„Ohne sichere Schulen und Kitas kriegen wir keine effiziente Pandemiebekämpfung hin!“

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MÜNSTER. Die Virologin und Ärztin Dr. med. Jana Schroeder hat angesichts der dynamischen Ausbreitung der Delta-Mutante des Coronavirus die Kultusminister aufgefordert, sich endlich um einen wirkungsvollen Infektionsschutz in Schulen zu kümmern. Dazu gehören ihr zufolge die flächendeckende Installation von Luftfiltern – sowie die Beibehaltung von Tests und Maskenpflicht. Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien (CDU) hatte in Aussicht gestellt, darauf im kommenden Schuljahr weitgehend zu verzichten.

Luftfilter holen Coronaviren aus der Atemluft – sind den Landesregierungen aber für Kitas und Schulen zu teuer. Illustration: Shutterstock

„Diesen Sommer müssen Pläne für den Herbst gemacht werden und die Umsetzung muss jetzt beginnen. Man darf nicht den Respekt vor dem Virus verlieren!“, so erklärt die Fachärztin für Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie und Leiterin des Instituts für Krankenhaushygiene und Mikrobiologie im Klinikverbund der Stiftung Mathias-Spital gegenüber dem Fernsehsender RTL. Für die Schulen bedeute das:

  • eine uneingeschränkte Maskenpflicht nach der Rückkehr aus dem Urlaub,
  • flächendeckende Installation von Luftfiltern,
  • die Beibehaltung der Testpflicht für Schüler und Schülerinnen,
  • kleinere Klassengruppen, beispielsweise auch mal Unterricht draußen
  • bei Ausbrüchen ein unkomplizierter und übergangsloser Wechsel in den Distanzunterreicht, also Stichwort Digitalisierung der Schulen.

„Ohne sichere Schulen und Kitas kriegen wir keine effiziente Pandemiebekämpfung hin!“, mahnt die Virologin. Umgekehrt gelte: Niedrige Infektionszahle sorgen dafür, dass es seltener Ausbrüche an Schulen gibt. „Die Welle mit der Deltavariante, die ist bereits quasi gebucht, auch für Deutschland“, meint die Virologin. „Es ist nur die Frage, wie groß die Welle ausfällt und der Zeitpunkt ist auch unklar. Also, hier im Wettrennen zwischen der Delta und den Impfungen muss auf jeden Fall die Impfung gewinnen“, so Schroeder.

„Das ist sogar eine Art Super-Spreader Variante, also eine Variante, die wesentlich leichter übertragbar ist“

Das liege daran, dass die Deltavariante, die zuerst in Indien festgestellt wurde, deutlich ansteckender sei. Das ursprüngliche Coronavirus hatte eine Übertragbarkeit, also einen R-Null-Wert, von 2,5, das heißt, ein Patient hat 2,5 andere Menschen im Durchschnitt angesteckt. Der R-Null-Wert der Delta-Variante liege bei 5,8. „Das ist sogar eine Art Super-Spreader Variante, also eine Variante, die wesentlich leichter übertragbar ist,“ so Schroeder. Tatsächlich werden immer mehr Fälle von Infektionen mit der Mutation unter Kita-Kindern und Schülern gemeldet, wie News4teachers berichtet.

Erst vorgestern hatte Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien (CDU) ein „Präsenz-Schuljahr“ angekündigt (was kleinere Klassen schon mal weitgehend ausschließt). Sie gehe davon aus, dass zum Beginn des Schuljahres voraussichtlich für zwei Wochen die Maskenpflich noch bestehen bleibt und es in dieser Zeit verpflichtende Corona-Tests geben wird – danach müsse man sehen.

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Die Kultusministerkonferenz hatte vergangene Wioche beschlossen, dass alle Schulen nach den Sommerferien «dauerhaft im Regelbetrieb (…) mit allen Schulfächern und Unterrichtsstunden» besucht werden sollen. Regelbetrieb bedeute, dass Unterricht in der Schule ohne weitere Einschränkungen erteilt und das schulische Leben wieder ermöglicht werde, heißt es in einem Beschluss. Auch außerschulische Angebote wie Schulfahrten würden wieder in «vollem Umfang» ermöglicht. Von Luftfiltern war hingegen keine Rede.

Schroeder hatte bereits im März in der ZDF-Sendung „Markus Lanz“ scharfe Kritik an der Kita- und Schulpolitik der Länder in der Corona-Krise geübt. Bei Kindern sei bisher nur reaktiv, nicht proaktiv gehandelt worden. Zunächst sei das Narrativ gewesen, Kinder stecken sich gar nicht an. Gefolgt von: Kinder stecken sich bei ihren Eltern an. Jetzt heiße es, die Infektionszahlen bei Kindern steigen, weil sie mehr getestet werden (wie es sinngemäß in einem Beschluss der Kultusministerkonferenz von Anfang April heißt). „Aber da kann ich ihnen sagen: Ein Test macht das Licht an, wo vorher dunkel war“, so Schroeder.

Passt gut auf Euch und Eure Kinder auf – die Regierung macht das nicht…

— Jana Schroeder (@DrJanaSchroeder) March 23, 2021

Die Corona-Inzidenz liege bei Kindern doppelt so hoch wie unter Erwachsenen (was auch heute noch gilt, allerdings auf deutlich niedrigerem Niveau). Das zeige offensichtlich, dass man dieser Bevölkerungsgruppe mehr Aufmerksamkeit schenken müsste. Talkshow-Gastgeber Markus Lanz pflichtete bei: „Die Erzählung war immer: Schulen sind nicht die Treiber der Pandemie. Ich glaube, das ist einer der dümmsten Sätze dieser ganzen Pandemie.“ Es gebe nur Infektionsherde – und Nicht-Infektionsherde.

Dem stimmte die Medizinerin und Wissenschaftlerin ausdrücklich zu – und erklärte: „Wir sind in Bezug auf Kinder ganz lange mit der Problembegutachtung beschäftigt gewesen, ohne zur Lösungsfindung zu kommen. Denn die Lösung muss natürlich sein: Wie können wir Schulen sicher gestalten?“ News4teachers

Die Kultusminister schaffen es immer wieder, noch einen draufzusetzen: Jetzt erklären sie Corona in Schulen für beendet!

 

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Klaus Lehmkuhl
2 Jahre zuvor

Auch das wird nichts helfen : Die Schulminister steuern Deutschland in die nächste Welle . Die Frage ist nur , ob sie noch vor den Sommerferien beginnt oder erst im Herbst . Es ist eine Schande , dass solche Leute bestimmen können , was passiert . Keine Ahnung , keine Skrupel – die schlimmstmögliche Kombi .

Mary-Ellen
2 Jahre zuvor
Antwortet  Klaus Lehmkuhl

Ich tippe auf eine Kombi aus Verlust der Bodenhaftung, Selbstverliebtheit und Berechnung (Wahlkampf).
Erst mal öffnen ……
und dann der „Delta-Schub“.

Da kann man doch prima argumentieren, man hätte alles dafür getan, um den „Untertanen“ Brot und Spiele (Betreuung und Konsum) zu ermöglichen, doch leider kam gegen Ende September die böse Virusvariante.
(Insgeheim beten Sie vermutlich inständig, dass noch vor dem Wahltag genug Impfstoff rangekarrt wird bzw. der Kipp-Punkt bei Delta erst nach dem Wahltag erreicht ist.
Alles Weitere kann man dann ja später überlegen).

NoCovid
2 Jahre zuvor

Es sind eigentlich eine sehr simple Fragestellung, die sich unsere Gesellschaft stellen sollte:
Sollten wir an Schulen in Bildung UND Gesundheitsschutz investieren oder sollten wir in an Schulen in Bildung ODER Gesundheitsschutz investieren?

Wenn wir „UND„ wollen, dann müssen wir alles dafür tun, dass wir als erwachsene Gemeinschaft unsere Kinder in den Schulen schützen.

Ein „ODER“ dient in keinem Fall den Kindern, sondern bildet den Nährboden der verlogenen und fatalen Diskussion der letzten Monate. Wer nur das eine fordert ohne in das andere zu investieren, handelt nicht im Sinne der Kinder.

Wir sind es unseren Kindern schuldig, die spaltende Diskussion zu beenden und endlich zu handeln. Wir müssen Bildung UND echten Gesundheitsschutz an den Schulen vereinen!

Dazu gehört die Beibehaltung und konsequente Umsetzung der Aha+L Regeln und die Abschaffung der Präsenzpflicht in allen Bundesländern, damit Eltern, die ihre Kinder und Familien schützen MÜSSEN, entkriminalisiert werden und Kinder ein Recht auf Bildung UND Gesundheitsschutz erhalten bleibt.

Ich fand es wohltuend diesen Bericht zu lesen. Danke.

In Sorge
2 Jahre zuvor
Antwortet  NoCovid

Echt jetzt? In Schulen wird in Bildung investiert?
Ist irgendwie komplett an mir vorbeigerauscht!
In denkwürdige Projekte, ja, das habe ich mitbekommen (JÜL-Klassen…..). In Sparmaßnahmen aller Art, d’accord ( Inklusion, Integration….).
Aber in Bildung? In dem Moment muss ich abgelenkt gewesen sein!

potschemutschka
2 Jahre zuvor
Antwortet  In Sorge

Als das in der Schule dran war, muss ich auch gerade gefehlt haben.

Mary-Ellen
2 Jahre zuvor

Leider kam Jana Schroeder im März bei Markus Lanz zwar zu Wort, bekam jedoch für mein Empfinden zu wenig Redezeit, um ihre Sichtweise zu erklären.

Dil Uhlenspiegel
2 Jahre zuvor

Man hörte ja in den letzten Monaten sehr oft, dass Schulen das Letzte sein dürften, das man einschränkt, wenn die Zahlen hochgehen.
Von innen betrachtet erscheint mir das Gegenteil sinnvoll, zumal sich nun Umgeimpfte gerade dort eng tummeln (müssen).
Aber was weiß ich schon … wobei, was wissen die schon?

Besorgter Bürger
2 Jahre zuvor

Und in BW sollen die KuK jetzt Eigenbescheinigungen der Eltern abstempeln und unterschreiben und damit Lügnern und Betrügern Tür und Tor öffnen.

Da erhalten die Corona-Leugner und Querdenker dann Formulare mit BW-Logo und Stempel, die 60 Stunden lang überall akzeptiert werden – völlig ohne Test! Es reicht, wenn die Eltern sagen, dass sie getestet haben. Ohne Kontrolle – nix!

Einfach nur lächerlich. Hätte nie gedacht, dass BW so eine Bananenrepublik ist. Und dass die neue Kultusministerin noch schlechter ist als dir alte. Hatte das für unmöglich gehalten – man lernt nie aus.

Jan aus H
2 Jahre zuvor

Wie üblich werden die KM nicht auf so etwas hören. Sie finden bestimmt irgendeinen Wissenschaftler (Fachrichtung egal), der genau das Gegenteil behauptet.

Es ist Irrsinn, jetzt den Schutz fallen zu lassen. Wir hatten im Sommer 2020 die Chance, die Pandemie zu beenden bei verschwindend geringen Inzidenzen. Es wurde nicht getan, statt dessen gab es zigtausend Tote in der zweiten und dritten Welle.

Aktuell sieht es so aus, als wenn man das ganze auch im Sommer 2021 beenden könnte. Was macht man? Nichts… man feiert statt dessen Öffnungsorgien und überbietet sich gegenseitig im Leichtsinn.

Wenn man Delta weiter ignoriert, dann landen wir bei einer vierten Welle und da man zugleich auch die Schutzmaßnahmen an den Schulen ignoriert, wird es auch wieder lange Schulschließungen geben. Wenn man das nicht will, muss man den Sommer nutzen.

Katinka
2 Jahre zuvor

„bei Ausbrüchen ein unkomplizierter und übergangsloser Wechsel in den Distanzunterreicht, also Stichwort Digitalisierung der Schulen.“

Was bringt die „Digitalisierung der Schulen“ für den Distanzunterricht? Es wäre hilfreich, wenn alle Familien digitalisiert würden mit zuverlässigen Internetanschlüssen und Endgeräten und Druckern.

Sollten wir nochmal in den DU gehen, wird es die gleichen Probleme wie dieses Jahr geben (und es wird – natürlich – wieder gegen die LehrerInnen gehetzt werden…).

Maren
2 Jahre zuvor

Ich hörte gerade heute wieder von einer kinderlosen Nachbarin,ach,so schlimm wirds schon nicht,und Kinder betrifft es ja eh nicht so hart,also kann man sie ruhig in die Schule schicken.Jau,die ständige gebetsmühlenartige „Schulen sind keine Treiber der Pandemie“Nummer zeigt Wirkung….

Leseratte
2 Jahre zuvor

„Schleswig-Holstein startet als eines der ersten Länder in die Ferien, wird dann aber natürlich auch eines der ersten Länder sein, das wieder zurück in die Schulen kommt. Ministerpräsident Daniel Günther ist zwar zuversichtlich, mahnt aber im RTL-Interview (s.Video): Die Pandemie sei noch nicht vorbei. „Der Start in den Schulen wird noch sehr vorsichtig und behutsam sein. Wir werden ja ein richtiges Schuljahr mit normalem Präsenzunterricht haben. Das bedeutet aber, dass wir in den ersten zwei Wochen nach den Ferien sehr vorsichtig sind.“
Für eine Rückkehr in den normalen Schulbetrieb seien strenge Hygienemaßnahmen wie eine Masken- und Testpflicht sowie das Lüften dringend erforderlich.“

https://www.rtl.de/cms/schule-nach-den-ferien-so-soll-die-rueckkehr-in-den-normalbetrieb-laufen-4780362.html

Uiuiui, vor den super strengen und hochwirksamen Hygienemaßnahmen wird sich die Deltavariante aber fürchten und einen großen Bogen um die vielen Ungeimpften in den Schulen machen…, (unzuverlässige Tests, Masken, die nicht korrekt getragen werden, Lüften mit nicht vollständig zu öffnenden Fenstern…). Und das soll reichen gegen eine noch viel infektiösere Variante?

Melanie Brinkmann ist auch fassungslos, wie dumm wir Richtung vierte Welle steuern… mit Ansage…

„[…]Brinkmann fürchtet, dass die bundesweiten Lockerungen eine Ausbreitung der Virusvariante begünstigen. Vor allem Debatten über die Abschaffung der Maskenpflicht hält sie für kontraproduktiv. Diese sei von den Maßnahmen noch „das geringste Übel“. Als sie gehört habe, dass einige Bundesländer die Maskenpflicht in Schulklassen abschaffen wollten, sei sie „erschüttert“ gewesen. Statt nun mit Bedacht vorzugehen, handle die Politik schon wieder ungeduldig und ohne einen Plan zu haben, was zu tun sei, sollten die Fallzahlen wieder in die Höhe gehen. Auch der Physiker und Modellierer Dirk Brockmann hält die vielen parallelen Lockerungen für gewagt. „Wir machen die gleichen Fehler noch einmal“, sagte er. Es sei klüger, zunächst einzelne Maßnahmen zurückzunehmen und abzuwarten, welche Auswirkung das auf das Infektionsgeschehen habe. Nun sei eigentlich der perfekte Zeitpunkt, um intelligente Öffnungsstrategien anzuwenden, um eine mögliche vierte Welle frühzeitig abzublocken und dennoch Freiheiten zu gewähren.“

https://www.welt.de/wissenschaft/article231934269/UK-als-mahnendes-Beispiel-Virologin-Brinkmann-warnt-eindringlich-vor-Lockerungen-wegen-der-Delta-Variante.html

Außenseiter im Dienst
2 Jahre zuvor

Der Tenor der sicheren Schulen resultierte doch ohnehin nur aus dem Gejammere der Wirtschaft und der (Ich formuliere es mal brutal) Karrieregeilen, die einen Abschiebeort benötigten.

Wie komme ich zu der steilen These?
Einfach mal schauen wie die „Notbetreuung“ aussah, wie spät in der „Pandemie globaler Tragweite“ die Wirtschaft zu Homeoffice Lösungen „gezwungen“ wurde oder mit Testungen bedacht wurden.

Sicherlich gibt es hier berechtigte Ausnahmen basierend auf individuellen Lebenssituationen, wo es wirklich ein Genickbruch war… aber bei den aller meisten ist es doch frei gewählte Notlage.

Man „muss“ ja in Urlaub fahren. Man muss ja Smart Home schischi xxl Sofa Curved Flat TV trallala haben. Ist Lebensstandard, der solo nicht finanzierbar ist.
Mal vielleicht an den eigenen Prioritäten arbeiten (Kinder statt Kohle) kommt nicht in Frage.

Das unser „Bildungssystem“ im letzten JHD steckt und ca. so flexibel seinen Kurs ändern kann wie die Mayflower bei Windstille kommt erschwerend hinzu.
Noch schlimmer wird es wenn Cpt. Ahab (KuMis) jedem von seinen weißen Wal (den sicheren Schulen) was vorschwärmt obwohl der Kutter (Schulsystem) so Leck ist, dass der Sprit schon unter der Wasserlinie ruht.
Und dann ist auch noch Walfang Saison … Pardon … Wahlkampf Saison.

Das Ding wäre im Sommer 2020 durch gewesen, hätte man den Ar… in der Hose gehabt es richtig anzupacken. Statt dessen haben wir uns ein Jahr mit sinnbefreiten Einschränkungen geärgert, deren Effekt hoch zweifelhaft ist.

Mit oder ohne Impfung werden Mitte Herbst die Zahlen wieder hoch gehen, wenn gleich in keinem drastischen Maße mehr, einfach weil man kaum noch viel testen wird um einen erneuten LD zu vermeiden.
Darum wissen die KuMi auch jetzt schon, dass Schulen aufbleiben komme was wolle. Alles andere wäre wirtschaftlich nicht tragbar und wählertechnisch erst recht nicht.

Mal aufwachen und überlegen wo im Leben so die Prioritäten liegen und ob man das alles geschaukelt bekommt auch WENN die braune Masse den Ventilator trifft würde vielen Mal helfen.

Ich jedenfalls bin heilfroh, dass Corona nicht ein Virus wie Ebola o.Ä. Ist.

Und nein kein sozialneid oder sonstiges.
Bin per Definition „Mittelstand“. Angestellt. Bessere Hälfte selbstständig. Und dennoch war unser Nachwuchs nicht einen Tag in der notbetreuung oder anderweitig abgeschoben.

War es hart?
Oh ja!
Haben wir es hingekriegt? Als Familie?
Ja weil genau DAS ist UNSERE Priorität!

Quintessenz :
Die Pandemie hat mir gezeigt, dass unsere Gesellschaft alles andere als gut aufgestellt ist eine Krise zu bewältigen und unsere Politiker erst recht nicht.

Andre Hog
2 Jahre zuvor

Vielen Dank an den Außendienstmitarbeiter für diese herzerfrischende Darstellung der eigenen Situation und der meiner Meinung nach korrekten Darstellung eines wichtigen Rahmenproblems unserer Gesellschaft. Ich teile diese Problemeinschätzung.

S.
2 Jahre zuvor

Gefährliches Spiel mit dem Feuer, ihr KuMis!
Neuestes von Drosten, das Schroeders Analysen bestätigt:

„Nach Einschätzung des Charité-Virologen Christian Drosten muss Deutschland die Delta-Variante in der Pandemie ab sofort ernst nehmen. ‚Ich bin mittlerweile so weit, dass ich sage, wir sind hier jetzt im Rennen in Deutschland mit der Delta-Variante‘, sagte Drosten am Freitagabend auf dem Online-Kongress für Infektionskrankheiten und Tropenmedizin. ‚Wir müssen das ab jetzt wirklich ernst nehmen.‘

‚Vom Gefühl her kann ich sagen, uns rufen immer mehr Leute an, die Ausbrüche beschreiben, immer mehr Labore‘, sagte Drosten weiter. Gerade in Süd-Dänemark und Schleswig-Holstein gebe es gerade ein Ausbruchsgeschehen. ‚Das erinnert mich an den Beginn der B.1.1.7-Epidemie in Deutschland, wo es genauso war‘, sagte Drosten. ‚Wenn wir jetzt so rechnen würden, wie sich das in England entwickelt hat, also mit einer ungefähren Verdoppelung pro Woche, dann hätten wir dieses spekulative Szenario: Dann lägen wir in dieser Woche schon bei 20 Prozent‘, sagte Drosten.

Anfang Juli wäre die Delta-Variante dann auch in Deutschland im Bereich der Dominanz. ‚Und wir müssten damit rechnen, dass Anfang Juli in Deutschland auch die Meldezahlen wieder hochgehen‘, sagte der Wissenschaftler. Das sei aber noch reine Spekulation und eine Hypothese. Deutschland habe noch Chancen, wenn es die Inzidenz in den nächsten Wochen weiter senken könne. ‚Was auch helfen könnte, sind die Schulferien. In England ging es in den Schulen los. Das ist ein deutlicher Unterschied.'“
Quelle: https://www.morgenpost.de/vermischtes/article232538681/corona-deutschland-aktuell-rki-delta-merkel-news.html

Jan aus H
2 Jahre zuvor
Antwortet  S.

„Was auch helfen könnte, sind die Schulferien. In England ging es in den Schulen los. Das ist ein deutlicher Unterschied.“

Das birgt aber zugleich auch eine große Gefahr, denn es verschiebt das Problem nur. Delta geht in den Schulen um, das sieht man ja gut. Wenn dann Ferien sind, wird es außerhalb der Schulen „auf Sparflamme“ vor sich hinköcheln. Wenn die Schule dann wieder losgeht, werden die KM sich auf die Schulter klopfen und sagen, dass die Inzidenzen ja nahe Null sind und man alles aufmachen kann. Dejavu? Genauso fing auch die zweite Welle an.

In den Wochen nach Ferienende wird Delta dann heftig rumgehen, weil es vermutlich keinen oder kaum noch Schutz gibt. Dann wird das ewig geleugnet werden und erst dann, wenn es richtig schlimm wird, wird man halbherzig bremsen.

Ich glaube nicht, dass die letzten paar Schultage jetzt noch irgendeinen Unterschied machen. Viel sinnvoller wäre es, jetzt und über den Sommer die Chance zu nutzen, Delta in Deutschland komplett runterzubremsen. DANN könnte man nämlich wirklich über einen sicheren Herbst in den Schulen nachdenken.

Leseratte
2 Jahre zuvor
Antwortet  S.

Und dazu natürlich wieder die Kindermediziner:

„16.06.2021, 14:23 Uhr
„Nicht gleich Katastrophe herbeiorakeln“
Kindermediziner warnt vor Panikmache wegen Delta-Variante

[…] Tatsächlich sind in Deutschland Kinder zwischen fünf und 14 Jahren aktuell am meisten von Corona betroffen. Eine Empfehlung zur Impfung von Kindern schloss die Ständige Impfkommission (Stiko) für Kinder ohne Vorerkrankungen dennoch aus.
In mehreren Einrichtungen für Kinder in Dresden sind nun Kinder positiv auf die Delta-Variante des Coronavirus getestet worden, ebenso in einer Schule im niedersächsischen Hildesheim. Laut dem „Südwestdeutschen Rundfunk“ ist im baden-württembergischen Waiblingen die größte Kita wegen des Verdachts auf die Delta-Variante geschlossen worden.

Kinder aktuell am meisten von Corona betroffen

Reinhard Berner, Leiter der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin am Universitätsklinikum in Dresden hält Panik jedoch für unangebracht: „Ein erhöhtes Risiko bei Kindern sehe ich bislang nicht“, sagt der Kinderarzt dem Tagesspiegel. „In der Vergangenheit hat sich meist bewährt, den jeweiligen Lagen Zeit zu geben und nicht immer gleich Katastrophen herbeizuorakeln.“

Die britische Variante B 1.1.7. sei im Verlauf ebenfalls anders bewertet worden als am Anfang. Es sei zwar noch unklar, was im Herbst passiere. Eine Überlastung des Gesundheitssystems sei aus den jetzigen Erkenntnissen jedoch erst einmal nicht ableitbar.

Die Zahlen aus Großbritannien erachtet Berner bisher nicht als besorgniserregend. „Was wir wissen ist, dass in Deutschland innerhalb eines Jahres rund 1500 Kinder im Krankenhaus wegen Corona behandelt worden sind. Davon ist ein größerer Teil sogar aus anderen Gründen im Krankenhaus gewesen.“

Auch wegen der B.1.1.7-Variante habe es in der Weihnachtszeit viel Aufregung wegen einer höheren Infektiösität für Kinder gegeben. „Da hat sich inzwischen einiges relativiert, Kinder sind nicht mehr betroffen als Erwachsene.“

Relation.

Darüber hinaus sei es moralisch nicht vertretbar, die bislang weiterhin nur knapp verfügbaren Impfdosen an Kinder zu verimpfen, solange noch nicht einmal die Menschen versorgt sind, denen ein schwerer Verlauf drohe.

[Lesen Sie hier: Diese Gefahr geht von der Delta-Variante aus (T+)]

Auch aus globaler Weltgesundheitssicht seien Impfungen bei Kindern hierzulande nicht tragbar: „Es gibt Regionen auf der Welt, in denen Menschen sterben, weil sie keine Impfung erhalten. Da geht es nicht an, dass der Impfstoff hier aus Übereifer an Kinder verimpft wird. Denn die meisten von ihnen würden diese eine Corona-Infektion unkompliziert oder gar asymptomatisch durchmachen.“
Dass jetzt wieder ein normaler Schulalltag beginne, sei kein Grund zur Sorge, sondern vielmehr ein notwendiger Schritt. Berner: „Ich habe da wirklich gar keine Sorgen. Nur in einzelnen Situationen, in denen schwere Grunderkrankungen vorliegen oder die höhere Gefährdung eines Familienmitglieds wird es individuelle Lösungen geben müssen.“
Der ganz überwiegende Teil der Bevölkerung müsse sich wegen des Coronavirus keine Sorgen um seine Kinder machen – und um sich selbst auch nicht, wenn die Impfangebote angenommen werden.
„Ein gelassenerer und rationalerer Blick auf die Schulen“

Bei den aktuellen Fallzahlen hält Berner auch eine Maskenpflicht bei den unter 10-jährigen Schulkindern nicht für sinnvoll. „Masken schützen, wenn sie richtig getragen werden. Bei Erstklässlern und 30 Grad im Klassenraum halte ich das für eher unwahrscheinlich. Es ist wie mit den Schnelltests in Schulen, vieles passiert, um Handeln zu demonstrieren. Ob das auch wirklich sinnvoll ist, muss wissenschaftlich bewertet werden, und da fällt manches Urteil anders aus.“

Berners Appell an Eltern und Politik: Ein gelassenerer und rationalerer Blick auf die Schulen als in der Vergangenheit. „Jetzt wird man sich bis zum Ende des Schuljahres irgendwie durchhangeln. Das wird auch gutgehen, weil die epidemiologische Lage günstig ist. Für das kommende Schuljahr wünsche ich mir, dass offene Schulen oberste Priorität haben.“

https://www.tagesspiegel.de/wissen/nicht-gleich-katastrophe-herbeiorakeln-kindermediziner-warnt-vor-panikmache-wegen-delta-variante/27291324.html

Die Katastrophe der zweiten und dritten Welle mit vielen Toten hat auch niemand „herbeiorakelt“, sie ist gekommen, wie von vielen Wissenschaftlern befürchtet. Warnungen und Aufforderungen, um in Bildungseinrichtungen wirklich wirksame Schutzmaßnahmen zu treffen, wurden ignoriert – Ungenaue Tests, zu spät gekommene Maskenpflicht und schlecht zu öffnende Fenster usw.
Und es wird auch in diesen Sommerferien vermutlich nichts passieren, was den Unterricht und den Kitabesuch ab Herbst sicher(er) machen wird. Nur, dass eben dort massenweise Ungeimpfte in geschlossenen Räumen aufeinandertreffen. Und das bei der hochinfektiösen und gefährlicheren Deltavariante. Und diese Kinder haben auch Eltern, von denen viele zum Schulstart noch nicht geimpft sein werden.
Aber die KuMis werden durch o.g. Aussagen natürlich darin bestärkt, dass man nix weiter tun muss. Hat ja bisher auch geklappt…(Vorsicht, Ironie!)

S.
2 Jahre zuvor
Antwortet  Leseratte

Blick nach Afrika:
„Auch in den Bestattungsfirmen von Kampala ist die Covid-Welle längst angekommen. Im größten Institut der Metropole hat sich die Zahl der täglichen Beerdigungen verfünffacht. »Wir begraben mittlerweile sehr junge Menschen, einige von ihnen erst 15 oder 20 Jahre alt«, erzählt der Chef von Uganda Funeral Services, Joseph Nsubuga. Dieses Mal sei es wirklich anders. Am schlimmsten für die Angehörigen sei, dass sie wegen der Coronamaßnahmen nicht zur Beerdigung kommen dürfen – mehr als 20 Teilnehmer sind derzeit nicht erlaubt.

Kein langsam fortschreitendes Wachstum der Patientenzahlen hat in Uganda vor einer solchen Katastrophe gewarnt. Vielmehr sind die verzeichneten Infektionen Mitte Mai plötzlich explodiert, wachsen seither ungebremst weiter. Ähnliches ließ sich in Indien im April beobachten, ausgelöst von der sogenannten Delta-Variante.“
(https://www.spiegel.de/ausland/corona-in-afrika-delta-variante-sorgt-fuer-sauerstoffknappheit-a-ea1fdcfa-8ecd-4283-b26d-4583f5e29f45)

Ich bin gespannt, wann unsere bräsige Stiko und die Kinderärzte-Lobbyisten den Hebel auf „Achtung“ umschalten. Mit westlicher Aroganz werden sie vermutlich zunächst auf die Schwächen afrikanischer Gesundheitssysteme verweisen und sich noch eine Weile beruhigt in ihren Sesseln zurücklehnen. Und wenn das Kind dann buchstäblich im Brunnen liegt, geht es zunächst wieder mal ans Leugnen der Realitäten. „Die Schulen sind sicher.“

Leseratte
2 Jahre zuvor

„+++ 12:40 Spahn: Maßnahmen in Schulen auch nach Sommerferien +++
Corona-Maßnahmen in Schulen müssen nach Ansicht von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn noch eine längere Zeit aufrechterhalten werden. „Wir werden nicht völlig ohne Schutzmaßnahmen wieder in den Schulbetrieb gehen können“, sagt er einer Online-Tagung der Evangelischen Akademie Tutzing über die Zeit nach den Sommerferien. Im Herbst und Winter würden trotz derzeit sehr niedriger Inzidenzen voraussichtlich nach wie vor Maßnahmen wie Maskenpflicht oder auch Wechselunterricht notwendig sein. „Da setzen sich Millionen Menschen in Bewegung, die sich sonst nicht in Bewegungen setzen würden, und begegnen sich“, betont Spahn. Das könne dann zu einer „Drehscheibe in die Haushalte hinein“ werden. „Wir sollten dieses Mal die Sommerzeit besser nutzen“.

https://www.n-tv.de/panorama/13-55-Lauterbrach-kritisiert-historisches-Versagen-reicher-Laender–article21626512.html

Alle reden davon, den Sommer für die Vorbereitung gegen eine vierte Infektionswelle zu nutzen. Aber wer tut was? Die KuMis?????? Die Vokabel „Wechselunterricht“ und erst recht „Distanzunterricht“ ist doch aus dem Wortschatz dieser Personen sowieso gestrichen.