscheint eher so, als würden die KMs eher stark die Augen zukneifen, um alles möglichst gleich lassen zu können.

Monika, BY
2 Jahre zuvor
Antwortet  Vib

Aus eigener Erfahrung und was ich von den Anderen höre, momentan hängt stark von der einzelnen Schule ab.

GS übt unglaublicher Druck aus, um das Kind in der Schule zu bekommen. Gymnasium dagegen (erst 5 Klasse, also keine Jugendliche) hilft dem Kind wo es kann. Das ganze Kollegium da ist einfach unglaublich. Am Anfang des Schuljahres kannten sich viele mit der Technik nicht aus, einige immer noch nicht, aber sie schaffen trotzdem alles richtig und pünktlich. Sie sind durchaus engagiert, geben sich sehr viel Mühe und alles funktioniert tatsächlich prima. Im Übrigen kein technisches Gymnasium

Vielleich mit der Zeit werden mehr und mehr. Vielleicht auch nicht.

Außenseiter im Dienst
2 Jahre zuvor
Antwortet  MeinSenf

Eine angeschaffte Präsenzpflicht wäre wahrscheinlich nicht das Allheilmittel. Dafür ist das DE Schulsystem zu marode trotz nach wie vor einiger engagierter Lehrer. Dennoch wäre es ein erster Schritt in eine Zeit jenseits des 18 JHD.

Mal ganz radikal gedacht:
Bildungsplan kommt von Kultusministerium und die Umsetzung liegt in der Verantwortung von (privaten) Schulbetrieben oder den Eltern.
Schulbetriebe erhalten entsprechend ihrer Leistungsquoten bzw. der ihrer Schüler dafür Geld.

Könnte man bei privat beschulten auch einführen. Dann hätte Ggf. Kindererziehung auch mal wieder einen gebührenden Stellenwert und die Entscheidung „Karriere oder Kind“ würde Ggf. Anders ausfallen.

Ketzerische Ideen… ich weiß 😉

Viva
2 Jahre zuvor

Eine sehr gute Analyse, die mich erschaudern lässt.

„Mit der Pandemie zu leben“ heißt nichts anderes als pandemiebedingte Opfer als Preis für ein normales Leben hinzunehmen.

Dass Frau Merkel die Bundesnotbremse reaktivieren würde, glaube ich ihr glatt. Den meisten anderen glaube ich es allerdings nicht. Dazu waren die gemachten Erfahrungen mit ihnen während der Pandemie bisher zu bitter. Den Vertrauensverlust in die meisten Politiker(innen) bekommt man (ich) nicht mehr aus dem Kopf. Und „ihr Weg“ setzt sich nun nach der kleinen Unterbrechung unerbittlich fort … endlich können sie tun und walten, wie SIE meinen und immer schon wollten.

Wohin ihr Weg (uns) wohl führen wird?

Mary-Ellen
2 Jahre zuvor

@Pit2020:
Kluger Biber!!!!
Unterstreicht das Thema obigen Artikels auch sehr anschaulich.
Würde ich mir am liebsten als Button an die Jacke heften…

Teacheress
2 Jahre zuvor
Antwortet  Mary-Ellen

Ich habe ihn erstmal in meinem WApp gepostet und vorher herzlich gelacht. Ansonsten gibt es nix zu lachen. Unsere SL meint, wir hätten dieses Schuljahr alle zu wenig gearbeitet. Meine Collegas und ich sind noch aktuell dabei die letzten Arbeiten zu korrigieren. Ich habe schon überlegt, alle von den Klassen eingereichten Aufgaben seit Ende Januar auszudrucken und ihm das Ganze vor die Tür zu schmeißen. Abi gar nicht mitgerechnet. Er tickt wie Senator Rabe et alii: nur Präsenz ist richtige Schule. Der Blick nach GB zu Freunden und Familie lässt Böses für die kommenden Wochen ahnen: Delta former known als India treibt in den Schulen dort im Norden die Inzidenzen in die Höhe. Unsere Politik hat nichts gelernt. Und es sind viel zu wenig Menschen hier geimpft. Ich könnte heulen. Wir sind Biber…

S.
2 Jahre zuvor
Antwortet  Teacheress

Ja wir sind Biber, traurige Biber…. Aber immerhin kratzen wir an der Politur der KuMi-Brücken.

Teacheress
2 Jahre zuvor
Antwortet  S.

Wie war das? Steter Biber höhlt den Holzkopf

S.
2 Jahre zuvor
Antwortet  Teacheress

Stimmt! 🙂

Pit 2020
2 Jahre zuvor
Antwortet  Teacheress

So machen wir’s.
😉

Mary-Ellen
2 Jahre zuvor

@MeinSenf:

„….sondern weil mir im Zuge dieser Pandemie immer mehr der Kragen geplatzt ist….“

Liebe/r MeinSenf:
Herzlich willkommen im „Club“!

kanndochnichtwahrsein
2 Jahre zuvor

Allein dass das mit einer Notbremse überhaupt zur Debatte steht, ist erbärmlich!

Nix gelernt aus den Erfahrungen der letzten Monate, des letzten Jahres!
Same procedure als every year… ???

Kann die Politik nicht anders oder will sie nicht anders?

Was wollen die wirklich?
Welche Schäfchen wollen die ins Trockene bringen, bei denen eine Notbremse ihnen im Wege stünde?
Nee, die Bildungsgerechtigkeit kann es nicht sein. Das ist ein Fake!
Die Gesundheit der Kinder und aller anderen an Schule Beteiligten kann es auch nicht sein!
Was also dann???
Einfach und schnöde die Macht über andere? (Ich mache es/schaffe es ab, weil ich es kann…!)
Oder die liebe Gewohnheit? (Kinder in Schulen abgeben ist so bequem!)
Oder das Geld? (Kinder in schlecht ausgestatteten Schulen unterbringen ist billig und keiner widerspricht wirksam!)

Logisch erschließt sich mir das Vorgehen und die Absichten weder der Bundespolitik noch die der Landespolitik!
Am Ende wird alles noch viel, viel mehr kosten.
Sparen kann man ohne langfristige Schutzkonzepte am Ende nicht, es sei denn man verzichtet dann konsequent auch auf die durch Ignoranz ausgelösten Folgekosten immer neuer Wellen (dieses oder eines anderen Erregers), auf die Kosten für ärztliche Behandlung, Kliniken, Reha, Renten, Arbeitslosigkeit, Verlust vieler Betriebe, Versorgung verwaister Kinder etc.
Dann wären wir im Mittelalter angekommen!
Dann hätte unser Land nicht mehr die Bezeichnung „Demokratie“ verdient!

Meine Schüler verstehen nicht, warum sie nicht besser geschützt werden können!

Ich verstehe nicht, warum ich als Lehrer noch nocht geimpft bin, jetzt aber alle einen Termin machen dürfen (wenn auch nur theoretisch), die nicht vor vollen Klassen stehen, aber gerne in Urlaub fahren wollen.

Ich verstehe nicht, warum man immer wieder riskiert, dass Schule ganz dicht gemacht werden muss und dann immer wieder die gleichen, ohnehin schon benachteiligten Schüler darunter leiden. Das hätte man im letzten Herbst schon verhindern können, das könnte man jetzt verhindern, das müsste man für alle Zeiten voraussschauend verhindern.

Ich verstehe nicht, warum Wissenschaft nicht gehört, nicht berücksichtigt wird. Die absolute Mehrheit der ernstzunehmenden Wissenschaftler, ob Virologen, Epidemiologen, Statistiker… haben immer wieder gewarnt. Man wollte sie nicht hören, man will sie nicht hören.
Was machen wir denn, wenn sie sich irgendwann frustriert zurückziehen, wenn sie es einfach Leid sind, sich zum Sündenbock oder zum Werkzeug des Wahlkampfes zu machen?

Wer rennt immer wieder freiwillig und ungeschützt in ein brennendes Haus?
Wer geht immer wieder ungeschützt in ein Haus, in dem eine ansteckende Krankheit umgeht?
Die Schüler werden gezwungen, das zu tun. Die Lehrer genauso.
Nirgendwo sonst kann sich das Virus unter so vielen ungeschützten/ungeimpften Menschen ausbreiten wie in unseren Schulen.
Jeder Bio- oder Medizinstudent im ersten Semester weiß, dass das nicht gutgehen wird.

Frau Merkel hätte ich zugetraut, den Karren aus dem Dreck zu ziehen.
Von allen anderen höre ich nichts Überzeugendes – nur heiße Luft oder klare Fehlentscheidungen.

Darfdaswahrsein
2 Jahre zuvor

Genau meine Gedanken.
In meinem ganzen Umfeld höre ich so oft: niedrige Zahlen, öffnen, öffnen öffnen, alles wieder aufmachen, es ist vorbei, wird ja auch Zeit , Tests weg, Masken weg, Urlaub… usw
Wenn man dann nach GB schaut bekommt man wirklich Bauchweh.
Ich weiss gar nicht wieviele sich jetzt doch impfen lassen wollen, man will ja schließlich in Urlaub fahren.
Aber es fehlt an Impfstoff, immer noch.
Und mit großer Sorge denke ich an Kinder und Jugendliche.
Ich begreife nicht, dass man die Gefahr für ungeimfte SuS und und LuL einfach so ignoriert.
Vollpräsenzunterricht und dann evtl Abschaffung der Maskenpflicht, bei unverändertem Schulbetrieb, ohne jegliche Massnahmen, ohne weitere Schutzmaßnahmen.
Es ist unverantwortlich.
Und dann die Ankündigungen auf keinen Fall mehr den Schulbetrieb einschränken zu wollen, egal wie die Inzidenzen sind.
WIeviele Menschen verschliessen denn die Augen vor den Warnungen. Nicht nur Politiker, auch Eltern!!
Hauptsache die Schule läuft….
Ich hoffe so sehr , dass wir uns irren…

MeinSenf
2 Jahre zuvor
Antwortet  Darfdaswahrsein

„Wir haben nur die Wahl, durch Vernunft zu lernen oder durch Katastrophen belehrt zu werden.“
(Hoimar von Ditfurth)

Ich würde fast wetten, dass die Politiker in puncto Schule die zweite Variante wählen werden.

Jonas Kruse
2 Jahre zuvor

Die Emder werden der Bundesnotbremse keine Träne nachweinen, da dort Reihentests in durch geimpften Altenheimen letztlich dazu führten, dass sie mindeste 12km fahren müssen, um in den Nachbarkommunen ungetestest alles machen zu dürfen. Dort gehen auch alle Kinder zur Schule, spielen Fußball mit 30 Kids usw.

Für das kleine Emden war die Notbremse die Hölle.

Emil
2 Jahre zuvor
Antwortet  Jonas Kruse

Und Emden ist der Nabel der Welt, gelle????

dickebank
2 Jahre zuvor
Antwortet  Emil

… und die Emdener haben nicht viele Möglichkeiten 12 km zu fahren, ohne nasse Füße zu bekommen …

Und Dank des AG VW gibt kann man ja auch fahren und muss nicht laufen.

Mary-Ellen
2 Jahre zuvor
Antwortet  Emil

Emden:
Eine pulsierende Metropole!

Ich muss das mal was loswerden
2 Jahre zuvor
Antwortet  Emil

Und nur bevor dann jemand über meinen Post meckert, dass Emden ja nur aufgrund der Altenheime „Opfer“ der Bundesnotbremse war: mir geht es hier ums Prinzip und die Einstellung vieler Menschen, dass es halt „cool“ zu sein scheint, wenn man das System austrickst.

Dil Uhlenspiegel
2 Jahre zuvor
Antwortet  Emil

Emden gut, alles gut.

Ich muss da mal was loswerden
2 Jahre zuvor
Antwortet  Jonas Kruse

Schade dass überall und immer der Wettkampf laufen muss, wie man am effektivsten und mit möglichst wenig Aufwand die durchaus sinnvollen Schuzt-Auflagen umgehen kann….

Ganz schön armes, elendes Deutschland…nicht nur in Emden…

Biene
2 Jahre zuvor

Ich bin dafür, dass die sogenannten Kanzlerkandidaten mal zum Interview durch die Schulen tingeln und dort von den Schülern und Schülerinnen mal zurecht gebogen werden.
Kinder können so herrlich fiese Fragen stellen. Ich wette, die halten keine 20 min durch.
Natürlich mit entsprechender Vorbereitung durch die gesamte Lehrerschaft (es betrifft ja alle und nicht nur die Sozialkunde-/Politikwissenschaftfachschaften).

Pit 2020
2 Jahre zuvor
Antwortet  Biene

@Biene

Die Herrschaft besucht doch nur Leuchtturm-Wunderkerzen-Projekt-Bildungsstätten, da werden die Fragen – eventuell und wenn, dann natürlich nur wegen eines immensen Termindruckes aller Beteiligten – vorher mit den Pressestellen der Herrschaft abgestimmt. Und weil man einfach an einer hervorragenden Zusammenarbeit interessiert ist – und wegen des o.g. Termindruckes – bedankt sich die Pressestelle mit den passenden Antworten.
😉

Biene
2 Jahre zuvor
Antwortet  Pit 2020

Leider ist genau das der Fall. Von denen „traut“ sich niemand in die „reale“ Welt, denn dann müsste man ja „Fehler“ zugeben. Zu viel verlangt fürs „Ego“.
😉

Kathrin
2 Jahre zuvor
Antwortet  Biene

In unserer Schule hatte sich mal Landesmutter Hannelore Kraft angesagt. Da wurden vorher Waschbetonplatten auf dem Schulgelände hochgenommen und neu verlegt, um Stolperfallen für die MP zu beseitigen. Für die Schulkinder war vorher keiner auf die Idee gekommen. Für PolitikerInnen wird die reale Welt „frisiert“…

Mama AnLi
2 Jahre zuvor

Mir ist hier viel aus dem Herzen gesprochen worden! Und im Grunde kann ich auch nicht mehr viel dazu sagen ohne es, nur in andere Worte gekleidet, zu wiederholen.

Bei diesem ganzen politischen Affentheater bekomme ich nur Angst vor der Zukunft bzw. habe ich angst um die Zukunft unserer Kinder. Sie sind es nämlich die die Zeche für komplett alles zahlen werden/müssen, ob finanziell oder/und gesundheitlich. Unsere aktuellen Politiker sowieso und auch die, die jetzt in den Startlöchern stehen, interessieren sich dafür in keinster Weise. Für die sind unsere Kinder aktuell nur Mittel zum Zweck …

Bernd
2 Jahre zuvor

Warum sollte man sich noch über irgendwelche Äußerungen, die von irgendwelchen toxischen Persönlichkeiten von sich geben werden, noch aufregen? Nur mit einer überzeugende Argumentation, kann man diese autoritären Manipulatoren davon abhalten, weiter schaden an der jüngsten Generation zu verursachen. Diese Soziopathen, die sich im derzeitigen Machtgefüge an der politischen Spitze befinden, sind Menschen, die ihre persönlichen Ziele verfolgen, ohne Rücksicht zu nehmen, wen sie damit zerstören.
Und irgendwie hat man auch langsam die Nase voll von dieser Rücksichtslosigkeit, nur bedacht auf seine persönlichen vorteile, die dann am unteren ende der gesellschaftlichen Struktur verheerenden Schaden anrichtet.

Minna
2 Jahre zuvor

War die Bundesnotbremse erfolgreich? Woher wissen alle, dass es die Bundesnotbremse war? Vielleicht war es einfach die Jahreszeit?

calicki
2 Jahre zuvor
Antwortet  Minna

Es war auf jeden Fall die Jahreszeit, da braucht man doch nur seine eigenen Erfahrungen mit Erkältungskrankheiten betrachten.
Auch gibt es mittlerweile Studien zum Nutzen der Maßnahmen, die besagen, dass z.B. Ausgangssperren (vor allem im Winter) nichts gebracht haben. Aber das will man nicht hören. Oder was ist damit, dass im Freien eine Ansteckungsgefahr verschwindend gering ist? Ich meine wir sollen trotzdem immer noch auf dem Parkplatz mit Maske herumlaufen. Wissenschaftliche Erkenntnisse werden eben nur dann akzeptiert, wenn es zum Nutzen der Politik ist.
Wie wäre es mit einem Waschbecken pro Klassenzimmer und Luftfilter? Weil grundsätzlich habe ich auch keine Lust auf einen MagenDarmVirus oder die Grippe, damit könnte man mehrere Nutzen ziehen, aber das Kostet natürlich Geld im Gegensatz zur Ausgangssperre.

Mutti
2 Jahre zuvor
Antwortet  Minna

Ihr Ernst jetzt?Warum wütet Corona in Ländern,wo es dauerhaft warm ist?Sicher nicht,weil es ein saisonales Virus ist.

Teacheress
2 Jahre zuvor
Antwortet  Minna

Oh weh!

Besorgte Mutter
2 Jahre zuvor

Traurig, das nur der eigene Ego den Politikern im Wahlkampf wichtig ist.

Menschenleben scheinen bedeutungslos, gerade in Bezug auf unsere Kinder und deren RECHT AUF UNVERSEHRTHEIT!!!!

Es wird nichts, absolut nichts zum Schutz unserer Kinder in den Schulen getan!!!!

Gerade eben haben wir die Info erhalten, nicht nur das komplett vollbesetzte Klassen sind, sondern das jetzt nach 2 Schultagen im Szenario A auch die Maskenpflicht waehrend des Unterrichtes bei einer Inzidenz von unter 35 entfaellt.
Es wird ausschließlich auf 2xpro Woche Testung gesetzt und wahrscheinlich Fenster auf, auch die Cafeteria oeffnet(zwar mit Maske zu nutzen) und eine Verabschiedung der Abschlussklassen im grossen Rahmen ist angedacht.
Meines Erachtens ist dies nun noch das i-Tuepfelchen beim Thema Pandemie!!!!
Schrecklich, so viel Leichtsinn auf einmal!!!!

Mal abgesehen vom Herbst…. Wer weiss, wie viele Tote es dann wieder gibt, womoeglich auch von ungeschuetzten Kindern.
Ist dies wirklich der Preis fuer Wahlerstimmen???

Maren
2 Jahre zuvor
Antwortet  Besorgte Mutter

Ich warte eigentlich nur noch darauf,dass auch die Testpflicht abgeschafft wird,um die,die verweigern,um ihr Kind nicht in Vollpräsenz zu schicken,wieder zur Schule zwingen zu können.

Ich muss dass da mal was loswerden
2 Jahre zuvor
Antwortet  Besorgte Mutter

Hurra, die Pandemie ist vorbei. Dank des Wahlkampfs!

Heike K.
2 Jahre zuvor

Ich verstehe solche Aussagen und Kommentare nicht. Viele Länder hatten die Schulen geöffnet und die Zahlen waren über den Winter nicht größer als in Deutschland (siehe Frankreich und Italien). Die Zahl der Kinder und Jugendlichen die an Corona stark und mit Folgeschäden erkranken ist verschwindend gering, dafür steigt die Zahl derer die unter den Folgen der Schulschließungen leiden in erschreckende Dimensionen. Egal wie gut die Schulen technisch ausgestattet sind, ein Alltag in der Schule ist durch nichts zu ersetzen! Denken wir denn daran immer erst zum Schluss? Wenn alle Erwachsenen und Risikogruppen durchgeimpft sind, wer soll denn noch schwer erkranken? Ich versteh die Diskussionen über Schulschließungen nicht, tut mir leid!

KnechtRuprecht
2 Jahre zuvor
Antwortet  Heike K.

„Wenn alle Erwachsenen und Risikogruppen durchgeimpft sind, wer soll denn noch schwer erkranken?“
Teile der Ungeimpften, also dann v.a. Kinder und Jugendliche – ggf. durch eine neu entstehende Variante oder im Rahmen der Anteile an bereits jetzt bekannten schweren oder langfristigen Verläufen.

Maren
2 Jahre zuvor
Antwortet  Heike K.

Weil das Virus dann unter ungeimpften weiter wüten und Mutationen ausbilden kann,gegen die die Impfung möglicherweise nicht mehr wirkt.Und weil es auch bei mildem bis unbemerktem Verlauf Monate später zu long covid kommen kann.Und weil eben noch nicht alle geimpft sind.Und weil niemand über die Gesundheit anderer Leute Kinder zu entscheiden hat!Ihr Kind hat long covid?Ups,eigentlich trifft das Kinder aber gar nichg.Pech gehabt.Vllt einfach mal richtig informieren(s.England,etc.),dann verstehen auch Sie es.

calicki
2 Jahre zuvor

Und zum Glück läuft sie aus! In welcher Welle sollen wir stecken, bei den aktuellen Inzidenzwerten? Was soll hier noch gebrochen werden? Wer sich impfen möchte wird das bis zum Herbst tun können und damit muss dann auch einmal Schluss sein. Man kann nicht im Dauerzustand eines Lockdowns verharren.
Sind wir froh, dass Kinder von diesem Virus nichts zu befürchten haben. Ich weiß, dass nun Stimmen kommen die sagen :“Aber das stimmt nicht und es könnte doch und Spätfolgen und und und“. Wenn man sich die Zahlen in dieser Altersgruppe ansieht muss man jedoch wenn man ehrlich ist zugeben, dass man dann mit dem Kind nicht Auto fahren dürfte, aus Angst vor einem Unfall. Ich weiß, Shitstorm wegen dieser Aussage, aber ich sage es trotzdem.

Dil Uhlenspiegel
2 Jahre zuvor
Antwortet  calicki

„In welcher Welle sollen wir stecken, bei den aktuellen Inzidenzwerten? Was soll hier noch gebrochen werden?“

Bsp. BaWü:
09.10.2020 Inzidenz 26
08.06.2021 Inzidenz 28

Was lag dazwischen?

Dil Uhlenspiegel
2 Jahre zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

Zahlen aus Diagramm COVID-19 7-Tage-Inzidenz für Baden-Württemberg
https://www.corona-in-zahlen.de/bundeslaender/baden-w%C3%BCrttemberg/

Adali
2 Jahre zuvor

Ich bin ohnehin für die Abschaffung der Schulpflicht. Corona hat auf schöne Weise bestätigt, dass wir sie gar nicht brauchen, denn die meisten Schüler würden freiwillig und gerne zur Schule gehen. Wenn jetzt noch die Lehrer behaupten, der Präsenzunterricht sei durch Selbstlernen zuhause ersetzbar, dann kann man die Luschen einfach in Rente schicken und dann bleiben die Guten übrig und dann steht einem Schüleransturm nichts mehr im Wege. Denn die allermeisten Schüler sind lernfreudige und lernwillige Menschen!

Leseratte
2 Jahre zuvor

Fast überall gehen die Schulen wieder in den vollen Präsenzunterricht, da die Inzidenzen insgesamt sinken. Ob man, wenn man teilweise sogar mit Abschaffung der Masken- und Testpflicht liebäugelt, auf dem Schirm hat, dass die meisten Ungeimpften dort in geschlossenen Räumen zusammenkommen? Da müssen doch Sicherheitspuffer bleiben!

„[…] Studien aus den USA hätten gezeigt, dass ungeimpfte Populationen im Vergleich zu den geimpften einen um rund 70 Prozent höheren Inzidenzwert aufweisen. Diesen Wert könne man ungefähr auf Deutschland übertragen. Dabei handele es sich laut Kekulé um Gruppen, in denen die Menschen den Impfungen eher kritisch gegenüberstehen. Oder Regionen und Bevölkerungsgruppen, die organisatorisch nicht leicht zu erreichen seien. „Bis diese Gruppen durchimmunisiert sind, dauert es eine Weile.“ Umso wichtiger sei, es auch diese Gruppen zu einer Impfung zu bewegen, so der Epidemiologe.[…]

https://www.focus.de/gesundheit/news/kekules-plateau-theorie-warum-die-corona-zahlen-jetzt-nur-noch-langsam-sinken_id_13370496.html

Herr Kekule, es sind eben nicht nur Impfkritiker oder – verweigerer oder „Regionen und Bevölkerungsgruppen, die organisatorisch nicht leicht zu erreichen“ sind, sondern quasi fast alle Kinder und Jugendlichen. Die Stiko empfiehlt offenbar die Impfung nur für vorerkrankte 12-17-Jährige.

„[…] Allen anderen Teenagern rate die Impfkommission von der Corona-Impfung ab. „Der Einsatz von Comirnaty (Anm. d. Red.: Handelsname von Biontech/Pfizer) bei Kindern und Jugendlichen im Alter von 12-17 Jahren ohne Vorerkrankungen wird derzeit nicht allgemein empfohlen[…]“

https://www.n-tv.de/panorama/STIKO-empfiehlt-Impfung-wohl-nur-fuer-gefaehrdete-Kinder-article22604241.html

Und wenn nicht endlich einmal vorausschauend gehandelt und weiterer Impfstoff für den Herbst bestellt wird, werden diejenigen, die sich in das Schulgetümmel stürzen, das Virus womöglich doch wieder in die besonders gefährdeten Gruppen tragen (Pflegebedürftige, …), deren Immunschutz wohl nach 6 Monaten so nachlässt, dass eine Auffrischungsimpfung nötig ist.

„Wir erwarten, dass der Spiegel bei Geimpften etwa in dem Maße sinkt wie bei den Genesenen, denen ja nach sechs Monaten eine Impfung empfohlen wird“, sagt Prelog. „Bei der Planung sollten wir jetzt also auch an die Auffrischungsimpfungen denken, solange es keine modifizierten Impfstoffe gibt.“
Bundesgesundheitsministerium hält Frage nach Booster-Impfungen für verfrüht
Neben den Antikörpern spielen beim Immunschutz zudem auch T-Zellen eine Rolle. Diese zerstören körpereigene Zellen, die vom Virus infiziert wurden. Studien zufolge können diese auch noch nach sechs Monaten vor einer Infektion schützen – unabhängig von der Zahl der Antikörper.
Doch das Bundesgesundheitsministerium hält die Frage nach den sogenannten Booster-Impfungen für verfrüht. „Die Schutzdauer der verschiedenen Impfstoffe vor Covid-19 ist derzeit noch nicht bekannt“, heißt es auf Nachfrage. Mehrere Arbeitsgruppen in Großbritannien und den USA beleuchteten diese Fragestellung; mit Veröffentlichungen zu neuen Erkenntnissen sei in nächster Zeit zu rechnen. „Nach ersten Hinweisen pharmazeutischer Unternehmen bieten die zugelassenen Impfstoffe einen Schutz über mindestens sechs Monate.“
Aber wäre dann nicht jetzt der Zeitpunkt für eine Kampagne für die Auffrischungsimpfungen? Großbritannien etwa hat bereits angekündigt, allen über 50-Jährigen im Herbst ein drittes Impfangebot zu machen.“

https://www.welt.de/politik/deutschland/article231661213/Impfkampagne-Gehen-Kinder-vor-oder-Drittimpfungen-fuer-Alte.html

Es ist zu befürchten, dass wir auch das wieder verschlafen und die zuerst geimpften alten Menschen im Herbst ohne ausreichenden Impfschutz dastehen. Falls bis dahin überhaupt jeder Impfwillige ein oder zwei Mal geimpft ist.
Und alle, die zu den Prio-Gruppen gehören, die jetzt inzwischen voll geimpft sind (was ja bei vielen LuL noch nicht der Fall ist) werden ja auch sicher im Spätherbst (wenn das Schuljahr in Vollpräsenz ohne Luftfilter, CO2-Ampeln und sonstigen „Luxus“ gerade richtig angelaufen ist) Auffrischungsimpfungen benötigen.

Dil Uhlenspiegel
2 Jahre zuvor

Wer braucht schon eine Notbremse, wenn gilt:

>>… Corona-Verordnung in Baden-Württemberg zum 7. Juni … Negative Testbescheinigungen einer Schule gelten maximal 60 Stunden lang. Schülerinnen und Schüler können mit diesen Test aus dem Unterricht auch öffentliche Angebote nutzen, bei denen eine Testpflicht besteht, zum Beispiel Freibäder, Restaurants und Museen. Die Vorgabe (beispielsweise in Restaurants) eines Negativtests, der nicht älter als 24 Stunden ist, trifft auf Schülerinnen und Schüler mit einer negativen Testbescheinigung ihrer Schule nicht zu.<< https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/coronavirus-liveblog-in-bw-100.html#Schuelertests

Ein Slogan dazu: "Was wir testen, hält länger! Ihre Schulen"

Pit 2020
2 Jahre zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

@Dil Uhlenspiegel

Warum auch nicht?
Da muss man nur mal weiterdenken und letztlich gaaaanz konsequent sein!
Das ist jetzt keine repräsentative Umfrage, aber ich habe mal rasch ein bisschen rumgefragt … Auch in diesem Jahr wird es wieder sämtliche Schulabschlüsse ohne Mindeshaltbarkeitsdatum geben. Das gilt also … unbegrenzt!
Ich beantrage also, dass eine Testbescheinigung einer Schule dann auch unbegrenzt hält. Es würde so vieles vereinfachen. Man denke nur an die leuchtenden Kinderaugen …
😉

Scheibenwischer
2 Jahre zuvor

Ist doch klar. Unsere Kinder/ Jugendliche gehören noch nicht zu denjenigen die wählen dürfen. Also muss man auch keine Rücksicht beim Wahlkampf auf sie nehmen. Und was im kommenden Herbst/Winter passieren wird, ist den Politikern vollkommen egal. Und Herrn Laschet sowieso. Das dumme ist auch dass bis zu den Wahlen im September auch viele Menschen vergessen haben was alles schief gelaufen ist und wie man unsere Kinder/Jugendliche ins offene Messer laufen ließ. Schule um jeden Preis. Das heißt auch auf Deutsch übersetzt “ egal ob die Eltern bis dahin geimpft sind, oder mit Corona im Krankenhaus liegen und vielleicht noch schlimmeres passiert. Unsere Politiker und deren Familien sind mit absoluter Sicherheit bis dahin ausreichend geimpft. Und ansonsten gibt es halt Privatlehrer oder Kindermädchen. Das die CDU in Sachsen-Anhalt gewonnen hat, zeigt ja jetzt schon dass vieles in Vergessenheit geraten ist.

Dil Uhlenspiegel
2 Jahre zuvor

Wie es dazu vielleicht kam?
Ein kleiner Erklärungsversuch zur Genese der 60h-Gültigkeit von Schultestungen:

Es wurden 2 Testungen pro Woche angesetzt, typischerweise z.B. Montag und Mittwoch je zur ersten Stunde. Mehr Testungen wären organisatorisch und finanziell wohl nicht wünschenswert.

Dann stellte sich natürlich schnell die Frage nach der Gültigkeitsdauer, et voila: Damit von Mittwochfrüh bis Freitagmittag alles im grünen Bereich zu liegen kommt, muss man die Gültigkeit auf 2,5 Tage = 60h dehnen und schon kann der ganze Präsenzunterricht unter Test-Schutz gestellt der Gesellschaft präsentiert werden.

Plötzlich kommen nun findige Geister darauf, dass man ja mit den Schul-Testungen auch in freier Wildbahn auf Tour gehen könnte und schon haben wir die geringfügige Diskrepanz von:
in der Schule (von den am häufigsten asymptomatischen Altersgruppen) selbstgemacht = 60h gültig
vs.
an offizieller Stelle fremdgemacht = 24h gültig.

Ein Salto Mortale der Interpretation wissenschaftlicher Grundlagen mit Spagat zwischen Gültigkeit und Gütlichkeit – Akrobat, schööön!

Oder alles doch ganz anders, hm, wer mag es uns erklären?